Foto: Hyundai
04.2018
KAROSSERIE JOURNAL DER KAROSSERIEBAUTECHNIKER ÖSTERREICHS www.karosseriebautechnik.at
P.b.b. Abs. Bundesinnung der Fahrzeugtechnik, Berufsgruppe Karosseriebautechniker, Karosserielackierer und der Wagner, Schaumburgergasse 20/4, AT-1040 Wien, www.karosseriebautechnik.at
GSSLEHRLIN UNG E D N U B : L FA-TAG > AKTUEL B UND ER R E W E B T WET IERTE N: OPTIM E R IE K C A IDUNG > L ARBTONF F E L A IT DIG U DER SSERIEBA 0 O R A K : IK UNDAI I3 > TECHN AMILIE HY F L L E D O M
EDITORIAL INHALT 03
04 Erik Paul Papinski Bundesinnungsmeister
DIE DIGITALISIERUNG VERÄNDERT UNSERE BRANCHE Bei Events wie dem jüngsten ZKF-Treffen, den Würzburger Karosserie- und Schadenstagen oder unserer ERFA-Tagung der Karosseriebautechniker wurde viel über Digitalisierung gesprochen. Immer wieder wird das Thema auf Glasfaserkabel und schnelles Internet reduziert, obwohl es um weitaus mehr geht. Historisch hat die Digitalisierung mit dem ersten iPhone begonnen, das Apple-Chef Steve
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AKTUELLES Rückblick auf zwei Branchenevents KAROSSERIEREPARATUR Details der Ganzstahlkarosserie des Hyundai i30 LACKIERUNG Verbesserte Prozesse durch Farbtonmessgeräte
08 SPLITTER
Internationale und nationale Branchentreffen
Jobs 2007 als „revolutionäres Mobiltelefon“ vorstellte. Auch das ist Digitalisierung: Versicherungsunternehmen versuchen, an die Daten der Konsumenten zu kommen, und die Kunden zahlen auch noch dafür, indem sie sich für telematikbasierte Produkte
IMPRESSUM / OFFENLEGUNG
entscheiden. Weiters gibt es die Schadenbegutachtung per App, die noch weit davon entfernt ist, hundertprozentig zu funktionieren. Hauptsächlich wird sie von den Versicherungen für Schadenauszahlung und Einsparung ihrer Verwaltungskosten genutzt. Dazu gibt es einen interessanten Beitrag im WDR, hier der Link zum Video: https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/servicezeit/videounfallschaden-per-app-regeln--100.html. Wir sehen den Sinn der Digitalisierung im Nutzen für den Menschen. So wird die Branchensuchmaschine repair-pedia ständig mit neuen Daten gefüllt, um den Reparaturfachbetrieben ihren Alltag zu erleichtern. Für den Herbst ist ein neues Tool geplant, das den Werkstätten ermöglichen soll, Telematikboxen auszulesen. Einige Mitglieder testen bereits das auf der ERFA-Tagung präsentierte markenübergreifende Autel-Diagnosesystem und ihre Reaktionen sind durchwegs positiv. Digitalisierung bedeutet auch, bei der Erstellung der Inhalte für
HERAUSGEBER: Bundesinnung der Fahrzeugtechnik BG Karosseriebautechniker, Karosserielackierer und der Wagner Schaumburgergasse 20/4, AT-1040 Wien Tel.: 01 505 69 50-129, Fax: 01 253 30 33 93 20 E-Mail: karosseriefachbetrieb@bigr2.at VERANTWORTLICH FÜR DEN INHALT: Bundesinnung der Fahrzeugtechnik Berufsgruppe Karosseriebautechniker, Karosserielackierer und der Wagner Konzept und Design: Werbeagentur Werbeconnection / PMDM Druck: BTS Druckkompetenz GmbH, Holthausstraße 2, AT-4209 Engerwitzdorf
die Facebook-Seite „Lehre zum Karosseriebautechniker“ mitzumachen, denn mit Social Media können wir zielgenau Lehrlinge und Jugendliche, die sich für unseren Beruf interessieren, ansprechen.
