Semesterprogram WS2018/19

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Akademie der Bildenden KĂźnste

Veranstaltungen

NĂźrnberg

Wintersemester

2018/19


René Martin, Untilled Land, 2018, Installation, AdBK Nürnberg, Foto: René Martin

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René Martin, Untilled Land, 2018, Installation, AdBK Nürnberg, Foto: René Martin

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u Ehren der diesjährigen Absolventinnen und Absolventen veranstaltet die AdBK Nürnberg am Beginn des Wintersemesters zum vierten Mal eine Ausstellung. Die klassenübergreifende AbsolventInnenausstellung vereint 35 künstlerische Positionen, die in unterschiedlichen Bereichen der bildenden Kunst anzusiedeln sind und teils über gattungsspezifische Kategorisierungen wie Malerei und Bildhauerei, Fotografie und Videokunst, Installationen und Performances hinausführen. Der gesamte Campus mit seinen Innenund Außenflächen dient als Präsentationsfläche in all seinen Dimensionen.

Absolvent*innen 2018 Ausstellung 18.—21. Oktober 2018 Eröffnung: 17. Oktober 2018, 19:30 Uhr Öffnungszeiten: 14—19 Uhr Campus der AdBK Nürnberg


Links: Michael Sven Meier, I Want to Lick at Every Face in Dark Rooms, 2015, Videostill, © Michael Sven Meier Rechts: Marco Stanke, KOLLEKTIV, 2017, variable Installation, BÜHLERS Fürth, Foto: Jens Gerber


Rechts: Marco Stanke, KOLLEKTIV, 2017, variable Installation, BÜHLERS Fürth, Foto: Jens Gerber

Absolvent*innen 2018: Cosima Bauer, Nian Cheng, Lauritz Dommer, Janina Dotzauer, Hannah Gebauer, Konstantin Hälbig, Hyeyeon Han, Lucia Hufnagel, Dominic Jähner, Jonas Johnke, Angelika Kern, Seong Hun Kim, Karin Kolb, Hannah Lang, Soonmo Lee, Leon Leube, Jasmin Lothert, René Martin, Marco Maurer, Michael Sven Meier, Marius Meusch, Felix Neumann, Eva Nüßlein, Inseong Park, René Radomsky, Elena Scheckeler, Eva Schreppel, Antonio Seifert, Sabine Soukup, Marco Stanke, Jonas Tröger, Michael Türksch, Raphael Unger, R. Jeremy Wegscheider, Julia Werner


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as Jahr 2018, wir befinden uns in der nahen Zukunft. Die Welt steht am Rande des Chaos. In den Ruinen öffnet sich ein Portal in eine Welt, die keine Menschenseele je erblickt hat. Begib dich auf eine gefahrenvolle Suche nach Antworten… … und rette die Welt … lights out.

Portale sind ein Topos des Übergangs. Ob in Fantasy oder Science Fiction, Religion oder Legende sind sie Sinnbild für die Sehnsucht nach anderen, unmöglichen Welten, deren Betreten durch sie ermöglicht wird. Federico Braunschweig studiert Bildhauerei und Steve Braun absolviert sein Studium der Fotografie bei Prof. Juergen Teller.

Steve Braun und Federico Braunschweig Portals Ausstellung 4.—21. Oktober 2018 Eröffnung: 3. Oktober 2018, 19 Uhr Akademie Galerie Nürnberg


Deborah Luster, Levelle Tolliver (Judas), 2013, Fotografie aus der Serie Passion Play, © Deborah Luster

Deborah Luster (*1952), die in New Orleans, Louisiana lebt und arbeitet, wandte sich der Fotografie zu, um mit dem Mord an ihrer Mutter umzugehen. Sie hat Tausende von eindringlichen Porträts von Gefangenen in Louisiana geschaffen — oftmals in Verkleidungen. So veranstaltete der Angola Prison Drama Club 2013 ein Theaterstück, das im Gefängnis einzigartig ist. 70 der über 5.000 Häftlinge spielten das Leben Jesu Christi. Die Männer und Frauen — oft ohne Aussicht auf Entlassung — kamen zum ersten Mal zusammen und traten für die Öffentlichkeit auf. Deborah Luster porträtierte sie in ihren Kostümen und zeigt die Spiegelungen des eigenen Lebens in der Rolle. Ihr jüngstes Werk erfasst verwüstete Landschaften in New Orleans, in denen Morde stattgefunden haben.

