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Logenplatz mit Weitsicht

Stockhorn

LOGENPLATZ MIT WEITBLICK

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Simmental | Naturidylle, Genuss und Abenteuer – Zu Recht gilt der Aussichtsberg Stockhorn, der höchste Gipfel der Stockhornkette, als eines der touristischen Leuchtturmprojekte im Berner Oberland. Als beliebtes Ausflugsziel in der Region ist er für uns Zürcher ein echter Geheimtipp.

Stockhornbahn AG Kleindorf 338a 3762 Erlenbach i. S. +41 (0)33 681 21 81 stockhorn.ch

Anreise nach Erlenbach per Bahn mit dem RegioExpress «Lötschberger» von Bern oder mit der SBB ab Luzern über Interlaken/ Spiez oder ab Montreux über Zweisimmen. Die Talstation der Stockhornbahn liegt fünfzehn Gehminuten vom Bahnhof entfernt.

Kombi-Tickets: Wanderbillett Erwachsene CHF 56, Halbtax/GA und Kinder (6 bis 16 Jahre) CHF 28 Vom Thunersee in Richtung Westen schlägt das Simmental einen langen Bogen bis hinauf an die Lenk. Unten im Tal plätschert munter der Fluss Simme, im Sommer besonders zum Kanufahren und Wildwasser-Raften beliebt. Darüber reihen sich sattgrüne Matten an lichte Wälder und schmucke Dörfer. Schon von weitem sieht man einen auffälligen Felskopf, der das Tor zum Berner Oberland markiert. Es ist das Stockhorn, der Hausberg von Thun. Er besteht aus einer fast senkrecht aufragenden Gesteinsplatte, die sich je nach Blickwinkel mal breit, mal spitz präsentiert.

Eine Luftseilbahn führt in zwei Sektionen von Erlenbach i.S. direkt ins Panoramarestaurant knapp unter dem Gipfel. Ganz oben, auf 2’190 m ü. M., ist die Aussicht an klaren Tagen schlicht spektakulär. Wie von einem Adlerhorst überblickt man die Landschaft vom Thunersee über den Jurafuss bis zum Glärnisch und von den Berner Eisriesen bis zum Mont Blanc. Durch einen Tunnel gelangt man zur Panorama-Aussichtsplattform in der StockhornNordwand und steht auf einem Glasboden fast 400 Meter über dem Abgrund und 1’500 Meter über dem Aaretal. «Die Werke des Herren sind gross, zum Staunen für alle, die daran Freude haben», lautet eine Inschrift auf einem nahen Felsen. Wahrlich treffend, doch auf dem Stockhorn wird nicht nur gestaunt!

Adrenalin-Junkies springen hier in 134 Meter Höhe mit dem Bungee-Seil aus der Seilbahnkabine oder schweben mit Gleitschirmen ins Tal. Kletterer erklimmen im Klettergarten 120 Routen mit Schwierigkeitsgraden von 2 bis 7. Wanderer erkunden ein Streckennetz aus 70 Kilometer top präparierter Wege in Varianten von barrierefrei bis hochalpin. Genussmenschen schlemmen Lokales in gemütlichen Bergrestaurants. Fischer fangen Regenbogenforellen in funkelnden Seen. Familien erkunden den Erlebnispfad, den Quiz-Trail, besuchen den Spielplatz oder fahren Trottinett.

Als Stockhorn-Neulinge haben wir heute die Qual der Wahl. Zum ersten Kennenlernen entscheiden wir uns schliesslich für ein Programm aus Klassikern. Oben auf dem Gipfel tauchen wir so nach der Bergfahrt zunächst in die Wolken ein. In den nächsten Stunden spielen diese Katz und Maus mit uns; geben immer nur kleine Ausschnitte der Aussicht frei. Wie ein Geschenk, das sich nur langsam, Stück für Stück, öffnet. Die Kinder springen wie Gämsen von einem Felsvorsprung zum nächsten, verharren bei der Metallpyramide an der

höchst zugänglichen Stelle des Aussichtspunktes, bis sich ein neues Fenster offenbart. Wir Erwachsene studieren indessen die Pflanzenvielfalt, die rund um den Gipfel liebevoll beschildert ist. Zwei Dohlen folgen uns auf Schritt und Tritt.

Später im Panoramarestaurant enthüllt sich zum ersten Mal der Tiefblick ins Simmental. Zu unseren Füssen schillern nun die Seen Vorder- und Hinterstocken wie Smaragde in der voralpinen Landschaft. Sie locken zum Weitergehen, aber noch eilt es nicht. Die Sonne steht hoch und auf unseren Tellern dampft das «Stockhorn-Rösti» mit Speck, Spiegelei und würzigem Alpkäse aus der Region. Ein Bissen und es steht fest: Selten hat der Mittag besser geschmeckt als bei dieser Aussicht auf luftigen 2’139 m ü. M. So ungern und langsam trennen wir uns, dass nach dem Mittag die Zeit für die ursprünglich geplante längere Wanderung auf dem Panoramaweg via Oberstockenalp und Hinterstockensee zur Vorderstockenalp nicht mehr ausreicht.

Spontan disponieren wir auf die kürzere Alternative um. Die Seilbahn kutschiert uns einen Stock tiefer zur Mittelstation Chrindi auf 1’642 m ü. M. Dort folgen wir der direkten Route einmal um den See und traversieren dann über die steile Fluh. Nach dem Aufstieg öffnet sich auf der Vorderstockenalp der Blick ins Simmental und auf die Niesenkette. Bei der Mietstation angekommen, erhalten wir Helm und Fahrzeug, schwingen uns auf die Gefährte und sausen in Richtung Tal. Die 10 km lange Strecke führt über 1’010 Höhenmeter entlang einer asphaltierten Strasse vorbei an Kühen, idyllischen Bergweiden und Alphütten sowie durch lichte Wälder – stets mit der traumhaften Aussicht ins Simmental. Nach ungefähr der Hälfte der Strecke teilen sich die Wege. Wir wählen die rasante und kürzere Variante nach Erlenbach – das perfekte Finale für einen Tag aus Natur, Genuss und Abenteuer, das Lust auf mehr macht!

PRAKTISCHES

Gipfelerlebnis: Das Panorama-Restaurant und die Aussichtsplattform sind barrierefrei. Informationstafeln vermitteln Spannendes zur Geologie und Geschichte. Der Aufstieg auf den Gipfel dauert ca. 8 Minuten. Wanderung Mittelstation Chrindi – Vorderstockenalp Distanz: 2 km, Höhendifferenz: + 100 m, Dauer: ca. 45 Minuten

Trotti-Bike Route Vorderstockenalp – Erlenbach Länge: 10 km, Höhendifferenz 1’010 m, ab 9 Jahre, Kombi-Ticket (Bahnfahrt und Trotti) ab CH 35/Erwachsene, CHF 12/Kind

Bilderreihe S. 60 Gipfelerlebnis Stockhorn und erste Erkundungen um den Gipfel mit Blick auf den Hinterstockensee. S. 61: Wanderung von der Mittelstation Chrindi zur Vorderstockenalp und anschliessende Trotti-BikeFahrt zum Ausgangspunkt Erlenbach i.S.

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