tam.tam Das Stadtmagazin für Erfurt & Region, Ausgabe 47, September 2020

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AUSGABE

Kultur l Veranstaltungen l Termine l Aktuelles l Gastronomie l Shopping

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SEPTEMBER 2020

Theater-Special

Als Gerhart Hauptmann zum Studium nach Jena kam

Wie Thüringens große Bühnen sich für die neue Spielzeit aufstellen

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Thüringen-Episode

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a r n s ta d t

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jena

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10.– 20. s e p t e m b e r 2020



3

Willkommen

| INHALT |

| VORWORT |

Liebe ­Leserinnen, liebe Leser,

Erfurt

Theater Special Thüringens große Theaterbühnen gewähren corona-bedingte Einblicke

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Versus Festival im Zughafen Erfurt

4

Bildgeschichten in der DDR — Teil 10

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Der besondere Film zur PRIMETIME

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Literaturtipps 29

ACHAVA Festspiele 2020

6

Ein Gespräch mit Nina Hoss

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Denkmaltage in Erfurt

7

Neue Filme im September

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5. Erfurter Krimifestival

7

Neue Tonträger

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Lee Miller in der Kunsthalle

8

Konzert-Tipps 32

Mein liebstes Ding — Der Jazzclub Erfurt 10

Kolumne Dominique Wand

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Unnützes Wissen

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Wir fragen, Ihr antwortet

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Gerhart Hauptmann in Thüringen

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Kraut anbauen und Schönheit verbreiten 22 Dreifach aktiv — Doppeltes Glück

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Thüringer IllustratorInnen-Ausstellung

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wer in Erfurt wusste schon, was ein ›Pandemistisches Gartentheater‹ ist? Wohl kaum jemand. Doch mit diesen Sommermonaten stieg das Interesse an eben diesem. In der Barfüßerruine ward ja — wie an vielen anderen Orten — das illustre Spiel der Sommerkomödie in diesem Jahr wegen der CoronaPandemie nicht möglich. Doch statt lautlos aufzugeben und die Hände in den Schoß zu legen, sagte sich das Team um Volker Nien­ stedt: da geht doch was! Und geht noch mehr — aufgrund des begeisterten Zuspruchs Inzwischen wird das Sommergartentheater noch bis zum 5. September verlängert. Wer es noch nicht erlebt hat, sollte das jetzt ganz fix noch tun! Das ist nur ein Beispiel, wie schön es ist, wenn sich Ideen bündeln zu Taten. Und aufzeigen, dass es trotz strenger Hygieneregeln und anderer Vorschriften doch möglich ist, ein breites Feld an Kunst und Kultur anzubieten. Von dem alle, aber auch wirklich alle begeistert waren und sind. So sollte und wird es nun weitergehen. Damit Kunst und Kultur leben können und damit die Freude daran immer wieder und erneut um sich greift. Trotz Corona! In den Museen, anderen Kunsttempeln, in den Theatern im Freistaat und auf den größeren und kleineren Bühnen landesweit. Dementsprechend haben wir Ihnen das Magazin für September zusammengestellt. Inklusive einer Übersicht darüber, was die Theater in der kommenden Saison zu bieten haben, welche Gedanken sie sich alle dazu machen und dass trotzdem ein mehr als nur passables Angebot entstanden ist. Deshalb: Bleiben Sie dabei, holen Sie sich die Tickets, nicht nur für sich selbst. Auch für Freunde, Familie und Bekannte. Damit die »pandemistisch« bedingt geschrumpften Besucherzahlen wieder nach oben schnellen. Und die Kultur wieder den Genussfaktor erhält, der ihr gebührt. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen einen genussvollen bunten Herbst und genießen Sie auch weiterhin alles, was sich die Veranstalter so ideenreich einfallen lassen.

Kalender Das wünscht Ihnen, Kulturkalender September 2020 34 Ihr Stadtmagazin tam.tam

tam.tam — Das Stadtmagazin für Erfurt & Region

Augen

auf!

07 — Das Stadtmagazin für Jena & Region


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September September Oktober 2020 2012

| KULTUR |

Festival für subversive Veranstaltungskultur WORKSHOPS, DISKUSSIONSRUNDEN, LIVEMUSIK: Das »Versus Festival« feiert am 26. September im Zughafen Erfurt seine Premiere.

woher man darüber hinaus die notwendigen Fördermittel bekommt. Natürlich werden auch Workshops geboten, in denen den Teilnehmenden das notwendige ›Handwerkszeug‹ vermittelt wird, sich selbst als Künstler*innen

SARAH FARINA

und DJs auf der Bühne auszuprobieren. Erfahrene DJs verschiedener Musikrichtungen vermitteln hierbei die Grundlagen des ­DJings, sowohl digital als auch Vinyl. Der längste Workshop, der vier Stunden umfasst, richtet sich an alle Hip-Hop Liebhaber*innen. In diesem zeigt Anna aka. Nifty MC (Weimar) alles zu Flow, Takt und Reimen. Ab 18 Uhr darf in verschiedenen Panels zu unterschiedlichen Themen diskutiert werden: Unter anderem werden sich Clubbesitzende, Security und Veranstaltende zu Türpolitik und Awareness-Konzepten im Veranstaltungs-Kontext austauschen und besprechen Herausforderungen und neue Lösungsansätze für | ERHOLUNG |

ein diskriminierungsfreies Miteinander. Ab 21 Uhr gibt’s dann schließlich auch noch Livemusik — aller­ dings im ›Hybridmodell‹: Aufgeführt wird sie im Kalif Storch Erfurt, um dann in die beteiligten Cafés und Bars der Stadt gestreamt zu werden. (fgo)

Versus Festival 26.09.2020, ab 13 Uhr, Zughafen Erfurt Das Komplettprogramm sowie Infos zu den Teilnahmebedingungen kann eingesehen werden unter www.gruppeversus.de ANZEIGE

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Fotos: Versus Festival

Im Vordergrund des erstmalig veranstalteten Festivals steht eine ganze Riege an Workshops (DJing, Rap, Event-Technik, Fördermittel), mit denen junge Menschen dazu ermutigt werden sollen, selbst als Veranstaltende oder Akteure in der Eventkultur aktiv zu werden. Geleitet werden die Workshops, die am 26. September ab 13 Uhr in verschiedenen Räumen des Zughafen Erfurt stattfinden, von erfahrenen Akteuren aus der Szene. Im Grundlagenworkshop für Veranstaltungstechnik etwa gehen die Teilnehmenden u. a. den Fragen nach, welche Technik man braucht, um eine Veranstaltung zu planen, wie man das BasisSetup einer Anlage aufbaut oder

WAQWAQ KINGDOM


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September 2020

Foto: Michael Stocker

| FILM |

DAS TEAM DER PRIMETIME freut sich auf Filmfans

Der besondere Film zur PRIMETIME schwierig. Noch schwieriger wird es, Filme abseits des Mainstreams in den Lichtspielhäusern zu sehen zu bekommen. Doch die Reihe PRIMETIME des Kinoklubs am Hirschlach­ ufer macht es im KulturQuartier Schauspielhaus möglich!

Malaysia? Nö. Thüringen. Jetzt ab

KINOBESUCHE IN ZEITEN DER CORONA-KRISE:

Den Begriff Primetime kennen wir als Umschreibung für die beste Sendezeit. Die Filmreihe PRIMETIME im KulturQuartier trifft diese Zeit aber nur fast, denn los geht es jeden Mittwoch im September bereits um 19.30 Uhr. Zu sehen gibt es in der tollen Atmosphäre des Schauspielhauses ausgewählte Streifen, die sonst kaum ihren Weg in das Kino oder das Fernsehprogramm finden — und wenn, dann leider meist erst nach 23 Uhr. Die vom PRIMETIME-Team persönlich ausgesuchten Filme aus verschiedenen Ländern, welche alle im Original mit Untertiteln gezeigt werden, stehen in diesem Jahr unter dem Motto »ausreißen« — was nicht heißen muss, dass man unbedingt von einem Ort weglaufen möchte. Manchmal will man auch nur für eine gewisse Zeit zu einem anderen Ort hin. Der bekannteste Film im aktuellen Angebot der Veranstaltungsreihe dürfte der 1980 veröffentlichte DEFA-Streifen »Und nächstes Jahr am Balaton« sein, der bereits zwei Jahre nach Erscheinen auch im damaligen Westdeutschland ausgestrahlt wurde. Weiterhin ist mit »New York — The world before your feet« ein Dokumentarfilm aus den USA zu sehen, der das Vorhaben von Matt Green begleitet, jede Straße und jeden Weg von New York

einmal entlang zu laufen — am Ende eine Reise über sechs Jahre und 8000 Meilen. Mit »Paradies: Liebe« befindet sich zudem ein Streifen aus Österreich und mit »Poesía sin fin« eine französischchilenische Koproduktion im Programm. Besonders die beiden letztgenannten Streifen tragen klar die Handschrift ihrer jeweiligen Regisseure Ulrich Seidel und Alejandro Jodorowsky. Und zum Weltkindertag am 20.September kommen auch die Kleinen mit dem brasilianischen Animationsfilm »Der Junge und die Welt« auf ihre Kosten. Für einen reibungslosen Ablauf eines runden Kinoabends noch ein Tipp: Die Karten für die PRIMETIME müssen vorher über das Internet erworben werden und sind über die Website des Kinoklubs buchbar. Zudem sind alle Filmfans eingeladen, nach der Vorführung noch intensiv über den Film zu diskutieren und sich auszutauschen. (mst)

PRIMETIME: jeden Mittwoch im September um 19.30 Uhr im KulturQuartier Schauspielhaus, Klostergang 4 Das komplette Programm und Karten: www.kinoklub-erfurt.de/ PRIMETIME!

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September September 2020 2012

| FESTSPIELE |

Ambivalenzen ausloten DIE PRESSEKONFERENZ ZU DEN ACHAVA FESTSPIELEN 2020 fand auf dem Gelände der Gedenkstätte des KZ Buchenwald statt, an ungewöhnlichem Ort, dem ehemaligen Reitstall des Lagerkommandanten Karl Otto Koch. Über die verschiedensten Veranstaltungen informierten: Katja Wolf — Oberbürgermeisterin der Stadt Eisenach, Martin Kranz — Intendant der ACHAVA Festspiele Thüringen, Peter Kleine — Oberbürgermeister der Stadt Weimar, Elke Rosenthal — Superintendentin Evangelischer Kirchkreis Arnstadt Ilmenau, Dr. Philipp Neumann-Thein — Kommissarischer Stiftungsdirektor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora. Die Holocaust-Überlebende Éva Fahidi-Pusztai (Budapest, Ungarn) war per livestream zugeschaltet

PARADIESBAUM IN ERFURT — STRASSENFEST IN EISENACH — VERNISSAGE IN ARNSTADT: Die ACHAVA Festspiele finden unter besonderer Würdigung des 75. Jahrestags der Befreiung des KZ Buchenwald vom 10. bis 20. September wieder thüringenweit statt.

LEXO

heißt, »zugeschaltet«. Dank moderner Technik kann sie mit den Gästen des Abends reden, und zwar von ihrem Wohnzimmer in Budapest aus. Das wird bereits am 9. September passieren, wenn der Dokumentarfilm »The Euphoria Of Being — Die Euphorie des Seins« als Open-Air auf dem Eisenacher Lutherplatz zur Aufführung gelangt. Eva Pusztai ist auch dabei, wenn der Film nochmals am 19. September in der Aula der FSU Jena zu sehen sein wird. Dass die diesjährigen Veranstaltungen vom 75. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald stark geprägt sind, hebt auch der Intendant der ACHAVA-Festspiele Martin Kranz hervor. So wird es beispielsweise am 13. September eine Gedenkwanderung geben: »In diesem Sinne, um die Ambivalenz des Ortes auszuloten, haben wir in unserem Programm auch einen Gedenkgang von Weimar nach Buchenwald aufgenommen«, so der Festivalchef. »Es sind acht Kilometer, die einerseits die ersten Gefangenen des Lagers gehen mussten, als sie am Güterbahnhof in Weimar ankamen. Und es ist die Strecke, die etwa 1.000 Weimarer BürgerInnen am 16. April 1945 gingen, als nach

der Befreiung durch die US-Amerikaner diese die Bevölkerung aufriefen, sich das grässliche Geschen vor Ort mit eigenen Augen anzusehen.« Eine weitere Veranstaltung in diesem Rahmen stellt die künstlerische Intervention ›Wir sind hier!‹ dar, die mit der Verhüllung des Weimarer Rathauses auf wahrlich ungewöhnliche Weise an die Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald vor 75 Jahre erinnern und im Gedenken an die Opfer die Überlebenden feiern soll. Ein umfangreiches Schülerprogramm in mehreren Thüringer Städten, welches für Erinnerung und mehr Zivilcourage werben will, rundet diesen Festivalkomplex ab. Neben dem Thema »KZ Buchenwald« stehen natürlich noch einige weitere Veranstaltungsinhalte auf dem Festivalplan, etwa Synagogen: In Arnstadt bildet so zum Beispiel die Vernissage in der Liebfrauenkirche am 15. September anlässlich der Ausstellung »Die Bauten des Martin Schwartz: Die Synagoge von Arnstadt« den Hauptpunkt im Festival. Und die drei Erfurter Synagogen — Alte Synagoge, Kleine Synagoge, Neue Synagoge — kann man wiederum zwei Tage später anlässlich des »Tags

STR ASSENFEST IN EISENACH

der Offenen Synagogen« besser kennenlernen. Auf dem Erfurter Petersberg gilt es zudem den bereits eingetroffen ›Paradiesbaum‹ aufzubauen und zu vollenden. Dessen Blätter stammen von den Bürgerinnen und Bürgern Erfurts (siehe auch: www.paradiesbaum.org) und sollen zwischen dem 12. und 20. September zu einem Gesamtkunstwerk verarbeitet werden. (syo)

Das komplette Programm sowie alle weiteren Informationen zum diesjährigen ACHAVA-­ Festival gibt’s unter: www.achava-festspiele.de

Fotos: Elena Kaufmann / Achava Festival / Martin Kaufmann

Zur Eröffnung der ACHAVA Festspiele wird am 10. September in den Erfurter Zughafen eingeladen zu »Jewish Jazz & Sinti Swing« mit Sharon Brauner & Karsten Troyke. Weitere musikalische Höhepunkte lassen ebenso aufhorchen, so das Konzert von Syriab am 11. September im Zughafen (Syriab meets Nerly Bigband) und am darauffolgenden Tag im Festzelt von Eisenach, ebenso das von Samaia in der Thomaskirche zu Erfurt am 14. September. Das Festival wird aber auch stark geprägt sein durch Gespräche, Meetings und Diskussionen, zahlreiche davon in der Begegnung mit Zeugen des Holocaust. Beispielsweise mit der inzwischen 94-jährigen Eva FahidiPusztai, einer ehemaligen Tänzerin und Choreografin, die die Hölle der Konzentrationslager in Auschwitz und Buchenwald überlebt hat und nun in Budapest lebt. Sie wird, wie es so schön


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September 2020

| FESTIVAL |

| DENKMALTAG |

Sehen und verstehen UNTER DEM MOTTO »CHANCE DENKMAL: ERINNERN. ­E RHALTEN. NEU DENKEN«, wird Interessierten vom 8. bis

PETER PETERKNECHT bei der KrimifestivalPressekonferenz im Hotel »Zumnorde«

Der Oktober wird wieder kriminell … … DAS 5. ERFURTER KRIMIFESTIVAL STARTET ABER BEREITS IM SEPTEMBER. Was genau uns da dieses Jahr erwarten

wird, hat uns Veranstalter Peter Peterknecht verraten.

»In ganz Deutschland wurden in diesem Jahr Krimifestivals verschoben oder abgesagt. Wir haben lange gezögert, schließlich wollen wir kein Hotspot werden. Aber wir haben uns dann doch entschlossen, das Krimifestival in Erfurt stattfinden zu lassen, weil wir alle Hygienevorschriften des Freistaats Thüringen und der Stadt Erfurt umsetzen können«, beteuert der Veranstalter Peter Peterknecht. »Dadurch lassen sich zwar einige Veranstaltungen nicht durchführen oder lieb gewordene Orte nicht nutzen, aber wir haben Lösungen und Alternativen gefunden. Mit insgesamt zwölf kriminalistischen Veranstaltungen wollen wir trotz Corona-Auflagen ein spannendes Festival bieten; dieses Mal ausschließlich mit deutschen Autor*innen«, ergänzt Peterknecht sich selbst. Im Frühjahr mussten leider zehn Veranstaltungen abgesagt, weitere acht wiederum verschoben werden — all jene, die Veranstaltungsräume von etwa 300 bis 400 Gästen benötigen. So werden es in diesem Jahr überwiegend Festivalabende sein, bei denen sich die Krimi-Enthusiasten entweder mit entsprechenden Ab-

ständen gut verteilen können, wie in der Alten Parteischule (21.10.: Romy Hausmann »Marta schläft«) oder im Landeskriminalamt Thüringen (20.10.: Arno Strobel »Die APP« — leider schon ausverkauft) bzw. in der Alten Oper (24.11.: Charlotte Link »Ohne Schuld« — ebenfalls ausverkauft). In kleineren Gruppen natürlich ebenfalls in der Buchhandlung. »Genau dort starten wir schon weit vor dem eigentlichen Beginn des Festivals mit einem Prolog am 17. September. Eine der erfolgreichsten Thüringer Krimiautorinnen, Julia Bruns, wird bei uns ihre Weltpremiere von »Die Rache der Weihnachtsgurke« präsentieren — welch ein Paukenschlag! Im November wird vor einem mörderischen Spitzen-Showdown dann noch ein Epilog geliefert: Marc Raabe liest aus »Die Hornisse«, ein Roman zu einer heimtückischen Kindesentführung mit dem Decknamen »Hornisse«. (syo) Alle Infos zum Krimifestival sowie Karten unter: www.krimifestival-erfurt.de www.peterknecht.de

Abb.: Stadt Erfurt

Foto: Sylvia Obst

zum 13. September ein ganz persönlicher Zugang zu vielen Denkmälern Erfurts ermöglicht.

Während viele Städte ihre Denkmaltage in diesem Jahr digital veranstalten, hat sich Erfurt für fünf Denkmaltage und den europäischen Denkmaltag vor Ort entschieden. In Erfurt gibt es über 1.000 Kulturdenkmale und eine große Vielzahl von denkmalgeschützten Ensembles. Besonders erwähnenswert hierbei: die Erfurter Altstadt, die in ihrer Gesamtheit als geschütztes Flächendenkmal gilt. Gemeinsam mit vielen HelferInnen, ehrenamtlichen MitarbeiterInnen, ArchitektInnen und Stadtführer­ Innen stellt die Stadt Erfurt vom 8. bis 13. September ein breites

Angebot an offenen Häusern bereit, die zur näheren Erkundung einladen. Denn wie einst Goethe schon zu formulieren wusste — »Man erblickt nur, was man schon weiß und versteht« — lohnt es sich häufig durchaus, mehr als nur einen ersten Blick zu wagen, um etwas in seiner Gesamtheit zu verstehen! (flb) Das ganze Programm ist in der Erfurter Tourist-Information am Benediktsplatz, in den an den Denkmaltagen beteiligten Häusern sowie unter www.erfurt.de/117160 erhältlich.


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September September 2020 2012

Verstörend, bewegend, beeindruckend DER DIREKTOR DER KUNSTMUSEEN ERFURT, PROF. DR. KAI-UWE SCHIERZ UND KUR ATOR DANIEL BLOCHWITZ beim Aufbau der Ausstellung. Im Hintergrund: Lee Miller als Model der »Vogue«

FOTOGRAFIEN VON UND MIT LEE MILLER

Als ihm in der Schule einiges über das Werk von Picasso erklärt wurde und ein Foto von ihm dazu gezeigt, antwortete Antony Penrose, der Sohn von Lee Miller: »Den kenne ich doch, der war schon oft zu Gast bei uns zuhause!« Diese illustre Geschichte weiß Daniel Blochwitz zu erzählen, denn er hat sich mit dem momentanen Gast in der Erfurter Kunsthalle eingehend beschäftigt. Er ist der Kurator der Ausstellung über Lee Miller, USAmerikanerin, die als Model ihre erste Karriere erlebte, später durch und mit Man Ray in die Welt der Surrealisten Eingang fand. In ihrem Farmhaus in East Sussex fanden sich nach dem Krieg außer Picasso weitere Größen der Zeit wie Jean Cocteau oder Max Ernst ein, die zum Freundeskreis gehörten. Neue Lebens- und Betrachtungsweisen prägten sie, die schon bei ihrem Vater als Modell vor der Kamera stand. In ihrer Jugend wurde Miller von einem Freund der Familie missbraucht — ein Trauma, das sie ein Leben lang zeichnete. In jedes Wagnis des Lebens stürzte sie sich hinein, »auch als Kriegskorrespondentin der Vogue wollte sie immer ganz vorn, immer ganz nah dran sein, ganz so, als müsse sie etwas vergessen …«, erzählt Kurator Daniel Blochwitz über die Protagonistin der Schau »To Believe It!«. Ein Titel, der die Vogue-Schlagzeile von einst etwas abwandelt. Denn Lee Miller hatte Kriegsfotos zur Veröffentlichung gesendet mit dem Vermerk »Believe it!« (Glaubt es!). War es doch kaum zu glauben, was die Fotografin beim Vormarsch der amerikanischen

– der amerikanischen Vogue-Kriegsreporterin – in Erfurts Kunsthalle.

Armee da zu sehen und zu fotografieren bekam. Dementsprechend ist die Ausstellung von Kurator Blochwitz auch aufgebaut worden, damit die Betrachter nachverfolgen können, was die Kriegsreporterin der Vogue bei ihrem Eintritt nach Deutschland erlebte. Zuvor hatte sie in London die monatelangen Übergriffe der Deutschen auf Großbritannien 1940/41 miterlebt. Wohl nicht nur deswegen entwickelte sich ihre Verachtung für die Deutschen, die sie immer wieder in fast allen Begegnungen als »Feinde« charakterisierte.

chau, wo sie mit den Amerikanern gemeinsam eintraf und später immer wieder betonte »Den Geruch der verbrannten und noch brennenden sowie verwesenden Leichen werde ich nie los …«. Deshalb finden die BesucherInnen auch in der Erfurter Schau neben den Dachau-Fotos dann das berühmte Bild von ihr in der Badewanne Hitlers, aufgenommen von David E. Sherman (»Life Magazine«), in Hitlers Münchner Wohnung. Wo sie sich »den Dreck von Dachau abwaschen« musste … Übrigens genau an dem Tag aufgenommen, als sich Hitler in Berlin aus der Verantwortung Erst recht, als sie ihr Weg mit der Landung stahl. der US-Armee in der Normandie, von dort aus über Paris, den Elsaß, nach Aachen und Köln Insgesamt 130 Fotografien von und mit Lee bis nach Thüringen führte. So gibt es auch Miller sind in der Kunsthalle in chronologidazu Lee-Miller-Fotografien in der Kunsthalle scher Reihenfolge zu entdecken. Die Foto-Abzu betrachten. In Erfurt war sie nicht, aber in züge aus und über Thüringen, insgesamt sind Weimar und Jena. Miller reiste teilweise der es 12, wurden extra auf Wunsch der KunstUS-Armee hinterher, mitunter auch voraus. halle angefordert. Eine weitere Besonderheit Sie fotografierte bewusst die Zerstörungen, ist auch die Präsentation von insgesamt sechs so das zerstörte Schiller- und das Goethe- großformatigen Digitaldrucken von Kontakthaus, die Zeiss-Werke in Jena und auch das abzügen, die u. a. zeigen, dass sie in Weimar unterirdische Rüstungswerk im Walpersberg nicht nur das KZ Buchenwald, sondern auch bei Kahla. Im KZ Buchenwald traf sie (nach gezielt die Orte der Klassiker aufsuchte … der Selbstbefreiung am 11. April) am 16. April (syo) ein. Besonders beeindruckend sind ihre Aufnahmen zum von der US-Armee angeordneten Rundgang von Weimarer Bürgern im kurz zuvor befreiten Konzentrationslager. IN HITLERS BADEWANNE Besonders verstörend — ebenso bewegend — sind wohl die Aufnahmen aus dem KZ Da-

Lee Miller: »To Believe It« noch bis 18.10.2020, Kunsthalle Erfurt www.kunstmuseen.erfurt.de

Foto: Sylvia Obst

| AUSSTELLUNG |


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September 2020

| MUSIK |

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DAS BEKANNTE ORCHESTER FÜR ALTE MUSIK ist in diesem Herbst mit

Foto: Jan Kobel

Benefiz- und Sonderkonzerten in Arnstadt und Eisenach unterwegs.

Das Thüringer Bach Collegium spielt Werke von Johann Sebastian Bach, seinen Vorfahren (Altbachisches Archiv), seinen Söhnen und seinen Zeitgenossen in historisch informierter Aufführungspraxis auf alten Instrumenten. Nachdem die im April angekündigten Konzerte zunächst alle Corona zum Opfer gefallen sind, will das Thüringer Bach Collegium nun in angemessenem Rahmen noch einmal durchstarten. Vom 15. bis 18. September 2020 werden Mitglieder des Ensembles und der international renommierte Klezmer Klarinettist und ACHAVA Künstler Helmut Eisel einen Musikworkshop in der Musikschule Arnstadt durchführen. Ziel ist die Gründung eines Projektorchesters aus Schülerinnen und Schülern der Musikschule und diverser Schulen in Arnstadt. In dieser viertägigen Probenphase wird Musik von Barock bis zum Klezmer-­Gypsy-Swing erarbeitet. Die jungen Musikerinnen und Musiker sollen so für eine Zeitreise durch die Musik begeistert werden. | PLANETARIUM JENA |

Thüringer Bach Collegium wieder erlebbar THÜRINGER BACH COLLEGIUM. Geleitet wird das Ensemble von Gernot Süssmuth,(2.v.li.), ­Geschäftsführer und Kontrabassist ist Christian Bergmann (Bildmitte, hinterm Kontrabass)

Highlight dürfte das große Benefizkonzert werden, welches das Thüringer Bach Collegium gemeinsam mit dem ACHAVA Projektorchester am 18. September zugunsten des Fördervereins Jüdisches Arnstadt auf die Bühne des Theaters Arnstadt bringt. Zum Bachfest am 30. Oktober präsentiert das Thüringer Bach Collegium dann auch Werke von Johann Sebastian Bach, Georg Philipp Telemann, Prinz Johann Ernst von Sachsen Weimar und Antonio Vivaldi in der Eisenacher Georgenkirche. Dazwischen ist das eine oder andere Konzert im Ausland geplant. Und es gibt bereits einen tollen Ausblick! Zu einem Sonderkonzert am 19. Dezember

lädt das Ensemble in die Bachkirche zu Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium, Kantaten 1–3, nach Arnstadt ein. Begleitet wird dieses einzigartige Musikprojekt von den Gesangssolisten von amarcord, das aus dem Leipziger Thomanerchor hervorgegangen ist. Zum Abschluss des Themenjahrs »Musikland Thüringen« ist schließlich noch eine Liveübertragung ihres Weihnachtsoratoriums in Arnstadt durch den Deutschlandfunk Kultur geplant. Weitere Informationen: www.achava-festspiele.de www.bachfest-eisenach.de

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Voyager —

Die unendliche Mission AB 23. SEPTEMBER

Planetarium Jena.

im Zeiss-

Der Film erzählt die spannende Geschichte der bemerkenswerten Weltraummission der Raumsonden Voyager 1 und 2. Diese Raumschiffe wurden gestartet, um die entferntesten Planeten des Sonnensystems zu erforschen und erweiterten unser Wissen beträchtlich. »Voyager« ist eine mehrfach international ausgezeichnete Show, die vor allem mit ihren Bildern beeindruckt. In atemberauben- Kuppel zugelassen und eine Reservierung den Perspektiven fliegen Sie in einen giganti- wird dringend empfohlen. schen Sturm auf dem Jupiter oder durch die beeindruckenden Schluchten des Eismondes Ab 23.09.2020 im Zeiss-Planetarium Jena. Enceladus. Zusätzlich zu der Show sehen Sie den akZeiss-Planetarium Jena tuellen Sternhimmel. Hier erhalten Sie einen Am Planetarium 5, Jena umfassenden Überblick über Sternbilder, Plaorder@planetarium-jena.de neten und die Milchstraße. Tel: 03641-88 54 88 Aufgrund der aktuellen Situation ist nur www.planetarium-jena.de eine begrenzte Anzahl an Besuchern in der


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September 2020

| MEIN LIEBSTES DING |

FRANK ZOCHER UND REINHARD KINDT auf

Der Jazzclub Erfurt Das WWWW der Liebhaber: DIE BEIDEN JAZZENTHUSIASTEN

(fast) von Anfang an dabei.

Frank Zocher und Reinhardt Kindt sind

Nicht mehr lange hin, am 23. März 2022, feiert der Jazzclub Erfurt e.V. sein vierzigjähriges Jubiläum. Dann, so hofft man heute, haben sich auch die Tage der Corona-Pandemie absolut in die Vergangenheit verzogen und es kann wieder richtig gefeiert werden. Doch bis dahin gibt es — und dass trotz der sogenannten pandemischen Einschränkungen — etliches Neues zu vermelden vom Erfurter Jazzclub und seinen Vorhaben. Das neueste heißt: ein neues Domizil! Bereits 2018 hatten sie in ihrem angestammten Domizil, im Keller vom Gildehaus am Fischmarkt, die Kündigung bekommen. Knall auf Fall. Wurden dann immerhin noch ein Jahr lang geduldet, um sich ein neues Quartier zu suchen. 2019 war dann endgültig Schluss. Und irgendwie war ja dieser Club in Erfurt über die Jahre hinweg schon daran gewöhnt, immer wieder auf Wanderschaft zu gehen, hatten aber gehofft, im Keller vom Gildehaus bleiben zu können. Immerhin wurde hier 20 Jahre Jazzclub gefeiert, am 23. März 2002, ohne große Worte, aber mit viel Musik. Ob von Eb Davis, KB’s Jungle Band, dem Thomas Stelzer Trio oder Good News im ausverkauften Refugium … Nun gut, das ist schon wieder eine Weile her und inzwischen war man wieder auf der Suche. Zwei ›Urgesteine‹ des Clubs, Frank Zocher und Reinhardt Kindt, können da einiges erzählen. Begonnen hatte alles im Zentralen Klub der Jugend und Sportler im Stadtgarten, der damals auch Träger war. Das erste Konzert: Ulrich-Gumpert Trio an besagtem 23. März 1982 — offizielles Jubiläumsdatum des Klubs. Im Herbst 1989 wechselte man zum Kulturbund, der zu dieser Zeit Hausherr vom Haus Dacheröden war. Doch da stimmte die

Wer: F rank Zocher und Reinhardt Kindt Was: J azz in allen Formen

›Chemie‹ nicht und man zog für die Konzerte und Nuancen hin und her — zur Engelsburg, zum ­KulturSeit wann: 23.3.1982 ( Geburtsdatum und Freizeitzentrum Moskauer Platz und vom Jazzclub Erfurt) sogar in die Wissenschaftliche Allgemeinbibliothek (heute Stadt- und Regionalbibliothek) Wo: J azzclub Erfurt am Domplatz. Bis im September 1993 der Jazzkeller am Anger 28/29 unter der Buchhandlung Peterknecht eröffnet wurde. Immerhin angeordnet«, berichtet sehr stolz der Schatzfünf Jahre war man hier heimisch, bis das meister und neue Vorstandsvorsitzende ReinHaus umgebaut und saniert wurde. hardt Kindt. Es stehen im neuen Domizil der ehemaliDER REINSTE WANDERZIRKUS gen Museumsgaststätte im Erfurter Volkskun»Wir haben das immer als ›Wanderzir- demuseum drei Räume zur Verfügung: einer kus‹ bezeichnet, und waren froh, dass es im mit Bühne und Bestuhlung für 30 Leute — entHerbst 1998 vorbei war damit und wir ein sprechend der Corona-Regeln. Ein Raum mit dauerhaftes Zuhause im Kellergewölbe des dem Ausschank-Tresen und ein weiterer daGildehauses gefunden hatten«, lacht Frank zwischen, der über eine BildschirmübertraZocher. Reinhardt Kindt betont: »Wir hatten gung verfügt, damit indirekt der Konzertraum ja einiges aufzubieten: Der Jazzclub Erfurt erweiterbar ist, falls es mal mehr wie 30 Leute war sich über zwei Jahrzehnte treu geblieben werden, die einen Gig live verfolgen wollen. bei allen fast 800 Konzerten, zu denen mehr als 65.000 Besucher kamen!« UMFANGREICH-VIELSEITIGES Auch bei der Jazzmeile Thüringen sind sie ­P ROGRAMM AM START zum Beispiel seit der dritten Auflage 1996 mit Der Start erfolgt am 4. September — und dabei. Und genau so soll es auch weiterhin dann wollen die Akteure vom Jazzclub Erfurt sein. Das sind alles schließlich Pfunde, mit wieder »genau das anbieten, was die Leute denen man wuchern kann. »Dementspre- in Erfurt und Umgebung von ihrem Jazzclub chend fanden wir ein offenes Ohr bei der gewöhnt sind. Wir wollen da weitermachen, Stadtkulturdirektion und bei der Suche nach wo wir in der vorherigen Spielstätte aufgeeinem neuen Domizil auch Unterstützung«, hört haben«, betont Frank Zocher. Und dabetont Schatzmeister Kindt. Der fürs Booking bei klingt immer ein wenig Stolz mit, denn zuständige Zocher ergänzt ihn: »Ja, wir sind die Mitglieder haben 2019 den »APPLAUS« — sehr dankbar für die neue Bleibe. Aber wir eine deutschlandweite Auszeichnung für haben hier auch bereits den Dreck der ver- die Programmplanung unabhängiger Spielgangenen 10 Jahre rausgeholt, die Spinnwe- stätten« (kleine bis mittlere Clubs sowie ben der vergangenen 20 Jahre, wir haben die Veranstalter*innen mit hochwertigen und Räume frisch gemalert, wir haben Stühle und trendsetzenden Live-Musikprogrammen) erBänke mit neuen Sitzkissen ausgestattet, den halten. Im Jahr zuvor ging eben dieser Preis Tresen aufgefrischt und alles corona-gerecht übrigens an den Museumskeller in Erfurt.

Fotos: Sylvia Obst

der Bühne vom neuen Jazzclub Erfurt


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September 2020

Diese beiden sind jetzt Nachbarn! Und können so ihre Vorhaben in Sachen »trendsetzende Live-Musik-Programme« sogar gemeinsam fortsetzen. Gesagt — getan. Der erste Höhepunkt wartet bereits im September. Am 18. September soll es anlässlich des 50. Todestages von Jimmy Hendrix ein gemeinsames Konzert geben. »Es wird ein Konzert vom besten Gitarristen in Ostdeutschland Christian Röver — er macht ein Gedächtniskonzert. Das wird im Freien stattfinden, im (Bier-)Garten vom Museumskeller.« »Das ist nur ein Beispiel dafür, wie wir die Vielfalt des Jazz anbieten wollen«, betont Zocher. »Vom Dixieland über Modern Jazz bis zum Punkrock-Jazz und vielen anderen Strömungen wollen wir eine große Vielfalt zeigen. Auch verwandte Musikrichtungen sind dabei nicht ausgeschlossen, z. B. Blues, Soul oder Rock-Jazz. Gute Musik soll es sein und genau das, woran das Publikum interessiert ist«, bemerken die beiden Jazzfreunde unisono.

| WISSEN |

Hätten Sie’s gewusst? NÜTZLICH WIE EIN SCHOKORIEGEL für Zwischendurch: tam.tam verbreitet unnüt­ zes Wissen. Bitte miteinander teilen und ­schmecken lassen!

