tam.tam Das Stadtmagazin für Erfurt & Region, Ausgabe 48, Oktober 2020

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AUSGABE

Kultur l Veranstaltungen l Termine l Aktuelles l Gastronomie l Shopping

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OKTOBER 2020

Stadt — Werkstatt

Johann August Röblings Weg zum Ruhm im Amerika des 19. Jahrhunderts

Volker Stelzmann-Ausstellung im Angermuseum

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Ziel: die Neue Welt

BUCHEN SIE JETZT IHRE WEIHNACHTSFEIER TRAVESTIE im

VARIETÉ im



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Willkommen

| VORWORT |

www.dasdie.de | www.alteopererfurt.de

Liebe ­Leserinnen, liebe Leser, nun wissen wir, dass es etwas Ähnliches wie ein Oktoberfest geben wird in Erfurt. Bis zum 11. Oktober auf dem Domplatz, wie seit eh und je. Allerdings heißt dieses in CoronaZeiten: Altstadtherbst, analog dem Altstadtfrühling. Weitere Besonderheiten sind neben der Registrierung der Besucher*innen ein alkoholfreies Areal, kein Festzelt, keine Schunkeleien, fröhliche Gesänge und Tänze. Beim Gang dieser Tage über den Domplatz sah das mit einem Blumen- und Garten-Markt verbundene Treiben gar nicht so trübselig aus. Es muss ja nicht alles mit Alkohol verbunden sein. Auch mit Blick auf die Adventszeit. Ehe man den Kindern die Freude am Karussellfahren nimmt und allen den Spaß am Bratwurstessen oder den Weitblick aus dem Riesenrad — dann doch lieber so.

Den Weitblick kann man allerdings auch auf dem Petersberg genießen. Hier tut sich eine riesige Baustelle auf und man fragt sich, wie das wohl bis zum BUGA-Start am 23. April 2021 schön werden soll. Neugierig sind die Erfurter und Gäste ungemein auf alles, was da passiert. So sind es Hunderte, die täglich durch die Absperrzäune lugen. Ein attraktives Zugpferd gibt es schon jetzt: den Paradiesbaum. Ein Olivenbaum aus Stahl und Kupfer, zusammengeschweißt von einem israelischen und einen Erfurter Künstler — ein künstlerisches Symbol der Verständigung mit Wachstumspotential, denn die Leute sind aufgerufen, Blätter zu erwerben und versehen mit guten Wünschen am Baum zu befestigen. Vielen liegt zurzeit am Herzen, dass es möglichst bald vorbei ist mit dieser Pandemie. Eine Maske zu tragen ist das Gebot der Stunde, damit der Spuk ein Ende findet. I n diesem Sinne wünschen wir Ihnen einen genussvollen bunten Herbst,

Travestie-Revue „Pretty Wo(man)“ Comedy, Parodie und freche Conférencen

DASDIE LIVE | 20 Uhr Sa 03. | 10. | 17. | 24. | 31.10. & 07.11.20

Wladimir Kaminer

Die Kaminer-Show 2020

DASDIE BRETTL | 20 UHR | Fr 16.10.20

Ingo Appelt

DER STAATS-TRAINER

DASDIE BRETTL | 20 UHR | Sa 31.10.20

Ihr Stadtmagazin tam.tam

Mathias Richling #2020

| INHALT |

ALTE OPER | 19 UHR | So 01.11.20

Krimi zum Dinner I Eine kulinarische Verbrecherjagd mit 4-Gang-Menü!

DASDIE BRETTL

6

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»Der Staats-Trainer« im DasDie-Brettl

4

Eine DDR in Afrika

18

27. Jazzmeile Thüringen

5

Endlich wieder Bach!

19

Erfurter Herbstlese 2020

5

Neues am DNT Weimar

20

Kulturpflänzchen im Franz Mehlhose

6

Ohne Pflege ist alles nichts

22

Tanz_Führung im Kulturquartier

6

Bildgeschichten in der DDR — Teil 11

24

Musikalisch exzellent & flexibel

7

Literaturtipps 25

ACHAVA Festspiele Thüringen

7

Ein Gespräch mit Moritz Bleibtreu

26

Marc Chagall im Kunsthaus Apolda

8

Filme im Oktober

27

Lesenswerte junge deutsche Autoren

9

Neue Tonträger

28

Mein liebstes Ding — Der Paradiesbaum

10

Blues und Rock und Deutsch

28

Unnützes Wissen

11

Kolumne Dominique Wand

29

Volker Stelzmann: Stadt — Werkstatt

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Wir fragen, Ihr antwortet

42

J. A. Röblings Weg zum Ruhm — Teil 1

14

Interkulturelle Woche 2020

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21 × Unterstützung

17

19 UHR | 09.10. | 07.11. | 20.11.20

RICHARD O’BRIEN’S DAS KULTMUSICAL LIVE ALTE OPER 19.30 UHR 06.11.20 | 05.12.20 | 23.01.21 | 20.02.20

WINTER-TRAVESTIE

„It’s simply the Best!“ Die Highlights der letzten acht Jahre

DASDIE LIVE | 13.11.20 – 31.01.21

WINTERVARIETÉ

Artistik, Comedy & Magie

DASDIE BRETTL | 27.11. – 31.12.20 Kalender

Kulturkalender Oktober 2020

30

TICKETS: 0361 / 55 11 66


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September Oktober Oktober 2020 2012

| UNTERHALTUNG |

WENN ER KOMMT, HABEN NÖRGLER SENDEPAUSE! Ingo Appelt hat ein

Geheimrezept gegen die deutsche Depression gefunden: Es gibt so lange auf die Zwölf, bis die Sonne wieder scheint. Schmerzen werden weggelacht. Schon ein einziger Besuch seines neuen Programms »DER STAATS-TRAINER« ersetzt mehrere Jahre Therapie! Es kann so einfach sein. Freuen Sie sich auf seinen Erfurt-Besuch; wir sprachen mit ihm.

»Der Staats-Trainer«? INGO APPELT

nur gutes Kabarett!«? APPELT: Ich bezeichne das, was ich mache, immer als Entertainment, also: gute Unterhaltung. Es liegt zwischen Comedy und Kabarett. In erster Linie sollen die Leute sich wohlfühlen und gut gelaunt nach Hause gehen. Das ist ähnlich wie beim Fußball. Wir brauchen Ventile, das kann auch Hardrock sein … Und mein Leben besteht vorrangig daraus, auf der Bühne zu stehen und mit Leuten zu reden!

Warum auch nicht? Ich will an der Position gar keinen Mann mehr sehen, wir haben uns inzwischen so sehr auf Frauen eingestellt. Ich habe da aber einen Vorschlag für die Männerriege, die da antritt und sich gegenseitig wegbeißt: eine royale Hochzeit. Friedrich Merz heiratet Kramp-Karrenbauer und nimmt ihrem Namen an, dann wären seine Initialen FKK. Wäre doch mal was Neues? Was halten Sie von den »Querdenkern«? Irgendwie denken Kabarettisten ja auch gerne »quer« …? APPELT: Querdenker sind eigentlich Kollegen! Alles Komiker! Aber wie lautet die alte Weisheit? Gute Komiker gehen auf die Bühne, schlechte in die Politik! Eines steht fest: Wir Menschen sind nun mal Quertreiber. Setzen Sie 100 Leute in einen Raum und Sie werden 100 verschiedene Meinungen hören! Menschen sind diesbezüglich seltsam und suchen immer nach Abgrenzung. Vorrangig in der Politik.

Ihre Themen im neuen Programm sind? Wetter und Wirtschafts-Lage? Kinder und Klima? Fußball und Vatersein? Schwache Männer und rücksichtslose Machos? Von jedem ein bisschen? Oder kommt da der eine oder andere etwas mehr in Ihre Mangel? APPELT: Genau! Alles von vor Corona! Ich mache jetzt das Beste, was geht aus 35 Jahren Erfahrung! Ich improvisiere viel und biete so was wie ein »Best Of« … einfach eine gute Ihr Programm trägt den Titel »DER STAATS- Mischung! Punkt. TRAINER« — sind Sie das? Oder wer? Wir Danke für das Gespräch. alle? Sie schießen ja auch gerne gegen die Kanz- Interview: Sylvia Obst APPELT: Ich habe mitunter auch schon ge- lerin und manche im bundesrepublikanisagt, ich sei »Offizieller Beauftragter zur Be- schen Kabinett. Gegen wen oder welche spaßung«. Ich mache ja tatsächlich mentale jetzt ganz aktuell? Frustrations-Therapie. APPELT: Na klar, die Kanzlerin, ist ja Ingo Appelt: »DER STAATS-TRAINER« gerade im Moment wieder die Wichtigste … 31.10.2020, DasDie-Brettl, 20 Uhr Was meinen Sie selbst: Machen Sie mehr Sie ist ja schon wieder bei 38 Prozent, man Mehr unter: www.dasdie.de Comedy oder mehr Satire? Oder »einfach glaubt es kaum. Und sie macht noch weiter!

Foto: Felix Rachor

Hallo, Herr Appelt, Sie sagen in und mit ihrem neuen Programm »So viel Spaß war nie!« — was meinen Sie damit? INGO APPELT: Ich habe das Gefühl, dass die Menschen, die ich jetzt erreiche (u. a. sogar im Autokino!) — und das waren vor Corona meistens um die 500, jetzt dürfen es zur Sicherheit nur noch 140 sein — sich alle wie Bolle freuen. Sie lachen, schreien, rufen, es gibt Standing Ovations …; wir haben quasi eine Tugend aus Corona gemacht. Weil alle mit mir gemeinsam ihren Frust rauslassen können, und das tut einfach nur gut. Ich nenne ja auch meine Auftritte mitunter »betreutes Hassen mit Ingo Appelt«, weil alle mal Dampf ablassen können und danach geht es ihnen besser. Ich erlebe gerade eine große Dankbarkeit, dass man wieder ins Theater gehen darf. Es ist zwar durch die Hygieneauflagen schon etwas anders, aber durch die ist es im Theater mittlerweile sicherer als im Bus oder im Flugzeug.


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Oktober 2020

| LITERATUR |

Foto: Elissavet Patrikiou

Wie wir leben Bayon

| KONZERT |

Jazz-Klangwelten DIE ERSTEN KONZERTHIGHLIGHTS DER DIESJÄHRIGEN JAZZMEILE mögen zwar schon über die Bühne gegangen

Fotos: Herb Weisrock / Wikipedia

sein – es wartet allerdings noch so manch weiterer JazzAct, den es sich vorzumerken lohnt. Unsere JazzmeileKonzerttipps für den Oktober. Die vielfache Absage von Veranstaltungen in den zurückliegenden Monaten hat sowohl Besucher*innen von klassischen Konzerten als auch Besucher*innen von Jazz- und anderen Livekonzerten hart getroffen. Ein Erleben von Musik unter unmittelbarer Beteiligung der Interpreten war nicht möglich. Umso mehr kann dieses geteilte Verlustempfinden nun zum Ausgangspunkt für ein gemeinsames neues Musikerleben werden. Gerade der Jazz scheint wie dafür gemacht, ist dieser doch, wie der Musiker Quincy Jones einst formulierte, »die Verkörperung einer Kunst, die überwältigend Negative Umstände in Freiheit, Freundschaft, Hoffnung und Würde verwandeln kann«. In diesem Sinne dürfte daher auch die dieser Tage beginnende, coronabedingt etwas ausgedünnte 27. Jazzmeile Thüringen zu einem lohnenswerten, spannenden Experiment werden. Fulminante Klangwelten erschließen kann man sich so unter anderem beim offiziellen Eröffnungskonzert mit der Schweizer Jazzsängerin Sarah Buechi, die mit ihrem Septett und der Jenaer Philharmonie im Volkshaus Jena gleich an zwei Tagen (02./03.10.) und in wahrhaft konzertanter Weise Stücke aus ihrem Album »Contradiction of Happiness« vorstellt. Bayon waren schon eine multikulturelle Gesellschaft, lange bevor dieser Begriff zur

LINDA ZERVAKIS

11 AUTOREN, WISSENSCHAFTLER, KULTUR- UND POLITIK­ SCHAFFENDE werfen auf der diesjährigen Erfurter

Herbstlese einen spannenden Blick auf das aktuelle Zeitgeschehen und unsere historische Vergangenheit. Ein Wolfgang Schmidtke Orchestra spannender Diskurs, bei dem das Leben im Mittelpunkt Modephrase degenerierte. 1971 steht … in Weimar gegründet, verbindet die Kultband kambodschanische Khmer-Pentatonik mit europäischer Klassik und amerikanischem Blues mit Einflüssen von Rock und Jazz. Damit schufen die Multiinstrumentalisten eine völlig neue Musik, die auch heute noch einzigartig und wunderbar anzuhören ist (10.10., Jazzclub Erfurt). Ganz der ›alten Schule‹ des Jazz verschrieben hat sich schließlich der Wuppertaler Saxophonist und Komponist Wolfgang Schmidtke. Anlässlich des diesjährigen 100. Geburtstag von Charlie ›Bird‹ Parker setzen er und sein 15-köpfiges Wolfgang Schmidtke Orchestra sich am 22.10. im Jenaer TRAFO mit dem mitreißenden Repertoire des legendären BeBop-Pioniers auseinander. (fgo)

27. Jazzmeile Thüringen noch bis 07.12.2020, verschiedene Orte in Thüringen Das komplette Programm: www.jazzmeile.org

W

ie leben wir heute? Wie prägt uns unsere kollektive und unsere eigene Geschichte? Die Herbstlese setzt sich mit verschiedensten Gästen mit diesen Fragen auseinander. Autobiografisch, fiktional und wissenschaftlich mit neuen Romanen, spannenden Sachbüchern und Diskussionen. So führt Claudia Kemfert, die bekannteste deutsche Wissenschaftlerin für Energie- und Klimaökonomie, im Erfurter Ratsgymnasium ein Gespräch mit lokalen Vertreterinnen von Fridays for Future und Parents for Future. Für einen New Green Deal und Zuversicht im Kampf um die Zukunft. 20 Jahre nach Beginn der rassistischen Mordserie der Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund diskutieren die Schriftstellerin und Journalistin Jana Simon, der Autor politischer Kriminalromane Wolfgang Schorlau und die Fotokünstlerin Paula Markert. Ihr Thema: »Zwischen Fiktion und Wirklichkeit: Die Morde des NSU in Literatur und Fotografie«. Valerie Schönian & Steffen Dobbert erkunden das Thema

» O s tbew u s s t se i n« — Wa r u m Nachwendekinder für den Osten streiten und was das für die Deutsche Einheit bedeutet. Und die bekannte Tagesschau-Sprecherin Linda Zervakis ist als Kind griechischer Eltern »Auf der Suche nach meinen Wurzeln«. Der frühere Thüringer Ministerpräsident Bernhard Vogel beleuchtet dreißig Jahre Deutsche Einheit und Barbara Thériault, kanadische Soziologin und erste Studentin der neugegründeten Erfurter Universität, erkundet in kurzweiligen Feuilletons Alltag und Stimmung in Erfurt und Umgebung. Ausverkauft ist bereits die Lesung von Campino, Frontmann der Band ›Die Toten Hosen‹. Dieser erzählt aus seiner Kindheit als Sohn einer Engländerin und eines Deutschen und von seiner rasenden Leidenschaft für den FC Liverpool. Und auch Tickets für die Lesung von Volker Weidermann »Brennendes Licht. Anna Seghers in Mexiko« sind bereits vergriffen. (fgo) www.herbstlese.de


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September Oktober Oktober 2020 2012

| KULTUR |

ALEXANDER KÜHNE

Es liest sich gut … ist es endlich soweit! Die ersten Veranstaltungen sprießen wieder aus den Klubböden und so veröffentlicht auch Erfurts Kult-Klub Franz Mehlhose zarte Kulturpflänzchen. NACH LANGER ZEIT DER BRACHE

Gleich zum Oktoberbeginn knallt wortwörtlich die erste MehlhoseVeranstaltung ordentlich rein, denn »Lesen-für-Bier« steht an. Die Regeln des Events sind einfach: Friedrich Herrmann und sein Flemming Witt — Slam Poet lesen, was auch immer das Publikum mitbringt. Ob alte Liebesbriefe, die Menükarte eures Lieblingsdöners oder Sartre — eben Texte aller Art. Nach jedem Vortrag entscheidet das Publikum per Applausabstimmung, ob der Text oder die Performance besser war. Hat die Performance überzeugt, geht das Bier an die Lesenden auf der Bühne. War der Text besser, erhält der Besucher das Bier, der den Text zur Verfügung gestellt hat. Lesen für Bier ist abwechslungsreich, intim, witzig und in jeder Hinsicht eine grandiose Abendunterhaltung. Zwei Tage später folgt mit Jazzy Sunday ein atmosphärischer bis energiegeladener Klaviertrioabend. Und dann wird’s erneut literarisch: Sebastian Lehmann liest aus seinem Werk »Andere Kinder haben auch schöne Eltern« — eine Feststellung, die er aufs Feinste seziert, immerhin sind seine Eltern die Besten. Deswegen telefoniert er sehr häufig mit ihnen. Die Telefonate schreibt er mit und liest sie dann auf Bühnen vor. Das hat sich als guter Therapieansatz erwiesen. Auch fürs Publikum. Aber nicht nur das: Sebastian ist viel unterwegs und erzählt von den Abgründen, die einem im Regionalexpress erwarten, den lustigsten Beleidigungen im Straßenverkehr und der unendlichen Weisheit eines Berliner Busfahrers. Außerdem übersetzt er die schönsten Hits der 80er, 90er und von heute. Damit die Welt endlich erfährt,

wie Britney Spears auf Deutsch klingt und Udo Jürgens auf Chinesisch. Am 13.10. liest dann Greta Taubert aus »Guten Morgen, du Schöner« ihre Liebeserklärung an die »Ossi-Boys« und am 23. 10. erzählt Alexander Kühne vom »Kummer im Westen«. Kulturelle Auswärtsspiele zudem im Kontor — hier finden an zwei Oktober-Abenden Konzerte statt. Am 9. Oktober ist es Lambert, der hinter seiner sardischen Stiermaske das Publikum betört. Mit Melodien zwischen den Beatles und Chopin, rhythmischen Strukturen und mitreißenden Bewegungen, die moderne elektronische Tanzmusik referenzieren. Einen Tag später teilt die Pianistin und Komponistin Hania Rani ihre Faszination für Klavier und dessen klanglichen und harmonischen Möglichkeiten mit ihrem Publikum. (fgo) TERMINE FRANZ MEHLHOSE: Fr, 02.10., 20.15 Uhr: SHOW — Lesen für Bier So, 04.10., 20.15: KONZERT — mit Lammel Lauer Bornstein Do, 08.10., 18 & 20.30: LESUNG — Sebastian L­ehmann »Andere Kinder haben auch schöne Eltern« (Comedy, Satire) Di, 13.10., 20.15: LESUNG — Greta Taubert liest und lässt lesen aus »Guten Morgen, du Schöner« Fr, 23.10., 20.15: LESUNG — Alexander Kühne »Kummer im Westen« AUSWÄRTS IM KONTOR ERFURT: Fr, 09.10., 20.15: KONZERT — Lambert Sa, 10.10., 20.15: KONZERT — Hania Rani www.franz-mehlhose.de

DAS EHEMALIGE SCHAUSPIELHAUS

Tanz_Führung im Kulturquartier VIELEN ERFURTER*INNEN IST ES NOCH IN GUTER ERINNERUNG: das ehemalige Schauspielhaus. Doch nach seiner

Schließung im Jahr 2003 hat es kaum einer wieder betreten. Nach Jahren des Leerstandes kehrt mit der Initiative Kultur Quartier Schauspielhaus wieder Leben in die alten Gemäuer … Bei einem Rundgang können sich die Besucher nun endlich wieder selbst einen Eindruck vom Zustand des Hauses machen. 120 Jahre Geschichte erzählt dieses, allein 70 davon sind Schauspielgeschichte. Ein Teil dieser Historie des Schauspielhauses erzählt auch von der Heimstätte des ersten deutschen Tanztheaters. So schließt sich nun quasi wieder der Kreis, wenn auch das 7. Internationale Tanztheaterfestival diesjährig in diesem Gemäuer stattfindet. Unter der künstlerischen Leitung von Ester Ambrosino wird hier eine spannende und abwechslungsreiche Mischung aus Gastspielen, Eigenproduktionen und Tanzwettbewerb gezeigt. Künstler aus aller Welt werden beim Internationalen Tanztheater Festival ihre ganz eigenen Sichtweisen künstlerisch umsetzen und uns Einblicke in aktuelle Tendenzen des zeitgenössischen Tanzes geben. Darunter die Choreografie UN »Poyo Rojo / Poyo Rojo und Aurora Nova« von Nicolás Poggi, Luciano Rosso, welche am 2. November den Beginn des Festivals markiert. In einer leeren Umkleidekabine spielen hier zwei Männer mit Bewegung, einem analogen Radio und winzigen Shorts. Die athletischen Körper von Luciano Rosso und Alfonso Barón bewegen sich fließend von Ringen zu Tanz, Akrobatik zu körperlicher Komödie in einer unwiderstehlichen Verzerrung der Erwartungen an

die Männlichkeit. Eine rohe, verspielte und lustige Stunde, durchsetzt mit Wettstreit und Kameradschaft sowie Verführung und Sabotage, in der das Beste des argentinischen zeitgenössischen Tanzes zur Geltung kommt. Das aktuelle Festivalmotto »move4future« steht dabei jedoch nicht nur sinnbildlich für die Bewegung der Tänzer — sondern einer ganzen Stadt für ein Mehr an Kultur. Denn dies ist auch der Plan. Und so wirft eine Führung vor Ort auch einen gemeinsam Blick in die Zukunft und erklärt, wie Verein und Genossenschaft KulturQuartier das Schauspielhaus wieder zu einem lebendigen Kulturort entwickeln werden. Zusammen mit den Partnern Kinoklub, Tanztheater Erfurt und Radio F.R.E.I. wird diese in Vergessenheit geratene Perle im Herzen der Stadt so wieder zu dem, was sie immer war: ein pulsierendes Zentrum für Kunst und Kultur. (fgo) KulturQuartier Schauspielhaus — Führung 03.10.2020, 16 und 17 Uhr, Eintritt: Frei anmeldung@kulturquartiererfurt.de 7. Internationales Tanz­ theaterfestival ab 02.10.2020 Alle Termine unter: www. tanztheaterfestival-erfurt.de

Foto: Boris Hajduković

Foto: Franz Mehlhose/Agentur

| KULTUR |


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Oktober 2020

| KULTUR |

BEI DER THÜRINGEN PHILHARMONIE GOTHA-EISENACH hat die neue Spiel-

zeit 2020/2021 begonnen. Aufgrund der aktuellen Situation hat man sich entschlossen, die Saisonbroschüre durch dreimonatige Vorschau-Hefte zu ersetzen.

CHEFDIRIGENT MARKUS HUBER UND INTENDANTIN MICHAELA BARCHEVITCH

Foto: Thüringen Philharmonie Gotha

Musikalisch exzellent & flexibel »Wir sind froh darüber, dass es uns in dieser ungewöhnlichen Spielzeit gelungen ist, ein aus künstlerischer Sicht sehr anspruchsvolles Spielplankonzept zu entwickeln, mit dem wir zugleich in der Lage sind, flexibel auf die sich nahezu täglich ändernde Lebensbedingungen zu reagieren«, betont die Intendantin Michaela Barchevitch. Als Artist in Residence konnte die exzellente Künstlerin Midori Seiler gewonnen werden. Sie ist eine außergewöhnliche, international anerkannte Künstlerin und gefragte Spezialistin auf dem Gebiet der historisch

informierten Aufführungspraxis, die in einer Doppelfunktion als Solistin und Leiterin mit dem Orchester in drei Produktion auftreten wird. Midori Seiler gehört zu den wenigen Persönlichkeiten, die sich in verschiedenen musikalischen Epochen heimisch fühlen. »Besonders stolz sind wir darauf, bei uns auch in der Konzertsaison 2020/2021 wieder eine Vielzahl an international renommierten musikalischen Gästen begrüßen zu dürfen«, erklärt der Chefdirigent Markus Huber. Dazu zählen der »Hexenmeister der Blockflöte«, Maurice Steger, der Star-Countertenor ­Valer

Sabadus sowie die großartigen Solisten Bernd, Glemser, Fabio Martino, Roman Patkolo und Miriam Rodrigues-Brüll. Für jedes Konzert der Abo-Reihe A wurde ein spannendes Motto ausgewählt. »Neben den bekannten Komponisten und Werken von Tschaikowsky, Mozart, Bruckner, Beethoven, Wagner, oder Liszt führen wir auch neue, unerhörte musikalische Welten und Kompositionen von Vasks, Pärt, Bodorova oder Weinberg auf. Musikalisches Neuland, welches wir gerne mit Ihnen gemeinsam erforschen wollen!«, freuen sich Huber und Barchevitch. (mas) Mehr Infos: www.thphil.de

| FESTIVAL | KINDERSTÜCK VON MICHAEL ENDE

Erfurt, Arnstadt, Weimar, Eisenach … VERHÜLLUNG DES RATHAUSES in Weimar

DIE ACHAVA FESTSPIELE THÜRINGEN:

Foto: Elena Kaufmann

Erfolgsgeschichte. Trotz Corona und Hygiene- sowie Abstandsregelungen! Dieses Jahr konnten insgesamt 63 abwechslungsreiche Veranstaltungen stattfinden, fast alle ausverkauft bzw. voll besetzt, seien es Konzerte, Ausstellungen, das Schülerprogramm oder Podiumsdiskussionen. Die neuen Partnerschaften mit Arnstadt und Jena erwiesen sich als äußerst fruchtbar. Eisenach bot erneut ein buntes Programm mit 22 Veranstaltungen, allein das Straßenfest

Auch 2020 eine

konnte etwa 3.000 Besucher verzeichnen. Der Paradiesbaum auf dem Petersberg lockte täglich Dutzende Gäste. Insgesamt kamen ca. 13.000 Besucher zu den ACHAVA Festspielen. Im Oktober und Dezember folgt noch der Epilog mit weiteren interessanten Begegnungen sowie dem Weihnachtsoratorium in der Arnstädter Bachkirche. (syo) www.achava-festspiele.de

PREMIERE 31.10.20

6+


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Oktober 2020

| AUSSTELLUNG |

»Meine Kunst braucht Paris«

Marc Chagall (1887 — 1985) gilt als einer der außergewöhnlichen und eigenwilligsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Seine scheinbar träumerischen Bildmotive, die von schwebenden und fliegenden Menschen, von Hybridwesen zwischen Mensch und Tier und immer wieder von Liebenden bevölkert werden, geben dem Betrachter Rätsel auf und entführen ihn in eine Welt, die jenseits des üblichen Realitätsverständnisses liegt. Chagalls Freude an kräftigen Farbtönen brachte ihm zudem den Ruf als ›Großmeister der Farbe‹ ein. 1887 im russischen Witebsk geboren, wuchs Marc Chagall in einem jüdischen ›Schtetl‹ auf, das von der chassidischen Tradition geprägt wurde. Bereits in Russland begann er mit der Malerei, doch erst in Paris fand

CHAGALL, MARC: AUTOPORTRAIT À LA FENÊTRE / SELBSTPORTRÄT AM FENSTER, Paris

1957, Lithografie mit Farbkreiden, 65,1 × 50,1 cm, M. 182, Dauerleihgabe der Sparkasse Münsterland Ost im Kunstmuseum Pablo Picasso Münster

seine Kunst zu wahrer Blüte: In dieser Stadt, die Chagalls große Liebe und Hort seiner Inspiration wurde, reiften seine Visionen heran, die es ihm ermöglichten, sein jüdisches Erbe mit den Formen und der Ausdruckskraft der Moderne zu verbinden. Paris wurde zum Hauptgegenstand seiner späten Lithografien, die zum umfassendsten und bedeutendsten druckgrafischen Werk der Moderne neben Picasso gehören. »Das Land, das die Wurzeln meiner Kunst genährt hat, war Witebsk, aber meine Kunst braucht Paris, wie ein Baum Wasser braucht«, so sagte Marc Chagall, der wie kein anderer Tradition und Moderne miteinander zu verbinden verstand und somit ein kulturübergreifendes und doch höchst persönliches Werk schuf. Paris, seine zweite Heimat, war für Chagall Inspiration und Erfüllung zugleich. Zahllose Gemälde und Drucke haben die Stadt an der Seine zum Inhalt oder ihre Silhouette und Bauwerke als Hintergrund. Die mannigfaltigen Ansichten von Paris vermischen sich dabei mit persönlichen Erinnerungen und mit den bildnerischen Formen der russischen Volkskunst sowie der Kultur des ›Schtetl‹ und den chassidischen Traditionen. Seine fliegenden Wesen und phantasievollen Tier-Mensch-Gestalten fußen häufig auf Sprach-Metaphern aus dem Jiddischen und auf dem verspielten und immer nach universaler Liebe strebenden Wesen Chagalls. Mit seinem Werk schuf Chagall eine einzigartige Bildsprache, für die es in der Kunstgeschichte kein Pendant gibt.

CHAGALL, MARC: QUAI DE LA TOURNELLE (REGARDS SUR PARIS) / QUAI DE LA TOURNELLE ANSICHTEN VON PARIS), Paris 1960, Farblitho-

grafie, 39,0 × 60,0 cm, M. 351, Dauerleihgabe der Sparkasse Münsterland Ost im Kunstmuseum Pablo Picasso Münster

Die Ausstellung »Marc Chagall: Von Witebsk nach Paris« präsentiert ca. 70 Grafiken aus dem späten Werk Chagalls von 1952 bis 1985 in Form von zum Teil farbigen Lithografien und Holzschnitten. Dabei werden insbesondere sein großes Motivrepertoire und dessen Ursprung in der chassidisch-jüdischen Kultur herausgestellt, aber auch seine tiefe Verbundenheit mit Paris sowie sein Selbstbild als Künstler, der

auch immer ein Gaukler ist. Als Leihgeber begleitet das Kunstmuseum Pablo Picasso Münster die Ausstellung mit zahlreichen Unikaten und seltenen Zustands- und Probedrucken. (afr/tob) »Marc Chagall: Von Witebsk nach Paris« noch bis 13.12.2020, Kunsthaus Apolda Avantgarde www.kunsthaus-apolda.de

Neu im Spielplan:

»Ellenbogen Ellenbogen«

Ein Stück Gegenwart von Steffen Mensching und Michael Kliefert

www.theater-rudolstadt.de / service@theater-rudolstadt.de

Abb.: © VG-Bildkunst, Bonn 2020

MIT SEINER MALEREI SCHUF MARC CHAGALL eine einzigartige Bildsprache, für die es in der Kunstgeschichte kein Pendant gibt. Ganz aus der Nähe bestätigen lässt sich dies gegenwärtig im Kunsthaus Apolda Avantgarde, das in der Ausstellung »Marc Chagall: Von Witebsk nach Paris« aktuell ca. 70 Grafiken aus dem Spätwerk des ›Maler-Poeten‹ zeigt.


Oktober 2020

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| KRIMIFESTIVAL |

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Von »Die Mächtigen« bis »Marta schläft« IM OKTOBER FINDET WIEDER DAS ERFURTER KRIMIFESTIVAL STATT.

deutsche Autoren vor …

tam.tam stellt dazu drei lesenswerte junge

16. Oktober: Lucas Fassnacht Er wurde 1988 in Dieburg geboren. Zurzeit wohnt er in Nürnberg, nachdem er in Erlangen Altgriechisch, Germanistik und Linguistik studiert hat. Neben seiner Arbeit als Autor gibt Fassnacht Workshops für Kreatives Schreiben. Er veranstaltet regelmäßig Literatur-Shows in Nürnberg und Erlangen. Von März bis November 2015 leitete er eine Poetry-Slam-Werkstatt mit Mittelschülerinnen und -schülern der Nürnberger Südstadt, welche mit der Kamera begleitet wurde. Der entstandene Dokumentarfilm »Südstadthelden« feierte Anfang Oktober 2019 Premiere im Rahmen des Internationalen Nürnberger Filmfestivals der Menschenrechte. Nach Erfurt kommt er am 16. Oktober, zum Krimifestival in die Buchhandlung Peterknecht, 20 Uhr, mit »Die Mächtigen«.

Bei »Die Mächtigen« geht es — wie kann es anders sein — um Macht und deren Missbrauch. Im Zenit seiner Macht stürzt sich einer der bedeutendsten Konzernchefs des Landes in den Tod. An seine Stelle tritt Fridolin von Wolfenweiler, und dieser hat eine kühne Vision: die Entwicklung einer Software, die den kompletten Zahlungsverkehr Europas abwickeln soll — schnell, transparent, sicher. Um die Sicherheit der Software zu überprüfen, wird der berüchtigte IT-Spezialist Tamás Varta angeheuert. Varta entdeckt mysteriöse Fehler im Code. Und ahnt, dass ihn die Entdeckung das Leben kosten kann. Zu Recht. Als er untertaucht, wird die ehemalige Kampfschwimmerin AnnaLena Herbst auf ihn angesetzt. Doch dann tritt ein weiterer Killer auf den Plan — Herbst und Varta geraten in ein Spiel der Mächtigen, in dem es keine Regeln gibt.

