07 Das Stadtmagazin für Jena & Region, Ausgabe 106, Januar 2019

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AUSGABE

Kultur l Veranstaltungen l Termine l Aktuelles l Gastronomie l Shopping

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JANUAR 2019

Wohnhaft wo?

Die Geschichte des Rennfahrers und Nazi-Idols Bernd Rosemeyer

Porträt eines Bewohners des ­Jenaer Obdachlosenheims

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Rekordjäger

China trifft Europa Wu Wei, Sheng PHILHARMONIE@UNI am 29.01. Donnerstagskonzert № 4 am 31.01.


ṒPĒ – EINE NATIONALVERSAMMLUNG · »MIT UNS STATT ÜBER UNS« · STAMM BE, SITTE, HEIMAT · ARD-FILMPREMIERE · UNTERLEUTEN · GEIST VON WEIMA DER WESENTLICHEN DINGE · REPRISE · HANS SACHS, OSMIN UND BUTTERFL DIBLE HERRENGEDECK · VOLKSKÜCHE · 6. SINFONIEKONZERT · POETRY SLA VOM »NEUEN MENSCHEN« · »DEN MENSCHEN IMMER MEHR ZUM MENSCHE MLUNG · »MIT UNS STATT ÜBER UNS« · STAMMTISCHGESPRÄCHE · POST-EUR MIERE · UNTERLEUTEN · GEIST VON WEIMAR – GEIST VON POTSDAM · KONFE · HANS SACHS, OSMIN UND BUTTERFLY · KENNST DU DAS LAND … · THE INC SINFONIEKONZERT · POETRY SLAM · TRUTZ · WILHELM TELL · NOVEMBER 191 N IMMER MEHR ZUM MENSCHEN MACHEN« · EURṒPĒ – EINE NATIONALVERS AMMTISCHGESPRÄCHE · POST-EUROPA · GLAUBE, SITTE, HEIMAT · ARD-FILMP RUTZ · WILHELM TELL · NOVEMBER 1918 · VOM »NEUEN MENSCHEN‹ · »DEN ME EN« · EURṒPĒ – EINE NATIONALVERSAMMLUNG · »MIT UNS STATT ÜBER UNS LAUBE, SITTE, HEIMAT · ARD-FILMPREMIERE · UNTERLEUTEN · GEIST VON WE DER WESENTLICHEN DINGE · REPRISE · HANS SACHS, OSMIN UND BUTTERFL DIBLE HERRENGEDECK · VOLKSKÜCHE · 6. SINFONIEKONZERT · POETRY SLA VOM »NEUEN MENSCHEN« · »DEN MENSCHEN IMMER MEHR ZUM MENSCHE THEATER, MUSIK, AKTION, DISKUSSION · POST-EUR MLUNG · »MITEINE UNSWOCHE STATT ÜBER UNS« · STAMMTISCHGESPRÄCHE UND BEGEGNUNG IM 100. JUBILÄUMS JAHR MIERE · UNTERLEUTEN · GEIST VON WEIMAR – GEIST VON POTSDAM · KONFE DEROSMIN WEIMARER · HANS SACHS, UND VERFASSUNG BUTTERFLY · KENNST DU DAS LAND … · THE INC SINFONIEKONZERT · POETRY SLAM · TRUTZ · WILHELM TELL · NOVEMBER 191 N IMMER MEHR ZUM MENSCHEN MACHEN« · EURṒPĒ – EINE NATIONALVERS AMMTISCHGESPRÄCHE · POST-EUROPA · GLAUBE, SITTE, HEIMAT · ARD-FILMP MAR – GEIST VON POTSDAM · KONFERENZ DER WESENTLICHEN DINGE · REPR · KENNST DU DAS LAND … · THE INCREDIBLE HERRENGEDECK · VOLKSKÜC UTZ · WILHELM TELL · NOVEMBER 1918 · VOM »NEUEN MENSCHEN« · »DEN ME EN« · EURṒPĒ – EINE NATIONALVERSAMMLUNG · »MIT UNS STATT ÜBER UNS HIGHLIGHTS FR, 08.02.2019 Reprise · ·Tanztheater von Ester Ambrosino · GEIST VON WE LAUBE, SITTE, HEIMAT · ARD-FILMPREMIERE UNTERLEUTEN FR, 01.02.2019 Premiere SA, 09.02.2019 DER WESENTLICHEN REPRISE · HANS SACHS, OSMIN UND BUTTERFL Trutz Schauspiel DINGE nach Christoph· Hein Operngala: »Kennst du das Land…« DIBLE HERRENGEDECK · VOLKSKÜCHE · 6. SINFONIEKONZERT · POETRY SLA FR, 01.02.2019 Premiere SO, 10.02.2019 Wilhelm Tell Drama von Friedrich Schiller VOM »NEUEN MENSCHEN‹ · »DEN MENSCHEN IMMER MEHR ZUM MENSCHE 6. Sinfoniekonzert der Staatskapelle Weimar SA, 02.02.2019 Werke von Richard Strauss, Kurt Weill und Igor Strawinsky MLUNG · »MITNovember UNS1918 STATT ÜBER UNS« Theaterabend nach Alfred Döblin · STAMMTISCHGESPRÄCHE · POST-EUR FESTIVALZENTRUM MIERE · UNTERLEUTEN · GEIST VON WEIMAR – GEIST VON POTSDAM · KONFE SA, 03.02.2019 Premiere Das Treibhaus der Demokratie EURṒPĒ – Eine Nationalversammlung · HANS SACHS, OSMIN · KENNST DU LAND … · THE INC Diskussionen, PartysDAS und Konzerte: Transnationales Projekt UND BUTTERFLYLesungen, Hier treffen sich Input und Output. Im »Treibhaus« können SINFONIEKONZERT · POETRY SLAM · TRUTZ · WILHELM TELL · NOVEMBER 191 MO, 04.02.2019 Premiere Besucher*innen ihre Gedanken zur Demokratie und weitere Post-Europa Trilaterales Jugendaustauschprojekt Fragen hinterlassen und aktiv #mitmischen! N IMMER MEHR ZUM MENSCHEN MACHEN« · EURṒPĒ – EINE NATIONALVERS MI, 06.02.2019 ausführliche Programm erhaltenHEIMAT Sie im AMMTISCHGESPRÄCHE · POST-EUROPA ·DasGLAUBE, SITTE, · ARD-FILMP Lotte am Bauhaus ARD-Filmpremiere Besucherservice des DNT Weimar und im Internet. MAR – GEIST VON POTSDAM · KONFERENZ DER WESENTLICHEN DINGE · REPR · KENNST DU DAS LAND … · THE INCREDIBLE HERRENGEDECK · VOLKSKÜC UTZ · WILHELM TELL · NOVEMBER 1918 · VOM »NEUEN MENSCHEN« · »DEN ME EN« · EURṒPĒ – EINE NATIONALVERSAMMLUNG · »MIT UNS STATT ÜBER UNS AUBE, SITTE, HEIMAT · ARD-FILMPREMIERE · UNTERLEUTEN · GEIST VON WE WESENTLICHEN DINGE · REPRISE · HANS SACHS, OSMIN UND BUTTERFLY · K INCREDIBLE HERRENGEDECK · VOLKSKÜCHE · 6. SINFONIEKONZERT · POET Karten: 03643 755 334 / www.nationaltheater-weimar.de

01.–10.02.2019


MTISCHGESPRÄCHE · POSTAR – GEIST VON POTSDAM Willkommen 3 LY · KENNST DU DAS LAND M · TRUTZ · WILHELM TELL · | INHALT | | VORWORT | EN MACHEN« · EURṒPĒ – EINE ROPA · GLAUBE, SITTE, HEIMAT ERENZ Jena DER WESENTLICHEN Liebe CREDIBLE HERRENGEDECK · ­Leserinnen, 18 · VOM »NEUEN MENSCHEN‹ liebe Leser, SAMMLUNG · »MIT UNS STATT PREMIERE · UNTE ONZERT · Frohes Neues! Gehen wir’s an, dieses Jahr 2019 — ein Jahr, das einige Jubiläen bereithält. ENSCHEN IMMER MEHR ZUM Schon seit Monaten angekündigt und gerade auch im Thüringer Raum sehr präsent ist diesS« · STAMMTISCHGESPRÄCHE · bezüglich der 100. Geburtstag des ›Bauhaus‹, zu dessen Anlass gleich ein ganzes ›BauhausEIMAR – GEIST VON POTSDAM jahr‹ ausgerufen worden ist: Nicht nur in Weimar, wo Walter Gropius das ›Staatliche LY · KENNST DU DAS LAND Bauhaus‹ 1919 feierlich eröffnete, sondern M · TRUTZ · WILHELM TELL · deutschlandweit. Dies ist zum einen dem Umstand geschuldet, dass die Kunstschule in EN MACHEN« · EURṒPĒ – EINE Zeiten des erblühenden Nationalsozialismus gezwungen war, ihre Zelte alle paar Jahre ROPA ·Bernd GLAUBE, SITTE, HEIMAT Rosemeyer — Rennfahrer und gefeierter Star des NS-Regimes 18 wieder an einem neuen Ort aufzuschlagen — nach Weimar in Dessau, dann in Berlin — und ERENZ DER WESENTLICHEN dort jeweils ihre ›Spuren‹ hinterließ. Zum anderen aber auch der Folgeerscheinung, CREDIBLE HERRENGEDECK · dass Bauhausmeister und -schüler nach der erzwungenen Auflösung der Kunstschule 18 · VOM »NEUEN MENSCHEN‹ im Jahre 1933 ihre avantgardistischen Ideen SAMMLUNG · »MIT UNS STATT in die ganze Welt hinaustrugen und diese von dort im Laufe der Zeit nach Deutschland PREMIERE · UNTERLEUTEN · zurückfanden. Hier zeigte sich deutlich: die ›Moderne‹ lässt sich nicht aufhalten, egal wer RISE · HANS SACHS, OSMIN dagegen anzurudern versucht. Das Jahr 1919 brachte aber auch in gesell8 16 CHE · 6. SINFONIEKONZERT · schaftspolitischer Hinsicht einige epochale Jahresauftakt im »Salon« MEHR ZUM 4 Erste Erfahrungen mit Jena 24 Neuerungen mit sich, die es heute, einhunENSCHEN IMMER dert Jahre später zu würdigen oder gar zu Donny Benét live im TRAFO 5 i-work 26 feiern gilt: Die landesweiten Wahlen zur S« · STAMMTISCHGESPRÄCHE · Business Award verfassunggebenden Weimarer NationalverSehnsucht Wildnis 5 »Woche der Demokratie« am EIMAR – GEIST VON POTSDAM sammlung im Januar 1919 zogen nicht nur DNT Weimar 28 Eine musikalische Zusammenkunft 6 das Prinzip der repräsentativen Demokratie, LY · KENNST DU DAS LAND Ballettfestwoche auf den Bühnen das Ende der Monarchie sowie die Trennung Erinnerungen an einen Freund der Stadt Gera 29 von Kirche und Staat nach sich, sondern erM · TRUTZ · WILHELM TELL7 · und Meister laubten hierzulande erstmals auch Frauen Neue DVDs 32 die politische Teilhabe. Ein langerkämpfter, »Sorry Not Sorry« am Theaterhaus Jena 8 EN MACHEN« · EURṒPĒ – EINE längst überfälliger Erfolg, der übrigens bis Neue Bücher 33 Baustaub des Glücks 9 zum heutigen Tage noch immer nicht überall ROPA ·ImGLAUBE, SITTE, HEIMAT Wir fragen, ihr antwortet 42 auf der Welt Umsetzung gefunden hat — wie liebstesWESENTLICHEN Ding — auch der damals geborene ›DemokratiegeERENZMein DER Post- und Ansichtskarten 10 danke‹, der mittlerweile mancherorts schon CREDIBLE HERRENGEDECK · wieder begonnen hat, sich in sein Gegenteil Unnützes Wissen 11 zu verwandeln. Wäre es nicht schön, wenn 18 · VOM »NEUEN MENSCHEN‹ Wohnhaft wo? 14 dieser sich auch noch in 100 Jahren als genauKalender so beständig erwiese wie die vom Bauhaus SAMMLUNG · »MIT UNS STATT 100 Jahre Bauhaus 16 einst ins Leben gerufene ›Moderne‹ …? Kulturkalender Januar 2019 34 Tag der Berufe 2019 17 PREMIERE · UNTERLEUTEN · Filmempfehlungen Schillerhof Kommen Sie gut reflektiert ins neue Jahr, Geliebter Sehnsuchtsort 20 zum Herausnehmen 22 RISE · HANS SACHS, OSMIN Ihr Stadtmagazin 07 CHE · 6. SINFONIEKONZERT · ENSCHEN IMMER MEHR ZUM Augen auf! 07 — Das Stadtmagazin für Jena & Region 07 — Das Magazin für Gera & Ostthüringen S« · STAMMTISCHGESPRÄCHE · EIMAR – GEIST VON POTSDAM · KENNST DU DAS LAND … · THE TRY SLAM ·

Benzin im Blut


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September Januar 2019 2012

| KULTUR |

FREI NACH DEM MOTTO ›ENTSPANNT INS NEUE JAHR‹ geht das Kassab­

lanca den Januar etwas ruhiger an. Nach einer kleinen Pause für Repa­ raturen und Renovierungsarbeiten ist das soziokulturelle Zentrum aber ab dem 25. Januar wieder für alle geöffnet.

Jahresauftakt im »Salon«

Zum Auftakt legt sich am 25. Jaund haben sich zu einem Livenuar gleich ein soulig-discoider Monster entwickelt. Neben den Sound auf die Tanzfläche. Denn Touren mit »Die Toten Hosen« zu der noch recht jungen Party­ und »Broilers« liefern sie aber vor reihe »Salon« kommt neben dem allem überzeugende Alben ab. Münchner DJ Coeo auch noch das Durch die Produktion von Pelle Leipziger Duo Shuray & Walle. Gunnarfeld, den man von »The Ein Line-Up, das für echte Perlen Hives«- und »Refused«-Platten aus der Disco-Ära, viel Soul und kennt, bleiben die Trademarks in frische Hous-Klänge steht. Im lie- THE BABOON SHOW Sachen Sound und Songwriting bevoll gestalteten »Salon Kassabbestehen und die Songs überzeulanca« würde sich mit Sicherheit auch Austin gen auch zu Hause noch mit Groove und starPowers gern tummeln. ken Refrains. Mit dem Nightliner kommt am 31. Januar Das Gegenstück dazu liefert der verträumgleich noch ein Punkrock-Konzerthighlight te Pop von Florian Sievers am 28. Februar. nach Jena und dieser spuckt »The Baboon Mancher kennt ihn als Teil des Duos »Talking Show« aus. Die Schweden um Sängerin Ceci- to Turtles«. Doch unter dem Künstlernamen lia Boström sind bereits seit 2003 unterwegs »Das Paradies« schreibt und singt Sievers

nun das erste Mal in Deutsch. Das gelingt ihm so unaufgeregt und leicht, dass dabei ein beeindruckendes Debütalbum entstanden ist. »Goldene Zukunft« hat sogar Herbert Grönemeyer und sein Label Grönland Records so überzeugt, dass das Album dort direkt ein Zuhause fand. Die Platte liefert Indie-Songs mit Reggae-, Dub- und Deephouse-Tupfern und einfache schlaue Feelgood-Musik. In Sachen deutschsprachigem Pop mit Köpfchen gibt es aktuell wohl kaum etwas Spannenderes als »Das Paradies«. (msz) Konzerte im Kassablanca, Gleis 1 25.01.2019: Salon Kassablanca, 23 Uhr 31.01.2019: The Baboon Show live, 20 Uhr 28.02.2019: Das Paradies live, 19 Uhr Weitere Infos: www.kassablanca.de

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Für den guten Zweck TANZSCHULE ›FÜHRBAR‹ LÄDT AM 6. JANUAR

der offenen Tür ein. Die ADTV-Tanzschule ›führbar‹ veranstaltet am Sonntag, dem 6. Januar 2019 einen Tag der offenen Tür für alle Interessierten und Tanzbegeisterten. Am Nachmittag finden verschiedene offene Workshops statt, in welchen sich Kinder und Jugendliche in verschiedenen Solotänzen ausprobieren und die Erwachsenen den einen oder anderen Tanzschritt ins Gedächtnis zurückholen können. 18 Uhr startet die große Tanzparty. Inhaber der ›führbar‹ Ronny Pietsch und sein Team wollen allen Interessierten zeigen, dass Tanzen glücklich macht und mehr ist, als eine blo-

zu einem Tag

ße Freizeitbeschäftigung. Dabei werden alle Einnahmen aus den Workshops und der Tanzparty an die Stiftung »Perspektiven für Menschen« gespendet. Alle Informationen auf www.tanzen-jena.de

ADTV-Tanzschule ›führbar‹ Am Alten Güterbahnhof 1, 07743 Jena www.tanzen-jena.de

Fotos: TKR ART / Andreas Langfeld

SALON KASSABLANCA


5 | VORTRAG |

KONICHIWA. 2019 beginnt im Trafo mit ›nineteen­ eighties sound‹ im Fridge, der auch stark vereiste Schränke wieder abtauen dürfte.

ANDREAS KIELING PRÄSENTIERT AM 18. JANUAR sei­

Foto: Joren Heuvels

| KONZERT |

Foto: Andreas Kieling

Januar 2019

nen neuen Lichtbildvortrag in der Sparkassen-Arena Jena.

ANDREAS KIELING mit Cleo DONNY BENÉT

Moroders Neffe Donny Benét, im australischen Sydney gemeldet, trat 2011 mit seinem bahnbrechenden Debüt »Don’t Hold Back« erstmals in Erscheinung. Von Kritikern für seine aufrichtige Einstellung zur Popmusik der 80er Jahre gelobt und als »Prince on a serious budget cut« gewürdigt, gilt als ›Lieblingsneffe‹ von Giorgio Moroder, Alan Vega und Michael McDonald. Zu seinen Einflüssen zählt u.  a. auch Jan Hammer, t sc hec h i sc h-a me r i k a n i sc he r Kult-Keyboarder und Schöpfer des Miami-Vize-Soundtracks. Benét selbst zeichnet sich durch seinen anachronistischen Musikstil aus, der sich stark an Post-

Disco-Klängen der 80er Jahre orientiert, diese jedoch in einem modernen Kontext aufführt. Sein Sound besticht durch klassische ›80ties Synthies‹ sowie einschlägige E-Drums und Bässe, die alle von ihm selbst eingespielt und in seinen Live-Shows lässig cool durch moderne Chips und Bits gepeitscht werden. Heat the Fridge. (sca)

Donny Benét live 29.01.2019, Trafo, 20 Uhr Vorverkauf via TixforGigs, in der Jenaer Bücherstube & im Radsport Ritzel

Wir wünschen einen starken Start ins neue Jahr

Sehnsucht Wildnis Der 1959 in Gotha geborene ­Andreas Kieling ist ein Abenteurer, der schon die entlegensten Regionen dieser Welt durchstreift hat — allerdings nicht zum Selbstzweck. Abenteuer dienen ihm dazu, als Naturfotograf und -filmer das Leben in der Wildnis zu dokumentieren und davon zu lernen, ohne die eigenen Grenzen zu vergessen. Die verblüffendsten, abwechslungsreichsten und bewegendsten Momente hat der renommierte Tierfilmer bezeichnenderweise in seiner deutschen Heimat gemacht: Direkt vor der Haustür tummeln sich ein Dutzend zum Teil hoch bedrohte Tierarten in den unterschiedlichsten Lebensräumen. Aus dieser Verbundenheit erzählt er im ersten Teil sei-

ner brandneuen Live-Show über die Natur des Landes, welche ihn und sein Leben so geprägt hat. Im zweiten Teil der Show nimmt er uns dann mit zu den geheimnisvollsten Orten Ost- und Zentralafrikas — ins Bergland Kenias, in den Amboseli Nationalpark und ins Masai Mara National Reservat. Entdecken Sie gemeinsam mit ihm Breitmaulnashörner, Netzgiraffen, Grevyzebras, Löwen und Elefanten. Eine Abenteuerreise, die man gesehen haben muss. Live kommentiert von Andreas Kieling. (flb) Andreas Kieling live — »Sehnsucht Wildnis« 18.01.2019, 19.30 Uhr, Sparkassen-Arena Jena


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September Januar 2019 2012

Foto: Klaus Hinrich Stahmer

| KONZERT |

WU WEI mit Sheng

China trifft Europa. Eine musikalische Zusammenkunft Im Konzertgespräch PHILHARMONIE@UNI am 29. Januar und im sinfonischen Konzert am 31. Januar treffen die Jenaer Philharmonie, der Jenaer Madrigalkreis, der Sheng-Spieler Wu Wei und der Komponist Enjott Schneider zusammen. VIRTUOSE BEGEGNUNGEN:

Gerade erst zurück von einer Tournee durch China, widmet sich die Jenaer Philharmonie der Verschmelzung der europäischen Musikkultur mit jener des Landes der Morgenröte. Im Zentrum steht die Sheng — ein Jahrtausende altes Instrument der traditionellen chinesischen Musik. Wie die hierzulande populäre Mundharmonika ist die Sheng eine Mundorgel. Sie besteht heute aus zumeist 37 Pfeifen. Diese befinden sich in einer runden Windkammer, in die zur Tonerzeugung über ein Mundstück geblasen wird. Die Beschaffenheit des Instrumentes erfordert vom Spieler ein enormes Luftvolumen. Im Januar ist mit Wu Wei DER Sheng-Virtuose schlechthin in der Jenaer Philharmonie zu Gast. Am 29. Januar 2019 wird er im Konzertgespräch gemeinsam mit dem Komponisten Enjott Schneider, dessen zur Aufführung

kommendes Werk »Yin & Yang« nicht sein erstes für die Sheng ist, im Rahmen der neuen Veranstaltungsreihe »PHILHARMONIE@ UNI« in der Aula der Universität um 19 Uhr sein Instrument vorstellen. Im sinfonischen Konzert im Jenaer Volks­ haus wird dann am Donnerstag, 31. Januar 2019 um 20 Uhr die geballte Symbiose zu erleben sein: Eingebettet in kammermusikalische Klänge des Madrigalkreises der Jenaer Philharmonie zu Kompositionen von Morten Lauridsen und Robert Schuhmann stehen an diesem Abend Claude Debussys »Mondlicht«, Enjott Schneiders »Yin & Yang. Konzert für Sheng und Orchester« sowie Schuhmanns 2. Sinfonie auf dem Programm. Die Leitung beider Abende hat Generalmusikdirektor ­Simon Gaudenz inne. (utr)

DAS PROGRAMM IM DETAIL Morten Lauridsen: Dirait-on für Chor und Klavier aus »Les Chansons des Roses« Claude Debussy: Clair de lune Enjott Schneider: Yin & Yang Konzert für Sheng und Orchester Robert Schumann: An die Sterne Nr. 1 aus »Vier doppelchörige Gesänge« op. 141 Robert Schumann: Sinfonie Nr. 2 C-Dur op. 61 Wu Wei, Sheng Jenaer Madrigalkreis Jenaer Philharmonie Berit Walther, Einstudierung Madrigalkreis Simon Gaudenz, Leitung Karten für beide Veranstaltungen sind bei der Jenaer Tourist-Information oder über www.jenaer-­philharmonie.de sowie jeweils eine Stunde vor Konzertbeginn an der Tageskasse erhältlich.


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Februar2019 Januar 2012

Foto: Hans Scherhaufer

| KONZERT |

MANFRED KRUG

Erinnerungen an einen Freund und Meister PFLICHTTERMIN FÜR FANS: Wegbegleiter und Künstler­ kollegInnen lassen den vor zwei Jahren verstorbenen Manfred Krug an seinem Geburtstag am 8. Februar im Volkshaus in Liedern und Anekdoten noch einmal auferstehen.

Nach dem großen Erfolg des 2014 erschienenen Albums »Auserwählt« mit Uschi Brüning wollte Manfred Krug noch einmal durchstarten. Sein Publikum feierte ihn in Konzerthallen überall in Deutschland. Krug plante zu seinem 80. Geburtstag am 8. Februar eine neue CD mit einer Auswahl von Lieblingsliedern aus dem eigenen Repertoire. Dafür gab es neue Arrangements von Lutz Krajenski, der auch schon für Jasmin Tabatabai oder Roger Cicero gearbeitet hatte. Das Film­orchester Babelsberg und die Manfred Krug Band spielten die Instrumentalparts ein, es fehlte nur noch Manfred Krug und seine Stimme. Doch dieser starb am 21. Oktober 2016 und die Aufnahmen blieben unfertig. Eine Reihe bekannter Musiker, Sänger und Schauspieler entschlossen sich, gemeinsam mit dem Label »Künstlerhafen« Manfred Krugs Arbeit zu vollenden. So wurde aus einer geplanten persönlichen Werkschau eines liebenswerten Kollegen eine Hommage an einen verlorenen Freund und Meister. Parallel zur CD war anlässlich des 80. Geburtstages auch eine

Konzerttournee geplant. Diese findet nun ihre Umsetzung. Charles Brauer, sein langjähriger Tatort-Partner, führt durch das Programm und hat u. a. die eine oder andere noch nicht bekannte Anekdote zu erzählen. Seine Tochter Fanny sowie seine langjährige Bühnenpartnerin Uschi Brüning bringen gemeinsam mit Thomas Putensen und der bewährten Manfred Krug Band die Titel der neuen CD und weitere Lieblingssongs des Schauspielers zu Gehör. Man kann an den Interpretationen gut erkennen, wie sich der Zeitgeist verändert hat. Alle Beteiligten haben sich in Krugs Welt begeben, die Gefühle hinter den Geschichten aufgespürt und ihre eigene Version der Manne-Krug-Songs erstellt. Und gerade deshalb tritt Manfred Krug hinter diesen Aufnahmen hervor und ist so gegenwärtig wie nie. (flb)

Europäische Kunstmärchen zwischen Phantasie und Wirklichkeit

10. November 2018 bis 3. März 2019

ROMANTIKERHAUS JENA Unterm Markt 12a · 07743 Jena · Telefon 03641 – 49 82 49 www.romantikerhaus-jena.de · Dienstag – Sonntag 10 – 17 Uhr Ausstellung in Zusammenarbeit mit der Brüder Grimm-Gesellschaft Kassel ROMANTIKERHAUS. Städtische Museen Jena. JenaKultur

»Eine Hommage an Manfred Krug« 08.02.2019, 20 Uhr, Volkshaus Jena


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Januar 2019

| THEATERHAUS JENA |

Jenaer Theaterhaus aufgeführt, die sich mit dem weiblichen Körper als Objektstatus auseinandersetzt. Was zunächst ziemlich theoretisch und vielleicht auch trocken klingt, ist verpackt in einer witzigen Stand-UpComedy – ohne jedoch das Thema ins Lächerliche zu ziehen. Stadtma­ gazin 07 sprach mit Mona Vojacek Koper, Autorin und gleichzeitig Darstellerin des Stücks, über die Hintergründe.

