Der OÖ Jäger, N°174, März 2022

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PRAXIS

AUS DER JAGDPRAXIS

JUNGWILDRETTUNG MIT SCHEUCHEN, SIRENEN UND MÄHSCHEMA Drei bewährte Methoden zum Erfolg am Beispiel einer Jagdgesellschaft

TEXT: LEO WIESINGER, SEPP AMERING UNTERAUSSCHUSS FÜR ARTENVIELFALT UND PRÄDATION DES OÖ LJV

Eine der wichtigsten Hegeaufgaben im Niederwildrevier ist von April bis Juni die Jungwildrettung vor dem Mähtod. Obwohl heutzutage Drohnen zur Kitzsuche immer beliebter werden, gibt es dennoch auch andere, altbewährte Mittel zur Rettung von Jungwild. So haben wir als Jäger und Grundbesitzer selber in den letzten 50 Jahren zahlreiche Erfahrungen mit verschiedenen Kitzrettungsmethoden gemacht. Außerdem können wir die Rehwildabschüsse zur Zufriedenheit der Verjüngung im Wald und somit der Grundbesitzer und des Forstdienstes gut erfüllen. Alte Böcke sind keine Seltenheit. Diese nachhaltige jagdliche Bewirtschaftung ist auch durch unsere konsequente Kitzrettung möglich. Davon profitiert natürlich auch der Hasenbesatz. Drei bewährte Prinzipien, kombiniert für den Erfolg:

SCHEUCHEN 1.AUFSTELLEN

Seit Jahren werden Scheuchen mit blauen oder schwarzen Müllsäcken, die stark knistern, verwendet, welche

am Vorabend in die Wiesen mit einem Abstand von etwa 50 bis 70 Metern gesteckt werden. Oftmals nicht genau in der Mitte, bei schmalen Wiesen auch am Rand, z.B. gegenüber einer sicheren Deckung. Die eigentliche Vergrämung erfolgt optisch und durch Knistern der Plastiksäcke bei Wind.

Die Geiß holt ihr Kitz über Nacht aus dem Gefahrenbereich. Der Grundbesitzer sammelt während der Mäharbeit die Scheuchen und lagert diese am Wiesenrand zur Abholung. Wird nicht gemäht, werden die Scheuchen spätestens nach zwei Tagen wegen des Gewöhnungseffektes entfernt.

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