597 Eine Frau verbringt zwei Jahre ihres Lebens vor dem Spiegel. 598 Träfe eine vom Empire-State-Building geworfene Penny-Münze einen Spaziergänger auf der Straße, würde sie höchstens einen kleinen Kratzer verursachen. 599 In Großbritannien werden jedes Jahr 5.300 Unfälle durch Blumentöpfe verursacht. Die Töpfe sind nach Rasenmähern der zweitgefährlichste Gartenartikel. 600 In Paraguay sind Duelle erlaubt, wenn beide Gegner registrierte Blutspender sind.

DIE VORDERE ECKE beherbergt ab 1. September den Erfurter Jazzclub. Wenige Meter weiter, an der hinteren Ecke geht es zum Museumskeller. Dazwischen liegt der Eingang zum Museum für Thüringer Volkskunde

Eine weitere Besonderheit des Erfurter Jazzklubs spielt künftig ebenfalls wieder eine Rolle: Jeden 1. Donnerstag im Monat steht eine Session auf dem Programm — und wer mitspielen will, ist schon jetzt herzlich eingeladen. »Wir haben damit gute Erfahrungen gemacht. Die Leute sind aus Gera, Saalfeld, Eisenach und natürlich aus Weimar zur Session gekommen — das war einfach immer toll!«, schwärmt Frank Zocher. Und ergänzt: »So soll es wieder werden, jeden 1. Donnerstag im Monat! Wohlbemerkt bei freiem Eintritt!« (syo) Nächste wichtige Termine im neuen Jazzclub, Juri-Gagarin-Ring 140A: 04.09.: Eröffnung mit Travelling Blues (Eisenach) 18.09.: Christian Röver spielt Jimmy Hendrix — Gemeinschaftsprojekt mit MuKeller zum 50. Todestag von Jimmy Hendrix 19.09.: Warm-Up zur Jazzwanderung am 20.09.: mit beteiligten Musikern 16.10.: Christoph Stiefel Trio (CH) 31.10.: Walter Fischbacher Trio feat. Lauren Henderson (D/USA) 06.11.: Bertram Burkert Band (Thür.)

601 Nachnamen waren in der Monogolei zwischen den frühen 1920er Jahren bis 1997 gesetzlich verboten. 602 Die Wörter Tomate, Koyote, Avocado und Schokolade stammen alle aus der Azteken-Sprache Nahuatl. 603 In England lebten im Jahr 2003 nur noch 15 professionelle Bauchredner. 604 Der Film »Das Lebens des Brian« wurde in Schweden mit dem Slogan »Der Film, der so lustig ist, dass er in Norwegen verboten wurde« beworben. 605 Es ist verboten, im französischen TV Werbung für Wein zu machen. 606 Wenn besonders wenig Regen fällt, ist die Gefahr, dass ein Konflikt sich im folgenden Jahr zu einem Bürgerkrieg ausweitet, in etwa doppelt so hoch. 607 Das Finnische hat keine Verb-Form für die Zukunft. 608 Auf britischen Münzen schauen aufeinander folgende ­Monarchen in unterschiedliche Richtungen. 609 Weltweit gibt es ca. 23.000 christliche Glaubens­ gemeinschaften.


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| HISTORIE |

GERHART HAUPTMANN – das ist aus heutiger Sicht ohne Zweifel Hidden­ see, wo er begraben liegt und Agne­ tendorf, wo er seinen Lebensabend verbrachte, ein wenig auch Berlin, wo der Dramatiker und Schriftsteller ersten Erfolg einheimste. Aber Gerhart Hauptmann und Jena? Insgesamt war es nicht einmal ein halbes Jahr, das der gebürtige Niederschlesier in der thüringischen Universitätsstadt weilte – und den­ noch sollte jener Aufenthalt und vor allem der Ort selbst zentrale Bedeu­ tung in seiner Biografie erlangen. DER DR AMATIKER UND SCHRIFTSTELLER GERHART HAUPTMANN (1862 — 1946) in einem Porträt von Lovis Corinth aus dem Jahre 1900 — zwölf Jahre später wurde ihm der Nobelpreis für Literatur verliehen

»Im Erinnern zum Menschenalter ausweiten« und gar dem Leitsatz »Zurück zur Natur!« verschrieben und suchte sich darüber hinaus mit allerlei freigeistigem Denken, gepflegter Nacktkultur und utopischen Gesellschaftsideen von den Zwängen und Vorurteilen der wilhelminischen Gegenwart zu befreien. Auch wenn dieser Vereinigung keine allzu lange Existenz beschieden war, war dem jungen Gerhart Hauptmann hier ein Bodensatz an Erfahrungen beschieden, die ihn ein Leben lang prägen sollte. Mehr oder weniger unmittelbare Folge: Unwillig, seine Zeit noch länger in der Schule zu ›vergeuden‹, erklärte er deren Besuch im Frühjahr 1878, noch nicht ganz 16-jährig, für beendet und wandte sich stattdessen der Landwirtschaft zu. Die Arbeit, der er dort als Lehrling nachging, erwies sich zwar in der Tat so ›dicht an der Natur‹ wie nur irgend möglich, nur war der schmächtige Knabe den körperlichen Anstrengungen auf Dauer überhaupt nicht gewachsen: Nach anderthalb Jahren Lehrzeit hatte er ein so schlimmes Lungenleiden entwickelt, dass er sich gezwungen sah, umgehend umzusatteln, wollte er nicht Gefahr laufen, zugrunde zu gehen. Seine Wahl fiel auf den Beruf des Bildhauers — vielleicht, weil man auch da einzelnen Elementen der Natur recht nah kommt. Hoch motiviert nahm er 1880 eine entsprechende Ausbildung an der Königlichen Kunst- und Gewerbeschule in Breslau auf, nur wollte es ihm auch nach zwei Jahren partout nicht gelingen, das erhoffte künstlerische Talent für

den Beruf in sich freizulegen. Gerhart Hauptmann spürte, dass er seinen Weg erneut würde ändern müssen. JENA ALS JUNGBRUNNEN Sein Bruder Carl ist es, der ihm im Herbst 1882, in der ersten Phase des Schwankens und neuerlichen Suchens, hilfreich den Weg weist, wohin die Reise als nächstes gehen könnte. Vier Jahre älter als Gerhart und seit 1880 Student der Naturwissenschaften in Jena, schlägt dieser dem kleinen Bruder vor, es doch einmal mit einem kompletten Ortswechsel zu versuchen und zu ihm nach Thüringen zu kommen. An der Jenaer Universität, die in jenen Tagen dank überregional gefeierter Geistesgrößen wie Rudolf Eucken und Ernst Haeckel gerade eine zweite große Blütezeit nach der ›goldenen‹ Zeit der Klassik erlebte, würde er in jedem Fall seinen Horizont erweitern und zu neuen Perspektiven gelangen können. Gerhart nimmt die Einladung bereitwillig an und wird Student in Jena — wohlgemerkt ohne Nachweis jeglichen Reifezeugnisses. Die Schule hat er ja aus freien Stücken vorzeitig verlassen. Dank eines Empfehlungsschreibens seiner Breslauer Kunstschule wird ihm jedoch eine Sondererlaubnis erteilt, so dass der Noch-Bildhauer sich für das Wintersemester 1882/83 an der Universität der Saalestadt einschreiben darf. Es sei an dieser Stelle gleich vorweggenommen: Gerhart Hauptmann beschreitet auch diesen Weg nur kurz, sehr kurz. Bereits

Abb.: zeno.org, Wikipedia

Als Gerhart Hauptmann im Alter von 20 Jahren seine niederschlesische Heimat verließ und nach Thüringen kam, steckte er in einer ordentlichen Lebensabschnittskrise fest. Den Weg weiterzuverfolgen, den er bislang eingeschlagen hatte, wollte ihm nicht mehr so recht schmecken — vielmehr gärte es in ihm, ein neues, weiteres Mal auszuloten, wohin die ›Reise‹ für ihn denn nun wirklich gehen sollte. Denn gleichwohl der spätere Träger des Literaturnobelpreises bereits als Kind durch profunde Fabulierfreudigkeit auffiel, war Hauptmann keineswegs einer jener frühberufenen Literaten, die bereits Kindheit und Jugend dichtend oder doch zumindest fortwährend tief in Büchern vergraben verbrachten und dabei stets genau vor Augen hatten, welchen Lebensweg sie einmal einschlagen würden — eben den eines Dichters und Schriftstellers. Nein, Gerhart Hauptmann war als Knabe vor allem eines: von zarter Konstitution, in der Folge häufig krank und wenig in der Breslauer Realschule, die er seit 1874 besuchte und die ihm mit ihrer preußisch geprägten Vorstellung von Strenge und Gehorsam sowieso zunehmend zuwider war. Er sehnte sich nach den Kindheitstagen zurück, in denen er unbeschwert und frei aller Zwänge in der Umgebung des Hotels, welches seine Eltern im heimatlichen Ober Salzbrunn führten, hatte herumstromern können. Um einiges wohler fühlte er sich daher auch in einem ›Jünglingsbund‹, in dem er die meiste seiner freier Zeit verbrachte. Jener hatte sich ganz


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nach einem Semester beendet er Studium und Aufenthalt in der Saalestadt wieder. Dennoch scheint dieser kleine Zwischenschritt nach Jena, der im November 1882 seinen Anfang findet, eine geradezu mirakulöse Wirkung auf den jungen Niederschlesier ausgeübt zu haben: »Zuerst empfand ich etwas wie die Wirkung eines Jungbrunnens«, schreibt Hauptmann in seiner Autobiografie »Das Abenteuer meiner Jugend« und gerät in der Erinnerung an diese Jenaer Zeit noch Jahrzehnte später ins Schwelgen. »In ungeahnter Weise erneut und verjüngt, merkte ich, wie alt und beschwert, ja gleichsam verholzt ich in Schlesien gewesen war. Hier umgab mich ein Licht, eine Luft, die das Atmen leicht, das Dasein froh machte. Ich war erstaunt, daß es einen Ort wie Jena gab, und bedauerte, so lange in ein finster-rauhes Klima des Geistes und Gemütes verstoßen gewesen zu sein. Ich war verwundert, wie sich äußere Enge, warmes Wohlbehagen und geistige Weite hier zu schöner Harmonie verbunden hatten, und fühlte sogleich ihre lind umfangenden Wirkungen. […] Hier erst konnte ich auf höherer Ebene an die Unschuldstage meiner Knabenseele wieder anknüpfen: wie ein zweiter langer, ununterbrochener Lebensmorgen kam es über mich.«

leicht ins Geistige übertrug. […] Mußte sich nicht durch dies allein schon vor meinem gleichsam trunkenen Auge die Umgebung in eine griechische Gegend, Jena in ein Athen verwandeln?« Nicht minder verwunderlich: Die ausdauernde Beschäftigung mit der Antike wird im jungen Studiosus Hauptmann schließlich so heftig drängende Sehnsuchtsanreize freisetzen, die zugehörigen Originalschauplätze rund ums Mittelmeer kennenzulernen, dass dieser sich trotz aller Zuneigung zum holden Jena, bereits im Frühjahr 1883, nach nicht einmal einem halben Jahr vor Ort, entschließt, seine Zelte abzubrechen, um umgehend sich auf den Weg gen Südeuropa zu begeben.

Hörsälen, auf Spaziergängen, bei Mittag- und Abendessen im Gasthaus Zum Löwen, oder wir zogen auf eines der Bierdörfer, Lichtenhain oder Ziegenhain, und fühlten uns bei bescheidenen Mahlzeiten selig. Dazu kam eine alte Konditorei, in der Leutrastraße gelegen, neben unserer wurmmehlgesegneten Unterkunft, wo wir regelmäßig zur Vesper Kaffee tranken.« Besagte ›wurmmehlgesegneten Unterkunft‹ bezog sich auf die in einem Seitenflügel eines innerstädtischen Mehrfamilienhauses gelegene ›Residenz‹ der Brüder, die offenbar mehr als nur einen neuen Anstrich brauchte. »Carl und sein Freund Ferdinand Simon waren bei einem Rat Wuttich untergekommen«, erinnert Gerhart Hauptmann sich später. »[I] ch gesellte mich als dritter dazu. Man hatte uns einen ziemlich vermorschten Flügel des Stockwerkes, das die Familie Wuttich bewohnte, eingeräumt: besser gesagt, man hatte ihn uns überlassen. Denn außer einer wackligen Feldbettstelle, einem wackligen Tisch und einem wackligen Stuhl enthielten unsere kahlen, aber irgendwie wohnlichen Räume nichts. […] Wir machten uns unsere Betten selbst, was wenig Mühe verursachte, da Bettzeug eigentlich kaum vorhanden war, und ließen die Zimmer unausgekehrt. Die Semmeln hängte uns morgens der Bäckerjunge an die Tür, und abwechselnd mußte jeder von uns dreien den Frühstückskakao

WURMMEHLGESEGNETE UNTERKUNFT Noch geht er allerdings voll auf in seinem Jena-Dasein — vor allem eben in jenem Erstkontakt mit der wahren Wissenschaft, die imstande ist, ›Welträtsel‹ zu lösen und deren aufklärerischer Geist ihn geradezu in Verzückung versetzt. Darüber hinaus aber auch in dem ungezwungenen Studentenleben, dem er hier dank monatlicher Zuwendungen seiner Verlobten und späteren ersten Ehefrau Marie Thienemann — eine vermögende Fabrikantentochter aus Radebeul — weitgehend sorglos und ohne allzu groß aufs Geld schauen zu JENA ALS SAALE-ATHEN müssen nachgehen kann. »Wir [die GebrüJa, das kleine Universitätsstädtchen im der Hauptmann] verbrachten den Tag in den Herzen Thüringens hat es dem jungen Gerhart Hauptmann ganz offensichtlich über alle Maßen angetan. »[V]on einem zuinnerst lachenden Jugendglück überwältigt«, stürzt sich der 20-jährige in das ihm in dieser Form noch unbekannte Universitätsleben, das ihm gleich einem unerwarteten Geschenk die Möglichkeit eröffnet, in eine Welt des Wissens bzw. der Wissenschaft einzutauchen, in der er sich vom Fleck weg wohl fühlt. Immatrikuliert für Philosophie und Literaturgeschichte besucht er verschiedene Geschichtsvorlesungen, erlebt die Lesung des Philosophen Rudolf Euckens zu den bedeutendsten Denkern der Vergangenheit als einen »verwirrenden Sturm«, geht in einer schier grenzenlosen Begeisterung für das Themenfeld Antike auf und saugt einem Schwamm gleich alles zur griechischen Kunst und Philosophie auf, was ihm unter Augen und Ohren kommt. Bei solch wogendem Enthusiasmus für das antike Griechenland ist es kaum verwunderlich, dass sich das beschauliche Thüringer Städtchen vor den Augen Hauptmanns in ein regelrechtes Saale-Athen verwandelt: »Alles um Jena hatte für mich einen fremdheimlichen Zug, den ich für südlich hielt. Der BELIEBTES AUSFLUGSZIEL, BEI GERHART HAUPTMANN ABER AUCH AUSGANGSPUNKT EINER kahle Jenzig mit seinem bläulichen Muschel- MEMOR ABLEN NACHTWANDERUNG: der Jenaer Fuchsturm auf dem Hausberg um 1900 kalk breitete eine seltsame Helle aus, die sich - Hauptmann und seine Verlobte Marie Thienemann, 1881

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kochen.« Großer Vorteil dieses minimalistischen WG-Lebens mit Holzwurm: Den Vermietern ist es mehr oder weniger egal, ob, wann und in welchem Umfang sie ihre Miete zahlen oder nicht. — Ein Phänomen übrigens, dem Hauptmann in ähnlicher Form wiederholt in der Saalestadt begegnet. Denn auch Schneider und Schuster, ja selbst sogar mancher Wirt ›bestehen‹ geradezu darauf, dass es nicht nötig sei, die anstehenden Rechnung sofort zu begleichen. Nach Beendigung des Studiums sei ihnen vollkommen ausreichend. NACHTWANDERUNG NACH WEIMAR Eine Episode seines Thüringenaufenthalts wird Gerhart Hauptmann bis ins hohe Alter im Gedächtnis haften bleiben. Nach einem ihrer regelmäßigen Ausflüge in die nähere Umgebung Jenas sind die Gebrüder nebst einiger Gefährten aus dem Freundeskreis Mitte Februar 1883 in der Fuchsturm-Gastwirtschaft eingekehrt, als der jüngere der beiden Hauptmann-Brüder die spontane Idee in die Runde wirft, man könne doch noch zu einer Wanderung nach Weimar aufbrechen — jetzt sofort, gleich nach dem letzten Bier. Der Grund: Wenige Tage zuvor war Richard Wagner in Venedig gestorben und für den kommenden Tag böte sich die einmalige Gelegenheit, einer konzertanten Gedenkfeier für den berühmten Komponisten im Weima-

re«, die in Teilen zur Gedenkfeier aufgeführt wird, einen würdigen Lohn für ihre Wandermüh’. Freilich hätten sie den Weg ohne weiteres auch ganz bequem per Bahn bestreiten können, zweifellos wäre dann jenes kleine nächtliche Abenteuer aber auch nur halb so memorabel geblieben …

HAUPTMANN und seine Verlobte Marie Thiene­

mann, 1881

rer Theater beizuwohnen. Tatsächlich finden sich ohne weiteres einige Mitstreiter, die von der Idee genauso hellauf begeistert sind wie deren Schöpfer und so begibt sich die Gruppe noch am gleichen Abend auf den Weg in die 21 Kilometer entfernte Residenzstadt — durch »eine stockfinstere, kalte, von Regenschauern durchsetzte Finsternis«. Im Morgengrauen erreichen sie erschöpft und durchnässt, aber glücklich das Ziel und finden schließlich in der überwältigenden Erfahrung der »Walkü-

BLEIBENDE ERINNERUNG Seinem Jena-Aufenthalt folgend sollte Gerhart Hauptmanns Suche nach einem erfüllenden Lebensinhalt noch das eine oder andere weitere Kapitel erhalten. Auf einen letzten, erfolglosen Versuch, sich als Bildhauer in Rom zu etablieren, folgte eine Zeichenausbildung in Dresden, dieser wiederum Schauspielunterricht und ein neuerliches Studium in Berlin. Dort erst, im Jahre 1889, brach sich endlich und endgültig jener Berufswunsch seine Bahn, der schon seit einigen Jahren darauf wartete, freigelegt zu werden und dem er in der Folge dann auch den Rest seines Lebens nachgehen würde: Dichter und Autor zu sein. Und auch, wenn der bald schon berühmte Schriftsteller Jena, sein Saale-Athen, zeitlebens kein zweites Mal besuchte, sollte sich ihm jene kurze, bereichernde Zeit, die er hier verbrachte, tief einbrennen und schließlich, wie er ein gutes halbes Jahrhundert später festhielt, »im Erinnern zum Menschenalter ausweiten« … (mei)

LEE MILLER: TO BELIEVE IT 9.8. — 18.10.2020 Kunsthalle Erfurt Fischmarkt 7 | 99084 Erfurt

Lee Miller: Visitor’s tour, Buchenwald Germany 1945

© Lee Miller Archives

Vor 75 Jahren begleitete die Fotografin Lee Miller im Auftrag der britischen Vogue die amerikanischen Truppen beim Vormarsch von der Normandie über Paris bis nach Thüringen und weiter an die Elbe nach Torgau.

www.kunstmuseen.erfurt.de

Abb.: Wikipedia

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Foto: Sylvia Obst

| THEATER |

Theater Special 2020 THÜRINGER THEATER

der Corona-Krise.

ideenreich in

UNGEWÖHNLICHE ZEITEN ­erfordern ungewöhnliche Ideen. Um den Corona-Auflagen gerecht zu werden, hat das Theater Nordhausen den diesjährigen Theatersommer nach Heringen/Helme verlegt.

»Aufregende Nachrichten erreichen uns«, verlautbarte das Jenaer Theaterhaus im Juni. „Der Sommer 2020 muss nun doch nicht ohne eine Open-Air-Veranstaltung auskommen! Unser ganzes Haus arbeitet auf Hochtouren daran, im Rahmen eines sehr kleinen Kulturarena-Sommerspektakels fünf einzigartige Veranstaltungen zu präsentieren. ›Urlaub in Deutschland‹ lautete der Titel dieses Projekts und er beschreibt eine fünfteilige Serie, die die Spielenden des Jenaer Theaterhauses zusammen mit internationalen Kollaborateur*innen und aufregenden Gästen aus Deutschland diesen Sommer auf die Beine gestellt haben.« Trotz Corona und mit entsprechend angepasstem Hygienekonzept. So ähnlich agierten in den zurückliegenden Sommerwochen fast alle Theater in Thüringen. Es gab kleine Konzerte, vor Altenheimen, in Parks und in Gärten. In Erfurt sogar 1:1 — ein*e Musiker*in, ein*e Zuhörer*in, zwei Meter Abstand. Das war das Prinzip der 1:1 CONCERTS, die ab Juni in Erfurt mit Musikern des Philharmonischen Orchesters zu erleben waren. Wie ungewöhnlich! Das alles zeigt uns, wie man aus der Misere doch auch mit viel gutem Willen (und vor allem Können!) einen Neustart im Sinne des treuen Theaterpublikums hinbekommt. Zur Freude aller. Denn wenn etwas überall hundertprozentig zu spüren war und ist, so ist es die überaus große Freude der einen, wieder auf der Bühne zu stehen, und ebenso jene der anderen, end-

lich wieder die Künstlerinnen und Künstler live erleben zu können. Wie das die einzelnen Theaterintendant*innen für ihr Theater sehen und welche Aussichten es gibt, erfahren Sie in unserem folgenden »Theater Special 2020«. 5 FRAGEN AN DIE INTENDANTEN / DIE ­I NTENDANTIN DER THÜRINGER THEATER FÜR DIE SPIELZEIT 2020/21

STEFFEN MENSCHING

Fotos: Anke Neugebauer / Harald Wenzel-Orf; Logo: Theater Rudolstadt

September 2020

Infos zum Intendanten Steffen Mensching Alter: zwischen 37 und 77 Lieblingskomponist: John Zorn (und 98 andere) Lieblingsautor: Alexander Moritz Frey (und 99 andere) LieblingsschauspielerIn: Marlene Dietrich (am 27. Dezember geboren) Lieblingsgetränk: Wasser (in jeder Form) Lieblingsessen: Pho Gha (Ohne Geschmacksverstärker)

Theater Rudolstadt Zu 1: Einen Höhepunkt gab es gleich zu Beginn der Saison in Form einer Kooperation der Thüringer Sinfoniker mit dem Northern Symphony Orchestra St. Petersburg. Unter Mitwirkung russischer Sänger und Choristen kam die Oper »Die Jungfrau von Orleans« von Tschaikowsky zur Aufführung. Passend zum 30. Jahrestag der Wende folgte im Oktober die Uraufführung der turbulenten Komödie »Hilfe, die Mauer fällt!«. Die Aufführung erhielt in der Presse und beim Publikum viel Zuspruch und war fast immer ausverkauft. Wir werden die Vorstellung in die neue Saison übernehmen.

1. — Die zurückliegende Saison war ja mehr vom Nicht-spielendürfen wegen der Corona-Pandemie geprägt. Gab es für Sie dabei trotzdem so etwas wie einen Höhepunkt in der vergangenen Spielzeit? Oder gar mehrere? Zu 2: Grundsätzlich werden wir in der kommenden Spielzeit 2. — Wie gut sind Sie auf die neue versuchen, ein möglichst breites Spielzeit vorbereitet? Was wollen Angebot für unsere Zuschauer Sie — bei weiterhin geltenden Hy- zu bieten, verbunden mit einem giene-Auflagen — Ihrem Publikum Höchstmaß an Sicherheit und bieten? Und wie soll das funktio- Komfort. Um dies zu schaffen, nieren? werden wir, wie alle anderen Theater, kunstvoll improvisieren 3. — Welche Unterstützung haben und flexibel reagieren müssen. Sie durch die Besucherinnen und Besucher seit März 2020 erfah- Zu 3: Wir befanden uns als öfren? Welche durch die Landesre- fentlich subventioniertes Untergierung? Konnte Ihnen Ihre Stadt/ nehmen in einer vergleichsweider Landkreis helfen? Oder auch se luxuriösen Lage, gingen für der Verein der Theaterfreunde? einige Wochen in Kurzarbeit, erhielten gleichzeitig viele Spen4. — Ist durch die Corona-Pande- den von Zuschauern, die auf die mie und der damit verbundenen Rückerstattung bereits gekaufter Suche nach neuen »Spiel-Ideen in Tickets verzichteten. Insgesamt außergewöhnlichen Zeiten« so- verlief die Kommunikation mit gar etwas Neues entstanden? Ein den Behörden im Kreis und im neues Format? Ein neues Stück? Land verlässlich, zügig und mit hohem Respekt. Wir wussten ja, 5. — Haben Sie ein Motto für das dass wir eine schwierige Lage Spielzeitjahr 2020/21 gewählt? Und gemeinsam in den Griff kriegen wenn ja, was beinhaltet dieses? mussten. Immerhin konnten wir bereits im Juni und Juli wieder Umfragen/Interviews: Sylvia Obst. kleinere Formate als Open-AirWir danken allen Theatern für die konstruktive Mitarbeit. Veranstaltungen anbieten. Diese

Aufführungen erfuhren viel Zuspruch. Zu4: Wir führen eine brandneue Eigenproduktion auf: »Ellenbogen, Ellenbogen« — ein Stück, das die Erfahrungen der Pandemie durch Kinderaugen reflektiert und den Irrsinn der letzten Monate in Momenten einfangen soll. Der Plot gewährt die spielerische Umsetzung der notwendigen Abstandsregeln auf der Bühne. Wie sich diese Regeln für den Orchesterbetrieb umsetzen lassen, ob es zu Musiktheateraufführungen kommt, werden wir herausfinden. Zu 5: »Lust und Zuversicht allein sind die Seele meines Wirkens.« Den schönen Satz schrieb Friedrich Schiller im Jahr 1795 an den Verleger Friedrich Cotta. Der Spruch erklärt sich von selbst. Wir nehmen die Gegenwart so ernst wie nötig und blicken erwartungsvoll nach vorn.

Theater Rudolstadt Platz der OdF 1, 07407 Rudolstadt Telefon: 03672.4500 www.theater-rudolstadt.de


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| FESTIVAL |

Neun Abende Optimismus ES WIRD AUCH IN DIESEM JAHR WIEDER GETANZT IN ERFURT: Ester Am­

brosino und das Erfurter Tanzthe­ ater trotzen Corona und vollführen internationales Tanztheater – mit Auflagen.

»Wir haben etliche Varianten als Liveübertragung in Betracht gezogen, aber Tanz ist Tanz — und die Empfindungen funktionieren beim Publikum überwiegend nur beim echten Live-Erlebnis. Deshalb haben wir zuerst einmal die Sitzplätze von einst geplanten und vorhandenen 200 auf nunmehr 80 reduziert, um die vorgeschriebenen Abstandsregeln

7. Internationales Tanztheaterfestival Erfurt 02.10.–08.11.2020 Kulturquartier und Schauspielhaus Erfurt

INTERNATIONALES

TANZTHEATER

FEST IVAL ERFURT

W W W. TA N Z T H E AT E R F E S T I V A L - E R F U R T. D E

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einzuhalten. Das betrifft sowohl den Spielort Altes Schauspielhaus (KulturQuartier) als auch das Theater Erfurt«, erklärt Ester Ambrosino das anstehende Internationale Tanztheater Festival, das in seiner siebten Auflage vom 2. Oktober bis 8. November in Erfurt stattfinden wird. »Natürlich ist es absolut nicht leicht, in Corona-Zeiten Tanztheater anzubieten, aber wir wollten es unbedingt und haben zugesehen, dass wir alle Hygiene- und Abstandvorschriften einhalten können. Außerdem wollten wir auch in dieser Stadt ein Zeichen setzen, dass im KulturQuartier wieder was passiert«, führt die Festivalchefin weiter aus. Projektmanager Stefan

02.10. –08.11. 2020

Foto: Wilfried Hösel

MORITZ OSTRUSCHNJAK: TANZANWEISUNGEN

Kirmse ergänzt: »Wir haben unser geplantes Programm umgestellt auf überwiegend SoloTanzstücke und Duette, begleitet von Videos und Filmen. Eröffnungs- und Abschlusspartys fallen logischerweise weg in diesem Jahr. Ebenfalls die geplante Großveranstaltung ›Thüringen tanzt‹. Alles ist vom Optimismus gekennzeichnet, das sollen die insgesamt neun Abende beweisen. Zur Festivaleröffnung am 2. Oktober wird das argentinische Stück »Un Poyo Rojo« (Dt.: Eine rote Bank) aufgeführt. »Zurzeit sind die beiden Argentinier in Frankreich, das war unser Glück«, erzählt Kirmse, »so ist der Weg für sie nicht allzu weit zu uns nach Erfurt. Auch mit dem zweiten Abend am 4. Oktober hatten wir ein ähnliches Glück. Wir erwarten dann Maura Morales, die im Moment in Düsseldorf lebt und deshalb zu uns kommen kann. Sie kommt mit ›Wunschkonzert‹. Natürlich sind diese beiden Veranstaltungen nur ein kleiner Teil des Gesamtprogramms. Einsehen kann man dieses unter: www.tanztheater-erfurt.de und www.­ tanztheaterfestival-erfurt.de. (syo)


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ANSGAR HAAG

Infos zum Intendanten Ansgar Haag Lieblingsessen: Schwäbischer Sauerbraten mit Spätzle Lieblingsgetränk: schottischer Whisky Lieblingskomponist*in: Leoš Janáček Lieblingsschauspieler*in: Birgit Minichmayr Lieblings-Ort/Platz in Meiningen: Das neu restaurierte Diezhäuschen mit Blick über die ganze Stadt

Zu 1: Die Spielzeiteröffnung mit Henrik Ibsens »John Gabriel Borkman« war ein besonderer Erfolg. Diese Produktion wurde auch zum bedeutendsten Norwegischen Theaterfestival nach Oslo eingeladen. Doch leider hat Corona dieses Gastspiel verhindert. Genauso wie es unsere Vorstellungsserie von Büchners »Leonce und Lena« im Theater Toulouse nach der Premiere abrupt beendete. Die Wiederentdeckung von Ernst Tollers »Hinkemann« war ein vielbeachteter Erfolg.

dende Interesse am Wert der Demokratie gelenkt. Der aufkommende Rassismus und die Ausländerfeindlichkeit dürfen nicht unter dem allgemeinen Schock des Corona-Virus gedeihen. Unter meiner 16-jährigen Intendanz habe ich immer einen Beitrag zur Wiedervereinigung beider Deutschlands leisten wollen und das als besondere Pflicht des Meininger Staatstheaters empfunden.

Zu 4: Wir haben eine ganze Reihe von Streaming-Angeboten gestartet. Das internationale Label QChamber hat weltweit überraschend viele Zuhörer erreicht. Aber auch die regionalen Sender wie RennsteigTV oder Südthüringer Regionalfernsehen wurden aktiv wie nie zuvor. Aber natürlich wollen wir möglichst rasch zurück zum alten Format: Aufführungen mit großem Orchester, großem Chor und ohne Abstand zwischen den Solisten, dazu vor vollem Zuschauerraum.

Zu 2: Wir haben einen auf die Hygiene-Auflagen ausgerichteten Spielplan erstellt. So beginnen wir mit Carl Sternheims »Die Kassette«, in der die Liebesszenen weniger mit dem Partner als mit der Geldkassette stattfinden. Im Musiktheater eröffnen wir mit Luke Bedfords Krimi-Oper »Through His Teeth«. Auch dort können wir die für das Orchester vorgegebenen Distanzregelungen einhalten wie etwa bei der Operette von Johann Strauß »Eine Nacht in Venedig«, wo der Chor hinter ve- Zu 5: Wir haben den Schwernezianischen Masken spielt. punkt auf das sichtbar schwin-

Das Meininger Theater Bernhardstraße 5, 98617 Meiningen Telefon: 03693.451222 das-theater-meinigen.de

PREMIEREN SEPTEMBER / OKTOBER 2020 Sternheim DIE

KASSETTE Bedford THROUGH HIS TEETH Wilder WIR SIND NOCH EINMAL DAVONGEKOMMEN Küspert SKLAVEN LEBEN Beethoven EGMONT Plucis WIR Karten erhältlich unter: 03693-451-222 / -137 und www.meininger-staatstheater.de

© Marie Liebig

Fotos: Marcel Krummrich / Theater Meiningen; Logo: Theater Meiningen

Theater Meiningen

Zu 3: Die Unterstützung ist von allen Seiten außerordentlich groß. Unsere Besucher haben zu überraschend großen Teilen die Gutscheine, die wir ausgeben mussten, da Vorstellungen ausgefallen sind, als Spenden an das Theater gegeben. Die Landesregierung unterstützt uns, die Stadt und der Landkreis erlaubten großzügig Konzerte außerhalb des Hauses und der Verein der TheaterFreunde hilft durch unglaubliche gute Lobbyarbeit.


18 Infos zum Generalintendant Kay Kuntze Komponist*in: Giuseppe Verdi Autor*in: Wilhelm Busch Schauspieler*in: Meryl Streep Lieblingsgetränk: Eierlikör Lieblingsessen: Dorade vom Grill bei Sonnenuntergang am Strand von Korfu

KAY KUNTZE

Infos zum Intendanten Hasko Weber Lieblingskomponist*in: Sven Helbig Lieblingsautor*in: Sybille Berg Lieblingsschauspieler*in: Sophie Rois Lieblingsgetränk: Elephant-Gin Lieblingsessen: Knurrhahn

HASKO WEBER

Theater Altenburg-Gera DNT Weimar Zu 1: Ein Wunder der letzten Spielzeit ist für mich das Altenburger Theaterzelt, unsere Interims-Spielstätte während der sanierungsbedingten Schließung des Altenburger Theaters. Ohne jegliche »Kinderkrankheiten« hat es auf Anhieb hervorragend funktioniert und wurde bis zum Lockdown von unseren Zuschauerinnen und Zuschauern wunderbar angenommen. Zu 2: Wir wollen uns größtmögliche Flexibilität erhalten, um unserem Publikum das unter den gegebenen Umständen qualitativ und quantitativ bestmögliche Theater anbieten zu können. Darum haben wir zwei Spielpläne parallel geplant. Einen, der davon ausgeht, dass wir ab 1. 9. wieder voll arbeitsfähig sind und einen, der davon ausgeht, dass auch im September und den ­Folgemonaten die aktuellen Hygiene- und Abstandsbestimmungen gelten. Welcher Spielplan realisiert wird, hängt von der Infektionsdynamik ab. Zu3: Viele Kartenbesitzer von Karten für Vorstellungen, die coronabedingt nicht mehr realisiert werden konnten, haben auf ihre Tauschoption verzichtet und stattdessen den Ticketpreis gespendet. Die dadurch entstandene Spendensumme von über 41.000  € hat uns schier überwältigt als starkes Zeichen der Solidarität unserer Zuschauerinnen und Zuschauer mit ihrem Theater. Dass sich der Thüringer Kulturminister Dr. Benjamin-Immanuel Hoff zu den bestehenden Finanzierungsvereinbarungen vollumfänglich bekannt hat, stimmt außerdem zuversichtlich, dass die Thüringer Theater und

Orchester die Coronakrise überle- Zu 1: Wir hatten vor dem Lockben werden. down eine sehr bemerkenswerte Premiere der Oper »Ariadne auf Zu 4: Die aktuellen Hygiene- Naxos« von Richard Strauss. Ich und Abstandsregelung haben bin natürlich gespannt, wie wir natürlich starke inhaltliche und diese komplexe Inszenierung ästhetische Auswirkung auf den in der nächsten Saison in ihrer Charakter der nächsten Spielzeit. ganzen Bandbreite präsentieren Sollten diese Regelungen ab Sep- können. Zudem hat unser Mautember weiter gelten, würden die erprojekt »HORIZONTE« zum 30. angebotenen Stücke kleiner be- Jubiläum des Falls der innerdeutsetzt, kürzer und pausenlos sein, schen Grenzen eine große Aufaber häufiger gespielt werden. merksamkeit erzeugt. Zu 5: Das haben wir nie. Dafür arbeiten wir mit thematischen Reihen wie z. B. »Wider das Vergessen«, »Denk ich an Deutschland … — 30 Jahre Einheit« oder »Wir sind Beethoven«.