DU bist das Produkt MONA VOJACEK KOPER

Angefangen hat alles mit der Idee einer klassischen Feldstudie. Mona Vojacek Koper hatte vor, den Objektstatus des weiblichen Körpers zu untersuchen — denn es existiert die These, dass eine Frau stets auf diesen reduziert und somit nie ohne sexuelle Konnotation bewertet wird. In diesem Zusammenhang stellen sich naturgemäß einige Fragen: Warum ist das so, worin liegt dies begründet? Und nutzen Frauen dies vielleicht auch aus, um sich oder ihr Produkt besser verkaufen zu können? Auch in ihrem Beruf als Schauspielerin und Theatermacherin weiß Mona Vojacek Koper um diesen Umstand. »Nach der Schauspielschule sah ich mich damit konfrontiert, nun auch im weitesten Sinne ein Objekt zu sein, welches sich verkaufen muss, um eine Rolle zu erhalten und somit Geld zum Leben zu verdienen. Ich muss mich beim Vorsprechen gut darstellen und dabei nicht nur die eigentliche Figur im Kopf haben, welche ich für das gewollte Engagement auf der Bühne darstelle. Das Gesamtpaket zählt. Und das Spielen einer solchen Rolle geschieht ja ganz intuitiv. Das fand ich sehr interessant und habe mich daraufhin näher damit beschäftigt.« Nun tritt aber dieses ›Selbst-Verkaufen‹ in nahezu allen Bereichen des Lebens auf. Mona Vojacek Koper hat deshalb nach vergleichbaren Situationen gesucht, um auch außerhalb der Theaterwelt diese Erfahrung zu machen. Bei einem Job als Promilletesterin auf dem Münchner Oktoberfest wurde sie fündig. Ausgestattet mit einem Atemalkoholmessgerät machte sich die Schauspielerin in ihrem vorübergehenden Beruf auf die Suche nach

Teilnehmern, die bereitwillig in das Röhrchen pusteten. »Natürlich war das Ganze für die Besucher der ›Wiesn‹ mehr als Gag und Erlebnis gedacht. Allerdings entwickelte sich der Promilletest schnell zu einem animierenden Element. Frei nach dem Motto: Hier, schaut mal her, wie viel ich schon intus habe! Und die Herumstehenden antworteten: Super! Aber hey, da geht doch noch was! Selbst, wenn da eigentlich schon gar nichts mehr ging.« ERNSTES THEMA HUMORVOLL ­V ERPACKT Das klingt zunächst nach einem einfachen und sicher auch lustigem Job. Aber diese wenigen Wochen waren bei weitem nicht nur von angenehmer Natur, ganz im Gegenteil — und genau hier kommt die sexuelle Konnotation ins Spiel. »Ich habe einiges zu hören bekommen: Du bist aber ’ne süße Maus! Du musst es nutzen, dass Du so hübsch bist! Sei doch einfach mal sexy! — und das waren noch die harmloseren Andeutungen, die mir entgegenschlugen. Warum war ich nicht einfach nur eine Verkäuferin, die einen Promilletest anbietet? Das hätte es ja eigentlich für alle gewesen sein sollen. Aber allzu oft stand nicht mehr das Produkt, sondern ich als Frau im Mittelpunkt. Wieso wurden mein Körper und mein Aussehen da mit hineingezogen? Habe ich mich etwa von der Rolle mitreißen lassen, nur um besser verkaufen zu können? Und legitimiert dies mein Gegenüber, verbale und physische Grenzen zu überschreiten? Wobei hier die Antwort natürlich klipp und klar ›Nein‹ lautet. Genau aus diesen Erfahrungen

und Gedanken am eigenen Leib speist sich der Abend.« Warum hat die Theatermacherin nun gerade die Form Stand-Up-Comedy gewählt, um »Sorry Not Sorry« auf die Bühne zu bringen? »Ich möchte auf der Bühne die erlebte Rolle erneut so gut wie möglich bedienen. StandUp Comedians spielen ja auch mit den Erwartungen und animieren ihr Publikum, um auf der Bühne zu gefallen. Und nichts anderes war meine Aufgabe in meinem Job. Ich habe die Leute angespornt und versucht, sie für das Produkt zu begeistern — und dazu eine Rolle gespielt.« Man sollte nun aber nicht denken, dass Mona Vojacek Koper sich über die Thematik lustig macht, nur weil man dies vom Format der Stand-Up-Comedy vielleicht so erwartet. »Nein, dafür ist das Thema viel zu Ernst. Natürlich wird der Abend äußerst unterhaltsam und es darf viel gelacht werden. Aber mein Ziel ist es, die Zuschauer mit den Gedanken darüber in die Nacht zu entlassen, was auf der Bühne so lustig verpackt eigentlich genau geschehen ist. Denn für die Betroffenen hat der Spaß meist schon lange aufgehört.« (mst)

Sorry Not Sorry: am 17., 18. und 19.01.2019 jeweils um 20 Uhr auf der Probebühne des Theaterhauses Jena. Karten sowie weitere Informationen sind zu finden unter: www.theaterhaus-jena.de

Foto: Mara Fischer

IM JANUAR WIRD MIT »SORRY NOT SORRY« eine One-Woman-Show am


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Januar 2019

| AKTION |

| AKTION |

Foto: Jenakultur

Im Baustaub des Glücks

OPEN CALL: Der internationale Design- und ArchitekturWettbewerb »72 Hour Urban Action« kommt vom 2. bis 5. Mai 2019 nach Jena-Lobeda.

120 Teilnehmer aus Jena, Thüringen, Deutschland und der ganzen Welt entwickeln gemeinsam mit Lobedaer Bürgern in zehn Teams innerhalb von nur drei Tagen und drei Nächten neue Ideen und bauen an zehn ausgewählten Orten direkt nutzbare Architektur. Die Teilnahme ist kostenlos, jeder kann mitmachen! Alle Teilnehmer werden in einem Camp untergebracht (Vollpension und Wellnessbereich!), es gibt Werkstätten, Transporter und alle gängigen Werkzeuge und Power­ tools. Die Teams werden von Fachleuten (Baustatiker, diverse Handwerker) unterstützt und er-

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halten ein Materialbudget für die Realisierung ihrer Idee. Du bist mindestens 18 Jahre alt, sprichst idealerweise etwas Englisch, hast Teamgeist und spürst jetzt schon die Energie? Sei dabei und bewirb dich bis spätestens 17. Februar 2019 unter: 72hoururbanaction.de. PS: Für die Umsetzung des besten Entwurfs winken ein Jury- und ein Publikumspreis — und vor allem: fun, fame and fortune! (flb) Näheres zum Open Call und zum Festival unter: 72hoururbanaction.de

| KAMPFKUNST |

Auf gute Nachbarschaft! ÜBERNACHTEN IM HAUS DER GESCHICHTE, der Geschichten,

der Geschichtenerzähler

Gute Nachbarschaft will gepflegt sein: Zu Beginn des neuen Jahres haben die Einwohner Jenas die Möglichkeit, das Hotel Elephant Weimar zum Kennenlernpreis zu erleben. Gäste genießen seit der Wiedereröffnung im Herbst 2018 das zeitlos elegante Design des Boutique-Hotels, das facettenreiche Kulturprogramm im Lichtsaal und die geschmackssichere Küche im Restaurant AnnA. Wer diesen Ort betritt, kann ihn spüren. Exklusiv für Jenaer: eine Nacht im komfortablen Doppelzimmer

mit Verwöhnfrühstück für 99 € für zwei Personen. Die Postleitzahl im Personalausweis / Reisepass der buchenden Person muss zwischen 07743 und 07749 liegen. Das Angebot gilt vom 01.01. bis einschließlich 31.03.2019; buchbar auf Anfrage nach Verfügbarkeit per Telefon oder E-Mail. Hotel Elephant Weimar info@hotelelephantweimar.de +49 3643 802 631 hotelelephantweimar.de

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4 Medaillen für Jena wurde in der südchinesischen M ­ etropole Foshan die Weltmeisterschaft im Wing Chun Kung Fu ausgetragen. VOM 29. NOVEMBER BIS 2. DEZEMBER 2018

DR. ROBIN TUTZSCHKE mit Sifu Lo Man Kam (v.re.)

Wing Chun ist ein einzigartiger Kung Fu Stil, der seine Berühmtheit unter anderem durch die Schauspiel- und Kampfkunstlegende ­Bruce Lee und seinen Lehrer Ip Man erlangt hat. Dr. Robin Tutzschke ist aus Jena angereist und hat als einziger Deutscher an dem internationalen Event, an dem ca. 1.000 Wettkämpfer aus über 20 Nationen beteiligt waren, teilgenommen. Er ist in 4 Disziplinen bei den traditionellen Wing Chun Formenwettkämpfen angetreten. Jeweils vor 12 Kampfrichtern der internationalen Wushu Federation mussten

die Teilnehmer ihr Können unter Beweis stellen. Für Dr. Robin Tutzschke war es die 3. Weltmeisterschaft. Er gewann im letzten Jahr bereits Gold mit seiner Langstockform. Dieses Jahr bringt er sogar 4 Medaillen mit nach Hause. Erneut erlangte er den ersten Platz in der Langstockform. Eine weitere Goldmedaille für die Chum Kiu Form, Silber für die Biu Tze Form und Bronze für die Holzpuppenform. Seit vielen Jahren besucht er seinen Lehrer regelmäßig für mehrere Wochen und lernt von ihm. Tutzschke: »Ich bin froh,

dass Sifu Lo Man Kam darauf achtet, dass ich seine Tradition fortsetze und er mir seinen Weg zu unterrichten vermittelt. Damit kann ich meinen Schülern in Jena eine einzigartige Schule mit einer einzigartigen Lehre bieten.« In Jena freuen sich seine Schüler (im Alter von 4 bis 60 Jahren) schon auf Mai, denn Sifu Lo Man Kam hat seinen Besuch im Kampfkunsttempel angekündigt. Wer die einzigartige Atmosphäre im Kampfkunsttempel erleben möchte, ist herzlich eingeladen, einen persönlichen Termin zu vereinbaren.

KAMPFKUNSTTEMPEL Löbstedter Straße 47b, 07749 Jena www.kampfkunsttempel.de www.drachenkinder.de info@kampfkunsttempel.de Tel: 0176-20 100 253


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Januar 2019

HANS DUNKER ZEIGT eine seiner größten Ansichtskarten, eine ausklappbare Karte aus Wien.

Das WWWW des Liebhabers: Wer: H ans Dunker

»EIGENTLICH IST ES JA EIN HOBBY FÜR TRISTE WINTERABENDE« , sagt Hans

Dunker. Und muss sofort lachen. Denn natürlich ist das Sammeln von Postund Ansichtskarten für ihn viel mehr: eben sein liebstes Ding.

Was: Postkarten sammeln Seit wann: seit der Kindheit Wo: zuerst in Gera, seit 1984 in Jena

Die ›Antonow 225‹ und die ›Transsib‹ fehlen noch in der Sammlung

B

ereits in der Kindheit haben Hans Dunker die zumeist bunten Karten begeistert. »Damals waren es Kartengrüße von Westverwandten aus Österreich oder aus Paris, die ich aufgehoben habe. Die waren schön bunt. Und du hast so Dinge von der Welt gesehen, Orte, wo DDR-Bürger niemals hinkamen.« Diese Karten hat der damals Zwölfjährige aufgehoben. Nicht viel später schrieb er gemeinsam mit einem Freund die polnische Zeitschrift »Pen Pal Club« an, auf der Suche nach ausländischen Brieffreunden. Auf die Anzeige hin kamen fast 240 Antworten. Und Hans fand einen Brieffreund in Indien und eine Freundin auf den Philippinen, mit denen er dann Karten tauschte. Dabei kam ihm zugute, dass er einmal mit seinen Eltern in Schmalkalden im Urlaub gewesen war und dort reichlich 100 DDR-Postkarten gekauft hatte, die er nun als Tauschobjekte mit einsetzen konnte. So kam eine Karte zur anderen. Verwandte und Bekannte schenkten ihm diese und jene Karte, bei einer Haushaltsauflösung fanden sich weitere. Und schon bald war der erste Schuhkarton

gefüllt. Die ersten Alben mussten her, um die Schmuckstücke aus aller Welt sortiert unterbringen zu können. Freilich gab’s auch Zeiten, in denen der heute 60-Jährige nicht so intensiv gesammelt

Inzwischen dürften es so um die 80.000 Karten sein, die Hans Dunker sein eigen nennt. Und das, was anfangs in Kartons aufbewahrt war, findet sich nun wohlsortiert in Alben und Kästen. »In den ersten Jahren habe ich nur nach Ländern sortiert, jetzt ist das alles anders und systematisiert«, sagt Hans Dunker. Klar bewahre er auch noch Ländersammlungen auf, darüber hinaus aber habe er seine Karten geordnet nach Motiven, etwa Menschen, Bauwerke, Raumfahrt, Flugwesen. Beim Flugwesen fällt ihm gleich ein: »Leider habe ich noch keine Karten mit einem Motiv der AN 225, der Antonow, des größten Transportflugzeugs der Welt.« Die habe er bislang noch auf keiner Postkarte gesehen. Übrigens auch die Transsibirische Eisenbahn ES GIBT KARTEN in sehr unterschiedlichen noch nicht. Aber ansonsten, denkt er, hat er Größen. wohl inzwischen aus fast allen Ländern der hat, Armeezeit oder Studium etwa, aber das Welt Karten, selbst aus der Antarktis. Hobby ist nie untergegangen. Zumal der heutige Architekt während des Studiums Kommi- HOBBY MIT LERNEFFEKT litonen aus Tansania und Äthiopien betreut Es sind nicht nur die Ansichten von der hat, die ihm dann Karten aus ihrer Heimat Welt, die Hans Dunker faszinieren. »Bei so schickten. einem Hobby beschäftigst du dich letztend-

Fotos: Barbara Glasser

| MEIN LIEBSTES DING |


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lich auch mit der Politik und der Geschichte des Landes, aus dem die Karte stammt. Wenn sich Burma in Maynmar umbenennt, dann schreibst du eben nicht nur den Zettel auf dem Album um, sondern du liest nach, was dort gewesen ist.« Oder wenn eine neue Karte aus Frankreich kommt, wird die einsortiert zu den Karten aus dem gleichen Departement. »Frankreich hat 101 Departements. Bei vielen Städten weiß ich, wo sie liegen, bei anderen muss ich nachschauen. Das ist dann schon eine Bereicherung. Sonst wäre das Hobby wohl auch ein wenig langweilig.« Auch die Gestaltung der Karten interessiert ihn. Natürlich gebe es auch viel Müll darunter, Kitsch einfach. Da sei er auch nicht beglückt über manche Jenaer Motive. Das habe Jena eigentlich nicht nötig, zumal es viele schöne Objekte für Postkarten aus Jena gebe. Da spricht der Hobby-Fotograf aus Hans Dunker.

| WISSEN |

Hätten Sie’s gewusst? NÜTZLICH WIE EIN SCHOKORIEGEL für Zwischendurch: Stadtmagazin 07 verbreitet unnützes Wissen. Bitte miteinander teilen und schmecken lassen!

896 40 Prozent aller Herzinfarkte treten zwischen 6 und 12 Uhr auf. 897 Die Tabakpflanze enthält das Nervengift Nikotin, um sich vor Fressfeinden zu schützen. 898 Wer 1,3 Kilogramm Nutella pro Tag ist, hat seinen Tages­ bedarf an Vitamin B6 gedeckt. 899 Die krankhafte Abneigung gegen das Heiraten bezeichnet man als Gamophobie. 900 Aufgrund des Quotienten aus Leistung und Gewicht erhält der deutsche Leopard-II-Kampfpanzer eine grüne Umweltplakete. 901 Der Haarball, den Katzen mitunter herauswürgen, heißt ­Bezoar. 902 Die größte Beere der Welt ist der Kürbis.

VIELE KARTEN BEWAHRT HANS DUNKER in Alben auf, sorgfältig mit Fotoecken befestigt. Andere, wie hier zu sehen, sind sortiert in Kartons untergebracht.

Natürlich hat er auch einige Raritäten in seiner Sammlung, seine älteste Postkarte beispielsweise stammt aus dem Jahr 1872, sie wurde von Hannover nach Pößneck geschickt. Damals war die Postkarte an sich noch etwas ganz Neues auf dem Postmarkt. Aber zur Dunkerschen Sammlung zählen auch Postkarten in ungewöhnlichen Formaten, von ganz kleinen bis zu ganz großen, und aus verschiedenen Materialien wie Holz oder Kork. Vier Ausstellungen hat Hans Dunker in den letzten Jahren mit seinen Sammlerstücken gestaltet, jeweils in Kunitz, seinem Wohnort, und in Löberschütz. Weitere wären durchaus denkbar, auch wenn das Sammeln von Postkarten nicht mehr so verbreitet ist. — Und was stellt er sich mit seinen Karten künftig vor? »Das weiß ich noch nicht. Bisher sammle ich ausschließlich für mich, habe Freude dran. Aber ich hoffe auf meine Enkel«, sagt er schmunzelnd. (bag)

903 Pilot und Kopilot essen während eines Fluges nie das Gleiche, um auszuschließen, dass beide eine Lebensmittelvergiftung bekommen. 904 Der Begriff »Puff« stammt von einem Würfelbrettspiel ab, das im Mittelalter in Gasthäusern gespielt wurde, in denen Prostituierte ihre Dienste anboten. 905 Im Mittelalter wurden auch Fliegenpilze zum Bierbrauen verwendet. 906 In den meisten Armaturenbrettern im Auto zeigt bei der Tankanzeige ein kleiner Pfeil neben der Zapfsäule an, auf welcher Seite sich der Tankdeckel befindet. 907 Es gibt drei Arten von Watt: Sandwatt, Mischwatt und Schlickwatt. 908 Das Wasser einer Kokosnuss kann bei einem sehr starken Blutverlust als Serum intravenös injiziert werden.


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| FREIZEIT |

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WAS 2014 MIT LASERTAG BEGANN,

umfasst heute eine ganze Angebot­ spalette an Freizeitaktivitäten, die von ›Arrowtag‹ über ›Bubble Ball‹ bis hin zu ›City Escapes‹ reicht. Seit vergangenem Oktober lädt die Laser Factory Jena dabei an gleich zwei Standorten – in Jena-Zwätzen und in Jena-Burgau – zu jeder Menge Freizeitspaß und Teamgeist ein. LASERTAG

Spieleaction, Nervenkitzel und Rätselspaß Was euch in der ehemaligen ­Stadtbäckerei/ Brückenstraße 4 erwartet: Lasertag: Im Prinzip funktioniert Lasertag genauso wie Paintball, nur dass der hier Gegner nicht mit einer Farbkugel, sondern mit Lichtimpulsen aus einem Laserphaser ›abgeschossen‹ wird. Aufgabe ist es, auf einer parcoursähnlichen Spielfläche bei Schwarzlicht und zahlreichen Licht- und Nebeleffekten verschiedene Aufgaben zu absolvieren bzw. Hindernisse zu überwinden und jeweils teamweise Punkte zu sammeln. Jeder Spieler bekommt hierfür einen Laserphaser sowie ein Stirnband bzw. eine Weste, an der Trefferpunkte gezählt werden, gestellt. Lasertag ist ein moderner Funsport mit viel Action und modernster Technik. Schnelle Reaktionen, Kommunikation, strategisches Denken, Teamarbeit und eine Portion Fitness sind die besten Voraussetzungen, um bei diesem Freizeitvergnügen richtig Spaß zu haben. Wer kein Team hat oder einfach einmal reinschnuppern möchte, kann gern einmal zu den »Offenen Spielen« vorbeischauen. Diese finden jeden Sonntagnachmittag statt.

der vor allem Fußballbegeisterte, aber auch Nicht-Fußballfans auf ihre Kosten kommen. Der Clou des Spiels: Jeder Spielteilnehmer ist von einem sogenannten »Bubble« umhüllt, die ihn wie ein Ganzkörper-Airbag umhüllt. Mit diesem ist es völlig egal, ob man beim Spiel umgerannt oder gar auf den Kopf gestellt wird — geschützt durch die Luftblase kann einem nichts passieren. Im Team (max. 5 Personen) kann nun die Jagd auf das gegnerische Tor beginnen. Sehr spaßige, aber auch anstrengende Funsportart, bei der garantiert keiner lange auf den Beinen bleibt … Arrowtag: Arrowtag folgt dem gleichen Spielprinzip wie das altbekannte Völkerball — nur eben mit Pfeil und Bogen. Die Pfeile sind natürlich völlig ungefährlich, da mit einem Gummiaufsatz versehen. So spürt man zwar den Treffer, weh tut’s aber keineswegs. Sicherheitshalber wird jedem Spieler aber neben Pfeil und Bogen auch eine Gesichtsmaske zur Verfügung gestellt. Aufblasbare Deckungen verleihen dem Spiel überdies einen taktischen Charakter. Der perfekte Sport für Junggesellenabschiede, Geburtstage, Firmenfeiern oder Teambuildings.

Bubble Ball: Hierbei handelt es sich um eine neue Trendsportart aus Skandinavien, bei Was euch im ehemaligen Büroanbau des Möbelhauses Multipolster/Göschwitzer Straße 3 erwartet: Live Escape Games: Hier wartet einer der beliebtesten Freizeittrends des letzten Jahrzehnts auf begeisterte Rätselfans. Eingesperrt in einem Raum voller Hinweise und Rätsel bleiben dem Spielteam (max. 7 Personen) 60 Minuten Zeit, um sich mit Verstand, Kombinationsgabe und Teamgeist aus diesem zu BUBBLE BALL befreien. Aktuell darf der Ausbruch aus zwei

Räumen geprobt werden — weitere Escape Rooms sind bereits in Planung. Zusätzlich zu den Indoor Escape Rooms bietet die Laser Factory Jena darüber hinaus seit Kurzem eine ganz neue Variante an: City Escapes. Ausgestattet mit Tablet und Actionpack gilt es bei dieser Mischung aus Schnitzeljagd, Geocaching und Live Escape Games auf einer festgelegten Route durch die Stadt verschiedene Wegpunkte zu sammeln, um die Mission der Wahl zu erfüllen. Bei »Operation Mindfall« etwa tauchen die Spieler in die Welt der Agenten ein und müssen Jena vor einer drohenden Verseuchung des Grundwassers bewahren. Die Route führt quer durchs Stadtzentrum — ideal um seine Stadt einmal ganz anders kennenzulernen. »Magisches Portal« wiederum führt das Spielteam durch den Wald unterhalb des Jenzig und stellt diesem die Aufgabe, Fabelwesen vor Monsterattacken zu retten. Da wird der ganze Wald zum Spielfeld. Insbesondere für Kindergruppen geeignet — in jedem Fall aber eine spannende Sache!

ARROWTAG

Laser Factory Jena Brückenstraße 4 (Eingang Wiesen­straße): Lasertag, Arrowtag und Bubbleball Göschwitzerstraße 3: Escape Room Zentrale Ausführliche Informationen zu allen Angeboten und den Buchungsmöglich­ keiten: www.laserfactory-jena.de


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| AKTION |

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Ballettfestwoche Das Thüringer Staatsballett lädt ein

25. Januar bis 3. Februar 2019 Bühnen der Stadt Gera

MUSIKTALENTE AUS ALLEN STILRICHTUNGEN sind aufge­ rufen, sich bis zum 31. Januar 2019 bei den »Köstritzer Fresh Talents« zu bewerben.

Die Schwarzbier- und Spezialitätenbiermarke Köstritzer setzt ihr langjähriges Musik-Engagement mit einem neuen bundesweiten Talentförderwettbewerb fort. Musiktalente aller Stilrichtungen haben die Chance auf individuelle Förderung durch Rea Garvey und ein professionelles Jury- und Coaching-Team sowie den Aufbau eines MusikkarriereNetzwerks. Das beste Talent tritt zudem vor großem Publikum im Vorprogramm der Neon Summer Tour 2019 von Rea Garvey auf. »Herz und Talent sind das Fundament für den Erfolg als Musiker, aber ich weiß aus eigener Erfahrung, wie wertvoll die Unterstützung durch leidenschaftliche Profis aus verschiedenen Bereichen ist. Eine Musikkarriere ist Teamwork«, sagt Rea Garvey. Stefan Didt, Geschäftsführer der Köstritzer Schwarzbierbrauerei, ergänzt: »Bei den Köstritzer Fresh Talents kommt unsere Erfahrung aus jahrzehntelangem Musikengagement und das Know-How der Musik-Profis zu einem Talentförderwettbewerb zusammen, der die Stärken der Talente herausstellt sowie individuelle Musik-Karrierewege aufzeigt und öffnet.«

Bis zum 31. Januar 2019 können sich Bands und Musiker über die Aktionsplattform www.koestritzerfreshtalents.de bewerben. Bis Ende Februar 2019 werden die drei Finalisten durch die namhafte Jury sowie durch ein Online-Voting ermittelt. Mitte März 2019 werden die ausgewählten Bands und Musiker zu einem zweitägigen Intensiv-Workshop mit anschließendem Live-Auftritt vor »Family & Friends« nach Berlin eingeladen. Im Rahmen des CoachingWorkshops widmet sich jeweils ein Jury-Mitglied als individueller Coach den einzelnen Finalisten. Nach den Live-Performances, bei denen die Musiktalente mit und ohne ihre Coaches auftreten, wird die Jury das beste Köstritzer Fresh Talent 2019 auswählen und bekanntgeben. Der Gewinner erhält über den Intensiv-Workshop hinaus einen Live-Auftritt vor großem Publikum im Vorprogramm der Neon Summer Tour 2019 von Rea Garvey sowie eine finanzielle Unterstützung. koestritzerfreshtalents.de

Giselle Werkstatt des Kinder- und Jugendballetts Eine infernalische Reise/ Letzte Lieder Landesjugendballett Berlin Ballet de l’Opéra de Metz Métropole Anita Berber – Göttin der Nacht NW Dance Project Festhalten!

Theater&Philharmonie Thüringen www.tpthueringen.de

Kartentelefon: 0365 8279105

SA. 26.01.2019 / Volkshaus

Tanzen, bis Du schwebst

Philharmonieball 2019 »Magie der Märchen« Flanierkarten ab 18,- / Tanzkarten 10,- Euro

www.jenaer-philharmonie.de

Mit Köstritzer die eigene Musikkarriere starten

Foto: Ronny Ristok

REA GARVEY (L.) UND MARKUS KAVKA fördern bei den »Köstritzer Fresh Talents« Musiker und Bands aus Deutschland.


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| GESELLSCHAFT |

OBDACHLOSIGKEIT gibt es nicht nur in den deutschen Metropolen. Auch in Jena leben Menschen ohne feste Bleibe, Menschen, die auf der Straße leben. Wenn man sie erkennt, spricht man in der Regel nicht mit ihnen. Häufig weiß man gar nicht, wer sie sind. Charlotte Wolff traf sich mit Manfred Koßmann, der zwar nicht auf der Straße lebt, seine Zelte aber schon seit vielen Jahren im Jenaer Übergangswohnheim aufgeschlagen hat.

Wohnhaft wo?

wohner mittlerweile den ganzen Tag bleiben, seitdem auch Geflüchtete dort wohnen. »Vorher mussten wir Punkt neun Uhr raus, egal, ob es zehn Grad minus war.« Das Haus war ausschließlich zum Schlafen gedacht. Auch gehörte das Sauberhalten der Räumlichkeiten zu den Aufgaben der Bewohner. Inzwischen übernimmt das das Reinigungspersonal. Dadurch ist auch der Tagesablauf etwas individueller geworden. »Der eine geht Spazieren, der andere geht in die Kneipe, der dritte schläft«, meint Koßmann. Er selbst sei eigentlich ein Frühaufsteher. Früher war ihm Geselligkeit wichtig, es zog ihn zum Beispiel häufig ins Café Wagner, wo er Stammgast war. Außerdem war es ja gleich um die Ecke. »Früher wäre ich am liebsten in allen Kneipen gleichzeitig gewesen«, sagt er lachend. Doch »in letzter Zeit bin ich lieber mal alleine. Geh’ spazieren auf dem alten Friedhof«, an schönen Tagen ein gutes Buch im Gepäck, an kalten eine Thermoskanne Glühwein. Es scheint verständlich, etwas Ruhe zu suchen, denn Einzelzimmer gibt es im Wohnheim nicht. Bis zu sechs Leute können in einem Raum untergebracht werden. Koßmann teilt sich sein Zimmer zurzeit mit nur einem Kollegen, der fast so lange wie er dort wohnt. Aber meist seien es drei bis vier Personen in »FRÜHER MUSSTEN WIR PUNKT NEUN einem Zimmer, erklärt er. UHR RAUS.« Neben den Alteingesessenen gibt es naSeit der Eröffnung vor 27 Jahren hat sich türlich auch wechselnde Belegschaft. Doch im Heim einiges geändert. So dürfen die Be- wer nur spontan einen kostenlosen Schlaf-

platz bekommen möchte, ist im Übergangswohnheim eher an der falschen Adresse. Zwar gebe es, so Koßmann, eine Garage mit sechs Betten, wo abendliche Neuzugänge übernachten können, aber wer bleiben will, muss zunächst zum Gesundheitsamt und sich durchchecken lassen. »Das ist auch besser so«, findet Koßmann. Sonst würden Filzläuse und dergleichen eingeschleppt werden. Viele überrascht es auch, dass die Unterkunft gar nicht umsonst ist. 3,10 € kostet es pro Nacht. Wer das Geld nicht hat, wird am nächsten Tag zum Sozialamt geschickt. Das schreckt viele schon ab und so bleibt nur, wer bleiben muss und will. Der Gang zu den Ämtern ist für viele eine Hürde oder Belastung und einer der Mechanismen dafür, wie Menschen in die Obdachlosigkeit gelangen. Eine Frage, die

Foto: Shutterstock, Drazen Vukelic; Grafik: Shutterstock, pimchawee

Das blaue Haus sieht fast verlassen aus. Der Flur wirkt steril, das Bad zur Rechten sauber, praktisch unbenutzt. Erst nach der zweiten Tür scheint Leben zu sein. Der Gemeinschaftsraum erinnert, mit den in einem L aufgestellten Resopaltischen und dem Bücherregal, an eine Jugendherberge. Das angrenzende Zimmer mit den drei Doppelstockbetten, in das ich einen kurzen Blick werfe, vervollständigt das Bild. Allerdings wirkt das Zimmer auch mit zwei belegten Betten etwas zu eingewohnt für einen Wochenendaufenthalt. Der Eindruck täuscht nicht. Manfred Koßmann wohnt hier. Hier, das ist das Übergangswohnheim für Obdachlose und Nichtsesshafte am Steiger 4 in Jena. Der Begriff Übergangswohnheim täuscht. Gedacht ist das Heim als vorübergehende Station zwischen der Obdachlosigkeit und der eigenen Wohnung. Als Postanschrift kann es genutzt werden. Doch Manfred Koßmann ist nicht der einzige, wenn auch der langjährigste, mehr oder weniger dauerhafte Bewohner des Heimes. Als Kind wurde er nach dem Tod seiner Mutter und Großmutter von Jena in den Westen geschickt. Zurück kam er 30 Jahre später. Tatsächlich war er, als er 1991 aus Norddeutschland zurück kam und das Heim erstmalig öffnete, der erste Nutzer. Nur hat er nicht durchgängig da gewohnt. Es gab unter anderem eine zehnjährige Unterbrechung, während der er bei einer Freundin im Plattenbau in Winzerla wohnte, was aber, wie er sagt, »auch eine Strafe für sich war.« Dennoch ist dieses Haus in gewisser Weise sein Zuhause. 1991 kam er aus Norddeutschland nach Jena.