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KAROSSERIE > Journal 02
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STÄRKE DURCH KNOW-HOW N
eueste Entwicklungen der Automobiltechnik und ihre Auswirkungen auf die Reparaturbranche standen im Mittelpunkt der ERFA-Tagung der Karosseriebautechniker.
Rund 90 Besucher sorgten für gute Stimmung bei der informativen Veranstaltung im Thermenhotel Geinberg (OÖ). Nach den Betriebsbesichtigungen bei Flugzeugausrüster FACC sowie Fahrzeugbauer Fischerleitner und abendlichen Branchengesprächen standen am nächsten Tag Fachvorträge am Programm. Stephan Kolodzinski, IFL, sprach über die Notwendigkeit einer realistischen Kalkulation und stellte die neuesten Funktionen von repair-pedia vor. „Die Werkstätten sind mit einer Informationsflut konfrontiert“, betonte Gerald Beese vom KTI, dem Netzwerk für Schaden- und Reparaturforschung. Die Herausforderungen können nur mit Hilfe von Know-how, entsprechenden Prüf- bzw. Einstellvorrichtungen und markenübergreifenden Diagnosegeräten bewältigt werden. Mike Richter, AUTEL, stellte im Anschluss ein Dignosesystem vor, das 90 Prozent der Fahrzeuge abdeckt. Der Mix aus Branchengesprächen, technischen und kaufmännischen Informationen kam bei den Besuchern sehr gut an. Die nächste ERFA-Tagung ist für 2020 geplant.
Foto: 4rad.net BIM Erik Paul Papinski (M.) mit den Vortragenden (v. l. n. r.) Mike Richter, AUTEL, Gerald Beese, KTI, und Stephan Kolodzinski, IFL. Foto: 4rad.net
LEISTUNGSSCHAU UNSERER JUGEND A m 8. Juni 2018 wetteiferten die besten Karosseriebautechniker Österreichs in Villach miteinander. Der Steirer Timo Zechmann vom Lehrbetrieb Magna Steyr Fahrzeugtechnik AG & Co KG setzte sich vor dem Kärntner Dominik Fladnitzer von der Karosserieklinik Egger Mario und dem Niederösterreicher Patric Wanzenböck von der Lichtenwörther GmbH durch. Foto: Hannes Pacheiner
ausforderung für die individuelle Mobilität der Gesellschaft, die Spezialisten benötigt, die wir heute ausbilden.“ Unter strenger Beobachtung der hochkarätigen Jury mussten 18 Teilnehmer drei Aufgabenbereiche in einer vorgegebenen Zeit bewältigen: ein Werkstück aus Blech herstellen, einen Kotflügel in mehreren Schichten lackieren und einen Riss im Kunststoffteil am Stoßfänger reparieren. Für die fabelhafte Durchführung des Bewerbes zeichnete die Landesinnung Kärnten. Zur Siegerehrung im Thermenhotel Karawankenhof kamen Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft, Vertreter der Lehrbetriebe, Eltern und zahlreiche Sponsoren. Link zu Bildern und Video vom Bundeslehrlingswettbewerb: https://www.wko.at/branchen/gewerbe-handwerk/ fahrzeugtechnik/oesterreichs-bester-karosseriebautechniker.html Foto: Hannes Pacheiner
Teilnehmer des Bundeslehrlingswettbewerbs der Karosseriebautechniker 2018
„Ein Bundeslehrlingswettbewerb ist immer auch eine Leistungsschau unseres Nachwuchses. Die Lehrlinge haben die Möglichkeit, ihr Können unter Wettbewerbsbedingungen unter Beweis zu stellen“, so Bundesinnungsmeister Erik Paul Papinski. Dass alle Teilnehmer so gut vorbereitet waren, ist unserem weltweit hoch geschätzten dualen Ausbildungssystem zu verdanken. „Der Beruf des Karosseriebautechnikers bedeutet eine ständige Her-
V. l. n. r.: Dominik Fladnitzer (2. Platz), Timo Zechmann (1. Platz) und Patric Wanzenböck (3. Platz)
03 KAROSSERIE > Journal
MODIFIKATION IN STAHLBLECH H
yundai wirbt für seine Modelle mit einer maximalen Punktzahl im Euro NCAP-Test, langen Garantieleistungen und einer umfangreichen Serienausstattung. Das Karosserie Journal war im tschechischen Werk Nošovice und hat sich den Karosseriebau der Modellfamilie i30 angesehen. Die Modellfamilie i30 des koreanischen Herstellers Hyundai wurde 2017 erneuert, bereits in Genf wurde die fünftürige i30-Steilheck-Limousine in seiner dritten Generation vorgestellt. Im Mai folgte die Kombiversion und kurz danach die Sportausführung i30 N. Zum Jahresende kam noch die i30-Schräghecklimousine (Fast Back). Bild: Jürgen Klasing
An der Rohbaukarosserie des i30 mit Steilheck lassen sich interessante Karosseriedetails entdecken.