21. Oktober: Romy Hausmann

Fotos: Frank Hanewacker, Sedan Sieben / Astrid Eckert / Gene Glover; Cover: Verlage

Hausmann, Jahrgang 1981, hat sich mit ihrem Thrillerdebüt »Liebes Kind« sogleich an die Spitze der deutschen Spannungsliteratur geschrieben: ‚Das Buch landete auf Platz 1 der SPIEGELBestsellerliste, Übersetzungen erscheinen in 15 Ländern. 2019 erhielt sie den Crime Cologne Award 2019, die Filmrechte wurden hochkarätig verkauft. »Marta schläft« ist ihr zweiter Thriller. Romy Hausmann wohnt mit ihrer Familie in einem abgeschiedenen Waldhaus in der Nähe von Stuttgart. Sie kommt am 21. Oktober nach Erfurt im Rahmen des Erfurter Krimifestivals. Zu erleben ist sie in der Alten Parteischule, Werner-Seelenbinder-Straße, und bringt ihr jüngstes Werk mit. Hier einige Infos zum Inhalt.

»Hab dich. Und jetzt spielen wir. Wir spielen: Gericht.« — Es ist Jahre her, dass man Nadja für ein grausames Verbrechen verurteilt hat. Nach ihrer Haftentlassung wünscht sie sich nichts sehnlicher, als ein normales Leben zu führen. Doch dann geschieht ein Mord. Und der soll ungeschehen gemacht werden. Ein abgelegenes Haus wird zum Schauplatz eines bizarren Spiels — denn Nadjas Vergangenheit macht sie zum perfekten Opfer. Und zur perfekten Mörderin ... Ein tief unter die Haut gehender Psychothriller über Schuld, Vergeltung und die Frage, ob ein Täter je wieder frei sein kann. »Romy Hausmann reüssiert auch mit ihrem zweiten Roman. Zweiter Treffer nach dem Thriller-Debüt: Mit ihrem Roman ›Marta schläft‹ erobert Romy Hausmann aus dem Stand Platz 4 der SPIEGEL-Paperback-Belletristik.« — Lisa Starke, buchreport

22. Oktober: Alexander Oetker Oetker, geboren 1982 in Berlin, ist der Frankreich-Experte der neuen Generation — und politischer Journalist im Zentrum der Macht. Er war langjähriger Frankreichkorrespondent für RTL und n-tv, berichtete über Terroranschläge und Bandenkriminalität. Nun arbeitet er als politischer Reporter in Deutschland. Die Bücher seiner Krimireihe um Commissaire Luc Verlain sind stets SPIEGEL-Bestseller. Er kommt zum Krimifest am 22. Oktober nach Erfurt, in die Buchhandlung Peterknecht, 20 Uhr mit »Zara und Zoë — Tödliche Zwillinge«. Hierbei geht es um die ungleichen Zwillingsschwestern Zara und Zoë — Profilerin die eine, Mafia-Patin die andere — die auch im 2. Frankreich-Thriller von Alexander Oetker zur Zusammenarbeit gezwungen sind. Denn ein Terror-Anschlag erschüttert San Sebastián. Das Ziel: die Sommerakademie von Friedensnobelpreisträgerin Ash-

rami Rafiki. Die Opfer: über 1.500 junge Frauen aus aller Welt. Mit dieser schrecklichen Vorahnung schreckt Terror-Profilerin Zara von Hardenberg aus einem Alptraum hoch. Die beste Profilerin von Euro­ pol kann sich jedes Detail merken, entdeckt jeden noch so kleinen Hinweis und ahnt die nächsten Schritte ihrer Gegner voraus — doch sie kann keine Regeln brechen. Und um einen solchen schrecklichen Anschlag zu verhindern, werden legale Mittel nicht ausreichen. Zara sieht sich gezwungen, erneut ihre Zwillingsschwester Zoë um ­H ilfe zu bitten. Denn die Profi-Killerin der korsischen Mafia schert sich nicht um Regeln und Gesetze und kennt nur eine einzige Grenze: sich selbst. Also müssen sie wieder die Rollen tauschen, um den Terror zu stoppen und einen Fall zu lösen, der sie tief in ihre eigene Familiengeschichte führen wird. Alle Lesungen des Krimi-Festival, Tickets und mehr: Buchhandlung Peterknecht bzw. BUGA & BÜCHER am Anger 8 und unter www.peterknecht.de und www.krimifestival-erfurt.de


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Oktober 2020

| MEIN LIEBSTES DING |

Dr. Molrok und der Paradiesbaum PRAXIS DR. MOLROK, FACHANSTALT FÜR PROFESSIONELLEN GEISTESWAHN …

– kennt man? Ja, kennt man. Zwar weniger mit diesem Nachsatz, aber vorrangig als Michael Ritzmann und als Streetart-Künstler. Sein jüngstes Werk, welches große Aufmerksamkeit erzeugte, war ein Großgemälde auf dem Erfurter-Domplatz-Pflaster, womit er ins Guinness-Buch der Rekorde strebte …

E

r selbst sagt dazu: »Was wrong, it is only eight seconds«. Er lehnt sich damit an die Aussage der Pop-Art-Ikone Andy Warhol an, der einst meinte, in der Zukunft werde jeder 15 Minuten Ruhm haben. »Wir leben in einer so schnelllebigen Zeit, werden dauerbeschallt mit Infos, scrollen rauf, runter. Unsere Aufmerksamkeitsspanne, das ergaben Studien der Marketingforschung, liegt bei acht Sekunden«, erklärt Michael Ritzmann. Alles zu Recht so formuliert, denn am nächsten Tag war das Kunstwerk wieder verschwunden. Der Aufbau für die DomstufenFestspiele erforderte den Zugang zum Domplatz mit allem erforderlichen technischen Gerät — wohlbemerkt: im Juli 2019! Jetzt, im Jahr 2020, im sog. Corona-Jahr, wird es etwas Bleibendes sein, woran er arbeitet. Dr. Molrok — alias Michael Ritzmann — ist gebürtiger Erfurter und kreativer Autodidakt. Seine künstlerischen Arbeiten gewannen bereits diverse Preise, wurden in Deutschland, Holland und Japan gezeigt und sind in ständigen Sammlungen präsent. Das Multitalent brach sein Studium der Philosophie, Pädagogik und Psychologie ab und widmet sich seit 2006 ausschließlich der Kunst. Kein Material ist ihm fremd, von Graffiti bis zu Emaille-Wer-

ken, Bildhauerei, Malerei, Stahl-Skulpturen oder auch Großfassadengestaltung kann und macht er alles. Sogar ein Kinderbuch über die Geschichte Erfurts hat er mit illustriert. Zahlreiche Gruppen- und Einzelausstellungen zeugen von seiner Produktivität, darunter 2019 »Steel Magnolia«, Hammerschmidt + Gladigau, Erfurt / 2014 »Swing Hail«, Galerie Waidspeicher, Erfurt / 2012 Kunsthalle, Weimar / 2011 Galerie Neosyne. Trier / 2004 »cons — 3.14159265 -ra-tief,« Collegium maius, Erfurt / 2006 »Etage 2« Rathaus, Erfurt. Nun entsteht mit ihm für Erfurt — und natürlich auch für Thüringen! — ein neues Projekt. Der Paradiesbaum. Das ist nun auch für Dr. Molrok Neuland, passt aber in seine offene und experimentelle Art zu arbeiten. »Als die Organisatoren mit der Anfrage zum Aufbau des Baumes, dieses Paradiesbaumes, an mich herantraten, musste ich nicht lange überlegen — nur erstmal den Terminkalender checken. Wenn man das ganze Jahr kreative Ideen aus dem Hut zaubert, ist es auch einmal erfrischend ›nur‹ auszuführen und trotzdem das eigene Knowhow und seine Expertise mit einfließen zu lassen, auch wenn der Entwurf bereits steht. Aber hey! Radlader und Bagger fahren,

Das WWWW des Liebhabers: Wer: M ichael Ritzmann alias Doterius Molrok Was: S treetart, derzeit Paradiesbaum Seit wann: Street Art seit 1994 Wo: Erfurt schweißen und hämmern, dengeln, bohren und Beton gießen, um einen Baum zu »pflanzen« …, jeder kleine Junge ist bestimmt zutiefst neidisch auf mich … :)«, meint der Künstler lakonisch. Die Errichtung des Erfurter Paradiesbaums sollte ursprünglich der Künstler Nihad Dabeet mit einem Team aus Israel vornehmen. Nun haben diverse Covid19-Regelungen dies verhindert, so dass Nihad Dabeet alleine angereist ist aus dem fernen Land, vor Ort aber auf das Know-How und Können von Michael Ritzmann — alias Dr. Molrok — bauen konnte und kann. Mit gemeinsamen Kräften und Können errichten der isralische Künstler Nihad Dabeet und der Erfurter Street Artist Dr. Molrok auf dem Peterberg nun den 8 Meter hohen Paradiesbaum aus Stahl und Kupfer. Der Austausch mit anderen Künstlern ist auch dem Street-Art-Man wichtig, insbesondere Anregungen aus anderen Kulturkreisen sind ein Quell, der seine Kreativität fließen lässt. Obwohl er sonst kaum vorskizziert, also work-in-progress in Reinform praktiziert, freut er sich täglich, an diesem Erfurter Paradiesbaum mitzuwirken. Der Paradiesbaum ist bereits seit Anfang August in Erfurt eingelagert. Er hat die Fahrt von Israel nach

Fotos: M. Kranz

DR. MOLROK AM PARADIESBAUM — gemeinsam mit Nihat Dabeet aus Israel


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| WISSEN |

Deutschland gut überstanden und ist seit 12. September 2020 auf dem Petersberg installiert. Der Baum musste nach Fertigstellung für den Transport im Schiffscontainer wieder zersägt werden. Auf dem Petersberg schweißen Nihad Dabeet und Dr. Molrok ihn wieder zusammen. Interessierte Besucher waren herzlich eingeladen, die Künstler vor Ort zu besuchen und dem Aufbau zuzuschauen. Und sie kamen zuhauf.

Hätten Sie’s gewusst? NÜTZLICH WIE EIN SCHOKORIEGEL für Zwischendurch: tam.tam verbreitet unnützes Wissen. Bitte miteinander teilen und ­schmecken lassen!

610 Bei bis zu 450 Tierarten tritt Homosexualität auf. 611 Die ersten Zigarette von Marlboro wurde mit rosafarbenen Filtern verkauft, damit Lippenstift darauf nicht zu sehen war. 612 Äthiopiens Kalender ist mehr als sieben Jahre zurück. In dem afrikanischen Land wurde das Millenium im Jahr 2007 gefeiert. 613 In den USA ist nicht nur ein großer Anteil der Menschen zu dick, sondern auch der Pferde. 614 Eine Gruppe von Gänsen auf dem Boden heißt Herde, eine Gruppe Gänse in der Luft dagegen Schwarm. MICHAEL RITZMANN (DR. MOLROK; LI.): »… schweißen und hämmern, dengeln, bohren und Beton gießen, um einen Baum zu ›pflanzen‹ …, jeder kleine Junge ist bestimmt zutiefst neidisch auf mich …!«

Nachsätze: Um dieses internationale Kunstprojekt realisieren zu können, werden die von Hand gestalteten Olivenblätter ab Oktober 2019 in Thüringer Sparkassen-Filialen, der Erfurter Tourist-Information und bei Thüringen Entdecken 360° sowie teilnehmenden Hotels angeboten. Ein Doppelblatt ist in einer hochwertigen, nummerierten Klappkarte eingehängt. Es eignet sich hervorragend als Geschenk oder als kleines Kunstobjekt für daheim. Da Kupfer sehr weich ist, lassen sich auch persönliche Botschaften einritzen. Bisher wurden etwa 2.000 Blätter verkauft. Der Dank der Veranstalter gilt allen Unterstützern, die das Projekt »Paradiesbaum« mit dem Kauf der Blätter möglich machen. Die kupfernen Oliven-Blätter können bis zum Ende der BUGA 2021 erworben werden. Deshalb wird an diesem Paradiesbaum weitergearbeitet und jedermann kann dazu beitragen. Denn er wird in Erfurt auf dem Petersberg wohl noch lange stehen, fest verankert. (syo) www.paradiesbaum.org

615 Mit bloßem Auge kann man von der Erde aus gerade einmal rund 6.800 Sterne sehen — und das auch nur dann, wenn man alle Sterne am nördlichen und südlichen Himmel zusammenzählt. 616 Jede fünfte Schönheitsoperation wird heutzutage an einem Mann durchgeführt. 1985 war es noch jede zwanzigste. 617 Der untere Teil der Nase, der die beiden Nasenlöcher voneinander trennt, heißt Kolumella. 618 Tabak ist geraucht gesundheitsschädlich, gegessen dagegen nahrhaft. 619 Tagsüber stehen Wolken höher als nachts. 620 Schwarze Kleidung wurde früher bei Totenfeiern nur getragen, um sich vor dem Geist des Toten zu schützen. 621 Auf einem »geputzten« Zahn leben bis zu 100.000 Bakterien, auf einem »ungeputzten« bis zu einer Milliarde. 622 Etwa 90 % aller Menschen haben braune Augen. Nur 6 — 8 % sind blauäugig, 2 — 4 % haben grüne oder grau-grüne Augen. 623 Die Chinesische Rotbauchunke (Bombina orientalis) hat herzförmige Pupillen.


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| AUSSTELLUNG |

»MAN DARF NICHT ERSCHRECKEN.

Es offenbart sich mit dem Eintritt eine gewisse brutale Eröffnung der Ausstellung mit Geschehnissen vom Rande der Gesellschaft. Eine Darstellung von ›Ausgestoßenen‹ und ›Sonderlingen‹, die aber so dargestellt sind, als sollten wir uns quasi bemühen, sie näher kennenzulernen«, betont Thomas von Taschitzki, der gerade durch die neue Ausstellung des Künstlers Volker Stelzmann im Angermuseum Erfurt führt.

THOMAS V. TASCHITZKI vor einem der wohl spannendsten Bilder Volker Stelzmanns. Unter dem Titel »Konspiration« vereinte er seine Vorbilder (v.li.): Matthias Grünewald neben Michelangelo Buonarroti und Otto Dix, daneben Giorgio de Chirico und Lorenzo Lotto, El Greco (aufrecht stehend) und Francisco de Zurbarán, im Vordergrund rechts Rosso Fiorentino und Jacopo da Pontormo. Ganz rechts außen findet der Betrachter Stelzmann selbst und seine Frau

Riesen-Spektrum an Themen mit den Alten Meistern und denen der Klassischen Moderne ist Nostalgie nicht im Spiel, dafür große Wertschätzung. Es gibt in seinem Œuvre Widmungsbilder, die er den Vorläufern seiner Kunst wie Grünewald oder El Greco zugeeignet hat. Und es gibt besondere Kompositionen, die er »Konspiration« titelte und ihn im Kreise der verehrten Maler zeigen: Otto Dix, Matthias Grünewald und Giorgio de Chirico, El Greco und Francisco de Zurbarán, Michelangelo Buonarroti, Lorenzo Lotto und Jacopo da Pontormo. Zu seiner Beschäftigung mit den Alten Meistern sagte Stelzmann übrigens selbst: »Es war nie so, dass ich dachte, dass ich etwas wie Pontormo machen wollte, das nicht. Aber ich sah in deren Bildern vieles, dass ich so spannend fand und von dort her in meine Bildwelten holen wollte, quasi eingemeinden. Mich faszinierten diese Kompositionsformen, Raumbildungen, das Licht und die Farben, die eigenartigen Verschraubungen der Körper, auch die Proportionen betreffend.« Kurator v. Taschitzki: »Neben seinen Atelierbildern geben auch zahlreiche Selbstbildnisse Volker Stelzmanns Auskunft über die kontinuierlich-intensive Befragung der eigenen Position und jener Konstellationen, in die er sich als zeitgenössischer Künstler gestellt sieht. Von dort aus geht sein Blick immer wieder auf den Menschen in seiner urban-modernen Verfassung: eine unüberschaubare Menge an Individualisten, die in engen Räumen aufeinanderprallen, ohne einander wirklich zu begegnen.« Man könnte meinen, sie justament vor dem Museums-

besuch auf der Straße, im Bus, in der Bahn erlebt zu haben. »Die Figuren fallen ja mehr als sie schweben. Besonders das Stehen hat mich eine Zeit lang an den Manieristen interessiert«, erklärt Stelzmann selbst. »Wie die Füße gehalten werden, wie sicher das Stehen ist, eigentlich mehr das unsichere Stehen, das Schwanken und Balancieren dabei. So etwas hat mich sehr beschäftigt.« Außerdem eignete sich Volker Stelzmann schon früh zentrale Motive der christlichen Ikonografie an: Abendmahl und Kreuzabnahme, Totenklage (Pietà) und Auferstehung. Zum einen widersprach er damit der gesellschaftlichen Erwartung an ihn, ein bestimmtes Menschenbild zu formen, zum anderen fand er hier bildhafte Formulierungen vorgeprägt, die auf existenzielle Erfahrungen jedes menschlichen Individuums reagieren, auf das, was uns allen widerfährt, dem jeder Mensch trotz all seiner individuellen Entfaltungs- und Gestaltungsmöglichkeiten unterworfen bleibt. »Insgesamt ein RiesenSpektrum an Themen!«, betont v. Taschitzki, »Und zwar vom Urbanen bis zu Hoch-Philosphischem! — Alles dabei, alles drin!« (syo) »Volker Stelzmann: Stadt — Werkstatt« bis zum 15.11.2020, Di–So 10–18 Uhr www.kunstmuseen.erfurt.de Die aktuelle Ausstellung entstand in Kooperation des Angermuseum Erfurts mit der Kunsthalle Schweinfurt und Peter Femferts »Die Galerie« in Frankfurt/Main

Foto: Sylvia Obst

»Der 1940 in Dresden geborene Volker Stelzmann zählt seit Jahrzehnten zu den wichtigsten figürlich arbeitenden Malern und Grafikern im deutschsprachigen Raum. Zu dessen 80. Geburtstag präsentiert das Angermuseum in Erfurt über 100 seiner Gemälde, Zeichnungen und Grafiken. In werkbiografischer Sicht gehört Stelzmann zur zweiten Generation der Leipziger Schule, wie Ulrich Hachulla, Wolfgang Peuker und Arno Rink. Bekannter sind die Künstler der ersten Generation der Leipziger Schule wie Tübke, Heisig und Mattheuer«, betont v. Taschitzki, der als Kurator der Ausstellung die Führung leitet. »Seit 1986 lebt und arbeitet Stelzmann in Westberlin und auch im 80. Jahr seines Malerlebens bewegt er sich konsequent zwischen seinem Atelier, welches er Werkstatt nennt, und den Menschen in der Stadt hin und her«, erzählt der Kurator. »Deshalb haben wir — übrigens mit ihm gemeinsam, der auch die Hängung seiner Werke selbst konzipiert hat — den Titel gewählt: ›Stadt — Werkstatt‹.« Doch in der wahrlich spannenden neuen Schau lockt er die Betrachter auch zu Bildern, die zwischen der europäischen Kunstgeschichte und unserer Gegenwart angesiedelt sind. »Er ist bekannt dafür, seine Bildideen im kontinuierlichen Dialog mit wahlverwandten Künstlern aus der Weimarer Republik ebenso wie den Epochen der Gotik, der Renaissance und des Barock zu entwickeln«, betont der Kurator. »Er orientiert sich aber auch an neuer Sachlichkeit, verehrt Otto Dix, welcher für ihn das große Vorbild ist.« Bei Volker Stelzmanns imaginären Gesprächen


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| ERHOLUNG |

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Ihr Urlaub im Alltag … ZUR THÜRINGER BÄDERNACHT am Samstag, den

07.11.2020 von 18 – 23 Uhr in der Avenida-Therme Hohenfelden.

Beleben Sie zur Thüringer Bä- Genießen Sie frisch zubereitete dernacht Körper und Geist mit Gerichte mit regionalen Zutaten erfrischenden und aromatischen und Fleisch aus artgerechter Saunaaufgüssen in der Event- Tierhaltung. sauna und der finnischen Sauna • Nutzen Sie ab 20 Uhr unser mit anschließendem Gruß aus Late-Night-Ticket: 2 Stunden der Küche. Gehen Sie auf eine zahlen, 3 Stunden bleiben. Entspannungsreise der besonderen Art und entspannen Sie bei einem Klangschalen-Konzert im Ruhe- und Lesehaus. Weitere Programmpunkte an diesem Abend sind u. a.: Avenida-Therme • Wohlfühlatmosphäre mit ­Hohenfelden Feuerschalen und KerzenAm Stausee 1, schein in der Saunenwelt 99448 Hohenfelden • Gute-Laune-Musik im FreizeitWeitere Informationen zur und Familienbad Veranstaltung und zu den • Cocktail-Happy-Hour ab 20 Uhr derzeitig geltenden • Kulinarische Köstlichkeiten Hygienebestimmungen: aus der Wellnessgastronomie www.avenida-therme.de in beiden Restaurants. | BUGA 2021 |

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5.000 Veranstaltungen an 171 Gartentagen

VOR ALLEM LOKALE KÜNSTLER sollen es sein, die man im BUGA Jahr 2021 in Erfurt erleben kann. Bekannte Bands wie Northern Lite (möglichst auch Wunschkandidat Clueso), auch Poetry Slam sowie Tanzangebote zum Zuschauen und Mitmachen.

Ebenso K i nder prog ra m me, Leserei hen, Sport im Park, Kreativworkshops, Kabarett, Naturerlebnisse, Bildungsangebote, Trachtenkultur, Musik aller Couleur! Das BUGAVeranstaltungsprogramm hat die besten Voraussetzungen, die 171 Gartenschautage in unvergessliche Erlebnisse zu verwandeln. Deshalb hat ein halbes Jahr vor Start die BUGA-Geschäftsführerin Kathrin Weiß einen Einblick in das Veranstaltungsangebot gegeben: »Authentisch, mit viel Thüringer Charme, mit modernen und traditionellen

IN DER PETERSKIRCHE AUF DEM PETERSBERG präsentierten u. a. auch die Damen vom

Modetheater »Gnadenlos Schick« aus Weimar das vielfältige Programm fürs kommende Jahr.

Elementen und thematisch enorm vielfältig!«, so charakterisiert die BUGA-Chefin das Konzept. Natürlich hat das einen Grund, soll es sich doch für die Erfurter*Innen und Gäste lohnen, eine BUGA-Dauerkarte zu erwerben. Das Programm setzt über den gesamten Zeitraum auf eine dezentrale Durchführung an unterschiedlichen Plätzen. Neun Veranstaltungsorte allein im egapark und weitere acht auf dem Petersberg sollen täglich ab 23. April 2021 eine Plattform für Kunst, Sport, Bildung und sinnliche Erlebnisse bieten. Hier sind u. a. die großen Konzerte mit Element of Crime, dem STEGREIF.orchester, Northern Lite oder Fools Garden geplant. Das Veranstaltungsgelände dort bietet Platz für etwa 3.000 Personen. Dieses Konzept funktioniert auch mit Blick auf die eventuellen Einschränkungen durch die Covid-19-Pandemie. »Die BUGA-Gäste können zudem ihre Favoriten aus 25 Themenwochen wählen. Diese geben den mehr als 5.000 Veranstaltungen eine Struktur, setzen thematische Schwerpunkte und erleichtern die Orientierung für die BUGA-Stammgäste«, betont Kathrin Weiß.

»Dazu gesellen sich dann noch die regelmäßigen Themen-Reihen wie: Typisch Thüringen, Frankreich und Napoleon oder Familienerlebnisse sowie grüne Bildung und der Klimawandel; der Waid, die Musik, Schätze der Natur, Gesundheit, kulinarische Erfahrungen und natürlich Blumen. Auch wer gern aktiv ist, findet eine große Auswahl. Genussmenschen, Kreative und Sportler — für jedes Interesse haben wir etwas im Programm!« Das Hauptziel ist es, die lebendige Kultur Thüringens zu zeigen. Tipp: BUGA-Dauerkarten gibt es in der Erfurt-Information am Benediktplatz, in der Thüringer Tourismus Gesellschaft am Willy-Brandt-Platz, im EVAG-Mobilitätszentrum am Anger, im Kundenzentrum der Stadtwerke Erfurt und im egapark-Shop. Im Vorverkauf sind die Karten für Erwachsene mit 100 Euro um 25 Euro günstiger als zum regulären Preis ab 23.04.2021. Weitere Informationen: www.buga2021.de


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| HISTORIE |

GETRIEBEN VOM WUNSCH NACH SELBSTVERWIRKLICHUNG treibt es

ZU EMIGRIEREN HIESS IM 19. JAHRHUNDERT in der Regel, für immer Abschied von seiner Heimat zu nehmen. Auch Auswanderer J. A. Röbling sollte seine Heimat nie wieder sehen. Hier zu sehen: »Abschied der Auswanderer« von Antoine Volkmar, 1860

J. A. Röblings Weg zum Ruhm Teil 1: Vom Aufbrechen und Ankommen Die Wehmut, die er beim Abschied aus der Heimat empfand, hielt sich in Grenzen. »Heute reisten wir von Mühlhausen ab«, schreibt Johann August Röbling am 11. Mai 1831 in sein Tagebuch, »nahmen Abschied von den Freunden, Verwandten und Bekannten und sagten der heimathlichen Flur Lebewohl, in der Hoffnung, uns in dem westlichen Continente, jenseits des atlantischen Meeres, eine neue Heimat zu gründen, ein neues Vaterland, welches wirklich väterlich handelt.« — Nein, der 25-jährige Mühlhäuser war mit seinem Dasein im »Vaterland« — zu diesem Zeitpunkt ein loser Verbund deutscher Einzelstaaten, das in einem Zustand politischer Knebelung und allgemeiner gesellschaftlicher Repression gefangen schien — so unzufrieden, dass er wie viele andere auch in diesem Land für sich keinerlei Zukunft mehr sah. Gemeinsam mit seinem wenige Jahre älteren Bruder Karl und gut 40 weiteren Mühlhäusern schloss er sich einer gut 200 Köpfe zählenden Gruppe von Auswanderungswilligen an, die sich ausgehend von Bremen und verteilt auf zwei Schiffe auf den Weg in die ›Neue Welt‹ machten — und damit zum Teil einer Auswanderungswelle wurden, die in den Folgejahren stetig anwachsen und nach der gescheiterten Revolution von 1848 sogar noch um ein Vielfaches in die Höhe schnellen würde. Insgesamt 5,5 Millionen Deutsche sollten letztlich in den Jahren zwischen 1820 und 1920 ihrer Heimat den Rücken kehren, um ihr Glück auf der anderen Seite des Ozeans zu versuchen. Allen gemein war die Hoffnung, dort, in jenem verheißungsvollen Land der unbegrenzten Möglichkeiten, einen Neuanfang wagen, sich mit Müh’ und Fleiß eine neue

Existenz aufbauen, vielleicht sogar für einen günstigen Preis ein eigenes Stück fruchtbares Land erwerben zu können. Im Gegensatz zu vielen ihrer Mitreisenden, die für ihren ›Neustart‹ ihr letztes Hab und Gut in der Heimat versetzt haben, reisen die beiden RöblingBrüder allerdings mit einem gut gefüllten Scheckbuch voller Erspartem und dem ihnen vorab ausgezahlten elterlichen Erbteil als Startkapital in die Neue Welt. Ihr Plan ist es, zusammen mit bereits vorgereisten Freunden aus Darmstadt zunächst irgendwo im Osten des Landes eine eigene deutsche Kolonie zu gründen und sich mit Landwirtschaft und Viehzucht die Grundlagen für die weitere Zukunft zu schaffen. Selbstbestimmt und ja, vor allem frei von den »vielen hemmenden Einschränkungen und Hindernissen, welche sich jedem Unternehmen in Teutschland von Seiten der bangen Regierung und des zahllosen Beamtenheeres entgegenstellen«, wie Johann August Röbling mit leicht zu erkennendem Verdruss seinem Tagebuch anvertraut. Für ihn, den Auswanderer aus Thüringen, gibt es überdies noch einen weiteren, wenn auch fürs Erste zurückgestellten Beweggrund, auf jene ›unbegrenzten Möglichkeiten‹ zu setzen, für die die Vereinigten Staaten seit eh und je stehen: Röbling hofft, sich hier endlich als der talentierte und gut ausgebildete, von Ideen und Visionen erfüllte Ingenieur, der er ist, behaupten zu können. RÜSTZEUG UND AUSBILDUNG Als er 25 Jahre zuvor, im Juni 1806, als das jüngste von vier Geschwistern das Licht der Welt erblickt, dürfte Johann August Röbling der Gedanke an den beruflichen Werdegang allerdings noch genauso fern gewesen sein

wie der Entschluss, nach Amerika auszuwandern. In eine Zeit fortwährender Unruhe hineingeboren, die von militärischen Auseinandersetzungen, Besetzung, Truppendurchzügen und Einquartierungen geprägt ist und auch um seine Heimatstadt Mühlhausen keinen Bogen macht, hat er das Glück, in den soliden und gut gesicherten Verhältnissen einer Tabakzüchterfamilie aufzuwachsen. Während sein Vater, dem man nachsagt, dass er nie mehr an einem Tag zu tun pflegt als unbedingt nötig und als Tabakhändler sein bester Kunde ist, seine Aufgabe eher darin sieht, seine Kindern allabendlich mit frei erfundenen Geschichten zu unterhalten, in denen er von ›eigenen‹ Reisen in die entlegensten Regionen der Welt berichtet, sorgt die Mutter dafür, dass ihre Kinder das passende charakterliche Rüstzeug für die Zukunft und natürlich auch eine Ausbildung zur Sicherung des eigenen Lebensunterhalts erhalten. Vor allem ihrem Jüngsten, Johann August, will die ehrgeizige Frau zu beruflichem Erfolg verhelfen. Als sich abzeichnet, dass der Junge sich zwar in Mathe und Physik durch eine überdurchschnittliche Auffassungsgabe hervortut, in Fächern wie Latein und Religion hingegen ganz und gar nicht glänzt, nimmt sie den 15-jährigen kurzerhand vom Mühlhäuser Gymnasium und schickt ihn stattdessen nach Erfurt ins »Ungersche Institut«. Die private ›Spezialschule‹ des Mathematikers Ephraim Salomon Unger ist seinerzeit weit über Thüringen hinaus bekannt und zieht Matheenthusiasten aus allen Landesteilen an. Mutter Röblings Investition in ihren Sohn — 100 Thaler Schulgeld pro Jahr — soll sich bald auszahlen: Johann August erhält bei Unger über zwei Jahre hinweg eine exzellente Ausbildung in Algebra und Geometrie, die ihm den Weg zum anschließenden, 1824 angetretenen Studium an der Berliner Bauakademie ebnet. Zwei Semester Theoriestudium und dann noch eins-zwei Jahre zugehöriger Praxisteil: Der angestrebte Baumeistertitel

Abb.: Wikipedia

den gebürtigen Mühlhäuser Johann August Röbling anno 1831 in die Neue Welt. Nach einem eher holperigen Anfang findet er schließlich seinen Platz: als Drahtseilpionier und Großbrücken-Konstrukteur. Eine Thüringer Auswanderergeschichte.