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EIN VOM LEBEN AUF DER STR ASSE

gezeichneter älterer Mann

häufig gestellt wird: Wie kann es trotz Hartz IV immer wieder dazu kommen? »Da gibt es 100 Gründe«, meint Manfred Koßmann. »Das geht ganz schnell.« So verlören immer wieder Leute ihre Wohnung. Ob durch Suff, den Eigenbedarf des Vermieters oder etwas ganz anderem. Dann gebe es auch noch die Leute, die lieber aus Überzeugung keine Wohnung haben, weil sie so nicht Gefahr laufen, sie zu verlieren oder nicht überall, beispielsweise bei Nachbarn, anecken wollen. Sicherlich hängt manchmal auch das eine mit dem anderen zusammen.

kleine Galerie in Kiel eröffnete. »Da waren wir noch unter 30«, erinnert er sich. »Damals habe ich noch fleißig gepinselt.« Über der Ladentür hing ein Schild: »Galerie Stein«. Zu Anfang wurden hier nur die eigenen Bilder ausgestellt, später die von Freunden, bis sich auch dieser Kreis erweiterte. Nach einiger Zeit öffnete ein zweiter kleiner Laden als Zweigstelle in Hamburg. »Wir sind nicht reich geworden, aber es war in Ordnung«, sagt er lächelnd. »Wir sind durch die Gegend gedüst. Frankreich, Italien, die Biennale in Venedig. Auf unsere Art ging es uns damals gut.« Das Reisen war auch mit wenig Geld möglich. Wie genau das Ganze ein Ende fand, erfahre ich nicht. Doch es zog ihn danach wohl wieder an den Ort seiner Kindheit. Gearbeitet hat er mal hier, mal da, doch in der Regel unversichert, sodass er jetzt eine Rente in Höhe von 150€ erhält. Zusammen mit weiteren Unterstützungsgeldern komme er jetzt wohl ungefähr auf den Stand von Hartz IV. »Ich werde nicht reich, aber ich muss auch nicht darben«, fasst er seine Situation zusammen. Eine gewisse Ämter-Lauferei bleibe einem natürlich nicht erspart. Das zeige sich auch an seinem Zimmerkollegen, der jetzt 65 Jahre alt sei, und sich die Hacken wund laufe. »Mit der Zeit kriegt man ein dickes Fell«, sagt Koßmann achselzuckend.

»AUF UNSERE ART GING ES UNS ­D AMALS GUT.« Manfred Koßmann studierte mehrere Jah- »EGOISMUS WIRD GROSSGESCHRIEre lang an einer Kunsthochschule. Dort lern- BEN.« te er eine Frau kennen, mit der er dann eine Bewusst nennt Manfred Koßmann seinen Zimmernachbarn einen Kollegen und nicht einen Freund. Grundsätzlich könne man in dem Heim nicht von einer Gemeinschaft sprechen. »Einer gönnt dem anderen die Wurst nicht auf dem Brot«, beschreibt er die Situation. Wenn abends mal gemeinsam getrunken werde, seien die Leute die großen Kumpels, aber schon am nächsten Tag sei das vergessen. »Egoismus wird großgeschrieben.« Das liegt natürlich daran, dass alle wenig haben, doch glaubt er, dass das nicht nur hier so ist, VIELE OBDACHLOSE UND NICHTSESSHAFTE sondern überall auf der Welt. Jedenfalls ist es sind auf die Hilfe von Tafeln oder ›Suppenkügut, dass er nicht nur einen Schlüssel für das chen‹ angewiesen Haus und sein Zimmer habe, sondern auch

für seinen Schrank. »Da haben wir hier drinnen auch schon Sachen erlebt …«, deutet er an. Man kenne sich nicht aus, da kämen so viele fremde Leute. Mein Blick fällt noch einmal auf das Bücherregal. Sich darum zu kümmern sei seine Aufgabe, erzählt Koßmann zufrieden. Die ersten Bücher gibt es schon lange. Zugrunde liegt dem Ganzen ein Auftritt in der Presse. Der damalige Heimleiter kam Anfang der 90er mit einem Reporter an und im Laufe des Interviews stellte sich heraus, dass Manfred Koßmann gern las und sein Kollege Bayernfan war. Kurze Zeit nach dem Erscheinen des Artikels kamen die ersten Pakete. Die einen enthielten Fanartikel, die anderen Bücher. Die große Bücherspende ist der Grundstock des gut gefüllten Bücherregals. Die wertvollsten Bücher, wie etwa den großen Brockhaus, verwahrt er heute noch gesondert unter seinem Bett. Zum Lesen muss Koßmann inzwischen zwar immer wieder zur Lupe greifen, zum Augenarzt möchte er aber nicht gehen. »ES IST GUT, WIE ES IST.« Auf die Frage, wie er die Zukunft sehe, meint Manfred Koßmann: »Es ist gut, wie es ist. Was soll’s. Ich habe da keine großen Dinge mehr.« Er lese viel, meditiere. Malen tue er nicht mehr, aber kleine Zeichnungen auf Postkarten fertige er an. Die Geschehnisse vor Ort schreibe er auf und illustriere sie manchmal. »Manche Zeichnungen habe ich im Stehen im Hof in der Kälte gemacht. Die sehen auch verwackelt genug aus. Aber für mich reichen sie so. Ist ja keine Kunst mehr«, beschreibt er sein Tun. Beim Schreiben gehe es ihm häufig auch nur um das Datum. Es sei schwer, sonst im Rhythmus zu bleiben. Zum Abschluss unseres Gespräches bekundet Koßmann: »Ich komm’ klar. Vor allem innerlich — und außen, das ist mir egal.« Angesprochen oder schief angeguckt wird er hier in Jena nicht. »Nur zu Weihnachten muss ich bei den Kindern in den Straßen aufpassen«, meint er und streicht sich über seinen langen weißen Bart. (cwo)


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| JUBILÄUM |

schnörkelloses Teeservice oder avant­ gardistisches Mobiliar – wie keine andere deutsche Kunst-, Design- und Architekturschule hat das Bauhaus das Bild der Moderne geprägt. Ein Rückblick auf die kurze, aber wirk­ mächtige Geschichte einer einzigarti­ gen Kunstschule. MENSA AM PHILOSOPHENWEG

Vereinigung von Kunst und Handwerk: 100 Jahre Bauhaus Vor 100 Jahren von Walter Gropius als Kunstschule in Weimar gegründet, zielte das »Staatliche Bauhaus« darauf ab, Kunst und Handwerk in einer ganzheitlichen Lehre zusammenzuführen und damit neue Formen des gesellschaftlichen (Zusammen-)Lebens zu ermöglichen. »Das Endziel aller bildnerischen Tätigkeit ist der Bau!«, erklärte Gropius in seinem Gründungsmanifest. »Architekten, Bildhauer, Maler, wir alle müssen zum Handwerk zurück! […] Der Künstler ist eine Steigerung des Handwerkers.« Zur Umsetzung dieses bahnbrechenden Konzepts konnte das Bauhaus bedeutende Künstler wie Paul Klee, Wassily Kandinsky und Lyonel Feininger gewinnen, die den Schülern nicht nur handwerkliche Grundkenntnisse vermittelten, sondern sie auch im sinnlich-ästhetischen Umgang mit Form, Farbe und Material schulten. Den eigentlichen ›Bau‹-Gedanken vermochte Gropius hingegen kaum in die Tat umsetzen — in Weimar war es um den kulturpolitischen Nährboden nicht gut bestellt: Sowohl die bürgerliche Elite als auch die politischen Entscheidungsträger Weimars versperrten sich dem visionären Konzept des Bauhauses und verweigerten aus diesem Grunde der

HAUS AUERBACH

Kunstschule eine Beteiligung am Bau und der Ausgestaltung von Staatsgebäuden. Nach den Landtagswahlen im Februar 1924 sollte es für die fortschrittliche Kunstschule in Weimar noch ungemütlicher werden: Die neue Regierung entschied, dem Bauhaus den Etat um 50 Prozent zu kürzen. In der Folge blieb Gropius nur noch der Umzug ins zu diesem Zeitpunkt noch sozialdemokratisch regierte Dessau. Vom Flugzeugbauer Hugo Junkers gefördert, konnte die Bauhaus-Idee hier endlich allumfassend umgesetzt werden (u. a. mit dem 1926 eingeweihten Bauhausgebäude Dessau) — allerdings auch nur bis 1931. Dann übernahmen die Nationalsozialisten das politische Ruder in der anhaltinischen Stadt und das Bauhaus war gezwungen, erneut umzuziehen, diesmal nach Berlin. Hier blieben der Avantgardeschule noch zwei letzte Jahre eingeschränkter Entfaltung, bevor sie 1933 von den Nationalsozialisten endgültig zur Selbstauflösung gezwungen wurde. Trotz ihres nur kurzen Bestehen verbreitete sich die Idee und Vision der Bauhausschule innerhalb weniger Jahrzehnte nahezu weltweit: Viele einstige Bauhausmitglieder und -schüler, die in die Emigration gegangen waren, begannen das Bauhaus-Konzept in ihrer jeweiligen neuen ›Heimat‹ umzusetzen bzw. weiterzuentwickeln und trugen so zu dessen internationaler Verbreitung bei. JENAS BAUHAUS-ZEUGNISSE Im Gegensatz zu Weimar begegnete das nur wenige Kilometer entfernte Jena den avantgardistische Ideen der Bauhäusler um Walter Gropius von vornherein aufgeschlossen. Vom damaligen Jenaer Oberbürgermeister Fuchs erhielt dieser so etwa 1921 seinen ersten öffentlichen Bauauftrag — es galt, das vorhandene alte Theater im Garten des Gasthauses »Zum goldenen Engel« zu einem repräsentativen Stadttheater um- und auszubauen. Auch wenn das dabei entstandene

Gebäude (bis auf das einstige Bühnenhaus) heute nicht mehr existiert, sind andere Zeugnisse des »Neuen Bauens« in Jena zum Glück erhalten geblieben. Sichtbarstes Zeugnis dürften hierbei — neben Universitätsgebäuden wie dem Abbeanum oder der Mensa am Philosophenweg (beide um 1930) — die beiden im Stil des »Neuen Bauens« gestalteten Villen »Auerbach« (1924) und »Zuckerkandl« (1927) am Südhang der Sonnenberge sein. Beiden von strengen geometrischen Formen geprägten Wohnhäusern vermeint man ihr tatsächliches Alter angesichts ihrer überaus modern erscheinenden Architektur auf den ersten Blick gar nicht anzusehen. Ein vielleicht weniger augenscheinliches, gleichwohl durchaus echtes Bauhaus-Erbe dürfte sich ebenfalls heute noch in dem einen oder anderen Jenaer Haushalten wiederfinden: Küchenklassiker wie die feuerfeste »Jenaer Glasform« oder die »Sintrax Kaffeemaschine« aus dem Hause Schott gehen auf Entwürfe zurück, die seinerzeit von BauhausKünstlern eigens für das Jenaer Glaswerk entwickelt worden waren — mit dem Ziel, Brauchbares mit Schönem zu verbinden. Und wie sich zeigt, erfüllt es diesen Anspruch auch 100 Jahre nach Beginn des ›Experiments‹ Bauhaus noch problemlos. (flb) AUSBLICK: HIGHLIGHTS BAUHAUSJAHR IN JENA 02.–05.05.2019: »72 HUA« — Echtzeitarchitekturwettbewerb in Jena-Lobeda 16.05.–28.07.2019: »Oster+Koezle | raum+störung. Architekturfotografie«, Ausstellung im Alten Straßenbahndepot 22.-25.05.2019: »Internationales FullDomeFestival«, im Zeiss Planetarium 31.08.–17.11.2019: »Das Stärkste, was Morgen heute bietet. Der Sturm in Jena.« Zeichnungen, Druckgrafik und Skulpturen. Ausstellung in der Kunstsammlung Jena

Fotos: Jenakultur, Candy Welz

EGAL, OB ALS KUBENFÖRMIGES HAUS,


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| EVENT |

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UNSER INTENSIVPFLEGEPROGRAMM FÜR DIE KALTE JAHRESZEIT

Live in Concert GÄNSEHAUT-FEELING IN DER MESSE ERFURT: ­Die besten Stimmtalente des bekannten »The Voice of Germany«Wettbewerbs kommen am 18. Januar in die Landes­ hauptstadt.

Nachdem Ende Dezember vergangenen Jahres im deutschen Privatfernsehen zum achten Mal »The Voice Of Germany« gekrönt wurde, sind die vier FinalistInnen zusammen mit zwei Wildcard-Gewinner und großer Live-Band nun im Januar auf großer Deutschland-Tour. In 20 Tourstädten können die Fans ihren Talente, die sie Wochen zuvor ins Herz geschlossen haben, besonders nah kommen — u. a. auch am 18. Januar in der Messe Erfurt. Hier zeigt sich: Nicht nur die »The

Voice of Germany«-Talente wachsen in den über zwei Monaten zu einer kleinen Familie zusammen, auch die gesamte Show ist pures Family-Entertainment. Gestern noch der Junge bzw. das Mädchen von nebenan, kurze Zeit später der Mittelpunkt im Scheinwerferlicht. Gänsehaut pur und die beste Unterhaltung für die ganze Familie. »The Voice of Germany« 18.01.2019, 19.30 Uhr, Messe Erfurt

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| HISTORIE |

VOR 81 JAHREN STARB DAS AUSNAHMETALENT BERND ROSEMEYER.

Heute ist er nur noch wenigen Ken­ nern bekannt, dabei war Rosemeyer einst einer der besten deutschen Rennfahrer und gefeierter Star des NS-Regimes.

Mit 400 km/h über die Autobahn Schnell ist also klar, dass die Mannschaft um Rosemeyer nicht zurückstecken will. Der Wagen, ein Auto-Union Typ-C mit Stromlinienverkleidung und 520 PS, wird eben ausgeladen und für den Start vorbereitet. Um die Zeit bis zur neuerlichen Rekordfahrt zu überbrücken, fährt Rosemeyer mit seinem Auto das gesperrte Stück der Reichsautobahn zwischen Frankfurt und Darmstadt ab, um sich die Messtrecke anzusehen. Gegen 11 Uhr besteigt er seinen Rennwagen, als Rudolf Caracciola zu ihm kommt. Rosemeyer gratuliert ihm zu seinem neuen Rekord, wobei ihm sein Kontrahent auf den starken Wind hinweist, der nun aufgezogen ist. Rosemeyer entgegnet ihm: »Ich werd’s dennoch versuchen!« Gesagt, getan. Obwohl ihm die Mechaniker warnten, er solle den Motor langsam auf Temperatur bringen, fährt Rosemeyer bereits auf der Rückfahrt der Messstrecke knapp 430 km/h. Wieder bei seinem Team angekommen, beschwert er sich, dass der Motor noch immer

nicht die volle Leistung bringt, weil die ideale Temperatur noch nicht erreicht ist. Man löst das Problem mit einer weiteren Abdeckung am Kühler des Wagens. Zehn Minuten später ist alles bereit für die Rekordfahrt. Gegen 11.46 Uhr startet Bernd Rosemeyer den Motor. Zu seinem Mechaniker Wilhelm Sebastian sagt er: »Du kannst versichert sein, ich merke es alleine, wenn es nicht geht. Ich will nur noch mal rantasten.« Dann beschleunigt er und verschwindet in schneller Fahrt dem fliegenden Startpunkt entgegen. BENZIN IM BLUT Bernd Rosemeyer erblickte am 14. Oktober 1909 im Niedersächsischen Lingen (Ems) als Sohn des Fabrikanten Wilhelm Rosemeyer und seiner Frau Louise das Licht der Welt. Sein Vater besaß eine Automobilwerkstatt, sodass der junge Bernd schon in Kindheitstagen mit der faszinierenden Technik in Berührung kam. Bereits mit neun Jahren wollte

Fotos: Unternehmensarchiv der AUDI AG

AUF REKORDJAGD Recht kühl ist der Morgen des 28. Januar 1938, Schnee ist zum Glück keiner gefallen. Es ist kurz nach 9 Uhr. Bernd Rosemeyer sitzt in seinem Hotel in der Nähe von Darmstadt gerade beim Frühstück, als ihn plötzlich der Portier ans Telefon ruft. Am anderen Ende der Leitung ist Auto-Union Rennleiter Dr. Karl Feuereißen und wirkt sichtlich angespannt: »Bernd, du musst sofort herkommen! Caracciola hat eben deinen Rekord eingestellt.« Rosemeyer nimmt noch einen letzten Schluck Kaffee und steigt anschließend in sein Auto, um zur Reichsautobahn zu fahren. Hier erwarten ihn bereits die Leute von der AutoUnion. Rennleiter Dr. Feuereißen begrüßt ihn mit den Worten: »Die Mannschaft von Daimler-Benz hat gut gearbeitet, Caracciola ist 432,69 km/h im Schnitt gefahren.« Gemeint war der Rheinländer Rudolf Caracciola, Rosemeyers Dauerrivale, der nun den alten Geschwindigkeitsrekord vom Oktober 1937 um gute 30 km/h übertroffen hatte.


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Januar 2019

EIFELRENNEN vom 13. Juni 1937 auf dem Nürburgring — Rosemeyer auf Siegesfahrt

er selbst ein Auto fahren, was ihm sein Vater noch verbot. Nach der Volksschule machte Rosemeyer im väterlichen Betrieb eine Ausbildung zum Mechaniker und begann, auch seine Freizeit mit den Maschinen zu verbringen. Motorräder hatten es ihm besonders angetan. Doch dem Emsländer reichte es nicht, ›nur‹ auf der Straße zu fahren. Er wollte sein Können mit anderen messen und begann im Alter von 22 Jahren an Motorradrennen teilzunehmen. Schon bald fuhr der junge Draufgänger für »NSU« und »DKW« die ersten Siege ein, bis er 1935 vom damaligen Rennleiter der Auto-Union, Willy Walb, entdeckt und in die Grand-Prix Abteilung geholt wurde. Seit bis dato einem Jahr engagierte sich der sächsische Autobauer mit Stammsitz in Chemnitz im Motorsport. Die Rennwagen wurden in Zwickau in den Horch-Werken aufbereitet. Rosemeyers erstes Rennen auf vier Rädern führte ihn Ende Mai 1935 auf die Berliner Avus. Nur zwei Monate später feierte er auf

dem Masaryk-Ring bei Brünn den ersten Sieg. Er hatte damit sein Talent bewiesen, denn der mit einem 16-Zylinder Mittelmotor ausgestattete Auto-Union Typ-B galt als schwer beherrschbar. Beim Großen Preis von Deutschland auf der Nordschleife des Nürburgringes wurde er auf Anhieb Vierter und konnte im weiteren Verlauf der Saison mit guten Platzierungen auf sich aufmerksam machen. Für die neue Saison macht man sich bei Auto-Union berechtigte Hoffnungen, 1936 den Europameistertitel zu ergattern. Der neue Typ-C wartete mit erheblich gesteigerter Leistung auf. Im Gegensatz zum Typ-B (375 PS) brachte der neue Wagen bis zu 520 Pferdestärken auf die Straße und hatte deutlich mehr Drehmoment. Nach einem verkorksten Start beim Großen Preis von Monaco (Rosemeyer kam nicht ins Ziel), zeigte er auf der Nordschleife, was in ihm und dem neuen Wagen steckte und gewann das Rennen. Zehntausende kamen damals an die Strecken, um die Duelle, zum Beispiel zwischen Rosemeyer und Caracciola live zu sehen. Die Siegesserie des Emsländers riss indes nicht ab, sodass er den Titel für sich entschied. Auch privat war er auf der Überholspur. POPSTAR-IMAGE UND BRAUNE FLECKEN Am 13. Juli 1936 hatte Rosemeyer die zwei Jahre ältere Kunstfliegerin Elly Beinhorn geheiratet, was seine Popularität noch mehr steigerte. Sie zählte damals zu den berühmtesten Pilotinnen des ›Dritten Reiches‹, war aber schon vor 1933 durch zahlreiche Langstreckenflüge, etwa nach Afrika, bekannt geworden. Bald sprach man nur noch vom »schnellsten Paar der Welt«. Beide führten ein Jetset-Leben, dass sie durch Europa und bis in die USA führte, wobei Elly Beinhorn so gar nicht dem nationalsozialistischen Idealbild der Frau und Mutter entsprach. Bernd Rosemeyer wurde mit der Zunahme seiner Erfolge immer mehr zum Helden der deutschen Jugend stilisiert. Denn analog zu den militärischen Helden, die das NSRegime der Jugend als vorbildhaft verkaufte, galten auch die Spitzenrennfahrer als Idole. Rosemeyer eignete sich dabei besonders gut für die NS-Propaganda. Mit seinen blonden Haaren und blauen Augen entsprach er nicht

nur dem Idealbild des ›deutschen Mannes‹, sondern verkörperte zugleich Draufgängertum, Kämpfergeist und Durchhaltewillen. Hinzu kam, dass der Emsländer auf freiwilliger Basis mit dem Regime zusammenarbeitete. Schon 1933 war er ohne Zwang in die SS eingetreten und bekleidete zuletzt den Rang eines Hauptsturmführers. Offensichtlich erhoffte er sich davon, seinen Traum vom Profirennfahrer auf diese Weise schneller umsetzen zu können, wobei hier schon die Mitgliedschaft im NSKK, dem Nationalsozialistischen Kraftfahrerkorps genügt hätte. Als einziger der deutschen Spitzenrennfahrer der 1930er Jahre trat er mehrfach mit NS-Insignien, wie etwa einer Hakenkreuzbinde, öffentlich auf. Seine Rolle in der Propaganda für das Regime sah er offenbar als Pflicht. Im Oktober 1936 gelang es Rosemeyers Dauerrivalen Rudolf Caracciola auf Mercedes-Benz erstmals, auf der Reichsautobahn einen Schnitt von 370 km/h zu fahren, ­womit

RENNFAHRERLEGENDE UND NAZIIDOL:

Bernd Rosemeyer (1909 — 1938)

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er einen neuen Rekord aufstellte. Ein Jahr später, am 26. Oktober 1937 legte Rosemeyer auf einem Auto-Union Typ-C nach und fuhr als erster Mensch einen Schnitt von 400 km/h auf einer öffentlichen Straße. Die Saison 1937 verlief für den Lingener nur mäßig, insgesamt kam er auf den siebten Platz.

AVUSRENNEN vom 30. Mai 1937 auf der Berliner AVUS — Wagen von Rosemeyer

Cockpit geschleudert und war auf der Stelle tot. Mit nur 28 Jahren war an diesem Tag einer der talentiertesten deutschen Rennfahrer gestorben. Sein Begräbnis auf dem Waldfriedhof in Berlin-Dahlem wurde zum Propagandaspektakel inszeniert. Adolf Hitler selbst hielt die Grabrede. Der Sarg wurde von einer Ehrenwache der SS umsäumt. Schließlich scheute sich das NS-Regime auch nicht, Parallelen zum NS-Märtyrer Horst Wessel zu ziehen, in dem man Rosemeyer ebenfalls zum ›deutschen Helden‹ erklärte. In seinem kurzen Leben erzielte der Emsländer insgesamt zehn Siege auf Auto-Union

in 44 Rundstreckenrennen, dazu mehrere Siege bei Bergrennen und über 20 Geschwindigkeitsrekorde. Heute erinnert nur noch wenig an den einstigen Starrennfahrer. Neben ein paar Straßen, die nach ihm benannt sind, findet sich direkt neben der A5 bei Mörfelden in Höhe der damaligen Unglücksstelle beim Rastplatz Bornbruch-Ost ein Gedenkstein für Rosemeyer. Erst Jahre später wurde bekannt, dass nicht nur die Windböe den Unfall verursachte, sondern dass der Rennwagen von Bernd Rosemeyer instabil war und vorher zu wenig getestet wurde. Eigentlich hätte ihn der Emsländer gar nicht fahren dürfen. (ivo)

Foto: Unternehmensarchiv der AUDI AG

TRAGÖDIE BEI KILOMETER 9,2 Schließlich naht der 28. Januar 1938. Rennleiter Dr. Feuereißen läuft zum Telefonwagen, unmittelbar neben der Strecke. Die Posten neben der Bahn melden in regelmäßigem Abstand die Durchfahrt von Rosemeyer: »Kilometer 5 — durch! Kilometer 7,6 — durch! Kilometer 8,6 — durch!«, dann bleibt es kurz ruhig, Dr. Feuereißen ist verwundert, nun aber hört er das unfassbare: »Kilometer 9,2 — Der Wagen ist verunglückt!« Sofort begeben sich der Rennleiter, der Rennarzt und der Mechaniker Rosemeyers zum Unglücksort. Auf der kurzen Fahrt dorthin hatte man vergeblich gehofft, den jungen Rennfahrer wie so oft unversehrt aus den Trümmern steigen zu sehen. Bernd Rosemeyer hatte keine Chance. Bei Tempo 430 drückte eine Windböe den Wagen auf den mittleren Grünstreifen der Fahrbahn, wonach Rosemeyer die Kontrolle verlor. Der Rennwagen überschlug sich mehrfach, Rosemeyer wurde hierbei aus dem

| AUSSTELLUNG |

Geliebter Sehnsuchtsort DAS BILDERALBUM IM REISEGEPÄCK: Italien ist nicht nur seit ›jeher‹ eines der beliebtesten Reisziele, sondern wie die aktuelle Ausstellung der Kunstsamm­ lung zeigt, auch eine der Geburtsstätten der Fotografie.

Dass wir heute so gern Italien zum Reise- und Urlaubsziel erwählen, kommt nicht von ungefähr: Bereits im 19. Jahrhundert war das südlich der Alpen gelegene Land das beliebteste Reiseland. Italien ist das Land, in dem Zitronen blühen, die Antike in die abendländische Geschichte hineinragt und die Renaissance unübersehbar die Gegenwart prägt. Die »Grand Tour«, die begüterte Reisende seinerzeit durch Italien unternahmen, war ein Bildungsparcours, der darauf zielte, aus Ansichten Einsichten zu machen und die Geschichte von der Antike bis in die Gegenwart Revue passieren zu lassen. Am Ende einer solchen Reise blieben dem kulturbeflissenen Italienbesucher zwar viele Erinnerungen und vielleicht sogar Notizen und Erwerbungen, aber höchst selten eine selbst angefertigte bildhafte Erinnerung. Die Erfindung der Fotografie, zu der unter anderem auch der Brite William

Henry Fox Talbot 1833 mit seinen ›Camera obscura‹-Aufnahmen am Comer See beitrug, sollte dies grundlegend ändern. Reisende brachten fortan immer häufiger aufwendig gestaltete Alben mit Originalfotografien mit nach Hause, die in wunderbaren Ansichten die wichtigsten Etappen ihrer »Grand Tour« versammelten. Die aktuelle Ausstellung »Venedig, ­Florenz, Neapel — 1877. Eine Reise nach Italien« in der Kunstsammlung Jena zeigt rund 150 Fotografien aus jener Epoche des elitären ItalienTourismus, darunter viele der noch heute beliebten Reiseziele. Gezeigt werden die Bilder dreier berühmter Ateliers — Carlo Naya (Venedig), Fratelli Alinari (Florenz) und Giorgio Sommer (Neapel mit Umgebung) — in Kombination mit Texten aus einem frühen Baedecker-Reiseführer aus dem 19. Jahrhundert. So kann der Betrachter — neben dem Genuss der

WILHELM VON GLOEDEN: »TAORMINA, IM GRIECHISCHEN THEATER OKTOBER 1898« ,

Salzpapierabzug

historischen Zeitdokumente — auch wunderbar Blickwinkel und Ursachen dieser seit den Tagen Goethes in Deutschland so tief verwurzelten Italien-Sehnsucht nachspüren. (flb) »Venedig, Florenz, Neapel – 1877. Eine Reise nach Italien« — Fotografien Noch bis 14.04.2019, Kunstsammlung Jena www.kunstsammlung-jena.de

Foto: Städtische Museen Jena/Privatsammlung

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September Januar 2019 2012


Highlights — September Januar Februar 2019 2012 2012 Termine vormerken!