EIN ECHTER EUROPÄER
STAHLKAROSSERIE
Die Modelle des i30 (Steil-, Schrägheck und Kombiversion) hat wie ihre Vorgänger das europäische Entwicklungszentrum von Hyundai in Rüsselsheim/D auf die Räder gestellt. Die Fertigung ist im tschechischen Werk Nošovice.
Hyundai baut das Modell i30 auf einer Ganzstahlkarosserie auf, die zu fast 100 Prozent im Werk Nošovice entsteht. Das komplette Karosseriegewicht beträgt 344,5 Kilogramm; ohne Anbauteile wie Türen, Klappen und Haube (-76,5 kg) verbleiben 268 Kilogramm. Die Blechstärken der Karosserie liegen zwischen 0,7 und 0,9 mm Stärke, nur das Bodenblech ist mit 1,3 mm stabiler ausgeführt. An den Türen sind die Stahlbleche innen mit 0,8 mm und das Außenhautblech mit 0,7 mm ausgeführt.
Die Kombiversion ist 4,60 Meter lang und damit 10 cm länger als das Vorgängermodell. Der Kombi übernimmt die Karosserie von der fünftürigen Steilheckvariante bis fast zur C-Säule und fügt dann ein verlängertes Heck an, sodass ein größeres Ladevolumen entsteht. Die Maße der i30 Steilhecklimousine sind: Länge 4.340 (+ 40 mm), Breite 1.795 (+ 15 mm) und Höhe 1.455 (- 10 mm). Alle Modelle haben den identischen Radstand von 2.650 mm. Mit der dritten Generation des i30 konnte die Verwindungssteifigkeit der Karosserie um 22 Prozent verbessert werden, u. a. weil der Anteil an hochfesten Stahlblechen auf 55 Prozent stieg. Gleichzeitig konnte das Gewicht der Rohkarosse um 28 Kilogramm gesenkt werden.
KAROSSERIE > Journal 04
CRASHERPROBTE ELEMENTE Bei der Neuentwicklung hatten die Hyundai-Ingenieure auch die Sicherheit der Insassen stark im Blick: Die Karosseriestruktur verfügt über crasherprobte Elemente mit einer Gesamtlänge von 112 Metern. Diese sollen den Insassenschutz gewährleisten und die Funktion der bis zu sieben Airbags sowie der Assistenzsysteme unterstützen und absichern.
Die Karosserie besteht aus 14 Prozent warmumgeformter Bleche, 38,3 Prozent Ultra-High-Strength-Steel-Bleche, 22,4 Prozent High-Strength-Steel-Bleche und nur noch 25,4 Prozent Mild-Steel-Blechen. Die stabileren Materialgüten in der Karosserie haben deutlich zugenommen: bei den warmumgeformten um 10,3, bei den Ultra High Strength Steel um 22,7 und bei den hochfesten Stahlblechen um 16,7 Prozent. Bild: Jürgen Klasing
Das Dachpaneel wird an die Karosserie durch Punktschweißen und Klebstoff gefügt.