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scheint dem ehrgeizigen jungen Mann in zelung, willkürliche Inhaftierungen und diGriffweite — und doch wird er ihn nie errin- verse weitere Repressalien standen an der Tagen. gesordnung. Verständlich, dass Röbling und sein Bruder Karl schließlich wie viele andere FRUSTRIERENDE ERKENNTNIS auch den Gedanken einer Auswanderung ins Mit etwas Glück erhält er für die Erfüllung Auge fassen — und auch umsetzen. seines Praxisteils eine Anstellung als ›Baukondukteur‹. Im Auftrag der preußischen KOLONISTENTRÄUME Seehandlung, die landesweit den Neubau von Doch der Neustart in Amerika verläuft von 1.000 Kilometern Chaussee-Straße plant, pro- Anfang an anders als geplant. Zwar erreichen jektiert und überwacht er im westfälischen die Auswanderer ohne nennenswerten ZwiRegierungsbezirk Arnsberg ab 1825 den Aus- schenfall nach gut zweieinhalb Monaten die bau der Handelsstraßen — und lernt in den andere Seite des Ozeans, jedoch erweist sich nachfolgenden Jahren den schwerfälligen die ursprüngliche gefasste Idee eines gemeinpreußischen Verwaltungsapparat kennen, samen Siedlungsprojekts bereits bei ihrer der ihn, den kleinen aufstrebenden Ange- Ankunft in Philadelphia als unbrauchbar: Der stellten fortwährend in seinem Bemühungen Darmstädter Teil der Aussiedlergesellschaft, ausbremst und bürokratische Steine in den die auf einem anderen Schiff schon früher anWeg legt. gekommen sind, hat sich, ohne auf die MühlOb es letztlich tatsächlich ein konkretes häuser Gruppe um Röbling zu warten, bereits Ereignis dafür gab, dass der beinahe 25-jähri- in den Süden aufgemacht. Und dessen eigege Fast-Ingenieur im Frühjahr 1831, eigentlich ne Gruppe an Kolonisten ist mittlerweile so unmittelbar vor Abschluss seines ersehnten zerstritten, dass von der am Anfang gut 200 Baumeisterexamens, den Beschluss fasst, alle Köpfe zählenden Siedlerschar in Philadelphia Zelte in der alten Heimat abzubrechen und lediglich noch eine Handvoll übrig ist, die seistattdessen in Übersee eine neue zu suchen, ne Kolonie-Idee weiterhin unterstützen. ist nicht überliefert. Anlass und Grundlage Getreu dem von ihm zu Papier gebrachten dürfte jedoch jene mehrjährige Erfahrung Motto »Wenn man ernstlich will, läßt sich albürokratischer Ernüchterung während seiner les bewirken«, lässt Johann August Röbling Zeit als Baukondukteur im Westfälischen ge- sich davon jedoch nicht entmutigen und erliefert haben — gepaart mit einer in der ersten wirbt in der Nähe von Pittsburgh ein Stück Hälfte des 19. Jahrhunderts zunehmend auf- urbares Land, um darauf seine später »Saxongeladenen, zunehmend unerträglichen gesell- burg« genannte deutsche Kolonie zu begrünschaftspolitischen Atmosphäre, die nahezu den. Und dennoch will sich kein Licht am jegliche individuelle Entfaltung unmöglich zu Horizont zeigen: Die Jahre des Aufbaus sind machen schien. Insbesondere nach der Juli- von steter Mühsal und einer Vielzahl RückRevolution von 1830 im benachbarten Frank- schlägen geprägt und lassen die Vision einer reich ging bei der preußischen Obrigkeit die erblühenden Kolonie immer wieder in Ferne Angst um, der Geist der Revolution könnte rücken. Lange bemüht sich der Kolonievater über den Rhein schwappen und das eigene um eine Besserung der Situation. Als sich Volk infizieren. Entsprechend angespannt nach sechs Jahren — Roebling ist mittlerweile verlief das öffentliche Leben: Zensur, Bespit- 31 Jahre alt, hat eine Familie gegründet und

AUSGANGSPUNKT DES LEBENSWEGS VON J. A. RÖBLING: MÜHLHAUSEN IM NORDWESTEN THÜRINGENS. Hier in einer Ansicht von 1842

JOHANN AUGUST RÖBLING (1806—1869) als

›gemachter‹ Mann um 1855

schreibt sich amerikanischer Staatsbürger fortan mit »oe« — immer noch nicht abzeichnet, dass »Saxonburg« in absehbarer Zeit einen wirtschaftlicher Aufschwung erleben könnte, beschließt der junge Vater, sich außerhalb der Kolonie eine Anstellung als Ingenieur zu suchen. Zunächst ohne Erfolg — dann mit Engagements, die eher Gelegenheitsjobs ähneln. Niemand scheint wirklich auf den gut ausgebildeten Einwanderer zu warten. Auch all jene verschiedene technologischen Erfindungen, die Roebling sich ›nebenher‹ einfallen und patentieren lässt — etwa einen Funkenfänger für Lokomotiven, verschiedene Sicherheitsventile oder auch einen Pflug — finden nirgends Anklang oder Interesse. VERMESSUNGSARBEITEN Erst durch die zufällige Begegnung mit einem alten Klassenkameraden aus Ungers Erfurter Mathe-Spezialschule, den es als Auswanderer ebenfalls nach Pennsylvania verschlagen hat, kommt Roebling 1939 an eine Festanstellung — die den Anfangspunkt einer nun doch noch phänomenal verlaufenden Karriere markieren sollte. Als Ingenieur eines Vermessungsteams, welches der Aufgabe nachgeht, die beste Route für eine Eisenbahnverbindung zwischen Pittsburgh und Harrisburg, der Hauptstadt des Bundesstaates, zu ermitteln, reist Roebling wiederholt auch entlang der erst wenige Jahre alten staatlichen Allegheny Portage Railroad, die seinerzeit als Wunder der Ingenieurskunst gepriesen wird. Um die Transportzeiten von Handelsgütern zwischen dem Mittleren Westen und der Ostküste zu reduzieren, hatte man den verkehrswichtigen PennsylvaniaKanal mit jener ›Abkürzung‹ bereichert: Zur Überwindung des sonst umschifften Allegheny-Gebirges wurden sämtliche Flussboote

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DRAHTSEILPIONIER Roebling, der Tüftler erkennt diese Schwachstelle und sieht seine Stunde gekommen: Was wäre, wenn anstelle des verschleißanfälligen Hanftaus ein in ähnlicher Weise aus Drähten geflochtenes Seil zum Einsatz käme? Wie sich schnell zeigt, ist die Idee tatsächlich Gold wert. Was im Harzer Silberbergbau in Roeblings alter Heimat schon seit längerem zum Einsatz kommt, wird hier Anfang der 1840er Jahre zu einem Novum, auf das ganz Amerika nur gewartet zu haben scheint. Nicht nur die Betreiber der Portage

Die ersten Jahre flicht er die oftmals mehrere Hundert Meter langen Drahtseile noch mehr oder weniger ›händisch‹ auf der Wiese hinter seiner Farm, doch irgendwann ist das Auftragsbuch so voll, dass die Drahtseilproduktion in eine Fabrik verlagert werden muss. 1849 errichtet er in Trenton, New Jersey ein Drahtseilwerk, das binnen zweier Jahrzehnte nicht nur die Ausmaße einer Kleinstadt gewinnt, sondern auch zu einem weltweit agierenden Unternehmen heranwächst — und seinen Gründer zu einem schwerreichen Mann macht. Dieser indes sieht sich trotz allen wirtschaftlichen Erfolgs, den ihm seine Drahtseilproduktion — welche er übrigens fortlaufend weiterentwickelt — in der erblühenden Industrialisierung beschert, nach wie vor von Haus aus weniger als Unternehmer denn als geborener Konstrukteur und Ingenieur mit wahrhaft großen Ideen und Ambitionen. 1849 VON J. A. ROEBLING GEGRÜNDET, Denn längst hat Roebling eine weitere Möggewinnt das Drahtseilwerk in Trenton (N.J.) lichkeit ins Auge gefasst, seine patentierten innerhalb weniger Jahrzehnte die Ausmaße Drahtseile über ihre Transportfunktion hineiner Kleinstadt aus höchst innovativ zum Einsatz zu bringen: Railroad sind begeistert von dem neuartigen, beim Großbrückenbau … (mei) verrottungsfreien, überaus stabilen Seil, in dem sieben jeweils aus 19 Schmiededrähten bestehende Stränge helixförmig miteinander verflochten und verspleißt sind — bald kann Wie J. A. Röbling zu einem der berühmtesten sich Roebling vor Aufträgen kaum noch ret- Brückenbauer im Amerika des 19. Jahrten, mit dem andere Kanal- und Transportge- hunderts wurde, lesen Sie in der nächsten Ausgabe der tam.tam. sellschaften ihn betrauen.

Abb.: Wikipedia

und Last­kähne auf einer Länge von etwa 58 Kilometern mittels Portage-Eisenbahnen über verschiedene schiefe Ebenen im wahrsten Sinne des Wortes den Berg hinaufgezogen und dann auf der anderen Seite wieder herabgelassen. Das ›technologische Wunder‹ verkürzte die Transportzeiten vom Ohio River nach Philadelphia tatsächlich erheblich — statt mehrerer Wochen war man nun nur noch drei bis fünf Tage unterwegs. Es hatte jedoch ein großes Manko: Aufgrund der enormen Betriebs- und Wartungskosten erwies es sich als höchst unrentabel. Insbesondere die an den Schrägseilbahnen verwendeten Seilläufe aus Hanf ließen sich als kostenstarke Schwachstelle ausmachen. Hanf mag zwar eine robuste Faser sein, fürs ganzjährige Portieren von Schiffen über ein Gebirge ist es jedoch nicht geeignet.

| GESELLSCHAFT |

Interkulturelle Woche 2020 »ZUSAMMEN LEBEN, ZUSAMMEN WACHSEN« – das

STADT DER ENGEL oder THE OVERCOAT OF DR. FREUD nach Christa Wolf Ab 30. Oktober 2020 im Kassablanca · www.theaterhaus-jena.de

Die Interkulturelle Woche, welche noch bis zum 4. Oktober in der Landeshauptstadt Erfurt gefeiert wird, lädt alle dazu ein, sich mit den Chancen, Herausforderungen und Perspektiven gesellschaftlicher Entwicklung in einer vielfältigen Stadt auseinander zu setzen. Dazu stehen zahlreiche Themen um ein zukünftiges Zusammenleben im Raum: Wohnen, Bildung, Religion sowie die Frage, wie menschenverachtendem Gedankengut entgegengetreten werden kann, werden die diesjährige Diskussion prägen. Zusätzlich gibt es ein vielfältiges Programm an verschiedensten Standorten — bestehend

ZUSAMMEN LEBEN, ZUSAMMEN WACHSEN.

Herausgeber: Ökumenischer Vorbereitungsausschuss zur Interkulturellen Woche Postfach 16 06 46, 60069 Frankfurt am Main | www.interkulturellewoche.de

aus Gesprächsrunden, Lesungen, Filmvorführungen, Ausstellungen und vielem mehr — welches Begegnungen und gegenseitiges Kennenlernen ermöglichen wird. (mst) Das vollständige Programm ist zu finden unter www. interkulturellewoche. de/2020/erfurt

Grafik: NORDSONNE IDENTITY

ist das Motto der Interkulturellen Woche 2020.

Design: NORDSONNE IDENTITY

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| ERFURT |

DIE GLÜCKLICHEN VERTRETER*INNEN DER 21 PROJEKTE, die die Stadtwerke Erfurt in diesem Jahr unterstützen. Mit dabei: das KulturQuartier Schauspielhaus in Vertretung von Inga Hettstedt (vorn in der Reihe mit dem hellblauen Ballon)

21 ¾ Unterstützung

Foto: SWE, Steve Bauerschmidt

EIN EIGENES THEATERSTÜCK AUFFÜHREN? Oder ein Sportwettbewerb? Oder eine Werkstatt planen? Tolle Ideen gibt es gar viele, doch oft fehlt das Geld für die Umsetzung. Die Stadtwerke Erfurt unterstützen daher wieder Projekte aus Sport, Bildung, Kultur und Gesellschaft und zwar mit 21 × 1000 Euro. Und die Bewerbungen für 2021 beginnen jetzt …

Bei der ›PREVIEW Vol.6‹ am 13. September im KulturQuartier (Altes Schauspielhaus) ward geladen zu Picknickkonzerten am Europäischen Tag des offenen Denkmals. »Packt euren Picknickkorb, greift euch eure Picknickdecke und kommt zu unseren Open-AirKonzerten auf die Wiese. Für den Durst hat unsere Containerbar für geöffnet. Von 13 bis 18 Uhr finden außerdem Erlebnisführungen 2.0 durchs KulturQuartier Schauspielhaus statt«, so lautete die Einladung. Außerdem spielte das Salonquartett Erfurt, ein Streichquartett des Salonorchesters Erfurt, aus einem umfangreichen Repertoire populäre Klassik, Salon- und Unterhaltungsmusik. Auch SimpleLive — authentisch, leidenschaftlich und energiegeladen — zwei akustische Gitarren und drei Stimmen, boten ebenfalls an diesem Tag bekannte Songs aus den letzten Jahrzehnten und unterhielten bestens. Julian Feierfeil, der schon mehrfach im KulturQuartier aufgetreten ist, spielte mit langjährigen Freunden und musikalischen Wegbegleitern. Am Ende gab es noch eine filmreife Vorstellung und ziemlich viel Applaus für die Musik von iUll und ihren unverwechselbaren Sound. Wir reden hier von lediglich einem gelungen

Tag innerhalb des Programm von PREVIEW Vol. 6 — einem von insgesamt 21 Projekten, die von den Stadtwerken Erfurt mit jeweils 1.000 Euro gefördert wurden in diesem Jahr. Auch im nächsten Jahr unterstützen die Stadtwerke Erfurt wieder Ideen aus Sport, Bildung, Kultur und Gesellschaft sowie ein Projekt, das den BUGA-Gedanken unterstützt. Der Vielfalt sind keine Grenzen gesetzt. Wieder sind tolle Idee gefragt, die Erfurt noch schöner machen — angefangen von Hecken zum Verstecken über Kunst auf dem Klo oder getanzter Inklusion. Die Bewerbungsfrist endet am 31. Dezember 2020. Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite der Stadtwerke Erfurt Gruppe unter www.stadtwerke-erfurt.de/21x1000. Interessenten werden gebeten, ein kurzes Porträt des Vereins, der Institution bzw. Organisation mit einer detaillierten Projektbeschreibung unter Verwendung des Internet-Bewerbungsformulars bei der SWE Stadtwerke Erfurt GmbH, Konzernmarketing, 21 ½ 1000, Magdeburger Allee 34, 99086 Erfurt, abzugeben.

Eine Jury wird im Januar 2021 entscheiden, welche Vorhaben in die Projektförderung aufgenommen werden. Für eine der Kategorien können die Erfurter wieder öffentlich voten. Nähere Informationen dazu werden rechtzeitig bekannt gegeben. Übrigens: die Genossenschaft KulturQuartier Schauspielhaus ist die 1. Kulturgenossenschaft Thüringens mit aktuell annähernd 800 Genossenschaftler*innen und hat sich der Wiederbelebung des ehemaligen Erfurter Schauspielhauses angenommen. Das Haus steht kurz vor der behutsamen Sanierung und wird mit dem Tanztheater Erfurt, Radio F.R.E.I. und dem Kinoklub Erfurt als den zukünftigen Hauptmietern ein vielfältiger und pulsierender Kulturort, an dem man zu Konzerten, Schauspiel, Tanz, Lesungen, Kino und Ausstellungen gehen kann und der Raum für Gemeinschaft, Gespräche und Genuss bietet.  (syo) Adresse: KulturQuartier Schauspielhaus, Klostergang 4, Erfurt info@kulturquartier-erfurt.de www.kulturquartier-erfurt.de


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| INTERVIEW |

Eine DDR in Afrika HEUTZUTAGE IST ES GAR NICHT MEHR SO UNGEWÖHNLICH, nach Afrika zu reisen. Vor dem Mauerfall war es

das schon. Die gebürtige Erfurterin Dominique Engler hat es erlebt – damals noch als kleines Mädchen – und einen autobiografischen Roman darüber geschrieben. In »Mutti, sind wir Stasi?« erzählt sie ihre Geschichte: von der Sehnsucht nach aufregenden Abenteuern auf einem anderen Kontinent, dem Ankommen in der Realität und geplatzen Träumen. DOMINIQUE ENGLER

Eine Reise in die Ober lausitz katap rin in ihren ultiert die Erzäh Erinnerung en explo leKindheit. Bis genau zu jenem siv zurück in ihre DDR det: »Wir gehen Tag, als ihr Vater verkü nach Afrika!« nDie damals Sechsjährige ahnt noch Nachricht ihr nicht, dass ganzes Lebe diese n verändern gen sie im August 1980 wird. Zwar flievon Ost-Berlin schu, landen aber wieder nach Mogadiin kleinen DDR . Aberwitzige einer streng kontrollier ten erhofften Aben Regeln, Verb ote anstelle teuers. Und des wilden Land doch, einge , schafft es das sperrt in diese Mädchen, sich m heit zu erobe rn. Was wird ein Stück Freisie davon in ihre Zukunft die DDR und mitnehmen können? in Lebendig erzäh lt die Autorin Geschichte ihre außergew über öhnliche sie traurig und Heimat und Entfremdu ng. Dabei lässt zugleich witzi g eine DDR wie sie so noch erscheinen, nicht besch rieben wurd e. ISBN 978-3 -7519

-1861-9

wir Stasi?

Rom an

ENGLER: Ich habe eine virtuelle Fahrt in einem Taxi unternommen. Der Fahrer hat die Tour ins Internet gestreamt und so konnte ich die Stadt erneut entdecken. Das Stadtbild, so Sie haben damals als noch junges Mädwie ich es in Erinnerung habe, hat sich natürchen die DDR schon bewusst wahrgenomlich stark verändert. Der Bürgerkrieg mit all men? seinen Folgen hat tiefe Spuren hinterlassen. ENGLER: Auf eine kindliche Art, ja. Mir Das bunte Treiben, wie ich es als Kind erlebt war früh klar, dass da Mauern sind. Ich habe habe, gibt es nicht mehr. vor unserer Abreise nach Somalia schon oft in den Atlas geschaut. Trotzdem sind wir im- Der Traum vom »Abenteuer Afrika« hat mer nur nach Bulgarien oder Ungarn gefah- sich als Kind für Sie nicht erfüllt. Würden ren, andere Länder waren tabu. Da habe ich Sie die Reise trotzdem noch als ein solches dann schon mal intensiver nachgefragt. Aber beschreiben? von den politischen Gegebenheiten wusste ENGLER: Definitiv. Sogar als lebenslanich natürlich noch nicht so viel. ges Abenteuer, denn diese Zeit hat mein persönliches Verständnis von Dominique En Warum haben Sie sich für einen Roman Leben und Freiheit enorm gler Mutti, sind und nicht für eine klassische Biografie geprägt — und tut es immer wir Stasi? entschieden? noch.. ENGLER: In dieser Art zu schreiben fühle ich mich wohl. Die Veröffentlichung ist zwar Danke für das Gespräch. mein Debütroman, aber nicht der erste Text, Interview: ­M ichael den ich in dieser Art geschrieben habe. Zu- ­Stocker dem wollte ich meine Geschichte auch nicht einfach nur nacherzählen, sondern fand eine künstlerische Verarbeitung passender. Der Dominique Engler — Schriftsteller Uwe Johnson schrieb einmal »Mutti, sind wir Stasi?« von »tatsächlichen Erfindungen« — das trifft Buchverlag Andrea Stangl, 292 Seiten es ziemlich genau. ISBN 978 -3-7519-1861-9 Roman

Foto: Dominique Engler; Cover: Buchverlag Andrea Stangl

Darauf zielt letztendlich auch Ihr Buchtitel ab. ENGLER: In Somalia ist mir auch als Kind schnell klar geworden, dass wir dort nicht

Wie das?

Mutti, sind

Das hat aber noch eine Weile gedauert. ENGLER: Bis zu unserer Abreise vergingen noch zwei Jahre, die sich für mich wie ein endlos langes Warten anfühlten. Es war zunächst nicht klar, in welches Land es gehen wird. Dazu kamen viele bürokratische Hürden, welche unsere Abreise verzögerten. Schlussendlich sind wir im Sommer 1980 nach Mogadischu geflogen, aber nach unserer Ankunft erlebte ich ein anderes Afrika, als ich es mir erdacht hatte.

Konnten Sie Mogadischu schon einmal wieder besuchen? ENGLER: Leider nein. Den Zeitpunkt, als man noch halbwegs problemlos nach Somalia reisen konnte, habe ich verpasst. Und heute ist eine Reise nach Mogadischu einfach zu gefährlich. Aber ich war trotzdem wieder dort, irgendwie …

Engler |

Sie erwarteten einen Kontinent voller Abenteuer? ENGLER: Genau. Der Dschungel, all die großen Tiere, die riesige Savanne — meine Fantasie kannte keine Grenzen. Ich bekam damals von meiner Großmutter ein bebildertes Buch geschenkt. »Eva in Afrika«, von der ungarischen Autorin Zenta Ergle. Eva erlebt darin viele aufregende Dinge und ich dachte: so wird es bei mir auch werden. Eigentlich konnte ich es kaum erwarten, dass es losgeht.

frei leben können. Alles war organisiert und überwacht. Wir wohnten isoliert in einem Compound — einer abgegrenzten Siedlung — ausschließlich mit anderen Familien aus der DDR, hatten eine eigene Schule und meine Pionierbluse lag immer griffbereit. Selbst in diesem winzigen Compound gab es einen Parteisekretär. Dieser hat mir schnell zu verstehen gegeben, dass ich nur mit Kindern aus den Bruderländern sprechen durfte. Und so platzten meine Träume. Es war eine DDR in klein, nur das man sie durch den begrenzten Raum noch viel intensiver erlebt hat.

Dominique

Frau Engler, worum geht es in Ihrem Buch genau? DOMINIQUE ENGLER: Um eine ostdeutsche Familie — in diesem Fall meine eigene. Wir erfuhren 1978, dass wir als Entwicklungshelfer nach Afrika gehen werden. Für mich als sechsjähriges Kind war das natürlich eine andere Sache als für meine Eltern. Diese wurden auf die Zeit vorbereitet, besuchten Seminare und Kurse und wurden in der DDR auch politisch geschult. Ich hingegen hatte ganz andere Vorstellungen von Afrika.


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| KONZERT |

Endlich wieder Bach! PANDEMIEBEDINGT MUSSTE DAS FESTIVAL »PLAY BACH!«

Foto: Nicolas Zonvi

im Rahmen der Thüringer Bachwochen im Frühjahr leider abgesagt werden. Doch jetzt wird zumindest ein Teil der Konzerte nachgeholt. Vom 9. bis 18. Oktober wird es an historischen Bach-Orten in Arnstadt, Weimar, Erfurt, Jena, Mühlhausen und Meiningen insgesamt 14 Konzerte geben. Internationale Stars werden die Orte ebenso wie neu gegründete Ensembles mit Bachs Musik bespielen. Den Auftakt macht auch gleich ein solches: Weimar Baroque entstanden 2019 und gastieren am 9. Oktober mit Bachs berühmter Messe h-Moll im Erfurter Dom. Schon am nächsten Tag geht es zunächst in der Erfurter Cruciskirche und anschließend erneut im Dom mit dem englischen Organisten William Whitehead weiter, welcher sein »Orgelbüchlein-Projekt« vorstellen wird — eine kreative Auseinandersetzung mit Bachs choralgebundenen Orgelstücken, die der weltberühmte Komponist allerdings nie abgeschlossen hat. Lediglich die Partitur in den Überschriften

DANIEL HOPE spielt am 16.10. im Rahmen des Festivals »Play Bach!« im Theater Erfurt

war bereits angelegt. Diese Struktur hat Whitehead genutzt und Komponisten aus aller Welt eingeladen, Bachs Werk zu vervollständigen. Eine Auswahl der Ergebnisse wird er zusammen mit Tom Bell an den Orgeln präsentieren. Einer der prominentesten Vertreter der Klassik wird gleich für ein Doppelkonzert nach Thüringen reisen. Daniel Hope schlägt dabei am 16.10. im Theater Erfurt gekonnt virtuos auf der Violine eine Brücke zu Mendelssohn und Schostakowitsch — zwei Komponisten, welche enorm von Bach geprägt wurden. Weitere internationale Stars der Szene sind der englische Kammerchor Tenebrae sowie das belgische Ensemble Vox Luminis — erstere sind am 10. Oktober in der Georgenkirche Eisenach, letztere einen Tag später in der Stadtkirche Weimar zu erleben.

Besonders zu erwähnen ist das Glenn Gould Bach Fellowship, das künftig alle zwei Jahre von der Stadt Weimar gemeinsam mit den Bachwochen verliehen werden soll. Es richtet sich an Musikerinnen und Musiker, die Bachs Werke auf neuen medialen Wegen vermitteln möchten. Als Gründungsmitglied des Fellowships macht der irische Pianist ­Peter Tuite den Auftakt. Dieser beschäftigt sich bereits seit längerer Zeit mit einer filmischen Umsetzung von Bachs Goldberg-Variationen und wird den Zyklus am 11. Oktober im Rahmen einer Matinee auf Schloss Ettersburg aufführen. (mst)

Das komplette Programm ist zu finden unter: www.thueringer-bachwochen.de

BOTSCHAFTER

MIT HERZ


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Selbst ist die Frau

| DNT WEIMAR |

ZEITPORTRÄT II – Anlässlich des 30. Jahrestags der ­ eutschen Einheit widmet sich das DNT Weimar in D ­einer Theateradaption von Fassbinders Film »Die Ehe der Maria Braun« der deutschen Nachkriegszeit.

ZEITPORTRÄT I – Zwischen »Goldenen Zwanzigern« und heraufziehendem Nationalsozialismus spielt der MusicalKlassiker »Cabaret«, der nicht zuletzt durch die oscarprämierte Verfilmung mit Liza Minelli Kult geworden und nun erstmals auch am DNT Weimar zu erleben ist.

»Willkommen, Bienvenue, Welcome!« in der pulsierenden Metropole Berlin am Beginn der 1930er Jahre, deren weltoffener Ruf so manchen Fremden auf der Suche nach Glück und Ruhm anlockt. Und natürlich im legendären Kit Kat Klub, in dem man nächtliche Zerstreuung vom oft entbehrungsreichen Alltag findet. In dieses Milieu zwischen Vergnügungssucht, Dekadenz und Wollust einerseits, existenziellen Nöten und dem brodelnden politischen und geistigen Klima der untergehenden Weimarer Republik andererseits, entführt das Musical »Cabaret« von Joe Masteroff, John Kander und Fred Ebb. Hier begegnen sich der amerikanische Schriftsteller Cliff Bradshaw und die NachtklubSängerin Sally, die jeden Abend mit ihrer Stimme und Ausstrahlung die Gäste in ihren Bann zieht. Die beiden werden ein Paar und zunächst scheint ihnen eine glückliche Zeit beschert. Doch es deuten sich bereits Zeichen eines epochalen historischen Umbruchs an: Berlins inspirierender internationaler Charme verblasst und einst zugewandte Menschen salutieren bald in braunen Uni-

formen. Die sich abzeichnende Machtergreifung der Nationalsozialisten lässt Cliff an einem Leben in Deutschland zweifeln, während Sally an ihrem Traum festhält, ein Star zu werden … Auch musikalisch spiegelt sich in diesem Zeitporträt der ausgehenden Berliner »Roaring Twenties« der sprichwörtliche Tanz auf dem Vulkan wider: Die von Ragtime, frühem Jazz und den Revuen der 1920er Jahre inspirierten Klangbilder fangen eindringlich das Lebensgefühl einer bewegten Epoche und einer Gesellschaft ein, die unaufhaltsam auf den Abgrund zusteuerte. Dabei strotzen einige der Nummern vor Glamour, Albernheit und Effekten, andere wiederum berühren zutiefst oder geben einen ahnungsvollen Ausblick, auf das was schon bald folgen sollte. (sle) Cabaret Premiere: 03.10.2020, 19.30 Uhr, Großes Haus Vorstellungen: 10., 16. und 23.10., 07., 08. und 14.11.2020; weitere in Planung

und seine Frau mit ihrem Geliebten erwischt, ermordet Maria Bill. Hermann nimmt die Schuld auf sich und geht ins Gefängnis – erneut muss das gemeinsame Eheleben warten. Doch auch nach diesem Schicksalsschlag weiß die lebenshungrige Frau ihre Vorzüge zu nutzen und kämpft sich, getragen vom Rückenwind des aufkommenden Wirtschaftsaufschwungs, nach oben. Alles für eine Zukunft mit Hermann. So wird Maria — beruflich wie privat — unverzichtbar für den wohlhabenden Fabrikanten Karl Oswald, der ihr zu Reichtum und Erfolg verhilft. Aber um welchen Preis? (lev)

Die Ehe der Maria Braun Premiere: 31.10.2020, 19.30 Uhr, Großes Haus Vorstellungen: 06., 15. und 20.11.2020, weitere in Planung

Grafiken: grafikdesignerinnen I Griesbach & Tresckow

Tanz auf dem Vulkan

Rainer Werner Fassbinders Welterfolg zählt zu den wichtigsten filmischen Auseinandersetzungen mit den Gründungsjahren der Bundesrepublik. Anhand der Geschichte einer unerfüllten Liebe zwischen Kriegslärm und Wirtschaftswunder entfaltet er ein faszinierendes Zeitportrait, das zugleich einen kritischen Blick auf die Wirtschaftsphilosophie der Nachkriegsjahre wirft. Im Zentrum steht mit der Titelfigur eine starke Frau, die selbstbestimmt handelt, sich irgendwo irrt, oder verirrt und am Ende unter Umständen scheitert. Als Marias Mann Hermann nicht aus dem Krieg zurückkehrt, nimmt sie ihr Schicksal selbst in die Hand: Sie schlägt sich mit Schwarzmarktware durch und verdient sich ihren Lebensunterhalt in einer Bar, in der sie den amerikanischen GI Bill kennenlernt. Maria beginnt eine Affäre mit ihm, obwohl sie immer noch an der Liebe zu Hermann festhält. Als dieser unerwartet heimkehrt


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E rs t m a ls u n d in Zu ku n ft im

Klostergang 4 | 99084 Erfurt

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www.kulturquartier-erfurt.de

INTERNATIONALES

20 20

ERFURT

G E S TA LT U N G : G R A F I K B U E R O _ O L E . B © 2 0 2 0 | F o t o : S u s a n n N u e r n b e r g e r

TANZTHEATER

PROGRAMM 02.10. BIS 10.10.2020 02.10. UN POYO ROJO POYO ROJO & AURORA NOVA

07.10. ECHODRAMA DAZWISCHEN DAS MEER CULTURAL GROUP

04.10. WUNSCHKONZERT COOPERATIVA MAURA MORALES

09.10. CONTACT.ENERGY’20

05.10. MR. GAGA | CLIMAX FILMABEND | KINOKLUB www.tanztheaterfestival-erfurt.de

& TANZTHEATER ERFURT

WETTBEWERB FÜR ZEITGENÖSSISCHEN TANZ

10.10. APOCALIPSYNC KURZFILM TANZANWEISUNGEN MORITZ OSTRUSCHNJAK


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| GESUNDHEIT | IM HERZZENTRUM DER ZENTRALKLINIK entscheiden Mediziner der drei Herzdisziplinen – Herzchirurgie, Kardiologie und Rhythmologie – gemeinsam, wie Patienten behandelt werden. Prof. Harald Lapp, Chefarzt der Klinik für Kardiologie und Internistische Intensivmedizin über gute Streits, medizinische Wünsche und Wirtschaftlichkeit. PROF. HAR ALD LAPP

Ohne Pflege ist alles nichts

Wie machen Sie sich ein Bild? PROF. LAPP: Das beginnt ganz traditionell: Wir sprechen mit dem Patienten. Die Anamnese ist der Schlüssel, denn die Geschichte des Patienten ist wichtig. Nach der körperlichen Untersuchungen gibt es dann weiterführende apparative Diagnostik, vom EKG bis zu aufwändigen Untersuchungen wie der Kernspintomografie. Mit diesen neuen bildgebenden Verfahren können wir uns wirklich ein gutes Bild vom Herzen machen und das ganz ohne invasive Methoden im Herzkatheterlabor. Ihre Patienten sind überwiegend ältere Jahrgänge und männlich? PROF. LAPP: Nein, das hängt ganz von der Erkrankung ab und da klammere ich Patienten mit angeborenen Herzfehlern schon aus. Es beginnt für viele im 4. Lebensjahrzehnt, z. B. mit Rhythmusstörungen. Natürlich ist die Gruppe der Patienten mit 60 plus die größte Gruppe mit Arteriosklerose. Aber wie so oft entscheiden auch hier Lebensgewohnheiten wie Rauchen, Diabetes, hoher Blutdruck, hohe Cholesterinwerte, ob und wann jemand bestimmte Herzerkrankungen bekommt. Herzschwäche kann viele Ursachen haben, rhythmologische,

kardiologische. Wie gehen Sie gemeinsam vor? PROF. LAPP: Herzschwäche ist die häufigste Entlassungsdiagnose im Krankenhaus weltweit. Doch entscheidend ist der Beginn. Der Patient meldet sich ja nicht mit der Diagnose Herzschwäche. Ursachen sind Herzmuskelerkrankungen, eine ganze Reihe von Herzrhythmusstörungen und die koronare Herzerkrankung kann sich auch über Luftnot bemerkbar machen, nur ein Drittel der Patienten hat eine Angina Pectoris. Die Ursache herauszufinden und die beste Therapie zu diskutieren, beschreibt die Arbeit in einem Herzzentrum.

Gute ist aber: Wenn man Diagnostik und Therapie auf einem hohen Niveau anbietet, ist man am Ende auch wirtschaftlich. Davon bin ich überzeugt. Wenn man eine hohe Qualität liefert, ist man auch wirtschaftlich, denn eine geringe Komplikationsrate verursacht auch weniger Folgekosten.

Jedes Herz ist anders, gibt es Therapieerfolge, die Sie besonders freuen? PROF. LAPP: Ja, in der Tat ist jedes Herz anders. Ich würde mich nicht an einen besonderen Patienten erinnern, sondern ich freue mich, wenn wir über einen Behandlungsweg gestritten haStreiten Sie sich? ben und dann sehen, dass wir für PROF. LAPP: Wir streiten den Patienten eine gute Lösung uns regelmäßig — um die richtige gefunden haben, Form der Therapie. Aber damit ist kein konfrontativer Streit ge- Haben die Patienten Optionen, meint. Wenn wir alle Informati- mit zu entscheiden? onen auf dem Tisch haben, dann PROF. LAPP: Natürlich. Ich reden wir miteinander, was für persönlich finde es sehr gut, den Patienten am besten ist. Zum wenn sich Patienten vorher selbst Beispiel bei Herzklappenerkran- informieren. Selbst mit den wilkungen: Wir streiten nie darüber, desten Geschichten aus dem wem der Patient gehört, sondern Internet komme ich gut zurecht, fragen uns, was am besten ist. weil ich mich dann mit dem PaWir behandeln keine Herzklap- tienten auseinandersetzen kann, pe, sondern einen Menschen mit um Fragen zu beantworten. Am einer Herzklappenerkrankung — Ende ist es immer eine gemeinund da wollen wir alle die ideale sam getragene Entscheidung. Therapie. Welche Rolle spielt die richtige Spüren Sie wirtschaftlichen Pflege? Druck? PROF. LAPP: Ohne Pflege ist PROF. LAPP: Auf uns wird alles nichts. Wir können noch kein wirtschaftlicher Druck so gute Eingriffe machen, wenn ausgeübt. Ich glaube, es ist bei es nachher auf der Station keine Medizinern angekommen, dass gute Nachbetreuung gibt, ist alles auch Ärzte und Pflegekräfte wirt- das, was man vorher gemacht schaftlich handeln müssen, denn hat, nicht viel wert. Die Pflege schließlich geben wir ja das Geld hat eine zentrale Rolle in der Fürder Versicherten aus. Deshalb sorge und Nachbehandlung der denken wir wirtschaftlich. Das Patienten.