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Die Last von 100 Jahren…

Abb.: Volkshochschule Jena, Stadtmuseum Jena und Deutscher Musikrat gem. Projektges. mbH (Bundesgeschäftsstelle »Jugend musiziert«)

… spüren wir nicht. Ganz im Gegenteil. Ein Jubiläumsjahr beginnt: 100 Jahre Bauhaus, 100 Jahre Weimarer Reichsverfassung und … 100 Jahre Volkshochschule Thüringen und Jena. Der damalige Gründungsaufruf wurde von etlichen bekannten Jenaer Persönlichkeiten unterzeichnet, so z. B. von Dr. Walter Bauersfeld, Dr. Otto Schott, den Professoren Wilhelm Rein, Eduard Rosenthal, Ernst Haeckel sowie dem damaligen Oberbürgermeister Dr. Fuchs. Mit unserem neuen Programm »Frühjahr 2019« wollen wir natürlich auch einen kleinen Blick in die Vergangenheit werfen — auch, um Ihnen zu zeigen, welche Themen bereits vor 100 Jahren angeboten wurden. Andererseits leben wir natürlich im Hier und Heute. Daher dürfen Sie sich ebenfalls von neuen Themen und Formaten überraschen lassen.

EIN SPR ACHKURS der Volkshochschule, 1931

Eine Empfehlung: Wenn Sie sich für einen Sprachkurs interessieren, aber nicht so genau wissen, welcher Kurs der richtige für Sie ist, dann nutzen Sie doch unseren kostenlosen Einstufungsabend am 30.01.2019, ab 17 Uhr. Und bitte schon einmal vormerken: Am Samstag, dem 07.09.2019, findet unser »Entdeckertag« im »Faulloch« statt. Viele interessante Mitmach-Angebote aus dem VHS-Programm erwarten Sie dort. Das neue Programmheft erscheint am 18.01.2019, die Anmeldung beginnt am 21.01.2019. Wir freuen uns auf Ihren Besuch. »Entdeckertag« 07.09.2019, »Faulloch« www.vhs-jena.de

Regionalwettbewerb »Jugend musiziert« 01.–03.02.2019, Musik- und Kunstschule Jena, Ziegenhainer Straße 52 Preisträgerkonzert 03.02.2019, 16 Uhr, Aula Universitätshauptgebäude, ­Fürstengraben 1 www.mks-jena.de

Der Weg in die Revolution Auch Jena hat seine individuelle Vorgeschichte der Novemberrevolution. Die Ausstellung zeigt die hiesigen Besonderheiten auf.

14.02.2019, 15 Uhr: »Kindsein und Familie vor mehr als 100 Jahren« — Feriennachmittag mit Kreativangebot für Kinder

Begleitende Veranstaltungen: 17.01.2019, 19 Uhr: »Ein vergessener Weichensteller. Hermann Leber und die Gewerkschaftsbewegung in Jena um 1900« — Vortrag von Marco Swiniartzki

»Der Weg in die Revolution. Soziale Bewegungen in Jena 1869 — 1918« bis 17.03.2019, ­Stadtmuseum Jena www.stadtmuseum-jena.de

»Jugend musiziert« zu Gast in Jena »Jugend musiziert« ist das renommierteste Musikförderprojekt Deutschlands. Knapp eine Million Kinder und Jugendliche haben in den 55 Jahren seines Bestehens bei dem Wettbewerb mitgemacht. Für viele von ihnen war dies der erste Schritt in eine erfolgreiche Musikkarriere. Besucher können bei den Regionalwettbewerbsvorspielen vom 01.

bis 03.02.2019 tagsüber in der Musik- und Kunstschule Jena zuschauen und mitfiebern. Am Sonntag, dem 03.02.2019 um 16 Uhr werden zudem herausragende Wettbewerbsgewinner in der Aula des Universitätshauptgebäudes zu erleben sein. Interessierte Zuhörer sind herzlich eingeladen!

Denkmale / Kunst im öffentlichen Raum | Ernst-Abbe-Bücherei | Jenaer Philharmonie | Jena Tourist-Information | KulturArena | Kulturförderung | Kulturpreise | Kunstsammlung Jena | Märkte & Stadtfeste | Musik- und Kunstschule Jena | Romantikerhaus | Sonderprojekte | Stadtmuseum | Stadtteilzentrum LISA | Tourismus | Villa Rosenthal | Volksbad | Volkshaus | Volkshochschule Jena


LERHOFT IM SCHIL ARK M &A M

Willkommen im Kinojahr 2019, das fulminant mit einem illustren Aufgebot äußerst starker Frauen beginnt: Staatenlenkerinnen, Ehefrauen, die eigentlich Schriftstellerinnen sind und Nobelpreisträgerinnen sein sollten, und emanzipierte Wienerinnen mit widerspenstigen Töchtern. Ok, es gibt dann noch eine sehr berührende Vater – Sohn – Geschichte und eine ziemlich ungewöhnliche Männerfreundschaft, die erstmal wachsen muss. Ach ja, und Michael Moore hat auch wieder ne Menge über Amerika zu sagen. Wir sehen uns!

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14.01. 15:00 DIE FRAU DES NOBELPREISTRÄGERS Seniorenkino 17.01. 20:00 RAFIKI Queerfilmnacht

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SONDERTERMINE

02.01. 20:00 IDENTIFIKATION EINER FRAU 35mm Kino FILM e.V.

Beautiful Boy Zu Beginn ist David ein engagierter Vater, der sich vom Arzt über Drogensucht aufklären lässt. Sein Sohn Nic – früher ein aufgeweckter, liebenswerter Junge – hat sich durch Drogenkonsum drastisch verändert. Er versucht damit zurechtzukommen, dass sein Sohn, den er liebt, nicht mehr existiert. Stattdessen ist da ein Fremder, der ihn belügt, betrügt und bestiehlt. Drogensucht zerstört die Süchtigen ebenso wie ihr gesamtes Umfeld. Gerade in der momentanen Situation, in der Populisten mit Gewalt und härteren Strafen gegen den Drogenhandel vorgehen wollen, kommt dieser Film richtig. Das liegt weniger an seinem Aufklärungscharakter als an seinem erschütternd realen Hintergrund. Der Film entstand nach den Biographien von David und Nic Sheff, die unabhängig voneinander aus ihrer jeweiligen Perspektive Bücher veröffentlichten, in denen sie das Leben mit der Drogensucht beschreiben. Dazu gehört Mut, und Felix Van Groeningen nimmt dieses Motiv auf und erzählt eine Vater-Sohn-Geschichte, in der die Vergangenheit von großer Bedeutung ist. Die Erinnerung daran, dass er und Nic das tollste Team aller Zeiten war, gibt David Hoffnung. Der Schmerz darüber, dass alles anders gekommen ist, und die Angst, den Jungen endgültig zu verlieren, treiben ihn beinahe in den Wahnsinn. Steve Carrell spielt diesen Mann mit einer sehr intensiven Mischung aus intellektueller Lässigkeit und väterlicher Besorgnis. Timothée Chalamet spielt den Nic, als ob sein Leben davon abhängt. Seine Leistung überstrahlt das überzeugende Spiel aller anderen in einem Familiendrama, das unter die Haut und mitten ins Herz geht. Gaby Sikorski USA 2018 (112 Min) Regie: Felix Van Groeniningen mit Steve Carell, Timothée Chalamet, Maura Tierney, Amy Ryan

08.01. 18:00 ICH BIN EIN AUTARKIST (OmeU) Vorlesung im Kino 15.01. 20:00 ROSA LUXEMBURG Rosa-Luxemburg-Stiftung 20.01. 10:00

Markt 5 www.kinoammarkt.de Tel. (03641) 23 61 303

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KINOFRÜHSTÜCK

mit MARIA STUART und DER JUNGE MUSS AN DIE FRISCHE LUFT 22.01. 18:00 SEEFEUER Vorlesung im Kino

29.01. 10:00 MARIA STUART Seniorenkino

Colette

Green Book – Eine besondere Freundschaft

Die 1873 geborene Schriftstellerin und Varietékünstlerin Sidonie-Gabrielle Colette galt schon zu Lebzeiten als emanzipierte Frau, die ihrer Zeit in vielen Dingen voraus war. 1892 in der kleinen französischen Gemeinde Saint-Sauveur: Während die Eltern der jungen Sidonie-Gabrielle Colette noch mutmaßen, dass der Pariser Autor Willy womöglich bald um die Hand ihrer Tochter anhalten will, schreiten Sidonie und Willy bereits zur Tat. Wie Effi Briest und ihr Major von Crampas turteln die Verliebten heimlich in einer Scheune. Auch sonst sind Colette und Effi seelenverwandt. Beide werden in ihrem Drang nach Freiheit und Selbstbestimmung von patriarchalen Machtstrukturen eingeschnürt. Die Ehe zwischen Colette und Willy führt die Provinzdame in gehobene Pariser Kreise, wo ihr Mann zwar auf großem Fuß lebt, aber nur noch von seinem guten Namen zehrt. Als er in Geldnot gerät, springt Colette als Autorin ein. Ihr teils autobiographischer Roman „Claudine“ über ein modernes Mädchen vom Land avanciert anno 1900 zum Verkaufsschlager. Bald folgen weitere „Claudine“Bücher, ein Theaterstück, Fanartikel. Doch mit der Zeit genügt es Colette immer weniger, im Schatten ihres Manns zu stehen.

ab 31.01. bei uns

ab 03.01. bei uns

Dem Italo-Amerikaner Tony Lip macht keiner so schnell etwas vor. Mit kleinen Tricks verschafft er sich das Wohlwollen einflussreicher Gäste in jenem Club, in dem er als Türsteher tätig ist. Als der Club schließt, braucht er einen neuen Job und findet ihn als Chauffeur bei Doktor Shirley. Bloß dass es sich hier um keinen Mediziner handelt, sondern um den Star-Pianisten Dr. Don Shirley, einen Afroamerikaner. Und so gehen bzw. fahren ein latent rassistischer Einfaltspinsel und ein sehr gebildeter, schwarzer Musiker auf Tour in den tiefsten Süden der USA - und die Abgründe der alltäglichen Diskriminierung. Doch mit jedem zurückgelegten Kilometer und mit Don Shirleys Parole „Würde siegt immer!“ werden aus dem ungleichen Duo bald ziemlich beste Freunde. Mahershala Ali verleiht dem sensiblen Pianisten charismatischen Glanz, derweil Viggo Mortensen als gutherzige Quasselstrippe dem Affen reichlich Zucker geben darf. Dieter Oßwald USA 2018 (115 Min) Regie: Peter Farrelly mit Viggo Mortensen, Mahershala Ali, Linda Cardellini, Don Stark, P.J. Byrne

Christian Horn Löbdergraben

Helmboldstr. 1 www.schillerhof.org Tel. (03641) 52 36 53

SH IM SCHI

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Großbritannien, USA 2018 (111 Min) Regie: Wash Westmoreland mit Keira Knightley, Dominic West, Denise Gough, Eleanor Tomlinson

Green Book – Eine besondere Freundschaft

Filmkritiken aus www.programmkino.de · Mit freundlicher Genehmigung der AG Kino. Fotos: Verleiher ·

KINO

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SONDERBEILAGE

Gute Filme im Januar 2019


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The Favourite – Intrigen und Irrsinn ab 24.01. bei uns

Maria Stuart, Königin von Schottland

Womit haben wir das verdient

ab 17.01. bei uns

ab 24.01. bei uns

Im Jahre 1561 kehrt Maria Stuart in ihre Heimat zurück, erst 18 Jahre alt, aber schon Witwe und Königin von Schottland. Doch sie beansprucht nicht nur den Thron Schottland, sie sieht sich auch als rechtmäßige Herrscherin über England. Dort regiert ihre Cousine Elisabeth I., die nach der Abspaltung der protestantischen anglikanischen Kirche durch ihren Vater, Henry VIII., die Herrschaft übernommen hat. Doch die Katholiken im Land unterstützen Maria Stuart. Ein Fernduell der Cousinen entbrennt, ein Kampf um Nachfolgeregelungen, um Erben, Religion und Toleranz. Das Regiedebüt von Josie Rourke ist ein atemberaubend ästhetisches Vergnügen: Diese Landschaften! Diese Burgen! Diese Kostüme! Diese Frisuren! Aber natürlich geht es Rourke auch um eine ausgesprochen feministische, moderne Lesart des Fernduells zweier Frauen, die im Zentrum der politischen Geschicke ihrer Zeit standen. Und dass sowohl Elisabeth als auch Maria Stuart ihrer Zeit weit voraus waren und sich in einer von Männern dominierten Welt durchsetzen, steht außer Frage.

Die Wienerin Wanda lebt in einer überdrehten, aber doch gut funktionierenden Patchwork-Familie. Mit ihrem Ex-Mann Harald hat sie die 16jährige Tochter Nina, dazu die aus Vietnam adoptierte Klara, zusätzlich lebt auch ihr neuer Lover und dessen Sohn bei ihr. Mit Freundin Elke setzte sich Wanda schon früher für Emanzipation und Frauenrechte ein, doch ihre liberale Haltung wird durch eine radikale Entscheidung ihrer Tochter auf eine harte Probe gestellt: Auf einmal erscheint Nina im Schleier, möchte fortan Fatima genannt werden und behauptet, im Internet zum Islam konvertiert zu sein. Mit leichter Hand nimmt sich Drehbuchautorin Eva Spreitzhofer einem komplexen und komplizierten Thema an. Dass sie dabei Spitzen in alle Richtungen verteilt, sowohl den bisweilen überdrehten Gestus einer Patchworkfamilie satirisch überhöht, als auch Breitseiten auf die katholische Kirche abgibt, macht die Beschäftigung mit Formen des Islam erst möglich. Eine kurzweilige Komödie, die viele zeitgeistige Themen anreißt und durch ihren Wortwitz und Humor überzeugt.

Michael Meyns Großbritannien 2018 (124 Min) Regie: Josie Rourke mit Saoirse Ronan, Margot Robbie, Jack Lowden, Joe Alwyn, David Tennant Womit haben wir das verdient

Michael Meyns Österreich 2018 (92 Min) Regie & Buch: Eva Spreitzhofer mit Caroline Peters, Chantal Zitzenbacher, Simon Schwarz, Marcel Mohab

Der englische Hof im frühen 18. Jahrhundert. Nominell regiert Königin Anne das Königreich, doch sie schlägt sich mit allerlei Krankheiten rum und beschäftigt sich lieber mit ihrer bunten Galerie Hasen als mit der Außenpolitik. So ist es ihre Hofdame Lady Sarah Churchill, Gattin von Lord Marlborough, Kommandant der britischen Armee und in einen Krieg mit Frankreich verwickelt, die Anne manipuliert. Diese Position wird durch die Ankunft ihre Kusine Abigail Hill gefährdet. Bald hat sie Sarah als Vertraute und Geliebte der Königin ersetzt, und versucht nun, ihre eigenen Interessen durchzusetzen. Eine Handkamera, die in weiten Objektiven oft ganz nah an die Figuren herangeht und sie noch mehr zu den Karikaturen verzerrt, die sie durch die exaltierten Kostüme und Masken ohnehin sind, betont die absurden Elemente. Bezüge zu den Absurditäten der TrumpAdministration mag man ebenso finden wie solche zu den Oberflächlichkeiten der Schönen und Reichen, denen in der Medienwelt viel zu viel Aufmerksamkeit zu Teil wird. Kaum ein gutes Haar lässt Yorgos Lanthimos an dieser Welt, an diesen Figuren - vielleicht gerade deswegen wirkt sein Film zutiefst menschlich. Eine bitterböse Satire und ein brillanter Film.

Kinderkino im Schillerhof immer Sonntag Nachmittag

Der kleine Drache Kokosnuss - Auf in den Dschungel ab 03.01.bei uns

Der Feuerdrache Kokosnuss, sein Fressdrachenfreund Oskar und das Stachelschwein Matilda brechen per Schaufelraddampfer zu einem Feriencamp auf den Dschungelinseln auf. Doch die Reise wird zur Bewährungsprobe für unsere drei Helden, denn das Schiff rammt einen Felsen und die Reisegruppe muss sich zu Fuß durch den Dschungel schlagen. Dabei wird der Teamgeist auf eine harte Probe gestellt, denn sie begegnen geheimnisvollen Wasserdrachen, die eine fremde Sprache sprechen und abweisend wirken. Vielleicht ändert sich das, wenn man sich kennenlernt? ANIMATION

FSK 0, empfohlen ab 5 Deutschland 2018 (80 Min)

Michael Meyns Großbritannien 2018 (120 Min) Regie: Yorgos Lanthimos mit Olivia Colman, Rachel Weisz, Emma Stone, Nicholas Hoult

Die Frau des Nobelpreisträger ab 03.01. bei uns Joe Castleman hat es endlich geschafft: Ein Anruf am frühen Morgen beinhaltet die freudige Nachricht, dass er den Literaturnobelpreis bekommen wird. Gemeinsam mit seiner Frau Joan feiert er erst einmal ausgelassen, bevor Freunde und Familie informiert werden. Bald geht es gemeinsam zur Preisverleihung nach Stockholm, wobei sie noch von ihrem Sohn David und dem Autor Nathaniel Bone begleitet werden, der unbedingt eine Biografie über Castleman schreiben will. Doch während der Reise zeigen sich die Risse in der Familie, vor allem, als Joe der Presse erklärt, dass seine Frau, die selbst einst Ambitionen hatte, keine Autorin sei, während Joan sich fragt, ob es diese Ehe wert war, sich das ganze Leben in den Schatten ihres Mannes zu stellen. Schweden, USA 2018 (100 Min) Regie: Björn Runde mit Glenn Close, Jonathan Pryce, Max Irons, Christian Slater

Alle Spielzeiten finden Sie hier: www.schillerhof.org www.kinoammarkt.de

DOKUMENTARFILM

Fahrenheit 11/9 In seiner neuen Dokumentation rechnet der oscarprämierte “Bowling For Columbine”- und “Fahrenheit 9/11”-Regisseur Michael Moore mit US-Präsident Donald Trump ab und zeigt, welche politischen und gesellschaftlichen Veränderungen in Trumps Präsidentschaft aufgetreten sind. Besondere Kritik übt Moore dabei auch an den Demokraten, die durch ihr Versagen erst Trumps Präsidentschaft ermöglichten. USA 2018 ( 128 Min) Regie: Michael Moore


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| JENA |

ES IST KEIN GEHEIMNIS:

Wer in eine andere Stadt zieht, begegnet dieser häufig ganz anders als so manch ›Ureinwohner‹. ­Karin Remmert ist vor zwei Jahren aus Nieder­ sachsen nach Jena gezogen und hat für uns ihre ersten Eindrücke festgehalten.

Hier sagt man »Das Gleiche …« Meine ersten Erfahrungen mit Jena

KARIN REMMERT

IRGENDWIE ZURÜCK­ HALTEND Wie waren nun meine ersten Eindrücke von Jena? Geboren bin ich in Fulda, das Hügelige ist mir also vertraut. Meinen ersten ›Ost-Kontakt‹ hatte ich bereits als Kind. Bei einem Gemeindefest ließen wir Luftballons steigen und meiner schaffte es über den Zaun bis nach Zwickau! Wir führten eine Brieffreundschaft und lernten uns kennen, als die Mauer fiel. Die Leute hier sprechen mit einer gewissen Sprachmelodie und ein sehr häufig genutztes Wort scheint »übelst« zu sein. Ich musste auch lachen, als mich ein Bekannter mit »Grüße« begrüßte. Das erinnert ein wenig an Asterix, wo die Römer »Ave« sagen. Auch dachte ich immer, nur die Norddeutschen hätten den Ruf weg, wortkarg zu sein. Wenn ich hier in einem Laden beim Rausgehen »Einen schönen Tag noch!« rufe, bekomme ich ein »Das Gleiche …« zurück. Sehr sparsam: Zwei Worte, die alles ausdrücken. Ein bisschen ist es schon so, dass man hier eher für sich

bleibt. Ich habe einmal einen Kino­ vorführer beim Rauchen in der Pause angesprochen, einfach um zu plauschen. Er fragte irritiert: »Kennen wir uns?« Scheint, dass man so etwas hier nicht macht. Viele mögen Caroline Kebekus, aber wenn einer im Alltag forsch ist, schrecken viele zurück. Schade. Herzlicher ist schon, dass viele bei allen möglichen Gelegenheiten ein erfrischendes »Sehr gerne« sagen. Generell habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Leute in Jena etwas Zurückhaltendes haben. Aber natürlich gibt es auch zurückhaltende Leute im Westen. Weitere Eindrücke gefällig? Hier in Jena bleiben die Leute in der Regel bei Rot an der Ampel stehen. Höchstens abends gehen mal jüngere Leute auch bei Rot. Ich tanze sehr gern — und das, nun ja, eher ›verspielt‹. Hier dagegen wird oft so getanzt, dass die Leute sich dabei an ihrer Bierflasche festhalten. Ich hörte von einer Frau, die in Jena zu ihrem Arzt ging, um zu fragen, ob ihr Befund da sei. Sie fragte immer wieder bei der Arzt-

helferin nach und wurde immer wieder vertröstet. Sie möge doch bitte etwas Geduld haben und im Wartezimmer Platz nehmen. Das Ende vom Lied nach zwei Stunden Warterei war, dass der Befund nicht in der Praxis war. Westdeutsche würden sich so etwas nicht gefallen lassen, aber bestimmt auch mancher Ostdeutsche nicht. VOLLE BÜRGERSTEIGE Neulich hatte ich Besuch von zwei Freundinnen aus der alten Heimat. Ihnen fiel auf, dass einige jüngere Frauen hier kurze Ponys tragen. Und es ging ihnen auch so wie mir: Meine Güte, sind hier die Bürgersteige voll! In Jena erledigt man anscheinend vieles in der Stadt zu Fuß oder mit Rad. Manchmal fühlt es sich überlaufen an, manchmal finde ich es voll das pralle Leben. Ich sauge hier alles auf, was mit Ost-Geschichte zu tun hat. Gehe in den »Gundermann-Film«, »Kruso« oder »Der Ballon« und fiebere mit. Manche in meiner Altersklasse, über 40, haben hier überhaupt kein Interesse an DDRGeschichte. Ich höre aus ihrer Ar-

Fotos: Archiv, Karin Remmert

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ch wohne jetzt seit zwei Jahren in Jena. Zuvor lebte ich in ­einem Dorf 30 Kilometer von Bremen entfernt. Ich hatte meinen Freund, auch Westdeutscher, auf dem Tanz- und Folkfest in Rudolstadt kennengelernt. Er zog zunächst zu mir, aber ihm fehlte Jena. Die Begründungen waren sehr überzeugend: Hier gäbe es schönere Kurven zum Auto fahren und es würde nicht so viel Wind wehen. Blauäugig entschied ich, dass wir zusammen in Jena unser Glück versuchen. Aber auch wenn seine Wohnung einen Kachelofen hat, wollte ich nicht in seine Wohnung ziehen. Also praktizierten wir das Woody Allen-Prinzip: zwei verschiedene Wohnungen, drei Gehminuten voneinander entfernt. War eine weise Entscheidung …


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zu sein, dass man sich während der DDR-Zeit mehr gegenseitig unterstützt hat. Dafür schmeckte das Schulessen nicht, Mittagsschlaf im Kindergarten war hartes Brot und an der Garderobe im Kindergarten waren wirklich oft Nummern dran. Umgekehrt werde ich allerdings nicht gefragt, wie ich im Westen aufgewachsen bin. Eine Begründung, die ich hierfür einmal bekam, lautete: »Wir haben ja durchs Westfernsehen mitbekommen, wie es bei Euch war.« Naja, aber nicht, wie es bei mir war.

gumentation einen Frust heraus: 40 Jahre wurden sie in der Schule mit Quatsch traktiert. Da braucht man sich das doch heute nicht auch noch reinzuziehen. KUR-ERFAHRUNGEN Es war für mich nicht so einfach, in meinem Arbeitsteam die Einzige aus dem Westen zu sein. Ich stellte fest: Meine Kolleginnen hatten mitunter schon als Kinder die Öfen fürs ganze Haus geheizt, im Gegensatz dazu sind wir aus dem Westen absolut verweichlicht. Eine Kollegin hatte nach der Wende eine Mutter-Kind-Kur im Westen gemacht. Sie kam mit den westdeutschen Frauen nicht klar: Was die für Probleme hatten — das nannten die ›echte‹ Probleme? Im Osten hat man sich während der Lehrzeit auch mal ein Zimmer mit mehreren Personen teilen müssen. War einfach so. Ich war jetzt in einer Kur, wo es ein paar Doppelzimmer gab. Ein No-Go für verwöhnte ›Wessis‹. Unabhängig davon, ob der Zimmernachbar nett ist. Da reisen sie lieber wieder ab. Ich höre also gern zu, wie es früher war. Es scheint was dran

ALLES ›BENE‹ Ich hatte hier auch für einige Wochen ein Ehrenamt in einem Seniorenheim übernommen. In der Demenzgruppe hatten wir das Thema: Sprüche aus dem Poesiealbum einer Betreuerin, die um die 60 ist. Ich kannte keinen davon. Alle gingen darum, die Liebe zur Mutter zu wahren. Ich sagte einen typischen Spruch aus dem Westen auf, den hier wiederum keiner kannte. Ich halte fest: es ist ein Segen, dass die Mauer gefallen ist. Fakt ist: Wir sind unterschiedlich aufgewachsen und nehmen von den Generationen vor uns auch noch den Grundtenor mit. Damit meine ich: Kann es sein, dass man im Osten nach wie vor eher überlegt, wem man was erzählt als im Westen? Wo ich nicht so durchsteige, ist, ob jetzt im Osten eher ein Bewusstsein dafür entsteht, mehr den Mund aufzumachen, wenn einem was gegen den Strich geht. Ob sich da etwas über Jahre und Generationen angestaut hat. Ehrlich gesagt wollte ich während der ersten zwei Jahre oft zurück in die Heimat, weil dort mein Freundeskreis ist. Nun wird es aber auf einmal alles viel leichter, weil einige schöne Begegnungen einfach so passieren. Im Grunde genommen ist in Jena also alles ›bene‹, wie es in dem alten Studentenlied heißt — nur eben etwas gewöhnungsbedürftig. (kre)

1.12. 2018 – 7. 4.2019

GERD SONNTAG

Malerei · Zeichnungen · Glasskulpturen

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Italienische Fotografie des 19. Jahrhunderts

KUNSTSAMMLUNG JENA www.kunstsammlung-jena.de KUNSTSAMMLUNG. Städtische Museen Jena. JenaKultur


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Foto: Tina Peißker

| WIRTSCHAFT |

Die Thüringer Arbeitsministerin Heike Werner (Die Linke, 3.v.l. vorn) und JenaWirtschaft-Geschäftsführer Wilfried Röpke (3.v.l. hinten) gemeinsam mit Vertretern der Unternehmen, die sich 2018 um den i-work Business Award beworben haben

i-work Business Award prämiert ZEISS Meditec und LightTrans WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG UND UNI JENA

Carl Zeiss Meditec und LightTrans heißen die Preisträger der zweiten Auflage des iwork Business Award. Beide Unternehmen hatten die Jury mit ihren Konzepten und Maßnahmen überzeugt, wie Mitarbeitende aus verschiedenen Kulturen und Nationen beispielhaft zusammenarbeiten können. »Der Preis steht unter dem Motto ›Wirtschaftlicher Erfolg durch kulturelle Vielfalt‹«, betonte die Schirmherrin des Wettbewerbs, die Thüringer Arbeitsministerin Heike Werner (Die Linke) in ihrer Laudatio. »Beide Unternehmen — die Carl Zeiss Meditec AG und die LightTrans International UG — haben vor diesem Hintergrund beispielhafte Konzepte und Maßnahmen auf den Weg gebracht, wie der Arbeitsalltag mit Mitarbeitenden mit Migrationshintergrund gut und im Sinne des gegenseitigen Miteinanders gestaltet werden kann.« Kulturelle Vielfalt werde dabei von beiden Firmen — und auch allen weiteren Wettbewerbsteilnehmern — als großer Mehrwert für das Unternehmen verstanden.

vergeben interkulturellen Unternehmenspreis

Für LightTrans aus Jena, einem der weltweit führenden Anbieter von Simulationssoftware im Bereich Optik, ist diese Vielfalt eine echte Herzensangelegenheit. Von den insgesamt 25 Mitarbeitenden kommen 10 aus dem Ausland, unter anderem aus China, Spanien, Polen, dem Iran und den USA. Firmenmitgründerin und Gesellschafterin Petra Wyrowski stellte klar: »Wir sind mit Leib und Seele ein international ausgerichtetes Unternehmen und möchten mit unseren Bemühungen und Erfahrungen zur höheren Sichtbarkeit des Integrationsthemas in der Jenaer Wirtschaft beitragen.« Konkret heißt das, dass LightTrans aktiv auf internationale Studierende, speziell der »Abbe School of Photonics« der FriedrichSchiller-Universität Jena (FSU Jena), zugeht. Die hohe Exportquote der Firma von 80 Prozent setzt den ›nicht-deutschen‹ Blickwinkel auf Kunden und Produkte voraus. Im Büro wird generell Deutsch und Englisch gesprochen. LightTrans unterstützt internationale

Fachkräfte von Anfang an individuell bei Alltagsanliegen wie Behördengängen oder der Wohnungssuche. Auch in der Freizeit bringen sich alle Teammitglieder gemeinsam ein — sei es beim Firmenlauf oder gemeinsamen Spielabenden. Gleichzeitig denkt LightTrans auch lokal und unterstützt zahlreiche Veranstaltungen wie bspw. das MINT-Festival Jena. Laut der Jury des i-work-Wettbewerbs ist LightTrans ein Paradebeispiel dafür, dass auch kleine und mittelständische Firmen ausgezeichnete Karrieremöglichkeiten für internationale Fachkräfte bieten.