Deborah Luster Werkvortrag 16. Oktober 2018, 19 Uhr Aula der AdBK Nürnberg


Michael Sailstorfer Antrittsvorlesung 24. Oktober 2018, 17 Uhr Aula der AdBK Nürnberg

Links: Michael Sailstorfer, Freedom Fries, 2013, Metall, Motor, © Michael Sailstorfer Rechts: Christian Patterson, Bottom of the Lake, Ausstellungsansicht Robert Morat Galerie, Herbst 2015

Zerlegen, sezieren, erweitern, auseinander nehmen und wieder neu konstruieren — Michael Sailstorfer formt alltägliche Gegenstände um und verschiebt sie in einen neuen Kontext. Dabei arbeitet er sowohl im öffentlichen Raum als auch im Ausstellungsraum. Durch skulpturale Eingriffe setzt sich Sailstorfer mit der Identität und Geschichte der Objekte auseinander und deutet sie zu einer realistischen Installation um. Ab dem Wintersemester leitet Michael Sailstorfer (*1979) als Gastprofessor eine Projektklasse für Bildhauerei. Er studierte an der Akademie der Bildenden Künste München bei Olaf Metzel, am Goldsmiths College in London und lehrte an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig.


Rechts: Christian Patterson, Bottom of the Lake, Ausstellungsansicht Robert Morat Galerie, Herbst 2015

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elche Rolle spielt die zeitgenössische Fotografie am Kunstmarkt? Wie finde ich als junger Künstler Zugang zu diesem Markt? Wie spreche ich eine Galerie an? Und wie besser nicht? Welche Voraussetzungen sind wichtig bei der Gründung einer Galerie? Welche Rolle spielen Kunstmessen für den Markt? Wie gestaltet sich die Beziehung zwischen Künstler und Galerie? Robert Morat aus Berlin, mit seiner Galerie seit fast 15 Jahren am internationalen Kunstmarkt aktiv und regelmäßiger Aussteller auf Messen wie der Paris Photo, der UNSEEN Amsterdam oder der Photography Show in New York, versucht einige der Fragen zu beantworten, die sich im Laufe der Zeit immer wieder neu stellen.

Robert Morat KünstlerIn & Galerie Vortrag 24. Oktober 2018, 19 Uhr Aula der AdBK Nürnberg


(c) Yves Ebnöther

Yves Ebnöther (*1974) ist Schweizer Industriedesigner mit dem Forschungsschwerpunkt auf computergesteuerte Entwurfs- und Herstellungsverfahren. Das Material als Ausgangspunkt für hochwertige Objekte spielt dabei eine zentrale Rolle. Aktuell lehrt er als Professor an der Fakultät Design der TH Nürnberg und baut dort den neuen Studienbereich CGO — Computer Generated Object Design auf.

Yves Ebnöther Metamaterial — Digitale Information als Gestaltungsmöglichkeit Vortrag 25. Oktober 2018, 18 Uhr Pavillon 16, Campus der AdBK Nürnberg

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(c) Yves Ebnöther

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roup Habits bringt verschiedene künstlerische Positionen und Organisationsmodelle zusammen, die sich allesamt dem Begriff kollaborativ nähern, diesen jedoch auf sehr unterschiedliche Weise formulieren. Die Gruppenausstellung kreist um Konzepte der Zusammenarbeit und Verknüpfung und fokussiert dabei auf die Performativität künstlerischer Kollektivität. Ausgehend von der Gruppe als Behauptung und potenzielle Figur des Sozialen betrachtet Group Habits ihre teilweise unscharf formulierte Relation eher als ihre Manifestation in Kollektiv oder Gemeinschaft. In den Vordergrund rücken dabei die Emergenz von sich zueinander verhaltenden künstlerischen Handlungen und Haltungen, ihre temporäre Natur, die Einflüsse fluider Netzwerke und letztlich die Kollaboration als eine Strategie der oft außerinstitutionellen Selbstorganisation, welche die Identifikation mit diesen Netzwerken sowie ihre Formbarkeit möglich macht. Kuratiert von Gergana Todorova in Zusammenarbeit mit Judith Grobe.