Die Herzmedizin hat sich rasant entwickelt, gibt es neue Therapieansätze? PROF. LAPP: Ich bin als Arzt und Kardiologe in einer glücklichen Zeit groß geworden. Ich habe alle großen Entwicklungen der Herzmedizin der letzten 30 Jahren mitmachen dürfen. Aktuell stehen wir auch wieder an einer spannenden Stelle. Die Dinge, die wirklich revolutionär sind, sind neue bildgebende Verfahren. Auch bei Medikamenten geht es voran, z. B. bei der Therapie von Diabetespatienten. Früher ging es darum, den Blutzucker einzustellen, jetzt gibt es Medikamente, die zwar auch den Blutzucker senken, aber vor allem das Leben und ganz besonders die Lebensqualität der Patienten positiv beeinflussen. Bei den invasiven Verfahren geht der Weg zu interdisziplinären Verfahren, z. B. Herzklappen, die oft auch minimalinvasiv behandelt werden können. Neben der TAVI rücken da mehr und mehr die Behandlung der sogenannten AVKlappen in den Blickpunkt. Was wünschen Sie sich? PROF. LAPP: Ich wünsche mir, dass Fortschritt nicht um des Fortschritts Willen passiert, sondern immer auch zum Nutzen des Patienten. Zweitens wünsche ich mir, dass die Berufsgruppen in der Medizin eine stärkere Verknüpfung und damit auch mehr Wertschätzung erfahren. Drittens wäre es schön, wenn viel mehr Herzzentren auch solche Wege gehen und ganz eng interdisziplinär und berufsgruppenübergreifend miteinander arbeiten. Danke für das Gespräch. Interview: Anke Geyer

Foto: Zentralklinik Bad Berka

Kann man als Patient bei allen drei Fachdisziplinen landen? PROF. HARALD LAPP: Das kann schon passieren. Doch ein Mensch kommt ja in der Regel nicht mit einer fertigen Diagnose, sondern mit Beschwerden. Er geht zum Hausarzt und dann wird es eingegrenzt.


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| THEATER GERA |

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AUCH IN ZEITEN VON PHYSISCHEM DISTANZGEBOT

muss das Theaterpublikum nicht auf Oper verzichten.

Foto: Ronny Ristok

Sprechen Sie nach dem Piep … Gleich zwei Kurzopern haben am Freitag, 30. Oktober um 19.30 Uhr Premiere im Theater Gera. In der opera buffa »Das Telefon oder Die Liebe zu dritt« von Gian Carlo Menotti möchte Ben seiner Freundin Lucy in deren Apartment einen Heiratsantrag machen. Doch jedes Mal, wenn er zu sprechen anhebt, klingelt das Telefon und Lucy hebt ab. So bleibt ihm nichts anderes übrig, als Lucys Wohnung zu verlassen, in die nächstgelegene Telefonzelle zu gehen und von dort aus sein Anliegen vorzubringen. Die bewegende Mono-Oper »Die menschliche Stimme« von

Francis Poulenc handelt dagegen von einer Frau, die verlassen wurde. Verzweifelt versucht sie am Telefon ihre Beziehung doch noch zu retten. Zunächst spielt sie die Starke, dann verweist sie auf die angeblich glückliche gemeinsame Vergangenheit und schließlich droht sie mit Suizid. Die Inszenierung liegt in den Händen von Generalintendant Kay Kuntze. Termine, Infos, Karten: www.theater-altenburggera.de Tel. 0365-8279105

| ARBEITSMARKT |

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Jederzeit und überall

Mit und für Menschen arbeiten AUSBILDUNG

bei der Arbeitsagentur.

Die Erfurter Arbeitsagentur sucht für nächstes Jahr wieder Auszubildende und Studienanfänger. Schulabgänger, die im nächsten Jahr eine Ausbildung zum/zur Fachangestellte/r für Arbeitsmarktdienstleistungen oder ein Bachelor-Studium im Bereich Arbeitsmarktmanagement oder Beratung beginnen wollen, können sich noch bis zum 31.10.2020 bewerben. Das Tätigkeitenspektrum bei der Bundesagentur für Arbeit ist bunt – von der Technik, über Beratung und Vermittlung bis zum Finanz- und Controllingbereich. Junge Menschen können sich in verschiedenen Bereichen

eServices Klären Sie viele Anliegen direkt von Zuhause aus: arbeitsagentur.de/eservice

ausprobieren, Erfahrungen sammeln und weiterentwickeln. Wer sozial eingestellt ist und gern mit Menschen arbeitet, der ist bei der Arbeitsagentur richtig. Für 2021 sucht die Arbeitsagentur 15 Auszubildende und sechs Studierende. Die Details zur Ausbildung, Entlohnung und Bewerbung sind über das Stellenportal der Bundesagentur für Arbeit zu finden: recruiting.arbeitsagentur.de/ ba-karriere/stellensuche/ index.html#/posting/ 52370411 Publication name: Anzeige 90x122 Eservice generated: 2020-03-11T13:56:35+01:00


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| DDR-COMICS |

AUCH KARIKATURISTEN DER DDR versuchten sich immer

wieder an Bildgeschichten, da sie für bestimmte Zeitschriften ihre Ideen ausleben konnten und noch extra den Kindern jenseits der Pioniernachmittage Freude bereiteten.

CARTOONS ALLGEMEIN: Aussagekräftig — und dies ganz ohne Worte

Bildgeschichten in der DDR Teil 11: Ohne Text, aber mit herrlichem Strich den Comic-Strip »Die Abenteuer des kleinen Ako«. Ein kleiner schwarzer Junge erlebte mit den Tieren des Urwaldes, am See und in der Stadt kleine, aber sehr feine, Abenteuer. Mal ärgerte er ein Wildschwein, um es dann am Ende zu verbinden, ließ sich mit einem Trick von Affen bei der Kokosnussernte helfen oder öffnete eine Büchse am Horn des Nashorns. Nie waren erklärende Sätze dabei, denn die Figuren wurden sauber und gewissenhaft gezeichnet und ihre Geschichte sprach sowieso für sich. Da die Redaktion nach einem Dreivierteljahr um eine neue Serie bat, erlebte dann der große und etwas ungeschickte Hund »Albert« allerlei Verzwicktes,

später der freundliche Roboter »Kybert« (1966/67) und schließlich der Kater »Stanislaus« (1968 — 1970), der in seiner Art »Albert« ähnelte. Natürlich wurde Vonderwerths hohe Zeichenkunst in der Republik geachtet. So hatte er als Gebrauchsgrafiker und Karikaturist immer mehr zu tun. Für den »Eulenspiegel« und für die »NBI« schuf Vonderwerth außerdem regelmäßig Karikaturen allererster Güte. Die Bilder sind hintergründig, mit einer doppelten Aggressivität ausgestattet, haben aber nie eine direkte Pointe. Hier gibt es unvergessliche Bilder, die dem langjährigen »Eulenspiegel«-Leser beim Nennen seines Namens immer wieder ins Gedächtnis

kommen. Da wäre die Rasierklinge als Schranke, Menschen am Strand, die vor dem Schild »Sie werden platziert« verharren und der Hammer, der an einem Nagel zerbrach. Außerdem illustrierte Klaus Vonderwerth viele Kinderbücher (»Pinky der Detektiv«/Text: Gert Prokop, »Ottokar«/Text: Ottokar Domma), die Plattencover von Reinhard Lakomys Kinderliedern (»Traumzauberbaum«!), von Frank Schöbel, Chris Doerk, den Puhdys und 16 Cover der legendären »Hallo«-Reihe. Leider verstarb Klaus Vonderwerth im März 2016 nach einer schweren Krankheit. (tbe)

PFANNKUCHENABENTEUER!

Grafiken: Klaus Vonderwerth

Der 1936 geborene und lange in Berlin lebende Künstler Klaus Vonderwerth (KV) hat die satirische Kunst der DDR revolutioniert. Seine filigranen und genau gezeichneten Bilder kamen immer ganz ohne Untertexte und Beschriftungen der dargestellten Personen (Kapitalist, Junger Pionier) aus. Jeder Strich saß an der richtigen Stelle, alle Darstellungen wurden bis ins Kleinste gestaltet, aus den Figuren lachte der Schalk und der wahre Witz fand ›zwischen‹ dem Gezeichneten (ähnlich: zwischen den Zeilen) statt. Seine wunderbare Kunst erlernte Vonderwerth an einer Westberliner Meisterschule, in der er zum Gebrauchsgrafiker ausgebildet wurde und die Illustrationsklasse besuchte. Von Anfang an als Freiberufler tätig, kam KV früh zur »Trommel«, wobei sein Freund Wolfgang Schubert (Bildgeschichte, Teil 7) ihn vermutlich vorschlug, da er ebenfalls für die Pionierzeitung lustige Bildgeschichten zeichnete. So entwickelte Klaus Vonderwerth


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| SCHÖNE BÜCHER |

Lesenswerte Storys ganz ohne Schnörkel Jörg Fauser ist einmalig und für Deutschland unabdingbar. Es gibt sogar eine Gesellschaft, die sich mit seinem Wirken beschäftigt und auf den Büchermessen häufig neues Material vorstellt. Fauser, der 1944 in Frankfurt am Main zur Welt kam und 1987 in der Nacht nach seinem Geburtstag tödlich bei München auf der Autobahn verunglückte, schrieb Romane, Geschichten und vor allem Stories, die sofort zur Sache kommen und ohne Schnörkel von dem berichten, was wichtig und lesenswert ist. Das Buch »Alles muss ganz anders werden« vereinigt Erzählungen von 1975 bis 1979. Manche der Texte erinnern an amerikanische Short-Storys und beschäftigen sich mit Marlowe, dem Privatdetektiv. Hier ist die Geschichte »Marlowe City« übrigens noch in keiner Buchausgabe erschienen und gilt somit als Uraufführung. Auf jeder bedruckten Seite trifft man Fausers Figuren, die unheimliche und einmalige Typen sind und sich in schummrigen Bars, wo sie sich mit viel Alkohol, Nikotin, Blut, Schweiß und Tränen beschäftigen, herumtreiben. Fauser saß selbst an vielen Theken, sah den Menschen beim Besäufnis zu und brachte dann das Erlebte in den Geschichten unter. Nun darf man sich auf zwölf Kurzgeschichten freuen, die das Milieu in der Großstadt beschreiben, die Sucht und die Liebe und immer mit philosophischen und amüsanten Teilen verwoben sind. Wer einen ersten Leseversuch starten möchte, sollte mit »Tote, die nicht gestorben sind« beginnen, denn hier ist alles drin, was einen Fauser ausmacht: schnörkelloses Erzählen, Sex und Dreck und Crime. (tbe)

WER LIEST DENN DA? Dienstag, 10. November 2020 Buchhandlung Peterknecht

Thomas Meyer Wolkenbruchs wunderliche Reise 20 Uhr | Eintritt 10 €

Dienstag, 17. November 2020 Alte Parteischule

Franziska Rubin 7 Minuten am Tag 20 Uhr | Eintritt 20 €

Donnerstag, 3. Dezember 2020 BUGA & Bücher am Anger 8

Wolfgang Leißling Die Käfigtür muss offen bleiben 19 Uhr | Eintritt 8 €

Freitag, 4. Dezember 2020 BUGA & Bücher am Anger 8

Mirko Krüger Grünes Erfurt für Klugscheißer 19 Uhr | Eintritt 8 €

Tickets in der Buchhandlung Peterknecht und im Ticket Shop Thüringen oder unter www.peterknecht.de

Jörg Fauser: »Alles muss ganz anders werden« Diogenes Verlag Zürich

Cover: Verlage

Gute Jazzmusiker, aber nicht viele Veröffentlichungen Über den Jazz in Deutschland gibt es schon viele Bücher, die alle ihre Berechtigung haben und sich mit Ost und West beschäftigen. Das nun vorliegende Buch »Play yourself, man!« beschäftigt sich mit der Geschichte des Jazz in Deutschland und muss unbedingt als Meilenstein gelten. Wer es aufmerksam liest, stellt fest, dass Deutschland das einzige Land ist, in dem sich die Musik über eine lange Zeit in verschiedene Richtungen entwickelte. In der DDR gab es zwar verdammt gute Jazzmusiker, aber nicht viele Veröffentlichungen und immer wieder Einschränkungen und von der Staatssicherheit gelenkte Aktionen (»Die Zone swingt, die Stasi nicht …«). All das kommt in Wolfram Knauers Buch zur Sprache. Er schreibt sehr ausführlich über die Anfänge in der Weimarer Republik, in der DDR bis hin zum Aufbruch ins 21. Jahrhundert, im geeinten Deutschland. Einzelne Musiker, die den Jazz prägten (Albert Mangelsdorff), werden auf mehreren Seiten gewürdigt, und viele Jazzrichtungen sind richtig gut erläutert und erklärt, so dass auch ein Nichtjazzfan etwas damit anfangen kann. Besonders anregend und lesenswert ist Knauers spannendes und verständliches Schreiben, das den Leser am Buch hält. Er will alles über den Jazz wissen. Knauer ist Direktor des Jazzinstituts Darmstadt, lehrte an mehreren Universitäten und veröffentlichte bereits Bücher über Louis Armstrong, Charlie Parker und Duke Ellington. Man spürt in den Sätzen die Leidenschaft und die sehr gute Recherche. Knauer macht deutlich, dass die deutsche Szene die afro-amerikanische Musiktradition aufnahm, aber eine eigene Spielart entwickelte. (tbe) Wolfram Knauer: »Play yourself, man!« Reclam Verlag Ditzingen

www.peterknecht.de

Es kommt, wie es kommen muss … Eigentlich meinte Anna Majakowski ja, endlich in ihrem Leben angekommen zu sein. In Berlin, als Sozialarbeiterin, fern ihrer provinziellen brandenburgischen Heimat und vor allem fern jenes traumatischen Brandes, bei dem 20 Jahre zuvor ihre ganze Familie ausgelöscht wurde. Eigentlich — denn jetzt erreichen sie plötzlich mehrere mysteriöse Drohbriefe, die die vermeintlich gut ›weggepackte‹ Vergangenheit doch wieder sehr aktuell werden lassen. Wie es der ›Zufall‹ will, soll überdies ausgerechnet jener Serienbrandstifter, der für den Brand damals verantwortlich gemacht wurde, just dieser Tage aus der Anstalt entlassen werden. Was wiederum Willy Urban, Ex-Dorfpolizist mit selbst erklärter Mission, auf den Plan ruft, der angesichts der möglichen Rückkehr des ›Feuerteufels von Gollwitz‹ Schlimmstes für die kleine brandenburgische Dorfgemeinschaft befürchtet. Nur dumm, dass diese alles andere als interessiert daran ist, jene alten Geschichten noch einmal aufzuwärmen. Doch Urban und Majakowski haben längst Dinge ins Rollen gebracht, die drastische, sehr drastische Folgen nach sich ziehen werden … Nach zwei ziemlich überzeugenden Thrillern, die Jena zum Schauplatz hatten, lässt Autor Christoph Heiden nun das entlegene brandenburgische Gollwitz zur Stätte verhängnisvoller, mörderischer Entwicklungen werden und zeigt aber auch hier wieder wahre Könnerschaft: Inklusive seines griffigen Titels weist »Zurück im Zorn« alles auf, was es braucht, um des Lesenden Aufmerksamkeit gleich einem Schwamm aufzusaugen — und ein Ende, das recht nachhaltig mit so manch Erzählkonvention bricht. (mei) Christoph Heiden: »Zurück im Zorn« Gmeiner Verlag, 350 Seiten (TB)


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| INTERVIEW | DER MYSTERY-THRILLER »CORTEX«,

Herr Bleibtreu, haben Sie sich mit diesem Film einen lang gehegten Traum erfüllt? MORITZ BLEIBTREU: Ja, das kann man schon so sagen. Ich wollte immer schon Regie führen und ich habe auch immer schon geschrieben. Ich wusste halt jahrelang nicht genau, ob mein Geschreibsel gut genug ist oder nicht. Es gab Tage, an denen ich gesagt habe: »Ja, das mach’ ich jetzt!«. Dann habe ich das Buch wieder verworfen und eine andere Geschichte entwickelt. Irgendwann hat man bei Warner gesagt, dass man diesen Stoff gut findet und realisieren will. Das hat mir quasi den letzten Anschub gegeben: »Jetzt aber auch wirklich«. Es ist schon ein kleiner Traum, der sich da erfüllt. Ich habe irgendwann angefangen, mir etwas aus den Fingern zu saugen. Und jetzt steh ich da und es ist ein Film daraus geworden. Das ist schon irre. Wie viele schlaflose Nächte hatten Sie während der Arbeit am Film und warum? BLEIBTREU: (lacht) Ja, diese Nächte gab es schon. Dabei ging es gar nicht so sehr um die Arbeit als Regisseur und die ständigen Selbstzweifel, die irgendwo hervorkriechen. Das natürlich auch. Aber viel schlimmer sind diese pragmatisch komplizierten Dinge, die das Filmemachen mit sich bringt und die man erst erlebt, wenn man auf der anderen Seite der Kamera tätig wird. Wann drehst Du wo? Wir können dieses Motiv nicht bekommen, weil es zur gewünschten Zeit plötzlich nicht mehr zur Verfügung steht. Diese ganz praktischen Sachen, die du als Schauspieler, der immer nur an das fertig ausgeleuchtete Set kommt, so nie mitbekommst. Sich mit diesen Widrigkeiten auseinanderzusetzen, aber trotzdem die gute Laune zu bewahren und den anderen die Zweifel nicht zu zeigen, die man hat, war schon sehr anstrengend. Gleichzeitig hat mir dieser Lernprozess unheimlich viel Spaß gemacht. Wie die Depression kann auch die Hypersomnie von nicht betroffenen Menschen kaum nachvollzogen werden. Wie kommt

Cortex — Ein Gespräch mit Regisseur und Hauptdarsteller Moritz Bleibtreu es, dass Sie sich mit der Materie so gut auskennen? BLEIBTREU: Ich selbst bin auch nicht der allerbeste Schläfer. Mittlerweile ist es besser, aber als ich jünger war, habe ich mich mit dem Einschlafen oft unheimlich schwergetan. Viel zu viel Kopfkino. Ich fand es schon relativ früh faszinierend, dass wir etwa 30 % unseres Lebens verschlafen. Und in dem Moment, in dem wir einschlafen, betreten wir einen Kinosaal, in dem wir uns selbst eine Geschichte erzählen. Wir haben sie uns nicht aktiv selbst ausgedacht, sie entsteht einfach aus uns selbst heraus. Für einen Filmemacher und Erzähler ist das ein besonderes Faszinosum. Das spannendste Kino, das es überhaupt gibt, haben wir alle immer dabei! Ich habe mich mit Träumen beschäftigt und herausgefunden, dass die Wissenschaft nur sehr wenig darüber weiß. Das Thema hat mich immer mehr gefesselt. Es gibt Menschen, die luzide Träume haben und behaupten, dass sie sich selbst im Traum so sehr kontrollieren können, dass sie sich in einen Flieger nach Las Vegas setzen, um dort auf dem Strip Partys zu feiern. Und das jede Nacht. Das war einer der Beweggründe, die mich zu der Geschichte hingezogen haben. Und der andere? BLEIBTREU: Zum anderen greift der Film auch ein gesellschaftliches Phänomen auf. Ich glaube, dass es bei all unserem Wohlstand und dem Glück, das wir hier in Deutschland haben, immer noch sehr viele Leute gibt, die das Leben, das sie führen, so eigentlich gar nicht leben wollen. Man nimmt das so hin und sagt sich irgendwann, dass man eigentlich viel mehr gewollt hätte. Aber es ist jetzt halt nicht so. Der Film erzählt im Kern, dass du das bist, was du vorgibst zu sein. Und es liegt in deiner Hand, das vorzugeben, was du wirklich sein möchtest. Wenn du lange genug behauptest, dass du das bist, dann bist du es irgendwann auch wirklich. Das ist ein Paradox. Auf der einen Seite spricht man vom freien Willen: »Klar, wir können das alles machen!« Auf der anderen Seite haben wir oft

nicht genug Mut, Muse, Liebe um tatsächlich zu dem zu stehen, was wir eigentlich wollen. Wir haben Angst vor gesellschaftlicher Ausgrenzung oder davor, falsch wahrgenommen zu werden. Für mich als Schauspieler ist das von besonderer Bedeutung, weil ich einen großen Teil meiner Zeit damit verbringe, so zu tun, als wäre ich jemand anderes. Diese Teilbereiche ergeben allesamt einen abgefuckten Mystery-Thriller. Trotzdem sind es auch sehr persönliche Teile meines Lebens, die ich mit diesem Thema beackert habe. Welche gegenseitige Kritik mussten sich Regisseur, Produzent und Hauptdarsteller Bleibtreu anhören? BLEIBTREU: Der Produzent wollte den Hauptdarsteller bis zuletzt überhaupt nicht haben. Er dachte, der ist doch kein Kauf­ hausdetektiv. Der Hauptdarsteller hatte dann Zeit und hat gesagt, er macht das für ganz billiges Geld. Dann hat der Produzent gesagt, naja, für so wenig Kohle … Und vielleicht ist es ja auch nicht schlecht, jemanden zu haben, der ein bisschen berühmt ist. Alle haben sich irgendwie geeinigt. (lacht) Nein, ich wollte das wirklich nicht spielen und habe bis zum Schluss gesucht. Ich werde wohl nicht noch einmal ein Buch schreiben, ohne im Vorhinein zu wissen, wer die Rollen übernehmen soll. Sonst sucht man und sucht man. Und wir sind in Deutschland nicht gerade mit einer riesengroßen Riege von Schauspielstars Mitte 40 gesegnet. Irgendwann habe ich gesagt, ach komm, dann machen wir es halt. Am Ende sagt der Regisseur immer noch: »Perfekt besetzt ist er nicht«. Aber er ist zufrieden. Hat er ganz gut gemacht. Haben Sie jetzt Blut geleckt, was das Filme­machen betrifft? BLEIBTREU: Das kann man so sagen. Wenn man mich lässt, würde ich gern noch mal einen machen. Ich hoffe mal. Vielen Dank für das Gespräch.

Interview: André Wesche

Foto: Warner Bros

der am 22. Oktober in den bundesdeutschen Kinos startet, markiert das Debüt des beliebten Schauspielers Moritz Bleibtreu (49) als Autor, Produzent, Regisseur und Hauptdarsteller in Personalunion. Erzählt wird die Geschichte des Kaufhausdetektivs Hagen, dessen Schlafstörung (Hypersomnie) die Grenzen zwischen Traum und Tag zunehmend verschwimmen lässt – mit fatalen Folgen.


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| ANGESEHEN |

Neue Filme im Oktober Eine Frau mit berauschenden Talenten Patience Portefeux (Isabelle Huppert) arbeitet für das Drogendezernat. Als Dolmetscherin übersetzt sie abgehörte Telefongespräche von Dealern vom Arabischen ins Französische. Von ihrem Lohn könnte sie eigentlich ganz gut leben, allerdings musste die Mutter zweier Töchter 20 Jahre die Schulden ihres Ex-Mannes abbezahlen. Nun knöpft ihr das Altersheim monatlich 3.200 Euro für die Unterbringung ihrer Mutter ab. Aber sie ist gewitzt genug, um sich ihr Stück vom Kuchen zu sichern. Ein weiteres Telefonat zwischen Kriminellen führt die Übersetzerin auf die Spur eines wirklich großen Coups. Und diesmal leitet die Beamtin nur die Hälfte der Informationen offiziell weiter und

räumt das beachtliche Drogenlager höchstselbst aus. Was noch fehlt, ist die nötige Infrastruktur, um die Ware an den Kunden zu bringen. Auftritt Madame Ben Barka! Mit Hijab bekleidet, top gestylt und entschlossen, mischt Patience die Pariser Drogenszene auf, während sie weiterhin im Revier ein- und ausgeht. Dort sucht man fieberhaft nach der kleinen Dame mit der großen kriminellen Energie. Für diese schöne Krimikomödie wird die wunderbare Isabelle Huppert gefeiert. Und das zu Recht. Dankenswerterweise neigt Regisseur Jean-Paul Salomé nicht zu Übertreibungen. Er entwickelt seine temporeiche, humorvolle und durchaus spannende Geschichte aus einem sehr ernstzunehmenden Grundszenario. Frau Huppert zeigt das perfekte Timing, wenn sie wieder eine wunderbar spitze Bemerkung abfeuert. (anw)

BUNDESSTART: 08.10.2020 www.neuevisionen.de

Vergiftete Wahrheit Die Geschichte des Rob Bilott ist wahr. Und ja, sie erinnert an den Kampf der Rechtsanwaltsgehilfin Erin Brockovich gegen industrielle Umweltverschmutzer. Aber während dieser eher von regionaler Bedeutung war, gehen diese Sauereien uns alle an. Gut möglich, dass der Zuschauer nach diesem Kinoerlebnis seine Teflonpfannen ausmustert. Rob Bilott (Mark Ruffalo) ist ein Anwalt auf der Überholspur, der in Cincinnati große Chemiefirmen vor Gericht vertritt. Eines Tages bekommt er Besuch aus seiner Heimat Parkersburg, West Virginia. Zwei Farmer bitten ihn, sich ihres Falles anzunehmen. Eigentlich sind die Probleme des kleinen Mannes nicht sein Bier, doch dann

begibt sich Rob auf die Spur der merkwürdigen Vorgänge. 190 Kühe hat der Farmer verloren. Die toten Tiere haben riesige Gallen und schwarze Zähne. Viele Kälber kommen missgebildet zur Welt, die ausgewachsenen Rinder werden extrem aggressiv. Der Farmer hat den Schuldigen längst ausgemacht. Der Chemieriese DuPont betreibt im Ort eine Giftmülldeponie, die offenbar das Wasser verseucht. Die Firma ist von großer wirtschaftlicher Bedeutung für den Ort. Was macht es da schon, wenn auch die Kinder schwarze Zähne bekommen? Rob Bilott nimmt den Kampf David gegen Goliath auf … Regisseur Todd Haynes (»Carol«) setzt auf eine klassische Dramaturgie und eine erfahrene Schauspielerriege (u.a. Tim Robbins und Bill Pullman). Die Geschichte unterhält spannend, die Fakten erschüttern nachhaltig. Großes Kino. (anw)

BUNDESSTART: 16.10.2020 www.vergiftetewahrheit.de

Fotos: Neue Visonen Filmverleih / TOBIS Film GmbH / Tomas Wuthrich

Die Stimme des Regenwaldes Der Schweizer Bruno Manser (Sven Schelker) ist 29 Jahre alt, als er sich 1984 mit leichtem Gepäck mitten im Dschungel des malaysischen Teils Borneos absetzen lässt. »Sind Sie sicher?«, fragt ihn der Fahrer des Bootes. »Sie werden da drin draufgehen.« Der Abenteurer sucht nach dem Volk der Penan, die zu den letzten Nomaden der Welt gehören. Nach beschwerlichen Tagen sieht Bruno eine Rauchfahne aufsteigen. Wenig später wird er staunend Zeuge eines emsigen Stammeslebens. Auch die Penan sind verblüfft. Aber die verbindende Kraft von Musik und Humor führen schnell zur Annäherung. Drei Jahre später ist der weiße Mann voll

integriert. Er geht auf Jagd und spricht ihre Sprache. Doch über die Idylle ziehen dunkle Wolken. Holzfäller dringen in den Lebensraum der Penan und bringen die uralten Baumriesen zu Fall. Bruno sieht sich in der Pflicht, mit den Fremden zu verhandeln. Die aber haben die Regierung und viel Geld im Rücken. Schweren Herzens reist er in die Heimat , um politisch für die Nomaden zu kämpfen. Sogar der UNO-Generalsekretär empfängt den Aktivisten und unterstützt sein Anliegen. Da kann ja nichts mehr schiefgehen, oder? Doch! Die Geschichte des Bruno Manser ist wahr. Der Film von ­Niklaus Hilber setzt dem ebenso naiven wie mutigen Mann, der später in den Dschungel zurückkehrte und auf Nimmerwiedersehen verschwand, ein würdiges Denkmal: mit einem famosen Hauptdarsteller, großen Bildern und einem emotionalen Soundtrack. (anw)

BUNDESSTART: 22.10.2020 www.stimmedesregenwaldes.de


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Neue Platten U.D.O.: »WE ARE ONE«

THE CHICKS: »GASLIGHTER«

(AFM / Soulfood)

(Sony Music)

Udo Dirkschneider sieht schon ziemlich zerknittert aus, aber das bringt das Alter so mit sich. Mit der Band U.D.O. schuf er Bleibendes, veranstaltete phantastische Konzerte und nahm manch schönes Album auf. Doch was soll das das jetzige Werk »We Are One« mit dem Musikkorps der Bundeswehr? Da gibt es doch wirklich Blaskapellen und Musikkorps, die nichts mit der Bundeswehr zu tun haben. Ich denke beim Hören der Songs nicht an Bierhumpen, knallende Heavy-Hits, sondern an Kriege, an rechte Gesinnung und an Wiglaf Drostes: Soldaten sind Mörder. Wegtreten! VARIOUS ARTISTS: »GOOD OLD ­S UMMERTIME«

Nach 14 Jahren veröffentlichen die dreizehnfachen Grammy-Preisträger endlich ein neues Studioalbum. Es knüpft an das Meisterwerk »Taking The Long Why« an und überrascht doch mit neuen Tönen musikalisch wie textlich. Das Trio, das nun den Vorname Dixie abgelegt hat und sich schlicht The Chicks nennt, zeigt mit dem Titelsong, dass sie nichts von ihrem Kampfeswillen verloren haben. Musikalisch sind sie auf der Höhe der Zeit, verbinden handfesten Country-Rock mit etwas Folk und dominierend herrlichen Popmelodien. So sollten die Texte in der ganzen Welt ankommen. PANZERBALLETT: »PLANET Z«

(Gentle Art Of Music)

(Bear Family)

Der Sommer ist vorbei. Es bleibt die Erinnerung an eine aufregende Zeit, die mit Corona einherging, die Leute an Deutschlands Strände trieb und manch heiße Tage. Nun kann man bei Rock’n’Roll, Rhythm’n’Blues, Pop-Songs und verwegenen Instrumentals träumen. Hier halten die Bear-Leute wieder rare Songs bereit, aber auch Klassiker, wie die Mambo-Version von »Summertime« von Edmundo Ros und Rockabilly von Jerry Lee Lewis. Herrlich sind die Surf-Raritäten von The Pyramids und The Charades und die heißen Songs von Dean Martin, The Andrew Sisters und Evelyn Knight. TIM MCMILLAN & RACHEL SNOW: »REVERIES«

Schon der Bandname sagt, dass diese Musik viel mit Experimenten zu tun hat, den Hörer manchmal mit schwerem Gerät überrollt, ihn aber auch die Beine schwingen lässt. Dazu hat Mastermind Jan Zehrfeld jede Menge Schlagzeuger eingeladen, aus dem Dunstkreis von Prog-, Jazz- und Fusion. Wie soll man den Opener »Prime Time« beschreiben, den die Avantgarde-Komponistin Nèlida Bèjar zur Verfügung stellte? Es gibt auf alle Fälle viele Ideen, plötzliche musikalische Wendungen, Verschiebungen und intensives Eintauchen in unnormale Klänge. Kurz: Genial! LAPRE: »BANZAI«

(Bureau B.)

(T3Records)

Der Australier Tim McMillan ist ein besonderer Musiker, der mit wenig Technik die schönsten Melodien zaubert. Auf dem neuen Album hat er zwar Flöte, Ukele, Bass, Drums und viel Streicher eingebaut, dennoch ist sein phänomenales Gitarrenspiel aus den einzelnen Songs herauszuhören. Besonders die instrumentalen Passagen geben der Gitarre den nötigen Spielraum, die zart gezupft, geklopft, gestreichelt und, ja auch, geschlagen wird. Manchmal vermeint man Barock zu vernehmen, den Sound der 1960er Jahre, ganz viel Folk, Jazz, einen Hauch Klassik und urigen Blues.