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Beste Karriereaussichten bietet auch das zweite prämierte Unternehmen. Bei der Carl Zeiss Meditec AG arbeiten weltweit rund 3.000 Menschen, davon circa 450 in Jena. Insgesamt 40 Studierende bzw. Mitarbeitende des Medizintechnikanbieters kommen aus dem Ausland, unter anderem aus Indien, China, Belgien, Australien und Brasilien. »Wir brauchen international vielfältige Teams, um langfristigen Unternehmenserfolg sicherzustellen, neue Wege zu gehen und vielseitige Perspektiven zu entwickeln« beschrieb der Jenaer Standortleiter Hartmut König das Engagement der Carl Zeiss Meditec AG. »Die Sichtweisen unserer internationalen Teammitglieder bereichern das gesamte Unternehmen; die größere Diversität verstehen wir als Gewinn für alle«, so König. Internationale Mitarbeitende werden vor allem über Messen, den mehrsprachigen ZEISS-Karriere Internetauftritt sowie die interne weltweite Stellenbesetzung innerhalb des Konzerns für Jena rekrutiert, vor allem für die Teams Sales, Marketing und Communications. In diesen Abteilungen wird flexibel zwischen Englisch und Deutsch gewechselt. Individuelle Angebote zum Deutsch lernen werden über VHS-Abendkurse, Online-Angebote oder interne Deutschkurse ermöglicht. In Zusammenarbeit mit dem Willkommensservice und dem International Club Jena der Jenaer Wirtschaftsförderung und der Unterstützung durch weitere örtliche Stakeholder bietet die Carl Zeiss Meditec AG den ›Neuen‹ ein umfassendes ›Onboarding‹. Das bedeutet, dass neue Teammitglieder bei der Beschaffung von Visa bzw. Arbeitserlaubnis, vor Ort bei der Wohnungssuche, Behördengängen oder auch bei der Vernetzung mit anderen Expats etc. unterstützt werden. Besonders in den ersten Wochen stehen persönliche Patinnen und Paten mit Rat und Tat zur Seite. Der interkulturelle Austausch wird beispielsweise durch das interne Mitarbeitermagazin sowie neue Veranstaltungsformate wie den »ZEISS Diversity Day« oder »Young ZEISS« gefördert.

Die Jury des i-work Business Awards zeigte sich besonders von der strategischen Ausrichtung des gesamten ZEISS Konzerns und dem langfristig orientierten Engagement beeindruckt. »In enger Zusammenarbeit werden lokale Angebote im Sinne einer individuellen, bedarfsorientierten Betreuung für die Integration internationaler Fachkräfte in Jena genutzt«, resümierte Wilfried Röpke, Chef der Jenaer Wirtschaftsförderung. »Aber nicht nur die beiden Preisträger, auch alle anderen Unternehmen, die sich beworben haben, setzen ein breites Portfolio an interkulturellen und integrativen Maßnahmen für sich und ihre Beschäftigten um.« Aus diesem Grund vergab die Jury — bestehend aus internationalen Mitarbeitenden sowie Vertretern des Landes, der FriedrichSchiller-Universität Jena und der Stadt Jena — an alle teilnehmenden Firmen, die sich um den Preis für interkulturelle Vielfalt in Jena und der Region beworben hatten, eine Urkunde, um dieses umfangreiche Engagement zu würdigen. Der i-work Business Award wird seit 2017 im Rahmen des Projekts »HiTh– Hochqualifiziert. International. Thüringen.« vergeben und wird durch den Freistaat Thüringen aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds gefördert.

FOLGENDE UNTERNEHMEN HATTEN SICH BEWORBEN KMU: • dotSource GmbH • EPSa — Elektronik & Präzisionsbau Saalfeld GmbH mit Standort in Jena • LightTrans International UG • SGHG Planungs- & Prüfgesellschaft Bautechnik mbH

Großunternehmen: • Carl Zeiss Meditec AG • Feintool System Parts Jena GmbH • Globus Handelshof GmbH & Co. KG, Isserstedt • Salesforce.com Germany GmbH.

HINTERGRUND Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Jena mbH und die Friedrich-Schiller-Universität Jena verleihen im Rahmen des Projektes »HiTh — Hochqualifiziert. International. Thüringen.« unter der Schirmherrschaft von Ministerin Heike Werner, Thüringer Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie, den i-work Business Award 2018. Das Projekt »HiTh — Hochqualifiziert. International. Thüringen.« wird gefördert durch den Freistaat Thüringen aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds. Der Wettbewerb richtet sich an Unternehmen in Jena und der Region, die mit innovativen Konzepten und Maßnahmen die interkulturelle Öffnung für internationale Fachkräfte in besonderer Weise und beispielgebend vorantreiben. Der Preis wurde am 27. November 2018 in der Villa Rosenthal verliehen. Es gibt zwei Kategorien — KMU und Großunternehmen — um den unterschiedlichen strukturellen, personellen und finanziellen Mitteln Rechnung zu tragen, die den teilnehmenden Firmen zur Verfügung stehen. (flb)

Weitere Informationen: www.hith.uni-jena.de


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Foto: Archiv (l), Ricarda von Tresckow (r.), Bildmontage: Mario Herold, Grafik: Heinrich Kreyenberg

| DNT WEIMAR |

Blick zurück nach vorn 100 JAHRE WEIMARER REPUBLIK: Das DNT Weimar setzt sich anlässlich des Jubiläums in einer »Woche der Demo­ kratie« vom 1. bis 10. Februar 2019 sowie in weiteren Formaten mit der Geschichte und dem gegenwärtigen Zustand unserer demokratischen Kultur auseinander.

Vor einem Jahrhundert brachte die verfassungsgebende Nationalversammlung im Deutschen Nationaltheater Weimar die erste deutsche Demokratie auf den Weg: die Weimarer Republik. Das Jubiläum liefert Anlass für eine intensive Beschäftigung mit diesem wegweisenden Ereignis und der bewegten Epoche, deren Parallelen zur gegenwärtigen Lage immer wieder beschworen werden. Der Schlachtruf: »Die Demokratie ist in Gefahr!« tönte damals und tönt heute in allen Variationen quer durch die gesellschaftlichen Schichten. Was bedeutet vor diesem Hintergrund also das Gründungsjubiläum der ersten demokratischen Republik auf deutschem Boden, der Weimar nicht nur seinen Namen geliehen hat? Das Deutsche Nationaltheater Weimar (DNT) wirft in der aktuellen Spielzeit in Theater-Produktionen und anderen Formaten den Blick zurück auf die Jahre 1918/19, um zugleich das Bewusstsein für die Gegenwart zu schärfen, den Zustand unserer demokratischen Kultur kritisch zu betrachten und Perspektiven zu diskutieren, die sich davon ableiten lassen. Denn Demokratie ist Forderung und Versprechen und nach wie vor ein junges, sehr fragiles Produkt der Menschheitsgeschichte, das ohne unser Zutun keinen Bestand hat und das es als freie, offene Lebensform zu stärken gilt.

als zentrales Ereignis im Jubiläumsjahr unter dem Motto #mitmischen zur Beschäftigung mit Demokratie, ihrem Wert und ihrer Bedeutung ein. Dafür hat das DNT mit mehreren Partnern ein umfangreiches Programm zusammengestellt, das mit Theater, Musik, Tanz und Performance, renommiert besetzten Symposien, Vorträgen, Gesprächen und Workshops, Filmvorführungen, Installationen und Aktionen vielfältige Angebote zur Auseinandersetzung, Diskussion und Beteiligung macht. Foyer und Balkon des geschichtsträchtigen Hauses werden im Zeitraum des Festivals zum Ort der Begegnung — zum »Treibhaus der Demokratie«. Täglich ab 16 Uhr geöffnet, finden dort Lesungen, Diskussionen, Partys, ein Konzert und ein Poetry Slam statt. Unabhängig davon kann man bei einem Kaffee in Büchern stöbern, miteinander ins Gespräch kommen oder aktiv #mitmischen und seine Gedanken zur Demokratie, ihrer Zukunft und zu anderen damit inhaltlich verknüpften Fragen unserer Gegenwart hinterlassen. Für einen Austausch darüber, aber auch über das in den zehn Tagen Gesehene und Erlebte, über eigene Vorstellungen und vielleicht auch Visionen bietet sich zum Abschluss der »Woche der Demokratie« Gelegenheit beim gemeinsamen Essen und Trinken in der »Volksküche«, in der Menschen unterschiedlicher GeneratioWOCHE DER DEMOKRATIE nen und Herkunft zusammenkommen sollen. Ganz in diesem Sinne lädt vom 1. bis 10. 01. — 10. Februar 2019, DNT Weimar Februar 2019 eine »Woche der Demokratie«

ES LEBE DIE REPUBLIK! Bereits am 19. Januar 2019, dem 100. Jahrestag der Wahlen zur Nationalversammlung, bei der erstmals auch Frauen ihr Stimme abgeben und als Abgeordnete kandidieren durften, begrüßt Generalintendant Hasko Weber Justizministerin Katharina Barley im Foyer des DNT Weimar. In einem Vortrag und anschließenden Gespräch wird sie über die Position von Frauen damals wie heute sprechen. Zudem erinnert das DNT im Rahmen der Veranstaltung an diesen für seine Geschichte wichtigen Tag und gibt auch dem Intendanten Ernst Hardt, der seinerzeit das Landestheater in Deutsches Nationaltheater Weimar umbenannte, erneut eine Stimme. 19. Januar 2019, 11 Uhr, Foyer DAS ECHO VON WEIMAR Im Kontext von »100 Jahre Weimarer Republik« steht auch die Gesprächsreihe »Das Echo von Weimar«, die das DNT mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen und dem Verein Weimarer Republik e. V., unterstützt durch das ZDF-Landesstudio Thüringen, in der laufenden Spielzeit veranstaltet. Ausgehend von Impulsen und Fragestellungen, die sich aus den Ereignissen 1918/19 ergeben, debattieren Expert*innen des jeweiligen Themenbereichs über die politische Situation und mögliche Zukunft Deutschlands, Europas und der Welt. 24. Januar 2019, 19.30 Uhr: »Egalité ist weiblich«, 26. Februar 2019, 19 Uhr: »EURṒPĒ — eine Nationalversammlung«, jeweils im Foyer des DNT In Planung: März 2019 »Demokratie und Religion« und Mai 2019 »Eine andere Demokratie — für alle — ist möglich, aber dazu bedarf es …« (sle)

Karten und weitere Informationen: www.nationaltheater-weimar.de | Telefonische Reservierung: 03643-755 334


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Februar2019 Januar 2012

Foto: Ronny Ristok

| THEATER GERA |

GISELLE

Ballettfestwoche Gera DAS THÜRINGER STAATSBALLETT lädt vom 25. Januar bis zum 3. Februar 2019 auf den Bühnen der Stadt Gera zu einem wahren Fest des Tanzes und präsentiert die Vielfalt seines Könnens.

Mit der Premiere »Giselle« verkauften Gastspielen des Ballet (25.01., 19.30 Uhr) in der Choreo- de l'Opéra de Metz Métropole ist grafie von Ballettdirektorin Silva- mit dem NW Dance Project (02. na Schröder zur und 03.02., 19.30 lyrisch-elegan- »Wir erwarten gespannt Uhr) eine der ten Musik von i n nov a t i v s te n unser ambitioniertes Adolphe Adam zeitgenössischen Festival mit zwei wird die FestBa l lettcompaPremieren und zwei woche eröffnet. gnien der USA Ein sinfonisches weiteren eigenen Stücken, vertreten. In BalletterlebGera zeigt die die mir und meinem nis ist Silvana Ensemble besonders am 2004 in Portland Schröders neo(Oregon) gegrünHerzen liegen. Außerdem dete Compagnie klassische Krefreuen wir uns auf ation »Eine drei ganz unteri n fe r n a l i sc he schiedliche Chodie Begegnungen mit Re i s e   /   L e t z te großartigen Gästen und reografien. Lieder« (27.01., Das Landesauf den engen Kontakt ju gendba 18 Uhr) zur erl let t zum Publikum.« greifenden MuBerlin an der sik von Franz Staatlichen BalSilvana Schröder Liszt (Dante-Sinlettschule Berlin fonie) und Richard Strauss (Vier ist die jüngste Nachwuchscomletzte Lieder) mit dem Philharmo- pagnie im deutschsprachigen nischen Orchester Altenburg-Ge- Raum. Mit »The Contemporarira und Sopranistin Anne Preuß. es — im Hier und Jetzt« (29.01., Jiří Bubeníček, ehemaliger Erster 19.30 Uhr) vereinen die jungen Solist am Ballett der Semperoper Talente die Virtuosität des klasDresden, schuf mit dem briti- sischen Tanzes, die Expressivität schen Komponisten Simon Wills des modernen Tanzes und die das einfühlsame und rasante Por- Experimentierfreude des zeitgetrait »Anita Berber — Göttin der nössischen Tanzes in einem mitNacht« (31.01., 19.30 Uhr). reißenden Programm. (tra) Für die Eleven des Thüringer Staatsballetts choreografiert Infos & Karten: erstmals Hudson Oliveira das Tel. 0365-8279105 Programm »Festhalten!« (03.02., www.tpthueringen.de 17 Uhr). Neben den bereits aus-

Agrargenossenschaft Bucha eG ∙ Dorfstraße 1A ∙ 07751 Bucha ∙ Tel.: 03641-284221 www.agrar-bucha.de


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September Januar 2019 2012

| KULINARIK |

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Omas altbewährtes Hausmittel Knochenbrühe ist von Haus aus so reich an wertvollen Inhaltsstoffen, dass diese ohne ein zusätzliches Heilsversprechen aus­ kommt – sie ist bereits ein Heilsversprechen. WIEDERENTDECKENSWERTER (G)OLDIE:

Aber warum ist Knochenbrühe so gesund? Was ist ihr Geheimnis? Für Knochenbrühe braucht man ganz klar, Knochen! Egal ob Hühner-, Rinds-, oder Markknochen … eins haben alle gemeinsam: Sie werden schonend für mehrere Stunden geköchelt. Durch das lange Köcheln lösen sich viele wertvolle Inhaltsstoffe aus dem Knochenmark und werden an die Brühe abgegeben. Knochenbrühe ist unheimlich reich an Mineralien und Aminosäuren sowie Magnesium, Kalzium und Kollagen. Diese Inhaltsstoffe sind über unsere Ernährung nur sehr schwer zu bekommen und der Körper kann sie nur schwer selbst herstellen. Auf unserem Speiseplan findet sich allerlei Fleischiges: Hackfleisch, Steak und Filet, doch wichtige Inhaltstoffe sucht man hier vergeblich. Sie verstecken sich vor allem in den Knochen sowie Organen, und die hat man aus unseren Küchen verbannt.

LECKER: hausgemachte J.Kinski-Brühe

gentlich? Zunächst einmal die Omega-3-Fettsäuren. Hierbei handelt es sich um besonders reichhaltige Fettsäuren, welche in unserer alltäglichen Ernährung kaum vorhanden sind. Das Knochenmark von Tieren ist sehr reich an Omega-3-Fettsäuren, die sonst nur in fettem Seefisch zu finden sind. Sie senken Cholesterin- und Blutfettwerte, sind wichtig für die Entwicklung des Gehirns und regulieren das Immunsystem. Kollagen kennen die meisten wahrscheinlich nur aus BeautyNATÜRLICHER NÄHRSTOFFProdukten. Es ist das wichtigste REICHTUM Protein im Knochen und bildet Aber von welchen ominösen neben der Gelatine die Basis für Inhaltstoffen sprechen wir ei- starke Knorpel, Gelenke, Knochen sowie Eingeweide. Außerdem wird der Darm stabilisiert und Nährstoffe aus der Nahrung werden effektiver aufgenommen. Mit zunehmendem Alter wird ein Mangel an Kollagen deutlich spürbar. Knochen und Gelenke verschleißen und die Haut verliert an Spannkraft: Falten und Tränensäcke sind die Konsequenz. Eine bedeutende Klasse von Nährstoffen, welche in der Brühe ebenfalls enthalten sind, sind die Glukosaminoglykane. Hinter diesem Zungenbrecher verstecken sich drei Stoffe, deren Bestandteil man höchstens aus Anti-FaltenGRUPPENBILD: J.Kinskis Brühprodukte — regional gefertigt, 100 Prozent BIO Cremes kennt: Hyaluronsäure,

Chondroitin und N-Acetyl-Glukosamin. Diese drei geschmeidigen Stoffe tummeln sich überall dort, wo Bindegewebe, Knorpel und Knochen sind. Sie binden außerdem Wasser und halten die Haut schön geschmeidig. Zu guter Letzt: Glycin. Eine Aminosäure die viele wichtige Aufgaben im Körper erfüllt und als neue Wunderwaffe der Medizin gilt. Glycin schützt die Leber vor oxidativem Stress, unterstützt den Körper bei der Entgiftung von Schadstoffen und beugt Leberverfettung vor. Fassen wir also zusammen: Superfood hin oder her, an der Sache mit der Brühe ist was dran. Das wusste schon Oma. Und wer sich eben nicht stundenlang in die Küche stellen möchte, um Markknochen auszukochen, der sollte es jemandem überlassen, der davon wirklich Ahnung, zudem auch noch Spaß daran hat. Die Knochenbrühe von J.Kinski eignet sich hervorragend als Basis für Suppen, Eintöpfe oder Soßen. Und für die Puristen unter uns: Eine Tasse heiße Brühe wärmt nicht nur die Hände, sondern auch den Magen und vor allem das Herz! Mehr Infos zu den BIO-zertifizierten Knochenbrühen von J.Kinski unter: www.j-kinski.de

Fotos: Jan-Peter Kasper/FSU Jena, Andreas Klossek

Ich gebe zu, dass ich das Wort Superfood nur noch schwer ertragen kann. Ich fühle mich permanent manipuliert — von der Lebensmittelindustrie und der Werbung — die mir etwas verkaufen will, das ich nicht brauche und mir allerlei Gesundheitsfloskeln verspricht. Ein Wirrwarr an Inhaltsstoffen soll mir vermitteln, dass mein Körper ohne das Produkt nicht leben kann. Jedes Mal stelle ich mir die Frage: Mensch, wie haben die vor 100 Jahren nur ohne Avocado überleben können? Die müssen ja alle mit 15 Jahren tot auf dem Feld gelegen haben. Wenn ich als Kind krank war, war die Hühnerbrühe meiner Mutter für mich die Allzweckwaffe schlechthin und alles war wieder gut! Schnupfen? Trink ’ne Brühe. Halsweh? Kein Problem, schnibbel noch ein paar Möhrchen rein. Die altbewährte Brühe wird es schon richten. Knochenbrühe ist für mich also keine neue Errungenschaft der Superfood-Industrie, es gab sie schon immer, nur leider ist sie etwas in Vergessenheit geraten: Knochenbrühe ist flüssiges Gold auf einem Löffel!


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UNSERE LEISTUNGEN IN DER SPORTZAHNMEDIZIN Traumatologie P Prävention durch alters- und sportartspezifischen Mundschutz P Bereitstellung der Traumatologie-Box für die 1. Hilfe bei Zahntraumata P professionelle zahnärztliche Betreuung in Jena innerhalb von 24h nach Zahntraumata P Verhinderung von Langzeitschäden P Dokumentation entsprechend VBG sowie Vereins-, Sport- und Unfallversicherungen Pre-Season-Check zur Verletzungsprävention P zahnärztliche Diagnostik inkl. Biss-Analyse P Ernährungsberatung auf Grundlage eines Ernährungsprotokolls P Störfelddiagnostik – chemische Ursachen (z.B. Fremdmaterialien, chronische Entzündungen) durch 3D-Röntgen, Bioresonanz, Applied Kinesiologie, Neuraltherapie und Blutuntersuchungen P ganzheitliche kieferorthopädische Behandlung vor allem von jugendlichen Sportlern nach Erkenntnissen der Kraniofazialen Orthopädie Leistungstuning P Verbesserung von Gleichgewicht, Ausdauer, Maximalkraft, Reaktionsvermögen, Konzentration, Koordination, Bewegungsausmaß und Regeneration durch leistungsbeeinflussende Aufbissschienen nach 4D-Diagnoseverfahren, inkl. Standanalyse Lassen Sie sich vom Profi behandeln! Dr. med. dent. Nicol Buchheim-Hahn, Neugasse 2 / 3 ∙ 07743 Jena Telefon 03641.441598 ∙ zahnarztpraxis-buchheim.de

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| FILME |

Des Teufels Tochter In der 2015 erschienenen schwarzhumorigen Komödie »Das brandneue Testament« durfte das Publikum bereits lernen, dass Gott mitten unter uns wohnt — genau genommen in Brüssel. Vor diese Hintergrund verwundert es nicht allzu sehr, wenn wir nun erfahren, dass auch der Belzebub sein Fegefeuer-Hauptquartier nicht etwa in den Untiefen der Erde, sondern — hört, hört — in Frankfurt am Main aufgeschlagen hat. In »Meine teuflisch gute Freundin« lebt dieser eben dort mit seiner 14-jährigen Tochter Lilith, die darauf brennt, den Menschen endlich einmal in echt — also draußen in der Welt und nicht nur wie bisher via Internet — teuflisch zuzusetzen. Vater Teufel lässt sich schließlich auf einen Deal ein. Sollte Lilith es schaffen, binnen einer Woche einen

Menschen seiner Wahl zum Bösen zu verleiten, darf sie dauerhaft in den Außendienst. Ansonsten droht ihr ein Buchhalterjob in seiner Zentrale. Der Teufel wäre natürlich nicht der Teufel, wenn die Wette keinen Haken hätte: Er quartiert seine Tochter einfach bei der gleichaltrigen Greta Birnstein und ihrer Familie ein — die sich nicht nur als die nettesten Menschen weit und breit erweisen, sondern auch keinen Funken Bosheit in sich tragen … Regisseur Marco Petry hat Hortense Ullrichs gleichnamiges Jugendbuch in seiner Filmadaption angenehmerweise nicht als betont coole Teenieklamotte inszeniert, sondern als tatsächlich boshaft schwarze Komödie voller derber Gags, die ihre jugendliche Zielgruppe in der ihr eigenen Sprache abzuholen versteht. Dürfte gefallen. (mei)

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Die Geschichte des singenden Baggerfahrers

Stadtm verlost 3 agazin 07 M Zu DDR-Zeiten ist Gerhard Gundermann BagMit seinem jüngsten Film hat Andreas »Gu nde a l d ie DV D Zusendu n rma n n«. gerfahrer im Lausitzer Braunkohlerevier und Dresen der ambivalenten Person bzw. der gen bitte bis zu m nebenher Liedermacher, der mit seinen Band- Lebensgeschichte des Liedermachers, Arbei- le 20.01.2019 per E-M serpost@ stadtmag a il a n: kollegen durch die Clubs der Republik tourt, um teridols und Stasi-Spitzels Gerhard Gunderazin07.de Die Gewin benachricner werden schrift sensible und kluge Texte unters Volk zu bringen. mann ein würdiges, sehr reflektiertes filmihtigt. D lich

Zu Nachwendezeiten ist Gundermann einer der bekanntesten deutschen Liedermacher, der sogar im Vorprogramm von Bob Dylan oder Joan Baez auftreten darf und dennoch an seiner Arbeit im Kohlebergbau festhält — bis ihn die Vergangenheit einholt und sein ureigenes Lebensbild große Risse bekommt.

er Re

ch is t ausges chlossen.tsweg sches Denkmal gesetzt. Sehenswertes Drama mit einem überragendem Hauptdarsteller (Alexander Scheer), das ganz unpathetisch und urteilsfrei näherbringt, wie ein Mensch, der Gutes will und überzeugt davon ist, das Richtige zu tun, aus Liebe zu seinem Land die ihn am nächsten stehenden Menschen verrät. (mei)

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Zwei ziehen aus, das Glück zu suchen

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führen, gleichermaßen mehr und mehr an Fahrt auf, wandern vom verbalen Schlagabtausch über allgemeine gesellschaftspolitische Themen bis hin zu intimen Lebensbeichten… Zum Glück ist aus all dem unter der Regie von Hans Weingartner keine rührigvorhersehbare Kennenlernschmonzette geworden, bei der von vornherein alles klar ist. Stattdessen finden wir uns in einem auf kleiner Flamme köchelnden subtil geflochtenen Roadmovie wieder, das den Zuschauer mit auf eine Reise nimmt, die die Lebensfragen heranwachsender Menschen auf authentische Weise zu diskutieren weiß, ohne natürlich die sich langsam — ganz langsam und zögerlich heranköchelnde Lovestory aus den Augen zu verlieren. Gelungenes deutsches Kino, getragen von zwei charismatischen Hauptdarstellern. (mei) Cover: Labels

Gegensätze ziehen sich bekanntlich an — davon weiß auch der neue Film von Hans Weingartner zu berichten: Jan (Anton Spieker) ist eher der Typ Schwarzmaler, wenn es um Lebensfragen geht und überzeugt davon, dass der Mensch von Natur aus egoistisch ist. Jule (Mala Emde) hingegen ist sich sicher, dass ihre Artgenossen genauso wie sie sind: einander zugewandt, empathisch und kooperativ. Daher bietet sie Jan, den sie zwar gar nicht kennt, der aber wie sie Richtung Iberische Halbinsel will — er will in Spanien endlich seinen leiblichen Vater kennenlernen, sie zu ihrem Freund nach Portugal — an einer Tankstelle einen Platz in ihrem Mercedes 303 Wohnmobil an. Während der Fahrt von Berlin gen Süden nehmen die Gespräche, die beide miteinander


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| SCHÖNE BÜCHER |

Leseempfehlungen Ein Peruaner erkundet das alte Europa Während César Vallejo (1892 — 1938) in Lateinamerika schon seit langem als einer der größten Dichter des 20. Jahrhunderts gehandelt wird, muss man hierzulande schon literarisch sehr beschlagen sein, um mit Namen oder Werk des wortgewandten Peruaners vertraut zu sein. Dabei sind nicht nur seine Gedichte wahrhaftig mehr als nur einen kurzen anerkennenden Blick wert, sondern insbesondere auch seine insgesamt etwas mehr als 300 »Berichte aus Europa«, von denen der Berenberg Verlag kürzlich die besten Stücke veröffentlicht hat. 1923 beschloss César Vallejo, dass es an der Zeit sei, einen Strich hinter sein nicht immer glückliches Leben in Peru zu setzen und sich einen lang gehegten Traum zu erfüllen: die »Alte Welt« kennenzuler-

nen. Unter anderem in Berlin, Moskau und Madrid, vor allem aber in Paris begegnet er als Auslandskorrespondent verschiedener peruanischer Zeitungen fortan einem Europa, das in vielerlei Hinsicht vom Umbruch gekennzeichnet ist und sich beinahe täglich zu wandeln scheint — und damit eine willkommene Vorlage für die überaus pointierten, häufig ironischen, stets stimmungsvollen und stilistisch ausgefeilten Berichte bildet, in denen sich Vallejo als feinsinniger Beobachter und wortgewandter Porträtist präsentiert. Wahre Meisterschaft zeigt er darin, wahrhaftig Erlebtes ganz subtil mit Erfundenem zu unterfüttern, was seinen Berichten wiederum den Glanz eines magischen Vexierbildes verleiht: Sie sind zugleich Dokumentation von Zeitgeschichte und fein gesponnene Fiktion — und als solche ein sehr reizvolles Stück literarischer Journalismus. (mei)

César Vallejo: »Reden wir Spanisch — man hört uns zu« Berenberg, 236 Seiten (geb.)