Die warmumgeformten Blechteile weisen eine Festigkeit von bis zu 1.470 Mpa auf und sind zu finden an der B-Säule innen und mittig, an den Schwellern innen, den hinteren Längsträgern innen und am vorderen Dachquerträger. Auch die inneren Verstärkungsblechteile zwischen Stirnwand, Bodengruppe und Schweller vorne weisen diese Festigkeit auf. Blechteile in Ultra-High-Strength-Steel-Qualität befinden sich in der Karosseriestruktur als Sitzquerträger, Heckabschlussblech, Längsträgeranbindung oder Stirnwandquerverstärkung. Die Bodengruppe reicht von der Stirnwand unten bis zum Fersenblech und weiter bis zum Heckabschlussblech. Sie wird in Mild-Steel-Blechgüte hergestellt, hat jedoch eine Materialstärke von bis zu 1,3 mm, wie das Bauteil Tunnel.
Strength Steel, weil dieser Bereich bei einem Heckaufprall möglichst viel eindringende Energie absorbieren soll. Der vorgeschriebene Fußgängerschutz an der Motorhaube wird ausschließlich durch weiche Blechfelder in der Haube umgesetzt.
BESONDERHEIT SEITENTEIL Das Seitenteil ist ein angeliefertes Zulieferteil, das die A-Säule und B-Säule umfasst und bis zur Hälfte des hinteren Türeinstieges reicht. Zusätzlich sind die Schweller- und DachrahmenStruktur sowie alle Verstärkungen für die Karosseriestruktur in diesem Bereich integriert. Auch die Aufnahmen für Scharniere und Dachquerträger sind bereits gefügt. Das komplexe Bauteil vereinigt unterschiedliche Blechgüten und Blechgeometrien und benötigt komplexe Fügeoperationen, die mit entsprechender Zugängigkeit möglich sind. Die i30-Modelle können mit einem Volldach aus Stahlblech oder einem Panorama-Schiebedach gebaut werden. Bei Letzterem wird zwischen dem vordersten Dachquerträger und der B-Säule ein Querträger entfernt, um die Dachöffnung zu erreichen. Bei der Volldach-Variante stützen sieben Dachquerträger die beiden Seitenteile oben gegeneinander ab. Der vordere und mittlere (Höhe B-Säule) sind aus warmumgeformten Stahlblech mit 590 Mpa, die anderen, schmäleren, aus HighStrength-Steel-Blechen gefertigt. Bild: Jürgen Klasing
An der Unterseite des Hinterwagens zeigt sich der hintere Längsträger rechts in höchstfester Güte (dunkel) und links in hochfester Qualität.
FÜGETECHNIKEN
Bild: Jürgen Klasing
Nur die Rohbaukarosserie verrät das warmumgeformte, sehr stabile Blechteil zwischen dem Schweller und dem hinteren Längsträger.
Vom Schweller zum hinteren Längsträger erstreckt sich innen ein warmumgeformtes Blechteil, das bis zur Aufnahme der Hinterachse reicht. Von hier, Mitte Radhaus, bis zum Heckabschlussblech beträgt die Blechgüte dann wieder „nur“ High
Wie bei einer reinen Stahlkarosserie nicht anders zu erwarten, ist die Fügetechnik fast 100-prozentig auf das Punktschweissen ausgelegt. Zusätzlich werden an den warmumgeformten Blechteilen kurze MAG-Schweißungen eingebracht, wenn eine eingeschränkte Zugängigkeit oder ein einseitiger Zugang gegeben ist. Am zugelieferten Seitenteil sind die Punktschweissungen der warmumgeformten Blechteile und der zusätzlichen Verstärkungen gut sichtbar. Im Karosseriebau der i30Steilhecklimousine werden 7.123 Schweißpunkte gesetzt.