Nachdem Krautrocker in den 1970er Jahren mit elektronischen Meisterleistungen den Weg wiesen, brachten in den 80ern erste Künstler eigene Klangexperimente heraus. So auch das Duo Lapre aka Rudolf Langer und Peter Preuß. Obwohl sie von 1985 – 87 musizierten, gab es nur eine Single und Kassetten in Kleinstauflagen. 2018 veröffentlichte Bureau B. eine erste Werkschau, nun folgt Teil zwei. Die sechs Stücke mischen Drummachine-Beats mit flirrendem Gitarrenspiel und Synthesizern, die traumverhangen den Kompositionen den Weg weisen. (tbe)

| TIPP |

Blues und Rock und Deutsch HENRIK FREISCHLADER

Wie wird es nun im neuen Monat Oktober? Gibt es ordentliche Konzerte mit Zuschauern, die klatschen und Zugabe rufen und nicht nur in Autos sitzen und mit den Scheibenwischern ihre Zustimmung erzittern? Es kann sein, muss aber nicht. Die hier empfohlenen Konzerte tragen die Überschrift: Unter Vorbehalt, und können mit den passenden Tonträgern ersetzt werden. Gleich am 14.10. (Museumskeller?) will der deutsche Bluesmusiker Henrik Freischlader mit seiner Tour »Missing Pieces« den Zuschauern den Blues näher bringen. Mit Power spielt er die Gitarre und singt mit toller Stimme eigene Songs. Wenn Freischlader mal nicht den Blues zupft, dann begleitet er Helge Schneider. Als Alternative, falls Corona dieses Konzert absagt, ist das Live-Album von 2019 zu empfehlen. Es ist dann so, als wäre man dabei gewesen. Am 17.10. will die englische Hardrock-Legende UFO im Gewerkschaftshaus (HsD?) alle Hits aus den Boxen hauen. Immer mal wieder aufgelöst, ist die einstmals von Michael Schenker beherrschte Band nun schon länger aktiv, und zwar mit Sänger Phil Mogg. Natürlich werden die Hits »Doctor Doctor« und »Rock Bottom« mit gewaltigen Soloeinlagen gespielt. Für zu Hause sind das 2017 erschienene Album »The Salentino« und die 2016er Live Zusammenstellung zu empfehlen. Laut aufdrehen, damit der Nachbar auch etwas von dieser Musik hat. Etwas ruhiger, dafür mit jeder Menge feinem Gesang, sind die Veranstaltungen mit den Leipziger Prinzen (29.10. Alte Oper?). Hier darf jeder zuhören und natürlich mitsingen, denn die vielen Hits von Sebastian Krumbiegel, Tobias Künzel, Henri Schmidt, Wolfgang Lenk und dem ewigen Schlagzeuger »Ali« Zieme sind unvergesslich. »Frauen sind die neuen Männer«, »Tiere sind zum Essen da«, »Chronisch Pleite« und natürlich »Deutschland« gelten als Renner und sind zum Daueranhören geeignet. Der Player im Wohnzimmer muss alle Prinzen-Alben aufnehmen, denn man macht bei diesen nie etwas falsch. (tbe)

Foto: Agentur

Cover: Labels, Agentur

| TONTRÄGER |


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Foto: Wand

| KOLUMNE |

Von Zügen und Ziegen DOMINIQUE WAND

Es ist soweit, ich gehe für ein paar Wochen in die Schweiz, Ziegen hüten. Das Kabarett war dicht und Kohle musste her. Also auf! Nach langer Zeit vertraue ich mein Leben mal wieder der Deutschen Bahn an! Und greife direkt ins Klo. Der vor Wochen erworbene Fahrberechtigungsschein gab als Abfahrtszeit 4 Uhr. Am Erfurter Hauptbahnhof prangte dann prompt der Hinweis, dass mein Zug 10 Minuten Verspätung haben würde. Dumm, wenn man gleich am ersten Umsteigebahnhof genau acht Minuten Zeit hat. Aus zehn wurden dann 15 Minuten. Ein tiefenentspannter Zugbegleiter, im Folgenden von mir nur noch ZB genannt, meinte augenkontaktlos, man würde die Zeit wohl wieder reinfahren. Ich betrete erwartungsschwanger meinen Wagen. Als Ostdeutscher hatte ich vorgesorgt und einen Platz reserviert! Leider war mein gesamter Waggon informationslos gesperrt, meine Reservierung damit hinfällig. Die Klimaanlage erwies sich als defekt, großartig bei zu erwartenden 36 Grad. Sicherheitshalber war auch die Toilette außer Betrieb, sozusagen das Deutsche Bahn-Komplettpaket! Ich warte auf den ächzenden, gramgebeugten UmpaLumpa, der schwarzverschmiert Kohlesäcke zur Lokomotive schleppt. Er taucht nie auf und ich beginne zu zweifeln, ob wir hier irgendwas reinfahren. Plötzlich surrt ein jugendlicher ZB heran. Ich stoppe ihn galant im Vorbeiflug und mache ihm unmissverständlich klar, dass nun Zeit zum Reden sei. Ich verweise auf die aus-

gefallene Sitzplatzreservierung und auf den weit wichtigeren Fakt der Verspätung. Ich erwähne noch freundlich, dass mein Vertrauen in die Zeitreisefähigkeiten der Deutschen Bahn eher begrenzt sei. Das Platzproblem übergeht der kindliche ZB geflissentlich. Meine preußischen Zeitvorstellungen goutiert der ZB mit der Bemerkung, meine Reise sei ganz schön knapp geplant. Ich mache ihn darauf aufmerksam, dass es sein Arbeitgeber gewesen sei, der diese chirurgische Präzision in den Reiseverlauf eingewebt hätte und ich nur willens sei, den vorgelegten Terminplan penibel einzuhalten. Der stoische ZB bot mir unter Vorbehalt an, seinen Vorgesetzten zu informieren, auf dass dieser den Kapitän des zu erreichenden ICEs kontaktiere und um Geduld und Aufschub bitten würde. Das Ergebnis dieser Anfrage würde ich dann den Durchsagen entnehmen. Dann wurde der ZB zutraulich und meinte, ich würde mich schon durchschlagen, hob verschwörerisch den Daumen und verschwand. Derart vollumfänglich informiert, begebe ich mich auf die Suche nach dem Bordrestaurant, hatte doch ein vorbeifahrender Güterzug meinen Espresso mittels Luftzug auf dem Bahnsteig verteilt. Auf dem Weg zum mobilen Kulinarium traf ich auf beide ZBs, die gemütlich an ihrem Kaffee nippten. Ich frage nach dem Bordbistro und erfahre, dass dieses zwar weiter vorne befindlich, aber während der gesamten Fahrt nicht geöffnet sei! Abgeschlagen und abgefertigt presse ich

mich in meinen Sitz! Der Rest ist schnell erzählt. Die DB kennt auch pünktliche saubere Züge, in den dann auch freundliche und geschniegelte ZBs arbeiten, die einem beinahe jeden Wunsch von den Augen ablesen. Ankunft am Zielort und schwupps hinauf zur Alm. Also halber Weg mit dem Auto, halber Weg zu Fuß. Ich gebe mir keine Blöße und stapfe todesmutig immer weiter nach oben, auf Pfaden, die ich sonst gemieden hätte. Oben angekommen muss ich eingestehen, dass der Ausblick sagenhaft ist! Doch für Hüttenromantik bleibt nur wenig Zeit. Kurze Einführung, dann geht’s los. Ein aufziehendes Gewitter treibt die Ziegen früher von der Alm als gewöhnlich, die Damen haben es nicht so mit Regen. Als erstes darf ich Ziegen anbinden, irgendwie nicht cool, stehen sie doch im Stall an kurzer Kette. Dann heißt es Euter saubermachen, meine Zivizeit kommt mir zupass, alle Beteiligten mögen mir den Vergleich nachsehen. Nach knapper Erläuterung und Vorführung melke ich dann meine ersten Ziegen und frage mich, ob ich jemals wieder etwas mit Frauen haben kann. Aber immerhin, ich stelle mich nicht allzu blöd an und nach gut anderthalb Stunden ist die Milchkanne voll und ich bin im Arsch. Ein wirklich kleines Bier und dann fall ich um. Ich will hier nie wieder weg! Euer Dominique Wand

Theaterhaus Jena im Kassablanca:

STADT DER ENGEL oder THE OVERCOAT OF DR. FREUD nach Christa Wolf Ab 30. Oktober 2020 im Kassablanca · www.theaterhaus-jena.de


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Oktober 2020

Termine & Tagestipps Oktober 2020 VOM 02.10.2020 BIS 16.01.2021 Kleine Synagoge, An der Stadt­ münze 5 »Breaking the Silence — Der Zorn des Mdachi bin Sharifu« Nach dem ersten Weltkrieg verlor Deutschland mit dem Versailler Vertrag seine kolonialen Territorien. Im Spätsommer 1919 trat der Sprachlehrer Mdachi bin Sharifu aus der Region Tanga im heutigen Tansania in mehreren deutschen Städten, darunter auch in Erfurt im Kaisersaal, mit Vorträgen auf. Als erster Schwarzer ging er nicht nur mit dem deutschen Kolonialregime in seiner Heimat öffentlich ins Gericht, sondern wandte sich auch gegen den anhaltenden Kolonialrassismus in Deutschland selbst. VOM 03.10.2020 BIS 24.11.2020 Gedenk- und Bildungsstätte Andreas­straße, Andreasstraße 37a »Von der friedlichen Revolution zur deutschen Einheit« Die Ausstellung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur erinnert an den Protest gegen die Fälschung der DDR-Kommunalwahlen, an die Fluchtbewegung und die Massenproteste im Herbst 1989, welche die SED-Diktatur in die Knie zwangen. VOM 05.10.2020 BIS 31.10.2020 Bibliothek Domplatz »Ich bin ich« Texte und bildkünstlerische Arbeiten von psychisch erkrankten Menschen. VOM 26.10.2020 BIS 21.11.2020 Haus zum Bunten Löwen, Krämer­ brücke 4 »Carmen Lewin-Stern — Blickwechsel« Fotografie und Objekte Carmen Lewin-Stern zeigt Leporellos mit Collagen und Fotografien sowie Buchobjekte. Die Technik der Collage als Experiment und Spiel mit dem Zufall ist seit Jahren ihr bevorzugtes Arbeitsgebiet, erweitert jetzt durch fotografische Zufallsfunde im städtischen Umfeld. Die Präsentation des Gefundenen in Form von Leporellos und Buchobjekten bietet einen zusätzlichen Reiz. VOM 29.10.2020 BIS 14.03.2021 Alte Synagoge, Waagegasse 8 »Mit diesem Ring ... — Jüdische Hochzeit im Mittelalter« Im Erfurter Schatz gibt es — neben dem außergewöhnlichen Hochzeitsring — eine Reihe von Objekten, die in den Kontext von Liebe, Hochzeit und Ehe gestellt werden können und verschiedene Aspekte des jüdischen Hochzeitsritus beleuchten. In Bibel oder Talmud gibt es keine genauen Vorschriften, so dass die Zeremonie vor allem auf Traditionen beruhte (und beruht), lokal unterschiedlich ausgeprägt war und oft auch stark von der Mehrheitsgesellschaft beeinflusst wurde. Die Sonderausstellung zeigt wertvolle Leihgaben, die im Dialog mit den Erfurter Objekten neue Einblicke in die religiöse und kulturelle Tradition und Praxis der Hochzeit im Judentum ermöglichen. VOM 31.10.2020 BIS 23.12.2020 Galerie Rothamel, Kleine Arche 1a »Hans-Christian Schink — Fotografie« VOM 31.10.2020 BIS 30.05.2021 Erinnerungsort Topf & Söhne, ­Sorbenweg 7 »Wohin bringt ihr uns? Euthanasie-Verbrechen im Nationalsozialismus« In Pflege- und Heilanstalten wurden 1940/1941 in der »Aktion T4« Menschen

mit Behinderung und psychisch Kranke systematisch ermordet. Die Ausstellung berichtet über diese als »Euthanasie« (schöner Tod) verschleierte erste planmäßige Vernichtung von Menschenleben im Nationalsozialismus. Auf Initiative der Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Erfurt e. V. wird gleichzeitig das Denkmal der Grauen Busse der Künstler Andreas Knitz und Horst Hoheisel erstmals in Erfurt aufgestellt. Das Projekt richtet den Blick auf eine Opfergruppe, deren Verfolgungserfahrung aufgrund tradierter Vorurteile erst spät anerkannt wurde, und setzt sich mit den Kontinuitäten in der Diskussion über »unwertes Leben« auseinander. NOCH BIS 18.10.2020 Kunsthalle Erfurt, Fischmarkt 7 »Hellen Bubukenya — Tuwaye- Let’s talk.« »Lee Miller — To Believe It« Vor 75 Jahren begleitete die Fotografin Lee Miller im Auftrag der britischen Vogue die amerikanischen Truppen beim Vormarsch von der Normandie über Paris bis nach Thüringen und weiter an die Elbe nach Torgau. Den Meisten ist Lee Miller (1907—1977) wahrscheinlich vor allem als Model, Muse und surrealistische Fotografin aus Poughkeepsie (New York). Die Ausstellung wird hauptsächlich den Teil ihres fotografischen Schaffens beleuchten, der wohl zu dem wichtigsten gehört, den sie uns hinterlassen hat: ihre Kriegsfotografien. Schloss Molsdorf, Schlossplatz 6 »Erotica, der Lenz ist da — Arbeiten des Rostocker Künstlers Feliks Büttner« Felix Büttner liebt es bunt und sein größtes Bild ist weltweit bekannt: die roten Lippen und die Augen mit dem ausgedehnten Lidstrich — der AIDA Kussmund. Seit 1994 ziert das Logo den Bug der AIDA-Schiffe und bereist die Weltmeere. NOCH BIS 23.10.2020 Kunsthaus, Michaelisstraße 34 »Soft_Ware — Textiles after Technology« Mit Arbeiten von Ry David Bradley (AU), Elisa Breyer (DE), Leah Emery (AU), Sandra Kosorotova (EE), Katrin Steiger (DE), Paul Yore (AU) und Dardan Zhegrova (XK). NOCH BIS 24.10.2020 Galerie Rothamel, Kleine Arche 1a »Golden Twenties« Mit Werken von Ellen Akimoto, Undine Bandelin, Franca Franz, Moritz Götze, Dana Meyer, Ofra Ohana, Wieland

Payer, Michael Ritzmann, Marten Schädlich, Vincent Wenzel, Nguyen Xuan Huy and anderen. Haus zum Bunten Löwen, Krämer­ brücke 4 »Rüdiger Franke — dots and lines« Grafik, Zeichnungen und Objekte. NOCH BIS 30.10.2020 Außenstelle der Behörde der StasiUnterlagen, Petersberg 19 »Von der friedlichen Revolution zur deutschen Einheit« NOCH BIS 01.11.2020 Stadtmuseum »Willy Brandt — Freiheitskämpfer, Friedenskanzler, Brückenbauer« Im Sonderzug reiste Willy Brandt am 19. März 1970 nach Erfurt, um erstmals mit Willi Stoph zu verhandeln. Anlässlich des 50. Jubiläums des deutsch-deutschen Gipfeltreffens macht die Willy Brandt-Wanderausstellung Station in Erfurt. NOCH BIS 08.11.2020 Kulturhof Krönbacken »Ulrich Seehagen. London — Impressionen einer Metropole« »Felix Lindner und Helen Britton — ­Sentimental Journey« Schmuck, Objekte und Zeichnungen NOCH BIS 15.11.2020 Angermuseum »Volker Stelzmann — Zum 80. Geburtstag des Malers und Grafikers« Der Maler und Grafiker Volker Stelzmann (geb. 1940) studierte bis 1968 an der HGB Leipzig, wirkte dort ab 1979 als Dozent und ab 1982 als Professor. 1986 verließ er die DDR und lebt seitdem in Berlin-West. Mit seinen figürlichen, erzählenden Kompositionen lotet er die Gründe und Abgründe menschlicher Beziehungen aus und gehört zu den bekanntesten Vertretern der Leipziger Schule. Naturkundemuseum »Juwelen der Natur — Orchideen in der Kulturlandschaft Thüringens« NOCH BIS 30.11.2020 Außenstelle der Behörde der StasiUnterlagen, Petersberg 19 »Das Paneuropäische Picknick — 19. August 1989« Im Spätsommer 1989 bekam der Eiserne Vorhang zwischen Ost und West für kurze Zeit ein kleines Loch. Am 19. August 1989 veranstalteten das Ungarische Demokratische Forum und die Paneuropa-Union ein Picknick an der

ungarisch-österreichischen Grenze, um für den Abbau der Grenzanlagen und für ein geeintes Europa zu demonstrieren. Dabei kam es zu einer kurzen symbolischen Grenzöffnung. Einige hundert DDR-Bürger nutzten diese Möglichkeit, um über die Grenze in das österreichische St. Margareten zu gelangen. NOCH BIS 31.12.2020 Stadtarchiv, Gotthardstraße 21 »Erfurt von oben« Luftbilder aus den 1980er Jahren. NOCH BIS 10.01.2021 Erinnerungsort Topf & Söhne, ­Sorbenweg 7 »Die Mädchen von Zimmer 28. L 410, Theresienstadt« 12 bis 14 Jahre waren die Mädchen alt, die im Zimmer 28 des sogenannten Mädchenheim L 410 im Ghetto Theresienstadt zu einer Gemeinschaft zusammenwuchsen. Sie stammten aus jüdischen Familien in der Tschechoslowakei und Österreich. Die Ausstellung wirft ein Licht auf die Entrechtung und Beraubung der Juden in diesen Ländern und schildert das Leben und den Alltag im Ghetto Theresienstadt zwischen 1942 und 1944. NOCH BIS 14.03.2021 Museum für Thüringer Volkskunde, Juri-Gagarin-Ring 140a »Kindheit — Erinnerungen aus acht Jahrzehnten« Mit faszinierenden Geschichten, Bildern, Gegenständen bringt die Ausstellung Generationen in Dialog und gibt bewegende, spannende Einblicke in Kindheiten der vergangenen acht Jahrzehnte. NOCH BIS 24.05.2021 Stadtmuseum »Wer war Johann B.? Trommsdorff und der Aufbruch in die Moderne« Zu seinem 250. Geburtstag wird der Erfurter Pharmazeut, Publizist und Humanist von europäischem Rang in einer aufwändigen kulturhistorischen Schau gewürdigt. REGION NOCH BIS 04.10.2020 Apolda, Eiermannbau, Auenstraße 11 »THillA — Illustrationsausstellung« Die Thüringer Illustrator*innen präsentieren die Vielfältigkeit ihrer lebendigen Szene zwischen Kunst und Beruf der Öffentlichkeit und stellen in der Open Factory der IBA Thüringen im Eiermannbau Apolda ihre Arbeiten aus. Daneben werden Schüler*innen-Workshops und Mitmachaktionen angeboten. Trägerverein ist der Lösungslabor e.V. aus Weimar. NOCH BIS 11.10.2020 Weimar, Schiller-Museum Weimar, Schillerstraße 12 »Von Delacroix bis Warhol — Schenkungen von Wilhelm Winterstein« 40 Aquarelle und Zeichnungen von Johann Heinrich Wilhelm Tischbein und Carl Gustav Carus über Eugène Delacroix bis hin zu George Sand umfasst die Schenkung des Münchner Privatsammlers Wilhelm Winterstein an die Graphischen Sammlungen der Klassik Stiftung Weimar. Die wertvollen Blätter ergänzen insbesondere die deutsche Kunst der Goethezeit sowie die französischen Zeichnungen des 18. und frühen 19. Jahrhunderts.


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KABARETT & COMEDY Die Arche, 19.30 Uhr 1. Voraufführung: »Die 10 Verbote« KONZERT Schuhaus Zumnorde, Anger 51, 19.30 Uhr Konzert: »HörenSagen« Jazzclub, Juri-Gagarin-Ring 140a, 20 Uhr Jazzmeile Thüringen 2020: »Jam Session« VORTRAG & FÜHRUNG Dom zu Erfurt, 9—13 Uhr »Führung zur Gloriosa« Außenstelle der Behörde der StasiUnterlagen, Petersberg 19, 10 Uhr Seniorenführung: »Unterwegs im Archiv« Kaufmannskirche, Anger 80, 14 Uhr »Öffentliche Führung« Eintritt frei! Mittelalterliche Mikwe, Kreuzgasse, 16 Uhr »Öffentliche Führung zum jüdischen Ritualbad« Eintritt frei! Augustinerkloster, Augustinerstraße 10, 19 Uhr Augustinergespräch: »Gut gestritten ist besser als gar nicht geredet« Impulse und Gespräche beim Brot und Wein Kleine Synagoge, An der Stadtmünze 5, 19 Uhr Vernissage: »Breaking the Silence — Der Zorn des Mdachi bin Sharifu« SONSTIGES Erfurt, gesamtes Stadtgebiet, ab 14 Uhr »Interkulturelle Woche 2020 — Zusammen leben, zusammen wachsen« Das komplette Programm ist zu finden unter www.interkulturellewoche.de. Zughafen, Zum Güterbahnhof 20, 20 Uhr »Das große Kalif Storch Musik Bingo« Estación del Tango, Schmidtstedter Straße 34, 21 Uhr »Tango-Übungsabend« REGION Arnstadt, Oberkirche, Pfarrhof 16, 19.30 Uhr »Schlamassel — Am Anfang war das (Ja)Wort« Gastspiel des Erfurter Theatersommers. Weimar, DNT, Theaterplatz 2, 20 Uhr Kammerkonzert: »Gestillte Sehnsucht« Gespielt werden Ludwig van Beethoven (Trio B-Dur op. 11 für Klavier, Klarinette und Violoncello) und Johannes Brahms (3 Lieder und Trio a-Moll op. 114 für Klavier, Klarinette und Violoncello).

Fr, 2. Oktober THEATER & BÜHNE Barfüßerruine, Barfüßerstraße 20, 19 Uhr Erfurter Theatersommer: »Erfurt in Licht und Schatten« Vom »blauen Gold« über »Luther« bis zum »0815« — eine unterhaltsame Zeitreise, die mit beeindruckenden Schattentheaterszenen 1200 Jahre Erfurt humorvoll beleuchtet. Dabei werden nicht nur Licht und Schattenseiten Erfurts enthüllt,

VORTRAG & FÜHRUNG Dom zu Erfurt »Führung zum Marienmosaik«, 13 Uhr »Führung zur Gloriosa«, 14—16 Uhr Kultur: Haus Dacheröden, 19 Uhr Eröffnung: »Eine Reise durch Deutschland. Die Mordserie der NSU« Ausstellung mit der Fotografin Paula Merkert. Augustinerkloster, Augustinerstraße 10, 20 Uhr »Luthers schlaflose Nächte« Klosterführung bei Kerzenschein mit Gute-Nacht-Tropfen im Klosterkeller. SPORT Radrennbahn Andreasried, Riethstra­ ße 29a, 18 Uhr »Deutsche Meisterschaft der Steher«

KulturQuartier Schauspielhaus, Klostergang 4, 19.30 Uhr 7. Internationales Tanztheater Festival 2020: »Un Poyo Rojo — Poyo Rojo und Aurora Nova« Zeitgenössischer argentinischer Tanz gepaart mit Akrobatik zu Komödie und unwiderstehlichen Verzerrungen der Erwartungen an die Männlichkeit. Eine verspielte und lustige Stunde, durchsetzt mit Wettstreit und Kameradschaft, sowie Verführung und Sabotage. Die Schotte, 20 Uhr PREMIERE: »Leonce und Lena« Leonce ist gelangweilt. Ausgerechnet Königssohn muss er sein und König soll er werden! Nichts gibt es zu tun für ihn, außer Hochzeit zu feiern mit einer Dame, die er nicht einmal kennt. Also, nichts wie weg! Lena ist verzweifelt. Prinzessin muss sie sein. Keinen Gedanken darf sie selber denken und nun muss sie auch noch jemanden heiraten, den sie nicht einmal liebt! Also, schleunigst fort von hier! Zwei Herzen entschließen sich zur Flucht — nichts von den Plänen des anderen wissend — um dem vorbestimmten Schicksal zu entgehen — und dann schlägt das Schicksal zufällig zu… Theater im Palais, 20 Uhr »Go Papi Go« Tourist-Info, Benediktsplatz 1, 20 Uhr Erfurter Theatersommer: »Tatort Erfurt« Krimispaziergang durch Keller und dunkle Hinterhöfe. Franz Mehlhose, 20.15 Uhr »Lesen für Bier« Mitgebrachte Texte werden beschwipst vorgelesen. KABARETT & COMEDY Die Arche, 19.30 Uhr 2. Voraufführung: »Die 10 Verbote« Theater Erfurt, Studio.Box, 19.30 Uhr Kabarett Zwiebelknolle: »Am Anfang war es schön« Comedy Musical mit Stefany Dreyer und Tom Dewulf DASDIE Brettl, 20 Uhr Kabarett: »Frieda Braun« KONZERT Jazzclub, Juri-Gagarin-Ring 140a, 20 Uhr Jazzmeile Thüringen 2020: »Bass’n’Violin«

SONSTIGES Erfurt, gesamtes Stadtgebiet, ab 11 Uhr »Interkulturelle Woche 2020 — Zusammen leben, zusammen wachsen« Das komplette Programm ist zu finden unter www.interkulturellewoche.de. Kultur: Haus Dacheröden, 15 Uhr Generationencafé: »Kurt trifft Caroline« Zu Gast: Feels like Erfurt. Eintritt frei! KulturQuartier Schauspielhaus, Klos­ tergang 4, 15—20 Uhr »Containerbar trifft Familiencafé« REGION Weimar, E-Werk, Am Kirschberg 4, 20 Uhr »Zusammen gewachsen?!« 30 Jahre Deutsche Wiedervereinigung Weimar, DNT, Theaterplatz 2, 20 Uhr Konzert: »Lieblingslieder — Ein Jüngling liebt ein Mädchen. Etappen einer Ehe« Lieder von Robert Schumann

jedes der 10 Gebote fängt ja nicht mit »Du darfst« an, sondern mit »Du sollst nicht«. Zwischen Annel und Pflug steht der Neue, Nicolas Jantosch, und wundert sich u.a. über die 10 Gebote der Jungpioniere und die 365 Verbote und 248 Gebote des Talmuds. Musikalisch wird es durch Yulia Martynova und Burkhard Wieditz / Robert Willeke. Foto: Albert Bogensperger, Andreas Hillman

THEATER & BÜHNE Theater im Palais, 20 Uhr »Go Papi Go«

sondern auch die kuriosesten Begebenheiten witzig dargebracht. Ein Abriss der Stadtgeschichte in Bildern und Geschichten die bewegen. Foto: Anton Peschel

Do, 1. Oktober

DASDIE Brettl, 20 Uhr Live: »Daphne de Luxe — Kopf hoch, Brust raus« Mit Haltung und Humor durchs Leben. KONZERT Theater Erfurt, Studio.Box, 16.30 und 19.30 Uhr »Jazz! Let’s do it — Lil Bernstein Trio« Swing, Liebe und Co. Alte Oper, 19.30 Uhr Live: »Randgruppencombo« Heiligen Mühle, 20 Uhr Live: »Sack & Pack — Rock-Funk-BluesJazz-Pop-Balladen« Das Repertoire von Sack & Pack reicht von der Manfred Krug Ballade bis hin zum Jethro Tull Art Rock. Versprochen wird eine abwechslungsreiche Reise durch die Rock und Pop Geschichte mit handgemachter Live-Musik. Foto: Agentur

Oktober 2020

Sa, 3. Oktober THEATER & BÜHNE Theater Erfurt, 18 und 20.30 Uhr »Drunter und drüber« Ein musikalischer Abend in zehn Zimmern. Galli Theater, 19.30 Uhr »Ehekracher« DASDIE Live, 20 Uhr Travestie-Revue: »Pretty Wo(men)« Die Schotte, 20 Uhr »Leonce und Lena« Von Georg Büchner Theater im Palais, 20 Uhr »Go Papi Go« Tourist-Info, Benediktsplatz 1, 20 Uhr Erfurter Theatersommer: »Tatort Erfurt« Krimispaziergang durch Keller und dunkle Hinterhöfe. KABARETT & COMEDY DASDIE Stage, 19.30 Uhr Kabarett Erfurter Puffbohne: »Der Frauenflüsterer« Die Arche, 19.30 Uhr PREMIERE: »Die 10 Verbote« Herr Pflug fühlt sich eingeengt. Er meint, es würde zuviel verboten. Herr Annel dagegen meint, dass Verbote etwas Gutes sind, auch wenn z.B. die Christen diese Verbote zunächst als Gebote tarnten. Fast

Museumskeller, 20 Uhr Live: »Stephan Grafs Double Vision« DISCO, CLUB & PARTY Zughafen, Zum Güterbahnhof 20, 18 Uhr »StattStrand Closing Part 1« Club Palais, Futterstraße 13, 23 Uhr »Boom Boom« Engelsburg, 23 Uhr »One Hit Wonder Nacht« VORTRAG & FÜHRUNG Alte Synagoge, Waagegasse 8, 11.15 Uhr »Öffentliche Führung« Augustinerkloster, Augustinerstraße 10, 11 Uhr »Lebenslust und Seelenqualen — Luther in Erfurt« Eine sinnliche Führung zu Luther-Orten in Erfurt. Gedenk- und Bildungsstätte Andreas­ straße, Andreasstraße 37a, 14 Uhr »Öffentliche Führung« Mittelalterliche Mikwe, Kreuzgasse, 14 Uhr »Öffentliche Führung zum jüdischen Ritualbad« — Eintritt frei!


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Oktober 2020

KONZERT Theater Erfurt, 16 und 18.30 Uhr »1. Expeditionskonzert« Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 3 EsDur op. 55, Eroica. Reglerkirche, Bahnhofstraße 7, 17 Uhr »Reglermusik« Mit Steven Taylor (Saxophon) und Johannes Häußler (Orgel). Franz Mehlhose, 20.15 Uhr Jazzy Sunday: »Lammel Lauer Bornstein«

KIDS, TEENS & FAMILY Theater im Palais, 16 Uhr »Hans im Glück«

VORTRAG & FÜHRUNG Gedenk- und Bildungsstätte Andreas­ straße, Andreasstraße 37a, 14 Uhr »Öffentliche Führung« Kleine Synagoge, An der Stadtmünze 5, 15 Uhr »Öffentliche Führung«

Steigerwaldstadion, Parksaal, Arn­ städter Straße 55, 10—18 Uhr »Erfurter Handmade-, Design- & Kreativmarkt« Der 4. Erfurter Handmade & Kreativmarkt startet als einer der ersten nach der »Corona-Pause« in den Herbst. Neben den Stammausstellern bringen auch viele neue Anbieter in der vollen Halle die neuesten Design- & Kreativtrends für den Herbst mit. Erfurt, gesamtes Stadtgebiet, ab 17 Uhr »Interkulturelle Woche 2020 — Zusammen leben, zusammen wachsen« Das komplette Programm ist zu finden unter www.interkulturellewoche.de. Esquina del Tango, Schlösserstraße 5, 21 Uhr »Milonga Azul« REGION Weimar, DNT, Theaterplatz 2, 19.30 Uhr PREMIERE: »Cabaret« Musical von Joe Masteroff (Buch), John Kander (Musik) und Fred Ebb (Gesangstexte).

So, 4. Oktober

Foto: Klaus Handner

THEATER & BÜHNE KulturQuartier Schauspielhaus, Klos­ tergang 4, 19.30 Uhr 7. Internationales Tanztheater Festival 2020: »Wunschkonzert — Cooperativa Maura Morales« Eine Frau, die in der Monotonie und Einsamkeit des Alltags die Fähigkeit, mit der Außenwelt zu kommunizieren, verloren hat. Eine Inszenierung die sich vor dem Hintergrund der Corona Pandemie, der aktuellen Thematik von schmerzhafter Einsamkeit stellt. Werden Sie Zeuge einer emotionsgeladenen Performance, mit einer äußerst dynamischen und virtuosen Körpersprache.

KIDS, TEENS & FAMILY Stadtgarten, Dalbergsweg 2a, 11 Uhr »Stillkracher« Mit dem Galli Theater Erfurt. Theater Waidspeicher, 11 Uhr Puppentheater: »Abends zieht der Mond die Strümpfe aus« Papaaaa. Ich kann nicht einschlafen! So ruft es immer wieder aus dem Kinderzimmer. Dabei hat Papa schon zwei Mal vorgelesen, vier Lieder gesungen und drei Mal die Decke aufgeschüttelt. Irgendwann muss doch mal Schluss sein! Klapp, die Tür ist zu. Das Licht ist aus! Doch wer will schon allein im Dunkeln sein, allein mit den Schatten an der Wand, allein mit all den Strumpfmonstern, Schrankgespenstern und Sesselungeheuern, die plötzlich lebendig werden? Wie gut, das es den alten Mond gibt, der sich im Dunkeln bestens auskennt und viele Geschichten zu erzählen weiß. Ab 3 Jahre! Landesfilmdienst, Brühler Straße 52, 15 Uhr Animationsfilm: »Ratatouille« — Ab 8 J. Blaue Bühne Erfurt, Juri-Gagarin-Ring 116b, 16 Uhr »Lotta und der Stänkervogel« Kultur: Haus Dacheröden, 16 Uhr Figurentheater: »Die Regentrude« Die Regentrude personifiziert das Wachstum der Pflanzen und Früchte. Gegenspieler ist der Feuermann, der alles verbrennt. Seit Jahren hat sich niemand mehr um die Regentrude gekümmert. So ist sie eingeschlafen und es hat aufgehört zu regnen. Zwei Kinder machen sich eines Tages auf den Weg, die Regentrude zu wecken. Aber den Feuermann zu überlisten und das Zaubersprüchlein zu behalten, das ist nicht so leicht … Ab 5 Jahre! Foto: Lutz Edelhoff

SONSTIGES

Theater im Palais, 16 Uhr »Hans im Glück« KABARETT & COMEDY DASDIE Stage, 10 Uhr »Kabarett-Brunch« DASDIE Live, 19 Uhr Live: »Lisa Fitz — Flüsterwitz« DASDIE Brettl, 20 Uhr Live: »Daphne de Luxe — Kopf hoch, Brust raus« Mit Haltung und Humor durchs Leben.

SONSTIGES Steigerwaldstadion, Parksaal, Arn­ städter Straße 55, 10—17 Uhr »Erfurter Handmade-, Design- & Kreativmarkt« Erfurt, gesamtes Stadtgebiet, ab 11 Uhr »Interkulturelle Woche 2020 — Zusammen leben, zusammen wachsen« Das komplette Programm ist zu finden unter www.interkulturellewoche.de.

Esquina del Tango, Schlösserstraße 5, 16—19 Uhr »Tango Café« REGION Weimar, DNT, Theaterplatz 2, 18 Uhr Musiktheater: »Warten auf Wunder — Die Gala mit allem, was geht« Mit Solist*innen des Musiktheater-Ensembles, Mitgliedern des Opernchores und Musiker*innen der Staatskapelle Weimar.