Besonderes Dorf — besonderes Geschenk Die Evangelische Stiftung Neuerkerode, die das seit Ende des 19. Jahrhunderts bestehende inklusive Dorf Neuerkerode als Einrichtung für ca. 800 Menschen mit Behinderungen betreibt, hat sich (zum 150. Geburtstag) ein besonderes Geschenk bereitet: »Der Umfall« — eine Graphic Novel von Mikael Ross. Diese erzählt die Geschichte von Noel, dessen Leben bis zum titelgebenden Umfall seiner Mutter in, nun ja, geordneten Bahnen vor sich hin schaukelt. Als diese einen Schlaganfall erleidet, steht die Welt des geistig leicht zurückgebliebenen Jungen plötzlich Kopf: Das Koma, in dem seine Mutter nun liegt, ist ihm unbegreiflich, ebenso, weshalb der ›Mann mit Bart‹ ihn nun von seinem Zuhause weg und

in eine ihm völlig fremde Umgebung nach Niedersachsen bringt, die sich ›Neuerkerode‹ nennt. Ausgestattet mit einer beneidenswerten Unbekümmertheit stellt sich Noel jedoch — trotz so manch anfänglicher Rückschläge — all den neuen Situationen und Menschen, die ihn in seinem neuen Zuhause erwarten und lernt allmählich, selbständig dem Leben zu begegnen … Mikael Ross hat mit »Der Umfall« eine Bildergeschichte geschaffen, die nicht nur Ernsthaftigkeit und Bedrückung in gleichem Maße wie Humor und Lebensfreude in sich zu vereinen weiß, sondern darüber hinaus so authentisch und unverklemmt das Leben von geistig behinderten Menschen einfängt, dass es eine wahre Freude ist, an diesem besonderen Jubiläumsgeschenk teilzuhaben. (mei)

Mikael Ross: »Der Umfall« Avant-Verlag, 228 Seiten (geb.)

Fotos: Verlage

Rätselhafte Wege Wer ein Labyrinth betritt, begibt sich bekanntlich auf eine Reise, deren Ziel darin besteht, den Mittelpunkt eines seltsamen Weggebildes zu erreichen. Im klassischen Sinn dürfte hierbei der Müßiggang oder die Selbstfindung im Vordergrund stehen, schließlich führt im Labyrinth nur ein Weg, auch wenn er oftmals kreisförmig oder in Kurven verläuft, zum ersehnten Ziele. Irrgärten als Sonderform laden hingegen zum Selbstverlieren ein, da zumeist mit nur einem zu entdeckenden Zielweg inmitten eines ganzen Ausbunds an Irrwegen versehen, was

je nach Erfolg in Frustration oder Beglückung endet. Wer gar nicht genug von derlei Weggeflechten bekommen kann oder auch sonst den Rätseln unserer Welt sehr zugetan ist, dürfte an der Sammlung von 60 realen und imaginären Labyrinthen bzw. Irrgärten, die das im Laurence King Verlag erschienene »Labyrinthe« vereint, seine wahre Entdeckerfreude haben: nicht nur wegen der großformatigen Vogelperspektive-Darstellungen der mitunter mehr als 4.000 Jahre alten Labyrinthe, sondern auch an den stets informationsschwangeren Geschichten, die diesen als kurzweilige Begleitung zur Seite gestellt werden. (mei)

Angus Hyland, Kendra Wilson & Thibaud Hérem: »Labyrinthe. Eine Reise zu den berühmtesten Irrgärten der Welt« Laurence King Verlag, 144 Seiten (geb.)


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Termine & Tagestipps Januar 2019 NOCH BIS ZUM 05.01.2019 Ernst-Abbe-Bücherei Ausstellung »hoch hinaus« NOCH BIS ZUM 07.01.2019 Rathausdiele Jena »100 Jahre Erster Weltkrieg — Was hat das mit uns zu tun?« NOCH BIS ZUM 16.01.2019 Villa Rosenthal Ausstellung »Wortwelten | Bildwelten« »Die Liebe: zwangsjackenschön« — Zeichnungen von Andreas Berner zu Gedichten von Paul Celan Paul Celans Gedichte faszinieren: ihre Komposition und sprachlichen Neubildungen, ebenso wie das Geflecht aus historischen, literarischen, religiösen Daten, auf die sie verweisen. Wir begegnen darin der Trauer um die in der Shoa Ermordeten und wir begegnen der Frage nach Schuld. Wir begegnen auch dem Menschen Paul Celan, mit seiner Biographie, die getränkt ist von den traumatischen Erfahrungen des 20. Jahrhunderts, daneben seiner Erfahrung von Liebe und Glück, Enttäuschung und Einsamkeit. NOCH BIS ZUM 27.01.2019 Jenaer Kunstverein im Stadtspeicher »Das verschwundene Bildnis. Ehre für Eduard Rosenthal. Botho-Graef-Kunstpreis 2018« Projekt von JenaKultur in Zusammenarbeit mit der Friedrich-Schiller-Universität Jena und in Kooperation mit dem Jenaer Kunstverein e.V. (Achtung! Geänderte Öffnungszeiten: Di-Fr 10-18/ Sa+So 10-15 Uhr) NOCH BIS ZUM 01.02.2019 Universitätshauptgebäude, Fürstengraben 1, Raum 025 (Ausstellungskabinett) »Archäologie im Wandel der Zeit. Die Sammlung Ur- und Frühgeschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.« NOCH BIS ZUM 03.03.2019 Romantikerhaus »Grimms Märchen … und kein Ende — Europäische Kunstmärchen« NOCH BIS ZUM 10.03.2019 Stadtmuseum Jena »Der Weg in die Revolution. Soziale ­Bewegungen in Jena 1869 bis 1918« NOCH BIS ZUM 31.03.2019 Institut für Altertumswissenschaften, Fürstengraben 25 »Gönner, Gauner und Gelehrter. Die Schenkung des Marchese Giovanni ­Pietro Campana von 1846« NOCH BIS ZUM 07.04.2019 Kunstsammlung Jena »Gerd Sonntag: Winken und Warten. Ein Welt-Bild aus Glas und Licht.« Malerei, Zeichnungen und Glasskulpturen NOCH BIS ZUM 14.04.2019 Kunstsammlung Jena »Eine italienische Reise — Italienische Fotografie des 19. Jahrhunderts« VOM 10.01. BIS 14.02.2019 Stadtteilbüro Lobeda »Artemetrie — Druckgrafiken von Gunter Krieg« VOM 18.01. BIS 15.02.2019 Villa Rosenthal »Freilegung des ›Historischen Fries‹ im ehemaligen Kinderzimmer von Curt Arnold Otto Rosenthal«

Di, 1. Januar

Do 3. Januar

Ernst-Abbe-Bücherei, 17 Uhr »Vorhang Zu! — Vorleseprojekt am Freitag«

THEATER & BÜHNE Bühnen der Stadt Gera, Konzertsaal, 14.30 Uhr Neujahrskonzert »Hatschi?! Gesund und heiter ins neue Jahr« Philharmonisches Orchester AltenburgGera Tanzkreis Brillant Dirigent, Moderator: Thomas Wicklein Theater Erfurt, Großes Haus, 18 Uhr »Neujahrskonzert«

THEATER & BÜHNE DNT Weimar, E-Werk, 20 Uhr »Ciao, bella, ciao!« Ein Abend mit Liedern zum 101. Jubiläum der Oktoberrevolution

ZEISS-PLANETARIUM »Der Regenbogenfisch und seine Freunde«, 11.30 Uhr »Der Notenbaum«, 14.30 Uhr »Chaos and Order«, 17.30 Uhr

SONSTIGES Café Lenz, 10 Uhr »Neujahrsbrunch.« — Starten Sie gemeinsam mit der Familie genüsslich ins neue Jahr. Und feiern Sie an unserer großen Brunchtafel den Appetit auf alles Leckere und Kommende des frisch gestarteten Jahres. Wir stoßen mit Ihnen gemeinsam erstmal darauf. REGION DNT Weimar, ccn weimarhalle, 18 Uhr »Silvesterkonzert der Staatskapelle Weimar« Dmitri Schostakowitsch: Suite aus der musikalischen Komödie »Moskau Tscherjomuschki« Johann Nepomuk Hummel: Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 a-Moll op. 85 sowie Werke von Johann Strauß, Joseph Lanner und Carl Michael Ziehrer Dirigent: Eduardo Portal, Solist: Dmitry Shishkin, Klavier

Mi, 2. Januar THEATER & BÜHNE Bühnen der Stadt Gera, Konzertsaal, 14.30 Uhr Neujahrskonzert »Hatschi?! Gesund und heiter ins neue Jahr« VORTRAG, LESUNG & FÜHRUNG Lutherhaus Jena, 9.30 Uhr »HOMO DEUS« Vorstellung des Buches von Yuval Noah Harari mit anschließender Diskussion Jena Tourist-Information, 14 Uhr »Allgemeiner Stadtrundgang Jena — zwischen Historie und Hightech«

VORTRAG, LESUNG & FÜHRUNG Jenaer Kunstverein im Stadtspeicher, 18 Uhr »Abendrundgang durch die Ausstellung ›Das verschwundene Bildnis. Ehre für Eduard Rosenthal. Botho-Graef-Kunstpreis 2018‹« Volkshaus Jena, 19.45 Uhr »Gottfried Keller, der bedeutendste Erzähler aus der Schweiz« — »Die Leute aus Seldwyla« und »Züricher Novellen«. Vortragsreihe mit Dr. Detlef Ignasiak. KINDER & FAMILIE Deutsches Optisches Museum, 11 Uhr »Werkstatt-Führung für Kinder« SONSTIGES Café Lenz, 18.30 Uhr »Dinner im Schimmer« REGION Messe Erfurt, 20 Uhr »Die Nacht der Musicals«

Fr, 4. Januar THEATER & BÜHNE DNT Weimar, Großes Haus, 19.30 Uhr »November 1918« nach Alfred Döblin mit Musik von Stefan Lano Eine Koproduktion zwischen Schauspiel, Musiktheater und Staatskapelle Weimar Theater Erfurt, Großes Haus, 19.30 Uhr »Die Zauberflöte« Wolfgang Amadeus Mozart KONZERT F-Haus Jena, 20 Uhr Live: »Spejbls Helprs« Rosenkeller, 20 Uhr »THE MOVEMENT« (DK) + »BRECHRAITZ« VORTRAG, LESUNG & FÜHRUNG URANIA Volkssternwarte, 20 Uhr »Kuppelführung und Beobachtung des aktuellen Sternhimmels«

AUSGEHEN Café Wagner, 19.30 Uhr UFC-Kino: »Draußen« 2018, D, Tama Tobias-Macht, 80 min

AUSGEHEN Café Wagner, 21 Uhr »Releaseparty Streetart-Magazin der SÜDKURVE«

KINDER & FAMILIE Deutsches Optisches Museum, 14 Uhr »Optische Täuschungen für Kinder«

KINDER & FAMILIE Deutsches Optisches Museum, 11 Uhr »Optische Täuschungen für Kinder«

ZEISS-PLANETARIUM »Unser Weltall«, 10 Uhr »Lars — der kleine Eisbär«, 11.30 Uhr »Die Entdeckung des Weltalls — Mit Galileo auf Entdeckungsreise«, 13 Uhr »Das Kleine 1x1 der Sterne«, 14.30 Uhr »Planeten — Expedition ins Sonnensystem«, 16 Uhr »Dimensions — Es war einmal die Wirklichkeit«, 17.30 Uhr »Space Rock Symphony«, 20 Uhr SPORT Sparkassen-Arena, 20.30 Uhr »Science City Jena vs. Rasta Vechta«

Sa, 5. Januar THEATER & BÜHNE DNT Weimar, Foyer, 16 Uhr »Matinee zur Premiere: Così fan tutte« von Wolfgang Amadeus Mozart« DNT Weimar, Großes Haus, 19.30 Uhr »Unterleuten« nach Juli Zeh Theater Erfurt, Großes Haus, 19.30 Uhr »Neujahrskonzert« Theater Rudolstadt, Theater im Stadthaus, 19.30 Uhr PREMIERE: »Ein Sommernachtstraum« Ballett von Ivan Alboresi nach Wiliam Shakespeare Ins Land der Elfen, Kobolde und Feen entführt Shakespeare mit seinem »Sommernachtstraum«. Hermia, Helena, Lysander und Demetrius, vier junge Athener, verstricken sich im Liebeswirrwarr — und kommen nach einer wilden Nacht aus dem Zauberwald geläutert hervor. Theater Rudolstadt, Schminkkasten, 20 Uhr »Reise, Reise, Ringelnatz — Von bösen Kindern, deutschen Turnern und anderen Seepferdchen« - Von bösen Kindern, deutschen Turnern und anderen Seepferdchen erzählt der neue Abend des Künstlerduos Stillmark / Pfüller in der Reihe humoristischer Wortakrobaten. Diesmal knöpfen sie sich Joachim Ringelnatz vor. Dessen spielerische Gedichte, feinsinnige Verse, bissige Satiren — vom Wahnsinn angehaucht und doch voll tiefer Empathie — berühren noch heute! KONZERT Café Wagner, 21 Uhr »New Yeahrs Bash # 9: La Vase + AbstinenzX + tba« [Punk] VORTRAG, LESUNG & FÜHRUNG Deutsches Optisches Museum, 11.30 Uhr »Führung durch die historische ZeissWerkstatt um 1866« AUSGEHEN Kassablanca, 19 Uhr »Breaking Beats präsentiert: Neon Winter Night« Paradieacafe, 20 Uhr »Salsaparty mit Crash Kurs«

Telefon: 036 41-42 43 35 Keßlerstraße 27, 07745 Jena


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THEATERHAUS JENA

Thüringen Megamix Am 10., 11., 12. Januar 2019 Kartentelefon 03641 8869-44 · tickets@theaterhaus-jena.de · www.theaterhaus-jena.de

SPORT Sparkassen-Arena, 20.30 Uhr »Science City Jena vs. Giessen 46ers« REGION Messe Erfurt, 20 Uhr »Der Herr der Ringe & Der Hobbit — Das Konzert« J. R. R. Tolkiens Meisterwerk als LiveKonzert mit »BEN BECKER« als Sprecher und BILLY BOYD, dem »Pippin«-Darsteller aus den Filmen Bad Sulza, Toskana-Therme, 21 Uhr »Liquid Sound Club mit Resident DJ Noxlay TM«

So, 6. Januar THEATER & BÜHNE DNT Weimar, Foyer, 11 Uhr »Kammermusik-Matinee der Staatskapelle Weimar« Lieder von Franz Schubert, Louis Spohr und Franz Lachner für Sopran, Klarinette und Klavier / André Kassel: »Suchen und leben« Liederzyklus für Sopran, Klarinette, Kontrabass und Akkordeon (Uraufführung) ; Mit Marietta Zumbült (Sopran), Stefan Polster (Klarinette), Stefan Dietze (Kontrabass), Claudia Buder (Akkordeon) und André Kassel (Klavier) Theater Erfurt, Großes Haus, 15 Uhr »Die lustige Witwe« Franz Lehár Lehárs Operette führt mitten hinein in das schillernde Nachtleben von Paris und die Welt politischen Kalküls. Dabei behält die »lustige Witwe« immer die Fäden in der Hand und bringt die Männerwelt auch mit den Mitteln balkanischer Folklore dazu, nach ihrem Willen zu agieren. Theater Rudolstadt, Schminkkasten, 15 Uhr Kaffeekonzert »Schön war die Zeit« — Salonorchester der Thüringer Symphoniker DNT Weimar, Großes Haus, 16 Uhr Zum letzten Mal in dieser Spielzeit! »Hänsel und Gretel« Engelbert Humperdinck DNT Weimar, E-Werk, 20 Uhr »WeimarBigBand »Swingin‘ New Year« feat. Tanja Pannier« KONZERT Volkshaus Jena, 15.30 Uhr »Die große Johann Strauß Gala«

KuBuS, 17 Uhr »Folk Club: Rudi Feuerbach« (Solo) Der charismatische Gitarrist und Sänger Rudi Feuerbach ist in der Thüringer Bluesszene eine Legende. Als Frontmann der »Undertaker Bluesband« spielte er um die Jahrtausendwende deutschlandweit sehr erfolgreich. Nach einigen Jahren als Gitarrist bei »Keimzeit« und vielen musikalischen Erfahrungen wandelt er nun auch auf Solopfaden und präsentiert eine Mischung aus eigenen Songs und einzigartigen Interpretationen. Stadtkirche St. Michael, 18 Uhr »Weihnachtsoratorium von J.S. Bach, Kantaten 1, 4, 5, 6« Die Musiker der Akademischen Orchestervereinigung der Friedrich-Schiller-Universität Jena starten mit einem der populärsten Werke der Musikgeschichte in ihr Jubiläumsjahr und feiern die 60 Jahre ihres Bestehens, musikalisch, wie es festlicher nicht sein könnte VORTRAG, LESUNG & FÜHRUNG Deutsches Optisches Museum, 11.30 Uhr »Führung durch die historische ZeissWerkstatt um 1866« AUSGEHEN Kassablanca, 20 Uhr »Livelyrix Poetry Slam« KINDER & FAMILIE Stadtkirche St. Michael, 15 Uhr »Kinderkonzert: Weihnachtsoratorium von J.S. Bach, Kantaten 1, 4, 5 und 6« Sebastian Kircheis und Deborah Kircheis führen das junge Publikum auf kindgerechte Weise durch die Geschichte von Christi Geburt. ZEISS-PLANETARIUM »Der Mond — Ein Märchen unter Sternen«, 11.30 Uhr »Dinosaurier — und das Abenteuer des Fliegens«, 14.30 Uhr »Tabaluga und die Zeichen der Zeit«, 16 Uhr SONSTIGES Café Lenz, 10 Uhr »Winterbrunch für Groß & Klein« Café Wagner, 11 Uhr »Wagnerbrunch: Lecker vegetarisch/veganes — warmes & kaltes Frühstücksbuffet«

REGION Messe Erfurt, 13+18 Uhr »EHRLICH BROTHERS — FASZINATION«

Mo, 7. Januar THEATER & BÜHNE Theater Rudolstadt, Schminkkasten, 9 Uhr Kinderliederkonzert »Das wundersame Notenblatt« — Die Tiere des Waldes und ihre Melodien, ab 3 J. - Die jüngsten Zuschauer begeben sich bei diesem Mitmachkonzert auf eine musikalische Entdeckungstour durch den Wald. Sie wandeln auf den Spuren von Fuchs, Hase, Wolf und Reh, und bringen so manches (noten-)Blatt zum Klingen. Treue Wegbegleiter sind wieder Musiker der Thüringer Symphoniker und Sängerin Katrin Strocka. Theater Erfurt, Großes Haus, 19.30 Uhr »Im weissen Rössl« VORTRAG, LESUNG & FÜHRUNG Jena Tourist-Information, 14 Uhr »Allgemeiner Stadtrundgang Jena — zwischen Historie und Hightech« Café Wagner, 19.30 Uhr »Lesebühne: Sebastian ist krank«

Di, 8. Januar THEATER & BÜHNE Theater Rudolstadt, Schminkkasten, 9 Uhr Kinderliederkonzert »Das wundersame Notenblatt« — Die Tiere des Waldes und ihre Melodien, ab 3 J. Theater Rudolstadt, Theater im Stadthaus, 15 Uhr »Der Menschenfeind« Komödie von Molière Alceste hat mit der Welt der Heuchler gebrochen. Durch seine Schonungslosigkeit stößt er andere vor dem Kopf und sich ins Abseits. Doch selbst seine Angebetete, die schöne Célimène, hält es mit der Wahrheit nicht so genau und spielt lieber mit ihren Verführungskünsten. Bleibt Alceste da konsequent?

DNT Weimar, E-Werk, 20 Uhr »Der zerbrochene Krug« Heinrich von Kleist VORTRAG, LESUNG & FÜHRUNG Volkshochschule, 18 Uhr »Das Heilige Römische Reich — Zwischen Interregnum und Adolf von Nassau« AUSGEHEN Sparkassen-Arena, 20 Uhr »Schwanensee On Ice« Zum anstehenden 180. Geburtstag von Peter Tschaikowski schickt seine Heimatstadt St. Petersburg ihr einziges Eisballett der Welt als Botschafter auf große Welttournee.

Mi, 9. Januar THEATER & BÜHNE Theater Rudolstadt, Schminkkasten, 9+10.30 Uhr Kinderliederkonzert »Das wundersame Notenblatt« — Die Tiere des Waldes und ihre Melodien, ab 3 J. DNT Weimar, Studiobühne, 20 Uhr »Restleben« Jörn Klare VORTRAG, LESUNG & FÜHRUNG Lutherhaus Jena, 9.30 Uhr »Das Unternehmen VACOM stellt sich vor« Vorstellung des Unternehmens durch die Firmengründerin und Geschäftsführerin Dr. Ute Bergner FSU Aula, 17.15 Uhr Studium Generale »Prof. Dr. Klaus Dicke: Freundschaft in der Politik« In der Sprache der Politik ist vielfach von »Freundschaft« die Rede. Eine der wichtigsten Resolutionen der UNO trägt den Titel »Friendly Relations among Nations«; Carl Schmitt sieht in der Freund-FeindUnterscheidung die Grundlage der Politik; von »Parteifreunden« ist die Rede; Freundschaften von Politikern (H. Schmidt und V. Giscard d’Estaing; G. Schröder und V. Putin u. a.) machen von sich reden; der Philosoph Derrida spricht gar von einer »Politik der Freundschaft«. Der Vortrag unterzieht die politische Freundschaftsrhetorik kritischer Prüfung und fragt nach Ursprung, Recht und Grenzen des Redens von »Freundschaft« in der Politik.


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Do, 10. Januar THEATER & BÜHNE DNT Weimar, E-Werk, 20 Uhr Zum letzten Mal! »Verzicht auf zusätzliche Beleuchtung« Oliver Bukowski Theaterhaus Jena, 20 Uhr »Thüringen Megamix« VORTRAG, LESUNG & FÜHRUNG Universitätshauptgebäude, HS 235, 18 Uhr »Dr. des. Petra Wolters (Universität Jena, Bad Neustadt a. d. Saale): Der Veitsberg — Herrschaftssitz auf Zeit« Volkshochschule, 18 Uhr »Das Selbstportrait — Selbstdarstellung im Wandel der Zeit« Volkshaus Jena, 19.45 Uhr »Adalbert Stifter, der bedeutendste Erzähler aus Böhmen« Marie von Ebner Eschenbach, Peter Rosegger. Vortragsreihe mit Dr. Detlef Ignasiak AUSGEHEN Stadtteilbüro Lobeda, 16 Uhr »Vernissage Gunter Krieg« SONSTIGES Café Lenz, 18.30 Uhr »Dinner im Schimmer« REGION Messe Erfurt, »Nussknacker On Ice«

Fr, 11. Januar THEATER & BÜHNE DNT Weimar, Großes Haus, 19.30 Uhr »Nathan der Weise« Gotthold Ephraim Lessing Theater Erfurt, Großes Haus, 19.30 Uhr »Im weissen Rössl« Theater Rudolstadt, Theater im Stadthaus, 19.30 Uhr »Der Menschenfeind« Komödie von Molière Theater Rudolstadt, Schminkkasten, 20 Uhr »Schnucki, ach Schnucki« Hermann Leopoldi — ein Klavierkabarettist und seine Lieder Mit seinen Schlagern und Chansons begeisterte Hermann Leopoldi im Wien der Goldenen Zwanziger. Bis heute unvergessen: »I’ bin a stiller Zecher« oder »In einem kleinen Café in Hernals«. Theaterhaus Jena, 20 Uhr »Thüringen Megamix«

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Kurz & Kleinkunstbühne Jena, 20 Uhr »Feiern bis der Arzt kommt« KONZERT Volkshaus Jena, 20 Uhr »Jenaer Philharmonie/ Sonderkonzert 5« »Neujahrskonzert« VORTRAG, LESUNG & FÜHRUNG URANIA Volkssternwarte, 20 Uhr »Kuppelführung und Beobachtung des aktuellen Sternhimmels« AUSGEHEN Café Wagner, 24 Uhr »Goawabohu # 72« [Psytrance] KINDER & FAMILIE Ernst-Abbe-Bücherei, 17 Uhr »Vorhang Zu! — Vorleseprojekt am Freitag« SONSTIGES Frauenzentrum TOWANDA, 19 Uhr »Tanz der Entfaltung«

Sa, 12. Januar THEATER & BÜHNE Bühnen der Stadt Gera, Großes Haus, 19.30 Uhr »50 Jahre — Klaus Renft Combo« Die legendäre Kultband RENFT auf akustischer Jubiläumstour DNT Weimar, Großes Haus, 19.30 Uhr Premiere: »Così fan tutte« Wolfgang Amadeus Mozart (semiszenische Aufführung) Theater Erfurt, Großes Haus, 19.30 Uhr »Im weissen Rössl« Theater Rudolstadt, Theater im Stadthaus, 19.30 Uhr »Ein Sommernachtstraum« Ballett von Ivan Alboresi nach Wiliam Shakespeare Theater Rudolstadt, Schminkkasten, 20 Uhr »Der dressierte Mann« Komödie von John Düffel Alles war bestens, bis Helen den Job bekam, auf den Bastian scharf war. Ihre Beziehungskrise ruft die beiden Schwiegermütter auf den Plan. Gemeinsam ziehen sie nun gegen die Männerwelt ins Feld. In Zeiten von #MeToo ein doppelt provokanter Bestseller, der mit Witz und Augenzwinkern den Spieß der Emanzipation gleich mehrfach wendet! DNT Weimar, E-Werk, 20 Uhr »Rambazambabar: Liebe, Sex und Zärtlichkeit« Theaterhaus Jena, 20 Uhr »Thüringen Megamix« Kurz & Kleinkunstbühne Jena, 20 Uhr »Feiern bis der Arzt kommt« KONZERT Kulturbahnhof Jena, 21 Uhr Cosmic Dawn präsentiert: »COJONES & Support« Mit satten Gitarren und für das Genre durchaus atypischen Gesangsarrangements findet sich bei den Kroaten mal psychedelisch anmutender, mal klassisch vorgetragener Stoner Rock.

VORTRAG, LESUNG & FÜHRUNG Hörsaal IAAC, 10.30 Uhr Öffentliche Samstagsvorlesung »ChemGeo aktuell« »Wie kommt ein Ozean ins Gebirge? Beispiele aus Forschungsarbeiten am Balkan und auf Taiwan« Referent: Prof. Dr. Kamil Ustaszewski (Institut für Geowissenschaften) Deutsches Optisches Museum, 11.30 Uhr »Führung durch die historische ZeissWerkstatt um 1866« AUSGEHEN KuBuS, 20 Uhr »Salsa Party mit Crashkurs« Stadtteilzentrum LISA, 21 Uhr »Familientanz mit DJ Tommy« Café Wagner, 23 Uhr »Sinus« [House/ Tech-House] KINDER & FAMILIE KuBuS, 11 Uhr Kinderakademie Thema: »Stempelspaß — Kreativ sein in der Stempelwerkstatt« Du wolltest schon immer mal einen eigenen Stempel basteln? Dann bist du hier genau richtig! Wir zeigen dir, wie du aus und mit ganz unterschiedlichen Dingen lustige Stempel herstellen kannst — und dann setzen wir sie natürlich kreativ ein! (5-9 J.)