FEINER KLEBERAUFTRAG Neben dem Punktschweißen setzt Hyundai das Kleben als unterstützende Fügetechnik ein, um die Steifigkeit der Karosserie zu erhöhen und die Anzahl der Schweißpunkte zu redu-
05 KAROSSERIE > Journal
zieren. Die Kleberapplikationen an der Stirnwand zur A-Säule innen, an der A-Säule bis zum Dachrahmen und im Bereich Schweller, Türeinstieg und Radhäuser sowie der Heckklappenöffnung sind besonders wichtig, versichern die Fachleute. Bild: Jürgen Klasing
MONTAGE Mit der Montage der vorderen Kotflügel, Türen und Klappen ist die Rohbaukarosserie bereit für den KTL-Prozess und die abschließende Lackierung. Ist das geschafft, werden die Türen demontiert und am Türmontageband komplett aufgebaut und zusammengesetzt. Später werden sie am Montageband an das entsprechende Fahrzeug geliefert, eingehängt und mittels einer VierSchrauben-Montage (pro Tür) mit der Karosserie verbunden.
LACKIERUNG
Das Modell i30 wird komplett in Stahlbauweise ausgeführt, hier Längsträger, Federbeindom und Stirnwand.
Für die i30-Modelle stehen sechzehn Farbtöne zur Auswahl. Hyundai gewährt seinen Kunden eine fünfjährige Lackgarantie und eine zwölfjährige Garantie gegen Durchrostung von innen nach außen. Die fünfjährige Herstellergarantie ohne Kilometerbegrenzung kann zusätzlich mit der Anschlussgarantie bis zum achten Jahr verlängert werden. Jürgen Klasing
Bild: Jürgen Klasing
DAS HYUNDAI-WERK NOŠOVICE Durch einen Strukturwandel im Jahr 2005 konnte sich die Hyundai Kia Automotive Group im tschechischen Nošovice mit einer Automobilproduktion ansiedeln. Heute sind dort ein Teilepresswerk, die Produktionsstationen Karosserierohbau und Lackierung und die Fahrzeugendmontage untergebracht. Im Werk Nošovice werden Stahlplatinen von Hyundai Korea, Thyssen, Acelor Mittal oder Voestalpine verarbeitet. Täglich können bis zu 240 Tonnen Stahlblech zugeschnitten und gepresst werden, um eine Blechteilbevorratung für circa 1,5 Produktionstage zu gewährleisten. Die Kapazität der Produktion ist auf ca. 1.500 Fahrzeuge täglich ausgelegt, sodass jährlich bis zu 350.000 Fahrzeuge das Werk verlassen können. Auffällig ist der Umstand, dass offensichtlich alle Maschinen und Anlagen aus konzerneigenen Tochterunternehmen von Hyundai stammen. Im Gegensatz zu anderen Automobilwerken, wo viele verschiedene Firmen ihre Maschinen zur Fertigung miteinsetzen, lautet der Herstellername im Werk Nošovice immer Hyundai. Von der Blechteilpresse über den Anlagenbau und die Roboteranlagen bis hin zu den Schweißgeräten ist durchgängig die gelbe Firmenfarbe mit schwarzem Aufdruck zu erkennen.
KAROSSERIE > Journal 06
Die Innenseite des Seitenrahmens zeigt die zahlreichen Verstärkungen und Aufnahmen für die Scharniere.
Bild: www.hyundai-motor.cz
OPTIMIERTE DIGITALE FARBTONFINDUNG
D
igitale Farbtonmessgeräte sind aus modernen Karosserie- und Lackierfachbetrieben nicht mehr wegzudenken. Mit seinem umfangreichen Produktportfolio unterstützt Glasurit, Premiummarke von BASF, Werkstätten bei der digitalen Farbtonfindung. So sorgt das neue Farbtonmessgerät Glasurit RATIO Scan 12/6, das auf die weltweit größte Farbtondatenbank Glasurit Color Online zugreift, für optimale Reparaturlösungen.
Foto: Glasurit Automotive Refinish BASF Coatings GmbH
Glasurit RATIO Scan 12/6 feierte seine Österreich-Premiere auf der traditionellen BASF-Zubehörmesse am 22. Juni 2018 in Eugendorf.