Mo, 5. Oktober THEATER & BÜHNE Galli Theater, 18 Uhr »Theaterwerkstatt« KulturQuartier Schauspielhaus, Klos­ tergang 4 7. Internationales Tanztheater Festival 2020 »Mr. Gaga«, 18 Uhr »Climax«, 20.30 Uhr KABARETT & COMEDY Die Arche, 19.30 Uhr »Die 10 Verbote« VORTRAG & FÜHRUNG Augustinerkloster, Augustinerstraße 10, 12.15 Uhr »Führung in der Elisabethkapelle im Nikolaiturm« Dom zu Erfurt, 15 Uhr »Führung zur Domschatzkammer« Kleine Synagoge, An der Stadtmünze 5, 19.30 Uhr Vortrag: »Schatten und Licht — Erfurt in den Goldenen 1920er Jahren« Referent: Dr. Aribert Rothe KIDS, TEENS & FAMILY

Atelier Puppenspiel, Leipziger Straße 15, 10 Uhr Puppentheater: »Der süße Brei« Die Geschichte einer Freundschaft. SONSTIGES Erfurt, gesamtes Stadtgebiet, ab 18 Uhr »Interkulturelle Woche 2020 — Zusammen leben, zusammen wachsen« Das komplette Programm ist zu finden unter www.interkulturellewoche.de.

Di, 6. Oktober KINO & FILM

Gedenk- und Bildungsstätte Andre­ asstraße, Andreasstraße 37a, 19 Uhr Kino im Kubus: »Jindrich Polák — Ikarie XB 1« Filmreihe KosmOst — Science-FictionFilme aus Osteuropa 1959—1989 LESUNG & BUCH Ratsgymnasium, Meister-EckehartStraße 6, 19.30 Uhr Erfurter Herbstlese 2020: »Claudia Kemfert — Mondays for Future« Die bekannteste deutsche Wissenschaftlerin für Energie- und Klimaökonomie stellt ihr Buch vor. Anschließend gibt es ein Gespräch mit lokalen Vertreterinnen von Fridays for Future und Parents for Future.

Foto: Oliver Betke

Dom zu Erfurt »Führung zum Marienmosaik«, 14.30 Uhr »Führung zur Domschatzkammer«, 15 Uhr Kleine Synagoge, An der Stadtmünze 5, 15 Uhr »Öffentliche Führung« KulturQuartier Schauspielhaus, Klos­ tergang 4, 16 und 17 Uhr »Führung durch das Schauspielhaus« Eintritt frei!

VORTRAG & FÜHRUNG Museum für Thüringer Volkskunde, Juri-Gagarin-Ring 140a, 13 Uhr Sonderführung: »Das besondere Objekt« Ein besonderes Museumsobjekt und seine Geschichte. Alte Synagoge, Waagegasse 8, 19.30 Uhr Vortrag: »Beschriebene Schiefertafeln des 14. Jahrhunderts aus dem Jüdischen Viertel Köln« Referenten: Malin Drees und Maximilian M. D. Holfelder (Frankfurt am Main) Alte Parteischule, Werner-Seelenbin­ der-Straße 14, 20 Uhr Vortrag & Gespräch: »Matthias Platzeck — Wir brauchen eine neue Ostpolitik. Russland als Partner« KIDS, TEENS & FAMILY Atelier Puppenspiel, Leipziger Straße 15, 10 Uhr Puppentheater: »Ulli und Fibi — Eine Fledermausgeschichte« Jugendhaus Fritzer, Talstraße 13, 16 Uhr »It’s Pizzatime« SONSTIGES Esquina del Tango, Schlösserstraße 5, 21.30 Uhr »Practilonga« Mit DJ Hector REGION Weimar, E-Werk, Am Kirschberg 4, 20 Uhr Schauspiel: »Sensemann & Söhne« Komödie von Jan Neumann und Ensemble.

Mi, 7. Oktober THEATER & BÜHNE KulturQuartier Schauspielhaus, Klos­ tergang 4, 19.30 Uhr 7. Internationales Tanztheater Festival 2020: »Echodrama Cultural Group und Tanztheater Erfurt — Dazwischen das Meer« KABARETT & COMEDY Die Arche, 19.30 Uhr »Geht’s noch?! — Best of BUB« Wenn ganze Kabarett-Programme vom Spielplan verschwinden, ist das nicht so schlimm, denn es kommen ja jedes Jahr neue. Aber einigen Nummern, über die sich das Publikum wie Bolle amüsiert hat, trauert man schon hinterher. Nun nicht mehr. Denn hier kommen noch einmal die besten Szenen und Lieder aus fünf Kabarettstücken mit Beatrice Thron, Ulf Annel und Björn Sauer. »Geht’s noch?!« Klar, geht’s noch. Lachen und lachen lassen bei »Best of Bea, Ulf & Björn«. LESUNG & BUCH Kultur: Haus Dacheröden, 19.30 Uhr Erfurter Herbstlese 2020: »Zwischen Fiktion und Wirklichkeit — Die Morde des NSU in Literatur und Fotografie« 20 Jahre nach Beginn der rassistischen Mordserie der Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) lesen und


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Oktober 2020

KIDS, TEENS & FAMILY Atelier Puppenspiel, Leipziger Straße 15, 10 Uhr Puppentheater: »Ulli und Fibi — Eine Fledermausgeschichte« Musik Fabrik, Hirnzigenweg 31, 16 Uhr »Fußball AG« Kultur: Haus Dacheröden, 16 Uhr Bilderbuchkino: »Die kleine Hexe« Ab 4 Jahre! REGION Weimar, DNT, Theaterplatz 2 Musiktheater ab 4: »Die Königin der Farben«, 10 Uhr Schauspiel: »Goethe mit Schlagwerk und Geige — Balladen, Lieder und Texte von Goethe«, 20 Uhr

Do, 8. Oktober THEATER & BÜHNE Barfüßerruine, Barfüßerstraße 20, 19 Uhr Erfurter Theatersommer: »Erfurt in Licht und Schatten« Bewegendes Schattentheater zur Erfurter Geschichte.

Foto: Alice End Mediadesign

KABARETT & COMEDY Die Arche, 19.30 Uhr »Arche Royal« Der rote Teppich ist ausgerollt! Daniel Gracz und Fabian Hagedorn begrüßen im Thronsaal der Arche Gäste aus Kultur, Politik und Gesellschaft zum Talk. Die Moderatoren sorgen für den musikalischen Rahmen und skurrile Fragen. Zumindest eines steht fest: Mit einfachen Antworten werden die Gäste bei dieser Audienz zweifellos nicht davonkommen. Diesmal zu Gast: Sebastian Krämer.

Franz Mehlhose, 20.15 Uhr Live: »Sebastian Lehmann — Andere Kinder haben auch schöne Eltern« [Comedy / Satire] LESUNG & BUCH Theater Erfurt, Studio.Box, 19 Uhr »Kleingedrucktes — Unbedingt lesen II« Máté Sólyom-Nagy im Gespräch über Literatur — diesmal mit Marlis Stiebich. Hugendubel, Anger 62, 20 Uhr Erfurter Herbstlese 2020: »Zsuzsa Bánk — Sterben im Sommer« Eine Tochter begleitet den Vater in seinen

VORTRAG & FÜHRUNG Dom zu Erfurt, 9—13 Uhr »Führung zur Gloriosa« Mittelalterliche Mikwe, Kreuzgasse, 16 Uhr »Öffentliche Führung zum jüdischen Ritualbad« Eintritt frei! Theaterplatz, 17 Uhr Brühl-Entdeckertour: »Von der Industrialisierung bis zum Wohnort« Bibliothek Domplatz, 19.30 Uhr Vortrag: »Die Religionen und ihre Feste. Was feiern Juden an Sukkot?« Referent: Landesrabbiner Alexander Nachama KIDS, TEENS & FAMILY Atelier Puppenspiel, Leipziger Straße 15, 10 Uhr Puppentheater: »Findelkind -Die Geschichte einer Freundschaft« Ab 4 Jahre! SONSTIGES Estación del Tango, Schmidtstedter Straße 34, 21 Uhr »Tango Übungsabend« REGION Weimar, DNT, Theaterplatz 2, 19.30 Uhr Schauspiel: »Nathan der Weise« Von Gotthold Ephraim Lessing

Fr, 9. Oktober THEATER & BÜHNE DASDIE Brettl, 19 Uhr »Krimi zum Dinner — Tödliche Abschiedsparty«

KulturQuartier Schauspielhaus, Klostergang 4, 19.30 Uhr 7. Internationales Tanztheater Festival 2020: »Contact Energy ‚20 — Wettbewerb für zeitgenössischen Tanz« Acht ausgewählte TänzerInnen und ChoreografInnen präsentieren sich einer Fachjury um einen energiegeladenen Abend mit künstlerischen Initialzündungen zu gestalten. Es wird eine Auswahl und Vielfalt hochklassiger Performances geboten, die durch die Kraft ihrer tänzerischen Energie in der Lage sind, einen Kontaktpunkt zwischen Künstlern und Publikum zu erzeugen. DASDIE Live, 20 Uhr »Cavewoman«

Die Schotte, 20 Uhr »Leonce und Lena« Von Georg Büchner Theater Erfurt, Studio.Box, 20 Uhr »Wollen wir wetten?« Die Show mit Künstlern des Theaters Erfurt. Theater im Palais, 20 Uhr »Küssen kann man nicht alleine« Tourist-Info, Benediktsplatz 1, 20 Uhr Erfurter Theatersommer: »Tatort Erfurt« Krimispaziergang durch Keller und dunkle Hinterhöfe. KABARETT & COMEDY Die Arche, 18 und 20 Uhr »Wir gehen flöten! — Das Kabarettical« Sarah und Phillip sind extra in die große Stadt gezogen, um ihre Träume zu verwirklichen. In einer angesagten Bar lernen sich die beiden kennen und ihre Wege und die anderer Gäste kreuzen sich immer wieder. Hier wachsen und platzen Träume. Denn da draußen in der großen Stadt ist alles irgendwie aus den Fugen. Zum Glück gibt es die gemeinsame Lieblingsbar. Hier kennt man sich, hier wird geredet, gesungen und gelacht. Denn eines ist allen klar: Humor hilft, fast gegen alles! DASDIE Stage, 19.30 Uhr Live: »Gisela Brand & Marco Schiedt — Sag’ nicht immer Mutti zu mir!«

KIDS, TEENS & FAMILY Atelier Puppenspiel, Leipziger Straße 15, 10 Uhr Puppentheater: »Findelkind -Die Geschichte einer Freundschaft« Ab 4 Jahre! Jugendhaus Fritzer, Talstraße 13, 16 Uhr »Games Unplugged« SONSTIGES KulturQuartier Schauspielhaus, Klos­ tergang 4, 15—20 Uhr »Containerbar trifft Familiencafé« Kultur: Haus Dacheröden, 16 Uhr »Grafikatelier« Zeichenkurs mit Julia Kneise. REGION Weimar, DNT, Theaterplatz 2, 19.30 Uhr Schauspiel: »Ein Sommernachtstraum« Von William Shakespeare

Sa, 10. Oktober THEATER & BÜHNE Galli Theater, 19.30 Uhr »Ehekracher«

KONZERT Dom zu Erfurt, 19.30 Uhr »Play Bach! — Im Herbst« Weimar Baroque spielt Johann Sebastian Bachs Messe in h-Moll (BWV 232). Kontor, Hugo-John-Straße 6, 20.15 Uhr Live: »Lambert« [Solo Piano / Indie-Klassik] DISCO, CLUB & PARTY Engelsburg, 23 Uhr »Die goldenen 20er« Electro-Swing und mehr. LESUNG & BUCH Ratsgymnasium, Meister-EckehardtStraße 6, 19.30 Uhr Erfurter Herbstlese 2020: »Dirk Kurbjuweit — Haarmann« Die grauenhafte Mordserie in den ersten Jahren der Weimarer Republik, mit der Fritz Haarmann als »Schlächter von Hannover« in die Kriminalgeschichte einging, dient Künstlern bis heute immer wieder als Vorlage. Dirk Kurbjuweit entfaltet den spektakulärsten Serienmord der deutschen Kriminalgeschichte extrem fesselnd. Ein vielschichtiges Epochenbild der frühen Weimarer Republik rund um den legendären »Totmacher«. Foto: Susanne Schleyer

VORTRAG & FÜHRUNG Angermuseum, 13 Uhr »Kunstpause am Mittag — 10 Minuten Kunstbetrachtung« Eintritt frei! Dom zu Erfurt »Führung zum Marienmosaik«, 13 Uhr »Führung zur Domschatzkammer«, 15 Uhr Kaisersaal, Futterstraße 15/16, 19.30 Uhr Live: »Robert Betz — Dein Weg zur Selbstliebe«

letzten Lebenswochen. Wie verändert sich jetzt das Gefüge der Familie, und wie verändert sie sich selbst? Foto: Gaby Gerster

diskutieren die Schriftstellerin und Journalistin Jana Simon, der Autor politischer Kriminalromane Wolfgang Schorlau und die Fotokünstlerin Paula Markert.

VORTRAG & FÜHRUNG Dom zu Erfurt »Führung zum Marienmosaik«, 13 Uhr »Führung zur Gloriosa«, 14—16 Uhr Augustinerkloster, Augustinerstraße 10, 21 Uhr »Luthers schlaflose Nächte« Klosterführung bei Kerzenschein mit Gute-Nacht-Tropfen im Klosterkeller

KulturQuartier Schauspielhaus, Klostergang 4, 19.30 Uhr 7. Internationales Tanztheater Festival 2020: »Luciano Ross — Apocalipsync / Moritz Ostruschnjak — Tanzanweisungen« Das Publikum erwartet ein zweigeteilter Abend, den es vor einer Corona Pandemie in solcher Form nicht gegeben hätte. Er beginnt mit dem Kurzfilm Apocalipsync, ein Theatershow-Projekt, welches pandemiebedingt abgesagt wurde und dadurch als OnlineFormat sehr unterhaltsam realisiert wurde. Der zweite Teil des Abends zeigt einen Solisten, der sich unermüdlich vom Schuhplattler zum Grand Jeté, vom Boxtrippelschritt zum Breakdance-Move und vom Reference zum Seilspringen kämpft. Wie aufgezogen arbeitet sich der Protagonist im Stück Tanzanweisungen durch einen höchst diversen Bewegungskanon und zeigt absurde Abfolgen divergierender Elemente. DASDIE Live, 20 Uhr Travestie-Revue: »Pretty Wo(men)« Die Schotte, 20 Uhr »Leonce und Lena« Von Georg Büchner KABARETT & COMEDY Die Arche, 18 und 20 Uhr »Schöne Aussichten« Schöne Aussichten — wie ist das gemeint? Wenn sich das Publikum immer wieder auf Neues in der »Arche« freut, kann doch nicht alles schön sein in Deutschland. Schließlich legt die satirische Kritik den Finger in die gesellschaftlichen Wunden und sägt am Holzbein — Verzeihung — Stuhlbein der zukünftigen Ex-Kanzlerin. Und was hat dieselbe rausgehauen, also die Frau Merkel: Deutschland sei das Land, in dem wir gut und gerne leben. Nun, ein gewisses Maß an Widerspruch scheint da angebracht. Schön und gut,


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Oktober 2020

DASDIE Stage, 19.30 Uhr Live: »Mandy Partzsch & Erik Lehmann — Paarshit« KONZERT Dom zu Erfurt, 15 Uhr »Play Bach! — Im Herbst« William Whitehead & Tom Bell (Orgel) spielen: Das Orgelbüchlein — Bach restyled. Theater Erfurt, 18 und 20.30 Uhr »Der Erfurter Beethoven und seine Pastorale« Erfurter Beethoven — so wird Michael Gotthard Fischer auch genannt. Er wurde 1773, drei Jahre nach Ludwig van Beethoven, als Sohn des Alacher Gastwirts geboren, einem begeisterten Trompeter. Seine Mutter entstammte der musikalisch tief verwurzelten thüringischen Linie der Altenburgs, allesamt wackere Lutheraner und von Bach’scher Musiziertradition Geprägte. Beethoven, Jahrgang 1770 und Fischer sind nicht nur Zeitgenossen, auch ihre Entwicklung ähnelt sich. Beider Musikalität wird sehr früh entdeckt, findet hervorragende Lehrer und bald reiche, weltoffene Förderer — Beethoven in Bonn und Wien, Fischer mit dem fürstbischöflichen Dalberg in Erfurt. Theater Erfurt, Studio.Box, 19.15 und 21.45 Uhr Live: »Lilabungalow — Lichten« Contemporary-Pop von Patrick Föllmer Schloss Molsdorf, Schlossplatz 6, 19.30 Uhr Schlosskonzert: »Alexandre Bytchkov (Akkordeon)« Werke von Bach, Vivaldi, Schubert, Mussorgsky und Rossini. DASDIE Brettl, 20 Uhr Live: »Simon & Garfunkel Revival Band« Jazzclub, Juri-Gagarin-Ring 140a, 20 Uhr Jazzmeile Thüringen 2020: »Bayon« Kontor, Hugo-John-Straße 6, 20.15 Uhr Live: »Hania Rani« [Solo-Piano mit Vocals] VORTRAG & FÜHRUNG Augustinerkloster, Augustinerstraße 10, 11 Uhr »Lebenslust und Seelenqualen — Luther in Erfurt« Eine sinnliche Führung zu Luther-Orten in Erfurt Dom zu Erfurt, 11—16 Uhr »Führung zur Gloriosa«, 11—16 Uhr »Führung zur Domschatzkammer«, 15 Uhr Alte Synagoge, Waagegasse 8, 11.15 Uhr »Öffentliche Führung« Gedenk- und Bildungsstätte Andreas­ straße, Andreasstraße 37a, 14 Uhr »Öffentliche Führung«

KIDS, TEENS & FAMILY Theater im Palais, 10.30 Uhr »Frau Holle« Theater Waidspeicher, 15 Uhr PREMIERE: »Vier Märchen von Himmel und Erde« Vier Geschichten. Vier Puppenspieler. Vier Märchen aus vier Himmelsrichtungen erzählen von Begegnungen zwischen Himmel und Erde. Von einem alten Mann, den ein schlanker Birkenbaum mit Feuerholz und Gold beschenkt, von Kranichen, die sich nach einer Reise in den fernen Süden sehnen, von einem jungen Fischer, der im kalten Eismeer ein Skelett findet und von einem Stein, der den Tieren einen geselligen Abend verschafft. Vier kleine Theaterstücke aus Steinen und Knochen, aus Federn und Holz. Sie handeln von Menschen und Tieren, von Freiheit und Habgier, und vor allem von der wunderbaren Kraft der Liebe und der Gemeinschaft. Ab 5 Jahre! SONSTIGES Parkplatz Bonhoefferstraße, 7—14 Uhr »Floh- und Trödelmarkt« Thüringenhalle, Werner-Seelenbin­ der-Straße 2, 16—23 Uhr »Nachtflohmarkt« Estación del Tango, Schmidtstedter Straße 34, 21 Uhr »Motto Milonga« REGION Weimar, DNT, Theaterplatz 2, 19.30 Uhr Musical: »Cabaret« Koproduktion von Schauspiel, Musiktheater und Staatskapelle Weimar.

So, 11. Oktober KABARETT & COMEDY DASDIE Stage, 10 Uhr »Kabarett-Brunch« Die Arche, 15 und 17 Uhr »Die 10 Verbote« DASDIE Stage, 19 Uhr Live: »Jonas Greiner — In voller Länge« Jonas Greiner ist die Nachwuchshoffnung der ostdeutschen Comedy- und Kabarettszene und mit 207 cm Körpergröße wohl größte Kabarettist Deutschlands. Im Visier des jungen Mannes ist immer er selbst. Egal ob Körpergröße, Schullaufbahn oder Berufswahl — Jonas Greiner nimmt es mit Humor. Getreu dem Motto: Das Leben ist zu schön um kurz zu sein. KONZERT Theater Erfurt, 11 Uhr »2. Philharmonisches Kammerkonzert — Ludwig van Beethoven« Mit Gundula Mantu (Violine), Claudia Schwarze-Nolte (Cello) und Ralph Neubert (Klavier). DASDIE Brettl, 15 Uhr »Operetten zum Kaffee« Mit Alenka Genzel und Frank Matthias. DASDIE Brettl, 20 Uhr Live: »medlz — (das) läuft bei uns! Der Soundtrack unseres Lebens« LESUNG & BUCH Kaisersaal, Futterstraße 15/16, 16 und 20 Uhr Erfurter Herbstlese 2020: »Campino — Hope Street. Wie ich einmal englischer Meister wurde«

Campino, Frontmann der Band Die Toten Hosen, erzählt aus seiner Kindheit als Sohn einer Engländerin und eines Deutschen und von seiner rasenden Leidenschaft für den FC Liverpool. Foto: Paul Ripke

Mittelalterliche Mikwe, Kreuzgasse, 14 Uhr »Öffentliche Führung zum jüdischen Ritualbad« Eintritt frei!

Mo, 12. Oktober KABARETT & COMEDY Die Arche, 19.30 Uhr »Die 10 Verbote« VORTRAG & FÜHRUNG Augustinerkloster, Augustinerstraße 10, 12.15 Uhr »Führung in der Elisabethkapelle im ­Nikolaiturm« Dom zu Erfurt, 15 Uhr »Führung zur Domschatzkammer« KIDS, TEENS & FAMILY Musik Fabrik, Hirnzigenweg 31, 12 Uhr »Erlebnistag Riechen« REGION Weimar, Weimarhalle, Unescoplatz 1, 19.30 Uhr Konzert: »2. Sonderkonzert der Staatskapelle Weimar«

Di, 13. Oktober VORTRAG & FÜHRUNG Dom zu Erfurt, 13—16 Uhr »Führung zur Gloriosa« Flughafen Erfurt-Weimar, Bindersle­ bener Landstraße 100, 13 und 15 Uhr »Flughafen Sonntags Tour« Den Flughafen entdecken. Gedenk- und Bildungsstätte Andreas­ straße, Andreasstraße 37a, 14 Uhr »Öffentliche Führung« KIDS, TEENS & FAMILY Stadtgarten, Dalbergsweg 2a, 11 Uhr »Stillkracher« Mit dem Galli Theater Erfurt. Theater Waidspeicher, 11 Uhr Puppentheater: »Vier Märchen von Himmel und Erde« Geschichten aus Frankreich, Grönland, Russland und Nordamerika. Ab 5 Jahre! Theater Erfurt, 14 und 16 Uhr »Peter und der Wolf« Musikalisches Märchen von Sergej Prokofjew Ab 6 Jahre! Landesfilmdienst, Brühler Straße 52, 15 Uhr Kinderfilm: »Auf Augenhöhe« Ab 8 Jahre! Blaue Bühne Erfurt, Juri-Gagarin-Ring 116b, 16 Uhr »Lotta und der Stänkervogel« Theater im Palais, 16 Uhr »Frau Holle« SPORT Steigerwaldstadion, Arnstädter Stra­ ße 55, 14 Uhr Fußball Oberliga Süd: »FC Rot-Weiß Erfurt — FC An der Fahner Höhe« REGION Weimar, DNT, Theaterplatz 2 Musiktheater ab 4: »Die Königin der Farben«, 16 Uhr Schauspiel: »Rambazambabar — Comeback. Zurück in die Zukunft!«, 19.30 Uhr Weimar, Weimarhalle, Unescoplatz 1, 19.30 Uhr Konzert: »2. Sonderkonzert der Staatskapelle Weimar« Gespielt werden Anton Webern (5 Orchesterstücke op. 10), Arnold Schönberg (»Verklärte Nacht« op. 4) und Joseph Haydn (Sinfonie G-Dur Hob.: I:92 »Oxford«).

THEATER & BÜHNE Theater Waidspeicher, 19.30 Uhr Puppentheater: »Vier Märchen von Himmel und Erde« Geschichten aus Frankreich, Grönland, Russland und Nordamerika. KONZERT Kaisersaal, Futterstraße 15/16, 14 Uhr »Musik am Nachmittag« LESUNG & BUCH Kultur: Haus Dacheröden, 19.30 Uhr Erfurter Herbstlese 2020: »Rob van Essen — Der gute Sohn« Das Buch des Niederländers Rob van Essen ist voller bizarrer Begebenheiten und unerwarteter Wendungen. Es ist Dystopie, Thriller, autobiografisches Zeugnis und absurde Road-Novel zugleich. Foto: Henri Verhoef

Foto: Jana Nagel

nicht wenige leben gern und gut hierzulande. Aber der derzeitige Zustand des Landes kann doch nicht der optimale sein, oder?

Erinnerungsort Topf & Söhne, Sorben­ weg 7 Führung: »Integriert, ausgegrenzt, ermordet — Jüdische Nachbarn in Thüringen«, 18 Uhr Lesung: »Ich pflanze einen Flieder für Dich. Auf Schindlers Liste überlebt — Aus den Erinnerungen von Laura Hillman«, 19 Uhr Franz Mehlhose, 20.15 Uhr »Greta Taubert — Guten Morgen, Du Schöner« VORTRAG & FÜHRUNG Erinnerungsort Topf & Söhne, Sorben­ weg 7, 18 Uhr Führung: »Jüdische Nachbarn in Thüringen«


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SONSTIGES Esquina del Tango, Schlösserstraße 5, 21.30 Uhr »Practilonga« Mit DJ Héctor REGION Weimar, DNT, Theaterplatz 2, 20 Uhr Konzert: »Lieblingslieder: Italienisches Liederbuch« Von Hugo Wolf, mit Ylva Stenberg (Sopran), Max Landgrebe (Sprecher) und Stéphane Bölingen (Klavier).

Mi, 14. Oktober KABARETT & COMEDY Die Arche, 19.30 Uhr »Deutschland unterm Pflug reloaded« Das Programm präsentiert die kabarettistischen Highlights aus zwei erfolgreichen Solo-Programmen von Andreas Pflug und verschiedenen Ensemblestücken der letzten Jahre, die das Publikum begeistert haben. Ob nun als Napoleon, russischer Boxtrainer, Liedermacher oder neugieriger Hauswart. Aufgefädelt werden die Szenen wie ein Lebenslauf von der Geburt bis zur Rente. Andreas Pflug ist seit 1983 dabei und wird auch im 40. Jubiläumsjahr der Arche alle Register ziehen. Am Klavier virtuos begleitet von Yulia Martynova, am Schlagzeug mit Burkhard Wieditz oder Robert Willeke. KINO & FILM Kultur: Haus Dacheröden, 19 Uhr Erlesene Filme: »Wer die Nachtigall stört« LESUNG & BUCH Kultur: Haus Dacheröden, 19 Uhr »Literarischer Salon — Auf den Spuren vergessener und bekannter Dichterinnen« VORTRAG & FÜHRUNG Angermuseum, 13 Uhr »Kunstpause am Mittag — 10 Minuten Kunstbetrachtung« Eintritt frei! Dom zu Erfurt »Führung zum Marienmosiak«, 13 Uhr »Führung zur Domschatzkammer«, 15 Uhr »Die Beleuchtung des Domes im Mittelalter«, 19.30 Uhr KIDS, TEENS & FAMILY Atelier Puppenspiel, Leipziger Straße 15, 10 Uhr Puppentheater: »Schneeweißchen und Rosenrot« Nach dem Märchen der Gebrüder Grimm. Ab 4 Jahre! Theater Waidspeicher, 10 Uhr Puppentheater: »Vier Märchen von Himmel und Erde« Geschichten aus Frankreich, Grönland, Russland und Nordamerika. Ab 5 Jahre! Musik Fabrik, Hirnzigenweg 31, 12 Uhr »Erlebnistag Schmecken«

Do, 15. Oktober KABARETT & COMEDY Die Arche, 19.30 Uhr »Wir gehen flöten — Das Kabarettical« DASDIE Brettl, 20 Uhr Live: »Yves Macak — R-zieher. Echt jetzt?« DASDIE Live, 20 Uhr Live: »Kay Ray — Die Kay Ray Show« KONZERT Michaeliskirche, Michaelisstraße 11, 19.30 Uhr »Irish Folk« Mit Tim O’Shea VORTRAG & FÜHRUNG Dom zu Erfurt, 9—13 Uhr »Führung zur Gloriosa« Außenstelle der Behörde der StasiUnterlagen, Petersberg 19, 16 Uhr Führung: »Unterwegs im Archiv« Mittelalterliche Mikwe, Kreuzgasse, 16 Uhr »Öffentliche Führung zum jüdischen Ritualbad« Eintritt frei! Augustinerkloster, Augustinerstraße 10, 19 Uhr Vortrag: »Wilhelm Ernst Tentzel (1659— 1707) — Leben und Werk eines Polyhistors« Referent: Michael Hartmann Eintritt frei! Kultur: Haus Dacheröden, 19.30 Uhr Vortrag: »Wenn jemand eine Reise tut... — Indien« Mit der Hydrogeologin Theresa Frommen und der Filmemacherin Katalin Ambrus. KIDS, TEENS & FAMILY Atelier Puppenspiel, Leipziger Straße 15, 10 Uhr Puppentheater: »Schneeweißchen und Rosenrot« Nach dem Märchen der Gebrüder Grimm. Ab 4 Jahre! SONSTIGES Havana Bar, Neuwerkstraße 10, 20 Uhr »Internationaler Stammtisch — Fremde werden Freunde« Estación del Tango, Schmidtstedter Straße 34, 21 Uhr »Tango-Übungsabend« REGION Weimar, DNT, Theaterplatz 2, 19.30 Uhr Schauspiel: »Rambazambabar — Comeback. Zurück in die Zukunft!«

Fr, 16. Oktober THEATER & BÜHNE Galli Theater, 19.30 Uhr »Froschsalat« Die Schotte, 20 Uhr »Kunst« Ein modernes Kunstwerk, drei Männer, drei Meinungen. Serge hat für eine Rie-

KABARETT & COMEDY Die Arche, 18 und 20 Uhr »Die 10 Verbote« DASDIE Stage, 19.30 Uhr Kabarett Erfurter Puffbohne: »Déjà-vu — Augen auf und durch« DASDIE Brettl, 20 Uhr Live: »Wladimir Kaminer — Die KaminerShow 2020« DASDIE Live, 20 Uhr »Die academixer — Nimm mich, es wird eh nicht besser...« KONZERT

Theater Erfurt, 18 und 20.30 Uhr »Play Bach! — Daniel Hope et al.« Daniel Hope bedarf wohl keiner Vorstellung: Als einer der führenden Violinisten unserer Zeit hat er bereits früh die Bühnen der Welt erobert, mit seinen vielfältigen Musikprojekten, Büchern und Filmen schafft er es heute wie kaum ein anderer, Menschen für die klassische Musik zu begeistern. Und nicht erst seit seiner Mitgliedschaft im legendären Beaux Arts Trio gehört seine Liebe auch der Kammermusik. Nach Erfurt kommt er daher mit einem Programm, das Bach in Beziehung zur Romantik wie zur Moderne setzt — und dabei reichlich Möglichkeiten bietet, sich von der Virtuosität und immensen Spielfreude Daniel Hopes und seiner Freunde anstecken zu lassen. Jazzclub, Juri-Gagarin-Ring 140a, 20 Uhr Jazzmeile Thüringen 2020: »Christoph Stiefel Inner Language Trio« Christoph Stiefel zuzuhören ist ein großes Vergnügen. Die Musik als Ganzes wirkt immer schlüssig und stimmig und trotzdem immer wieder überraschend. Es ist Musik, die den Kopf frei macht, die dazu einlädt, sich dem Fluss hinzugeben. Seine Auseinandersetzung mit der Isorhythmik auf höchstem künstlerischem Niveau lässt ihn überdies zu einem Unikat im Jazz werden. DISCO, CLUB & PARTY Engelsburg, 23 Uhr »Indiedisco — Kraftklub Special«

LESUNG & BUCH Ratsgymnasium, Meister-EckehardtStraße 6, 19.30 Uhr Erfurter Herbstlese 2020: »Valerie Schönian & Steffen Dobbert — Ostbewusstsein« 30 Jahre Deutsche Einheit — warum Nachwendekinder für den Osten streiten und was das für die Deutsche Einheit bedeutet. Fotos: Agentur

KIDS, TEENS & FAMILY Jugendhaus Fritzer, Talstraße 13, 15 Uhr »Dancecrew wanted! — Offener Tanzraum«

REGION Weimar, DNT, Theaterplatz 2, 20 Uhr Stammtischgespräch: »Russisch — Jüdisch — Deutsch« Jüdische Kontingentflüchtlinge zwischen Integration und Antisemitismus in Deutschland.

sensumme ein »weißes Bild mit weißen Streifen« gekauft, das Marc einfach »Scheiße« findet. Ein erbitterter Kampf entbrennt, den auch Yvan, der Dritte im Bunde, nicht schlichten kann. Zwischen den Männern tun sich tiefe Gräben auf, und die langjährige, enge Beziehung zwischen den Dreien steht auf einmal zur Disposition. Theater Erfurt, Studio.Box, 20 Uhr 7. Internationales Tanztheater Festival 2020: »Tanztheater Erfurt — Getanztes Interview I« Tanzimprovisation mit Veronica Bracaccini und Martin Angiuli Theater im Palais, 20 Uhr »Männer und andere Missverständnisse« Tourist-Info, Benediktsplatz 1, 20 Uhr Erfurter Theatersommer: »Tatort Erfurt« Krimispaziergang durch Keller und dunkle Hinterhöfe. Foto: Oliver Carl

Jugendhaus Fritzer, Talstraße 13, 18 Uhr »Basketballtraining«

Buchhandlung Peterknecht, Anger 28, 20 Uhr 5. Krimifestival Erfurt: »Lucas Fassnacht — Die Mächtigen« Im Zenit seiner Macht stürzt sich einer der bedeutendsten Konzernchefs des Landes in den Tod. An seine Stelle tritt Fridolin von Wolfenweiler, und dieser hat eine kühne Vision: die Entwicklung einer Software, die den kompletten Zahlungsverkehr Europas abwickeln soll — schnell, transparent, sicher. Um die Sicherheit der Software zu überprüfen, wird der berüchtigte IT-Spezialist Tamás Varta angeheuert. Varta entdeckt mysteriöse Fehler im Code. Und ahnt, dass ihn die Entdeckung das Leben kosten kann … Foto: Frank Hanewacker/Sedan Sieben

Oktober 2020

VORTRAG & FÜHRUNG Dom zu Erfurt »Führung zum Marienmosiak«, 13 Uhr »Führung zur Gloriosa«, 14—16 Uhr Deutsches Gartenbaumuseum, Gotha­ er Straße 50, 17 Uhr »BUGA-Spaziergang — Neuigkeiten von der Cyriaksburg« Augustinerkloster, Augustinerstraße 10, 20 Uhr »Luthers schlaflose Nächte« Klosterführung bei Kerzenschein mit Gute-Nacht-Tropfen im Klosterkeller. KIDS, TEENS & FAMILY Theater Waidspeicher, 10 Uhr Puppentheater: »Die Reise zum Mittelpunkt des Waldes« Tief drinnen im Wald wohnt der Reuber. Er grüllt, erschreckt Bären, raubt Spaziergänger aus, schießt mit Kastanien und stinkt die Socken voll. Es gibt viele schaurige Geschichten über ihn, aber kaum jemand kennt ihn wirklich. Ein junger Forscher begibt sich allein auf eine Expedition ins Unbekannte, um den Reuber aufzuspüren. Einen ganzen Monat lang haust er bei ihm und erlebt im Mittelpunkt des Waldes sein größtes Abenteuer. Ab 9 Jahre! Musik Fabrik, Hirnzigenweg 31, 12 Uhr »Erlebnistag Hören«


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SONSTIGES KulturQuartier Schauspielhaus, Klos­ tergang 4, 15—20 Uhr »Containerbar trifft Familiencafé« Esquina del Tango, Schlösserstraße 5, 21 Uhr »Tango Bar« REGION Weimar, DNT, Theaterplatz 2, 19.30 Uhr Musical: »Cabaret« Von Joe Masteroff (Buch), John Kander (Musik) und Fred Ebb (Gesangstexte).