VORTRAG, LESUNG & FÜHRUNG Deutsches Optisches Museum, 11.30 Uhr »Führung durch die historische ZeissWerkstatt um 1866« Jenaer Kunstverein im Stadtspeicher, 15 Uhr »Sonntagsrundgang durch die Ausstellung ›Das verschwundene Bildnis. Ehre für Eduard Rosenthal. Botho-Graef-Kunstpreis 2018‹« AUSGEHEN Café Wagner, 19.30 Uhr »Improtheater mit dem Rababakomplott« KINDER & FAMILIE Volksbad Jena, 10 Uhr »Red Dog Theater: Anna und die Piraten« Anna will Piratin sein. Nur will keiner das so richtig ernst nehmen. Erst recht nicht ihr Opa, den sie an ihrem Geburtstag besuchen muss. Glücklicherweise begegnet sie dem echten Piratenpapagei Picasso, der ihr in der Kunst des Piratenseins Hilfe anbietet. SPORT Sparkassen-Arena, 10 Uhr »23. Internationaler Sparkassen-Pokal Judo« SONSTIGES Café Lenz, 10 Uhr »Winterbrunch für Groß & Klein«

ZEISS-PLANETARIUM »Das Kleine 1x1 der Sterne«, 10 Uhr »Der Mond — Ein Märchen unter Sternen«, 13 Uhr »Dinosaurier — und das Abenteuer des Fliegens«, 14.30 Uhr

REGION Messe Erfurt, »Kinder-Kult« 19 Uhr »Mario Barth — Männer sind faul, sagen die Frauen«

SPORT Sparkassen-Arena, 10 Uhr »23. Internationaler Sparkassen-Pokal Judo«

Mo, 14. Januar

REGION Messe Erfurt, »Kinder-Kult« 15 Uhr »Bibi Blocksberg- Hexen Hexen überall«

So, 13. Januar THEATER & BÜHNE Theater Rudolstadt, Schminkkasten, 11 Uhr »3käsehoch« Bühne frei für Kinder Bühnen der Stadt Gera, Großes Haus, 14.30 Uhr »Die Entführung aus dem Serail« Singspiel von Wolfgang Amadeus Mozart DNT Weimar, Foyer, 15 Uhr »Tanzsalon — Wir spielen, Sie tanzen!« mit dem Salonorchester Belvedere Weimar DNT Weimar, Großes Haus, 18 Uhr »Macbeth« William Shakespeare (in der Übersetzung von Heiner Müller) Theater Rudolstadt, Theater im Stadthaus, 18 Uhr »Schtonk!« Nach dem Film von Helmut Dietl. Ein Sensationsfund bringt die Presselandschaft der ganzen Republik in Aufruhr: Man habe die geheimen Tagebücher von Adolf Hitler entdeckt! Als die ersten Seiten längst veröffentlicht sind, beginnt man jedoch die Fälschung zu bemerken … KONZERT Musik- und Kunstschule Jena, 11 Uhr »Neujahrskonzert der Flötenklasse«

THEATER & BÜHNE Bühnen der Stadt Gera, Puppentheater, 10 Uhr »Irgendwie Anders« · ab 3 Jahren Nach dem Kinderbuch von Kathryn Cave und Chris Riddell VORTRAG, LESUNG & FÜHRUNG Jena Tourist-Information, 14 Uhr »Allgemeiner Stadtrundgang Jena — zwischen Historie und Hightech« Café Wagner, 19 Uhr »Science Pub« REGION Messe Erfurt, »Kinder-Kult«

Di, 15. Januar THEATER & BÜHNE Bühnen der Stadt Gera, Puppentheater, 10 Uhr »Irgendwie Anders« · ab 3 Jahren Nach dem Kinderbuch von Kathryn Cave und Chris Riddell DNT Weimar, E-Werk, 20 Uhr »Der Auftrag« / »Häuptling Abendwind oder Das gräuliche Festmahl« Heiner Müller / Johann Nestroy VORTRAG, LESUNG & FÜHRUNG Volkshochschule, 18 Uhr »Das Heilige Römische Reich — Albrecht von Habsburg und Heinrich VII.« Melanchthonhaus, 19.30 Uhr »Bernd Kemter: Auszug des Gottlosen« Die Erzählung beinhaltet den berühmtberüchtigten Atheismusstreit 1798/99 an der Jenaer Universität, der mit dem Rausschmiss des prominenten Philosophie-


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AUSGEHEN Café Wagner, 20 Uhr »Wagners Corner — Open Stage« KINDER & FAMILIE Ernst-Abbe-Bücherei, 9 Uhr »Biboknirpse« Karl-Volkmar-Stoy-Schule, 9.15 — 12.30 Uhr »Tag des offenen Unterrichts«

ZEISS-PLANETARIUM »Planeten — Expedition ins Sonnensystem«, 10 Uhr »Die Entdeckung des Weltalls — Mit Galileo auf Entdeckungsreise«, 11.30 Uhr »Star Rock Universe«, 19 Uhr SONSTIGES Haus auf der Mauer, 19 Uhr »Gründerstammtisch Jena« Beim Gründerstammtisch Jena können GründerInnen Erfahrungen austauschen, spannenden Kurzvorträge erleben und neue Kontakte in lockerer Atmosphäre knüpfen. REGION Messe Erfurt, »Kinder-Kult« 20 Uhr »THRILLER — LIVE 2019«

Mi, 16. Januar THEATER & BÜHNE Bühnen der Stadt Gera, Puppentheater, 10 Uhr »Irgendwie Anders« · ab 3 Jahren Nach dem Kinderbuch von Kathryn Cave und Chris Riddell Bühnen der Stadt Gera, Konzertsaal, 19.30 Uhr »4. Philharmonisches Konzert« Mieczysław Weinberg (1919 — 1996): Sinfonie Nr. 6 für Knabenchor und Orchester op. 79 Peter Tschaikowski (1840 — 1893): Violinkonzert D-Dur op. 35 Philharmonisches Orchester AltenburgGera, Chor des Rutheneums, Violine: Antje Weithaas, Dirigent: GMD Laurent Wagner 18:45 Uhr Einführung mit Birgit Spörl DNT Weimar, Studiobühne, 20 Uhr »Michael Kohlhaas« nach Heinrich von Kleist VORTRAG, LESUNG & FÜHRUNG Lutherhaus Jena, 9.30 Uhr »Im Glauben an Gott und Hitler — Die »Deutschen Christen« aus dem Wieratal und ihr Siegeszug ins Reich von 1928 bis 1945« Buchvorstellung und Diskussion mit dem Autor Joachim Krause Jena Tourist-Information, 14 Uhr »Allgemeiner Stadtrundgang Jena — zwischen Historie und Hightech«

Frauenzentrum TOWANDA, 19 Uhr »Frauen-Lyrik — Frauen-Leben: Das Leben der Caroline Michaelis-Böhmer-SchlegelSchelling« Die spätere Romantikerin Caroline Michaelis wird am 2. September 1763 in Göttingen in einen Gelehrtenhaushalt geboren. Berühmte Zeitgenossen sind Gäste des Prof. Michaelis, an denen schon das Kind interessiert ist. 1784 wird sie mit dem Arzt Johann Franz Wilhelm Böhmer verheiratet und zieht mit ihm nach Clausthal in den Harz. Sie leidet unter der Einsamkeit dort, bis sie ein Kind zur Welt bringt, die Tochter Augusta. Als ihr Mann früh stirbt, gewinnt sie ihre Freiheit zurück. In Mainz bei dem Sympathisanten der französischen Revolution Georg Forster und seiner Frau Therese lernt sie, politisch zu denken. Während der Niederschlagung der Mainzer Republik wird sie gefangen genommen und mit der kleinen Auguste auf die Festung Königstein gebracht. Sie ist von einem Franzosen schwanger, fürchtet die Entdeckung und plant den Selbstmord. Sie kommt aber frei, geht mit August Wilhelm Schlegel eine Zweckehe ein und zieht mit ihm nach Jena. Nach und nach bildet sich ein Freundeskreis um sie, den wir heute die Frühromantiker*innen nennen. Villa Rosenthal, 19.30 Uhr »Finissage: Ein Lyrik-Abend für Paul Celan« Mit Nancy Hünger, José Oliver, Tom Schulz und Lisa Goldschmidt. Paul Celans Lyrik beeinflusst die Literatur bis in die Gegenwart. An diesem Abend treffen sich Dichterinnen und Dichter, die Paul Celan etwas verdanken: Inspiration. AUSGEHEN Café Wagner, 19.30 Uhr UFC-Kino: »Wildes Herz« 2018, D, Charly Hübner, 90 min

Do, 17. Januar THEATER & BÜHNE Bühnen der Stadt Gera, Puppentheater, 10 Uhr »Irgendwie Anders« · ab 3 Jahren Nach dem Kinderbuch von Kathryn Cave und Chris Riddell Bühnen der Stadt Gera, Konzertsaal, 19.30 Uhr »4. Philharmonisches Konzert« Mieczysław Weinberg (1919 — 1996): Sinfonie Nr. 6 für Knabenchor und Orchester op. 79 Peter Tschaikowski (1840 — 1893): Violinkonzert D-Dur op. 35 DNT Weimar, E-Werk, 20 Uhr »Anschlag »Silence must be« Percussion. Poesie.Performance« Musik von Thierry de Mey, Gene Koshinski & Peteris Vasks u. Texte von John

Cage & August Stramm; Mit Simon Lauer, Timo Schmeichel, Tobias Moeck (Schlagwerk), Lukas Dihle (Violoncello) und Hasko Weber (Sprache, Schauspiel) Theater Erfurt, Großes Haus, 20 Uhr »5. Sinfoniekonzert« Sergej Prokofjew: Sinfonie Nr. 1 D-Dur op. 25 (Symphonie classique) Carl Nielsen: Konzert für Flöte und Orchester Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 36

Foto: Mara Fischer

professors Johann Gottlieb Fichte endete. Das Buch enthält ebenso viel Jenaer Lokalkolorit, beschreibt authentische Orte, studentische Gepflogenheiten und denkwürdige Ereignisse jener Zeit an der Saale URANIA Volkssternwarte, 20 Uhr »Kuppelführung und Beobachtung des aktuellen Sternhimmels«

Theaterhaus Jena, 20 Uhr Gastspiel »Sorry Not Sorry« (One-Women-Show) von und mit Mona Vojacek Koper. Eine junge Theatermacherin untersucht den Objektstatus des weiblichen Körpers. Anhand der These, dass der weibliche Körper nie frei von sexueller Konnotation bleibt, unternimmt sie Feldstudien — unter anderem als Promillentest-Verkäuferin auf dem Münchner Oktoberfest. Sie weiß intuitiv sehr genau, wie sie dabei mit den Erwartungshaltungen spielt, um die gewünschten Reaktionen zu erzielen und zieht dabei Parallelen zu ihrem eigenen Agieren auf der Theaterbühne. In ihrer selbst entwickelten Vorstellung bewegt sich Mona Vojacek Koper, seit dieser Spielzeit im Ensemble des Theaterhauses Jena, zwischen Stand Up Comedy, Lecture Performance und monologischer Reflexion. Kurz & Kleinkunstbühne Jena, 20 Uhr »Wie im Märchen« KONZERT Rosenkeller, 19 Uhr »GÖTZ WIDMANN« VORTRAG, LESUNG & FÜHRUNG Universitätshauptgebäude, HS 024, 18 Uhr »Dr. des. Matthias Rupp (Stadtarchäologie Jena): Von Nadlern, Töpfern, Glockengießern — Städtisches Handwerk in Jena im 13. – 16. Jahrhundert« Volkshochschule, 18 Uhr »Utopien am Zeichenbrett — die Revolutionsarchitektur« Stadtmuseum Jena, 19 Uhr »Ein vergessener Weichensteller. Hermann Leber und die Gewerkschaftsbewegung in Jena um 1900« Vortrag von Marco Swiniartzki Volkshaus Jena, 19.45 Uhr »Karl Emil Franzos, der bedeutendste Erzähler aus Galizien« »Der Pojaz«, »Der Bart des Abraham Weinkäfer«. Vortragsreihe mit Dr. Detlef Ignasiak AUSGEHEN Café Wagner, 21 Uhr »Party des FSR KoWI« [Techno]

THEATERHAUS JENA

Sorry Not Sorry 11 www.theaterhaus-jena.de Uhr,

SONSTIGES Stadtteilbüro Lobeda, 14.45 Uhr »VHS-Werkstattgespräch — Fragen und Tipps rund um den PC oder das Laptop« Café Lenz, 18.30 Uhr »Dinner im Schimmer« Kulturbahnhof Jena, 20.30 Uhr »Kneipenchor Jena Kick Off«

Fr, 18. Januar THEATER & BÜHNE DNT Weimar, Junges DNT, Studiobühne, 10 Uhr »Concerto Flautino: Im Wilden Westen« Konzert der Staatskapelle Weimar für Kinder von 4 bis 6 Jahren DNT Weimar, Goethe-Nationalmuseum, 19 Uhr »Lotte in Weimar« nach Thomas Mann DNT Weimar, Großes Haus, 19.30 Uhr »Kennst Du das Land… « — Eine Gala der Nationen Dirigent: Patrick Lange, mit Solist*innen des Musiktheaterensembles und dem Opernchor des DNT Weimar, es spielt die Staatskapelle Weimar Theater Rudolstadt, Theater im Stadthaus, 19.30 Uhr »Ein Sommernachtstraum« Ballett von Ivan Alboresi nach Wiliam Shakespeare Theater Rudolstadt, Schminkkasten, 20 Uhr »Der dressierte Mann« Komödie von John Düffel Theater Erfurt, Großes Haus, 20 Uhr »5. Sinfoniekonzert« Sergej Prokofjew: Sinfonie Nr. 1 D-Dur op. 25 (Symphonie classique) Carl Nielsen: Konzert für Flöte und Orchester Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 36 Theaterhaus Jena, 20 Uhr »Sorry Not Sorry« (One-Women-Show) von und mit Mona Vojacek Koper. Kurz & Kleinkunstbühne Jena, 20 Uhr »Wie im Märchen« KONZERT F-Haus Jena, 20 Uhr Live: »Hans Söllner« Rosenkeller, 20 Uhr »DANZIG / MISFITS TRIBUTE« Volkshaus Jena, 20 Uhr »Jenaer Philharmonie/ Freitagskonzert 2« Antonin Dvorak, Peter I. Tschaikowski, Ludwig van Beethoven VORTRAG, LESUNG & FÜHRUNG URANIA Volkssternwarte, 20 Uhr »Kuppelführung und Beobachtung des aktuellen Sternhimmels« AUSGEHEN Sparkassen-Arena, 20 Uhr »Andreas Kieling live« Deutschland — Das schönste Land der Welt. So beschreibt Andreas Kieling sein Heimatland. Es ist für ihn die Wurzel seiner Begeisterung für die Natur und den Naturschutz. Aus dieser Verbundenheit erzählt er im ersten Teil seiner brandneuen Live-Show über die Natur des Landes, welche ihn und sein Leben so geprägt hat. Café Wagner, 22 Uhr »Depeche Mode & Dark Classics« KINDER & FAMILIE Ernst-Abbe-Bücherei, 17 Uhr »Vorhang Zu! — Vorleseprojekt am Freitag« ZEISS-PLANETARIUM »Kosmische Dimensionen — Die Faszination des Unvorstellbaren«, 9 Uhr »Zeitreise — Vom Urknall zum Menschen«, 10 Uhr


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SONSTIGES Goethe Galerie Jena, »7. Hochzeitsmesse« Über 30 Aussteller präsentieren alles, was man für eine gelungene Hochzeit benötigt — von Braut- und Herrenmoden, der Location bis zu Schmuck ist alles vertreten. Café Lenz, 19 Uhr »Lenzer Weinlust mit dem Gleinaer Weingut Böhme & Töchter« In diesem kleinen Weingut, an Saale und Unstrut gelegen, ist Wein seit 1986 Familiensache. Hier arbeiten 3 Generationen mit viel Liebe gemeinsam an Weinen aus einzigartigen Hanglagen. Die Lenzer Küche reicht ein exquisites 4-Gang-Menü zu den Böhme-Weinen. REGION Messe Erfurt, 19.30 Uhr »The Voice of Germany«

Sa, 19. Januar

AUSGEHEN Volkshaus Jena, 20 Uhr »Gnadenlos Schick: Die ausgefallene Kostüm- und Modeshow« Bereits zum dritten Mal gastiert das Weimarer Modetheater GNADENLOS schick im Volkshaus. Erleben Sie verrückt-originelle Kostüme, berauschende Farben, witzige Geschichten und prächtige Extravaganzen! Die beiden Designerinnen Christel und Lucie Schöne bringen Sie mitsamt ihrer Darsteller zum Staunen und Schmunzeln. Die ausgefallenen Kreationen und Geschichten verbinden Mode, Musik und Präsentation auf eine ganz besondere Weise: mit Fantasie, Stil und Augenzwinkern.

Gera, Bühnen der Stadt, Großes Haus Gera, 19.30 Uhr »Hoffmanns Erzählungen« In der fantastischen Oper von Jacques Offenbach verschwimmen Realität und Imagination. Der Dichter Hoffmann flieht aus seinem unerträglichen Alltag in die Kunstwelt des Theaters und erzählt dort Geschichten seines von Sehnsucht und Scheitern geprägten Verhältnisses zu Frauen. Auf der abenteuerlichen Fantasiereise begleitet ihn seine Muse. Inszenierung: Kay Kuntze, Bühne/ Kostüme: Duncan Hayler, ­Musikalische Leitung: Laurent Wagner DNT Weimar, Großes Haus, 19.30 Uhr »Faust. Der Tragödie erster Teil« Johann Wolfgang Goethe Theater Erfurt, Großes Haus, 19.30 Uhr »Die lustige Witwe« Franz Lehár Theater Rudolstadt, Theater im Stadthaus, 19.30 Uhr GASTSPIEL: »Comedian Harmonists« Ein Konzert der Extraklasse Theater Rudolstadt, Schminkkasten, 20 Uhr »Blaue Stunde: ›Es reißt mir förmlich die Zunge aus dem Mund‹« Franz Kafka — Unheimliches, Komisches und Unergründliches

Foto: Thomas Müller

Foto: Ronny Ristok

THEATER & BÜHNE DNT Weimar, Foyer, 15 Uhr »Es lebe die Republik. 100 Jahre Frauenwahlrecht — 100 Jahre Deutsches Nationaltheater Weimar« Katharina Barley im Gespräch mit Hasko Weber Bühnen der Stadt Gera, Puppentheater, 16 Uhr »Irgendwie Anders« · ab 3 Jahren Nach dem Kinderbuch von Kathryn Cave und Chris Riddell

VORTRAG, LESUNG & FÜHRUNG FSU, Hörsaal Max-Wien-Platz 1, 10.30 Uhr Öffentliche Samstagsvorlesung »Dr. Olaf Kretzer: 50 Jahre Mondlandung — immer noch ein Diskussionsthema?« Der Vortrag beleuchtet den Weg der Menschheit zum Mond und ihre Erfolge bei der Erkundung unseres kosmischen Nachbars. Darüber hinaus werden einige dieser sogenannten Beweise vorgestellt und mit Hilfe wissenschaftlicher Argumente diskutiert. Ein Blick in die Zukunft der Raumfahrt zum Mond (und weiter) rundet den Vortrag ab. Deutsches Optisches Museum, 11.30 Uhr »Führung durch die historische ZeissWerkstatt um 1866« Jena Tourist-Information, 20 Uhr »Öffentliche Kostümführung: Galgen, Gassen und Ganoven«

Café Wagner, 23 Uhr »ETK-Revival« [Electro/ Techno] SONSTIGES Goethe Galerie Jena, »7. Hochzeitsmesse« Steigenberger Esplanade Jena, 19 Uhr »Science Dinner« Dinnershow mit Knalleffekt und physikalischen Leckerbissen REGION Messe Erfurt, »OLDTEMA« 20 Uhr »Ralf Schmitz«

So, 20. Januar THEATER & BÜHNE Bühnen der Stadt Gera, Konzertsaalfoyer, 11 Uhr »260. Foyerkonzert« Werke von George Enescu Konzept, Violine: Caliope Braumann-Badea · Viola: Louise Denis-Nesprias · Violoncello: Eckhard Becker · Trompete: To-

bias Hartel · Harfe: Katharina Schauer · Klavier: Camelia Sima, Takahiro Nagasaki DNT Weimar, Junges DNT, Studiobühne, 11 Uhr »Concerto Flautino: Im Wilden Westen« Konzert der Staatskapelle Weimar für Kinder von 4 bis 6 Jahren Theater Rudolstadt, Schminkkasten, 15 Uhr Kinderliederkonzert »Das wundersame Notenblatt« — Die Tiere des Waldes und ihre Melodien, ab 3 J. Theater Rudolstadt, Theater im Stadthaus, 15 Uhr »Ein Sommernachtstraum« Ballett von Ivan Alboresi nach Wiliam Shakespeare DNT Weimar, Großes Haus, 16 Uhr »Die Hochzeit des Figaro (Le nozze di Figaro)« Wolfgang Amadeus Mozart Theater Erfurt, Großes Haus, 18 Uhr »Giselle« KONZERT Rathausdiele, 11 Uhr »Jenaer Philharmonie/ Kammerkonzert 4« — Franz Schubert VORTRAG, LESUNG & FÜHRUNG Deutsches Optisches Museum, 11.30 Uhr »Führung durch die historische ZeissWerkstatt um 1866« Café Wagner, 18 Uhr »Anarcho-Glitzer-Lesung + Show mit Bird Berlin & Krupski« [Pop/Dada]

Di, 22. Januar VORTRAG, LESUNG & FÜHRUNG Volkshochschule, 18 Uhr »Das Heilige Römische Reich — Ludwig der Bayer« FSU Jena, HS 250, 18.15 Uhr Dietmar Remy (Jena): »Der Unbekannte — Eine Annäherung an den Zeiss-Generaldirektor Helmut Wunderlich (1971 — 1975)« Auditorium »Zur Rosen«, 19 Uhr »Road to Serfdom? Wirtschaft und Konsum im Dritten Reich« Vortrag und Diskussion mit PD Dr. Tim Schanetzky (Friedrich-Schiller-Universität Jena) Einer der wichtigsten Bezugspunkte des Marktfundamentalismus ist Friedrich August von Hayeks »Road to Serfdom«, das während des Zweiten Weltkrieg im englischen Exil entstand. Tim Schanetzky dient Hayeks Sicht auf die Wirtschaft des Dritten Reiches als Kontrastmittel: Es verdeutlicht, wie grundlegend sich unser heutiges Bild von der individuellen Freiheit in der Diktatur von den älteren Interpretationen unterscheidet. URANIA Volkssternwarte, 20 Uhr »Kuppelführung und Beobachtung des aktuellen Sternhimmels« Villa Rosenthal, 20 Uhr »11. Jenaer Lyrikgespräch mit Anna Seidel« Foto: Agentur

Theaterhaus Jena, 20 Uhr »Sorry Not Sorry« (One-Women-Show) von und mit Mona Vojacek Koper. Kurz & Kleinkunstbühne Jena, 20 Uhr »Wie im Märchen«

»Space Rock Symphony«, 11.30 Uhr »Das Kleine 1x1 der Sterne«, 14 Uhr »«Psychedelic Pink Rock« — Eine Show mit Musik von Pink Floyd«, 18 Uhr Neuer Dokumentarfilm: »Das ist JENA. ­lebenswert & liebenswert.«, 19 Uhr

KINDER & FAMILIE Stadtmuseum Jena, 11 Uhr Familiensonntag »Kinderjury« zur Ausstellung »Das verschwundene Bildnis. Ehre für Eduard Rosenthal. Botho-GraefKunstpreis 2018« SONSTIGES Café Lenz, 10 Uhr »Winterbrunch für Groß & Klein« Jugendzentrum »Eastside«, 14 Uhr »Reparier-Café« REGION Messe Erfurt, »OLDTEMA«

Mo, 21. Januar THEATER & BÜHNE DNT Weimar, Junges DNT, Studiobühne, 10 Uhr »Concerto Flautino: Im Wilden Westen« Konzert der Staatskapelle Weimar für Kinder von 4 bis 6 Jahre DNT Weimar, Junges DNT, Studiobühne, 15+16.30 Uhr »Concerto Piccolino: Im Wilden Westen« Konzert der Staatskapelle Weimar für Kinder von 2 bis 3 Jahren VORTRAG, LESUNG & FÜHRUNG Jena Tourist-Information, 14 Uhr »Allgemeiner Stadtrundgang Jena — zwischen Historie und Hightech« AUSGEHEN Café Wagner, 19.30 Uhr »Cellu l‘art -Kurzfilmabend« KINDER & FAMILIE Volkshaus Jena, 16 Uhr »Jenaer Philharmonie/ Babykonzert 2« Kleine Musiken von Mozart, Strauß u.a. für die Allerkleinsten und Allergrößten

AUSGEHEN Café Wagner, 19.30 Uhr »Spanisches Theater — Vorstellung I« ZEISS-PLANETARIUM »Planeten — Expedition ins Sonnensystem«, 18 Uhr »Queen Heaven — The Original«, 20 Uhr REGION Messe Erfurt, 20 Uhr »Matthias Schweighöfer« Lachen Weinen Tanzen — Zusatztermin

Mi, 23. Januar THEATER & BÜHNE DNT Weimar, Junges DNT, Studiobühne, 19 Uhr »Nathan und seine Kinder« Musiktheater nach Mirjam Pressler mit Musik von André Kassel und Electronics von Paul Hauptmeier und Martin Recker, ab 12 Jahren Theaterhaus Jena, 20 Uhr »Biertourist« VORTRAG, LESUNG & FÜHRUNG Lutherhaus Jena, 9.30 Uhr »Aktuelles zur Gesunden Ernährung« Vortrag und Diskussion mit Maja Petersdorf FSU Aula, 17.15 Uhr Studium Generale »Prof. Dr. Hannes Bezzel (Theologischen Fakultät der Universität Jena): Deine


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Liebe ist mir wundersamer gewesen, als Frauenliebe ist. Freundschaft und Freundschaften im Alten Testament.« David und Jonathan — der Aufsteiger und der Kronprinz. Beide sind miteinander verbunden durch eine innige Freundschaft, die in der biblischen Darstellung ebenso ambivalent wie tragisch geschildert wird: Der eine kann nur dann das werden, wozu er bestimmt ist, wenn es der andere nicht wird: Es kann nur einen geben. Vor dem Hintergrund weiterer Aussagen der Hebräischen Bibel zum Thema stellt sich die Frage, ob sich diese Männerfreundschaft bewährt oder ob sie von Anfang an zum Scheitern verurteilt ist. AUSGEHEN Café Wagner, 19.30 Uhr UFC-Kino: »Auf Ediths Spuren« 2016, AUT/D/ RUS/GB, Peter Stephan Jungk, 91 min SONSTIGES Stadtteilbüro Lobeda, 14.45 Uhr »VHS-Smartphonekurs mit Carola Lück«

Do, 24. Januar THEATER & BÜHNE Bühnen der Stadt Gera, Puppentheater, 18 Uhr »Jedermann« Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes, Mysterienspiel von Hugo von Hofmannsthal DNT Weimar, Foyer, 19.30 Uhr »Das Echo von Weimar — 2. Teil: ›Egalité ist weiblich‹« mit Filmscreening: »Die Spur der Ahnen: Marie Juchacz — Die erste Frau am Rednerpult« (Film von Steffen Jindra) und Gespräch mit Svenja Flaßpöhler (Philosophin und Journalistin), Kirsten Heinsohn (Historikerin) und Jana Simon (Autorin), Moderation: Liane von Billerbeck Theaterhaus Jena, 20 Uhr »Biertourist« Kurz & Kleinkunstbühne Jena, 20 Uhr »Einer geht noch rein« VORTRAG, LESUNG & FÜHRUNG Volkshaus Jena, 19.45 Uhr »Die Marlitt — Ihre scheinbaren Trivialromane.« Vortragsreihe mit Dr. Detlef Ignasiak