Group Habits Gruppenausstellung 1.—18. November 2018 Eröffnung: 31. Oktober 2018, 19 Uhr Akademie Galerie Nürnberg


Alexander Gehring Werkvortrag 7. November 2018, 19 Uhr Aula der AdBK Nürnberg

Links: Alexander Gehring, Branches, (The Alchemy of Colour), © Alexander Gehring Rechts: Christoph Grau, AdBK Nürnberg, 2014

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lexander Gehrings Arbeiten kreisen um die Verbindung von Okkultismus, Kunst und Fotografie. Dabei steht oftmals die Dunkelkammer als „magischer“ Raum im Mittelpunkt seines Interesses. Seine analogen fotografischen Arbeiten stellen demnach auch Fragen zur Relevanz analoger (Farb-) Fotografie im 21. Jahrhundert. Der in Berlin lebende Künstler und freischaffende Fotograf (*1981 in Bielefeld) studierte Fotografie und neue Medien an der Fachhochschule Bielefeld sowie am London College of Communication. Seine Arbeiten wurden unter anderem in der Aperture Gallery in New York, im Museum Morsbroich, der Warte für Kunst in Kassel und der Galerie pavlov’s dog in Berlin ausgestellt. 2016 gewann er den Merck Preis der Darmstädter Tage der Fotografie.


Links: Alexander Gehring, Branches, (The Alchemy of Colour), © Alexander Gehring Rechts: Christoph Grau, AdBK Nürnberg, 2014

Was man schon immer über das Studium an der AdBK Nürnberg wissen wollte und nie zu fragen wagte: Am Studieninfotag erhalten StudieninteressentInnen einen unmittelbaren Einblick in das Studienleben an der Kunsthochschule. In offenen Gesprächsrunden und informativen Vorträgen werden die unterschiedlichen Fachrichtungen vorgestellt und individuelle Fragen geklärt. Die Professorinnen und Professoren der einzelnen Klassen stehen in den Mappenberatungen für persönliche Einzelgespräche zur Verfügung, um über die künstlerischen Arbeiten zu diskutieren. Es besteht die Möglichkeit, sich mit Studierenden auszutauschen und den Campus mit seinen Eigenheiten und Besonderheiten kennenzulernen. Werkstattführungen bringen den StudieninteressentInnen das breite Spektrum künstlerischer Techniken an der AdBK Nürnberg näher.

Studieninfotag an der Akademie! 8. November 2018, 10—15 Uhr Campus der AdBK Nürnberg


Alexandra Zsigmond The Art of Art Direction Vortrag 14. November 2018, 19 Uhr Aula der AdBK Nürnberg

Alexandra Zsigmond, Covers of Opinion & Sunday Review, 2010-17, Foto: Alexandra Zsigmond

Alexandra Zsigmond ist eine preisgekrönte Art Direktorin und visuelle Denkerin, die an der Schnittstelle von bildender Kunst, Illustration und Editorial Design arbeitet. Von 2010 bis 2017 war sie als Art Direktorin für die Opinion & Sunday Review in der New York Times tätig. Ihr Hauptinteresse gilt der Verwendung von Metaphern und Symboliken in der Kunst. Sie dienen als Werkzeug zur Darstellung komplexer Ideen und zur Visualisierung unsichtbarer Bereiche wie Verstand, Gedanken und Gefühle. Seit sie 2004 ihre Abschlussarbeit über visuelle Metaphorik an der Stanford University geschrieben hat, hat sie dieses Interesse durch verschiedene Rollen und Medien erforscht: als Art Direktorin, Kuratorin und Designerin für Zeitungen, Bücher und Ausstellungen.