Theater Altenburg-Gera Theaterplatz 1, 07548 Gera Tel.: 0365.8279-120 Fax: 0365.8279-135 info@theater-altenburggera.de www.theater-altenburggera.de

Zu 4: Die Abstandsregel bedeutet auf der Bühne eine ästhetische Herausforderung. Neue Formen entstehen eher selten aus der Not heraus. Die Erfahrungen der Pandemie werden aber einen langen Nachklang haben, der auch künstlerisch zu spüren sein wird.

Zu 5: Unser Motto lautet »Offene Herzen« und ist eine Einladung an alle, sich auch in der Zukunft in Konzerten und Aufführungen neugierig und zugewandt zu verZu 2: Das kann ich nicht präzise sammeln. voraussagen. Wir haben kleine Formate vorbereitet, wir sind aber auch in der Lage, unseren Spielplan umzusetzen — je nachdem, welche Regelungen wir beDNT Weimar achten müssen. Theaterplatz 2, 99423 Weimar Zu 3: Die mentale Unterstützung Telefon: 03643.755334 ist sehr groß, aber auch im Haus www.nationaltheater-­ sind alle Mitarbeiter*innen enweimar.de gagiert bei der Sache. Ich denke, dass es für viele private und besonders kleinere Theater, vor allem auch in der freien Szene, existentielle Probleme zu lösen gilt. Für uns wird in diesem Sinne die zweite Jahreshälfte entscheidend werden.

Fotos: Andreas Schlager, Thomas Müller / Logo: DNT Weimar

Fotos: Ronny Ristok, Theater Gera / Logo: TPT

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September 2020 Infos zum Generalintendant Guy Montavon Geboren am: 15.09.1961 Lieblingskomponist*in: Bach Lieblingsautor*in: Voltaire Lieblingsschauspieler*in: Bruno Ganz Lieblingsgetränk: Chateau Petrus Lieblingsessen: Königsberger Klopse GUY MONTAVON

Zu 1: Die hinter uns liegenden Wochen waren eine spannende und fordernde Zeit — aber: Wir können auf 21 ausverkaufte Veranstaltungen unseres DomstufenOpen Airs und ein begeistertes Publikum zurückblicken. Die Bilanz und das sehr positive Feedback zeigen, dass wir zum richtigen Zeitpunkt die richtige Entscheidung getroffen haben, auch in diesem Jahr unser OpenAir auf dem Domplatz anzubieten. Neben großartigen Produktionen wie bespielweise »Lanzelot« unter der Regie von Peter Konwitschny

Zu 5: Selten hat ein Spielzeitmotto unseres Theaters so gut gepasst wie in diesem Jahr. »Auf Abwegen« haben wir die Saison 2020/21 überschrieben. Intendiert, um die Auswahl unserer ursprünglich ausgewählten Werke zu beschreiben: besondere Schicksale, Außenseiter der Gesellschaft, die im Mittelpunkt stehen. Menschen, die einen Weg abseits der Norm einschlagen.

definitiv für mich einer der Höhepunkte der Spielzeit. Zu 4: Vor wenigen Tagen haben die Proben für unsere erste ProZu 2: Die Planung der kommen- duktion »Drunter und Drüber« den Spielzeit war eine Heraus- der neuen Saison begonnen: eine forderung und geprägt davon, für musikalische Szenencollage, die die unterschiedlichen Szenarien am 20. September als Bestandteil Pläne und Entscheidungen zu fin- des Erfurter Kulturwochenenden und zu kommunizieren. Wir des »Kulturknall« Premiere im haben also für unterschiedliche Großen Haus feiert. Unsere STUAusgangssituationen geplant, DIOBOX verwandelt sich zudem bieten jetzt unter Einbeziehung von September bis Dezember in von Hygienevorschriften und Ab- eine Kleinkunstbühne, die jeden standsregeln eine komplett neu Abend von einem anderen Erfurgeplante Spielzeit an und sind auf ter Star der Kulturszene bespielt wird. alle Eventualitäten vorbereitet.

Theater Erfurt Postanschrift: Theaterplatz 1, 99084 Erfurt Postfach 80 05 54, 99031 Erfurt Telefon: 0361.22330 info@theater-erfurt.de www.theater-erfurt.de

Spielzeit 2020/21 Ausblick 2020/2021

CABARET

ab 3.10.2020

DIE EHE DER MARIA BRAUN

ab 31.10.2020

DIE HEIMKEHR DES ODYSSEUS

Ballett Musiktheater Schauspiel Puppentheater Konzerte Mitmachen!

ab 21.11.2020 Ballett Impulse · Foto: Ronny Ristok

Fotos: Lutz Edelhoff / Logo: Theater Erfurt

Theater Erfurt

Zu 3: Schwierige Situationen machen bewusst, dass es eines Miteinanders bedarf. Eine Pandemie solchen Ausmaßes und die damit verbundenen geltenden Einschränkungen bedeuten natürlich einen enormen Einschnitt. Die Unterstützung und das Engagement vieler Beteiligter — von Künstlern und Mitarbeitern des Theaters Erfurt über Sponsoren, Zuschauer und Abonnenten bis hin zu unserem Träger, der Stadt Erfurt und verschiedenen Behörden — machen es möglich, dass wir vieles ins Positive verwandeln konnten.

Wir bewegen Sie!

BUDDENBROOKS

ab 30.1.2021

IL TRITTICO

ab 6.3.2021

CARMEN

ab 14.5.2021

KONZERTE

der Staatskapelle Weimar ab 13.9.2020

WIE ES EUCH GEFÄLLT

Open-AirSommertheater 18.6. – 16.7.2021

FLY ME TO THE MOON

Sinatra’s Greatest Hits

DIE LEGENDE VON Open-Air-Konzertnacht PAUL UND PAULA 17.7.2021

ab 16.4.2021

Gera 0365 8279105 · Altenburg 03447 585160 www.theater-altenburg-gera.de www.nationaltheater-weimar.de


September September 2020 2012 Infos zur Intendantin Sibylle Tröster Lieblingskomponist*in: Alexander Bălănescu Lieblingsautor*in: Else Lasker-Schüler, Ferdinand von Schirach Lieblingsschauspieler*in: Kevin Spacey, Javier Bardem Lieblingsgetränk: Espresso Lieblingsessen: Grünes Thai Curry

Fotos: Joachim Dette, Christian Schulze; Logo: Theaterhaus Jena

Fotos: Peter Michaelis / Waidspeicher; Logo: Waidspeicher

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SIBYLLE TRÖSTER

DIE LEITUNG DES JENAER THEATERHAUSES: Thorben Meißner, Heike Faude, Maarten van Otterdijk und Walter Bart (v.l.n.r.)

Theater Waidspeicher Theaterhaus Jena Zu 1: Ein besonderer Höhepunkt der vergangenen Spielzeit am Theater Waidspeicher war unser 40. Geburtstag. Freunde der Puppenspielkunst, ehemalige und jetzige Ensemblemitglieder trafen sich zu einem fantastischen Festwochenende im September 2019. Die künstlerisch herausforderndste und für mich schönste Inszenierung war die Puppentheater-Adaption des Buches »Atlas der abgelegenen Inseln« von Judith Schalansky — absurde, komische, melancholische, ungewöhnliche Geschichten von fernen Menschen und seltenen Tieren, von Entdeckern, Einheimischen und Gestrandeten. Zu 2: Wie alle Theater unseres Landes, haben wir ein Arbeitsund Infektionsschutzkonzept erarbeitet, um Covid-19 zu trotzen und unter den Bedingungen der Pandemie zumindest einen Teil des Repertoires für unsere Besucher spielen zu können. Am 19. September 2020 starten wir wieder in den Spielbetrieb — mit insgesamt sechs Premieren für die Spielzeit 2020/2021. Unter anderem dabei: der Klassiker »Pinocchio« von Carlo Collodi, »Bilder deiner großen Liebe« nach dem unvollendeten Roman von Wolfgang Herrndorf und »Der Tag, an dem die Oma das Internet kaputt gemacht hat« von Marc-Uwe Kling. Zu 3: Immer wieder erreichten uns Nachfragen vieler unserer Besucher mit der Hoffnung, dass wir gesund durch die schwierige Pandemiezeit kommen mögen. Wir sind dankbar für alle gezeigten Gesten der Solidarität, so auch der, dass Gäste spontan den Gegenwert für Tickets spendeten,

Zu 1: Die erste Hälfte der Spielzeit konnten wir natürlich noch spielen und sogar vier Premieren und ein Tanzfestival produzieren. Erst dann kam der Einschnitt und somit auch Veränderungen im Spielplan. Umso glücklicher sind wir, dass wir mit der Filmserie »Urlaub in Deutschland« zum Abschluss sowohl Open-AirAufführungen als auch den digiZu 4: Puppen sind zum Glück im- talen Besuch für unser Publikum mun gegen jedes Virus und die anbieten konnten. ästhetischen Möglichkeiten der Puppenspielkunst unerschöpf- Zu 2: In Vorbereitung auf die lich. Im Puppentheater erfinden kommende Spielzeit haben wir wir unentwegt neue Formate. Ein ein gutes und publikumsfreundliPuppenspieler allein kann mit ei- ches Hygienekonzept entwickelt ner Handvoll Puppen eine ganze und brauchen jetzt nur noch das Welt entstehen lassen, doch wie Vertrauen unserer Gäste. In den jedes Theater brauchen wir die ersten Monaten werden wir nur authentische Begegnung mit un- unsere Hauptbühne bespielen, serem Publikum. Wir wünschen weil wir in diesem Raum die uns sehr, bald wieder unsere größte Flexibilität haben. Genegroßen Ensembleinszenierungen rell setzen wir eher auf kurzfristiim In- und Ausland spielen zu ge Programmplanung, um aktuelkönnen. ler auf Veränderungen reagieren zu können. Zu 5: Theater beginnt hier! Zu 3: Zum Glück können wir im Jahr 2020 auf laufende Verträge mit dem Land Thüringen und der Stadt Jena bauen, die uns eine stabile finanzielle Situation geben. Für die nächste Saison sind wir noch in Verhandlungen mit unseren öffentlichen Geldgebern und hoffen auf die Bestätigung der bereits vor Corona kalkulierten Zuschusshöhen. Einen Theater Waidspeicher Förderverein haben wir nicht, alDomplatz 18, 99084 Erfurt lerdings lässt der positive Verlauf Telefon: 0361.5982924 beim Ticketverkauf zu »Urlaub in Telefax 0361 5982923 Deutschland« darauf hoffen, dass kasse@waidspeicher.de unsere Besucher*innen auch zuwww.waidspeicher.de künftig gern ins Theaterhaus kommen. die sie für eine entfallene Vorstellung erworben hatten. Mit dem Land Thüringen und der Stadt Erfurt als unseren Förderern sowie mit dem Deutschen Bühnenverein sind wir in einem dichten und partnerschaftlichen Dialog, wir erhalten verlässlich präzise Hinweise auf diverse Hilfsprogramme, zu Rechtsfragen u. a.

Zu 4 Die bereits erwähnte theatrale Filmserie »Urlaub in

Deutschland« war ein völlig neues Format, die in der regulär verlaufenen Saison so nicht entstanden wäre. Sowohl als künstlerisches Mittel als auch inhaltlich, denn ohne die besonderen Umstände wäre der Urlaubszustand der Nation nicht in unseren Fokus geraten. Zu 5: Die nächste Spielzeit ist aufgrund der aktuellen Lage mit vielen offenen Fragen verbunden. Wir haben von daher auf ein Spielzeitmotto verzichtet und legen den Schwerpunkt auf einen flexiblen Umgang mit allen Herausforderungen, die auf uns warten.

Theaterhaus Jena gGmbH Schillergässchen 1, 07745 Jena (Karten-)Tel.: 03641.8869-44 Fax: 03641.8869-10 info@theaterhaus-jena.de www.theaterhaus-jena.de


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| MUSIKGESCHICHTE |

TANGERINE DREAM

Kraut anbauen und Schönheit verbreiten Man orientierte sich an Stockhausen, verbannte oft Schlagzeug oder einfache Gitarren, spielte lieber auf Kindertröten und selbst gebauten Tasteninstrumenten und ließ Töpfe über Treppen rollen. Dann wieder gab es Musikgruppen, die nicht nur still auf der Bühne standen und Tasten drückten, sondern ihre aufregende Musik mit Lichtelementen, Schauspielerei und Pantomime verbanden und alles verdammt härter klingen ließen. Die Musikgeschichte bekam mit Klängen, die New Wave vorwegnahmen, als Blaupause für Techno gelten, in den Heavy Metal hinein wirkten und dann wieder für sich eine ganz eigene Welt schufen, von Johnny Lydon bis zu den Red Hot Chili Peppers rezipiert wurden bzw. werden ein wirklich wirkungsmächtiges Kapitel dazu. Krautrock — experimentelle, improvisationsfreudige Rockmusik made in West-Germany. NOCH EINMAL ›FREAK‹ SEIN Jetzt ist es wieder so weit: Jene Musik, die das elektronische Gezirpel von heute überhaupt erst möglich machte, erlebt ein neues Revival. Der Krautrock, den die Protagonisten dieser Klänge selbst gern als ›Kosmische Musik‹ bezeichneten, hat noch nicht alle

Akteure verloren. Musiker, die noch können, die die Musik für immer in ihre Seele eingepflanzt haben, lassen die niemals weniger werdende Fangemeinde an ihren Sequenzen, an den futuristischen Melodien teilhaben. Leider werden mit dem transzendentalen, kosmischen Fuck-Rock nicht die Forsters, Benzkos und Oerdingers aus den Verkaufscharts vertrieben. Doch wer noch einmal ein ›Freak‹ sein will, ein ›gemeingefährlicher Irrer‹, der mit Amphetaminen höhere Weihen entert, der sollte unbedingt zur gerade neu aufgelegten Acid-Freakout-Musik greifen, auch wenn diese nicht mehr in wilden Op-Art-Covern steckt. DIE GROSSEN DER SZENE Es war eine herrliche Zeit mit Bands, deren Namen man sich heimlich und ehrfurchtsvoll während der Vorlesungen zuflüsterte, die das harmlos flache Gedudel von ELP, die spirituellen Airbrush-Malereien von Yes und das Mantra-Geklingel von Pink Floyds »Dark Side Of The Moon« aus den Gehörgängen verbannten. Da waren sie, die Genialen der Krautrockszene: Can (mit Irmin Schmitt), Tangerine Dream (Edgar Froese), Amon Düül, Klaus Schulze, Neu!, später dann

Faust und natürlich Kraftwerk. Letztgenannte besteht heute nur noch aus Ralf Hütter, der Kraftwerk mit dem unlängst verstorbenen Florian Schneider gründete und jetzt ab und an mit kleinen Helferlein durch die Welt zieht und gefeiert wird. Ebenfalls mit von der Partie: Bands wie Cluster, Harmonia und natürlich Hans-Joachim Roe­ delius, wegweisender Elektropionier und Krautrocker, Solitär der deutschen Musikgeschichte. Von ihm gibt es nun eine 3 LP-Box mit Material aus seiner experimentellen Zeit. Harmonische Skizzen und nicht verwendete Stücke von 1973 – 1978.

FAUST

KRAUTROCK AUS DEM ­N ORDEN Auch der aufopferungsvolle und mit wundervollen Zusammenstellungen immer wieder auf sich aufmerksam machende Musikverlag Bear Family mischt beim Krautrock-Revival kräftig mit. Die netten Menschen aus dem niedersächsischen Holste steigen schon seit einigen Jahren regelmäßig in ihre unheimlich umfangreichen Archive und holen für die Nachwelt fast Vergessenes, aber zum Vergessen viel zu Wertvolles, ans Tageslicht. Nachdem sie damit die 10er CDBox »Die Burg Waldeck Festivals« bestückt hatten und die wundervolle Serie »Aus grauer Städte Mauern — Die Neue Deutsche Welle« dem Publikum zur Verfügung stellten, gaben sie sich nun ganz der Krautmusik hin. In regelmäßiger Folge, so die Verlautbarung, soll es fortan immer ein Musikdoppelalbum mit 100-seitigem Booklet geben. Den Anfang machte im März die umfangreiche Compilation »Kraut! — Die innovativen Jahre des Krautrock, Teil 1 & 2«. Im ersten Teil konzentrierte man sich dabei ganz auf den Norden der Bundesrepublik, denn auch da– zwischen Hamburg, Bremen und Oldenburg — baute man Kraut

Fotos: Wikipedia/Frank Schwichtenberg, Jan Lankisch, privat

VOR ÜBER 50 JAHREN hatten deutsche Musiker die Idee, der Musikgeschichte ein eigenes Kapitel hinzuzufügen. Sich vom klebrigen R & B abzuwenden und den neuen elektronischen Instrumenten hinzugeben, war ein kleiner, aber entscheidender Schritt, den sie wagten. Es entstand: der Krautrock – ›Kosmische Musik‹, die auf die Entwicklung der weiteren Musikgeschichte maßgeblichen Einfluss ausüben sollte. Zahlreiche dieser Krautrock-KünstlerInnen können aktuell wiederentdeckt werden.


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der Sorte 1a an. Ganz vorn dabei: Achim Reichel, der nach verschiedenen Beat-Mätzchen mit den Rattles und Wonderland ein derartig elektronisches Wirrwarr verbreitete, dass es heute noch eine wahre Freude ist, dieses anzuhören. A.R. & the Machines nannte er die Band, die die Musik durch den lila verfärbten Weltraum zum Fliegen brachte. Sein Song »Schönes Babylon« ist einfach nur schön. DIE GANZE BANDBREITE Auf der norddeutschen Krautrock-Compilation ebenfalls mit dabei ist Michael Rother, der einst Neu! gründete sowie die laut schrammelnden und ihre Songs mit reichlich Heavy anreichernden Atlantis, Lucifer’s Friend, Nektar, Eloy und Galazy. Nicht vergessen wurde löblicherweise das Trio Silberbart aus Oldenburg und Wilhelmshaven, die leider viel zu schnell in Vergessenheit gerieten. Mit ihrem bizarren Sänger Hajo Teschner, irrem Hardrock und Kosmischem Blues rüttelte das experimentelle Noise-Trio das Land mächtig auf, wobei sie sich häufig an Guru Guru orientierten. Irgendwie gehörten zu den ›Kosmischen Klängen‹ wohl auch verschiedene FolkKapellen dazu, die häufig in Wohngemeinschaften oder Scheunen zusammenlebten und vollkommene musikalische Schönheit verbreiteten. Wer träumen und beseelten

KRAFTWERK

Klang genießen wollte, der war, wie auf der der Compilation von Bear Family Records ebenfalls nachzuhören ist, bei Novalis und Ougenweide genau richtig. Die einen sangen »Wer Schmetterlinge lachen hört« und die anderen Texte von Walther von der Vogelweide. Man vermischte traditionelles Liedgut mit moderner Rockpoesie und schuf so kleine Hymnen, die faszinierten und die Zuhörer in duftende Wolken hüllten. IMMER WIEDER EIN GANZ NEUER SOUND Auch der zweite Teil ist dem Vorgänger ebenwürdig, denn hier trifft man auf Politrocker, wie Floh de Cologne, die mit kräftigen Gitarren und einfachen Texten das »Fließband Baby« zur Revolution überreden wol-

len. La Düsseldorf lassen es harmonisch angehen, bringen den reinen Beat in die Musik und Passport, einstmals mit Udo Lindenberg am Schlagzeug und dem späteren »Das Boot«Komponisten Klaus Doldinger verbinden schräg und Funky-Rhythmen Jazz mit Rock. Bröselmaschine wiederum lassen Schmetterlinge fliegen und Witthüser & Westrupp vereinen deutsche Texte mit mystischem Folk, verbrauchten jede Menge Jesuspilze und wendeten sich ganz der verspinnerten Illusion hin. Schließlich tun Hoelderlin es ihnen gleich, wobei bei ihnen das Mittelalter wieder erwacht und der krautige Rock mit einem Hauch Dope immer dabei ist. Am Ende zeigen Epitaph, wie Krachgitarren eingesetzt und Schlagzeugburgen errichtet werden können und dabei ein ganz neuer famoser Sound entsteht. (tbe)

Zum Nachhören: »Kraut! – Die innovativen Jahre des Krautrock, Teil 1 & 2«, Bear Family Records Roedelius: »Tape Archive Essence 1973 – 1978«, Bureau B. Roedelius: »Selbstporträt — Wahre Liebe«, Bureau B.


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Dreifach aktiv — Doppeltes Glück FR ANK MANSIUS, GESCHÄFTSFÜHRER DER GRONE BILDUNGSZENTREN THÜRINGEN, ERINNERT SICH GERN: »Von Anfang an war es für uns eine tolle Aufgabe, die wunderschönen Doppelliegen in unserer Werkstatt in Weimar zu bauen. Der Regionalverbund hatte einen zuverlässigen Partner in der Region gefunden; und für unsere Auszubildenden und Handwerker war und ist das Projekt auf der Suche nach beruflichen Perspektiven einfach wunderbar!« Im Vordergrund haben auf der nunmehr 30. Doppelliege im Luisenpark Platz genommen: Dr. Kerstin Waterstradt, Geschäftsführerin Regionalverbund der Genossenschaften, und Melanie Sänger vom Kooperationspartner Erfurter Bank eG.

EISPORTIONEN SOWIE BUGA-BÄNKE:

Genossenschaften.

über aktuelle Initiativen und Überraschungen der Erfurter (Wohnungsbau-)

In Erfurt findet man einen Verbund der drei größten Erfurter (Wohnungsbau-)Genossenschaften unter einem Dach. Vor ziemlich genau 14 Jahren, am 14.09.2006, schlossen sich die drei größten Erfurter Wohnungsbaugenossenschaften zum Regionalverbund der Erfurter Genossenschaften zusammen. Unter der Dachmarke »Die Genossenschaften für Ihre Region« werden seither Marketingaktivitäten gebündelt und Synergien besser ausgenutzt. Gegenwärtig (Stand: 31.12.2016) schließt dieser Verbund ein Gesamtanzahl von insgesamt circa 24.000 Mitglieder; 50.000 Bewohner (das entspricht fast einem Viertel der Erfurter Bevölkerung) und 21.000 Wohnungen ein. Auch andere Genossenschaften aus der Region sind herzlich eingeladen, sich dem Regionalverbund anzuschließen und dessen Serviceplattform sowie die damit verbundenen Marketingaktivitäten zu nutzen. FREIEIS STATT FAMILIENFEST Immer wieder tritt der Regionalverbund der Erfurter Genossenschaften zudem auch mit besonderen Aktionen in Erscheinung. Zwei öffentlichkeitswirksame Aktionen der ›Genossenschaftler‹ aus der jüngeren Vergangenheit wollen wir an dieser Stelle noch einmal kurz Revue passieren lassen: Da das allseits beliebte Familienfest der Genossenschaften (bisher ein alljährlich wiederkehrender Anziehungspunkt auf dem egaparkGelände) in diesem Jahr coronabedingt

ausgefallen ist, haben sich die Akteure etwas ganz anderes einfallen lassen. Gemeinsam mit »Rügers Eismobil« startete der Regionalverbund der Erfurter Genossenschaften zum Start in die Ferien eine Genusstour durch die Wohngebiete der drei Wohnungsbaugenossenschaften (WBG) Einheit, Erfurt und Zukunft und lud Mitglieder und Mieter zu einem leckeren Eis ein — selbstverständlich unter Einhaltung der Abstandsregeln und des Hygienekonzeptes. Die Aktion war ein willkommener Trost fürs ausgefallene Fest und erntete großes Lob und Anerkennung von den Anwohnern, das Eis selbst war der Renner — zumal es dieses tatsächlich ganz umsonst gab. ENTSPANNEN AUF DOPPELLIEGEN Ende Juli folgte ein weiterer Höhepunkt: Gemeinsam mit den drei Erfurter WBGs weihte der Regionalverbund der Erfurter Genossenschaften zusätzlich zu den bereits vorhandenen weitere drei Doppelliegen ein — dieses Mal im Luisenpark, begleitet vom eingängigen Sound des offiziellen BUGA-Songs »Hallo!«. Damit sind die nun insgesamt 30 Doppelliegen eines von vielen Ergebnissen zur Unterstützung der BUGA 2021. Man findet die Liegen im egapark, im Zoopark, auf dem Petersberg, vor dem Alten Schauspielhaus (KulturQuartier) sowie in den Wohngebieten der drei WBGs — und jetzt eben auch im Luisenpark. ErfurterInnen und Gäste der Stadt können sich ausruhen, die Stadt und die

BUGA 2021 genießen: Die 30 superschicken Doppelliegen verführen geradezu, sich zurückzulehnen und zu entspannen. KOMMANDO »ENTENBADEN!« Vor diesem Hintergrund kann man sich bereits jetzt auf die nächsten Aktionen des Regionalverbundes ›vorfreuen‹. Ist doch jetzt im Herbst ein (Ersatz-)Event fürs in diesem Jahr ebenfalls coronabedingt ausgefallene und bei Jung und Alt so beliebte »Entenrennen« geplant. Ein »Entenbaden« soll es werden — mit viel Spaß inklusive — mitten in der City. »Schließlich haben wir ja die von uns erworbenen Enten bereits verteilt und wollten nicht nur Kinder damit glücklich machen!«, betont Dr. Kerstin Waterstradt, Geschäftsführerin des Regionalverbundes. »Wenn schon so viele wunderschöne Veranstaltungen und Aktionen ausfallen mussten, bemühen wir uns um passende Alternativen, die trotz Einhaltung der erforderlichen Hygiene- und Abstandsmaßnahmen Spaß machen und Freude bereiten!« Es bleibt also nach wie vor spannend mit dem Regionalverbund — wir halten Sie auf dem Laufenden! (syo)

Foto: Sylvia Obst

| EGAPARK |


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| ERFURT |

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»THillA« THÜRINGER ILLUSTRATOR:INNEN AUSSTELLUNG 2020 IM EIERMANNBAU APOLDA: Werkschau der Thüringer Illus­

Illustration: Ramona Seidl

tratorInnen lädt vom 19. September bis 4. Oktober zu Workshops und Mitmachaktionen für Schüler ein. Die lebendige Szene Thüringer Illustratoren und Illustratorinnen zeigt sich zum ersten Mal in einer umfassenden Werkschau: »THillA« — die Thüringer IllustratorInnen-Ausstellung in der Open Factory des Eiermannbau Apolda — gibt Einblick in das breite Spektrum unterschiedlichster Stile und Projekte von Künstlern mit regionalem Bezug. Dort sind nicht nur Bilder für Kinder- und Jugendbücher zu bestaunen, sondern auch Illustrationen für Zeitschriften, Geschirr, Werbekampagnen sowie Graphic Recording, Wandbilder und jede Menge freier künstlerischer Arbeiten.

So können Ausstellungsbesucher vor Ort auf Entdeckungsreise gehen und das ungewöhnliche Berufsbild und auch dessen lokale Akteure selbst kennenlernen. Wer sind die Thüringer IllustratorInnen und wie (er)leben sie das Spannungsfeld zwischen Kunst und Dienstleistung? Einige kennen sich vom Studium an der Bauhaus-Universität in Weimar, andere haben Thüringer Wurzeln oder hier ihre Wahlheimat gefunden. Alle vereint, ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht zu haben und jede/r kann eine eigene Geschichte dazu erzählen …

Zwischen den WerkschauWochenenden lädt übrigens »THillA at WORK« unter der Woche Kinder und Jugendliche zu Workshops und Lesungen ein. Mitmachaktionen begleiten den gesamten Ausstellungszeitraum. Ausführliche Informationen zum Programm gibt’s unter: thilla2020.de/ Schirmherrin der Veranstaltung ist die bekannte Illustratorin Jutta Bauer, die selbst einen Bezug zur hiesigen Szene hat. »­T HillA« ist ein Projekt des Lösungslabor e. V. in Weimar und Teil des Programms »#eintrittfrei« der IBA Thüringen. (flb)

»THillA« 19.09.—04.10.2020, Eiermannbau Apolda, Auenstr. 11 / 1. Etage, 99510 Apolda Öffnungszeiten: 20.09./26.09./27.09./ 03.10./04.10.2020 jeweils von 11 bis 18 Uhr 19.09.2020, 14 bis 18 Uhr: Ausstellungseröffnung mit »Die Ambulanz« und Zeichnungen aus dem Illustrationsautomat Eintritt frei


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| ERHOLUNG |

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»Wir können hier so wundervoll entspannen!« UNTER DEN VERSCHIEDENEN SAUNALANDSCHAFTEN IN DER UMGEBUNG gefällt es Sabrina und Sven Hüttich in der Avenida-Therme am besten

MIT SABRINA UND SVEN HÜTTICH

in der Avenida-Therme Hohenfelden.

»Wir kommen meistens sonntags, dann ist das für uns wie ein genussvoller Einstieg in die neue Woche. Wir können hier so wundervoll entspannen. Hier stimmt einfach alles. Herrlich große Liegeflächen, die unterschiedlichsten Saunen mit verschiedenen Angeboten und zudem sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einfach nur Spitze. Das gesamte Team in der Avenida-Therme Hohenfelden ist so was von freundlich, kompetent und immer mit einem Lächeln unterwegs, dass es einem als BesucherIn einfach nur gut geht. Dazu gesellen sich die unterschiedlichsten Sauna-Themen-Nächte, die genau uns beiden immer zusätzlich viel Spaß bereiten.« Sagen unisono Sabrina und Sven Hüttich aus Kapellendorf. Ergänzend: »Wir sind in den vergangenen drei Jahren viel unterwegs gewesen und haben alle möglichen Saunen getestet in der Umgebung, aber hier gefällt es uns am besten.« Sabrina ist 31 Jahre jung und ihr Mann Sven 36. Er kommt ursprünglich aus Sachsen, ist nun aber schon seit einigen Jahren in Thüringen zuhause. Im Jahr 2018 haben beide geheiratet, im gleichen Jahr sind sie auch in ihr neues Haus in Kapellendorf eingezogen. Das Paar frönt übrigens einem ungewöhnlichem Sport: dem Cheerleading. Während Sabrina

auf diesem Gebiet sogar als Trainerin in Jena aktiv ist, betätigt sich Sven anderweitig sehr stark. »Niemand weiß das, was da alles dazu gehört, es ist schließlich immer eine ganze Menge an Akrobatik dabei«, meint Hüttich. »Ich trage dann die Frauen auf einer Hand, wir bauen Pyramiden über drei Etagen! Wenn wir damit beim Basketball auftreten, bekommen wir das eine oder andere Aaaaaah und Oooooooh geboten«, gesteht der junge Mann. Für die beiden ist es ganz wichtig, an jedem Wochenende in der Saunalandschaft der Avenida-Therme Hohenfelden entspannen können. »Wir sind keine absoluten Bade­ typen. Vielleicht baden wir mal am Meer in Spanien — aber sonst nicht. Doch saunieren gefällt uns beiden sehr gut. Wir lieben die Aufgüsse hier. Es gefällt uns, dass auch mal gefragt wird: Was darf es denn sein?«, meint Sven. Sabrina gesteht: »Wir haben hier ein Quäntchen Zeit, die wir uns nehmen, um weg von allem zu sein, vor allem: ohne Handy! Um auch mal die Nase in ein gutes Buch zu stecken. Das schaffen wir zuhause nicht. Da sind die Hunde, die Freunde und auch die netten Nachbarn, immer irgendwas …«, lacht sie. »Dazu gesellt sich das gute Essen hier«, ergänzt lachend Sven. Beide lieben es natürlich auch, sich kuli-

AUCH VON DER KULINARISCHEN SEITE DER THERME sind beide vollauf überzeugt

narisch in der Avenida Therme verwöhnen zu lassen. »Ich liebe die hausgemachten Suppen!«, schwelgt Sabrina in Vorfreude auf ihre heutige Linsensuppe. Sven: »Ich esse hier oftmals gern Milchreis, weil er genauso schmeckt wie bei Mutti zuhause …«. Heute ist es allerdings auch eine Suppe geworden — das Pfifferlinge-Creme-Süppchen. Die perfekte Mahlzeit für einen sommerlichen Besuch in der Avenida-Therme Hohenfelden. Avenida-Therme Hohenfelden Am Stausee 1, 99448 Hohenfelden Infos unter: www.avenida-therme.de


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September 2020

| ENTDECKEN |

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ZUM DIESJÄHRIGEN WELTKINDERTAG ist in der

thüringer

schlosser

Schlösserwelt Thüringens alle Aufmerksamkeit auf die kleinen Besucher gerichtet.