HIGHTECH IN DER LACKIERWERKSTATT Die Einführung digitaler Farbtonmessgeräte im Jahr 2009 beschleunigte den Prozess der Farbtonfindung in der Werkstatt. Mischformeln wurden leichter zugänglich. Zur Optimierung der Messsicherheit und der Reparaturergebnisse hat Glasurit seine etablierten Farbtonmessgeräte weiterentwickelt: Foto: Glasurit Automotive Refinish BASF Coatings GmbH
So tastet die neueste Generation – Glasurit RATIO Scan 12/6 – die Lackoberfläche noch feiner ab und sorgt mit technischen Neuerungen und intelligenten Verknüpfungen für einen schnelleren und komfortableren Arbeitsablauf. Über eine eingebaute Digitalkamera kann der Nutzer die Reparatur-Umgebung in Echtzeit nach einer kratzerlosen Stelle für die Messung absuchen und auf dem Farb-Touch-Display darstellen. Mittels zweier Lichtarten, einer blauen und einer weißen LED, werden auf der Lackoberfläche insgesamt zwölf Einfallwinkel des Lichts gemessen und in sechs Aufnahmen dokumentiert. Auf diese Weise lassen sich Farbe und Textur der Farb- und Effektpigmente präzise analysieren und selbst herausfordernde Farbtöne zuverlässig bestimmen.
OPTIMALE ARBEITSABLÄUFE FÜR BESTE ERGEBNISSE „Wir möchten unsere Kunden bei der idealen Reparaturlösung unterstützen und die einzelnen Prozessschritte im Arbeitsalltag optimieren. Entsprechend sind die Messgeräte mit dem Farb-
ton- und Materialmanagement-System Profit Manager Pro von Glasurit verknüpft. Die Ergebnisse können kabellos über die zertifizierte Wi-Fi-Schnittstelle an den Computer im Mischraum übertragen und mit der Color Online Datenbank abgeglichen werden“, erläutert Uwe Westerwelle, Leiter Glasurit Digital Color Solutions. Neben der Überprüfung von Millionen von Messwerten innerhalb der Farbtondatenbank sorgt ein von BASF patentierter Such- und Korrekturalgorithmus dafür, dass die Messergebnisse in perfekte Reparaturlösungen umgewandelt werden. Dabei werden nicht nur die besten Treffer angezeigt, die Algorithmen liefern auch Korrekturvorschläge, die die Ergebnisse noch weiter verbessern. Farbtonvisualisierungen und Spektralkurven stellen dar, wie gut die vorgeschlagenen Lösungen zu den gemessenen Farbtönen passen. Die entsprechende Formulierung kann bei Bedarf direkt ausgemischt werden. Als weltweit führender Lösungsanbieter für die Autoreparaturlackierung bietet Glasurit mit dem RATIO Scan 12/6 ein modernes System für die digitale Farbtonfindung im Werkstattalltag. Die komfortable und zuverlässige Messung ermöglicht verbesserte Prozesse und höhere Durchlaufquoten bei der Reparaturannahme. Zusätzlich sorgt ein umfangreiches Serviceangebot dafür, Foto: Glasurit Automotive Refinish BASF Coatings GmbH dass das Zusammenspiel zwischen Farbtonmessgerät und dem Farbtonund Materialmanagement-System optimal aufeinander abgestimmt ist und die Datenbank kontinuierlich um neue Messwerte ergänzt wird.
07 KAROSSERIE > Journal
SPLITTER
ZERTIFIZIERTER DELLENDRÜCKER NEU Auf der ERFA-Tagung der Karosseriebautechniker wurde die von der Bundesinnung der Fahrzeugtechnik initiierte Neugestaltung der Zertifizierung für Dellendrücker präsentiert. Das Zertifizierungsprogramm wird zukünftig von der Union der unabhän-
Foto: Jürgen Klasing
gigen allgemein beeideten gerichtlich zertifi-
AUTODATA IN REPAIR-PEDIA
zierten Sachverständigen für das Kfz-Wesen Österreichs (Kfz-SV-Union) überprüft. Vertreter der SV-Union sollen der Zertifizierungskommission vorsitzen, um die Objektivität bei Prüfungen zu gewährleisten.
SIGNAL FÜR DIE ZUKUNFT DES ZKF AIRC-Vorstand v. l. n. r.: Kristof Eraly (Febelcar, Belgischer Verband), Thomas Krebs (Dänischer Verband), Erik Paul Papinski (AIRC Präsident), Peter Börner (AIRC Vice Präsident), Christian Sidler, vom Schweizer Verband VSCI in Vertretung von Bruno Claus.