Alexandra Zsigmond, Covers of Opinion & Sunday Review, 2010-17, Foto: Alexandra Zsigmond

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in schöner bunter Film. Ein Bild folgt freundlich auf das andere, zarte Wogen kräuseln sich auf dem Fluss der Imagination. Dann passiert das Schreckliche, das Unerwartete, ein Riss. Üble Fetzen, wo vorher Einheit war. Im Nachhinein war es allen schon immer klar. Schlimme Dinge erwarten uns. Uns alle. Und schöne Dinge. Ein Vortrag, wahrscheinlich über alles was ich je gemacht und gedacht habe — in einer sehr komfortablen Zeitspanne. Fünf Sterne, mindestens. Meine Antworten führen zurück zum Anfang. Ich hoffe, es ist klar: Wir schauen keinen Film. Den gibt es nämlich nicht. Der Film ist nur eine Erfindung. Von mir, von uns allen. Aber ich werde dennoch davon erzählen. Ich schwöre. Daniel Kiss studierte Freie Malerei und Kunsterziehung in der Klasse von Prof. Michael Munding an der AdBK Nürnberg und lebt nun in Köln und Nürnberg.

Daniel Kiss cause it has to break somewhere Werkvortrag 15. November 2018, 19 Uhr Aula der AdBK Nürnberg


Anthea Hamilton Werkvortrag 21. November 2018, 18 Uhr Aula der AdBK Nürnberg

Links: Anthea Hamilton, Lichen! Libido! Chastity!, Installationsansicht SculptureCenter, 2015, Courtesy the artist, Foto: Kyle Knodell  Rechts: Ingrid Stadler, Dream Girl Domina, 2017, Installation

Anthea Hamilton (*1978) hat eine höchst individuelle und eigenwillige künstlerische Sprache entwickelt, die Skulptur, Fotografie und Performance umfasst. Hamiltons Arbeit ist oft das Ergebnis von Forschungen zu einer Vielfalt von Themen und Quellenmaterialien, die sich in Objekten manifestieren, die sich als Bühnenbilder, Requisiten, Kostüme oder Installationen anbieten und den Betrachter implizit in die Lektüre der Arbeit einbeziehen. Anthea Hamilton stellte u.a. aus im Rahmen von The Squash, Tate Britain Commission, London (2018), LICHEN! LIBIDO! CHASTITY! SculptureCenter, New York, (2015); The Martian Museum of Terrestrial Art, Barbican Art Gallery, London (2009); Gymnasium, Chisenhale, London (2008). Sie erhielt 2016 eine Nominierung für den Turner-Preis und wird 2018 in der Secession in Wien eine Ausstellung präsentieren.


Courtesy the artist, Foto: Kyle Knodell  Rechts: Ingrid Stadler, Dream Girl Domina, 2017, Installation

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orschung und Spiel, Ordnung und Unordnung — in der Klasse Prof. Jochen Flinzer besteht Offenheit für alle künstlerischen Techniken, Medien und Vorgehensweisen. Zur Jahresausstellung zeigte die Klasse die gemeinsam entwickelte performative Rauminstallation ONCE, die die Atelierräume in meditative Lichträume verwandelte. Die Besucherinnen und Besucher konnten sich in absoluter Stille auf den Himmel konzentrieren, den Blick nach außen richten. Wenn aber jetzt fast 30 Studierende mit individuellen Werken zu einer gemeinsamen Ausstellung zusammen kommen, verspricht dies kaum mehr Ruhe. Die Akademie Galerie Nürnberg wird von innen mit Energie aufgeladen ...

Die Klasse Prof. Jochen Flinzer Gruppenausstellung 29. November—16. Dezember 2018 Eröffnung: 28. November 2018, 19 Uhr Akademie Galerie Nürnberg


Daniel Häni Bedingungsloses Grundeinkommen Vortrag 29. November 2018, 19 Uhr Aula der AdBK Nürnberg

Links: Daniel Häni, Plakat der Initiative Grundeinkommen, Genf, 14. Mai 2016 Rechts: Alex Wissel, Rheingold, 2016, Filmstill, Foto: Courtesy of the artists & Volksbühne Berlin