20. SEPTEMBER

Auf ins Schloss! Am 20. September 2020 stehst Du im Mittelpunkt. Denn am Weltkindertag dreht sich in den Schlössern der Schatzkammer Thüringen alles nur um Dich und Deine Freunde. Wir, die Schatzkammer Thüringen, feiern euren Ehrentag mit dem »Thüringer Schlösserkindertag«. Seid dabei und begebt euch auf eine Zeitreise in vergangene Jahrhunderte. Findet den Prinzen oder die Prinzessin in euch. Entdeckt bei Kinderführungen geheime Räume im Schloss, spielt Verstecken im Schlossgarten oder erobert als Ritter den

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Diese Schlösser kannst Du am 20. September besuchen ALTENBURG · ARNSTADT · BURGK DORNBURG · ERFURT/MOLSDORF · GOTHA GREIZ · HELDBURG · MEININGEN · RUDOLSTADT SCHMALKALDEN · SONDERSHAUSEN · WEIMAR

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Schlossturm. Begebt euch auf eine Schlossrallye oder werdet selbst kreativ. Ob Märchen oder Puppenspiel, Basteln oder Kostümwerkstatt, Fechten oder Kinderkonzert — es gibt jede Menge zu erleben. Feiert euren Festtag mit einem Ausflug in die Schlösserwelt Thüringens. Packt eure Eltern ein und kommt ins Schloss! Reist gemeinsam in vergangene Zeiten.

| ARBEITSMARKT |

KE ZU DE N

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Au

fristen bereits«, so Auch wenn die Faßbender. Die PoliSchule erst einmal zei, der Zoll, Banken, im Vordergrund Versicherungen und steht: Schülerinnen der öffentliche Dienst und Schüler der Abbeispielsweise suschlussklassen sollchen bereits jetzt die ten sich bereits jetzt SIMONE FASSBENDER N a c h w u c h s k r ä f t e mit der Berufswahl für 2021. Dazu gehört beschäftigen. Was kommt nach auch die Arbeitsagentur. »Auch der Schule? Welcher Beruf passt wir suchen soziale und empathizu mir? Möchte ich eine Ausbil- sche junge Menschen für unsere dung oder ein Studium beginnen? Ausbildung oder das Studium. »Die Berufsberatung unter- Unser Bewerbungsschluss ist stützt junge Menschen dabei, Ende Oktober«, erläutert sie. individuelle Antworten auf alle Kleinere und mittelständische Fragen der Berufswahl zu fin- Betriebe haben zumeist keine den«, sagt Simone Faßbender, starren Bewerbungsfristen. Sie Chefin der Erfurter Arbeitsagen- rekrutieren häufig im Frühjahr tur. Doch muss man sich auch 2021. jetzt schon bewerben? Individuelle Beratungster»Das kommt ganz auf die mine unter: 0800 4 5555 00 Branche an. Vor allem im öffentoder Erfurt.Berufsberatung@ lichen Dienst und in Großunterarbeitsagentur.de nehmen laufen die Bewerbungs-

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Publication name: Personalimageanzeige Ausbildung/Studium generated: 2020-07-10T11:03:58+02:00


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| DDR-COMICS | WER HÄTTE GEDACHT, DASS ES SO VIEL COMIC IN DER DDR GIBT? Die

lustigen aneinander gereihten Bilder hießen zwar Bildgeschichten und waren nur selten mit Sprechblasen ausgestattet, da diese doch zu sehr an die bösen kapitalistischen Über­ helden erinnerten. Wenn erst einmal ein Zeichner von Jugendzeitschrif­ ten oder Wochenblättern gedruckt wurde, hatte er sein regelmäßiges Auskommen. Viele Zeichenkünstler begleiteten den Leser durch die Kind­ heit und werden bis heute verehrt. Noch eine Weile stellen wir an dieser Stelle die wichtigen, unvergesse­ nen, aber auch die fest vergessenen Comic-Zeichner vor. REINER SCHWALMES Karikaturen trafen immer direkt

Bildgeschichten in der DDR Teil 10: DDR-Jungs im Mittelalter und 5 ² Müller zeitung »Trommel«. Hier bewegten sich ein Junge und ein Roboter durch die DDR und erlebten dabei manch Missstände. So standen sie vor geschlossenen Gaststätten oder fuhren mit dem Fahrrad über kaputte Radwege. Neben diesem Hauptwerk konnte Schwalme noch für die Kinderzeitschrift »Frösi« den Pionier »Fussel« entwickeln, der allerdings mit Texten vom Gesellschaftwissenschaftler Prof. Polzin versehen wurde und daher nur so mit sozialistischer Erziehungsmoral protzte. Sein letztes großes Comic-Werk »Zauberer Hottab« erschien 1985 in der »Frösi«. Hier hatten seine Bilder, die farbig waren, allerdings als Illustration zu Thomas Clausens Texten zu fungieren. Die Geschichte drehte sich um einen Zauberer, der in einer großen sowjetischen Stadt landete und Freunde fand. Auch nach der Wende zeichnet Reiner Schwalme immer noch Karikaturen für Tageszeitungen und für den »Eulenspiegel«. Ebenfalls als Gebrauchsgrafiker begann der 1944 geborene Bernd Günther, den es schon früh zur Bildgeschichte zog. So begann er damit, den Comic »Amalie setzt sich durch« für die »Für Dich« zu gestalten. Später wurde dieser durch 24 Folgen »Sonjas Ferientraum« ersetzt, einer Comicserie über das 1927 kommunistisch organisierte erste deutsche Ferienlager »Kim Woroschilow«. Bekannt ist auch Günthers humorvoller Comic »5 ² Müller«. Dabei geht es vergnüglich

und bunt um eine typische junge DDR-Familie (Eltern plus drei Kinder). Die Texte dazu stammten von Wolfgang Altenburger, der das »Mosaik« betreute und als Chefredakteur der »Atze« regelmäßig Aufträge an Günther weiter gab. So kamen im Lauf der Zeit zwanzig Geschichten (u. a. »Kurier der roten Feldpost«) mit 200 Comicseiten und 12 Titelbilder zustande. (tbe)

BERND GÜNTHER: Perfekte Familienidylle in

der DDR

Grafiken: Reiner Schwalme, Bernd Günther

Manchmal war es so, dass Karikaturisten der DDR, die ansonsten ihre kritischen und satirischen Zeichnungen im »Eulenspiegel« oder in Tageszeitungen veröffentlichen konnten, Aufträge für Bildgeschichten oder auch Bildleisten (Strips) annahmen. Einer, der derart zweigleisig arbeitete, war der 1937 geborene Künstler Reiner Schwalme, der nach dem Studium der Gebrauchsgrafik zunächst Karikaturen veröffentlichen konnte. Wer die schon zu DDR-Zeiten in Büchern zusammengefassten Cartoons heute betrachtet, erkennt immer noch Schwalmes künstlerische Einmaligkeit. Viele der Zeichnungen sind ein Augenschmaus, denn sie sind voller Farbigkeit und Hintersinn, mal gnadenlos kritisch und dann wieder gnadenlos parteilich. Schwalmes Comics, die in der wöchentlich erscheinenden Frauenzeitschrift »Für Dich« abgedruckt wurden, erzählten Abenteuer der Brüder Florian und Sebastian. Zunächst sind die beiden mit dem Zwerg Grimmbald und einer Tarnkappe unterwegs, um den »Schatz von Finkenrode« zu entdecken. Nachdem Schwalme die Ideen für die Tarnkappe ausgingen, schickte er in achtundzwanzig Folgen die Brüder ins Mittelalter. Die DDR-Kinder besaßen eine Zaubermütze und reisten mit dieser durch die Zeit, wo sie armen Bauern halfen, den Großfürsten, den elenden Ausbeuter, zu besiegen. Von 1978 bis 1986 schuf er außerdem die Figuren »Rolf und Robert« für die Pionier-


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| SCHÖNE BÜCHER |

Comicstrips, immer lustig und vergnügt Früher habe ich im Zeitungsladen in einem unbeobachteten Moment immer die »Wahrheit«-Seite der »tageszeitung« aufgeschlagen und mich an den täglichen (!) Comicstrips (»Touché«) erfreut. Doch seit ich weiß, dass der Lappan Verlag, der federführend bei Cartoon-Veröffentlichungen ist, die Zeichnungen vom Künstler TOM regelmäßig veröffentlicht, kann ich die »tageszeitung« links liegen lassen und lieber zu »tam.tam« und »Junge Welt« greifen. Immer wieder kommen 500 neue Cartoons in einem ziegelförmigen Buch auf den Markt. Jetzt ist man bei 8.000 Strips angelangt. Wahnsinn und verdammt genial. Die kurzen Comics bestehen aus drei Witzbildchen, sind in schwarz-weiß gehalten, sehr lustig und vergnügt. Im Lauf der langen Zeichnerzeit hat TOM viele feste Figuren entwickelt, die größere Nasen tragen, ganz in diese Welt passen und, wie schon gesagt, genialen Spaß verbreiten. Da ist der Teufel, der mit seinem Gehilfen neue Menschlein empfängt und ihnen mitteilt, dass dieser Aufenthalt kein Spaß sein wird. Dann die Rettungsschimmer, die sich mit ins Wasser pinkelnden Kindern und quer schwimmenden Rentner befassen müssen, die Oma in der Post, die den langsamen Postbeamten in Schwung hält, die Öko-Tante, die Bäume liebkost und natürlich Hanni& Nanni, die die frohe Botschaft an den Haustüren verteilen wollen. Und so geht es immer weiter: unfreiwillig lustige Öko-Typen, Helikoptereltern und älteren Herrschaften, die die Jugend so richtig reinlegen. Geiler Stoff, muss man in dieser freudlosen Zeit unbedingt anschauen. (tbe)

WER LIEST DENN DA?

TOM: »Touché 8000« Lappan Verlag Oldenburg

Donnerstag, 24. September 2020 Alte Parteischule

Greta Silver Alt genug, um mich jung zu fühlen 20 Uhr | Eintritt 12 €

Samstag, 26. September 2020 Buchhandlung Peterknecht

Wolfgang Hohlbein Armageddon. Die Nephilim 19 Uhr | Eintritt 15 €

Montag, 28. September 2020 Alte Parteischule

Bernhard Schlink Abschiedsfarben 20 Uhr | Eintritt 15 €

Dienstag, 6. Oktober 2020 Alte Parteischule

Matthias Platzeck Wir brauchen eine neue Ostpolitik 20 Uhr | Eintritt 12 €

Dienstag, 10. November 2020 Buchhandlung Peterknecht

Thomas Meyer Wolkenbruchs wunderbare Reise 20 Uhr | Eintritt 10 €

Dienstag, 17. November 2020 Alte Parteischule

Franziska Rubin 7 Minuten am Tag 20 Uhr | Eintritt 20 €

Tickets in der Buchhandlung Peterknecht, bei BUGA & BÜCHER am Anger 8, im Ticket Shop Thüringen oder unter www.peterknecht.de

www.peterknecht.de

Cover: Verlage

Ein Leben im Sommer und in der Natur Neben all den schnell geschriebenen Büchern von jungen Mädchen, die über ihre ›langjährigen‹ Liebeleien schreiben, oder angeblichen Schriftstellern mit Bärten und coolen Zöpfen, die ausführlich, aber holprig, den Sommer beschreiben sind die Klassiker der Weltliteratur einfach nicht wegzudenken und werden von den ehrwürdigen Verlagen immer wieder gedruckt. Hach, das ist auch gut so. Zu diesen ganz großen Literaten gehört der Russe Anton Čechov, der mitunter auch Tschechow geschrieben wird. Bekannt geworden ist der Absolvent der Moskauer Lomonossow-Uni als Dramatiker. Seine Theaterstücke, u. a. »Drei Schwestern«, »Die Möwe« oder »Der Kirschgarten« werden bis heute an renommierten Theatern gespielt. Auf seinen Reisen durch Russland, vom Ural zum Baikalsee und zum Amur, nahm er immer jede Menge Eindrücke mit, die in Erzählungen (200 Stück), Humoresken und Feuilletons umgewandelt wurden. Auch Wien, Florenz, Paris, Rom, das Mittelmeer dienten ihm als Ideengeber. Čechov, nach dem Straßen, Plätze und gar ein Asteroid benannt worden, hat gern leichte und beschwingte Erzählungen über das Thema Sommer geschrieben. Im vorliegenden Buch »Sommergeschichten« sind sie nun zusammengefasst. Bis heute lassen sie sich lesen, sie machen Mut, sind heiter und vergnügt und führen uns ins alte Russland, fernab von Moskau. Es gibt wunderbare Naturgeschichten und auch mal Bekanntschaften, die nur in den Sommer passen. Themen sind verliebte Karpfen, Sommergäste die alles ertragen und Männer, die im Sommer unheimlich leiden. Nicht vergessen dürfen wir die im Heute angekommene Übersetzung von Peter Urban, die den Leser fest an den russischen Schriftsteller bindet. (tbe) Anton Cechov: »Sommergeschichten« Diogenes Verlag Zürich

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| INTERVIEW |

SIE WAR »DAS MÄDCHEN ROSEMARIE«, die »Anonyma« und »Die weiße

Massai«, Christian Petzold schrieb für sie herausragende Frauenfiguren wie »Yella« oder »Barbara« und sie hat dem »Deutschen Theater« Berlin stets die Treue gehalten: Nina Hoss gehört zu den vielseitigsten und gefragtesten Schauspielerinnen ihrer Generation. Nun ist die 45-jährige in »Pelikanblut« als Reiterhofbesitzerin Wiebke zu erleben, deren neue Adop­ tivtochter Raya ein unfassbar aggres­ sives Verhalten an den Tag legt. Als alle rationalen Wege erschöpft sind, zu dem Kind vorzudringen, setzt Wiebke auf die Mächte des Überna­ türlichen. Ein Gespräch.

NINA HOSS IN »PELIKANBLUT«

Auf der Suche nach einem Ausweg Ein Gespräch mit Schauspielerin Nina Hoss

Wie gestaltete sich die Zusammenarbeit mit den beiden Filmkindern? HOSS: Regisseurin Katrin Gebbe hat es gut eingefädelt. Die beiden Mädels sind vor Beginn der Dreharbeiten gemeinsam in den Urlaub gefahren. Sie stammen beide tatsächlich aus Bulgarien (Anm.: Wo der Film gedreht wurde) und sind als Freundinnen zusammen an den Drehort gekommen, an dem wir geprobt und miteinander gearbeitet haben. Ka-

terina ist eine sehr begabte Schauspielerin. Sie weiß genau, wann das Spiel einsetzt und sie wirft sich voll hinein. Einen so angstfreien Menschen habe ich eigentlich noch nie erlebt. Sie hat das Urvertrauen, dass alles gut geht. In manchen Szenen musste sie über Grenzen gehen. Um ihr das zu ermöglichen, ohne sie zu traumatisieren, haben wir eine Geschichte erfunden. Sie dachte, sie spielt Raya, die gern Tierärztin werden möchte und verschiedene Übungen und Tests bestehen muss. Manchmal muss sie den Tiger spielen, so entstanden die Rage-Szenen. Sie hat einfach ein Raubtier gespielt. Am Ende der Dreharbeiten haben wir ihr eine Urkunde übergeben und mit allem Drumherum gefeiert. Sie hatte ihr Examen bestanden. Dass auch noch etwas anderes im Spiel war, hat dieses kluge Mädchen natürlich trotzdem registriert.

»Pelikanblut« beinhaltet deutliche Elemente des Horrorfilms. Würden Sie den Film in diesem Genre sehen? HOSS: Nein. Aber natürlich spielt der Film mit diesem Genre. Für mich ist es eine Mischung aus Western, Horror und Psychodrama. Für mich war das gerade das Spannende. Das Horrorelement ist stilistisch gewollt, aber auch ganz real begründet. Man weiß nie, was dieses Mädchen als nächstes tun wird. Das Publikum befindet sich gemeinsam mit Wiebke in einem äußerst instabilen Zustand. Am Ende war dieses schrittweise Vorgehen von Wiebke für mich ganz klar. Der Film wirft die Frage auf, wie weit man sich selbst für einen geliebten Menschen aufopfern würde. Haben Sie sich diese Frage auch selbst gestellt? HOSS: Ich schmeiße mich selbst nie so weit in eine Geschichte hinein, dass ich abwägen müsste, was ich selbst tun würde. Trotzdem hoffe ich, dass man aus diesem Film kommt und sich genau diese Fragen stellt. Es liegt etwas Wunderschönes darin, dem Schicksal einer Figur manchmal näher zu sein als dem eigenen. Wie schnell gibt man einen anderen auf, weil er vermeintlich das eigene Leben stört?

Ist Rayas psychisches Krankheitsbild authentisch? HOSS: Ja, das gibt es so. Der Körper setzt es nach schweren Traumata als Überlebensstrategie ein. Das Empathie-Zentrum wird ausgeschaltet, damit man sich nicht mehr auf Andere einlässt, die einem bisher nur Schlechtes getan haben. Wenn man nicht mehr so viel empfindet und einem die anderen egal sind, beschäftigt einen vieles nicht mehr. Das ist natürlich furchtbar traurig. Vielen Dank für das Gespräch. Wiebke will ihr das Vertrauen und den Glauben in die Menschheit wiederschenken. Interview: André Wesche

Foto: DCM

Frau Hoss, sehen Sie Wiebke als schwache oder sehr starke Frau? NINA HOSS: Ich kann das immer gar nicht so einteilen. Sie ist beides. Wiebke wird mit ihren Schwachpunkten konfrontiert, aber als Persönlichkeit gibt sie nicht so schnell auf. Ich würde sie als eine Kämpferin bezeichnen. Wenn sie einmal die Verantwortung für ein lebendiges Wesen übernommen hat, duckt sie sich nicht weg. Sie übernimmt diese Verantwortung, auch wenn es sich um ein schwer traumatisiertes Kind handelt. Sie möchte Raya zu einem guten, freien und behüteten Leben führen. Dieser Weg führt sie manchmal zu einer absoluten Überforderung. Kann man eigentlich noch helfen, wenn man selbst so schwach ist? Wiebke bleibt immer beweglich. Wenn ein Weg nicht zum Ziel führt, nimmt sie eben einen anderen. Sie glaubt an den Menschen und sie glaubt an sich. Das ist ungewöhnlich und großartig! Einer solchen Person würde man doch sehr gern begegnen.


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| ANGESEHEN |

Neue Filme im September Kiss Me Kosher Shira (Moran Rosenblatt) ist eine junge, lebensfrohe, israelische Frau, die in der Bar ihrer Großmutter jobbt und Frauen liebt. Und diesmal hat der heiße Feger einen Volltreffer gelandet. Die Angebetete heißt Maria (Luise Wolfram) und kommt ausgerechnet aus Deutschland. Bald schon sollen die Hochzeitsglocken läuten. Oma Berta (Rivka Michaeli) ist nicht sonderlich glücklich darüber, dass ihre Enkelin »Evas und Adolfs Brut« heiraten möchte. Dass sie selbst politisch inkorrekt mit einem palästinensischen Arzt poussiert, hält sie freilich geheim. Maria wiederum ist irritiert, wie viele Verflossene Shira in den Straßen der Stadt begegnen. Wie auch immer, es sollen Nägel

mit Köpfen gemacht werden. Marias Eltern (Juliane Köhler und Bernhard Schütz) reisen an und werden zünftig empfangen, einen Besuch der Holocaustgedenkstätte eingeschlossen. Beim gegenseitigen Abtasten der Familien kommen erlesene Speisen, aber auch bittere Wahrheiten auf den Tisch. Stilsicher und selbstbewusst navigiert Autorin und Regisseurin Shirel Peleg mit ihrer sympathischen Screwballkomödie durch denkbar sensibles Terrain. Die Filmemacherin hat den Schlüssel dazu gefunden, lang gehegte Vorurteile ad absurdum zu führen, ohne dabei Gefühle zu verletzen. Niemand in »Kiss Me Kosher« ist perfekt, jeder muss seine Haltung neu justieren. Dabei schürft der Film nie zu tief, politisiert nie zu stark, um Kinofreunde abzuschrecken, die einfach nur eine unterhaltsame, romantische Komödie anschauen möchten. (anw)

BUNDESSTART: 10.09.2020 www.x-verleih.de

Über die Unendlichkeit Es wäre müßig, in den Werken des schwedischen Filmemachers Roy Andersson nach so etwas wie einer durchgehenden Handlung Ausschau zu halten. Seine Filme erzählen keine stringenten Geschichten, sie entwerfen aus skurrilen, schwarzhumorigen und tiefgründigen Versatzstücken ein unverwechselbares Universum. Jeder Zuschauer wird das Gesehene auf seine Weise interpretieren. Was das Publikum vereint, ist der Spaß an diesen einzigartigen Arbeiten, wozu auch der ästhetische Genuss der typischen Roy-Andersson-Bilder gehört. Von all diesen Qualitäten kann man sich auch im neuen Film mit dem ambitionierten Titel »Über die Unendlichkeit« überzeugen.

Wiederkehrende Themen des Streifens sind der Krieg, das Einschenken alkoholischer Getränke und das Gießen von Pflanzen. Ansonsten drehen sich die Episoden um das Wiedersehen eines alten Schulkameraden und um einen Zahnarzt, der die Faxen dicke hat. Ein Mann im Anzug und mit Dornenkrone wird von einem Pöbel durch die Straßen getrieben, ein junges Paar diskutiert über den Ersten Hauptsatz der Thermodynamik und Adolf Hitler beginnt in seinem Bunker zu realisieren, dass sein böses Spiel zu Ende geht. Die vielen kleinen und großen Dramen, aus denen sich das Dasein eines Menschen zusammensetzt, werden in kurzen, aber unheimlich guten 78 Minuten reflektiert. Und so wird es auf dieser seltsamen Welt immer weiter gehen, bis der Letzte das Licht ausmacht. Weshalb »Über die Unendlichkeit« ein genialer Titel für das Ganze ist. (anw)

BUNDESSTART: 17.09.2020 www.neuevisionen.de

Fotos: X Verleih / Neue Visionen Filmverleih / alamodefilm

Persischstunden Diese Geschichte soll auf wahren Ereignissen beruhen: Weil er behauptet, ein Araber zu sein, entgeht der belgische Jude Gilles (Nahuel Pérez Biscayart) um Haaresbreite seiner Erschießung. Wie es der Zufall will, hat der Nazi-Offizier Klaus Koch (Lars Eidinger) eine Prämie auf die Beschaffung eines Farsi sprechenden Gefangenen ausgesetzt. Denn nach dem Krieg will der cholerische und pedantische Chef der hiesigen Lagerküche, der tatsächlich gelernter Koch ist, ein Restaurant in Teheran eröffnen. Dazu muss er natürlich die Sprache der Araber beherrschen. Und Gilles soll sie ihm beibringen. Gelingt es dem armen Teufel nicht, droht ihm der sichere Tod. Das Problem

ist, dass Gilles nicht eine einzige Silbe Farsi beherrscht. Als die erste Unterrichtsstunde naht, denkt sich der einfallsreiche junge Mann kurzerhand selbst die Vokabeln aus. Das gestaltet sich mit wachsendem »Wortschatz« zunehmend schwieriger, zumal Gilles keine Möglichkeit hat, seine Schöpfungen zu notieren. Es kann nur eine Frage der Zeit sein, bis sein Schwindel auffliegt. Regisseur Vadim Perelman, der schon das beeindruckende »Haus aus Sand und Nebel« auf der Leinwand errichtete, hat mit einem überschaubaren Budget einen großen historischen Stoff mehr als überzeugend umgesetzt. Sein Werk ist ein Loblied auf den menschlichen Einfallsreichtum in unmenschlichen Situationen. Ein Film, der das Zeug zum Klassiker hat. Und Hauptdarsteller Nahuel Pérez Biscayart (»120 BPM«) ist einfach eine Wucht. (anw)

BUNDESSTART: 24.09.2020 www.alamodefilm.de


32 Cover: Labels, Agentur

| TONTRÄGER |

Neue Platten SIENA ROOT: »THE SECRET OF OUR TIME«

MOLLY’S PECK: »HOPE YOU DON’T MIND«

(MIG Music)

(Molly’s Peck Records)

Hier darf man sich über jede Menge abwechslungsreicher Musik freuen. Mit einigen Freunden präsentiert das Septett eine Mischung aus ordentlich krachendem Heavy Blues, Stoner Rock, psychedelischen Verirrungen und Progressive-Rock. Um den Beat kräftig zu machen, streuten die Jungs und Mädels noch Space-Klänge ein, die den Hörer in einen ganz neuen Kosmos katapultieren. Und als ob man in die Zukunft sehen konnte, beschäftigen sich die noch vor der Krise fertig gestellten Texte eben mit diesen im wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Bereich. VARIOUS ARTISTS: »LOCKDOWN ­S ESSIONS«

Um nicht bei den Plattenfirmen betteln zu müssen, veröffentlichen die Deutsche ­Julia Selbherr und der Brasilianer Guilherme Castelhano ihr zweites Album beim eigenen Label. Möge dieser perfekte Mix aus lebendigem Soul und groovigem Blues viele Menschen erreichen. Man hört tollen Gesang und ein herrliches Gitarrenspiel, das den Nerv der Zeit trifft. Auch bei den Text-Themen hält das Duo nicht hinter dem Berg, denn sie beschreiben die politische Blindheit, wie sie gerade in Brasilien vorgeführt wird, aber auch das einfache Leben, das man genießen sollte. CAROLIN NO: »NO NO«

(Fuego / Jaro)

(Crosscut Records / Bear Family)

Natürlich müssen Musiker Corona als Thema verarbeiten. Interessant und außergewöhnlich ist dabei der vorliegende Sampler, der einige der weltbesten Bluesmusiker vereinigt. Insgesamt schufen 31 Künstler aus 8 Ländern 26 Songs — alles virtuell. Die Mischung ist breit gefächert und reicht von City-Blues über Boogie Woogie bis hin zu coolem Swing und Country-Blues. Schwächen sind nicht zu erkennen. Die Musiker (z. B. Abi Wallenstein, Larry Gamer, Aki Kumar, Big Daddy Wilson) wollten sich mit diesen »Lockdown Sessions« gegenseitig wieder Hoffnung machen.

Hinter dem Bandnamen stehen die SingerSongwriter Carolin und Andreas Obieglo, wohnhaft in Würzburg. Von dort aus versuchen sie tolle Musik in die Welt hinauszuschicken. Seit elf Jahren überraschen sie ihre Fans mit elektronischen Klängen, dann wieder mit Country oder auch als Liedermacher, wobei sie ihre Vorbilder Mey, Wecker und Wader immer im Blick haben. Nun also akustischer und verstärkter elektronischer Sound. Besonders hervorzuheben sind die instrumentalen Vor-, Zwischen- und Nachspiele, die spannend sind und die Songs gut einbetten.

VARIOUS ARTISTS: »DESTINATION HEALTH«

EINSTÜRZENDE ­N EUBAUTEN: »ALLES IN ALLEM«

(Bear Family)

(Potomak / Indigo)

Ein ganz anderer Sampler ist »Destination Health«, der den Untertitel »Doc Feelgood’s Rock Therapy« trägt und sich mit Krachern aus der guten alten Zeit beschäftigt. Themen sind Doktoren, Krankheiten und Pillen. Neben originellen Raritäten, wie die Mambo-Aufnahme von Noro Morales, gibt es vor allem Songs von Heroen des Blues und des Rock'n'Rolls. Carl Perkins, Bo Diddey und Louis Jordan sind dabei, aber auch Floyd Dixon und Doctor Ross. Das farbige 28-seitige Booklet ist ganz hervorragend gestaltet und sollte ebenfalls den Heilungsprozess beschleunigen.

»… schlag schneller, schrei lauter, leb schneller«, so sang einst Blixa Bargeld, der Sänger der Einstürzenden Neubauten. Nach dreizehn Jahren gibt es nun ein neues Studioalbum, das so aber gar nicht an Hölle und Krach erinnern will. Irgendwie klingt alles nach Väterchen Degenhardt. Besonders Bargelds Stimme hat eine verblüffende Ähnlichkeit. Musikalisch ist nichts mehr so wie früher, sondern Pop mit einigen Nebengeräuschen und Zeilen, die wohl den neuen Weg der Neubauten aufzeigen: »Die verbrauchten Metaphern hab’ ich im Giftmüll entsorgt.« Schade. (tbe)

RAGE AGAINST THE MACHINE

| TIPP |

Bunt und krachig auf WDR Was macht man jetzt ganz ohne Festivals, Live-Konzerten und heißen Tanz-Veranstaltungen? Man könnte Trübsal blasen oder heimlich mit Freunden auf die Kacke hauen. Als geistreichere Alternative empfiehlt euch die wissenswerte tam.tam die Internet-Seite vom ARD-Ableger WDR. Schlaufüchse und Live-Musikliebhaber wissen ganz genau, dass das der Heimathafen vom »Rockpalast« ist. Unter der Bezeichnung www1.WDR.de/ Fernsehen/Rockplast gibt es für jeden Musikgeschmack den richtigen Zünder. Mal kann man kleine und prägnante Ausschnitte von legendären Konzerten sehen, dann wieder komplette Live-Veranstaltungen, die man selbst miterlebt hat oder im TV ganz genau verfolgen konnte. Wer es laut und deftig mag, dem stellt der Westdeutsche Rundfunk zum Beispiel die Konzerte von Clawfinger und Testament vom vergangenen Jahr zur Verfügung. Krautrockfans können sich noch einmal mit dem gleichnamigen »Rockpalast« beschäftigen, der die Helden der 1970er Jahre bereithält, als in Deutschland die Musik schräger und bunter und krachiger wurde. Dabei sind z. B. Kraan, Hölderlin und die unverwüstlichen Bröselmaschine. Oder man schalte sich in die »Leverkusener Jazztage«, die bis vor kurzem regelmäßig stattfanden und eine illustre Schar toller Musiker aufbot. So sind zu sehen: Morcheeba, Tower of Power, Gregory Porter und die Mike Stern Band. Das »Bizarre Festival« und einige Konzerte von »Rock am Ring« stehen für die Fans bereit, auch Motörhead in ganzer Schönheit, Rage Against the Machine, die Beatsteaks und die herrlich politischen Feine Sahne Fischfilet. Für die älteren Zuschauer rocken Doro, Rory Gallagher, Subway To Sally, Tom Petty und Guru Guru und für die Jugend Gentleman, Massendefekt und Ausschnitte vom »Sommerjam«. Schließlich darf der außergewöhnliche und unvergessliche »Blues-Rockpalast« nicht vergessen werden, der mit Popa Chubby, Roger Chapman, der Climax Blues Band und den Woodstock-Veteranen Canned Heat aufwarten kann. Man nehme einen guten Fernseher, einige gut gekühlte Biere und schaue mit guten Freunden und Abstand »Rockpalast« auf WDR — und der Drang zum Live-Gig kann wenigstens für einen kleinen Moment gebrochen werden. (tbe)

Foto: Scott Penner

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Foto: Wand

| KOLUMNE |

Komm her, Leben! DOMINIQUE WAND

Es sind wunderliche Zeiten. Das zeigt sich schon daran, dass ich hier sitze, mitten im Juli und eine Kolumne schreibe, die erst im September erscheinen wird. Das liegt an der Tatsache, dass ich in den nächsten Wochen, ja Monaten, völlig ungewohnte Dinge tun werde und an Orten leben werde, an denen ich mich nie wähnte. Aber der Reihe nach … Für mich begann die neue Zeitrechnung am 13. März 2020. Bis dahin hatte ich mehr oder minder aufmerksam die Berichterstattung über eine neue Lungenkrankheit in China verfolgt. Allerdings galt mein Hauptinteresse den zu diesem Zeitpunkt stattfindenden Proben am Erfurter Kabarett »Die Arche«. Schließlich waren es nur noch zwei Wochen bis zur Premiere unseres neuen Stückes und die Anspannung war dementsprechend hoch. Und dann kam er, der 13. März. Gegen Mittag flog die Tür zur Hauptbühne auf, meine Kolleginnen und ich saßen gerade über einem Text vertieft, als unser Regisseur verkündete, das Haus sei geschlossen und wir sollten unsere Sachen packen, wir dürften so nicht mehr weiterarbeiten. Schock! Ich kann mich noch ganz gut an den Moment erinnern, an die Leere, an die Starre, die Hilflosigkeit. Da saßen wir nun, vor der Tür unseres Arbeitsplatzes und blickten ins Ungewisse. Schwarzer Humor und ein letzter Hoffnungsschimmer, dass ja alles nicht so schlimm sein würde, halfen über die ersten Ängste hinweg. Doch es sollte alles noch viel schlimmer kommen.

Anfangs fühlte sich alles ein wenig an wie Urlaub. Es war noch Geld auf dem Konto, die Sonne schien und so ein wenig Freizeit war ja auch nicht ganz schlecht. Gut, man war mitten im Arbeitsprozess angehalten worden und irgendwie wurde man das Gefühl nicht los, etwas nicht fertiggebracht zu haben. Dennoch, die ersten Tage ließen sich ganz lustig an, gegenseitige Aufmunterungen, dass alles nicht so schlimm kommen würde, taten ihr Übriges. Dann kam die Dämmerung. In den ersten Wochen der zwangsauferlegten Tatenlosigkeit brach sich der Freigeist Bahn. Endlich wurden Bücher gelesen, die nur allzu lange im Regal lagen. Möbel wurden geschliffen und poliert, Fahrräder endlich wieder repariert und der Garten wurde bestellt, als ginge es darum, eine Großfamilie zu ernähren. All das fühlte sich eine Zeit lang richtig und gut an, doch es beschlich einen allmählich das Gefühl, im Nichts geparkt worden zu sein. Denn während die meisten Menschen um einen herum mehr oder weniger ihrer gewohnten Tätigkeit nachgingen, war man selbst zum Nichtstun verdammt, während einem langsam die Gewissheit dämmerte, dass dieser Zustand noch lange anhalten würde. Und immer häufiger mehrten sich die Zeichen, dass diese Art der Existenz durchaus auch bedrohliche Formen annehmen könnte. Immer öfter hörte man von Mitmenschen gleicher Lebensgestaltung, die finanziell ins Trudeln kamen. Erste Nachrichten von gera-

dezu lebensbedrohlichen Zuständen anderer Selbstständiger, von Künstlern, Darstellern, Musikern und Tänzern flatterten ins Haus und zunehmend schnürte es einem selbst die Kehle zu in Anbetracht der eigenen Lage. Immer düsterer wurde der Verweis auf einen Hartz IV-Antrag als vermeintliche Lösung. Doch wie wenig gut fühlte sich das an, gerade für einen Selbstständigen. Hatte man doch die letzten Jahre das eigene Leben eigenverantwortlich organisiert, geplant und gelebt. Und nun die völlige Abhängigkeit mit der Aussicht auf ein Leben auf ganz kleiner Flamme? Eigentlich keine Option. Hilfe von irgendeiner anderen Instanz war nicht zu erwarten, also galt es, dass Leben mal wieder komplett in die eigene Hand zu nehmen. Nach anfänglich erfolgloser Suche kam ich zu der Entscheidung, die Dinge vom Grunde zu betrachten, wenn dieses fiese kleine Arschlochvirus ein Gutes hatte, dann den Umstand, sich komplett besinnen zu müssen. Und nun ist es fast soweit. Ich werde mich in die Berge begeben, werde gegen recht ordentliches Salär Ziegen hüten, Stallungen entmisten, Zäune bauen und bei Wind und Wetter draußen sein. Mal schauen, was das mit mir macht. Eines steht jetzt schon fest — ich werde frei sein! Wie gut! Euer Dominique Wand

Wir haben die Schnauze voll. Hilf unseren Meeren mit deiner Spende: wwf.de/plastikflut

Der WWF arbeitet weltweit mit Menschen, Unternehmen und Politik zusammen, um die Vermüllung der Meere zu stoppen. Hilf mit deiner Spende! WWF-Spendenkonto: IBAN DE06 5502 0500 0222 2222 22


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Termine & Tagestipps September 2020

VOM 01.09. — 31.12.2020 Stadtarchiv, Gotthardstraße 21 »Erfurt von oben« Luftbilder aus den 1980er Jahren. VOM 12.09. — 24.10.2020 Galerie Rothamel, Kleine Arche 1a »Golden Twenties« Mit Werken von Ellen Akimoto, Undine Bandelin, Franca Franz, Moritz Götze, Dana Meyer, Ofra Ohana, Wieland Payer, Michael Ritzmann, Marten Schädlich, Vincent Wenzel, Nguyen Xuan Huy and anderen. VOM 19.09.2020 — 14.03.2021 Museum für Thüringer Volkskunde, Juri-Gagarin-Ring 140a »Kindheit — Erinnerungen aus acht Jahrzehnten« Jeder war mal Kind — oder ist es noch. Mit faszinierenden Geschichten, Bildern, Gegenständen bringt die Ausstellung Generationen in Dialog und gibt bewegende, spannende Einblicke in Kindheiten der vergangenen acht Jahrzehnte. VOM 27.09. — 08.11.2020 Kulturhof Krönbacken »Ulrich Seehagen. London — ­Impressionen einer Metropole« »Felix Lindner und Helen Britton — ­Sentimental Journey« Schmuck, Objekte und Zeichnungen VOM 28.09. — 24.10.2020 Haus zum Bunten Löwen, Krämerbrücke 4 »Rüdiger Franke — dots and lines« Grafik, Zeichnungen und Objekte. NOCH BIS 05.09.2020 Kultur: Haus Dacheröden »30 Jahre Freiheit. Die samtene Revolution in Fotografien von Karel Cudlín« Inzwischen sind sie dreißig Jahre alt, die schwarz-weißen Dokumentaraufnahmen, in denen Karel Cudlín die Samtene Revolution von 1989 festgehalten hat. Mit ihrer Eindringlichkeit, ihrem Blick für Details und die absurden Seiten des Lebens machen sie für die heutigen Betrachter eine Welt lebendig, die es so nicht mehr gibt. Karel Cudlín dokumentierte nicht nur die großen Demonstrationen vom November 1989 in Prag, bei denen aus jedem einzelnen Gesicht Hoffnung und Freude sprechen, er hielt auch Alltagsszenen ab Mitte der 1980er Jahre fest, war im Spätsommer 1989 direkt mit dabei, als sich DDR-Bürger in die westdeutsche Botschaft in Prag flüchteten und dort auf ihre Ausreise hofften.