Fr, 25. Januar THEATER & BÜHNE Bühnen der Stadt Gera, Großes Haus, 19.30 Uhr PREMIERE: »Giselle« Ballett mit Orchester von Silvana Schröder · Uraufführung Musik von Musik von Adolphe Adam Koproduktion mit dem Theater Erfurt 19.00 Uhr Einführung mit Franziska Mölle im Konzertsaal DNT Weimar, Großes Haus, 19.30 Uhr »Don Giovanni« Wolfgang Amadeus Mozart Theater Erfurt, Großes Haus, 19.30 Uhr »Im weissen Rössl« Theaterhaus Jena, 20 Uhr »Deutschkurs« (Technoduett) Kurz & Kleinkunstbühne Jena, 20 Uhr »Einer geht noch rein« KONZERT Paradieacafe, 19 Uhr »Rock im Paradies« 2. Rocknacht im Paradies-Café mit 3 Bands Rosenkeller, 20 Uhr »FREUNDE DER ITALIENISCHEN OPER« VORTRAG, LESUNG & FÜHRUNG Deutsches Optisches Museum, 14 Uhr »Schatzkammer der Optik — öffentliche Führung zu den Highlights des Hauses« URANIA Volkssternwarte, 20 Uhr »Kuppelführung und Beobachtung des aktuellen Sternhimmels« AUSGEHEN Pici, 17 Uhr Musik & Wein: Oliver Jahn Solo — Die Songs sind eine ­intime Bestandsaufnahme des Seelen­lebens, teils lyrisch poetisch aber auch ironische Betrachtungen von merkwürdigen Beziehungsgebilden. Dazu kommen die schwarzhumorigen Texte von Rebecca Kricheldorf, der bekannten Theaterautorin. Freier Eintritt / Hutgabe F-Haus Jena, 22 Uhr Live: »Swagger« Café Wagner, 23 Uhr »Tanzatelier # 2« [Electro/House]

AUSGEHEN Café Wagner, 19.30 Uhr »Spanisches Theater — Vorstellung II«

KINDER & FAMILIE Ernst-Abbe-Bücherei, 17 Uhr »Vorhang Zu! — Vorleseprojekt am Freitag«

KINDER & FAMILIE Sparkassen-Arena, 17 Uhr »BIBI & TINA — Das Konzert«

SPORT Sparkassen-Arena, 20.30 Uhr »Science City Jena vs. Brose Bamberg«

SONSTIGES Café Lenz, 18.30 Uhr »Dinner im Schimmer«

SONSTIGES Kassablanca, 18 Uhr »DJ Workshop — Frauenzimmer« Frauenzentrum TOWANDA, 19 Uhr »Tanz der Entfaltung« REGION Messe Erfurt, »12. Automobilmesse«

Sa, 26. Januar THEATERHAUS JENA

Biertourist

11 Uhr, Theatervorplatz (Eintritt frei)

www.theaterhaus-jena.de

THEATER & BÜHNE Bühnen der Stadt Gera, Bühne am Park, 15 Uhr »Werkstatt des Kinder- und Jugendballetts« Choreografien von Claudia Kupsch, Dagmar Stollberg und Julia Veigel

Theaterhaus Jena, 18 Uhr »Die lange Ingeborg-Bachmann-Nacht« Bühnen der Stadt Gera, Puppentheater, 19.30 Uhr »Jedermann« Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes — Mysterienspiel von Hugo von Hofmannsthal DNT Weimar, Großes Haus, 19.30 Uhr »A Clockwork Orange« nach Anthony Burgess Theater Rudolstadt, Theater im Stadthaus, 19.30 Uhr PREMIERE: »Der Prozess« Nach dem gleichnamigen Romanfragment von Franz Kafka. Der junge Bankangestellte K. wird verhaftet und vor Gericht angeklagt, ohne die Gründe zu erfahren. Hilflos bewegt er sich in einer Welt, deren Gesetze ausgehebelt scheinen und verstrickt sich immer tiefer in den Fall. Kafkas alptraumhaft- absurden Visionen — in der heutigen Gegenwart sind sie zur gefühlten Erfahrung von vielen geworden. Theater Erfurt, Studio, 20 Uhr »Jana Kühn: Hand auf Herz« Kurz & Kleinkunstbühne Jena, 20 Uhr »Einer geht noch rein« VORTRAG, LESUNG & FÜHRUNG Botanischer Garten, 10 Uhr Führung: »Gehölze im Winter bestimmen«. Leitung: Stefan Arndt Hörsaal IAAC, 10.30 Uhr Öffentliche Samstagsvorlesung »ChemGeo aktuell« »Der Meersalat kommt nur mit den richtigen Bakterien in Form« Referent: Dr. Thomas Wichard (Institut für Anorganische und Analytische Chemie) Deutsches Optisches Museum, 11.30 Uhr »Führung durch die historische ZeissWerkstatt um 1866« Jena Tourist-Information, 14 Uhr »Allgemeiner Stadtrundgang Jena — zwischen Historie und Hightech« Universitätshauptgebäude, Raum 025, 14 Uhr »Öffentliche Führung durch die Ausstellung« AUSGEHEN Paradieacafe, 19.30 Uhr »Tanz im Paradies« Volkshaus Jena, 20 Uhr »Philharmonieball — ›Magie der Märchen‹« Ein märchnhafter Ball im frisch erstrahlenden Volkshaus mit der Jenaer Philharmonie, den Bands Chill&Jam und Stockmann, mit DJ Smoking Joe und dem Jenaer Tanztheater e.V.

Kassablanca, 23 Uhr »Ueberschall« Exploid | 
Feindsoul | 
Phon & Sone 42 | 
12inchKid KINDER & FAMILIE Goethe Galerie Jena, »Finale Kindersprint« ZEISS-PLANETARIUM »Der Notenbaum«, 10 Uhr »Lars — der kleine Eisbär«, 11.30 Uhr »Unser Weltall«, 13 Uhr »Dinosaurier — und das Abenteuer des Fliegens«, 14.30 Uhr »Zeitreise — Vom Urknall zum Menschen«, 16 Uhr »Entdecker des Himmels — Von Stonehange zur Raumstation«, 19 Uhr SONSTIGES Frauenzentrum TOWANDA, 10.30 Uhr »Innehalten — neu beginnen: ›Innere Balance — Gelassenheit‹« REGION Messe Erfurt, »12. Automobilmesse«

So, 27. Januar THEATER & BÜHNE Bühnen der Stadt Gera, Bühne am Park, 15 Uhr »Werkstatt des Kinder- und Jugendballetts« Choreografien von Claudia Kupsch, Dagmar Stollberg und Julia Veigel Bühnen der Stadt Gera, Großes Haus, 18 Uhr »Eine infernalische Reise/ Letzte Lieder« Ballett mit Orchester von Silvana Schröder · Uraufführung Franz Liszt (1811 — 1886): Dante-Sinfonie Richard Strauss (1864 — 1949): Vier letzte Lieder 17.30 Uhr Einführung mit Franziska Mölle im Konzertsaal Theater Rudolstadt, Schminkkasten, 15 Uhr Kaffeekonzert »Schön war die Zeit« — Salonorchester der Thüringer Symphoniker Theater Rudolstadt, Theater im Stadthaus, 18 Uhr GASTSPIEL: »Thomas Rühmann & Band« »Richtige Lieder« KONZERT Stadtteilzentrum LISA, 15 Uhr »Jenaer Philharmonie/ Stadtteilkonzert Lobeda No. 3« Werke von Gioacchino Rossini, Antonio Vivaldi und Ottorino Respighi


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Willkommen Zuhause

AUSGEHEN Pici, 17 Uhr Musik & Wein: Oliver Jahn Solo — Die Songs sind eine ­intime Bestandsaufnahme des Seelen­ lebens, teils lyrisch poetisch aber auch ironische Betrachtungen von merkwürdigen Beziehungsgebilden. Dazu kommen die schwarzhumorigen Texte von Rebecca Kricheldorf, der bekannten Theaterautorin. Freier Eintritt / Hutgabe

Volkshaus Jena, 20 Uhr »European Outdoor Film Tour 2018/19 -- NEUES VON DRAUSSEN« Mit den inspirierendsten und spannendsten Abenteuern des Jahres starten wir in die nächste Runde. Die European Outdoor Film Tour 18/19 bringt das Abenteuer zurück zu euch. Erlebt sportliche Höchstleistungen, rührende Momente und packende Persönlichkeiten vor großer Leinwand. No casting. No actors. No makeup. This is real. KINDER & FAMILIE KuBuS, 10 Uhr Sternstunden Familienkino Film: »Der kleine Eisbär — Der Kinofilm« D 2001, Animationsfilm, 74 min, FSK 0, JMK 5 In kuscheliger Atmosphäre können sich Kinder und Eltern diesmal von dem Animationsfilm »Der kleine Eisbär« begeistern lassen. Im Anschluss gibt es einen Mittagssnack und danach die Möglichkeit, einen eigenen Kalender zu gestalten. SPORT Sparkassen-Arena, 13 Uhr »Medipolis Handball Arena 2019« SONSTIGES Café Lenz, 10 Uhr »Winterbrunch für Groß & Klein«

Das Stadtmagazin für Jena & die Region www.stadtmagazin07.de

REGION Messe Erfurt, »12. Automobilmesse« DNT Weimar, ccn weimarhalle, 19.30 Uhr »5. Sinfoniekonzert der Staatskapelle Weimar« Mark-Anthony Turnage: »Scherzoid« / Dmitri Schostakowitsch: Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 1 Es-Dur op. 107 / Erwin Schulhoff: Sinfonie Nr. 1 / Sergej Prokofjew: Suite aus der Oper »Die Liebe zu den drei Orangen« Dirigent: Baldur Brönnimann, Solist: Maximilian Hornung, Violoncello

Mo, 28. Januar Das Stadtmagazin für Gera & Region

Das Stadtmagazin für Erfurt & Region www.tam-tam-stadtmagazin.de

THEATER & BÜHNE Bühnen der Stadt Gera, Bühne am Park, 18 Uhr »Werkstatt des Kinder- und Jugendballetts« Choreografien von Claudia Kupsch, Dagmar Stollberg und Julia Veigel KONZERT Café Wagner, 20 Uhr »Underpaid« [Prof-Rock]

SONSTIGES Kassablanca, 18 Uhr »Rapworkshop« FREESTYLE SEIFE — OPEN MIC & BEATS REGION DNT Weimar, ccn weimarhalle, 19.30 Uhr »5. Sinfoniekonzert der Staatskapelle Weimar«

Di, 29. Januar THEATER & BÜHNE DNT Weimar, E-Werk, 14 Uhr »Goethe mit Schlagwerk und Geige« Balladen, Lieder und Texte von J. W. Goethe Theater Rudolstadt, Theater im Stadthaus, 15 Uhr »Ein Sommernachtstraum« Ballett von Ivan Alboresi nach Wiliam Shakespeare

Foto: Sebastian Hänel

Stadtmagazin

VORTRAG, LESUNG & FÜHRUNG Jena Tourist-Information, 14 Uhr »Allgemeiner Stadtrundgang Jena — zwischen Historie und Hightech«

Gera, Bühnen der Stadt, Großes Haus Gera, 19.30 Uhr Landesjugendballett Berlin Die Tänzerinne und Tänzer der Staatlichen Ballettschule Berlin bilden die jüngste Nachwuchscompagnie im deutschsprachigen Raum. Mit dem Programm »The Contemporaries — im Hier und Jetzt« vereinen sie die Virtuosität des klassischen Tanzes, die Expressivität des modernen Tanzes und die Experimentierfreude des zeitgenössischen Tanzes in einem mitreißenden Abend. DNT Weimar, Studiobühne, 20 Uhr »Über Männer« Xavier Durringer KONZERT Aula (FSU), 19 Uhr »Jenaer Philharmonie/ PHILHARMONIE@ UNI« »China trifft Europa« Ein Konzertgespräch mit Enjott Schneider (Komponist), Wu Wie (Solist / Sheng), GMD Simon Gaudenz — und natürlich Musik. TRAFO, 20 Uhr »Donny Benét« Donny Benéts Sound besticht durch klassische 80ties Synthies sowie einschlägige E-Drums und Bässe, die alle von ihm selbst eingespielt und in seinen LiveShows lässig cool durch moderne Chips und Bits gepeitscht werden. Foto: Joren Heuvels

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VORTRAG, LESUNG & FÜHRUNG Jenaer Kunstverein im Stadtspeicher, 11 Uhr »Matinee zum Abschluss der Ausstellung ›Das verschwundene Bildnis. Ehre für Eduard Rosenthal. Botho-Graef-Kunstpreis 2018‹« Deutsches Optisches Museum, 11.30 Uhr »Führung durch die historische ZeissWerkstatt um 1866«


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AUSGEHEN Café Wagner, 19.30 Uhr »Poetry-Slam: Die Wagner-Slam-Spiele« Kassablanca, 20 Uhr »Queerlounge Jena« ZEISS-PLANETARIUM »Entdecker des Himmels — Von Stonehenge zur Raumstation«, 11.30 Uhr »Best Of Show«, 19 Uhr SONSTIGES Kassablanca, 17 Uhr »Urban Dance Workshop«

Mi, 30. Januar THEATER & BÜHNE Bühnen der Stadt Gera, Puppentheater, 10 Uhr »Die Werkstatt der Schmetterlinge« Nach dem Kinderbuch von Gioconda Belli und Wolf Erlbruch. In einer Fassung von Tobias Weishaupt. · ab 5 Jahren Bühnen der Stadt Gera, Bühne am Park, 19.30 Uhr »Ballet de l’Opéra de Metz Métropole« Mozart à 2 und Carmen DNT Weimar, E-Werk, 20 Uhr »Goethe mit Schlagwerk und Geige« ­Balladen, Lieder und Texte von J. W. Goethe VORTRAG, LESUNG & FÜHRUNG Lutherhaus Jena, 9.30 Uhr »Das Herz — ein beseeltes Organ?« Vortrag und Diskussion mit Dr. Frank Bartuschka FSU, HS 024, 16 Uhr Seniorenkolleg »Dr. Klaus-Dieter Herbst (Jena): Erhard Weigel und das Kalenderwesen in Jena und im Alten Reich mit Blick auf die Kalenderreform von 1700« Universitätsklinikum Jena, HS 1, Gebäude A1, Am Klinikum 1, 19 Uhr »Abendvorlesung: Schmerzen im Knie — Wann muss operiert werden?« Referent: Prof. Dr. Dr. Gunther O. Hofmann, Direktor der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie AUSGEHEN Café Wagner, 19.30 Uhr UFC-Kino: »Die Augen der Mumie Ma« 1918, D, Ernst Lubitsch Stummfilm mit Livevertonung SONSTIGES Kassablanca, Turmbühne, 18 Uhr »DJ-Workshop«

Do, 31. Januar THEATER & BÜHNE Bühnen der Stadt Gera, Puppentheater, 10 Uhr »Die Werkstatt der Schmetterlinge« Nach dem Kinderbuch von Gioconda Belli und Wolf Erlbruch. In einer Fassung von Tobias Weishaupt. Ab 5 Jahren. Bühnen der Stadt Gera, Bühne am Park, 17 Uhr »Ballet de l’Opéra de Metz Métropole« Mozart à 2 und Carmen Bühnen der Stadt Gera, Großes Haus, 19.30 Uhr »Anita Berber — Göttin der Nacht« Ballett mit Orchester von Jiří Bubeničrek

Musik von Simon Wills · Auftragswerk · Uraufführung 19.00 Uhr Einführung mit Franziska Mölle im Konzertsaal Theater Erfurt, Studio, 20 Uhr Premiere: »Three Tales« »Die drei Erzählungen (Three Tales) erinnern an drei bekannte Ereignisse von Anfang, Mitte und Ende des 20. Jahrhunderts. Alle drei Abschnitte reflektieren die Implikationen des technischen Fortschritts im 21. Jahrhundert, vom Anfang der Luftfahrt über die Weltkriege bis zu der gegenwärtigen ethischen Diskussion über die Zukunft der Menschheit. Diese Diskussion über die physische, ethische und religiöse Seite des Fortschritts der Technik dauert seit 1945 an und wird immer dringlicher. Kurz & Kleinkunstbühne Jena, 20 Uhr »Feiern bis der Arzt kommt« KONZERT Volkshaus Jena, 20 Uhr »Jenaer Philharmonie / Donnerstagskonzert 4« Morton Lauridsen: Dirait-on (aus »Le Chansons des Roses«) für Chor und Klavier Claude Debussy: Claire de lune (Orchesterfassung) Enjott Schneider: Yin und Yang für Sheng und Orchester Robert Schumann: An die Sterne (Nr. 1 aus »Vier doppelchörige Gesänge« op. 141) Robert Schumann: Sinfonie Nr. 2 C-Dur op. 61

Foto: Jenaer Philharmonie

VORTRAG, LESUNG & FÜHRUNG URANIA Volkssternwarte, 20 Uhr »Kuppelführung und Beobachtung des aktuellen Sternhimmels«

Café Wagner, 20 Uhr »We are the City(Kanada) & Jan Roth« [Indie] We Are The City aus Vancouver/ Kanada werden von der Kritik verehrt und haben international den Ruf einer fantastischen Liveband, so steht das Trio nicht nur für seinen überdrehten Prog-Pop/ Rock oder für seine preisgekrönte Filmund Filmmusikarbeit; vor allem sucht es immer die Herausforderung außerhalb der eigenen /Comfort Zone/. Als Special Guest wird Jan Roth den Abend eröffnen. VORTRAG, LESUNG & FÜHRUNG Volkshaus Jena, 19.45 Uhr »Heinrich Hoffmann und Wilhelm Busch« Kinderliteratur für Erwachsene. Vortragsreihe mit Dr. Detlef Ignasiak AUSGEHEN Paradieacafe, 19.30 Uhr »SULAIMAN MASOMI: Morgen-Land« Pici, 20 Uhr Musik & Wein: Lightcap — Akustik-Pop Duo Freier Eintritt / Hutgabe SONSTIGES Stadtteilbüro Lobeda, 14.45 Uhr »VHS-Werkstattgespräch — Fragen und Tipps rund um den PC oder das Laptop« Café Lenz, 18.30 Uhr »Dinner im Schimmer« Kulturbahnhof Jena, 20.30 Uhr »Kneipenchor Jena Kick Off« REGION Messe Erfurt, 20 Uhr »Das Phantom der Oper«

Veranstaltungsadressen ADRESSEN JENA Abantu Kulturlabor Carl-Pulfrich-Straße 4 Café Wagner Jena e. V. Wagnergasse 26 Telefon: 036 41-47 21 53 www.wagnerverein-jena.de Internationales Centrum Haus auf der Mauer Johannisplatz 26 07743 Jena www.haus-auf-der-mauer.de Ernst Abbe Bücherei Carl-Zeiß-Platz 15 Telefon: 036 41-49 81 52 www.stadtbibliothek.jena.de F-Haus Johannisplatz 14 Telefon: 036 41-55 81 11 www.f-haus.de Jenaer Philharmonie im Volkshaus Jena Carl-Zeiß-Platz 15 Telefon: 036 41-49 81 15 www.philharmonie.jena.de Kassablanca Gleis1 FelsenkellerStr. 13a Telefon: 036 41-28 26 0 www.kassablanca.de Kulturbahnhof im Saalbahnhof Spitzweidenweg 28 Telefon: 0178-479 59 95 www.kulturbahnhof.org KuBuS Theobald-Renner-Straße 1 a Telefon: 036 41-53 16 55 www.kubus.jena.de Kurz & Klein Kunstbühne Teutonengasse 3 Telefon: 036 41-22 14 90 www.kurz-und-kleinkunst.de Optisches Museum Carl-Zeiß-Platz 12

Telefon: 036 41-44 31 65 www.optischesmuseum.de Rosenkeller e. V. Johannisstraße 13 Telefon: 036 41-93 11 90 www.rosenkeller.org Theaterhaus Jena Schillergäßchen 1 Telefon: 036 41-88 69 0 www.theaterhaus-jena.de Volksbad Knebelstraße 10 Telefon: 036 41-49 82 90 www.volksbad.jena.de Volkshaus Carl-Zeiß-Platz 15 Telefon: 036 41-49 81 80 www.volkshaus-jena.de Volkshochschule Jena Grietgasse 17 a Telefon: 036 41-49 82 00 www.vhs-jena.de Villa Rosenthal Kahlaische Straße 6 Telefon: 036 41-49 82 71 www.villa-rosenthal-jena.de GALERIEN UND KUNST Galerie Kunsthof Jena e. V. Ballhausgasse 3 Telefon: 0178-14 56 704 www.kunsthof-jena.de galerie pack of patches Lutherstraße 160 Telefon: 036 41-54 34 57 www.packofpatches.com Galerie eigenSinn Wagnergasse 36 Telefon: 036 41-42 66 82 www.eigensinn.de Kunsthandlung Huber-Treff Charlottenstraße 19 Telefon: 036 41-44 28 29 www.huber-treff.de

Stadtmuseum & Kunstsammlung Jena Markt 7 Telefon: 036 41-49 82 61 www.stadtmuseum.jena.de Galerie Schwing Johannesplatz 10 Telefon: 036 41-44 92 08 www.galerie-schwing.de ADRESSEN REGION

Thüringer Landestheater Rudolstadt Anger 1, 07407 Rudolstadt Telefon: 036 72-42 27 66 www.theater-rudolstadt.com Theater Gera Theaterplatz 1 07548 Gera Telefon: 0365-827 91 05 www.tpthueringen.de Puppentheater Gera Gustav-Hennig-Platz 5 07545 Gera Tel. 0365-827 91 05 www.tpthueringen.de Jenaer Kunstverein im Stadtspeicher Markt 16, 07743 Jena www.jenaer-kunstverein.de Deutsches National­ theater (DNT) Weimar Theaterplatz 2 99401 Weimar Telefon: 036 43-75 50 www.nationaltheaterweimar.de M-Pire Music Club Prüssingstraße 18 Telefon: 036 41-56 46 565 www.mpire-jena.de

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Beilagen-Hinweis Kino Empfehlung Schillerhof Januar 2019

Redaktion Am Planetarium 37, 07743 Jena

Abonnement 11 Ausgaben 28,— € incl. Porto im Inland

Autoren dieser Ausgabe (mit Kürzel)

Erscheinungsweise elfmal pro Jahr

Florian Berthold (flb), Stefan Carl (sca), Nancy Droese (ndr), Dr. Matthias Eichardt (mei), Jürgen Grohl (jüg), Barbara Glasser (bag), Stefan Haake (sha), Anke Klein (akl), Susann Leine (sle), Sylvia Obst (syo), Toni Rack (tra), Karin Remmert (kre), Martin Schröder-Zabel (msz), Michael Stocker (mst), Uta Trillhose (utr), Dr.Immanuel Voigt (ivo), Charlotte Wolff (cwo)

Anzeigenleitung Florian Görmar, Telefon: 036 41-54 34 48 oder schriftlich an die Verlagsadresse. Druck Lehmann Offsetdruck GmbH, Gutenbergring 39, 22948 Norderstedt

Anzeigen- und Redaktionsschluss 18.01.2019 für die Februar-Ausgabe 2019 Veranstaltungshinweise werden kostenlos abgedruckt, aber eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann nicht übernommen werden. Veranstalter, die honorarpflichtige Fotos zur Ankündigung ihres Programms an das Stadtmagazin 07 übergeben, sind für die Forderungen des Urhebers selbst verantwortlich. Für den Inhalt geschalteter Anzeigen wird keine Gewähr übernommen. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht in jedem Fall die Meinung des Herausgebers wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und sonstige Unterlagen kann keine Gewähr übernommen werden. Die Urheberrechte für gestaltete Anzeigen, Fotos, Berichte sowie der gesamten graphischen Gestaltung liegen beim Verlag und dürfen nur mit schriftlicher Genehmigung und gegebenenfalls gegen Honorarzahlung weiterverwendet werden. Gerichtsstand ist Jena. Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen.


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Januar 2019

| WIR FRAGEN, IHR ANTWORTET |

Januar 2019: Wovor hast Du Angst?

Interviews und Fotos: Florence Schmalz

MIRO, 29

VASCO, 33

ANDREAS, 60

selbständig

Lehrer

Buchhändler

Ich bin gerade dabei, mir mein eigenes Unternehmen aufzubauen. Damit gehen einige Existenzängste einher. Jede/r, die/der sich selbstständig gemacht hat, weiß, wovon ich spreche. Wenn man einen Traum hat, merkt man bei der Umsetzung manchmal, dass alles nicht so einfach ist, wie es scheint. Viele Wege führen nach Rom, aber es liegen auch viele Steine auf den Wegen. Manchmal muss man wieder zurück an den Anfang gehen und sich einen neuen Pfad suchen. Aber wichtig ist, dass man das Ziel immer vor Augen behält!

Ich habe Angst, krank zu werden. Ich meine aber keine Erkältung, sondern richtig krank. Dass entweder ich, meine Familie oder meine Freunde schwer leiden und kämpfen müssen. Wir haben nur ein Leben, das sollten wir im Guten verbringen. Ich hoffe auch, dass ich und meine Liebsten im Alter noch fit sind und ihr Leben auskosten und das tun können, was sie möchten und nicht eingeschränkt sind aufgrund einer mangelhaften Gesundheit. Nicht vergessen: Jeden Tag ein Apfel!

Vor dem Fallen. Nicht im übertragenen Sinn, sondern ganz konkret. So wie man auf einer Bananenschale ausrutscht und dann die Beine in die Luft wirft und auf dem Rücken landet. Krachend. Hörbar. Schmerzhaft. Eingestellt hat sich das nach einem Unfall, bei dem ich aus großer Höhe stürzte. Danach baute sich diese Phobie aus und nahm mir einen enormen Teil meiner Lebensfreude. Aber mittlerweile stehe ich mit meinen Beinen wieder fest auf dem Boden und im Leben.

KERSTIN, 50

KATHRIN, 52

SYLVA, 55

Bundesfreiwillige

Verwaltungsangestellte

Pädagogische Leiterin

Ich selbst habe schon immer Höhenangst. Nachdem ich mir vor einigen Jahren den Fuß gebrochen habe, kam noch die Angst vor Treppen dazu. Besonders bei Treppen, die aus einem Gitter bestehen, wo man durchschauen kann. Schwer fällt es mir auch, Rolltreppen runterzufahren bzw. den ersten Schritt auf diese zu machen. Da muss immer jemand vor mir stehen. Ansonsten schaue ich in solchen Situationen nach Alternativen wie etwa einem Fahrstuhl. Wenn ich mich in einer solchen Situation in einer Gruppe mit guten Freunden oder der Familie befinde, fällt es mir leichter, diese Ängste zu überwinden.

Ich habe vor Kurzem das Buch »Black Out« von Mark Elsberg gelesen und das hat mich sehr irritiert, verängstigt, aber auch wach gerüttelt. Wir sind heutzutage viel zu abhängig geworden von all der Technik um uns herum. Was passiert, wenn dieses Netz mal weg fällt? Wie sieht das Chaos dann aus und wo bleiben wir dann? Viel zu schnell haben wir uns von Handys etc. abhängig gemacht und vereinnahmen lassen. Für viele ist ein Leben ohne nicht mehr vorzustellen. Auch, wenn sie das Leben oft einfacher macht, versuche ich dort, wo ich kann, auch mal die Technik wegzulassen und mich von ihr zu lösen.

Angst habe ich dort, wo ich die Kontrolle verliere und merke, dass ich etwas nicht im Griff habe. Wenn ich mich in der Höhe unwohl fühle, kann ich sie vermeiden. Aber was ist z. B. mit dem Klimawandel? Viele sagten im Sommer, dass sie sich ein solches Wetter das ganze Jahr über wünschen, aber was genau das für den Planeten und die Menschheit bedeutet, vergessen viele. Jeder kann einen kleinen Beitrag leisten, indem man auf Autos verzichtet, mehr Fahrrad fährt und sich konstruktiver mit dem Thema auseinander setzt. Aber reicht das?


Tapete Records serviert wieder mal:

Superpunk „Mehr ist Mehr“

Über 100 Songs auf 7 LPs/CDs + Booklet

„Diese Welt war nicht für sie gemacht. Das hat sie nun davon.“ Plattentests.de

„Der Soundtrack für ein Leben mit dem Spackofanten.“ Rocko Schamoni (2004)

www.tapeterecords.de Grafik: Robin Panitz


72 Stunden im Baustaub Bis 17. Februar 2019 bewerben des unter 72hoururbanaction.de Glücks @72HUA

@72hoururbanaction

Das Festival 2.-5. Mai 2019 in Jena-Lobeda

Der Design- und Architektur-Wettbewerb 72 Hour Urban Action kommt vom 2. bis 5. Mai 2019 nach Jena-Lobeda. Teilnehmer aus der ganzen Welt entwickeln gemeinsam mit Lobedaer Bürgern innerhalb von nur drei Tagen und drei Nächten neue Ideen und bauen an zehn ausgewählten Orten direkt nutzbare Architektur. Die Teilnahme ist kostenlos, jeder kann mitmachen! Sei dabei und bewirb dich jetzt!

Förderer:

Sponsoren:

Veranstalter:

E AG D-I-E Elektro AG


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