Beim Jahrestreffen des Zentralverban-
AIRC
Schritt unternommen: Die Mitglieder-
Foto: J. Klasing
des Karosserie- und Fahrzeugtechnik (ZKF) in Wolfsburg wurde ein wichtiger
Auf Einladung der Bundesinnung der Karosseriebautechniker traf
versammlung beschloss, einen Antrag
sich Ende April der internationale Karosserieverband AIRC zur Jahres-
zur Mitgliedschaft im Zentralverband
versammlung in Wien. BIM Erik Paul Papinski begrüßte Vertreter aus
Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK)
Österreich, Deutschland, der Schweiz, Dänemark, Niederlande, Bel-
zu stellen. In seiner Grundsatzrede stell-
gien, Schweden, Island, Luxemburg und Südtirol. Wie berichtet
te ZKF-Präsident Peter Börner den rund
wurde, sind alle Länder mit der Problematik des Fachkräftemangels
400 Teilnehmern die Ziele des ZKF vor,
und der Einflussnahme durch die Versicherungen konfrontiert. Der
zeigte künftige Veränderungen der
Weltverband wolle sich zukünftig deutlicher nach außen zeigen und
Branche auf und betonte die stärkere Zu-
seine Ziele, wie z. B. ein Netzwerk für Informationen, die Zusammen-
sammenarbeit für mehr gemeinsames
arbeit mit den Versicherungen oder die Eurogarant-Standards prä-
Handeln im Sinne des Handwerks.
ZKF-Präsident Peter Börner zeigte seinen Verbandsmitgliedern die aktuellen Veränderungen in der Branche auf.
sentieren. Dazu ist ein direkter Erfahrungsaustausch über die neuen Medien wünschenswert, von dem alle Mitglieder länderspezifisch profitieren könnten.
WERTSCHÄTZUNG FÜR AUSGEZEICHNETE ARBEIT
WISSENSSCHATZ IN REPAIR-PEDIA Registrieren Sie sich für die Nutzung der Branchensuchmaschine repair-pedia und profitieren Sie von zahlreichen Informationen, Repa-
Zahlreiche Gäste fanden sich am 22. Juni 2018 am Designschiff MS
raturanleitungen und anderen hilfreichen Dokumenten. Der aktuelle
Linzerin ein, um gemeinsam den Berufsstand der Karosseriebautech-
Stand an Datensätzen zu Redaktionsschluss des Karosserie Journals:
niker zu feiern. Geehrt wurde die Arbeit der Unternehmer und die Leis-
AUTODATA (13.551), AZT (920), Cromax (14), DEKOLAKA (12), GLAS-
tungen der Jugend: Die Sieger des Landeslehrlingswettbewerbs 2018
matic (744), HaynesPro (90.334), IFL (385), KTI (76), repair-pedia-Re-
der oberösterreichischen Karosseriebautechniker kamen vor den Vor-
daktion (4.012), Spies Hecker (39), STANDOX (8), WKO (8), ZKF (3.921).
hang. Schauen Sie sich die stimmungsvollen Bilder vom Sommerfest
Dazu gehören auch die neuesten IFL-Mitteilungen:
online an: https://www.cityfoto.at/content/de/fotogalerie/14163.
üüIFL-Stellungnahme zur „Anlieferung beschädigter
Branchenkapitän Erik Paul Papinski, Bundesinnungsmeister und Landesinnungsmeister OÖ, lädt alle zwei Jahre zum traditionellen Sommerfest ein.
Blech-Neuteile“
üüBMW alle Modellreihen: Änderung der Vorgehensweise beim Ersetzen der Seitenwände LINK ZUR EINMALIGEN REGISTRIERUNG:
Foto: Maringer Andreas
www.repair-pedia.eu.
04. 2018 KAROSSERIE JOURNAL DER KAROSSERIEBAUTECHNIKER ÖSTERREICHS www.karosseriebautechnik.at 08 KAROSSERIE > Journal