Sa, 17. Oktober THEATER & BÜHNE

Theater Erfurt, 18.30 und 20.30 Uhr PREMIERE: »Der Schauspieldirektor« Ein Regisseur möchte mit seinem Ensemble Mozarts »Schauspieldirektor« inszenieren — doch sein Alleinherrscheranspruch, seine ungewohnten Ideen und die Eigenheiten der Darsteller sorgen bei den Proben für eine Reihe von Schwierigkeiten. Kann es dennoch gelingen, das Publikum mit einer großartigen Inszenierung zu begeistern? Galli Theater, 19.30 Uhr »Froschsalat« DASDIE Live, 20 Uhr Travestie-Revue: »Pretty Wo(men)« Die Schotte, 20 Uhr »Kunst« — Komödie von Yasmina Reza Theater im Palais, 20 Uhr »Männer und andere Missverständnisse« Tourist-Info, Benediktsplatz 1, 20 Uhr Erfurter Theatersommer: »Tatort Erfurt« Krimispaziergang durch Keller und dunkle Hinterhöfe. KABARETT & COMEDY Alte Oper, 19.30 Uhr Live: »Rainald Grebe — Das Münchhausenkonzert« In unserer Gegenwart der Fake News und des Bullshits hätte sich Münchhausen doch eigentlich wohlfühlen müssen. Rainald Grebe befürchtet, er würde eher darunter leiden, kein Alleinstellungsmerkmal mehr zu haben. Rest in peace, Baron, du hast gewonnen! Also zieht sich Rainald Grebe nun an den eigenen Haaren aus dem Sumpf und begibt sich in die Welt der Lügen und Halbwahrheiten, der Behauptungen und Schönfärbereien, der Hochstapeleien, Übertreibungen und Verschwörungstheorien. Und alles ist wahr! DASDIE Stage, 19.30 Uhr Live: »Philipp Schaller und Erik Lehmann — Alphamännchen« DASDIE Brettl, 20 Uhr Live: »Helmut Schleich — Kauf, Du Sau!« Die Arche, 20 Uhr »Arche Royal« Talkgast: Gregor Gysi KONZERT Café Füchsen, Hütergasse 13, 20 Uhr Live: »The Black Elephant Band« Ilvers, 20 Uhr Live: »Wisecräcker« [Ska]

Kaisersaal, Futterstraße 15/16, 20 Uhr Live: »Ute Lemper — Rendezvous with Marlene« VORTRAG & FÜHRUNG Augustinerkloster, Augustinerstraße 10 »Lebenslust und Seelenqualen — Luther in Erfurt. Eine sinnliche Führung zu Luther-Orten in Erfurt«, 11 Uhr »Kloster kulinarisch — Essen wie zu Luthers Zeiten. Führung durch das Kloster mit anschließender Brotzeit«, 13 Uhr Dom zu Erfurt »Führung zur Gloriosa«, 11—16 Uhr »Führung zur Domschatzkammer«, 15 Uhr Alte Synagoge, Waagegasse 8, 11.15 Uhr »Öffentliche Führung« Gedenk- und Bildungsstätte Andreas­ straße, Andreasstraße 37a, 14 Uhr »Öffentliche Führung« Mittelalterliche Mikwe, Kreuzgasse, 14 Uhr »Öffentliche Führung zum jüdischen Ritualbad« — Eintritt frei! KIDS, TEENS & FAMILY Flughafen Erfurt-Weimar, Bindersle­ bener Landstraße 100, 10 Uhr »Flughafen Ferien Tour« Den Flughafen zur Ferienzeit entdecken. Theater Erfurt, Studio.Box, 10 und 11.30 Uhr »Café Keks — Fred und Anabel. Eine Liebesgeschichte« Geschichten und Musik mit der Opernmaus Frieda. Ab 4 Jahre! Theater Waidspeicher, 15 Uhr Puppentheater: »Die Reise zum Mittelpunkt des Waldes« Monolog für einen Reuber. Ab 9 Jahre! Theater im Palais, 16 Uhr »Rotkäppchen« SPORT Steigerwaldstadion, Arnstädter Stra­ ße 55, 14 Uhr Fußball Oberliga Süd: »FC Rot-Weiß Erfurt — FC Oberlausitz Neugersdorf« SONSTIGES Parkplatz Bonhoefferstraße, 7—14 Uhr »Floh- und Trödelmarkt« Domplatz, 10—17 Uhr »Deutsch-Holländischer Stoffmarkt« Messe Erfurt, 16—24 Uhr »Nachtflohmarkt« REGION Weimar, DNT, Theaterplatz 2 PREMIERE: »Hoffnung — schiller synthesized. Gedichte und Balladen von Friedrich Schiller«, 18 Uhr Musiktheater: »Warten auf Wunder — Die Gala mit allem, was geht«, 19.30 Uhr

So, 18. Oktober THEATER & BÜHNE Theater Erfurt, 16 und 18.30 Uhr »Drunter und drüber« Ein musikalischer Abend in 10 Zimmern. KABARETT & COMEDY DASDIE Stage, 10 Uhr »Kabarett-Brunch« Die Arche, 17 Uhr »Alles Lüge« Lügen sind ein Fundament unserer Gesellschaft und ersparen uns den Schmerz der Wahrheit. Wer will schon seine Beziehung mit dem Satz riskieren: »Schatz, ich bin heute wieder mal fremd gegangen!«.

Oder ein Politiker gibt offen zu, dass er seine Versprechungen niemals halten kann. Lügen ist gegenüber der nackten Wahrheit eine hohe Kunst, also auch eine kreative Herausforderung für das Kabarett. Foto: Albert Bogensperger

Bibliothek Domplatz, 15.30 Uhr »Auch wer lesen kann, hört gerne zu« Lug und Trug — Geschichten und Berichte über Mogeleien und Hinterhalt. Jugendhaus Fritzer, Talstraße 13, 16 Uhr »Turnier des Monats«

Oktober 2020

KONZERT Theater Erfurt, 11 und 14 Uhr »Bächli & Bächli« Klavier mit Samuel und Tomas Bächli. VORTRAG & FÜHRUNG Dom zu Erfurt, 13—16 Uhr »Führung zur Gloriosa« Gedenk- und Bildungsstätte Andreas­ straße, Andreasstraße 37a, 14 Uhr »Öffentliche Führung« Flughafen Erfurt-Weimar, Bindersle­ bener Landstraße 100, 18.30 Uhr »Flughafen Abend Tour« Den Flughafen am Abend entdecken. KIDS, TEENS & FAMILY Theater Erfurt, Studio.Box, 10 und 11.30 Uhr »Café Keks — Fred und Anabel. Eine Liebesgeschichte« Geschichten und Musik mit der Opernmaus Frieda. Ab 4 Jahre! Stadtgarten, Dalbergsweg 2a, 11 Uhr »Stillkracher« Mit dem Galli Theater Erfurt. Theater Waidspeicher, 11 Uhr Puppentheater: »Vier Märchen von Himmel und Erde« Geschichten aus Frankreich, Grönland, Russland und Nordamerika. Ab 5 Jahre! Landesfilmdienst, Brühler Straße 52, 15 Uhr Kinderfilm: »Winnetous Sohn« Ab 8 Jahre! Theater im Palais, 16 Uhr »Rotkäppchen« REGION Weimar, DNT, Theaterplatz 2 Konzert: »Cafékonzert — Musik! Musik! mit dem Salonorchester Belvedere Weimar«, 15 Uhr Schauspiel: »Ein Sommernachtstraum«, 18 Uhr

Mo, 19. Oktober KABARETT & COMEDY Die Arche, 19.30 Uhr »Die 10 Verbote« LESUNG & BUCH Buchhandlung Peterknecht, Anger 28, 20 Uhr 5.Krimifestival Erfurt: »Eva Almstädt — Ostseegruft« Kommissarin Pia Korittki steht am Grab einer Freundin, als ein Unbekannter die Trauerfeier stört und erklärt, dass der Tod kein Unfall gewesen sei, sondern Mord. Als Pia später nachhaken will, ist der Mann verschwunden. Sie beginnt zu recherchieren — und findet heraus, dass sich die Freundin von jemandem verfolgt gefühlt und große Angst gehabt hat. Und dann behauptet die Ex-Frau des Witwers,

dass auch auf sie während ihrer Ehe ein Mordanschlag verübt worden sein soll … VORTRAG & FÜHRUNG Augustinerkloster, Augustinerstraße 10, 12.15 Uhr »Führung in der Elisabethkapelle im Nikolaiturm« Dom zu Erfurt, 15 Uhr »Führung zur Domschatzkammer« Kultur: Haus Dacheröden, 19 Uhr »Philosophy after work — Blaise Pascal: Gedanken über die Religion und einige andere Gegenstände« Mit Dietlinde Schmalfuß-Pflicht KIDS, TEENS & COMEDY Atelier Puppenspiel, Leipziger Straße 15, 10 Uhr Puppentheater: »Der Kaiser und die Nachtigall« Nach dem Märchen von Hans Christian Andersen. Ab 5 Jahre!

Di, 20. Oktober THEATER & BÜHNE

Theater Waidspeicher, 19.30 Uhr Puppentheater: »Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran« Momo ist elf und wächst in Paris in einem jüdisch-orthodoxen Umfeld auf. Sein großväterlicher Freund und Lehrer wird der alte muslimische Kolonialwarenhändler Monsieur Ibrahim, den alle einen Araber nennen. Er begleitet ihn beim Erwachsenwerden. Denn Monsieur Ibrahim kennt die Geheimnisse des Glücks und des Lächelns. Das hilft selbst in den schwierigsten Situationen: im Männerhaushalt mit dem schwermütigen Vater, beim Konservenklauen und bei den Mädchen in der Rue de Paradis. LESUNG & BUCH Landeskriminalamt, Kranichfelder Straße 1, 20 Uhr 5. Krimifestival Erfurt: »Arno Strobel — Die App« Arno Strobel liebt Grenzerfahrungen und teilt sie gern mit seinen Lesern. Deshalb sind seine Thriller wie spannende Entdeckungsreisen zu den dunklen Winkeln der menschlichen Seele und machen auch vor den größten Urängsten nicht Halt. Seine Themen spürt er dabei meist im Alltag auf und erst, wenn ihn eine Idee nicht mehr loslässt und er den Hintergründen sofort mit Hilfe seines Netzwerks aus Experten auf den Grund gehen will, weiß er, dass der Grundstein für seinen nächsten Roman gelegt ist. Alle seine bisherigen Thriller waren Bestseller. VORTRAG & FÜHRUNG Erinnerungsort Topf & Söhne, Sorben­ weg 7, 19 Uhr »Gedenkstätten im Umbruch« Prof. Dr. Jens-Christian Wagner im Gespräch mit Henry Bernhard. KIDS, TEENS & COMEDY Atelier Puppenspiel, Leipziger Straße 15, 10 Uhr Puppentheater: »Findelkind — Die Geschichte einer Freundschaft« Ab 4 Jahre! Flughafen Erfurt-Weimar, Bindersle­ bener Landstraße 100, 10 Uhr »Flughafen Ferien Tour« Den Flughafen in den Ferien entdecken. SONSTIGES Esquina del Tango, Schlösserstraße 5, 21.30 Uhr »Practilonga« — Mit DJ Héctor


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Mi, 21. Oktober KABARETT & COMEDY Die Arche, 19.30 Uhr »Schöne Aussichten«

Foto: Noa Beschorner

LESUNG & BUCH Kultur: Haus Dacheröden, 19.30 Uhr Erfurter Herbstlese 2020: »Barbara Thériault — Die Bodenständigen« Barbara Thériault, kanadische Soziologin und erste Studentin der neugegründeten Erfurter Universität, erkundet in kurzweiligen Feuilletons Alltag und Stimmung in Erfurt und Umgebung.

Naturkundemuseum, 19.30 Uhr Vortrag: »Glücksvögel — Das Jahr der Kraniche« Referent: Dr. Christoph F. Robiller KIDS, TEENS & FAMILY Atelier Puppenspiel, Leipziger Straße 15, 10 Uhr Puppentheater: »Der Kaiser und die Nachtigall« Nach dem Märchen von Hans Christian Andersen. Ab 5 Jahre! Theater Waidspeicher, 10 Uhr Puppentheater: »Abends zieht der Mond die Strümpfe aus« Eine Geschichte über die Angst vor der Dunkelheit. — Ab 3 Jahre! Jugendhaus Fritzer, Talstraße 13, 16 Uhr »FIFA-Turnier« Kultur: Haus Dacheröden, 16 Uhr Bilderbuchkino: »Das Neinhorn« Von Marc-Uwe Kling REGION Weimar, DNT, Theaterplatz 2, 20 Uhr Schauspiel: »Love Letters« Von A.R. Gurney

Buchhandlung Peterknecht, Anger 28, 20 Uhr 5. Krimifestival Erfurt: »Alexander Oetker — Zara und Zoë. Tödliche Zwillinge« Ein Terror-Anschlag erschüttert San Sebastián. Das Ziel: die Sommerakademie von Friedensnobelpreisträgerin Ashrami Rafiki. Die Opfer: über 1.500 junge Frauen aus aller Welt. Mit dieser schrecklichen Vorahnung schreckt Terror-Profilerin Zara von Hardenberg aus einem Alptraum hoch. Die beste Profilerin von Europol kann sich jedes Detail merken, entdeckt jeden noch so kleinen Hinweis und ahnt die nächsten Schritte ihrer Gegner voraus — doch sie kann keine Regeln brechen. Zara sieht sich gezwungen, erneut ihre Zwillingsschwester Zoë um Hilfe zu bitten. Denn die Profi-Killerin der korsischen Mafia schert sich nicht um Regeln und Gesetze und kennt nur eine einzige Grenze: sich selbst. Also müssen sie wieder die Rollen tauschen und einen Fall lösen, der sie tief in ihre eigene Familiengeschichte führen wird. Foto: Gene Glover

REGION Weimar, DNT, Theaterplatz 2 Junges DNT von 2 bis 3: »Concerto Piccolino«, 15 und 16.30 Uhr Schauspiel: »Oldtimer — als der Mauerfall, mein Ford Fiesta und ich 30 wurden«, 20 Uhr

Do, 22. Oktober THEATER & BÜHNE Kaisersaal, Futterstraße 15/16, 19.30 Uhr »The Johnny Cash Show« Theater im Palais, 20 Uhr »Candlelight und Liebestöter« KABARETT & COMEDY Die Arche, 19.30 Uhr »Alles Lüge!« KONZERT Theater Erfurt, 18 und 20.30 Uhr »2. Sinfoniekonzert« Werke von Peter Tschaikowsky Museumskeller, 20 Uhr Live: »Ana Popovic & Band« Die Serbin Ana Popovic hat es ihr ganzes Leben in den Westen gezogen. Schon als Kind verliebte sie sich in den amerikanischen Blues. In den Niederlanden studierte sie am Konservatorium für Jazz und Weltmusik. Nach mehr als zehn Jahren in Amsterdam zog sie, ihrer Kunst und Karriere folgend, nach Memphis, um dort mit Musikern aus den Südstaaten der USA zusammenzuarbeiten.

VORTRAG & FÜHRUNG Angermuseum, 13 Uhr »Kunstpause am Mittag — 10 Minuten Kunstbetrachtung« Eintritt frei! Dom zu Erfurt »Führung zum Marienmosaik«, 13 Uhr »Führung zur Domschatzkammer«, 15 Uhr

Foto: Jürgen Bauer

Alte Parteischule, Werner-Seelen­ binder-Straße 14, 20 Uhr 5. Krimifestival Erfurt: »Romy Hausmann — Marta schläft« Es ist Jahre her, dass man Nadja für ein grausames Verbrechen verurteilt hat. Nach ihrer Haftentlassung wünscht sie sich nichts sehnlicher, als ein normales Leben zu führen. Doch dann geschieht ein Mord. Und der soll ungeschehen gemacht werden. Ein abgelegenes Haus wird zum Schauplatz eines bizarren Spiels — denn Nadjas Vergangenheit macht sie zum perfekten Opfer. Und zur perfekten Mörderin...

LESUNG & BUCH Kultur: Haus Dacheröden, 19.30 Uhr Erfurter Herbstlese 2020: »Thomas Sparr — Todesfuge. Biographie eines Gedichts« Thomas Sparr zeichnet die Geschichte des berühmten Gedichts von Paul Celan nach, die eng verwoben ist mit der Biographie ihres Autors.

VORTRAG & FÜHRUNG Dom zu Erfurt, 9—13 Uhr »Führung zur Gloriosa« Mittelalterliche Mikwe, Kreuzgasse, 16 Uhr »Öffentliche Führung zum jüdischen Ritualbad« Eintritt frei! KIDS, TEENS & FAMILY Atelier Puppenspiel, Leipziger Straße 15, 10 Uhr Puppentheater: »Findelkind — Die Geschichte einer Freundschaft« Ab 4 Jahre! Flughafen Erfurt-Weimar, Bindersle­ bener Landstraße 100, 10 Uhr »Flughafen Ferien Tour« Den Flughafen in den Ferien entdecken. Theater Waidspeicher, 10 Uhr Puppentheater: »Abends zieht der Mond die Strümpfe aus« Eine Geschichte über die Angst vor der Dunkelheit. Ab 3 Jahre! SONSTIGES Estación del Tango, Schmidtstedter Straße 34, 21 Uhr »Tango-Übungsabend« REGION Weimar, DNT, Theaterplatz 2, 20 Uhr »Sehnsucht nach Zufall — Ein Ringelnatzabend mit Kompositionen von Eckehard Mayer«

Fr, 23. Oktober THEATER & BÜHNE Blaue Bühne Erfurt, Juri-Gagarin-Ring 116b, 19.30 Uhr »Eine Frau braucht einen Plan«

Foto: Karola Bauer

Oktober 2020

Treffpunkt der Moderne GRASSIMESSE vom 22.—25.10.2020 in Leipzig Designinteressierte und Liebhaber schöner Dinge kommen am Wochenende in Leipzig auf ihre Kosten: die GRASSIMESSE lädt zum Schauen, Informieren und Kaufen hochwertiger Produkte ein. www.grassimesse.de Galli Theater, 19.30 Uhr »Seele oder Silikon?« Die Schotte, 20 Uhr »Im Wald ist man nicht verabredet« Elsie erscheint ungebeten — jedoch mit großem Witz und Herz — im Waldidyll der Brüder Simon und Anton. Die Beiden haben sich in eine Hütte fern ab der Zivilisation zurückgezogen. Simon muss sich aus der Welt verabschieden und Anton irgendwann in sie zurückkehren. Doch dann »beginnt die Uhr zu laufen« und alles wird anders: schräg, zauberhaft, unberechenbar — wie ein Roadtrip an einem Ort, der das ganze Leben umarmt! Eine berührende Hommage an das Zusammensein im Jetzt und Anderswo! Theater Erfurt, Studio.Box, 20 Uhr »Go Papi Go« Gastspiel des Theaters im Palais. Theater im Palais, 20 Uhr »Männer und andere Missverständnisse« Theater Waidspeicher, 21 Uhr Puppentheater: »Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran« Eine religionsübergreifende Parabel über Toleranz, Weisheit, Glück — und eine ungewöhnliche Freundschaft. KABARETT & COMEDY Die Arche, 18.30 Uhr »Deutschland unterm Pflug reloaded« DASDIE Stage, 19.30 Uhr Kabarett Erfurter Puffbohne: »Verlieben, Verlogen, Ausgezogen« DASDIE Live, 20 Uhr Live: »Jan Philipp Zymny — surREALITÄT” Jan Philipp Zymny ist Stand-Up, Slam Poet, Autor und Kabarettist und liefert einen Abend für alle, denen gewöhnliche Comedy zu doof, Philosophie zu anstrengend und die Realität zu langweilig ist. KONZERT Theater Erfurt, 18 und 20.30 Uhr »2. Sinfoniekonzert« Werke von Peter Tschaikowsky Jazzclub, Juri-Gagarin-Ring 140a, 20 Uhr Jazzmeile Thüringen 2020: »Hugo Fernández New Grounds Quartet« Das Hugo Fernández New Grounds Quartet ist das Treffen von vier hochkarätigen Musikern aus Mexico, Bulgarien und Deutschland, um eine neue Vision des zeitgenössischen Jazz zu entwickeln. Die Interaktion und Energie dieses Ensembles wird Sie an unerwartet klingende Orte führen. KINO & FILM Kultur: Haus Dacheröden, 19.30 Uhr Film und Gespräch: »Wer ist Undine?«


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Oktober 2020

VORTRAG & FÜHRUNG Dom zu Erfurt »Führung zum Marienmosaik«, 13 Uhr »Führung zur Gloriosa«, 14—16 Uhr Augustinerkloster, Augustinerstraße 10, 20 Uhr »Luthers schlaflose Nächte« Klosterführung bei Kerzenschein mit Gute-Nacht-Tropfen im Klosterkeller. KIDS, TEENS & FAMILY Atelier Puppenspiel, Leipziger Straße 15, 10 Uhr Puppentheater: »Findelkind — Die Geschichte einer Freundschaft«. Ab 4 Jahre! Jugendhaus Fritzer, Talstraße 13, 20 Uhr »Wii just dance«

Theater im Palais, 20 Uhr »Candlelight und Liebestöter« KABARETT & COMEDY DASDIE Stage, 19 Uhr »Kabarett-Dinner« Die Arche, 21.30 Uhr »Wir gehen flöten! — Das Kabarettical« KONZERT Predigerkirche, Predigerstraße 5, 17 Uhr Konzert: »Kammerchor der Universität Erfurt« Gesungen wird Maurice Durufé (Requiem op. 9). Alte Parteischule, Werner-Seelenbin­ der-Straße 14, 19 Uhr »Thüringen Grammy 2020 — Finale« Engelsburg, 19 Uhr Live: »Tim Vantol« [Singer-Songwriter / Rock] DASDIE Brettl, 20 Uhr Live: »GlasBlasSing — Happy Hour« Dass selbst Trauermärsche heiter klingen, wenn man sie auf Flaschen spielt, haben GlasBlasSing auch in der Vergangenheit schon empirisch belegt. Jetzt stellen sie sich mit »Happy Hour« furchtlos und gänzlich den Sonnenseiten des Lebens. Zwei Stunden akustische Wonnen, erzeugt auf allem, was der Flüssigkeitenaufbewahrungsfachhandel zu bieten hat. Heiligen Mühle, 20 Uhr Live: »Best Adams — Bryan Adams Cover Band« Die Best Adams Cover Band bringt die Musik Bryan Adams zu Euch und macht jede Veranstaltung zu einem Highlight. Mit sämtlichen alten und neuen Hits — absolut professionell und mit Hingabe präsentiert — dafür steht die Best Adams Band! Best Adams feiert mit Euch gemeinsam einen rauschenden Bryan Adams Mainstream Abend. Mit allen großen Hits und Ohrwürmern, mit original Sound und auch der herrlich rauen Stimme, nach der Ihr Euch fragen werdet: war’s nun das Original? Oder die Kopie? Oder sogar besser? Foto: Agentur

LESUNG & BUCH Buchhandlung Peterknecht, Anger 28, 20 Uhr 5. Krimifestival Erfurt: »Sophie Bonnet — Provenzalischer Stolz. Ein Fall für Pierre Durand« Die Angst geht um in der Camargue. Während Pierre Durand in einem Hausboot durch das Rhônedelta fährt, verbreitet sich ein Kettenbrief mit einer Weissagung, die den Tod dreier Sünder ankündigt. Tatsächlich wird kurz darauf ein Toter mit geschwärztem Gesicht aufgefunden. Es handelt sich um einen Kriminalbeamten, der verdeckt im Milieu der »gens du voyage« ermittelt hatte. Doch es gibt einen Zeugen, der sich an Bord von Pierres Hausboot versteckt und behauptet, sein Gedächtnis verloren zu haben. Der Präfekt bittet den ehemaligen Dorfpolizisten um Unterstützung. Mit Hilfe einer »gitane« versucht Pierre, dem Geheimnis der Kettenbriefe auf die Spur zu kommen... Franz Mehlhose, 20.15 Uhr Lesung: »Alexander Kühne — Kummer im Westen« Berlin 1989. Die Mauer ist gefallen. Im Osten war Anton ein Szeneheld, der dort mit seinem eigenen Club den Traum von Freiheit lebte. Nun geht er nach der Grenzöffnung mit großen Hoffnungen in den Westen. Doch er wird bitter enttäuscht, denn dort wartet niemand auf ihn. So führt ihn sein Weg zurück in die neuen Bundesländer, zurück nach Düsterbusch. Kann er noch einmal die Szene mobilisieren?

SONSTIGES KulturQuartier Schauspielhaus, Klos­ tergang 4, 15—20 Uhr »Containerbar trifft Familiencafé« REGION Weimar, DNT, Theaterplatz 2, 19.30 Uhr Musical: »Cabaret« Von Joe Masteroff (Buch), John Kander (Musik) und Fred Ebb (Gesangstexte).

Sa, 24. Oktober THEATER & BÜHNE Theater Erfurt, 18 und 20.30 Uhr »Der Schauspieldirektor« Singspiel von Wolfgang Amadeus Mozart Theater Waidspeicher, 19 Uhr Puppentheater: »Die Reise zum Mittelpunkt des Waldes« Monolog für einen Reuber. Galli Theater, 19.30 Uhr »Seele oder Silikon?« DASDIE Live, 20 Uhr Travestie-Revue: »Pretty Wo(men)« Die Schotte, 20 Uhr »Im Wald ist man nicht verabredet« Dramödie von Anne Nather

Theater Erfurt, Studio.Box, 20 Uhr »Franz Schubert — Die schöne Müllerin« Liederabend mit Julian Freibott und Ralph Neubert. DISCO, CLUB & PARTY Engelsburg, 23 Uhr »Zurück in die Zukunft« [60er / 70er / 80er / 90er / 2000er / Zukunftsmusik] LESUNG & BUCH Buchhandlung Peterknecht, Anger 28, 19 Uhr 5. Krimifestival Erfurt: »Su Turhan — Tödliche Auszeit. Ein neuer Fall für Kommissar Pascha«


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VORTRAG & FÜHRUNG Augustinerkloster, Augustinerstraße 10, 11 Uhr »Lebenslust und Seelenqualen — Luther in Erfurt« Eine sinnliche Führung zu Luther-Orten in Erfurt. Dom zu Erfurt »Führung zur Gloriosa«, 11—16 Uhr »Führung zur Domschatzkammer«, 15 Uhr Alte Synagoge, Waagegasse 8, 11.15 Uhr »Öffentliche Führung« Gedenk- und Bildungsstätte Andreas­ straße, Andreasstraße 37a, 14 Uhr »Öffentliche Führung« Mittelalterliche Mikwe, Kreuzgasse, 14 Uhr »Öffentliche Führung zum jüdischen Ritualbad« Eintritt frei! KIDS, TEENS & FAMILY Theater im Palais, 16 Uhr »Das tapfere Schneiderlein« SPORT Riethsporthalle, Essener Straße 20, 18 Uhr 1. Bundesliga Volleyball Frauen: »Schwarz-Weiß Erfurt — SC Potsdam« SONSTIGES Parkplatz Bonhoefferstraße, 7—14 Uhr »Floh- und Trödelmarkt« Kultur: Haus Dacheröden, 10—15 Uhr Workshop: »Werkstatt kreatives Schreiben« Mit Anke Engelmann Messe Erfurt »Handgemacht — Der Marktplatz für Kreative, Designer und Upcycling-Produkte«, 11—18 Uhr »StoWoMa- Alles für Selbermacher«, 11—18 Uhr REGION Weimar, E-Werk, Am Kirschberg 4, 16 Uhr PREMIERE: »Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch« Familienoper von Elisabeth Naske nach Michael Ende. Weimar, DNT, Theaterplatz 2, 19.30 Uhr Tanz: »Wir — Ballettabend mit Musik von Johann Sebastian Bach« Gastspiel des Landestheaters Eisenach.

So, 25. Oktober

Mo, 26. Oktober

Di, 27. Oktober

THEATER & BÜHNE Kultur: Haus Dacheröden, 16 Uhr »Vom Hörensagen — Salon für akustische Kunst« Corona-Akustisches zur Krise. Theater Erfurt, 16 und 18.30 Uhr »Drunter und drüber« Ein musikalischer Abend in 10 Zimmern.

KABARETT & COMEDY Die Arche, 19.30 Uhr »Geht’s noch!? — Best of BUB« DASDIE Brettl, 20 Uhr Live: »Wolfgang Trepper« Inzwischen hat Wolfgang Trepper 19 Kabarett-Soloprogramme auf die Bühne gebracht, gewann neun Comedy-Preise und tritt seit 2006 bundesweit 250 mal im Jahr auf. Trepper beherrscht die lauten, aber auch die ganz leisen Töne. So kann er sich herrlich aufregen, wird den Zuschauer*innen aber auch seine melancholische Seite präsentieren. Es wird gelacht und geweint!

THEATER & BÜHNE Theater Waidspeicher, 19.30 Uhr Puppentheater: »Die Reise zum Mittelpunkt des Waldes« Monolog für einen Reuber.

KABARETT & COMEDY DASDIE Stage »Kabarett-Brunch«, 10 Uhr »Tobias Mann — Chaos«, 19 Uhr KONZERT Messe Erfurt, 18 Uhr »Jeck im grünen Herzen« Mit Brings und viele weitere Kölsche Jung. VORTRAG & FÜHRUNG Flughafen Erfurt-Weimar, Bindersle­ bener Landstraße 100, 13 und 15 Uhr »Flughafen Sonntags Tour« Den Flughafen entdecken. Dom zu Erfurt, 13—16 Uhr »Führung zur Gloriosa« Gedenk- und Bildungsstätte Andreas­ straße, Andreasstraße 37a, 14 Uhr »Öffentliche Führung« Erinnerungsort Topf & Söhne, Sorben­ weg 7, 15 Uhr Öffentliche Führung in der Dauerausstellung: »Techniker der Endlösung« Eintritt frei! KIDS, TEENS & FAMILY Stadtgarten, Dalbergsweg 2a, 11 Uhr »Stillkracher« Mit dem Galli Theater Erfurt. Theater Waidspeicher, 11 Uhr Puppentheater: »Abends zieht der Mond die Strümpfe aus« Eine Geschichte über die Angst vor der Dunkelheit. Ab 3 Jahre! Landesfilmdienst, Brühler Straße 52, 15 Uhr Kinderfilm: »Hexe Lilli — Der Drache und das magische Buch« Ab 8 Jahre! Theater im Palais, 16 Uhr »Das tapfere Schneiderlein« SONSTIGES Messe Erfurt »Handgemacht — Der Marktplatz für Kreative, Designer und Upcycling-Produkte«, 10—17 Uhr »StoWoMa- Alles für Selbermacher«, 10—17 Uhr REGION Weimar, DNT, Theaterplatz 2, Kammerkonzert: »Die launische Forelle — Mit Musik von Franz Schubert und Johann Nepomuk Hummel«, 11 Uhr Schauspiel: »Nathan der Weise«, 18 Uhr

LESUNG & BUCH Hugendubel, Anger 62, 20 Uhr Erfurter Herbstlese 2020: »Volker Weidermann — Brennendes Licht. Anna Seghers in Mexiko« Das mexikanische Exil prägte Anna Seghers’ Leben entscheidend, aber inmitten überbordender Farben und gleißenden Lichts sehnte sie sich immer nach Europa. Foto: Reto Klar

Aus. Schluss. Vorbei. Kommissar Pascha ist entschlossen, alles hinzuwerfen. Doch dazu kommt es nicht, als eine junge Polizistin, die zum Schutz der Münchner Sicherheitskonferenz in die Landeshauptstadt einberufen wurde, spurlos verschwindet. Zeki und seine Kollegen geben alles, um die Tat aufzuklären. Die Spuren führen in den Teilnehmerkreis der Sicherheitskonferenz — doch sicher ist bald niemand mehr...