NOCH BIS 13.09.2020 Barfüßerkirche, Barfüßerstraße 20 »Weiter bauen an der Ruine — Pläne für die Nutzung der Barfüßerruine« Ergebnisse eine Projektes von Studierenden der Bauhaus-Universität Weimar. Kulturhof Krönbacken »Zwei deutsche Architekturen 1949 — 1989« KulturQuartier Schauspielhaus, Klostergang 4 StadtRaumBoxen #13: »Monika Goetz — Into the Void« Für die 13. Auflage der Ausstellungsreihe StadtRaumBoxen wurde Monika Goetz eingeladen, eine neue Arbeit für den wohl kleinsten Ausstellungsraum in Erfurt zu konzipieren. Die in Berlin lebende Künstlerin hat für die StadtRaumBoxen eine weiterzudenkende Netzstruktur entworfen, mit der sie die drei Vitrinen umhüllt — ohne sie zu verdecken. Das Netz mit seinen vielschichtigen Bedeutungen von Verbinden, Schützen, Energiefluss, Konstruktion und vielen anderen ist eine wunderbare Metapher für alles, was im und durch das KulturQuartier passiert. NOCH BIS 15.09.2020 Gedenk- und Bildungsstätte ­Andreasstraße, Andreasstraße 37a »7. Internationale Biennale des SozialPolitischen Plakats« Die Internationale Biennale des SozialPolitischen Plakats wurde 2006 als Initiative der Internationalen Jugendbegegnungsstätte Auschwitz (IJBS) ins Leben gerufen. Unter dem Thema »Kreativ für Menschenrechte« sollen Debatten rund um das Thema Menschenrechte sowie soziale und politische Probleme der Gegenwart angeregt werden. Bisher beteiligten sich über 1000 internationale Künstler*innen aus aller Welt. Die Sonderausstellung zeigt eine Auswahl der 73 prämierten Plakate der 7. Biennale, an der 394 Künstler*innen aus 38 Ländern teilnahmen. NOCH BIS 20.09.2020 Alte Synagoge, Waagegasse 8 »Perspektiven — Die Alte Synagoge ­Erfurt« Zum 10-jährigen Jubiläum des Museums Alte Synagoge werden die zahlreichen »ikonischen« Motive wie Hochzeitsring oder Westfassade künstlerisch neu interpretiert. Ungewöhnliche Einblicke, spektakuläre Perspektiven und scheinbar Alltägliches verblüffen in einer großen Ausstellung in allen Etagen der Syna­goge.

NOCH BIS 18.10.2020 Kunsthalle Erfurt, Fischmarkt 7 »Hellen Bubukenya — Tuwaye- Let’s talk.« »Lee Miller — To Believe It« Vor 75 Jahren begleitete die Fotografin Lee Miller im Auftrag der britischen Vogue die amerikanischen Truppen beim Vormarsch von der Normandie über Paris bis nach Thüringen und weiter an die Elbe nach Torgau. Den Meisten ist Lee Miller (1907 — 1977) wahrscheinlich vor allem als Model, Muse und surrealistische Fotografin aus Poughkeepsie (New York) bekannt, die 19-jährig Condé Nast, dem Verleger der Vogue, buchstäblich in die Arme lief, fortan begehrtes Modell wurde und alsbald hinter der Kamera genauso aktiv war wie davor. Die Ausstellung wird hauptsächlich den Teil ihres fotografischen Schaffens beleuchten, der wohl zu dem wichtigsten gehört, den sie uns hinterlassen hat: ihre Kriegsfotografien. Und so kehren anlässlich des 75. Jahrestages des Kriegsendes Lee Millers Fotografien nun in gewisser Weise an die Schauplätze zurück, wo die Aufnahme einstmals entstanden waren. Schloss Molsdorf, Schlossplatz 6 »Erotica, der Lenz ist da — Arbeiten des Rostocker Künstlers Feliks Büttner« Felix Büttner liebt es bunt und sein größtes Bild ist weltweit bekannt: die roten Lippen und die Augen mit dem ausgedehnten Lidstrich — der AIDA Kussmund. Seit 1994 ziert das Logo den Bug der AIDA-Schiffe und bereist die Weltmeere.

West. Mit seinen figürlichen, erzählenden Kompositionen lotet er die Gründe und Abgründe menschlicher Beziehungen aus und gehört zu den bekanntesten Vertretern der Leipziger Schule. Naturkundemuseum »Juwelen der Natur — Orchideen in der Kulturlandschaft Thüringens« NOCH BIS 10.01.2021 Erinnerungsort Topf & Söhne, Sorbenweg 7 »Die Mädchen von Zimmer 28. L 410, Theresienstadt« 12 bis 14 Jahre waren die Mädchen alt, die im Zimmer 28 des sogenannten Mädchenheim L 410 im Ghetto Theresienstadt zu einer Gemeinschaft zusammenwuchsen. Sie stammten aus jüdischen Familien in der Tschechoslowakei und Österreich. Die Ausstellung wirft ein Licht auf die Entrechtung und Beraubung der Juden in diesen Ländern und schildert das Leben und den Alltag im Ghetto Theresienstadt zwischen 1942 und 1944. Sie berichtet von den Mädchen im Zimmer 28 — von einer »Insel im tobenden Meer«. Betreut von Erwachsenen, jüdische Häftlinge wie sie, wuchs die Gruppe zusammen. Immer wieder wurde diese Gemeinschaft auseinandergerissen. Mädchen mussten antreten zum gefürchteten »Transport nach Osten«. Von etwa 50 bis 60 Mädchen, die für eine Weile im Zimmer 28 untergebracht waren, überlebten nur 15 Mädchen den Holocaust.

NOCH BIS 30.10.2020 Außenstelle der Behörde der StasiUnterlagen, Petersberg 19 »Von der friedlichen Revolution zur deutschen Einheit« NOCH BIS 01.11.2020 Stadtmuseum »Willy Brandt — Freiheitskämpfer, Friedenskanzler, Brückenbauer« Willy Brandt-Wanderausstellung anlässlich des 50. Jubiläums des deutschdeutschen Gipfeltreffens zwischen Willy Brandt und Willi Stoph 19. März 1970 in Erfurt. NOCH BIS 15.11.2020 Angermuseum »Volker Stelzmann — Zum 80. Geburtstag des Malers und Grafikers« Der Maler und Grafiker Volker Stelzmann studierte bis 1968 an der HGB Leipzig, wirkte dort ab 1979 als Dozent und ab 1982 als Professor. 1986 verließ er die DDR und lebt seitdem in Berlin-

REGION VOM 19.09. — 04.10.2020 Apolda, Eiermannbau, Auenstraße 11 »THillA — Illustrationsausstellung« Die Thüringer Illustrator*innen präsentieren die Vielfältigkeit ihrer lebendigen Szene zwischen Kunst und Beruf der Öffentlichkeit und stellen in der Open Factory der IBA Thüringen im Eiermannbau Apolda ihre Arbeiten aus. Daneben werden Schüler*innen-Workshops und Mitmachaktionen angeboten. Trägerverein ist der Lösungslabor e.V. aus Weimar. NOCH BIS 11.10.2020 Weimar, Schiller-Museum Weimar, Schillerstraße 12 »Von Delacroix bis Warhol — Schenkungen von Wilhelm Winterstein« 40 Aquarelle und Zeichnungen von Johann Heinrich Wilhelm Tischbein und Carl Gustav Carus über Eugène Delacroix bis hin zu George Sand umfasst die Schenkung des Münchner Privatsammlers Wilhelm Winterstein an die Graphischen Sammlungen der Klassik Stiftung Weimar. Die wertvollen Blätter ergänzen hier insbesondere die deutsche Kunst der Goethezeit sowie die französischen Zeichnungen des 18. und frühen 19. Jahrhunderts. Als ausdrucksstarkes Beispiel für die Goetherezeption der jüngeren Gegenwart kam zudem Andy Warhols vierteilige Serigraphie-Folge »Goethe« aus dem Jahr 1982 nach Weimar.

Foto: Judith Rosenzweig, geb. Schwarzbart/Haifa, Jüdisches Museum Prag

VOM 01.09. — 30.11.2020 Außenstelle der Behörde der StasiUnterlagen, Petersberg 19 »Das Paneuropäische Picknick — 19. August 1989« Im Spätsommer 1989 bekam der Eiserne Vorhang zwischen Ost und West für kurze Zeit ein kleines Loch. Am 19. August 1989 veranstalteten das Ungarische Demokratische Forum und die Paneuropa-Union ein Picknick an der ungarisch-österreichischen Grenze, um für den Abbau der Grenzanlagen und für ein geeintes Europa zu demonstrieren. Dabei kam es zu einer kurzen symbolischen Grenzöffnung. Einige hundert DDR-Bürger nutzten diese Möglichkeit, um über die Grenze in das österreichische St. Margareten zu gelangen. Der Stasi blieb nur die Rückführung der verlassen PKW der Geflüchteten.


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Di, 01. September

Multimediales Theatererlebnis von Ontroerend Goed

KONZERT Barfüßerkirche, Barfüßerstraße 20, 20 Uhr Live: »Kirsche und Co. — Unplugged«

Mi, 02. September

KIDS, TEENS & FAMILY Kultur: Haus Dacheröden, 16 Uhr »Liederbaum« Früher war der Lindenbaum ein wichtiger Treffpunkt, um Geschichten zu erzählen und gemeinsam zu singen. Eine Linde wächst im Innenhof des Kulturhauses nicht, aber ein schattenspendender Judasbaum, unter dem Johanna Bastian alle zwei Wochen ihre Lieblingskinderlieder spielt und zum Mitmachen und Zuhören einlädt. SONSTIGES Esquina del Tango, Schlösserstraße 5, 21 Uhr »Practilonga« — Mit DJ Héctor REGION Weimar, gesamtes Stadtgebiet »Kunstfest Weimar 2020« Alle Informationen und Veranstaltungen sind zu finden unter www.kunstfest-­ weimar.de. Weimar, Altstadt, ab 13 und ab 19.30 Uhr URAUFFÜHRUNG: »Wegwerfopern« Ironischer Musiktheaterzyklus von Dumbworld (Brian Irvine & John McIlduff) Weimar, DNT, Theaterplatz 2, 19.30 Uhr Deutsche Erstaufführung: »Are we not drawn onward to new erA«

THEATER & BÜHNE Barfüßerkirche, Barfüßerstraße 20, 19 Uhr Erfurter Theatersommer 2020: »Erfurt in Licht und Schatten« Bewegendes Schattentheater zur Erfurter Geschichte.

KONZERT Barfüßerkirche, Barfüßerstraße 20, 20 Uhr Live: »The String Company« Predigerkirche, Predigerstraße 5, 20 Uhr 43. Orgelkonzertreihe: »Stefan Kagl (Herford)« KINO & FILM Kunsthalle Erfurt, Fischmarkt 7, 18 Uhr Filmvorführung: »An der Saale hellem Strande« Im Rahmen der Ausstellung »Zwei deutsche Architekturen 1949 — 1989«. KulturQuartier Schauspielhaus, Klostergang 4, 19.30 Uhr PrimeTime: »Und nächstes Jahr am Balaton«

Die Schotte, 20 Uhr PROJEKTPREMIERE: »Land der Bushaltestellen« Fünf Fremde, alle auf dem Weg von Daundda nach Dortunddort. Eine Bushaltestelle, ohne Bus. Und schließlich ein merkwürdiges Geräusch von oben, wie aus dem Nichts … Da ist etwas! Etwas, das die Wartenden zusammenund wieder auseinanderwirbeln wird? Aber was? Und warum? Eine skurrile Suche nach Antworten beginnt. Raum und Zeit scheinen im Linienersatzverkehr verloren gegangen zu sein. Was bleibt, ist dieser seltsam veränderte Himmel im Land der Bushaltestelle... Darsteller*innen und Regisseurin entwickelten das Stück im spielerischen Dialog. Ausgangspunkt der gemeinsamen Arbeit war die Suche nach interessanten Figuren. Dazu steckte das Ensemble die Köpfe in die Wolken und ließ sich von Alltagsbeobachtungen inspirieren. Handlung und Texte wurden schließlich in Improvisationen gefunden, fixiert und in Form gebracht. KABARETT & COMEDY Die Arche, 19.30 Uhr »Geht’s noch?! — Best of BUB« Wenn ganze Kabarett-Programme vom Spielplan verschwinden, ist das nicht so schlimm, denn es kommen ja jedes Jahr neue. Aber einigen Nummern, über die sich das Publikum wie Bolle amüsiert hat, trauert man schon hinterher. Nun nicht mehr. Denn hier kommen noch einmal die besten Szenen und Lieder aus fünf Kabarettstücken mit Beatrice Thron, Ulf Annel und Björn Sauer. »Geht’s noch?!« Klar, geht’s noch. Lachen und lachen lassen bei »Best of Bea, Ulf & Björn«.

VORTAG & FÜHRUNG Dom zu Erfurt »Führung zum Marienmosaik«, 13 Uhr »Führung zur Domschatzkammer«, 15 Uhr »Vortrag über die Eisentüren der romanischen Nordturmkapelle«, 19.30 Uhr Universitätsbibliothek Erfurt, MaxWeber-Allee 5, 16 Uhr »Führung durch die Bibliothek«

Foto: Albert Bogensperger

Alte Parteischule, Werner-Seelenbinder-Straße 14, 20 Uhr Live: »Anastasia Zampounidis — Happy Eating« Warum bleibt es nie bei der Handvoll Chips, dem einen Riegel Schokolade, warum essen wir auch ohne Hunger? Als Anastasia Zampounidis dem Zucker abschwor, begab sie sich auf eine Odyssee von Ärzten über Motivationsgurus bis zur Kräuterhexe, um die Verbindung zwischen Ernährung und Seele zu verstehen — denn bleibt die hungrig, wird der Körper niemals satt. So kochte sie für ihr inneres Kind, meditierte mit scharfen Messern und plauderte mit Bäumen, um schließlich nicht nur ihren Körper, sondern auch ihre Emotionen zufriedenzustellen. Anastasia Zampounidis, 1968 geboren, begann ihre TV-Karriere beim Musiksender MTV. Es folgten Moderationen für »Wetten, dass…?«, Sixx TV und ZDFneo. Zuletzt deckte sie im Namen des ZDF als WISO-Konsumagentin regelmäßig Verbraucherfallen auf, unter anderem in der Dokumentation »Die Zuckerfalle«. Seit elf Jahren verzichtet sie auf Zucker und hat dafür ein Vielfaches an Energie und Lebensfreude gewonnen.

THEATER & BÜHNE

Foto: Aanton Peschel

VORTRAG & FÜHRUNG Museum für Thüringer Volkskunde, Juri-Gagarin-Ring 140a, 13 Uhr Sonderführung: »Das besondere Objekt — Ein Gegenstand und seine Geschichte« Kulturhof Krönbacken, 16.30 Uhr Öffentliche Führung: »Zwei deutsche Architekturen 1949 — 1989« Architektur in der DDR und der BRD Alte Synagoge, Waagegasse 8, 19.30 Uhr »Arain! Der Erfurter Synagogenabend — Unsere Stadt im Mittelalter. Das Museum Judenplatz in Wien« Referentin: Astrid Peterle (Wien) Eintritt frei!

Do, 03. September

KIDS, TEENS & FAMILY MuFa Lounge, Am Hirnzigenweg 31, 16 Uhr »Fußball AG«

KONZERT Barfüßerkirche, Barfüßerstraße 20, 20 Uhr »Summer Jazz Session«

SONSTIGES Zughafen, Zum Güterbahnhof 20, 16 Uhr »Bergfest am StattStrand«

LESUNG & BUCH Kultur: Haus Dacheröden, 19 Uhr Literarischer Salon: »Auf den Spuren vergessener und bekannter Dichterinnen — Inge Müller und Brigitte Reimann« Der II. Weltkrieg war zu Ende, Deutschland eine Trümmerlandschaft. Das Grauen war zurückgekehrt an den Ort, an dem es seinen Ausgang genommen hatte. Dichter wie Anna Seghers, Johannes R. Becher und Bertolt Brecht kehrten aus dem Exil zurück, bereit, am Aufbau eines neuen und besseren Deutschland mitzuhelfen. Ihr Optimismus und ihre Hoffnungen übertrugen sich auf die junge Generation begeisterter Dichterinnen und Dichter. Diese nehmen die gesellschaftlichen Veränderungen kritisch an, entdecken neue Themen, gehen in die Produktion, entwickeln neue Schreibstile. Inge Müller und Brigitte Reimann repräsentieren, auf eine je unterschiedliche Weise, in ihrer Biographie und in ihren literarischen und essayistischen Werken jene Hoffnungen auf ein Land ohne Krieg, in dem der Sozialismus errichtet werden sollte. Eintritt frei!

REGION Weimar, gesamtes Stadtgebiet »Kunstfest Weimar 2020« Alle Informationen und Veranstaltungen sind zu finden unter www.kunstfest-weimar.de. Weimar, E-Werk, Am Kirschberg 4, 18 und 20 Uhr »Je m’apelle Fanta Kaba« Tanzsolo von Kettly Noël Weimar, Altstadt, ab 19.30 Uhr URAUFFÜHRUNG: »Wegwerfopern« Ironischer Musiktheaterzyklus von Dumbworld (Brian Irvine & John McIlduff) Weimar, DNT, Theaterplatz 2, 19.30 Uhr Deutsche Erstaufführung: »Are we not drawn onward to new erA« Multimediales Theatererlebnis von Ontroerend Goed

VORTRAG & FÜHRUNG Dom zu Erfurt, 9 — 13 Uhr »Führung zur Gloriosa« Außenstelle der Behörde der StasiUnterlagen, Petersberg 19, 10 Uhr Seniorenführung: »Unterwegs im Archiv« Kaufmannskirche, Anger 80, 14 Uhr »Öffentliche Führung« KIDS, TEENS & FAMILY Atelier Puppenspiel, Leipziger Straße 15, 10 Uhr Puppentheater: »Ulli und Fibi — Eine Fledermausgeschichte« Jugendhaus Fritzer, Talstraße 13, ab 16 Uhr »Was geht mich das eigentlich an?« Workshop zur Demokratiebildung KULINARISCHES Destille, Bastion Martin, Lauentor 14, 17 Uhr »Gin-Time« Bibliothek Domplatz, 17 Uhr »Essbare Wildpflanzen« Kulinarischer Erlebnisvortrag von Christine Rauch. Eintritt frei! SONSTIGES Zughafen, Zum Güterbahnhof 20, 16 — 22 Uhr »Spieleabend am StattStrand« Estación del Tango, Schmidtstedter Straße 34, 21 Uhr »Tango-Übungsabend« REGION Weimar, gesamtes Stadtgebiet »Kunstfest Weimar 2020« Alle Informationen und Veranstaltungen sind zu finden unter www.kunstfest-weimar.de. Weimar, DNT, Theaterplatz 2, 18 und 21 Uhr »Der Golem, wie er in die Welt kam« Stummfilmvorführung mit Live-Musik

Fr, 04. September THEATER & BÜHNE Ägidienkirche, Wenigemarkt 4, 19.30 Uhr Erfurter Theatersommer 2020: »Unsere Krämerbrücke oder Wer hat den Bogen überspannt?«

Foto: Lutz Edelhoff

September 2020

Die Schotte, 20 Uhr »Land der Bushaltestellen« Theater im Palais, 20 Uhr »Männer und andere Missverständnisse« Einst hatte sie alles, was frau sich nur


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KONZERT DASDIE Brettl, 20 Uhr Live: »Westernhagen reloaded — Weitersagen« Seit über 15 Jahren tourt Andreas Weitersagen mit seiner Westernhagen-Show durch Europa. Er ist das bekannteste Double des Deutsch-Rockers und verbindet das Beste von Marius Müller-Westernhagen mit eigenen Songs. Jazzclub, Juri-Gagarin-Ring 140a, 20 Uhr »Eröffnungskonzert« KulturQuartier Schauspielhaus, Klostergang 4, 20.30 Uhr Live: »Angela Aux — In Love With The Demons« Sanfte Indie Folk-Klänge aus dem neuen Album von Angela Aux. LESUNG & BUCH Kultur: Haus Dacheröden, 19 Uhr Gespräch: »Frauen in Literatur und Gesellschaft« Am 27. März 2020 hatte eine Pionierin der Geschlechtergerechtigkeit 250. Geburtstag: Die aus Altenburg stammende Sophie Mereau war eine der ersten Frauen in Deutschland, die von ihrer Arbeit als Schriftstellerin leben konnte. Für den Thüringer Literaturrat Anlass genug, in einer Podiumsveranstaltung der Frage nach der heutigen Rolle von Frauen in Literatur und Gesellschaft nachzugehen. Mit drei aus Thüringen stammenden

VORTRAG & FÜHRUNG Dom zu Erfurt »Führung zum Marienmosaik«, 13 Uhr »Führung zur Gloriosa«, 14 — 16 Uhr Portal des Landgerichts, Domplatz 37, 18 Uhr »Rundgang mit dem Petersberger Schwarzbrenner« Augustinerkloster, Augustinerstraße 10, 21 Uhr »Luthers schlaflose Nächte« Klosterführung bei Kerzenschein mit Gute-Nacht-Tropfen im Klosterkeller. KIDS, TEENS & FAMILY MuFa Lounge, Am Hirnzigenweg 31, ab 13 Uhr »Turnier des Monats« KULINARISCHES Destille, Bastion Martin, Lauentor 14, 16 Uhr »Rund um die Destille — Erfurter WeinNacht« Wein- und Musikabend im historischen Kanonenhof. SONSTIGES Kultur: Haus Dacheröden, 15 Uhr Generationencafé: »Kurt trifft Caroline« Jeden ersten Freitag im Monat wird das Kultur: Haus Dacheröden zum Treffpunkt für Jung, Alt und alle dazwischen. Gemeinsam sollen Erfahrungen getauscht, Kontakte geknüpft und Kuchen gegessen werden. KulturQuartier Schauspielhaus, Klostergang 4, 15 — 20 Uhr »Containerbar trifft Familiencafe« REGION

Erfurt-Tiefthal, ab 10 Uhr »18. Kunstfest in Tiefthal — Endlich erwachsen!« Mit folgenden Programmpunkten: Eröffnungskonzert in der Kirche, DIE SCHOTTE Teatra Pack — Impro Theater, Stars und Sternchen nicht nackt — Eine Tiefthalerin in der großen Filmwelt und einer Licht-Fassaden-Performance der Kulturprojekte Kunstgriff. Weimar, gesamtes Stadtgebiet »Kunstfest Weimar 2020« Alle Informationen und Veranstaltungen sind zu finden unter www.kunstfest-weimar.de.

Sa, 05. September THEATER & BÜHNE Barfüßerkirche, Barfüßerstraße 20, 19 Uhr Erfurter Theatersommer 2020: »Erfurt in Licht und Schatten« Bewegendes Schattentheater zur Erfurter Geschichte. Ägidienkirche, Wenigemarkt 4, 19.30 Uhr Erfurter Theatersommer 2020: »Unsere Krämerbrücke oder Wer hat den Bogen überspannt?« Stadtgarten, Dalbergsweg 2a, 19.30 Uhr »Ehekracher« Mit dem Galli Theater Erfurt Die Schotte, 20 Uhr »Land der Bushaltestellen« Theater im Palais, 20 Uhr »Männer und andere Missverständnisse« KABARETT & COMEDY DASDIE Stage, 19.30 Uhr Kabarett Erfurter Puffbohne: »Vom Pa(a) radies bis in die Hölle« Die Arche, 19.30 Uhr »Deutschland unterm Pflug reloaded« KONZERT Willy-Brandt-Platz, 15 — 21 Uhr »BahnhofBeats 2020« Der Einkaufsbahnhof Erfurt wird am 05. September zum Musik-Hotspot — bei den Bahnhof Beats 2020! Das Kernstück der BahnhofBeats bildet der Non Profit-MusikContest »local heroes«. Er gehört zu den wichtigsten Musikpreisen für Newcomer in Deutschland (die bekannteste Siegerband bisher ist Madsen). Hier können Besucher neue Thüringer Talente entdecken, die vielleicht die Stars von morgen sind! Auch weitere musikalische Acts werden auf der Bühne vor dem Hauptbahnhof zu sehen sein. Schloss Molsdorf, Schlossplatz 6, 19.30 Uhr Schlosskonzert: »Internationale Meisterpianisten — Marc Toth (Kanada)« Beethovens Klaviersonaten — 8. Abend

Barfüßerkirche, Barfüßerstraße 20, 20 Uhr Live: »Gilbert Barracque« Inmitten der Verrücktheiten vergangener Epochen setzt das 7-köpfige Ensemble um Gilbert Barracque frische Akzente auf dem Tanzboden der Tatsachen. Seit ungefähr drei Jahren haben sie sich den Erhalt des französischen Beat aus den 60er und 70er Jahren auf die Trikolore geschrieben. Dabei spielen vor allem Songs von Jacque Dutronc, Serge Gainsbourg, Antoine, Petula Clark, Nino Ferrer und Brigitte Bardot die herausragende Rolle. Anschließend legt DJ Anthony auf. In seinem Format »Maria will tanzen« gibt es Independent, Bastardpop und Artverwandtes. Heiligen Mühle, 20 Uhr Live: »Lunatic« In der klassischen Quartettbesetzung der frühen Jahre agieren die Bandmitglieder nah am Original, aber doch mit Freiräumen für eigene Interpretationen. Andre Dusk‘s sphärische Gitarre schwebt über den Orgel- und Synthesizerteppichen des Keyboarders Andi Mann. Komplettiert wird das Ganze durch die Rhythmussek-

tion mit Robert Tzschoppe (Drums) und Andy Potschin (Bass), mal wild treibend, mal sensibel dahin plätschernd. Stets auf den Spuren ihres großen Vorbildes zelebrieren die Musiker den typischen Sound der Psychedelic Rock Legende. Unter dem Titel »An Evening with Pink Floyd« präsentiert die Band einen Querschnitt aus dem Songfundus des Originals. Gewürzt mit Infos und Anekdoten von und über Pink Floyd und einer ausgeklügelten Licht- und Videoshow nimmt Lunatic seine Zuhörer mit auf eine Zeitreise in die siebziger Jahre. Dabei widerstehen die vier Musiker der Versuchung, in eine überbordende Technikschlacht zu verfallen.

Foto: Agentur

Weimar, DNT, Theaterplatz 2, 19.30 Uhr »Uraufführung eines Bildes« Konzert von und mit Matthias Goerne zu einem Bild von Anselm Kiefer

Foto: privat

KABARETT & COMEDY DASDIE Stage, 19.30 Uhr »Sag` nicht immer Mutti zu mir!« Mit Gisela Brand und Marco Schiedt Die Arche, 19.30 Uhr »Deutschland unterm Pflug reloaded« Der Abend präsentiert die kabarettistischen Highlights aus zwei erfolgreichen Solo-Programmen und verschiedenen Ensemblestücken der letzten Jahre, die das Publikum begeistert haben. Ob nun als Napoleon, russischer Boxtrainer, Liedermacher oder neugieriger Hauswart. Aufgefädelt werden die Szenen wie ein Lebenslauf von der Geburt bis zur Rente. Andreas Pflug ist seit 1983 dabei und wird auch im 40. Jubiläumsjahr der Arche alle Register ziehen. Am Klavier virtuos begleitet von Yulia Martynova, am Schlagzeug mit Burkhard Wieditz oder Robert Willeke.

Frauen, die im literarischen und politischen Leben der Gegenwart tätig sind, wird den aktuellen Herausforderungen und Gefährdungen nachgegangen, die unsere Zeit für die Gleichberechtigung der Geschlechter bietet. Oder ist alles schon bestens geregelt? Marion Brasch im Gespräch mit Emma Braslavsky, Ulrike Gramann und Kathrin Schmidt. Eintritt frei!

Foto: Holmsohn

wünschen kann: eine wunderbare Familie, den liebenden Ehemann, den dreijährigen Spross. Den Sommerurlaub in letzter Minute, das Häuschen auf Pump, aber mit Liebe in bar. Doch das Drama ist vorprogrammiert: Während er seine MidlifeCrisis mit einer Jüngeren betäubt, bricht über ihr das Kartenhaus der Traumfamilie zusammen. Seien Sie dabei bei einer tragikomischen Reise durch das Erinnerungslabyrinth einer zerbrochenen Ehe — mal erschütternd, mal erheiternd, doch immer mit dem bitterironischen Galgenhumor einer desperate housewife, wie sie bos... ähm, beispielhafter nicht sein könnte. Franz Mehlhose, 20.15 Uhr »Lesen für Bier« Die Lesen-für-Bier-Regeln sind einfach: Friedrich Herrmann und sein Flemming Witt — Slam Poet lesen, was auch immer ihr mitbringt. Ob alte Liebesbriefe, die Menükarte eures Lieblingsdöners oder Sartre — eben Texte aller Art, seid kühn! Nach jedem Vortrag entscheidet Ihr per Applausabstimmung, ob der Text oder die Performance besser war. Hat die Performance überzeugt, geht das Bier an die Lesenden auf der Bühne. War der Text besser, erhält der Besucher das Bier, der den Text zur Verfügung gestellt hat. Lesen für Bier ist abwechslungsreich, intim, witzig und in jeder Hinsicht eine grandiose Abendunterhaltung.

September 2020

VORTRAG & FÜHRUNG Augustinerkloster, Augustinerstraße 10, 11 Uhr »Lebenslust und Seelenqualen — Luther in Erfurt« Eine sinnliche Führung zu Luther-Orten in Erfurt. Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße, Andreasstraße 37a, 14 Uhr »Öffentliche Führung« Dom zu Erfurt, 14.30 Uhr »Führung zum Marienmosaik« KulturQuartier Schauspielhaus, Klostergang 4, 16 und 17 Uhr »Führung durch das KulturQuartier« Eintritt frei! Destille, Bastion Martin, Lauentor 14, 16.30 Uhr »Brennereiführung mit Verkostung« Barfüßerkirche, Barfüßerstraße 20, 17 Uhr Vortrag und Diskussion: »Weiter bauen an der Ruine? Pläne für die Nutzung der Barfüßerruine« Mit Prof. Dr. Hans-Rudolf Meier KIDS, TEENS & FAMILY Blaue Bühne Erfurt, Juri-Gagarin-Ring 116b, 16 Uhr Kindertheater: »Pinocchio« Carlo Collodis Märchen Pinocchio gehört bis heute zu den berühmtesten Kinderbüchern. Es erzählt die fantastische Geschichte eines Holzjungen, der immer wieder auf Abwege gerät und damit seinen armen Vater Geppetto große Sorgen bereitet. Aber am Ende wird zum Glück immer alles wieder gut. Ab 5 Jahren! Theater im Palais, 16 Uhr »Frau Holle« »Kikeriki, unsere goldene Jungfrau ist wieder hie!« — rief der Hahn beim Anblick der Goldmarie. Und auch die Pechmarie soll ihr Glück versuchen, aber ach! Frau Holles Aufgaben sind ihr viel zu anstrengend... SONSTIGES Parkplatz Bonhoefferstraße, 7 — 14 Uhr »Floh- und Trödelmarkt« Messe Erfurt, 10 — 17 Uhr »Antik- und Trödelmarkt« Eintritt frei! Esquina del Tango, Schlösserstraße 5, 21 Uhr »Milonga Azul«


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September 2020

HIGHLIGHTS DENKMALTAGE 08. — 13. SEPTEMBER 2020

Di, 08. September Stadtarchiv, Gotthardstraße 21, 8 — 18 Uhr Ausstellung: »Erfurt von oben« Luftbilder aus den 1980er Jahren Kulturhof Krönbacken, 16 Uhr Erläuterungen zum Mitmach-Projekt: »DDR-Architektur in Erfurt — entbehrlich oder erhaltungswürdig?« Mit Dr. Mark Escherich KulturQuartier Schauspielhaus, Klostergang 4, 19 — 22 Uhr »Eröffnungsveranstaltung der Denkmaltage in Erfurt« Mit einem Grußwort von Dr. Tobias J. Knoblich (Beigeordneter für Kultur und Stadtentwicklung), Einführung mit Sibylle Lohse, Abteilungsleiterin Untere Denkmalschutzbehörde Erfurt), einer Vernissage zu Vicci Lilee »Take part at Art«, Musik von Ramm Tamm Tilda und einer Gesprächsrunde.

Mi, 09. September Museum für Thüringer Volkskunde, Juri-Gagarin-Ring 140a »Entdeckungen im Innenhof des früheren Großen Hospitals zu Erfurt«, 10 Uhr »Gebäude, Geschichten, Visionen: Das ehemalige Große Hospital zu Erfurt«, 17 Uhr Stadtmuseum, 11.30 Uhr Führung: »Vom Waidhändlerhaus aus der Zeit der Renaissance zum Museum« Mit Karin Kosicki Rathausfestsaal, Fischmarkt 1, 18.30 Uhr »Historische Filme über Erfurt«

ken. DDR-Architektur und Partizipation« Moderiert von Dr. Mark Escherich(UDSB), mit Dr. Ulrike Wendland (Deutsches Nationalkomitee für Denkmalschutz, Berlin), Holger Reinhardt (Landeskonservator Thüringens), Dr. Tobias J. Knoblich (Beigeordneter für Kultur und Stadtentwicklung ) und Thomas Schmidt (Architekt und Kulturarbeiter in Erfurt).

