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AUF DIE EIGENE GESUNDHEIT ACHTEN
Fettstoffwechselst Rungen
Fr Hzeitig Erkennen Und Behandeln
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„Gesünder leben“ zählt zu den absoluten Klassikern unter den Neujahrsvorsätzen. Inzwischen ist das neue Jahr zwei Monate alt und viele Vorsätze sind genau das geblieben: Vorsätze. Doch wie wichtig es ist, sich mit seiner eigenen Gesundheit zu befassen – schließlich haben wir nur diesen einen Körper –, zeigt sich am Beispiel der Fettstoffwechselstörungen. Über die Hälfte der Erkrankten wissen nicht, dass sie überhaupt betroffen sind. Dabei kann eine unbehandelte Fettstoffwechselstörung Herzinfarkte auslösen und andere Folgeerkrankungen mit sich bringen.
Dr. Franz Heigl zählt zu den ersten Fettstoffwechselexperten, die von der Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen und ihren Folgeerkrankungen (DGFF) als Lipidologe anerkannt wurden. Der Ärztliche Leiter von Heigl, Hettich MVZ Kempten-Allgäu führt in der Allgäu-Metropole eine der größten Lipid-Ambulanzen in Deutschland. Im Interview erklärt er unter anderem, welche Behandlungsmöglichkeiten es für Betroffene gibt.
Herr Dr. Heigl, was genau sind eigentlich Fettstoffwechselstörungen?
Unter dem Begriff Fettstoffwechselstörung versteht man eine Erhöhung von verschiedenen Fetten, sogenannten Lipiden oder Lipoproteinen, im Blut. Die häufigste Fettstoffwechselstörung ist ein zu hoher Cholesterinspiegel. Das ist der Risikofaktor Nummer eins für die Entwicklung einer Atherosklerose – besser bekannt unter dem nicht ganz korrekten Begriff Arteriosklerose – an den Herzkranzgefäßen mit der möglichen Folge eines Herzinfarktes. Fettstoffwechselstörungen können aber auch zu schwerwiegenden Folgeerkrankungen an Gehirn, Nieren, Leber und Bauchspeicheldrüse führen. Eine frühzeitige Erkennung und adäquate Behandlung ist also ganz besonders bei Menschen, in deren Familien solche Erkrankungen bereits wiederholt aufgetreten sind, enorm wichtig, um Organschädigungen zu verhindern.
Von wie vielen Betroffenen sprechen wir?
Fast zwei Drittel aller Erwachsenen in Deutschland haben eine Fettstoffwechselstörung, die allerdings bei mehr als 50 Prozent der Betroffenen unentdeckt bleibt. Im Durchschnitt werden weniger als ein Drittel der Patienten mit laborchemisch nachgewie- sener Fettstoffwechselstörung behandelt. Insgesamt erreichen leider weniger als zehn Prozent die angestrebten Therapieziele.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Ernährungsumstellung und Bewegungstherapie sind wie beim Diabetes die beiden ersten Therapiesäulen, die vor allem bei hohen Triglyceriden und niedrigem HDL-Cholesterin wirksam werden. Vor allem bei zu hohem LDL-Cholesterinspiegel müssen meist zusätzlich Medikamente eingesetzt werden, die im Allgemeinen gut verträglich und hocheffizient sind. Für den Fall von Unverträglichkeiten oder nicht ausreichender Wirksamkeit der Medikamente kann in spezialisierten Zentren als maximale Therapiemaßnahme eine sogenannte Apherese angeboten werden. Es handelt sich dabei um ein Blutreinigungsverfahren, mit dem insbesondere LDL-Cholesterin und Lp(a) eliminiert werden können. Durch den professionellen Einsatz der genannten lipidsenkenden Behandlungsmöglichkeiten können bei praktisch allen Patienten die individuellen Therapieziele – je höher das Risiko, desto niedriger der angestrebte Blutfettwert – erreicht und so atherosklerotische, aber auch andere Folgeerkrankungen von Fettstoffwechselstörungen um bis zu 90 Prozent gesenkt werden. Der Einsatz einer blutfettsenkenden Behandlung ist also eine der effektivsten Therapieformen, die die Medizin überhaupt anzubieten hat.
An welcher Stelle erhalten Interessierte und Betroffene weiterführende Informationen?
Wir möchten mit einer aktuellen Vortragsreihe in Zusammenarbeit mit der AOK Kempten-Oberallgäu-Lindau über dieses wichtige Thema informieren und Wissen vermitteln, das Betroffenen helfen soll, auch selbst einen Beitrag zur Minimierung ihres Risikos zu leisten.
Liegt eine Fettstoffwechselstörung vor?
Die Werte von Cholesterin, Lipoprotein(a) und Triglyceriden verraten es:
Cholesterin
Man differenziert zwischen gefäßschädigendem, also atheroskleroseförderndem „LDL-Cholesterin“ und gefäßschützendem „HDLCholesterin“. Zwei Drittel der Gesamtcholesterinmenge im Blut werden vom Körper selbst produziert, nur ein Drittel wird über vorwiegend tierische Produkte mit der Nahrung aufgenommen.
Lipoprotein(a) (Lp(a))
Hierbei handelt es sich um einen dem LDL-Cholesterin ähnlichen Fettstoffwechselparameter, der unabhängig von der Nahrungsaufnahme allein durch eine genetische Anlage erhöht sein kann. Lp(a) ist ähnlich gefäßschädigend wie LDL-Cholesterin und fördert nicht nur Atherosklerose, sondern auch Thrombose und Entzündungsvorgänge in den Gefäßen.
Triglyceride
Triglyceride oder Neutralfette werden als Nahrungsfette (z. B. Streichfette) aufgenommen und können bei seltenen genetischen Defekten nicht mehr adäquat abgebaut werden.
Medikamentöse Therapie von Fettstoffwechselstörungen
Referent: Dr. med. Reinhard Hettich
Aus dem Körper entfernen was krank macht! Von der Fettstoffwechselstörung über neurologische Erkrankungen bis hin zum Long-Covid-Syndrom
Referent: Dr. med. Franz Heigl
Aktiv und gesund in den Sommer – Optimierung der Blutfette durch Bewegung
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Referent: Markus Weber, Diplom-Sportlehrer
Jeweils 30 Minuten vor der Veranstaltung: kostenlose Messung von Cholesterin, inkl. LDL- und HDL-Bestimmung!
Veranstaltungsort: Heigl, Hettich MVZ Kempten-Allgäu
Robert-Weixler-Str. 19, 87439 Kempten
Anmeldung: Tel. 0831 570577-46
& An FFP2Maske denken!
E-Mail info@mvz-kempten.de
Weitere Informationen finden Sie auf der Themenseite zu Cholesterin im Fokus des MVZ Kempten-Allgäu.