KABARETT & COMEDY DASDIE Live, 20 Uhr Live: »Nicole Jäger — Prinzessin Arschloch« Ein Programm über die eigenen Abgründe und deren unfassbare Komik. VORTRAG & FÜHRUNG Gedenk- und Bildungsstätte Andreas­ straße, Andreasstraße 37a, 19 Uhr Wissenschaft im Kubus: »Also sprach Sarah Thustra — Friedrich Nietzsche und die Stasi« KIDS, TEENS & FAMILY Atelier Puppenspiel, Leipziger Straße 15, 10 Uhr Puppentheater: »König Drosselbart« Nach dem Märchen der Gebrüder Grimm. Ab 4 Jahre! Flughafen Erfurt-Weimar, Bindersle­ bener Landstraße 100, 10 Uhr »Flughafen Ferien Tour« Den Flughafen zur Ferienzeit entdecken. Galli Theater, 16 Uhr »Ali Baba und die 40 Räuber« Jugendhaus Fritzer, Talstraße 13, 16 Uhr Kochworkshop: »Halloween Hexenküche« SONSTIGES Esquina del Tango, Schlösserstraße 5, 21.30 Uhr »Practilonga« Mit DJ Héctor

VORTRAG & FÜHRUNG Augustinerkloster, Augustinerstraße 10, 12.15 Uhr »Führung in der Elisabethkapelle im ­Nikolaiturm« Dom zu Erfurt, 15 Uhr »Führung zur Domschatzkammer« KIDS, TEENS & FAMILY Atelier Puppenspiel, Leipziger Straße 15, 10 Uhr Puppentheater: »Der Kaiser und die Nachtigall« Nach dem Märchen von Hans Christian Andersen. Ab 5 Jahre! SONSTIGES Gedenk- und Bildungsstätte Andreas­ straße, Andreasstraße 37a, 10 Uhr Workshop: »Wie klingt Umweltschutz?«

REGION Weimar, DNT, Theaterplatz 2, 15 und 16.30 Uhr Junges DNT: »Babykonzert der Staatskapelle Weimar« Konzert für die Allerkleinsten von 0 bis 1 Jahr. Weimar, E-Werk, Am Kirschberg 4, 20 Uhr Schauspiel: »Sensemann & Söhne« Komödie von Jan Neumann und Ensemble.

Mi, 28. Oktober KABARETT & COMEDY Die Arche, 19.30 Uhr »Schöne Aussichten« LESUNG & BUCH Atrium der Stadtwerke Erfurt, Magde­ burger Allee 34, 18 und 20.30 Uhr Erfurter Herbstlese 2020: »Bernhard Vogel — Deutschland aus der Vogelperspektive« Bernhard Vogel und sein vor kurzem ver-


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Oktober 2020

KIDS, TEENS & FAMILY Atelier Puppenspiel, Leipziger Straße 15, 10 Uhr Puppentheater: »König Drosselbart« Nach dem Märchen der Gebrüder Grimm. Ab 4 Jahre! Theater Waidspeicher, 10 Uhr Puppentheater: »Vier Märchen von Himmel und Erde« Geschichten aus Frankreich, Grönland, Russland und Nordamerika. Ab 5 Jahre! Galli Theater, 16 Uhr »Ali Baba und die 40 Räuber« SONSTIGES Kultur: Haus Dacheröden, 19 Uhr »Tablequiz — Weißt Du schon oder rätst Du noch?« REGION Weimar, DNT, Theaterplatz 2, 20 Uhr URAUFFÜHRUNG und PREMIERE: »Ich liebe Dir« — Von Dirk Laucke

Do, 29. Oktober KABARETT & COMEDY Die Arche, 19.30 Uhr »Die 10 Verbote« DASDIE Live, 20 Uhr Live: »Till Reiners — Bescheidenheit« Till Reiners macht Bescheidenheit wieder groß! Bescheidenheit sagt: Wenn ich Euch nicht überholen soll, muss ich die Charakterbremse ziehen. Bescheidenheit ist Großkotzigkeit für die, die es geschafft haben: Sie haben nicht mal mehr nötig anzugeben! Till Reiners galt mal als »Hoffnung des deutschen Kabaretts«, er hat sich deswegen entschieden, jetzt Stand-Up-Comedy zu machen. Wegen der Bescheidenheit. KINO & FILM Kultur: Haus Dacheröden, 19 Uhr »Beethoven satt — Beethoven im Kino. Filmklassiker über das Geheimnis der unsterblichen Geliebten Beethovens.«

VORTRAG & FÜHRUNG Dom zu Erfurt »Führung zur Gloriosa«, 9—13 Uhr Mittelalterliche Mikwe, Kreuzgasse, 16 Uhr »Öffentliche Führung zum jüdischen Ritualbad« Eintritt frei! Kultur: Haus Dacheröden, 19 Uhr »Freche Fragen. Ärzte der Zentralklinik Bad Berka stehen Rede und Antwort« Thema: Diabetes — die stumme Gefahr Eintritt frei! KIDS, TEENS & FAMILY Atelier Puppenspiel, Leipziger Straße 15, 10 Uhr Puppentheater: »Findelkind — Die Geschichte einer Freundschaft«. Ab 4 Jahre! Flughafen Erfurt-Weimar, Bindersle­ bener Landstraße 100, 10 Uhr »Flughafen Ferien Tour« Den Flughafen zur Ferienzeit entdecken. Theater Waidspeicher, 10 Uhr Puppentheater: »Vier Märchen von Himmel und Erde« Geschichten aus Frankreich, Grönland, Russland und Nordamerika. Ab 5 Jahre! Galli Theater, 16 Uhr »Ali Baba und die 40 Räuber« SONSTIGES Kaisersaal, Futterstraße 15/16 »Thüringer Tourismustag 2020 — Tür an Tür mit Thüringen«, 8—12.15 Uhr »Krimidinner — Die Nacht des Schreckens«, 19 Uhr Messe Erfurt, ab 10 Uhr »Reisen & Caravan« Messe für Urlaubs- und Caravaning-Angebote.

REISEN & CARAVAN

Hier fängt Urlaub an.

29.10. - 1.11. 2020

Estación del Tango, Schmidtstedter Straße 34, 21 Uhr »Tango-Übungsabend«

Hände. Gespielt werden Werke von Beethoven. Johann Wilhelm Hässler und anderen. Foto: Friedemann Seifert

REGION Weimar, DNT, Theaterplatz 2, 20 Uhr Schauspiel: »Oldtimer — als der Mauerfall, mein Ford Fiesta und ich 30 wurden« Theaterprojekt von Ulrike Günther und Isabel Tetzner.

Fr, 30. Oktober THEATER & BÜHNE Die Schotte, 20 Uhr »Tschick« Maik ist 14 und in der Klasse so ziemlich der Uncoolste. Wenn die »superporno« aussehende Tatjana zu ihren Partys einlädt, ist er sicher nicht dabei. Tschick auch nicht. Aber Tschick ist cool. Er kommt besoffen zum Unterricht, man sagt ihm Kontakte zur Mafia nach, und als er mit einem geklauten Lada vor Maiks Haus hält und ihn auf eine Spritztour mitnimmt, beginnt für Maik der Sommer seines Lebens. Sie treffen auf merkwürdige Typen und Orte und lernen vor allem eins kennen — sich selbst! Theater Erfurt, Studio.Box, 20 Uhr »Fabelhafte Unterhaltung« Gastspiel des Erfurter Theatersommers Man sollte es nicht glauben, doch von Fabeln kann man prächtig unterhalten werden. Und wenn die passenden Bilder dazu zeitgleich gemalt werden, dann dürfte einem vergnüglichen Abend nichts mehr im Wege stehen. Diesmal werden Antworten auf zeitlose Fragen gesucht: Wie kann ich so zufrieden werden, wie ich es sein müsste? Reicht es, hoffentlich in eine Theaterkarte zu investieren, um in mir Freude hervorzulocken? Foto: Frank Quednau

VORTRAG & FÜHRUNG Angermuseum, 13 Uhr »Kunstpause am Mittag — 10 Minuten Kunstbetrachtung« — Eintritt frei! Dom zu Erfurt »Führung zum Marienmosaik«, 13 Uhr »Führung zur Domschatzkammer«, 15 Uhr Alte Synagoge, Waagegasse 8, 19 Uhr Eröffnung: »Mit diesem Ring... — Jüdische Hochzeit im Mittelalter« Augustinerkloster, Augustinerstraße 10, 19 Uhr Gespräch: »Wenn Rennen zur Bürgerpflicht wird — Der Kult um die Fitness« Referent: Prof. Dr. Jürgen Martschukat

LESUNG & BUCH Atrium der Stadtwerke Erfurt, Magde­ burger Allee 34, 18 und 20.30 Uhr Erfurter Herbstlese 2020: »Linda Zervakis — Etsikietsi. Auf der Suche nach meinen Wurzeln« Die bekannte Tagesschau-Sprecherin ist Kind griechischer Eltern und merkt bei einer Reise mit ihrer Mutter Chrissi, dass sie deren Träume lebt und mehr Griechenland in sich hat, als sie ahnte. Foto: Elissavet Patrikiou

Foto: Agentur

storbener Bruder Hans-Jochen haben die deutsche Geschichte nach 1945 von Anfang an erlebt. Als Betroffene und als Akteure. »Deutschland aus der Vogelperspektive« ist das persönliche Geschichtsbuch zweier Brüder, die unser Land maßgeblich mitprägten. Bernhard Vogel, der frühere Thüringer Ministerpräsident, stellt es vor.

LESUNG & BUCH Bibliothek Domplatz, 15.30 Uhr »Nachlese Federnlesern« Literarisch-musikalisches Programm mit Linda Trillhase. VORTRAG & FÜHRUNG Dom zu Erfurt »Führung zum Marienmosaik«, 13 Uhr »Führung zur Gloriosa«, 14—16 Uhr Erinnerungsort Topf & Söhne, Sorben­ weg 7, 18 Uhr Eröffnung der Sonderausstellung: »Wohin bringt ihr uns? Euthanasie-Verbrechen im Nationalsozialismus« Kultur: Haus Dacheröden, 19 Uhr Eröffnung: »Ausstellung Uwe Steinbrück« Augustinerkloster, Augustinerstraße 10, 20 Uhr »Luthers schlaflose Nächte« Klosterführung bei Kerzenschein mit Gute-Nacht-Tropfen im Klosterkeller. KIDS, TEENS & FAMILY Atelier Puppenspiel, Leipziger Straße 15, 10 Uhr Puppentheater: »Findelkind — Die Geschichte einer Freundschaft« Ab 4 Jahre! Theater Waidspeicher, 10 Uhr Puppentheater: »Abends zieht der Mond die Strümpfe aus« Eine Geschichte über die Angst vor der Dunkelheit. Ab 3 Jahre! Jugendhaus Fritzer, Talstraße 13, 16 Uhr »Halloween Special« SONSTIGES Messe Erfurt, ab 10 Uhr »Reisen & Caravan« Messe für Urlaubs- und Caravaning-Angebote.

Theater im Palais, 20 Uhr »Go Papi Go« KABARETT & COMEDY Die Arche, 18 und 20 Uhr »Alles Lüge!« DASDIE Stage, 19.30 Uhr Kabarett Erfurter Puffbohne: »Am Anfang war es schön...« DASDIE Live, 20 Uhr Live: »Tatjana Meissner — Es war nicht alles Sex« Tatjana Meissner — Kabarettistin und Autorin aus Potsdam — ist eine der erfolgreichsten, deutschen Kabarettistinnen und Entertainerinnen. Sie muss in keine Rolle schlüpfen, um ihr Publikum zu begeistern, denn sie erzählt mit ihrer charmant-frechen und bezaubernden Art irrsinnig komische Geschichten, paart Spielfreude mit Selbstironie. KONZERT Kultur: Haus Dacheröden, 21 Uhr »Beethoven Satt« Late Night Konzert mit Liene Henkel und Yuliya Peters — Klavier zu 2, 3 und 4

REGION Weimar, DNT, Theaterplatz 2 Musiktheater: »Warten auf Wunder — Die Gala mit allem, was geht«, 19.30 Uhr Schauspiel: »Hoffnung — schiller synthesized. Gedichte und Balladen von Friedrich Schiller«, 20 Uhr

Sa, 31. Oktober THEATER & BÜHNE

Theater Erfurt, 15 Uhr PREMIERE: »Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch« Kinderstück von Michael Ende Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch ist eines der letzten Werke des beliebten Kinderbuchautors Michael Ende. Die Handlung spielt am Silvesterabend und wird zu einem schaurig-vergnüglichen Wettlauf gegen die Zeit. Durch die vielen augenzwinkernden Anspielungen ist die Zauberposse auch für Erwachsene immer wieder ein Vergnügen.


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KABARETT & COMEDY Die Arche, 18 und 20 Uhr »Arche Royal« Talkgäste: Überraschungsgast (18 Uhr) und Michael Helbing (20 Uhr) DASDIE Stage, 19.30 Uhr Kabarett Erfurter Puffbohne: »Vom Pa(a) radies bis in die Hölle« DASDIE Brettl, 20 Uhr Live: »Ingo Appelt — Der Staats-Trainer« Der Comedian präsentiert sein neues Programm — mehr Spaß war nie! KONZERT Bartholomäusturm, Anger 52, 16 Uhr Carillon-Konzert: »Katarzyna Takao-Piastowska (Wuppertal)« Das Konzert kann auf dem Anger verfolgt werden. Kultur: Haus Dacheröden, 19 Uhr »Beethoven satt — Beethoven 2x Hören« Mit der Moderatorin Meike Pfister und Studenten der HfM Weimar. Jazzclub, Juri-Gagarin-Ring 140a, 20 Uhr Jazzmeile Thüringen 2020: »Lauren Henderson Quartet« Als New Yorkerin, mit tiefen Wurzeln in Panama und der Karibik, verzaubert Henderson ihr Publikum mit ihrem Flair für Latin Music und R&B. Die Zartheit ihrer Stimme grenzt an ein Flüstern, durchzogen mit der Kraft einer selbstbewussten Sängerin, die ganz genau weiß, wer sie ist. Jetzt kommt Lauren Henderson mit dem Walter Fischbacher Trio nach Europa — eine gelungene Kombination aus bezauberndem Gesang und virtuosem Klavierspiel. VORTRAG & FÜHRUNG Augustinerkloster, Augustinerstraße 10 »Lebenslust und Seelenqualen — Luther in Erfurt«, 11 Uhr »Reformationstag im Kloster — Das Augustinerkloster. Eine Stätte der Reformation«, 12—19 Uhr Dom zu Erfurt »Führung zur Gloriosa«, 11—16 Uhr »Führung zur Domschatzkammer«, 15 Uhr Alte Synagoge, Waagegasse 8, 11.15 Uhr »Öffentliche Führung« Gedenk- und Bildungsstätte Andreas­ straße, Andreasstraße 37a, 14 Uhr »Öffentliche Führung« Mittelalterliche Mikwe, Kreuzgasse, 14 Uhr »Öffentliche Führung zum jüdischen Ritualbad« — Eintritt frei! KIDS, TEENS & FAMILY Thüringer Zoopark, 9—18 Uhr »Es spukt!« Halloween im Zoopark Atelier Puppenspiel, Leipziger Straße 15, 14 Uhr Puppentheater: »Schneeweißchen und Rosenrot« Nach dem Märchen der Gebrüder Grimm. Ab 4 Jahre!

Galli Theater, 16 Uhr »Juhu Halloween!« Theater im Palais, 16 Uhr »Rotkäppchen«

Veranstaltungsadressen

SPORT Steigerwaldstadtion, Arnstädter Stra­ ße 55, 13.30 Uhr Fußball Oberliga Süd: »FC Rot-Weiß Erfurt — VfL Halle 96« Riethsporthalle, Essener Straße 20, 18 Uhr 1. Bundesliga Volleyball Frauen: »Schwarz-Weiß Erfurt — VC Wiesbaden« SONSTIGES Messe Erfurt, ab 10 Uhr Messe: »Reisen & Caravan« Die schönsten Urlaubsziele, attraktive Campingplätze und die neuesten Caravaning-Modelle: Das bietet die Messe »Reisen & Caravan« vom 29.10. bis 1.11.2020, Thüringens größte Messe rund ums Reisen und Caravaning. Ob Campingplätze, Reisen in Deutschlands schönste Regionen, nach Tschechien oder Österreich — das Angebot der »Reisen & Caravan« ist breit gefächert. Erstmals sind alle Landkreise und Städte Thüringens präsent. Wer Urlaub machen will, findet hier Inspiration und die richtigen Gesprächspartner. Foto: RAM Regio Ausstellungs GmbH

Theater Erfurt, Studio.Box, 18 Uhr »Fabelhafte Unterhaltung« Gastspiel des Erfurter Theatersommers Unterhaltsame Fabeln und Live-Zeichnungen mit Annette Seibt und Coco Ruch. Galli Theater, 19.30 Uhr »Halloween Revue« DASDIE Live, 20 Uhr Travestie-Revue: »Pretty Wo(men)« Die Schotte, 20 Uhr »Tschick« Nach Wolfgang Herrndorf Theater im Palais, 20 Uhr »Candlelight und Liebestöter«

REGION Weimar, E-Werk, Am Kirschberg 4, 16 Uhr Musiktheater: »Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch« Familienoper von Elisabeth Naske nach Michael Ende. Weimar, DNT, Theaterplatz 2, 19.30 Uhr PREMIERE: »Die Ehe der Maria Braun« Nach einer Vorlage von Rainer Werner Fassbinder.

Oktober-Kunsttipp

ADRESSEN ERFURT Angermuseum Am Anger 18 Telefon: 0361-655 164 0 www.angermuseum.de Bibliothek Domplatz Domplatz 1 Telefon: 0361-6551590 www.bibliothek.erfurt.de egapark Gothaer ­Straße 38 Telefon: 0361-5643737 www.egapark-erfurt.de Haus zum Stockfisch — Stadtmuseum Johannesstraße 169 Telefon: 0361-655 565 1 stadtmuseum-erfurt.de Kultur: Forum Haus ­Dacheröden Anger 37 Telefon: 0361-655 163 5 Kulturhof Krönbacken Michaelis­Straße 10 Telefon: 0361-655 196 0 galerie-waidspeicher.de Messe Erfurt Gothaer Straße Telefon: 0361-400 0 www.messe-erfurt.de Naturkundemuseum Große Arche 14 Telefon: 0361-655 568 0 www.naturkundemuseumerfurt.de BÜHNE, KUNST & FILM Alte Oper Theater­straße 1 Telefon: 0361-551166 www.dasdie.de DASDIE Brettl/ DASDIE Stage Lange Brücke 29 Telefon: 0361-551166 www.dasdie.de DASDIE Live Marstall­Straße 12 Telefon: 0361-551166 www.dasdie.de

Galli Theater Erfurt Markt­Straße 35 Telefon: 0361-34194524 www.galli-erfurt.de Kabarett Die Arche Domplatz 18 Telefon: 0361-598 292 4 www.kabarett-diearche.de Kabarett Lachgeschoss Futter­Straße 13 Telefon: 0361-663 588 6 www.lachgeschoss.de Kinoklub Hirschlachufer Hirschlachufer 1 Telefon: 0361-642 219 4 www.kinoklub-erfurt.de Klanggerüst e.V. Magdeburger Allee 175 www.klanggeruest.de Theater Erfurt P.-Muth-­Straße 1 Telefon: 0361-223 331 55 www.theater-erfurt.de Theater Die Schotte Schotten­straße 7 Telefon: 0361-643 172 2 www.theater-die-schotte.de Theater im Palais Michaelis­straße 30 Telefon: 0361-550 499 01 www.theaterimpalais.de Theater Waidspeicher Domplatz 18 Telefon: 0361-598 292 4 www.waidspeicher.de Puppenspiel e.V. Leipziger Straße 15 Telefon: 0361-646 479 0 www.puppe-thueringen.de MUSIK Andreas Kavalier Andreas­straße 45 Telefon: 0361-2119140 www.andreas-kavalier.de Club From Hell Flughafenstraße 41 www.clubfromhell.de Cosmopolar Anger 66 Telefon: 0361-644 762 60 www.cosmopolar.com

| IMPRESSUM | Verlag Florian Görmar Verlag Lindenhöhe 16 07749 Jena Telefon: 036 41-54 34 48 E-Mail: info@tam-tam-stadtmagazin.de Internet: www.tam-tam-stadtmagazin.de

Die in Weimar lebende Künstlerin Liz Bachhuber (geb. in Milwaukee/USA) widmet sich zumeist mit ihren orts- und kontextbezogenen Arbeiten dem öffentlichen Raum, wobei sie mit Materialien arbeitet, die sie vor Ort findet und in ungewöhnlicher Kombination aufeinander bezieht. »Bridges and Bows« ist der Titel der Installation von Liz Bachhuber, die sie für die Ausstellungsreihe der StadtRaumBoxen am Erfurter KulturQuartier Schauspielhaus geschaffen hat. Die drei Boxen werden verbunden, so wie Brücken und Bögen Räume überspannen und Getrenntes verbinden können. Keine Frage, diese Arbeit ist mit Symbolik behaftet … und vor allem etwas, was von PREVIEW Vol.6 eine Weile bleibt … und bis zum 1. November zu sehen und zu erleben ist.

Engelsburg Allerheiligen­straße 20/21 Telefon: 0361-244 770 www.eburg.de Franz Mehlhose Löber­straße 12 Telefon: 0361-56 60 203 www.franz-mehlhose.de Frau Korte Magdeburger Allee 179 www.fraukorte.de Haus der Sozialen ­Dienste HsD Juri-Gagarin-Ring 150 Telefon: 0361-562 499 4 www.museumskeller.de Heiligen Mühle Mittelhäuser Straße 16 Telefon: 0361-733 297 www.heiligenmuehle.de Ilvers Magdeburger Allee 136 Telefon: 0361-430 374 1 www.ilvers.de Jazzclub Erfurt e.V. Juri-Gagarin-Ring 140a www.jazzclub-erfurt.de/ club-verein.html Kalif Storch Zum Güterbahnhof 20 Telefon: 0361-430 401 4 www.kalifstorch.com Museumskeller Juri-Gagarin-Ring 140a Telefon: 0361-562 499 4 www.museumskeller.de Musikpark Willy-Brandt-Platz 1 Telefon: 0361-550 408 2 www.musikparkerfurt.de Nerly Markt­straße 6 Telefon: 0361-381 325 5 www.nerlyerfurt.de Presseklub Dalbergsweg 1 Telefon: 0361-789 456 5 www.presseklub.net Stadtgarten Dalbergsweg 2 Telefon: 0361-653 199 88 www.stadtgarten-erfurt.de

Herausgeber, Eigentümer und verantwortlicher Chefredakteur i. S. d. P. Florian Görmar Lindenhöhe 16 07749 Jena Redaktion Lindenhöhe 16 07749 Jena Autoren dieser Ausgabe (mit Kürzel) Florian Berthold (flb), Thomas Behlert (tbe), Tom Beege (tob), Nancy Droese (ndr), Lisa Evers (lev), Andrea Fromm (afr), Anke Geyer (ang), Jürgen Grohl (jüg), Florian Görmar (fgo), Sylvia Obst (syo), Susann Leine (sle), Michael Stocker (mst), Maik Schulz (mas), Dominique Wand (dow), André Wesche (anw) Anzeigenleitung Florian Görmar, Telefon: 036 41-54 34 48 oder schriftlich an die Verlagsadresse.

Druck Lehmann Offsetdruck und Verlag GmbH, Gutenbergring 39, 22848 Norderstedt Fotos / Bildnachweis

Titel: Wikipedia, Sylvia Obst Seite 3: Stefan Pramme, Frank Hanewacker/ Sedan Sieben Nicht immer gelingt es, die Rechteinhaber von Fotos zweifelsfrei zu ermitteln. Berechtigte Anspruchs­­­in­haber wenden sich bitte an den Verlag.

Abonnement 11 Ausgaben 28,— € incl. Porto im Inland Erscheinungsweise elfmal pro Jahr Anzeigen- und Redaktionsschluss 19.10.2020 für die November-Ausgabe 2020 Veranstaltungshinweise werden kostenlos abgedruckt, aber eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann nicht übernommen werden. Veranstalter, die honorarpflichtige Fotos zur Ankündigung ihres Programms an das Stadtmagazin tam.tam übergeben, sind für die Forderungen des Urhebers selbst verantwortlich. Für den Inhalt geschalteter Anzeigen wird keine Gewähr übernommen. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht in jedem Fall die Meinung des Herausgebers wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und sonstige Unterlagen kann keine Gewähr übernommen werden. Die Urheberrechte für gestaltete Anzeigen, Fotos, Berichte sowie der gesamten graphischen Gestaltung liegen beim Verlag und dürfen nur mit schriftlicher Genehmigung und gegebenenfalls gegen Honorarzahlung weiterverwendet werden. Gerichtsstand ist Jena. Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen.


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Oktober 2020

| WIR FRAGEN, IHR ANTWORTET |

Zufall oder Schicksal – woran glaubst Du?

Interviews und Fotos: Florence Schmalz

SOPHIA, 28

LISA, 26

RENÉ, 31

Studentin

Referendarin

Jurist

Ich glaube an den Zufall. Die Idee, dass etwas vorherbestimmt ist, setzt ja einen Glauben an eine höhere Sache voraus. So was kann ich mir ehrlich gesagt nur sehr schwer vorstellen. Ich muss sagen, dass ich in meinem Leben schon einige lustige, interessante und auch wirklich faszinierende Begegnungen hatte, die ganz zufällig waren.

Ich glaube auf jeden Fall ans Schicksal! Das heißt jetzt nicht, dass ich glaube, dass ‘da oben‘ jemand sitzt und alles vorherbestimmt. Allerdings glaube ich, dass manche Begegnungen zum Beispiel gewollt sind. Ich habe in meinem Leben schon häufiger die Erfahrung machen können, dass mir Menschen begegnet sind, die am Anfang einer Ursachenkette standen, die mein Leben verändert haben. Das sind Menschen, ohne die ich heute nicht an dem Punkt stehen würde, an dem ich bin.

Für mich ist es nicht vorstellbar, dass bestimmte Dinge, die passieren, vorherbestimmt sein sollen. Deswegen glaube ich nicht an Schicksal. Ich kann zwar verstehen, dass manche Menschen mit dem Begriff Schicksal etwas Positives assoziieren, etwa eine Begegnung oder ein schönes Erlebnis. Konsequenterweise müsste das dann aber auch für die unschönen Dinge im Leben gelten. Im allgemeinen Sprachgebrauch ist das dann der Schicksalsschlag. Allerdings würde man sicher nicht sagen, dass solche Begebenheiten vorherbestimmt waren. Daher ist es für mich plausibler, an Zufälle zu glauben.

RODRIGO, 28

JESSICA, 26

JULIAN, 26

Student

Studentin

Musiker

Ich würde gerne glauben, dass es so etwas wie Schicksal gibt. Wir haben ja die Tendenz, dass wir uns gern mit den positiven Dingen im Leben identifizieren und uns ein Happy End wünschen. Aber wenn es so etwas wie Schicksal gibt, was ist dann mit den Menschen, die leiden. Das motiviert doch niemanden, an Schicksal zu glauben?! Wenn ich mich also entscheiden müsste, würde ich den Zufall wählen, weil dann die Chance größer ist, einfach auch mal Glück zu haben. Außerdem habe ich dann das Gefühl, dass ich Einfluss auf mein Leben habe und selbst etwas zu meinem Happy End beitragen kann.

Ich glaube nicht an Schicksal, weil ich den Gedanken, dass alles was im Leben passiert vorbestimmt ist, gar nicht so romantisch finde, wie es oft dargestellt wird, sondern schrecklich. Das hieße ja, dass man selbst gar nicht einwirken kann und keine Kontrolle über sein Leben hat. Ich glaube nur bedingt an Zufall, weil die meisten Ereignisse kausal zu erklären sind und es dann eher glückliche oder unglückliche Überschneidungen sind, wenn Sachen passieren, auf die man nicht hätte einwirken können — z. B. zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein.

Für mich gibt es keine Zufälle. Alles hat seinen Sinn, alles hat seinen Platz und alles strebt danach, seine Bestimmung zu erfüllen. Auch in den kleinen Begegnungen, Momenten und Situationen, die auf den ersten Blick zufällig erscheinen, liegt immer auch ein tieferer Sinn, wenn man ihn denn betrachtet beziehungsweise betrachten möchte. So erkenne ich viel Schönheit in vielem. Leid und Schmerz gehören zum Leben dazu und ich sage nicht, dass jemand es verdient hat zu leiden oder Pech zu haben. Aber oft verstecken sich dahinter Lektionen oder Botschaften für uns und unsere Mitmenschen.


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PRÄSENTIERT IM OKTOBER UND NOVEMBER 2020

Do, 08.10.2020 | 18 & 20.30 Uhr | Kulturhaus Gotha Fr, 09.10.2020 | 17 & 19.30 Uhr | Landestheater Eisenach

Do, 22.10.2020 | 18 & 20.30 Uhr | Kulturhaus Gotha Fr, 23.10.2020 | 17 & 19.30 Uhr | Landestheater Eisenach

A2-Sinfoniekonzert mit einer Konzerteinführung durch den Chefdirigenten Markus Huber in Eisenach (17.15 Uhr | 19.45 Uhr)

Facettenreicher Konzertabend mit Countertenor Valer Sabadus Dirigent: Alessandro Crudele

TRADITION UND MODERNE

GROSSE OPERNGALA – VON BAROCK BIS BRITTEN

Die Thüringen Philharmonie Gotha-Eisenach präsentiert mit dem Konzert „Bruromano“ der tschechischen Komponistin Sylvie Bodorová eine Deutschland-Premiere. Das Werk entstand 2019 im Auftrag der mit ihr befreundeten Gitarristin Miriam Rodriguez Brüllová, die es in unserem Konzert auch selbst präsentieren wird. Brüllová tritt seit Jahren gemeinsam mit dem mehrfach international ausgezeichneten Kontrabassisten Roman Patkoló auf und hatte die Idee eines Doppelkonzertes, in der beide Solisten ihre Virtuosität zeigen.

Mit seiner glasklaren und androgynen Stimme singt Valer Sabadus in der Riege der weltbesten Countertenöre. Durch eine Vielzahl gefeierter internationaler Auftritte, zahlreiche Preise wie den Händel-Preis der Stadt Halle oder den ECHO Klassik sowie durch erfolgreiche CD-Veröffentlichungen erlangte der Sänger große internationale Bekanntheit. Im Eisenacher Konzert wird Valer Sabadus die ganze Bandbreite der hohen Männerstimme vom Barock bis zur Gegenwart zum Klingen bringen.

So, 25.10.2020 | 18 Uhr | Wartburg, Festsaal im Palas

Do, 12.11.2020 | 18 & 20.30 Uhr | Kulturhaus Gotha Fr, 13.11.2020 | 17 & 19.30 Uhr | Landestheater Eisenach

MONDSCHEINSONATE AUF DER WARTBURG

WIENER KLASSIK – EIN KONZERT MIT MIDORI SEILER

Ein einmaliger Kammerkonzertabend mit Ragna Schirmer und Alexej Barchevitch

Artist in Residence der Saison 2020/2021

Die exzellente Pianistin Ragna Schirmer und unser Konzertmeister Alexej Barchevitch wählten für diesen Anlass ein besonderes Programm aus: Neben der andächtigen „Mondscheinsonate“ des Geburtstagsjubilars Ludwig van Beethoven bezaubern die beiden Solisten mit Werken für Klavier und Violine von Camille Saint-Saëns, Clara Schumann, Frédéric Chopin und Jules Massenet. Ragna Schirmer und Alexej Barchevitch begleiten zugleich das Konzertprogramm mit interessanten Geschichten aus dem Leben der Komponisten.

Midori Seiler zählt zu den wenigen Spezialistinnen der historischen Aufführungspraxis, die sich in verschiedenen Epochen heimisch fühlen. Barocke Violinkonzerte – wie als Solistin diverser Barockensembles – gehören ebenso zu ihrem Repertoire wie die klassischen/romantischen Violinkonzerte von Mendelssohn und Beethoven in Zusammenarbeit mit Originalklangkörpern wie Anima Eterna, Akademie für Alte Musik und Concerto Köln. In Eisenach präsentiert Midori Seiler als Solistin und Leiterin Werke von Mozart und Haydn.

26., 27.09. & 29.10.2020 | 19.30 Uhr; 04.10.2020 | 15 Uhr | Landestheater Eisenach WIR – BALLETT Kulturhaus Gotha | 01.10.2020 | 20 Uhr 08.10.2020 | 18 & 20.30 Uhr | Kulturhaus Gotha TRADITION & MODERNE Landestheater Eisenach | 08.10.2020 | 17 & 19.30 Uhr 22.10.2020 | 18 & 20.30 Uhr | Kulturhaus Gotha GROSSE OPERNGALA „VON BAROCK BIS BRITTEN“ Landestheater Eisenach | 23.10.2020 | 17 & 19.30 Uhr 25.10.2020 | 18 Uhr MONDSCHEINSONATE AUF DER WARTBURG Wartburg, Festsaal im Palas 12.11.2020 | 18 & 20.30 Uhr | Kulturhaus Gotha WIENER KLASSIK Landestheater Eisenach | 13.11.2020 | 17 & 19.30 Uhr

www.thphil.de


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