Fr, 11. September Reglerkirche, Bahnhofstraße 7, 11 Uhr Rundgang: »Jüdische Denknadeln in der Altstadt« Mit Gästeführer Richard Schäfer Gildehaus, Fischmarkt 16, 11 — 18 Uhr »Restaurierungswerkstatt — Glasrestaurierung — Glaskunst — Schauwerkstatt« Aus dem Arbeitsleben einer Glasrestauratorin und Erläuterungen zu aktuellen Restaurierungsprojekten. Mittelalterliche Mikwe, Kreuzsand, 19 Uhr »Licht an!« Taschenlampentour für Kinder am jüdischen Ritualbad. Allerheiligenkirche, Marktstraße 44, 19 Uhr »KirchenSprung und Wandelkonzert: Abendspaziergang auf einen Sprung unter dem Motto Jüdische Spuren in Erfurter Kirchen« Mit der Allerheiligenkirche, der Predigerkirche und der Kaufmannskirche.

Sa, 12. September

Kunsthalle Erfurt, Fischmarkt 7, 11 Uhr Führung: »Außen Planetengötter und Musen, innen Paulus und Christus — Zur Ikonografie der Baudekorationen des Renaissancehauses« Gedenkstätte Andreasstraße, Andreasstraße 37a, 12 — 20 Uhr »7. Internationale Biennale des Sozial-Politischen Plakats« Barfüßerkirche, Barfüßerstraße 20, 17 Uhr Vortrag: »Mit Pauken und Trompeten (10 Jahre Initiativkreis Barfüßerkirche)« Von europäischem Rang ist die Barfüßerkirche in Erfurt, anerkannt als Kulturdenkmal nationaler Bedeutung. Kulturhof Krönbacken, 19 — 20.30 Uhr Podiumsgespräch: »Denkmal weiterden-

Christuskirche, Tettaustraße 4, 10 — 18 Uhr »Geöffnetes Denkmal Christuskirche« Mit einer kleinen Ausstellung und Besichtigung von Kirche und Turm. Augustinerkloster, Augustinerstraße 10, 11 — 15 Uhr »Führung in der Bibliothek des Evangelischen Ministeriums« St. Annenkirche, Am Alten Anger Töttleben, 13 — 17 Uhr »Führungen und Vorträge« Benary-Speicher, Brühler Straße 37, 13 — 17 Uhr »Benary-Speicher — Historischer Samenspeicher, Druckereimuseum und Schaudepot« Mit der Sonderausstellung »Künstlerplakate von Ernst August Zimmermann«, der Südseesammlung, der Sammlung Kämmerer und der Sammlung Innungsladen. Zudem stündliche Führung im historischen Samenspeicher mit Rüdiger Weingart (Architekt) und Karin Kosicki. Stasi-Unterlagen-Archiv Erfurt, ­Petersberg 19, 14 — 18 Uhr »Spurensuche. Fotos unbekannter Herkunft im Archiv«

REGION Erfurt-Tiefthal, ab 10 Uhr »18. Kunstfest in Tiefthal — Endlich erwachsen!« Mit folgenden Programmpunkten: Ausstellungseröffnung Yvonne Jacobi, Lesung mit Ingrid und Ulf Annel, WUMM Weltmusik und Radio Mellingtone, Ausstellungen im Künstlerhaus Kreativthal sowie in der Casa di Artista und durch die Kleine Galerie Witterda, Kuchenschlacht mit dem Micky Maus Club und Puppentheater mit Monika Bohne und Angelika Hellwig (Atelier Theater), Ausstellungen von Karsten Kunert und Gernot Ehrsam, Buchvorstellung von Ulf Annel mit Illustrationen von Katrin Kadelke, Helmis Self

Theater (Animationen) und einer LichtFassaden-Performance der Kulturprojekte Kunstgriff. Weimar, gesamtes Stadtgebiet »Kunstfest Weimar 2020« Alle Informationen und Veranstaltungen sind zu finden unter www.kunstfest-­ weimar.de. Weimar, E-Werk, Am Kirschberg 4, 15 Uhr Deutsche Erstaufführung: »Müllerin« Musiktheater von Borisowitsch & Jhang Weimar, DNT, Theaterplatz 2, 19.30 Uhr Uraufführung: »Body Shots & Vis Motrix« Modernes Tanztheater von Cocoon Dance

Do, 10. September

Helfen Sie mit: Rätselhafte Fotos unbekannter Herkunft aus dem Archiv werden ausgestellt. Wo und wann wurde das Foto aufgenommen? Was bzw. wer ist zu erkennen? Sie können einen Beitrag zur Erschließung der Stasi-Hinterlassenschaften leisten. Deutsches Gartenbaumuseum, Gothaer Straße 50, 15 Uhr »Rundgang zur Geschichte der Cyriaksburg« Kleine Synagoge, An der Stadtmünze 5, 16 Uhr Kinderführung: »Wahrheit oder Lüge« Mit Franzi Bracharz

So, 13. September Am Europäischem Tag des offenen Denkmals sind alle städtischen Denkmale und viele Veranstaltungen kostenfrei zu besuchen! Haus zum schwarzen Bärenkopf, Futterstraße 13, 10 — 17 Uhr »Die Bohlenstube« Kirche St. Peter und Paul, WalterRein-Straße, Stotternheim, 10 — 18 Uhr »Von Wunderpfeifen und Orgeldrehern« Orgelführung an der Walcker-Orgel (11 Uhr) Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße, Andreasstraße 37a, 10 — 21 Uhr »Geöffnetes Denkmal« Mit Sonder- und Dauerausstellungen, Führungen (14 und 17 Uhr), dem Bürgerfest des Thüringer Geschichtsverbundes (14 — 21 Uhr) und einem Konzert mit Pro Art (18.30 Uhr) Alte Synagoge, Waagegasse 8, 11 Uhr »Koffergeschichten« Kinderführung mit Drache Friedel und Franzi Bracharz Augustinerkloster, Augustinerstraße 10, 11 — 16.30 Uhr »Tag des offenen Klosters« Mit Führungen durch die Bibliothek des Evangelischen Ministeriums ( stündlich zwischen 11 und 15 Uhr), Präsentation von Luthers vergessenem Koffer (13 und 15 Uhr), Führung durch die Elisabethkapelle im Nikolaiturm (13.30 und 14.30 Uhr), Führung durch die Rosenkirche (14 und 16 Uhr) sowie einem Gospelkonzert mit Heavens Garden im Renaissancehof (16.30 Uhr). Schottenkirche St. Nicolai-Jakobi, Schottenstraße 9, 12 — 17 Uhr »Geöffnetes Denkmal« Mit einem Chorkonzert des Frauenchors Mechoria (17 Uhr). Andreaskirche, Andreasstraße 14, 13 — 17 Uhr »Geöffnetes Denkmal« Inklusive Konzert mit Holger Arndt (Saxophon) und Kantor Andres Strobelt (Orgel) (16 Uhr).

So, 06. September KABARETT & COMEDY DASDIE Stage, 10 Uhr »Kabarett-Brunch« KONZERT Franz Mehlhose, 20.15 Uhr Jazzy Sunday: »Richard Ebert Quartett« »Abreisetag« zum Ende des gleichnamigen Albums des jungen Saxophonisten Richard Ebert ist die Rückkehr aus den Traumlandschaften des Debutalbums «Nyx”. Dabei kommen keineswegs Melancholie oder Fernweh auf. Der Blick ist

Kontor Erfurt, Hugo-John-Straße 8, 13 — 17 Uhr »Geöffnetes Denkmal« Mit stündlichen Führungen. Engelsburg, 13 — 17 Uhr Film: »Restaurierung der Engelsburg« Kaufmannskirche, Anger 80, 13 — 17 Uhr »Geöffnetes Denkmal« Mit den Führungen »Bauliche Veränderungen an und im Denkmal Kaufmannskirche in Vergangenheit und Zukunft« (13 Uhr) und »Der Chorpolygon der Kaufmannskirche als Beispiel für das Erinnern und Erhalten eines kirchlichen Baudenkmals« (15 Uhr) sowie den Vorträgen »Kurioses und Spektakuläres aus der Geschichte der Kaufmannskirche« (14 Uhr) und »Am Glauben zweifeln — aus Glauben zweifeln — Das Doppelgesicht des Zweifels in den reformatorischen Kunstwerken der Kaufmannskirche« (16 Uhr). Dom zu Erfurt, 13 — 17.30 Uhr »Geöffnetes Denkmal« Mit der Kinderführung »Felix und die Kirchenmaus« (13 Uhr) und den Führungen »Turm und Glocken des Domes mit Gloriosa« (13 — 16 Uhr) und »Neu denken« (14 Uhr). Reglerkirche, Bahnhofstraße 7, 14 — 17 Uhr Ausstellung: »Zukunft gestalten — Wie wollen wir leben?« Turmbesteigungen in der Reglerkirche sind möglich. Schloss Molsdorf, Schlossplatz 2, 14 — 17 Uhr »Besichtigung und Erläuterungen Kirchenraum, Turmuhr und Glocke« Zudem findet die Führung »St. Trinitas vor 300 Jahren« statt (15 Uhr). ega, 15 Uhr »Führung auf der ega« Unsichtbar, aber doch nicht vergessen. Am Ort der Erfurter Bücherverbrennung: Kurzführung und Aktion gegen rechts. Kleine Synagoge, An der Stadtmünze 5, 15 Uhr Führung: »Vom Bethaus zur Gedenkstätte« Erinnerungsort Topf & Söhne, Sorbenweg 7, 15 — 17 Uhr Führung: »Menschheitsverbrechen und Berufsalltag: Die Firma J. A. Topf & Söhne« Weiterhin finden Führungen durch die Dauerausstellung »Techniker der Endlösung« statt. Kunstspeicher, Waagegasse 2, 15 — 02 Uhr »Spätmittelalterlicher Speicherbau« Mit wechselnder Ausstellung »Kunst in Zeiten von Corona«. Das komplette Programm ist zu finden unter der Rubrik »Veranstaltungen« auf www.erfurt.de! stets nach vorn gerichtet und das die Entwicklung der Band mit dem zweiten Album nicht stehen bleibt, zeigt ein völlig neues Spektrum an musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten jenseits der klassischen Rollenverteilung des typischen Jazzquartetts. LESUNG & BUCH KulturQuartier Schauspielhaus, Klostergang 4, 17 und 19.30 Uhr »Uschi Brüning — So wie ich« Musikalische Lesung mit Liedern und Texten, begleitet von Lukas Natschinski.


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VORTRAG & FÜHRUNG KulturQuartier Schauspielhaus, Klostergang 4, 10 — 14 Uhr »Preview Vol. 6 — Erlebnisführungen 2.0 durchs KulturQuartier Schauspielhaus« Eintritt frei! Kunsthalle Erfurt, Fischmarkt 7 Öffentliche Führungen: »Lee Miller — To Believe It«, 11.15 Uhr »Hellen Nubukenya — Tuwaye. Let’s talk«, 13.15 Uhr Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße, Andreasstraße 37a, 14 Uhr »Öffentliche Führung« KIDS, TEENS & FAMILY Stadtgarten, Dalbergsweg 2, 10.30 Uhr »Dornröschen« Mit dem Galli Theater Erfurt. Landesfilmdienst, Brühler Straße 52, 15 Uhr Kino im Brühl: »Ostwind (3) — Aufbruch nach Ora« Ab 6 Jahren! Blaue Bühne Erfurt, Juri-Gagarin-Ring 116b, 16 Uhr Kindertheater: »Pinocchio« Theater im Palais, 16 Uhr »Frau Holle« SPORT Steigerwaldstadion, Arnstädter Straße 55, 14 Uhr Fußball Oberliga Süd: »FC Rot-Weiß Erfurt — FC International Erfurt« KULINARISCHES Destille, Bastion Martin, Lauentor 14, 15.15 Uhr Weinverkostung: »Viertel(e) nach Drei« SONSTIGES KulturQuartier Schauspielhaus, Klostergang 4, 12 — 20 Uhr Workshop: »Take Part at Art« Eintritt frei! Esquina del Tango, Schlösserstraße 5, 16 — 19 Uhr »Tango Café« REGION Erfurt-Tiefthal, ab 10 Uhr »18. Kunstfest in Tiefthal — Endlich erwachsen!« Mit folgenden Programmpunkten: Picknick am Weißbach mit Gitarrenmusik Frank Truckenbrot, Micky Maus Club und Puppentheater, Lesung mit Ingrid Annel, Ausstellungen im Künstlerhaus Kreativthal sowie in der Casa di Artista und durch die Kleine Galerie Witterda, Ausstellungen von Karsten Kunert und Gernot Ehrsam, Jazz Vocals Ulrike Ewald & Friends, Doublepack unplugged und Helmis Self Theater (Animationen). Weimar, gesamtes Stadtgebiet »Kunstfest Weimar 2020« Alle Informationen und Veranstaltungen sind zu finden unter www.kunstfest-­ weimar.de. Weimar, E-Werk, Am Kirschberg 4, 10 und 15 Uhr »Müllerin« Musiktheater von Borisowitsch & Jhang Weimar, DNT, Theaterplatz 2 Konzert: »Porträt Walther von Goethe«, 11 Uhr Tanztheater: »Body Shots & Vis Motrix«, 16 Uhr

September 2020

Eisenach, Stadtschloss, 18 Uhr Achava-Festspiele 2020: »Tiefer beugen sich die Sterne« Lyrik und Prosa von Elke Lasker-Schüler Weimar, Alte Feuerwache, Erfurter Straße 39, 20.30 Uhr URAUFFÜHRUNG: »Keine Angst — Lockdown« Mit folgenden Programmpunkten: »Reimt sich auf Hyäne (Monolog von Lothar Kittstein) und »Die endliche Ungeschichte I VXII (Kurzdrama von Stefan Hornbach)

Mo, 07. September KABARETT & COMEDY Die Arche, 19.30 Uhr »Schöne Aussichten« Schöne Aussichten — wie ist das gemeint? Wenn sich das Publikum immer wieder auf Neues in der »Arche« freut, kann doch nicht alles schön sein in Deutschland. Schließlich legt die satirische Kritik den Finger in die gesellschaftlichen Wunden und sägt am Holzbein — Verzeihung — Stuhlbein der zukünftigen Ex-Kanzlerin. Und was hat dieselbe rausgehauen, also die Frau Merkel: Deutschland sei das Land, in dem wir gut und gerne leben. Nun, ein gewisses Maß an Widerspruch scheint da angebracht. Schön und gut, nicht wenige leben gern und gut hierzulande. Aber der derzeitige Zustand des Landes kann doch nicht der optimale sein, oder? Also fragen sich Beatrice Thron, Ulf Annel und Björn Sauer / Daniel Gracz, ob die Aussichten wirklich schön sind, wo und wie man das Land und die Leute optimieren könnte. Schließlich kennt man den Ausspruch ja auch sehr ironisch gefärbt: Na, das sind ja schöne Aussichten!? Regie führte in bewährter Weise Fernando Blumenthal. Ein furioser Abend für Herz, Hirn und Zwerchfell. VORTRAG & FÜHRUNG Augustinerkloster, Augustinerstraße 10, 14,15 Uhr »Führung in der Elisabethkapelle im Nikolaiturm« Barfüßerkirche, Barfüßerstraße 20, 19.30 Uhr Vortrag: »Reformen vor der Reformation. Der Franziskaner, Theologe, Provinzialminister und Ordensgeneral Matthias Döring (†1467)«. Referentin: Petra Weigel SONSTIGES KulturQuartier Schauspielhaus, Klostergang 4, 12 — 20 Uhr Workshop: »Take Part at Art« Eintritt frei! Zughafen, Zum Güterbahnhof 20, 16 Uhr »Astra Montag am StattStrand« REGION Weimar, gesamtes Stadtgebiet »Kunstfest Weimar 2020« Alle Informationen und Veranstaltungen sind zu finden unter www.kunstfest-weimar.de.

Di, 08. September LESUNG & BUCH Alte Parteischule, Werner-Seelenbinder-Straße 14, 19 Uhr Live: »Susanne Fröhlich — Ausgemustert« VORTRAG & FÜHRUNG Erinnerungsort Topf & Söhne, Sorbenweg 7, 10 Uhr »Geschichte für Alle« Führung in leichter Sprache durch die Dauerausstellung

Barfüßerkirche, Barfüßerstraße 20, 19.30 Uhr Vortrag: »Johannes aus Capestrano, ein umstrittener Franziskaner? Zu seinem Wirken in Deutschland und besonders in Erfurt« Referent: Johannes Karl Schlageter (OFM) KIDS, TEENS & FAMILY Atelier Puppenspiel, Leipziger Straße 15, 10 Uhr »Ulli und Fibi — Eine Fledermausgeschichte« MuFa Lounge, Am Hirnzigenweg 31, 13 Uhr »Hausgespräch« Jugendhaus Fritzer, Talstraße 13, ab 15 Uhr »Just Dance — Offener Tanzraum« SONSTIGES KulturQuartier Schauspielhaus, Klostergang 4, 12 — 20 Uhr Workshop: »Take Part at Art« Eintritt frei! Zughafen, Zum Güterbahnhof 20, 16 Uhr »Spieleabend am StattStrand« Erfurt, gesamtes Stadtgebiet, ab 17 Uhr »Denkmaltage und Europäischer Tag des offenen Denkmals« Esquina del Tango, Schlösserstraße 5, 21 Uhr »Practilonga« Mit DJ Héctor REGION Weimar, gesamtes Stadtgebiet »Kunstfest Weimar 2020« Alle Informationen und Veranstaltungen sind zu finden unter www.kunstfest-weimar.de. Weimar, DNT, Theaterplatz 2, 20 Uhr Konzert: »Nietzsche als Künstler« Mit Axel Thielmann und Christoph Ritter Weimar, E-Werk, Am Kirschberg 4, 20 Uhr DEUTSCHE ERSTAUFFÜHRUNG: »La Scortecata« Theatermärchen für Erwachsene von Emma Dante Weimar, Alte Feuerwache, Erfurter Straße 39, 20.30 Uhr »Keine Angst — Lockdown

Mi, 09. September THEATER & BÜHNE Theater im Palais, 20 Uhr Öffentliche Generalprobe: »Go Papi Go« KABARETT & COMEDY DASDIE Brettl, 20 Uhr Live: »Matze Knop — Willkommen in Matzeknopien« Durch unser Volk zieht sich ein Jammertal: Auf der einen Seite Energievampire, auf der andern Zeiträuber. Volkssport: Sorgen, stöhnen und klagen. Doch ein kleiner Flecken Erde wehrt sich erfolgreich gegen Schwarzmalerei, sinnloses Gequatsche und hole Phrasen. Die Comedy-Insel Matzeknopien. Frei nach dem Motto: Schütteln vor lachen statt klotzen und motzen macht’s Matze Knop jetzt selbst und lädt ein zur Humor-Revolution wider schlechte Laune, Unkerei und Tristesse. Leichtigkeit, Lust und Lebensfreude heißt von nun an die Devise! KONZERT Predigerkirche, Predigerstraße 5, 20 Uhr 43. Orgelkonzertreihe: »Albrecht Koch (Freiberg)«

KINO & FILM

Kultur: Haus Dacheröden, 19 Uhr »Der Tod in Venedig« Der alternde Komponist Gustav von Aschenbach befindet sich in einer tiefen Krise. In ständige Melancholie gehüllt, begibt er sich recht planlos nach Venedig. Doch auch die reizende Umgebung vermag seine Lebensgeister nicht zu reaktivieren. Bald begegnet er dem mit makelloser Schönheit gesegneten, polnischen Jüngling Tadzio, der sich mit seiner Familie, angeführt von einer Ehrfurcht erbietenden Mutter, ebenfalls dort aufhält. Zunehmend entwickelt Aschenbach eine Obsession für den Jungen und das geregelte bürgerliche Leben des Musikers gerät zunehmend ins Wanken. KulturQuartier Schauspielhaus, Klostergang 4, 19.30 Uhr PrimeTime: »New York — The world before your feet« (OmU) LESUNG & BUCH

Augustinerkloster, Augustinerstraße 10, 18 Uhr Literaturcafé: »Rainer Hohberg — Thüringer Schlösser und Burgen. Sagenhaft« VORTRAG & FÜHRUNG

Dom zu Erfurt »Führung zum Marienmosaik«, 13 Uhr »Führung zur Domschatzkammer«, 15 Uhr KIDS, TEENS & FAMILY

Atelier Puppenspiel, Leipziger Straße 15, 10 Uhr Puppentheater: »Ulli und Fibi — Eine Fledermausgeschichte«. Ab 3 Jahren! Kultur: Haus Dacheröden, 16 Uhr »Bilderbuchkino« Jugendhaus Fritzer, Talstraße 13, ab 18 Uhr »Your Sports« Training in der Turnhalle SONSTIGES

Erfurt, gesamtes Stadtgebiet, ab 10 Uhr »Denkmaltage und Europäischer Tag des offenen Denkmals« Zughafen, Zum Güterbahnhof 20, 16 Uhr »Bergfest am StattStrand« REGION

Eisenach, Lutherplatz, 20 Uhr Achava-Festspiele 2020: »The Euphoria of Being — Die Euphorie des Seins« Ein Dokumentarfilm mit Éva Fahidi-­ Pusztai & Livestream-Gespräch Weimar, gesamtes Stadtgebiet »Kunstfest Weimar 2020« Alle Informationen und Veranstaltungen sind zu finden unter www.kunstfest-weimar.de. Weimar, E-Werk, Am Kirschberg 4, 20 Uhr »La Scortecata« Theatermärchen für Erwachsene von Emma Dante

Do, 10. September THEATER & BÜHNE

Theater im Palais, 20 Uhr Vorpremiere: »Go Papi Go«


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September 2020

Zughafen, Zum Güterbahnhof 20, 19.30 Uhr Achava-Festspiele 2020: »Eröffnungskonzert — Sharon Brauner & Karsten Troyke« 2015 fanden erstmalig die ACHAVA Festspiele Thüringen statt, um ein wichtiges Zeichen für Toleranz und Dialog zu setzen. Die Ereignisse der jüngsten Zeit zeugen von neuen erheblichen Spannungen zwischen Religionen und Kulturen. Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, ja lebensnotwendig, die Gedanken von Menschlichkeit und Frieden, von Toleranz und Dialog verstärkt zum Ausdruck zu bringen. Das Konzept der ACHAVA Festspiele Thüringen setzt — 50 Jahre nach der Aufnahme deutsch-israelischer Beziehungen — einen grundlegend neuen Impuls: Sein Kernpunkt ist der interreligiöse und interkulturelle Dialog, der ausgeht von den Gedanken in den Schriften jüdischer Propheten der Hebräischen Bibel. Sie bilden die Grundlage der jüdischen Ethik und der europäischen Werte. Das hebräische Wort »ACHAVA« (Brüderlichkeit) ist dafür ein Schlüsselwort. Der Respekt gegenüber dem Anderen ist das Ziel. VORTRAG & FÜHRUNG Dom zu Erfurt, 9 — 13 Uhr »Führung zur Gloriosa« Erinnerungsort Topf & Söhne, Sorbenweg 7, 17.30 Uhr Führung durch die Außenausstellung und das ehemalige Firmengelände: »Mitten in der Gesellschaft. J.A. Topf & Söhne und der Holocaust« Augustinerkloster, Augustinerstraße 10, 19 Uhr »Gehen und Bleiben. Zum Umgang mit Ausreise und Flucht von Pfarrern aus der DDR« KulturQuartier Schauspielhaus, Klostergang 4, 20 Uhr Preview Vol. 6: »Mirko Krüger — Tatort Erfurt« Spaziergänge auf den Spuren spektakulärer Kriminalfälle der Stadt KIDS, TEENS & FAMILY MuFa Lounge, Am Hirnzigenweg 31, ab 13 Uhr »Offener Proberaum«

Weimar, DNT, Theaterplatz 2, 19 Uhr Lesung und Gespräch: »Wahrscheinlich wollte ich Marlon Brando werden« Mit Thomas Thieme und Falk Richter

Fr, 11. September THEATER & BÜHNE Ägidienkirche, Wenigemarkt 4, 19.30 Uhr Erfurter Theatersommer 2020: »Unsere Krämerbrücke oder Wer hat den Bogen überspannt?« Die Schotte, 20 Uhr »Georg! Büchner! Feuerseele!« Georg Büchner — ein Mann auf der Flucht. Unruhig, getrieben, gehetzt und steckbrieflich gesucht. Dazu hochtalentiert, ein (vor)witziger Schüler und ein glänzender Redner, als Student voller Feuer und als Autor ein genialer Kopf. Bei seinem Tod mit nur 23 Jahren hinterließ er Texte und Dramen, die es noch heute in sich haben. In rasanter Szenenfolge macht sich »Die Schotte« auf die Spur dieses jungen Mannes, der die deutsche Literatur buchstäblich über Nacht revolutionierte. Wir folgen ihm nach in die Studentenbude, ins Elternhaus, in die Kammer der Geliebten, in die Wirtshäuser und auf die Polizeistation. Überall kein langes Aufhalten, rein und raus und schon wieder woanders.

Theater im Palais, 20 Uhr PREMIERE: »Go Papi Go« In »Go Papi Go« lernen die Zuschauer eine neue Figur — Bernd Brückner — kennen und erleben seine Urlaubsreise nach Rügen...mit der Familie, mit Staus und Pausen, weil die Tochter zur Toilette muss. Es geht um seine Position und seine Rollen, die er spielen muss (oder darf). Bernd Brückner ist Vater, Ehemann und manchmal auch einfach nur Mann. Natürlich scheitert er. Auf sehr komödiantische Weise kommt er ins Erzählen und spricht über die alltäglichen Probleme. Auch dieser Abend ist wieder mitten aus dem Leben gegriffen. Tourist-Info, Benediktsplatz 1, 20 Uhr Erfurter Theatersommer 2020: »Tatort Erfurt« Krimispaziergang durch Keller und dunkle Hinterhöfe.

KULINARISCHES Destille, Bastion Martin, Lauentor 14, 17 Uhr »Gin-Time«

REGION Eisenach, Friedhof, 17 Uhr Achava-Festspiele 2020: »Der gute Ort« Führungen zu den jüdischen Gräbern des Eisenacher Friedhofs Weimar, gesamtes Stadtgebiet »Kunstfest Weimar 2020« Alle Informationen und Veranstaltungen sind zu finden unter www.kunstfest-weimar.de.

Foto: Oliver Carl

SONSTIGES Erfurt, gesamtes Stadtgebiet, ab 10 Uhr »Denkmaltage und Europäischer Tag des offenen Denkmals« Reichartstraße 20, 18.30 Uhr Achtsamkeitskurs: »Mindfulness Based Stress Reduction (MBSR) (Stressbewältigung durch Achtsamkeit) nach Jon KabatZinn« Mit Denisa Sandbothe Estación del Tango, Schmidtstedter Straße 34, 21 Uhr »Tango-Übungsabend«

KABARETT & COMEDY Die Arche, 18 und 20 Uhr »ZickenZoff« Drei Frauen — brünett, blond und rot — liefern sich eine turbulente Schlacht in

allen Bereichen des Lebens... ob nun Kindererziehung, Männerpflege, Glück und Unglück, Jugend und Alter, Internet- und Schönheitswahn...Zoff ist vorprogrammiert. ZickenZoff! Ein Abend mit Beatrice Thron und Katrin Heinke begleitet von Yulia Martynova am Klavier.

Foto: Lutz Edelhoff

KONZERT

DASDIE Stage, 19.30 Uhr »Wie dressiere ich meinen Mann?« Mit Kati Grasse und Robert Jentzsch DASDIE Live, 20 Uhr Live: »Ausbilder Schmidt — Die Lusche im Mann« KONZERT Barfüßerkirche, Barfüßerstraße 20, 19.30 Uhr Live: »Fracksausen — Das Männerquartett« Zughafen, Zu, Güterbahnhof 20, 19.30 Uhr Achava-Festspiele 2020: »Nerly BigBand meets Syriab« Dom zu Erfurt, 19.30 Uhr Orgelkonzert: »Johanna Bergmann« Eintritt frei! Engelsburg, 20 Uhr Live: »Betterov« Wie ist es, wenn das Zuhause nicht mehr der Ort ist, an dem man bleiben kann? Oder man das eigene Zimmer nicht mehr verlässt, weil der Druck durch die unendlichen Möglichkeiten unserer Zeit, zu groß ist? Was passiert, wenn der Zwang zur Selbstoptimierung nur zu Isolation führt? — »Viertel vor Irgendwas« heißt die Debüt-EP des Singer-Songwriters Betterov, auf der er in sechs extrem fokussierten, zwischen Indierock und PostPunk angesiedelten Songs die großen Themen und Fragen seiner Generation verhandelt. Franz Mehlhose, 20.15 Uhr Live: »Philipp Hermann (Piano solo)« Philipp Hermann macht Soundtracks für Filme, die es noch nicht gibt. Sein melodiebetontes Klavierspiel projiziert einen beständigen Fluss an Bildern in die Köpfe der Zuhörer. Schließt man die Augen, so riecht man förmlich die salzige Meeresbrise oder den lauen Sommerabend, Erinnerungen und Träume steigen aus dumpfen Untiefen auf ins Bewusstsein, schwarz-weiße Tasten malen tiefblaue Töne. Die intimen Live-Konzerte des sympathischen Wuschelkopfs hinterlassen ein wohlig warmes Gefühl beim Publikum, dem hier die Tür geöffnet wird zur Zweisamkeit von Komponist und Musik. KulturQuartier Schauspielhaus, Klostergang 4, 20.30 Uhr Live: »Space Duo RimoJeki« VORTRAG & FÜHRUNG Dom zu Erfurt »Führung zum Marienmosaik«, 13 Uhr »Führung zur Gloriosa«, 14 — 16 Uhr Portal des Landgerichtes, Domplatz 37, 18 Uhr »Rundgang mit dem Petersberger Schwarzbrenner« Augustinerkloster, Augustinerstraße 10, 21 Uhr »Luthers schlaflose Nächte« Klosterführung bei Kerzenschein mit Gute-Nacht-Tropfen im Klosterkeller.

KIDS, TEENS & FAMILY Jugendhaus Fritzer, Talstraße 13, 15 Uhr »Back2School-Festival« SPORT Radrennbahn Andreasried, Riethstraße 29a, 18 Uhr Steherrennen: »Goldenes Rad von Erfurt — Großer Preis der WBG Zukunft e.G.« KULINARISCHES Destille, Bastion Martin, Lauentor 14, 18 Uhr »Wein- und Musikabend im historischen Kanonenhof« Weinkeller, Turniergasse 16, 20 Uhr »Rotweine von A-Z« SONSTIGES Erfurt, gesamtes Stadtgebiet, ab 11 Uhr »Denkmaltage und Europäischer Tag des offenen Denkmals« KulturQuartier Schauspielhaus, Klostergang 4, 15 — 20 Uhr »Containerbar trifft Familiencafé« Sommer, Sonne, Barista-Kaffee und kühle Getränke. REGION Weimar, gesamtes Stadtgebiet »Kunstfest Weimar 2020« Alle Informationen und Veranstaltungen sind zu finden unter www.kunstfest-weimar.de. Weimar, DNT, Theaterplatz 2, 19.30 Uhr URAUFFÜHRUNG: »Die Oper #2 — In den Seilen (Vom Ende)« Musiktheater von Novoflot

Sa, 12. September THEATER & BÜHNE Barfüßerkirche, Barfüßerstraße 20, 19 Uhr Erfurter Theatersommer 2020: »Erfurt in Licht und Schatten« — Bewegendes Schattentheater zur Erfurter Geschichte. Ägidienkirche, Wenigemarkt 4, 19.30 Uhr Erfurter Theatersommer 2020: »Unsere Krämerbrücke oder Wer hat den Bogen überspannt?« Blaue Bühne, Juri-Gagarin-Ring 116b, 19.30 Uhr »Eine Frau braucht einen Plan« KulturQuartier Schauspielhaus, Klostergang 4, 19.30 Uhr Preview Vol. 6: »Friedhelm Eberle — Alte Meister. Auszüge aus dem Roman von Thomas Bernhard« Theater mit musikalischer Begleitung Stadtgarten, Dalbergsweg 2a, 19.30 Uhr »Ehekracher« Mit dem Galli Theater Erfurt. DASDIE Live, 20 Uhr Travestie-Revue: »Pretty Wo(men)« Comedy, Parodie & freche Conférencen Die Schotte, 20 Uhr »Georg! Büchner! Feuerseele!« Theater im Palais, 20 Uhr »Go Papi Go« Tourist-Info, Benediktsplatz 1, 20 Uhr Erfurter Theatersommer 2020: »Tatort Erfurt« — Krimispaziergang durch Keller und dunkle Hinterhöfe. KABARETT & COMEDY Die Arche, 18 und 20 Uhr »Von der Pampelmuse geküsst — Der Heinz-Erhardt-Abend« Es wird gebrochen — und zwar eine Lanze


40 für den Nacken eines deutschen Komikers, denn dort saß immer der Schalk des Schelms Heinz Erhardt, des Wortwitzlers, des mopsfidelen Mannes mit dem Wirtschaftswunderbauch, der aus demselben heraus wundervolle Pointen produzierte, bei denen sich so manches Publikum den eigenen Bauch vor Lachen hielt. DASDIE Stage, 19.30 Uhr Live: »Tan Caglar — Geht nicht? Gibt˚s nicht!« Wenn der Name Programm ist und Lachmuskelkater am nächsten Tag inklusive, dann befinden wir uns mitten im neuen Soloprogramm von Tan Caglar. — »Geht nicht? Gibt˚s nicht!« Und wer könnte diesen Titel besser verkörpern, als der Comedian, der mit seinem Alleinstellungsmerkmal eine neue Art von deutscher Stand-up-Comedy erschaffen hat? Dass es Tan Caglar wie kein anderer versteht, sein Handicap mit Inklusion, Witz und Ironie zu verbinden, hat er schon in seinem ersten Erfolgsprogramm »Rollt bei mir…!« unter Beweis gestellt. In gewohnt amüsanter Manier deckt Tan die Tücken des Alltags auf und rechnet dabei ganz nonchalant mit den »Fußgängern« im Leben eines Rolli-Fahrers ab. Selbstironisch berichtet der smarte DeutschTürke von Therapie-Besuchen, in denen er seine glückliche Kindheit in Hildesheim verarbeitet und davon, wie er als Influencer Werbung für Springseile macht. — Geht nicht? Gibt˚s nicht! DASDIE Brettl, 20 Uhr Live: »Mundstuhl — Flamongos« Die beiden vielfach ausgezeichneten Echopreisträger erreichen auch in ihrem mittlerweile zehnten Bühnenprogramm »Flamongos« eine sagenhafte Pointendichte. Zum Kaputtlachen! KONZERT Bartholomäusturm, Anger 52, 16 Uhr »Carillon-Konzert — Peter Bray (Canberra)« Hirnzigenpark, Rubensstraße, 19 Uhr Hirsch Heinrich Sommergarten: »Freddy Fischer Live« Café Füchsen, Hütergasse 13, 20 Uhr Live: »Behle« VORTRAG & FÜHRUNG Augustinerkloster, Augustinerstraße 10, 11 Uhr »Lebenslust und Seelenqualen — Luther in Erfurt« Eine sinnliche Führung durch das Augustinerkloster und zu anderen Luther-Orten. Dom zu Erfurt, 11 — 16 Uhr »Führung zur Gloriosa« Destille, Bastion Martin, Lauentor 14, 16.30 Uhr »Brennereiführung mit Verkostung« KIDS, TEENS & FAMILY Blaue Bühne, Juri-Gagarin-Ring 116b, 16 Uhr »Pinocchio« Theater im Palais, 16 Uhr »Rotkäppchen« »Aber Großmutter, warum hast du so ein großes Maul?« — »Damit ich dich besser fressen kann!« Das traditionelle Märchen begeistert immer wieder Groß und Klein. SPORT Thüringer Zoopark, Am Zoopark 1, 10 Uhr »22. Zooparklauf« SONSTIGES Parkplatz Bonhoefferstraße, 7 — 14 Uhr »Floh- und Trödelmarkt«

September 2020

Erfurt, gesamtes Stadtgebiet, ab 10 Uhr »Denkmaltage und Europäischer Tag des offenen Denkmals« Thüringenhalle, Werner-Seelenbinder-Straße 2, 16 — 23 Uhr »Nachtflohmarkt« Estación del Tango, Schmidtstedter Straße 34, 21 Uhr »Motto-Milonga — Yin & Yang« REGION Eisenach, Lutherplatz Achava-Festspiele 2020 Präsentation: »Mach mit« , 11 — 12.30 Uhr Öffentliche Familienführung: »Jüdisches Leben in Eisenach«, 11 — 12.30 Uhr Präsentation: »Zelt der Begegnung«Jesiden in Eisenach«, 14 — 15 Uhr Workshop: »Die Geheimnisse der ­Zeichen«, 16 — 17 Uhr Konzert: »Syriab«, 20 Uhr Eisenach, Georgenkirche, 16 Uhr Achava-Festspiele 2020: »Die Enkel«Der Dialog« Eisenach, Lutherhaus, 22 Uhr Achava-Festspiele 2020: »Nächtliche Objektführung« Weimar, gesamtes Stadtgebiet »Kunstfest Weimar 2020« Alle Informationen und Veranstaltungen sind zu finden unter www.kunstfest-weimar.de. Weimar, DNT, Theaterplatz 2, 16 Uhr Musiktheater: »Die Oper #2 — In den Seilen (Vom Ende)« Von Novoflot. Weimar, E-Werk, Am Kirschberg 4 Achava-Festspiele 2020: »Kinderblock 66 (mit Livestream-Gespräch)«, 11 Uhr Performance: »Kanuté ka visa ko«, 18 und 20 Uhr Weimar, Marktplatz, 20 Uhr Achava-Festspiele 2020: »Wir sind hier!« Künstlerische Intervention

So, 13. September KABARETT & COMEDY DASDIE Stage, 10 Uhr »Kabarett-Brunch« KONZERT KulturQuartier Schauspielhaus, Klostergang 4 Picknickkonzerte am Denkmaltag: »Das Salonorchester (13 Uhr) / Simple Live (15.30 Uhr) / iUll (18 Uhr)« Eintritt frei! Kaisersaal, Futterstraße 15/16, 16 Uhr Live: »Andrej Hermlin and his Swing Dance Orchestra« VORTRAG & FÜHRUNG Kulturhof Krönbacken, 11 Uhr Abschlussführung: »Zwei deutsche Architekturen 1949 — 1989« Architektur in der DDR und der BRD Flughafen Erfurt-Weimar, Binderslebener Landstraße 100, 13 und 15 Uhr »Flughafen-Sonntags-Tour« Den Flughafen entdecken. KulturQuartier Schauspielhaus, Klostergang 4, 13 — 18 Uhr Preview Vol. 6: »Erlebnisführung 2.0 durchs Schauspielhaus« Alle 20 Minuten, Eintritt frei! KIDS, TEENS & FAMILY Stadtgarten, Dalbergsweg 2a, 10.30 Uhr »Rotkäppchen« Mit dem Galli Theater Erfurt.

Theater im Palais, 16 Uhr »Rotkäppchen« KULINARISCHES Destille, Bastion Martin, Lauentor 14 Weinverkostung: »Viertel(e) nach Drei«, 15.15 Uhr Seminar: »Vom Bauernschnaps zum Edeldestillat«, 16 Uhr

Kaisersaal Erfurt, 16 Uhr Swing-Konzert: ANDREJ HERMLIN and HIS SWING DANCE ORCHESTRA Special project: THE SWINGIN’ HERMLINS THE MUSIC GOES ROUND AND AROUND Solisten: Rachel Hermlin, Jack Latimer und David Hermlin! Unsere Musik — der Swing — war die Musik der Großen Depression in den 30er Jahren. Verzweifelte Menschen hörten sie, weil sie Hoffnung gab. Hoffnung! Und so haben wir damals, im März 2020, beschlossen, dass unsere Musik nicht sterben darf und nicht sterben wird … Wir spielten weiter! Und zwar jeden Tag! Jeden Abend um Punkt 19.00 Uhr spielen wir seither für eine halbe Stunde Swing. In meinem Haus. In wechselnden kleinen Besetzungen, mit Freunden, mit Musikern, die Benny Goodman lieben, oder Basie, oder Miller, oder Lunceford. Unseren täglichen Sendungen »The Music Goes Round And Around« auf Facebook und Instagram folgen inzwischen Tausende Menschen aus Amerika, Asien und Europa! Jetzt endlich kann diese neue Band, die so vielen Menschen Hoffnung gegeben hat, auch einzelne öffentliche Konzerte geben. Statt in die Objektive von Kameras blicken wir nun wieder in die Gesichter von Menschen. Was für ein großartiges Gefühl! Wir wollen unseren Zuhörern danken. Und wir geben ihnen etwas zurück: Unsere Liebe zur Swing - Musik, ein schönes Solo, einen tollen Song - und ein Lächeln … Wir werden diese schwierige Zeit überstehen. Zusammen. Als Freunde. Und mit viel Musik! Anmerkung des Veranstalters: Eigentlich wollten wir ANDREJ HERMLIN AND HIS SWING DANCE ORCHESTRA komplett präsentieren. Das funktioniert leider nicht. Auch oder besonders für Orchester gibt es besondere Abstandsregeln. Nochmal absagen? Das möchten wir auch nicht! Die machbare ALTERNATIVE heißt nun THE SWINGIN’ HERMLINS. Wir als Veranstalter freuen uns über dieses Alternative und hoffen natürlich, dass Ihnen es ebenso geht. Freuen wir uns auf den SWING — die wunderbare amerikanische Musik der dreißiger Jahre — im Kaisersaal — in ERFURT! Im Oktober 2021 folgt dann wieder ein Konzert mit dem kompletten SWING DANCE ORCHESTRA. Kartenvorkauf an allen bekannten VVK-Stellen. Landesfilmdienst, Brühler Straße 52, 15 Uhr Kino im Brühl: »Der Zauberer von Oz« Ab 6 Jahren! Blaue Bühne, Juri-Gagarin-Ring 116b, 16 Uhr Kindertheater: »Lotta und der Stänkervogel«

SONSTIGES Erfurt, gesamtes Stadtgebiet, ab 8 Uhr »Denkmaltage und Europäischer Tag des offenen Denkmals« Heiligen Mühle, ab 10 Uhr »Denkmaltag« Hoffest mit Führungen, Live Musik, Handwerk & Ausstellungen. REGION Eisenach, Lutherplatz Achava-Festspiele 2020 Fest: »Straßenfest«, 11 — 18 Uhr Dialog: »Im Gespräch mit Mose, Elia und Jesus«, 11 — 17 Uhr Dialog: »Erzählcafé - 30 Jahre und mehr!«, 15 — 16 — 15 Uhr Öffentliche Familienführung: »Jüdisches Leben in Eisenach«,16 — 17 Uhr Kabarett: »Vorsicht! Bissiger Rabbi - Jüdisches Kabarett von und mit Rabbiner Dr. Walter Rothschild«, 18 Uhr Eisenach, Lutherhaus, 13 — 13.45 Uhr Achava-Festspiele 2020: »Erforscht und beseitigt« Führung mit Dr. Jochen Birkenmeier Weimar, gesamtes Stadtgebiet »Kunstfest Weimar 2020« Alle Informationen und Veranstaltungen sind zu finden unter www.kunstfest-weimar.de. Weimar, Bahnhofsvorplatz, 11 Uhr Achava-Festspiele 2020: »Gedenkspaziergang — Der Gang nach Buchenwald« Weimar, DNT, Theaterplatz 2 Konzert: »Romantik & Krise mit Elizaveta Birjukova und Christoph Ritter«, 11 Uhr DEUTSCHE ERSTAUFFÜHRUNG: »Free Bach 121 — Musiktheater von La Fura dels Baus«, 16 und 19.30 Uhr Weimar, E-Werk, Am Kirschberg 4, 18 Uhr Achava-Festspiele 2020: »Langsam Diesseits« 4 Monologe Weimar, Weimarhalle, Unescoplatz 1, 19.30 Uhr »1. Sonderkonzert der Staatskapelle Weimar« Mit Werken von Ludwig van Beethoven (Konzert für Klavier & Orchester Nr. 1 C-Dur op.15 und Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 36).

Mo, 14. September KABARETT & COMEDY Die Arche, 19.30 Uhr »Seid Netz zueinander« Die Arche geht ins Netz — was für ein wunderbar doppeldeutiger Satz. Sie erfreut sich an den tollen Möglichkeiten, die ihr die Digitalisierung eröffnet hat, aber der Mensch — natürlich auch die Menschin — geht täglich mehrfach den Internet-Firmen ins Netz. Und um den Netzwahnsinn nicht nur dem www zu überlassen, fahndet sie nun satirisch nach weiteren Netzen. Ein Programm zwischen sozialem Netz, Stromnetz und Einkaufsnetz, manchmal ohne Netz und doppelten Boden. KONZERT Thomaskirche, Schillerstraße 48, 19.30 Uhr Jazzmeile Thüringen 2020 & Achava-Festspiele 2020: »Samaia« — Geo-Jazz-Projekt


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September 2020

Mi, 16. September

VORTRAG & FÜHRUNG Augustinerkloster, Augustinerstraße 10, 14.15 Uhr »Führung in der Elisabethkapelle im Nikolaiturm« Dom zu Erfurt, 16 Uhr Geschichtskränzchen: »Entdeckungstour im Erfurter Dom« Mit Dr. Falko Bornschein REGION Weimar, Weimarhalle, Unescoplatz 1, 19.30 Uhr »1. Sonderkonzert der Staatskapelle Weimar«

Di, 15. September THEATER & BÜHNE Die Schotte, 20 Uhr Improvisationstheater: »Teatra Pak« Spontanes Theater auf Zuruf. LESUNG & BUCH Alte Parteischule, Werner-Seelenbinder-Straße 14, 20 Uhr Live: »Wladimir Kaminer — Rotkäppchen raucht auf dem Balkon« Geschichten für Familienmenschen — charmant, kurzweilig und humorvoll. Verstehe einer die Kinder. Oder die Großeltern. Die einen werden erwachsen, kaufen sich Leitz Ordner für Handyverträge und schwören dem billigen Fusel ab, der gestern noch zu jeder Party gehörte. Die anderen haben eine kindliche Freude daran, die Welt neu zu erobern und ihre Grenzen auszuloten. So mancher Jugendliche bleibt hingegen lieber zu Hause, um zwischen Kühlschrank und Computer nach sich selbst zu suchen. In seinen neuen Geschichten beschreibt Familienmensch Wladimir Kaminer das komplizierte Verhältnis der Generationen mit viel Liebe und Humor. KIDS, TEENS & FAMILY Atelier Puppenspiel, Leipziger Straße 15, 10 Uhr »Der Froschkönig« Nach dem Märchen der Gebrüder Grimm Ab 4 Jahren! Jugendhaus Fritzer, Talstraße 13, ab 16 Uhr Kochworkshop: »Veggie Fastfood« SONSTIGES Esquina del Tango, Schlösserstraße 5, 21 Uhr »Practilonga« Mit DJ Héctor REGION Arnstadt, Liebfrauenkirche Achava-Festspiele 2020 Vernissage: »Die Bauten des Martin Schwartz — Die Synagoge von Arnstadt«, 18 Uhr Film und Gespräch: »Der Krieg gegen die Juden«, 19 Uhr Gera, Theater, Theaterstraße 1, 19.30 Uhr Achava-Festspiele 2020: »Jugend in Flammen« Zeitzeugengespräch und Lesung mit Musik Weimar, DNT, Theaterplatz 2, 20 Uhr Schauspiel: »Love Letters« Von A.R. Gurney

THEATER & BÜHNE Die Schotte, 20 Uhr Improvisationstheater: »Teatra Pak« Spontanes Theater auf Zuruf. KONZERT Predigerkirche, Predigerstraße 5, 20 Uhr 43. Orgelkonzertreihe: »Natalia Uzhvi (Hamburg)« KINO & FILM

KulturQuartier Schauspielhaus, Klostergang 4, 19.30 Uhr PrimeTime: »Paradies: Liebe« LESUNG & BUCH Alte Synagoge, Waagegasse 8, 18 Uhr Buchpräsentation: »»Ritual Objects in Ritual Contexts« Band 6 der »Erfurter Schriften zur jüdischen Geschichte VORTRAG & FÜHRUNG Dom zu Erfurt »Führung zum Marienmosaik«, 13 Uhr »Führung zur Domschatzkammer«, 15 Uhr KIDS, TEENS & FAMILY Atelier Puppenspiel, Leipziger Straße 15, 10 Uhr »Der Froschkönig« Nach dem Märchen der Gebrüder Grimm Ab 4 Jahren! Kultur: Haus Dacheröden, 16 Uhr »Liederbaum« Lieblingskinderlieder zum Mitmachen und Zuhören. SONSTIGES Zughafen, Zum Güterbahnhof 20, 16 Uhr »Bergfest am StattStrand« REGION Jena, Aula der FSU, Fürstengraben 1, 19.30 Uhr Achava-Festspiele 2020: »Hört die Zeugen — Zeitzeugengespräch« Dialog mit Naftali Fürst (Auschwitz- und Buchenwaldüberlebender, Vorsitzender Häftlingsbeirat des Konzentrationslagers Buchenwald), Prof. Walter ­Rosenthal (Präsident der FSU Jena) und Martin Kranz (Intendant der ACHAVA Festspiele Thüringen). Weimar, DNT, Theaterplatz 2, 20 Uhr Konzert: »Lieblingslieder — Nur aus Träumen« Lieder von Felix Mendelssohn Bartholdy, Antonin Dvorák und Johannes Brahms.

Do, 17. September THEATER & BÜHNE KulturQuartier Schauspielhaus, Klostergang 4, 19.30 Uhr Preview Vol. 6: »Tanztheater Erfurt — Camaleonte« Premiere KABARETT & COMEDY Die Arche, 19.30 Uhr »Seid Netz zueinander« KONZERT Museumskeller, 20 Uhr Live: »Vanja Sky«

LESUNG & BUCH

Buchhandlung Peterknecht, Anger 28, 20 Uhr 5. Krimifestival Erfurt — Prolog: »Julia Bruns — Die Rache der Weihnachtsgurke« Im kleinen Dorf Eliasborn bricht am ersten Dezember eine neue Zeitrechnung an: Der Bürgermeister wünscht sich ein »Weihnachtswunderland« und kämpft mit harten Bandagen für den Erhalt sämtlicher Traditionen. Auch Weihnachtsmuffel Adam wird gezwungen, sich einzubringen — er soll den Nikolaus spielen. Doch dann, kurz vor der feierlichen Einweihung des Adventskalenders, das Drama: Der Pfarrer wird tot in seiner Badewanne gefunden! Ein schlechtes Omen? Jetzt hilft nur noch Teamwork. Gemeinsam mit Freund Ruprecht macht sich der Nikolaus auf die Suche nach dem »Weihnachtsmörder«, um das Fest der Liebe zu retten. VORTRAG & FÜHRUNG Dom zu Erfurt, 9 — 13 Uhr »Führung zur Gloriosa« Alte, Kleine und Neue Synagoge, ab 10 Uhr Achava-Festspiele 2020: »Tag der offenen Synagogen — Willkommen neues Jahr 5781« Außenstelle der Behörde der StasiUnterlagen, Petersberg 19 Führung: »Unterwegs im Archiv«, 16 Uhr Stasi-Akte Spezial: »Angriff auf algerische Vertragsarbeiter in Erfurt 1975«, 17 Uhr Theaterplatz, 17 Uhr Brühl-Entdeckertour: »Kirchen und Kirchengeschichte rund um den Domberg« Augustinerkloster, Augustinerstraße 10, 19 Uhr Vortrag: »Islam und Christentum in ihrer Bedeutung für die jeweilige Gesellschaft« Referent: Dr. Heinz Gottwald KIDS, TEENS & FAMILY MuFa Lounge, Am Hirnzigenweg 31, ab 13 Uhr »Strebergarten (Schulgarten)« KULINARISCHES Destille, Bastion Martin, Lauentor 14, 17 Uhr »Gin-Time« Kaisersaal, Futterstraße 15/16, 19 Uhr Krimidinner: »Der Geburtstag des Grauens« SONSTIGES Havana Bar, Neuwerkstraße 10, 20 Uhr Internationaler Stammtisch: »Fremde werden Freunde« Estación del Tango, Schmidtstedter Straße 34, 21 Uhr »Tango-Übungsabend« REGION Jena, Aula der FSU Jena, Fürsten­ graben 1, 19.30 Uhr Achava-Festspiele 2020: »Langsam Diesseits. 4 Monologe« Weimar, DNT, Theaterplatz 2, 20 Uhr Kammerkonzert: »Barocker Trompetenzauber« — Werke von Arcangelo Corelli, Pietro Locatelli, Gottfried Finger, William Corbett, Georg Friedrich Händel und Johann Sebastian Bach.

Fr, 18. September THEATER & BÜHNE Barfüßerkirche, Barfüßerstraße 20, 19 Uhr »Erfurt in Licht und Schatten«

Bewegendes Schattentheater zur Erfurter Geschichte. Ägidienkirche, Wenigemarkt 4, 19.30 Uhr Erfurter Theatersommer 2020: »Unsere Krämerbrücke oder Wer hat den Bogen überspannt?« Theater im Palais, 20 Uhr »Candlelight und Liebestöter« Es ist Samstagabend, Wochenendeinkauf, der Hausputz sowie kleinere Reparaturen sind erledigt. Was bietet sich da mehr an, als den Abend beim spätsommerlichen Sonnenuntergang und Kerzenschein ausklingen zu lassen? Noch dazu, da der Junior auf einer Party ist und die gesamte Nachbarschaft vor den Bildschirmen beim Länderspiel mitfiebert — denkt SIE. ER jedoch ist von ihrer Idee wenig begeistert, da ER sich es sich bereits vor dem Fernseher gemütlich gemacht hat... Tourist-Info, Benediktsplatz 1, 20 Uhr Erfurter Theatersommer 2020: »Tatort Erfurt« Krimispaziergang durch Keller und dunkle Hinterhöfe KulturQuartier Schauspielhaus, Klostergang 4, 20.15 Uhr »Let’s Zwist again« KABARETT & COMEDY Die Arche, 18 und 20 Uhr »Von der Pampelmuse geküsst — Der Heinz-Erhardt-Abend« Alte Oper, 19.30 Uhr Live: »Felix Lobrecht — Hype« Das neue Bühnenprogramm von Felix Lobrecht — jetzt noch voller mit messerscharfen Alltagsbeobachtungen, noch unangenehm wahrer und noch brüllend komischer. DASDIE Stage, 19.30 Uhr »Paarshit« Mit Mandy Partzsch und Erik Lehmann. DASDIE Live, 20 Uhr »Schwarze Grütze — Vom Neandertal uns Digital« VORTRAG & FÜHRUNG Dom zu Erfurt »Führung zum Marienmosaik«, 13 Uhr »Führung zur Gloriosa«, 14 — 16 Uhr Portal des Landgerichtes, Domplatz 37, 18 Uhr »Rundgang mit dem Petersberger Schwarzbrenner« Augustinerkloster, Augustinerstraße 10, 21 Uhr »Luthers schlaflose Nächte« Klosterführung bei Kerzenschein mit Gute-Nacht-Tropfen im Klosterkeller. KIDS, TEENS & FAMILY Hirnzigenpark, Rubensstraße, 14 — 18 Uhr »Kinderfest« Eintritt frei! Jugendhaus Fritzer, Talstraße 13, ab 16 Uhr »Turnier des Monats« Ihr habt die Wahl! KULINARISCHES Destille, Bastion Martin, Lauentor 14, 18 Uhr »Wein- und Musikabend im historischen Kanonenhof« SONSTIGES Domplatz, 7 — 15 Uhr »29. Cerealienmarkt« Erfurter Stauden- und Gartenmarkt KulturQuartier Schauspielhaus, Klostergang 4, 15 — 20 Uhr »Containerbar trifft Familiencafé« Sommer, Sonne, Barista-Kaffee und kühle Getränke.


42 Esquina del Tango, Schlösserstraße 5, 21 Uhr »Tango Bar« REGION Arnstadt, Theater, Im Schlossgarten, 18 Uhr Achava-Festspiele 2020: »Konzert des Achava-Schüler-Projektorchesters« Jena, Aula der FSU Jena, Fürstengraben 1, 19.30 Uhr Achava-Festspiele 2020: »Kinderblock 66 — Return to Buchenwald« Zeitzeugendokumentation Weimar, DNT, Theaterplatz 2, 20 Uhr »Sehnsucht nach Zufall« Ein Ringelnatzabend mit Kompositionen von Eckehard Mayer.

Sa, 19. September THEATER & BÜHNE

Stadtgebiet von Erfurt, 10 — 22 Uhr »Kultur flaniert« Bei Kultur flaniert öffnen zahlreiche Vereine, Initiativen und Akteure ihre Räume und präsentieren den interessierten Bürgern und Bürgerinnen ihre Ateliers, Studios, Werkstätten und Veranstaltungsräume. Ägidienkirche, Wenigemarkt 4, 19.30 Uhr Erfurter Theatersommer 2020: »Unsere Krämerbrücke oder Wer hat den Bogen überspannt?« DASDIE Live, 20 Uhr Travestie-Revue: »Pretty Wo(men)« Comedy, Parodie & freche Conférencen Theater im Palais, 20 Uhr »Candlelight und Liebestöter« Tourist-Info, Benediktsplatz 1, 20 Uhr Erfurter Theatersommer 2020: »Tatort Erfurt« Krimispaziergang durch Keller und dunkle Hinterhöfe. KABARETT & COMEDY Alte Oper, 19.30 Uhr Live: »Badesalz — Kaksi Dudes« Zwei Typen gehen sich seit vielen Jahren (eigentlich schon seit der Schulzeit) aus dem Weg. Nicht ohne Grund…Dies ändert sich aber schlagartig, als ein Vermächtnis die Beiden dazu zwingt, doch wieder Kontakt aufzunehmen. »Kaksi Dudes« (finnisch für »zwei Kumpels«) ist das neueste Liveprogramm des hessischen Comedy-Duos Badesalz. Die Arche, 19.30 Uhr »Jede Laune meiner Wimper — Der ArcheRingelnatz-Abend« Ringelnatz, der deutsche Dichter aus dem sächsischen Wurzen mit Thüringer Wurzeln, zeitweilig Seemann, Erfinder des Kuttel Daddeldu, wird mit diesem Programm voller Witz und Poesie vorgestellt. Knapp zwei Stunden große Kleinkunst mit Ulf Annel und der Musikerin Verena Fränzel. DASDIE Brettl, 20 Uhr Live: »Hans Joachim Heist — Noch’n Gedicht. Der große Heinz Erhardt Abend« Hans-Joachim Heist, deutschlandweit bekannt durch seine bissigen Kommentare als Gernot Hassknecht in der ZDF HeuteShow, heißt Sie als Heinz Erhardt herzlich willkommen! Mit seinen Reimen und den allseits bekannten Wortspielereien begeistert er auch heute noch ein Millionenpublikum. Hans-Joachim Heist setzt für Sie noch einmal die typische Hornbrille auf und bietet einen spitzbübischen Querschnitt durch das pointenreiche Repertoire des sympathischen Witzbolds.

September 2020

DASDIE Stage, 20 Uhr Live: »Kabarett Die Distel«

Theater im Palais, 16 Uhr »Frau Holle«

KONZERT Museumskeller, Biergarten, 19 Uhr Live: »Kalter Kaffee« Liedermacher / Liedkabarett Klavier, Klampfe, klare Klänge, kluger Klamauk, klassischer Klumbatsch — überwiegend lustig für alle Altersschichten! Zudem sind Kalter Kaffee Inhaber des längsten Bratwurstliedes der Welt! Theater Erfurt, 19 Uhr »Akademie-Konzert 2020« Die Akademisten des Philharmonischen Orchesters stellen sich vor. Predigerkirche, Predigerstraße 5, 19.30 Uhr Erfurter Kirchenmusiktage 2020: »Mitteldeutsches Kammerorchester und Matthias Dreißig (Orgel)« Eröffnungskonzert Heiligen Mühle, 20 Uhr Live: »Junimond — Rio Reiser Hommage« Wohl keine andere Band interpretiert die Songs von Rio Reiser so authentisch wie die vier Musiker um Andreas Kirchner. Seine Stimme lässt die Klassiker von »Ton Steine Scherben« und die Solowerke Rio`s wieder auferstehen.

SONSTIGES Domplatz, 7 — 15 Uhr »29. Cerealienmarkt« Erfurter Stauden- und Gartenmarkt Parkplatz Bonhoefferstraße, 7 — 14 Uhr »Floh- und Trödelmarkt« Thüringenhalle, Werner-Seelenbinder-Straße 2, 10 — 16 Uhr »Jobmesse Erfurt« Messe Erfurt, 11 — 16 Uhr »Ladyfashion- und Hosenscheisser-Flohmarkt«

VORTRAG & FÜHRUNG Dom zu Erfurt, 11 — 16 Uhr »Führung zur Gloriosa« Augustinerkloster, Augustinerstraße 10 »Lebenslust und Seelenqualen — Luther in Erfurt. Eine sinnliche Führung zu Luther-Orten in Erfurt«, 11 Uhr »Kloster kulinarisch — Essen wie zu Luthers Zeiten. Führung durch das Kloster mit anschließender Brotzeit«, 13 Uhr Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße, Andreasstraße 37a, 14 Uhr »Öffentliche Führung« Tourist-Info, Benediktsplatz 1, 14 Uhr »Fabelhafte Erzählungen an Erfurts verborgenen Orten« Rundgang durch das jüdische Quartier. Destille, Bastion Martin, Lauentor 14, 16.30 Uhr »Brennereiführung mit Verkostung« Paradiesbaum, Petersberg, 17 Uhr Achava-Festspiele 2020: »Vernissage — Paradiesbaum« KulturQuartier Schauspielhaus, Klostergang 4, 18 Uhr Preview Vol. 6: »Eröffnung — StadtRaumBoxen #14 — Liz Bachhuber«

So, 20. September

KIDS, TEENS & FAMILY Theater Erfurt, 15 Uhr »Peter und der Wolf« Musikalisches Märchen von Sergej Prokofjew Ab 6 Jahren! Theater Waidspeicher, 15 Uhr URAUFFÜHRUNG: »Abends zieht der Mond die Strümpfe aus« Eine Geschichte über die Angst vor der Dunkelheit »Papaaaa. Ich kann nicht einschlafen!« ruft es immer wieder aus dem Kinderzimmer. Dabei hat Papa schon zwei Mal vorgelesen, vier Lieder gesungen und drei Mal die Decke aufgeschüttelt. Irgendwann muss doch mal Schluss sein! Klapp, die Tür ist zu. Das Licht ist aus! Doch wer will schon allein im Dunkeln sein, allein mit den Schatten an der Wand, allein mit all den Strumpfmonstern, Schrankgespenstern und Sesselungeheuern, die plötzlich lebendig werden? Wie gut, das es den alten Mond gibt, der sich im Dunkeln bestens auskennt und viele Geschichten zu erzählen weiß. Ab 3 Jahren! Blaue Bühne Erfurt, Juri-Gagarin-Ring 116b, 16 Uhr »Pinocchio«

REGION Jena, Aula der FSU Jena, Fürstengraben 1, 19.30 Uhr Achava-Festspiele 2020: »The Euphoria of Being — Die Euphorie des Seins« Dokumentarfilm mit Éva Fahidi-Pusztai & Livestream-Gespräch Weimar, DNT, Theaterplatz 2, 19.30 Uhr Schauspiel: »Nathan der Weise« Von Gotthold Ephraim Lessing

THEATER & BÜHNE

Erfurt, gesamtes Stadtgebiet »KulturKnall 2020« Wir dürfen uns auf ein riesiges Kulturund Kunstspektakel freuen! Für das zweitägige Programm am 19. und 20. September haben sich in diesem Jahr die Organisatoren von »Kultur flaniert«, die Kulturdirektion der Stadt Erfurt sowie zahlreiche Theaterschaffende — die die »Theatrale« aus der Taufe heben — für ein gemeinsames Kulturwochenende zusammengeschlossen. KulturQuartier Schauspielhaus, Klostergang 4 KulturKnall Theatrale: »Frieda hat schlechte Laune — Eine kleine Geschichte mit Musik mit der Konzertpädagogik des Theaters Erfurt«, 14.30 Uhr »Improtheater mit dem Kinder- und Jugendtheater Die Schotte«, 19.15 Uhr KABARETT & COMEDY DASDIE Stage, 10 Uhr »Kabarett-Brunch« KONZERT Die Schotte, 11.45 Uhr KulturKnall Theatrale: »1:1 Concerts — Mit Abstand!« KulturQuartier Schauspielhaus, Klostergang 4 KulturKnall Theatrale: »Memories mit Kammersänger Jörg Rathmann«, 13 Uhr »Das Hornquartett des Philharmonischen Orchesters Erfurt«, 13.45 Uhr »1:1 Concerts — Ganz Persönlich! Mit MusikerInnen des Philharmonischen Orchesters Erfurt«, 18 Uhr Eintritt frei! Theater im Palais, 13.30 Uhr KulturKnall Theatrale: »1:1 Concerts — Mit Abstand!« Zentralheize, Maximilian-WelschStraße 6, 16.15 Uhr KulturKnall Theatrale: »1:1 Concerts — Mit Abstand!« Theater Erfurt, 19 Uhr PREMIERE: »Drunter und drüber« Ein Virus und plötzlich ist alles anders! Egal ob 1-Raum-Wohnung, 5er-WG oder Haus mit Garten — eines scheint vorpro-

grammiert: der Lagerkoller. Manch einer entdeckt dabei neue Kreativität, andere verfallen in Schockstarre. «Drunter und Drüber« ist eine Musiktheater-Collage mit Sängern, Schauspielern, einer Tänzerin, einer Geigerin und Kammerorchester. Unter Verwendung bekannter Arien, Duette, Ensemblenummern und Monologe entsteht ein ironisch-szenischer Rückblick auf eine außergewöhnliche Zeit, die ein jeder in den eigenen vier Wänden verbracht hat. VORTRAG & FÜHRUNG Kunsthalle Erfurt, 11.15 Uhr Öffentliche Führung: »Lee Miller — To Believe It« Dom zu Erfurt, 13 — 16 Uhr »Führung zur Gloriosa« Alte Synagoge, Waagegasse 8, 14 Uhr Finissage mit Versteigerung: »Perspektiven — Die Alte Synagoge Erfurt« Eine Fotoausstellung von Ulrich Krause und Marcel Krummrich. Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße, Andreasstraße 37a, 14 Uhr »Öffentliche Führung« Paradiesbaum, Petersberg, 17 Uhr Achava-Festspiele 2020: »Vernissage — Paradiesbaum« KIDS, TEENS & FAMILY Stadtgarten, Dalbergsweg 2a, 10.30 Uhr »Rotkäppchen« Mit dem Galli Theater Erfurt Theater Erfurt, 15 Uhr »Peter und der Wolf« Musikalisches Märchen von Sergej Prokofjew Ab 6 Jahren! Theater im Palais, 11 Uhr »Frau Holle« Atelier Puppenspiel, Leipziger Straße 15, 14 Uhr Puppentheater: »Findelkind — Die Geschichte einer Freundschaft« Ab 4 Jahren! Landesfilmdienst, Brühler Straße 52, 15 Uhr Kino im Brühl: »Walt Disney — Die Wüste lebt« Ab 6 Jahren! KulturQuartier Schauspielhaus, Klostergang 4, 15.30 Uhr PrimeTime: »Der Junge und die Welt« Kino für die Kleinen zum Kindertag. Blaue Bühne Erfurt, Juri-Gagarin-Ring 116b, 16 Uhr »Pinocchio« Theater im Palais, 16 Uhr »Der Prinz und die Erbse« KULINARISCHES Destille, Bastion Martin, Lauentor 14, 15.15 Uhr Weinverkostung: »Viertel(e) nach Drei« SONSTIGES Waldhaus, Rhodaer Chaussee, 12, 12 — 18 Uhr Jazzmeile Thüringen 2020: »Erfurter Jazzwanderung« REGION Jena, Marktplatz, Hanfried-Denkmal, 15 Uhr Achava-Festspiele 2020: »Das Jüdische Jena« Stadtspaziergang Weimar, DNT, Theaterplatz 2 Musiktheater: »Matinee zur Premiere — Cabaret«, 11 Uhr Familienkonzert: »Peter und der Wolf«, 16 Uhr


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September 2020

KABARETT & COMEDY Die Arche, 19.30 Uhr »ZickenZoff« VORTRAG & FÜHRUNG Augustinerkloster, Augustinerstraße 10, 14.15 Uhr »Führung in der Elisabethkapelle im Nikolaiturm« Erinnerungsort Topf & Söhne, Sorbenweg 7, 19 Uhr Vortrag und Gespräch: »Armenien — Zwei Jahre nach der Samtenen Revolution« Mit Hans-Jochen Schmidt Kultur: Haus Dacheröden, 19 Uhr Vortrag: »Umstrittene Gesundmacher — Sinn und Unsinn von Nahrungsergänzungsmitteln« Ob Vitaminpräparate, Kieselerde, Zink oder Magnesium: In Lebensmittelläden und Drogeriemärkten gehören Nahrungsergänzungsmittel heute zum festen Sortiment. Sie versprechen uns schmerzfreie Gelenke, scharfe Augen, eine starke Blase oder werben damit, uns vor Erkältungen zu bewahren. Doch was nützen die Pillen, Kapseln und Pulver wirklich? Für wen macht es Sinn, sie einzunehmen — und für wen nicht? Eintritt frei!

Di, 22. September THEATER & BÜHNE

Theater Waidspeicher, 19.30 Uhr Club Orange: »Abends zieht der Mond die Strümpfe aus« KONZERT Dom zu Erfurt, 19.30 Uhr Erfurter Kirchenmusiktage 2020: »Gregorianik und Orgel« Eintritt frei! KIDS, TEENS & FAMILY Atelier Puppenspiel, Leipziger Straße 15, 10 Uhr Puppentheater: »Fräulein Zilla sucht Herrn Lenz« Mit Liedern durchs Jahr Ab 3 Jahren! MuFa Lounge, Am Hirnzigenweg 31, 13.30 Uhr »Daumenkino Action« Jugendhaus Fritzer, Talstraße 13, ab 16 Uhr »Feel the Bass!« Workshop zur Bassgitarre SONSTIGES Esquina del Tango, Schlösserstraße 5, 21 Uhr »Practilonga« Mit DJ Héctor REGION Weimar, DNT, Theaterplatz 2, 20 Uhr Schauspiel: »Die Legende vom Ozeanpianisten« Novecento von Alessandro Baricco

Mi, 23. September KONZERT Augustinerkirche, Augustinerstraße 10, 19.30 Uhr Erfurter Kirchenmusiktage 2020: »Magnificat — Ein Marien-Konzert« Mit dem ensemble diX (Gera) und Heike Porstein (Sopran).

KINO & FILM KulturQuartier Schauspielhaus, Klostergang 4, 19.30 Uhr PrimeTime: »Poesia sin fin« (OmU)

Foto: s alice end mediadesign

Mo, 21. September

LESUNG & BUCH Kultur: Haus Dacheröden, 19.30 Uhr Erfurter Herbstlese 2020: »Felix Leibrock & Gäste« Ein literarisches Quartett zu den aktuellen Büchern von Zsuzsa Bánk, Valerie Schönian, Lutz Seiler und Rob van Essen.

VORTRAG & FÜHRUNG Dom zu Erfurt »Führung zum Marienmosaik«, 13 Uhr »Führung zur Domschatzkammer«, 15 Uhr Bildungshaus St. Martin, Farbengasse 2, 18.30 Uhr Vortrag: »Thuringia picta. Druckgraphische Ortsansichten vom 15. bis 19. Jahrhundert« Referent: Dr. Wolfgang Steguweit Kaisersaal, Futterstraße 15/16, 19.30 Uhr Multivisionsshow: »Blickpunkt Erde — Die Anden« KIDS, TEENS & FAMILY Atelier Puppenspiel, Leipziger Straße 15, 10 Uhr Puppentheater: »Fräulein Zilla sucht Herrn Lenz« Mit Liedern durchs Jahr Ab 3 Jahren! Kultur: Haus Dacheröden, 16 Uhr »Bilderbuchkino« REGION Weimar, DNT, Theaterplatz 2 Musiktheater: »Die Königin der Farben«, 10 Uhr Kammerkonzert: »Hausgemacht — Werke von Jan Doormann, Jörn Eichler, Raphael Hevicke und André Kassel«, 20 Uhr

Do, 24. September THEATER & BÜHNE Theater im Palais, 20 Uhr »Was Frauen wirklich wollen« Was Frauen wollen wissen Männer ja angeblich. Was Frauen WIRKLICH wollen definitiv nicht! Davon ist Franziska überzeugt, denn nach mehreren gescheiterten Dates bleibt bei ihr nur noch Ratlosigkeit zurück. Nach einem weiteren missglückten Rendezvous in einem Café lässt sie noch einmal all ihre »Männergeschichten« Revue passieren, um herauszufinden warum es ihr einfach nicht gelingen will den wahren Traummann zu finden. Ein skurriler Alptraum macht ihr letztendlich klar, dass es an der Zeit ist zu überlegen was sie wirklich will...Eine brillante Collage witziger Szenen rund um den niemals endenden Kampf der Geschlechter. KABARETT & COMEDY Die Arche, 19.30 Uhr »Seid Netz zueinander« KONZERT Theater Erfurt, 18 und 20.30 Uhr »1. Sinfoniekonzert« 2020 feiert die Welt 250 Jahre Beethoven! Das Philharmonische Orchester Erfurt eröffnet daher die neue Spielzeit mit einem reinen Beethoven-Abend. Zuerst erklingt der erste Satz aus dem Tripelkonzert für Klavier, Violine und Violoncello. Die Solisten kommen dabei aus den eigenen Reihen des Orchesters. Danach erklingt eine der bekanntesten Sinfonien überhaupt: die »Eroica«. Ursprünglich widmete Beethoven sie Napoleon Bonaparte — doch als sich dieser selbstherrlich selbst zum Kaiser krönte, radierte Beet-

hoven die entsprechende Inschrift in der Partitur wütend aus. LESUNG & BUCH Kultur: Haus Dacheröden, 19.30 Uhr Erfurter Herbstlese 2020: »Klaus Jäger — Carlotta oder Die Lösung aller Probleme« Der Thüringer Klaus Jäger hat in den letzten Jahrzehnten schon einige durchaus unterschiedliche Berufe ausgeübt — gelernter Eisenbahner, Berufssoldat, Fotograf, schließlich Journalist — aber die Liebe zum Lesen und zum Schreiben ist die Konstante in seinem Leben. Mit »Carlotta oder Die Lösung aller Probleme« liegt nun sein sechstes und bisher umfangreichstes belletristisches Werk vor. Alte Parteischule, Werner-Seelenbinder-Straße 14, 20 Uhr »Greta Silver — Alt genug, um mich jung zu fühlen« Franz Mehlhose, 20.15 Uhr Live: »Patrick Salmen« Kuckuck! Lesungen vom menschlichen Partyhütchen Patrick Salmen verkörpern Lebensbejahung pur. Sein aktuelles Buch vereint Geschichten, Ratgeberparodien und absurde Kurzdramen mit Beobachtungen über den modernen Stadtmenschen auf der Suche nach einem Gleichgewicht zwischen Selbstverwirklichung und Familiengründung, beruflichem Erfolg und Achtsamkeit, sowie Lebensfreude und Selbstoptimierung. VORTRAG & FÜHRUNG Dom zu Erfurt, 9 — 13 Uhr »Führung zur Gloriosa« Kultur: Haus Dacheröden, 19 Uhr »Freche Fragen — Ärzte der Zentralklinik Bad Berka stehen Rede und Antwort« Thema: Therapeutische Möglichkeiten zur Verhinderung von Schlaganfällen Eintritt frei! KULINARISCHES Destille, Bastion Martin, Lauentor 14, 17 Uhr »Gin-Time« SONSTIGES Estación del Tango, Schmidtstedter Straße 34, 21 Uhr »Tango-Übungsabend« REGION Weimar, DNT, Theaterplatz 2, 20 Uhr Konzert: »Lieblingslieder — Sea Pictures« Werke von Edward Elgar und Frank Bridge.

Fr, 25. September THEATER & BÜHNE Theater Erfurt, Studio.Box, 20 Uhr »Was Frauen wirklich wollen« Ein Gastspiel des Theaters im Palais. Theater im Palais, 20 Uhr »Männer und andere Missverständnisse« Tourist-Info, Benediktsplatz 1, 20 Uhr Erfurter Theatersommer 2020: »Tatort Erfurt« — Krimispaziergang durch Keller und dunkle Hinterhöfe. Theater Waidspeicher, 21 Uhr Puppentheater: »Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran« Momo ist elf und wächst in Paris in einem jüdisch-orthodoxen Umfeld auf. Sein großväterlicher Freund und Lehrer wird der alte muslimische Kolonialwarenhändler Monsieur Ibrahim, den alle einen Araber nennen. Er begleitet ihn beim Erwachsenwerden. Denn Monsieur Ibrahim kennt die Geheimnisse des Glücks und des Lächelns. Das hilft selbst in den schwierigsten Situationen: im Männerhaushalt mit dem schwermütigen Vater, beim Konservenklauen und bei den Mädchen in der Rue de Paradis.

KABARETT & COMEDY

Die Arche, 18 Uhr PREMIERE: »Arche Royal« Der rote Teppich ist ausgerollt! Daniel Gracz und Fabian Hagedorn begrüßen im Thronsaal der Arche Gäste aus Kultur, Politik und Gesellschaft zum Talk. Die Moderatoren sorgen für den musikalischen Rahmen und skurrile Fragen. Zumindest eines steht fest: Mit einfachen Antworten werden die Gäste bei dieser Audienz zweifellos nicht davonkommen. Alte Oper, 19.30 Uhr Live: »Johann König — Jubel, Trubel, Heiserkeit« Johann König steht mitten im Leben: Er hat drei Kinder gezeugt, zwei Bäume gepflanzt und ein Haus gebaut. Die nächsten Aufgaben drängen sich also quasi auf: Er muss das Haus verputzen, den Auszug der Kinder vorbereiten und die Bäume fällen. Gleichzeitig steht er aber auch völlig neben dem Leben — denn er ist oft in Gedanken oder in den Pilzen, badet im Wald und genießt die eigenen und die Launen der Natur. Das neueste Bühnenstück des Ausnahme-Cholerikers ist auch das bisher famoseste: Kühl in der Analyse, warm in der Poesie, heiß in der Darbietung. Blaue Bühne Erfurt, Juri-Gagarin-Ring 116b, 19.30 Uhr »Comedy Abend mit dem Kabarett Zwiebelknolle« DASDIE Stage, 19.30 Uhr »Alphamännchen« Mit Philipp Schaller und Erik Lehmann DASDIE Brettl, 20 Uhr »Leo & Gutsch — Du bleibst mein Sieger, Tiger« Alterspubertät, eine schwierige verwirrende Zeit, schon klar. Aber wie wir wissen, ist es nur eine Phase. Und diese Phase ist bald vorbei! Tja, leider nicht. Die Wahrheit ist, es wird erstmal noch ein bisschen schlimmer. Denn jetzt beginnt Phase zwei: die fortgeschrittene Alterspubertät. Weibliche Alterspubertierende wollen plötzlich, dass man sich als Paar nochmal »neu entdeckt«. Beim Tango. Oder beim Tantra. Sie werden Vegetarier oder Veganer oder besuchen einen Wildkräuter-Workshop. Männliche Alterspubertierende sind vor Neid zerfressen auf die kraftstrotzenden Teenagerfreunde ihrer Teenagertöchter, versinken knietief in Nostalgie, sitzen in der Burnout-Klinik oder fahren zur Haartransplantation nach Osteuropa. Klingt scheußlich? Unbedingt! Aber das Tröstliche ist ja: Umso heftiger sich fortgeschrittene Alterpubertierende gegen das Alter wehren — desto lustiger wird es. DASDIE Live, 20 Uhr Live: »Die Herkuleskeule — Hüttenkäse« KONZERT Gasthof Schloss Hubertus, Arnststädter Chaussee 9, 19 Uhr Live: »Forced to Mode — Stripped« »Stripped«- die Forced To Mode-Show wird auf die wesentlichen Aussagen der melancholischen Songs, auf die wunderbaren und berührenden Noten und Harmonien der englischen Synth-Rock-Legenden reduziert. Forced To Mode zeigen


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damit einmal mehr, welche Strahlkraft und Vielfalt, Leidenschaft und Emotionalität auch ohne großen Show-Effekt, ohne Kostüm und doppelten Boden, in der Musik Depeche Modes steckt. Enjoy The Silence. Theater Erfurt, 18 und 20.30 Uhr »1. Sinfoniekonzert« Werke von Ludwig van Beethoven Augustinerkirche, Augustinerstraße 10, 19.30 Uhr Erfurter Kirchenmusiktage 2020: »Männer-Quintett Ensemble Nobiles« Jugendhaus Fritzer, Talstraße 13, 20 Uhr »Earfood — Die Talenteschmiede« Franz Mehlhose, 20.15 Uhr Live: »Paula & Karol« Im Sound von Paula & Karol spiegelt sich ihre Attitüde wieder: DIY und doch Detailverliebtheit, herzerwärmende Texte und Melodien mit Ohrwurmpotenzial balancierend an der Grenze zwischen Pop, Folk, und Punk. VORTRAG & FÜHRUNG Dom zu Erfurt »Führung zum Marienmosaik«, 13 Uhr »Führung zur Gloriosa«, 14 — 16 Uhr Portal des Landgerichts, Domplatz 37, 18 Uhr »Rundgang mit dem Petersberger Schwarzbrenner« Augustinerkloster, Augustinerstraße 10, 21 Uhr »Luthers schlaflose Nächte« Klosterführung bei Kerzenschein mit Gute-Nacht-Tropfen im Klosterkeller.

DASDIE Live, 20 Uhr Travestie-Revue: »Pretty Wo(men)« Comedy, Parodie & freche Conférencen Theater im Palais, 20 Uhr »Was Frauen wirklich wollen« Tourist-Info, Benediktsplatz 1, 20 Uhr Erfurter Theatersommer 2020: »Tatort Erfurt« Krimispaziergang durch Keller und dunkle Hinterhöfe. KABARETT & COMEDY Die Arche, 18 und 20 Uhr »Arche Royal« DASDIE Stage, 19.30 Uhr Kabarett Erfurter Puffbohne: »Déjà-vu — Augen auf und durch« KONZERT Bartholomäusturm, Anger 52, 16 Uhr »Carillon-Konzert — Erik Kure (Veije / Dänemark)« Dom zu Erfurt, 19.30 Uhr Erfurter Kirchenmusiktage 2020: »Ludwig van Beethoven — Messe C-Dur« Abschlusskonzert mit dem Domchor, Solisten und Orchester. Eintritt frei! DASDIE Brettl, 20 Uhr Live: »Tom Astor — Lieder für Generationen« LESUNG & BUCH Theater Erfurt, 18 und 21 Uhr Erfurter Herbstlese 2020: »Gabriele und Gregor Gysi — Unser Vater« Über Privilegien und Prinzipien, deutsche Wahrheiten und jüdischen Witz — Gabriele und Gregor Gysi sprechen über ihren Vater Klaus Gysi. Moderation: Hans-Dieter Schütt

KULINARISCHES Destille, Bastion Martin, Lauentor 14 »Holzofen-Backtag«, 16.30 Uhr »Wein- und Musikabend im historischen Kanonenhof«, 18 Uhr Weinkeller, Turniergasse 16, 20 Uhr »Das kleine Wein-ABC«

Foto: Joachim Gern

KIDS, TEENS & FAMILY Jugendhaus Fritzer, Talstraße 13, ab 15 Uhr »Fritzer Escape Room«

September 2020

REGION Weimar, DNT, Theaterplatz 2, 20 Uhr Kammerkonzert: »Lustige Fiedel« Mit dem Salonorchester Belvedere.

Buchhandlung Peterknecht, Anger 28, 19 Uhr Live: »Wolfgang Hohlbein — Armageddon. Die Nephilim«

Sa, 26. September THEATER & BÜHNE Barfüßerkirche, Barfüßerstraße 20, 19 Uhr Erfurter Theatersommer 2020: »Erfurt in Licht und Schatten« Bewegendes Schattentheater zur Erfurter Geschichte. KulturQuartier Schauspielhaus, Klostergang 4, 19.30 Uhr »Mark Ravenhill — Das Produkt« Mit Christian Mark

VORTRAG & FÜHRUNG Augustinerkloster, Augustinerstraße 10, 11 Uhr »Lebenslust und Seelenqualen — Luther in Erfurt« Eine sinnliche Führung zu Luther-Orten in Erfurt Dom zu Erfurt, 11 — 16 Uhr »Führung zur Gloriosa« Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße, Andreasstraße 37a, 14 Uhr »Öffentliche Führung« Destille, Bastion Martin, Lauentor 14, 16.30 Uhr »Brennereiführung mit Verkostung«

Kulturhof Krönbacken, 19 Uhr Eröffnung: »Ulrich Seehagen — London. Impressionen einer Metropole / Felix Lindner und Helene Britton — Sentimental Journey«

ist alles dabei, was das Herz eines Comedy-Gourmets begehrt. DASDIE Stage, 19.30 Uhr Live: »Bastian Bielendorfer — Lustig, aber wahr«

KIDS, TEENS & FAMILY Blaue Bühne Erfurt, Juri-Gagarin-Ring 116b, 16 Uhr »Pinocchio« Theater im Palais, 16 Uhr »Das tapfere Schneiderlein« »7 auf einen Streich!« ruft das Schneiderlein aus und stickt seine Heldentat auf einen Gürtel, sodass ein jeder es lesen kann. Alsdann zieht er hinaus in die Welt, um viele Abenteuer zu bestehen.

KONZERT Theater Erfurt, 16 Uhr »1. Philharmonisches Kammerkonzert — Beethoven, Schumann und Glinka« Mit Thomas Richter (Klarinette), Boyana Antonova (Cello) und Alexandra Ismer (Klavier). KulturQuartier Schauspielhaus, Klostergang 4, 20 Uhr Live: »Acht Eimer Hühnerherzen« Ein Kreuzberger Trio spielt Punk einmal anders.

SONSTIGES Parkplatz Bonhoefferstraße, 7 — 14 Uhr »Floh- und Trödelmarkt« Wenigemarkt, 10 Uhr »Erfurter Töpfermarkt« Kultur: Haus Dacheröden, 10 — 15 Uhr Workshop: »Kreatives Schreiben« Mit Anke Engelmann Domplatz, 11 — 23 Uhr »Herbst in der Altstadt« Zughafen, Zum Güterbahnhof 20, 12 Uhr »Versus — Festival für subversive Veranstaltungskultur« Mit Workshops, Panels und Party. REGION Weimar, DNT, Theaterplatz 2, 19.30 Uhr Musiktheater: »Warten auf Wunder — Die Gala mit allem, was geht« Mit Solist*innen des Musiktheater-Ensembles, Mitgliedern des Opernchores und Musiker*innen der Staatskapelle Weimar. Weimar, E-Werk, Am Kirschberg 4, 20 Uhr PREMIERE: »Sensemann & Söhne« Komödie von Jan Neumann und Ensemble.

So, 27. September THEATER & BÜHNE Kultur: Haus Dacheröden, 16 Uhr Vom Hörensagen: »Inseln der Phantasie. Zwischen Introspektion und Realitätsflucht« KABARETT & COMEDY DASDIE Stage, 10 Uhr »Kabarett-Brunch« Alte Oper, 18 Uhr Live: »Markus Maria Profitlich — Einmal alles! Das Beste aus 35 Jahren« Zu seiner großen Jubiläums-Tour serviert der Drei-Sterne-Koch der Unterhaltung mit feiner Zunge und unter Einsatz seines ganzen Körpers das Beste, das seine GagKüche in den letzten 35 Jahren gezaubert hat. Von leisen Tönen, die an die Zartheit eines Soufflés erinnern, bis zur brachialen Wucht einer doppelten Schlachtplatte

VORTRAG & FÜHRUNG Dom zu Erfurt, 13 — 16 Uhr »Führung zur Gloriosa« Flughafen Erfurt-Weimar, Binderslebener Landstraße 100, 13 und 15 Uhr »Flughafen Sonntags Tour« Den Flughafen entdecken. Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße, Andreasstraße 37a, 14 Uhr »Öffentliche Führung« KIDS, TEENS & FAMILY Stadtgarten, Dalbergsweg 2a, 10.30 Uhr »Ali Baba und die 40 Räuber« Mit dem Galli Theater Erfurt. Theater Erfurt, 11 und 14 Uhr »Peter und der Wolf« Musikalisches Märchen von Sergej Prokofjew. Ab 6 Jahren! Theater Waidspeicher, 11 Uhr Puppentheater: »Abends zieht der Mond die Strümpfe aus«. Ab 3 Jahren! Landesfilmdienst, Brühler Straße 52, 15 Uhr Kino im Brühl: »Findet Dorie«. Ab 7 J. Blaue Bühne Erfurt, Juri-Gagarin-Ring 116b, 16 Uhr »Pinocchio« Theater im Palais, 16 Uhr »Das tapfere Schneiderlein« SPORT Waldkasino, Am Waldkasino 2, 9 Uhr »84. Steiger (Honig) Lauf« Steigerwaldstadion, Arnstädter Straße 55, 14 Uhr Fußball Oberliga Süd: »FC Rot-Weiß Erfurt — FC An der Fahner Höhe« KULINARISCHES Destille. Bastion Martin, Lauentor 14, 15.15 Uhr Weinverkostung: »Viertel(e) nach Drei« SONSTIGES Domplatz, 11 — 22 Uhr »Herbst in der Altstadt« Forsthaus Willrode, Forststraße 71, 10 — 17 Uhr Offener Forsthaussonntag: »Kräuter- und Streuobstwiesenfest« Mit Vorträgen, Konzerten


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September 2020

Estación del Tango, Schmidtstedter Straße 34, 15 — 18 Uhr »Tango-Café« REGION Jena, FSU, Fürstengraben 1, 15 Uhr Achava-Festspiele 2020: »E. R. — Portrait Eines Vergessenen. Eine performative Spurensuche zu Eduard Rosenthal« Weimar, DNT, Theaterplatz 2, 18 Uhr Schauspiel: »Nathan der Weise« Von Gotthold Ephraim Lessing

Mo, 28. September LESUNG & BUCH Alte Parteischule, Werner-Seelenbinder-Straße 14, 20 Uhr Live: »Bernhard Schlink — Abschiedsfarben« VORTRAG & FÜHRUNG Augustinerkloster, Augustinerstraße 10, 14.15 Uhr »Führung in der Elisabethkapelle im ­Nikolaiturm« KIDS, TEENS & FAMILY Theater Waidspeicher, 10 Uhr Puppentheater: »Abends zieht der Mond die Strümpfe aus«. Ab 3 Jahren! SONSTIGES Domplatz, 14 — 22 Uhr »Herbst in der Altstadt«

Di, 29. September THEATER & BÜHNE Franz Mehlhose, 18 und 20.30 Uhr Live: »Andy Strauß —LIFE OF ANDY« Ende 2019 bekam Andy Strauß während der U20-Meisterschaften im Poetry Slam einen Preis für sein Lebenswerk und das Brechen sämtlicher Bühnenpoesie-Regularien überreicht, jetzt ist der Poetry Slammer, Techno-DJ und Stand-Up-Chaot in der Midlife-Crisis angekommen und macht das Beste draus, nämlich: Sich drüber lustig. Ein Abend so unvorhersehbar wie das Leben selbst. Ob Life-Hörspiel, Erzählungen oder bisher noch nicht dagewesene Bühnenkunst-Form: in allem macht der Vogel eine so gute Figur, wie sie viele Menschen nach sieben Jahren Yoga nicht beherrschen. Und das, obwohl er selbst gar kein Yoga macht. Oder doch? Theater Waidspeicher, 20 Uhr Puppentheater: »Abends zieht der Mond die Strümpfe aus« LESUNG & BUCH

Hugendubel, Anger 62, 19.30 Uhr Erfurter Herbstlese 2020: »Max Bentow — Der Mondscheinmann« Lilienblüten auf dem Boden, Kerzen brennen und erhellen die Umrisse einer toten Frau, geschminkt und frisiert.Das Einzige, was die perfekte Inszenierung stört, sind die vielen Schnecken, die leise über das morbide Stillleben gleiten. Dies ist das Bild, das sich Kommissar Nils Trojan und seinem Team bietet,als sie in einer Berliner Wohnung eintreffen. Wenig später wird ein zweites Opfer im Wald aufgefunden, und wieder ist der Tatort inszeniert wie ein Andachtsraum. Trojan stürzt sich in die Ermittlungen und merkt zu spät, dass sein Gegner ein Spiel mit ihm spielt — ein Spiel, das so sanft wie eine Klaviersonate beginnt und mit dem sicheren Tod endet.

KIDS, TEENS & FAMILY Atelier Puppenspiel, Leipziger Straße 15, 10 Uhr Puppentheater: »Brüderchen und Schwesterchen« Nach dem Märchen der Gebrüder Grimm Ab 4 Jahren! Jugendhaus Fritzer, Talstraße 13, ab 16 Uhr »Tag der digitalen Spiele« Kultur: Haus Dacheröden, 16 Uhr »Liederbaum« Lieblingskinderlieder zum Mitmachen und Zuhören. SONSTIGES Domplatz, 14 — 22 Uhr »Herbst in der Altstadt« Esquina del Tango, Schlösserstraße 5, 21 Uhr »Practilonga« Mit DJ Héctor REGION Weimar, DNT, Theaterplatz 2, und 10.30 Uhr Junges DNT: »Concerto Flautino — Peter und der Wolf« Konzert der Staatskapelle Weimar für Kinder von 4 bis 6 Jahren Weimar, E-Werk, Am Kirschberg 4, 20 Uhr Schauspiel: »Goethe mit Schlagwerk und Geige« Balladen, Lieder und Texte von Goethe.

Mi, 30. September KONZERT Predigerkirche, Predigerstraße 5, 20 Uhr 43. Orgelkonzertreihe: »Michael Schönheit (Leipzig / Merseburg)« Abschlusskonzert LESUNG & BUCH Theater Erfurt, 19 Uhr »Kleingedrucktes — Unbedingt lesen I« Máté Sólyom-Nagy im Gespräch über ­Literatur. Diesmal mit: Frederic Schulz. VORTRAG & FÜHRUNG Dom zu Erfurt »Führung zum Marienmosaik«, 13 Uhr »Führung zur Domschatzkammer«, 15 Uhr KIDS, TEENS & FAMILY Atelier Puppenspiel, Leipziger Straße 15, 10 Uhr Puppentheater: »Brüderchen und Schwesterchen« Nach dem Märchen der Gebrüder Grimm Ab 4 Jahren! SONSTIGES

Domplatz, 14 — 22 Uhr »Herbst in der Altstadt« Kultur: Haus Dacheröden, 19 Uhr »Tablequiz — Weißt Du schon oder rätst Du noch?« Das Kultur: Haus Dacheröden sucht den Ratemeister. REGION Weimar, DNT, Theaterplatz 2 Junges DNT: »Concerto Flautino — Peter und der Wolf (für Kinder von 4 bis 6 Jahren)«, 9 und 10.30 Uhr Schauspiel: »Love Letters«, 20 Uhr

Veranstaltungsadressen ADRESSEN ERFURT Angermuseum Am Anger 18 Telefon: 0361-655 164 0 www.angermuseum.de Bibliothek Domplatz Domplatz 1 Telefon: 0361-6551590 www.bibliothek.erfurt.de egapark Gothaer ­Straße 38 Telefon: 0361-5643737 www.egapark-erfurt.de Haus zum Stockfisch — Stadtmuseum Johannesstraße 169 Telefon: 0361-655 565 1 stadtmuseum-erfurt.de Kultur: Forum Haus ­Dacheröden Anger 37 Telefon: 0361-655 163 5 Kulturhof Krönbacken Michaelis­Straße 10 Telefon: 0361-655 196 0 galerie-waidspeicher.de Messe Erfurt Gothaer Straße Telefon: 0361-400 0 www.messe-erfurt.de Naturkundemuseum Große Arche 14 Telefon: 0361-655 568 0 www.naturkundemuseumerfurt.de BÜHNE, KUNST & FILM Alte Oper Theater­straße 1 Telefon: 0361-551166 www.dasdie.de DASDIE Brettl/ DASDIE Stage Lange Brücke 29 Telefon: 0361-551166 www.dasdie.de DASDIE Live Marstall­Straße 12 Telefon: 0361-551166 www.dasdie.de

Galli Theater Erfurt Markt­Straße 35 Telefon: 0361-34194524 www.galli-erfurt.de Kabarett Die Arche Domplatz 18 Telefon: 0361-598 292 4 www.kabarett-diearche.de Kabarett Lachgeschoss Futter­Straße 13 Telefon: 0361-663 588 6 www.lachgeschoss.de Kinoklub Hirschlachufer Hirschlachufer 1 Telefon: 0361-642 219 4 www.kinoklub-erfurt.de Klanggerüst e.V. Magdeburger Allee 175 www.klanggeruest.de Theater Erfurt P.-Muth-­Straße 1 Telefon: 0361-223 331 55 www.theater-erfurt.de Theater Die Schotte Schotten­straße 7 Telefon: 0361-643 172 2 www.theater-die-schotte.de Theater im Palais Michaelis­straße 30 Telefon: 0361-550 499 01 www.theaterimpalais.de Theater Waidspeicher Domplatz 18 Telefon: 0361-598 292 4 www.waidspeicher.de Puppenspiel e.V. Leipziger Straße 15 Telefon: 0361-646 479 0 www.puppe-thueringen.de MUSIK Andreas Kavalier Andreas­straße 45 Telefon: 0361-2119140 www.andreas-kavalier.de Club From Hell Flughafenstraße 41 www.clubfromhell.de Cosmopolar Anger 66 Telefon: 0361-644 762 60 www.cosmopolar.com

Engelsburg Allerheiligen­straße 20/21 Telefon: 0361-244 770 www.eburg.de Franz Mehlhose Löber­straße 12 Telefon: 0361-56 60 203 www.franz-mehlhose.de Frau Korte Magdeburger Allee 179 www.fraukorte.de Haus der Sozialen ­Dienste HsD Juri-Gagarin-Ring 150 Telefon: 0361-562 499 4 www.museumskeller.de Heiligen Mühle Mittelhäuser Straße 16 Telefon: 0361-733 297 www.heiligenmuehle.de Ilvers Magdeburger Allee 136 Telefon: 0361-430 374 1 www.ilvers.de Jazzclub Erfurt e.V. Juri-Gagarin-Ring 140a www.jazzclub-erfurt.de/ club-verein.html Kalif Storch Zum Güterbahnhof 20 Telefon: 0361-430 401 4 www.kalifstorch.com Museumskeller Juri-Gagarin-Ring 140a Telefon: 0361-562 499 4 www.museumskeller.de Musikpark Willy-Brandt-Platz 1 Telefon: 0361-550 408 2 www.musikparkerfurt.de Nerly Markt­straße 6 Telefon: 0361-381 325 5 www.nerlyerfurt.de Presseklub Dalbergsweg 1 Telefon: 0361-789 456 5 www.presseklub.net Stadtgarten Dalbergsweg 2 Telefon: 0361-653 199 88 www.stadtgarten-erfurt.de

| IMPRESSUM | Verlag Florian Görmar Verlag Lindenhöhe 16 07749 Jena Telefon: 036 41-54 34 48 E-Mail: info@tam-tam-stadtmagazin.de Internet: www.tam-tam-stadtmagazin.de Herausgeber, Eigentümer und verantwortlicher Chefredakteur i. S. d. P. Florian Görmar Lindenhöhe 16 07749 Jena Redaktion Lindenhöhe 16 07749 Jena Autoren dieser Ausgabe (mit Kürzel) Florian Berthold (flb), Thomas Behlert (tbe), Dr. Matthias Eichardt (mei), Florian Görmar (fgo), Sylvia Obst (syo), Michael Stocker (mst), André Wesche (anw) Anzeigenleitung Florian Görmar, Telefon: 036 41-54 34 48 oder schriftlich an die Verlagsadresse.

Druck Lehmann Offsetdruck und Verlag GmbH, Gutenbergring 39, 22848 Norderstedt Fotos / Bildnachweis Titel: Wikipedia, Sylvia Obst Seite 3: Sylvia Obst, Versus Festival Nicht immer gelingt es, die Rechteinhaber von Fotos zweifelsfrei zu ermitteln. Berechtigte Anspruchs­­­in­haber wenden sich bitte an den Verlag.

Abonnement 11 Ausgaben 28,— € incl. Porto im Inland Erscheinungsweise elfmal pro Jahr Anzeigen- und Redaktionsschluss 18.09.2020 für die Oktober-Ausgabe 2020 Veranstaltungshinweise werden kostenlos abgedruckt, aber eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann nicht übernommen werden. Veranstalter, die honorarpflichtige Fotos zur Ankündigung ihres Programms an das Stadtmagazin tam.tam übergeben, sind für die Forderungen des Urhebers selbst verantwortlich. Für den Inhalt geschalteter Anzeigen wird keine Gewähr übernommen. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht in jedem Fall die Meinung des Herausgebers wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und sonstige Unterlagen kann keine Gewähr übernommen werden. Die Urheberrechte für gestaltete Anzeigen, Fotos, Berichte sowie der gesamten graphischen Gestaltung liegen beim Verlag und dürfen nur mit schriftlicher Genehmigung und gegebenenfalls gegen Honorarzahlung weiterverwendet werden. Gerichtsstand ist Jena. Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen.


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September 2020

| WIR FRAGEN, IHR ANTWORTET |

Welchen Teil deines Körpers magst Du am liebsten?

Interviews und Fotos: Florence Schmalz

ANA RITA, 24

RUI, 37

VALENTINA, 38

Meine Haut

Meine Augen

Meine Lippen

Meine Haut besteht aus Narben von dem Boden, auf dem ich stolpere. Er verbrennt meine Haut. Prellungen sehen immer aus wie kleine Galaxien. Je mehr Galaxien ich als Kind auf meinen Beinen hatte, desto lieber habe ich Röcke getragen. Warum sollte ich mich tätowieren lassen, wenn meine Haut mir immer wieder neue und wunderschöne Bilder schenkt. Durch Tanz male ich mit meinem Körper und in Verbindung mit anderen Tänzern werden wir zu Künstlern, die kleine Kunstwerke auf den Körpern anderer hinterlassen. So kann ich mich erinnern und Erinnerungen hinterlassen.

Ich mag meine Augen am meisten. Grundsätzlich mag ich Augen. Sie sind ein Bestandteil unseres Körpers, den wir sehen und berühren können. Augen haben aber auch etwas Übernatürliches. Ich glaube, dass ich die Sprache dieses Körperteils besser »lesen« kann als die der anderen. Die Regeln der Attraktivität sind hier viel reiner und ehrlicher. Arme, Beine, Münder können lügen und ich glaube wir messen ihnen mehr Bedeutung zu, als sie es vielleicht verdienen. Man kann einen Arm fünf Minuten ansehen — nichts und er kann sich nicht bewegen, aber schauen Sie dagegen mal einem anderen Menschen zwei Minuten in die Augen …

Meine Lippen sind stark. Sie bringen starke Worte heraus, ich kann mich selbst ausdrücken und mich positionieren. Meine Lippen sind schwach. Wenn ich kraftlos bin, haben sie manchmal auch keine Kraft und der Atem, der durch sie hinausgeht, ist ganz fein und tief. Meine Lippen sind sinnlich. Sie können andere Lippen zum Zittern bringen und Spuren von Liebe hinterlassen. Meine Lippen sind nicht perfekt. Denn sie können ein Feuer auspusten, es aber nicht neu auferstehen lassen.

VITOR, 29

VICTORIA, 28

TIM, 41

Meine Augen

Meinen Nacken

Meine Füße

Warum meine Augen? Ganz einfach: Sie sind eine Reflektion meiner selbst, meiner Seele (wenn sie denn existiert). Immer, wenn ich glücklich bin, zeigen sie es, indem sie sich zu einer Art »Augen-Lachen« formen. Auf der anderen Seite ziehen traurige, hasserfüllte Momente meine Augenlieder nach unten und starren das Objekt direkt an. Reagiere ich, reagieren auch meine Augen, sodass andere meine Reaktion an meiner Körpersprache sehen können. In einer Welt, in der Worte manchmal nicht genug sind, sind meine Augen das Schiff für meine Ausdrücke und ich kann mir selbst immer treu bleiben.

Mein Nacken ist die Verbindung vom Rücken zu meinem Haupt. Oben befinden sich mit die lebenswichtigsten Organe. Von dort aus wird alles gesteuert. Manchmal habe ich einen steifen Nacken und dann kommt jemand mit warmen Händen und es wird ein bisschen besser. Ich bin empfindlich am Nacken und es ist vielleicht eine der verwundbarsten und intimsten Stellen, die ich mir vorstellen kann. Ein Kuss auf den Nacken bewegt mich manchmal mehr als einer auf den Mund. Außerdem ist er mysteriös, weil ich ihn selbst noch nie richtig gesehen habe. Manchmal vergesse ich sogar, dass er da ist.

Meine Füße tragen meinen Körper. Sie sind vielleicht nicht sonderlich schön anzusehen, sind aber dafür verantwortlich, dass ich jeden Morgen aufstehen kann und hin gehen kann, wohin ich will. Mit meinen Füßen kann ich bis zum Morgengrauen zu meiner Lieblingsmusik tanzen, ein Tor schießen oder durch die kühle Saale gehen und mich erfrischen. Wie sehr ich auf meine Füße angewiesen bin, habe ich mal gemerkt, als ich mich dort verletzt habe. Plötzlich war alles im Ungleichgewicht und ich und alles um mich herum geriet ins Wanken. Ich bin dankbar, dass das kein Dauerzustand war.




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