Der Schweizer Unternehmer Daniel Häni (*1966) gründete 2006 zusammen mit dem Künstler Enno Schmidt die Initiative Grundeinkommen. Im Herbst 2008 erschien der Film Grundeinkommen — ein Kulturimpuls. Im Frühling 2012 wurde die Volksinitiative für ein bedingungsloses Grundeinkommen l anciert und am 4. Oktober 2013 mit einer spektakulären Performance erfolgreich im Bundeshaus in Bern eingereicht; die weltweit erste Volksabstimmung fand am 5. Juni 2016 statt. Bereits 1987 begann er als Taxifahrer zusammen mit Freunden das Projekt Gedankenbank, in dem anregende Gedanken quasi Zinsen erbringen können. „Das Denken ist die Hauptsache“, nicht das Geld, so Häni damals. Und: „Was würden Sie arbeiten, wenn für Ihr Einkommen gesorgt wäre?“


Rechts: Alex Wissel, Rheingold, 2016, Filmstill, Foto: Courtesy of the artists & Volksbühne Berlin

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heingold ist eine Gesellschaftssatire, die den Fall Achenbach zum Ausgangspunkt nimmt und um den Aufstieg und Fall eines Düsseldorfer Kunstberaters kreist. Die Serie von Jan Bonny und Alex Wissel wurde 2018 in der BerlinerVolksbühne gedreht und ist ein zeitgenössisches Sittenspiel über die Rolle der Kunst im neoliberalen Wandel und den Verlust politischer und humanitärer Werte einer ganzen Generation. Alex Wissel studierte an der Kunstakademie Düsseldorf und der École Nationale des Beaux-Arts in Lyon und schloss sein Studium 2010 als Meisterschüler von Rosemarie Trockel ab. Seine Arbeiten waren in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen zu sehen u.a. Kunstverein Harburger Bahnhof, Hamburg; Ginerva Gambino, Köln; Museum Abteiberg, Mönchengladbach sowie kestnergesellschaft, Hannover. Alex Wissel Screening und Talk 5. Dezember 2018, 19 Uhr Aula der AdBK Nürnberg


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eine kurzen Filme ohne Ton entstehen direkt in der Kamera im Augenblick der Begegnung mit dem Gegenstand, der mein Interesse auslöst und das ich in der Situation filmisch erkunde. Es gibt keine nachträgliche Bearbeitung und Montage. Die einzelnen Filme entstehen für sich, doch zeige ich sie in stets wechselnden Zusammenstellungen. Sie bleiben so offen für neue Weisen, sie zu sehen und zu lesen. Ich führe meist aus dem Zuschauerraum vor und mache die Projektion als solche sichtbar und hörbar. Die Vorführungen bekommen so den Charakter einer einmaligen Performance. Helga Fanderl (*1947 in Ingolstadt) studierte von 1987 bis 1992 an der Städelschule in Frankfurt und anschließend ein Jahr an der Cooper Union in New York. Nicht die Sprache, sondern die visuelle Kunst öffnete den Weg zu einer sehr persönlichen und intensiven poetischen Arbeit.

Helga Fanderl Filmische Konstellationen Werkvortrag und Screening 12. Dezember 2018, 18 Uhr Filmhaus Nürnberg


Antike Orte geben Einblicke in das Leben und in den Ideenreichtum antiker Zivilisationen. Materialien geben ganzen Epochen wie der Jungsteinzeit oder der Bronzezeit Namen. Àngels Miralda nähert sich den Materialien, die für Mythologie und den technologischen Fortschritt von Bedeutung sind, und schlägt eine Interpretation des Kunstschaffens als Metapher für Industrie und Technologie vor. Wir leben heute in einem neuen geologischen Zeitalter, das „Plasticene“ genannt wird und in dem die chemische Zusammensetzung der Erde einen Wendepunkt überschritten hat. Wie verhält sich die Kunst zur Archäologie von heute, in der Millionen Feuerzeugwracks, Deckel und Plastiktüten in ein hypothetisches Museum der Zukunft eintreten? Àngels Miralda (*1990) ist Kuratorin und Kunstkritikerin in Barcelona und Berlin.

Àngels Miralda The Secret Politics of Materiality Vortrag 13. Dezember 2018, 19 Uhr Aula der AdBK Nürnberg


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Real existierende Utopien — Wie Kunst und Technologie helfen können, neue Gesellschaften zu gestalten Symposium mit Wissenschaftlern, Kunsttheoretikern und bildenden Künstlern 13., 15. und 16. Dezember 2018 u.a. im Neuen Museum Nürnberg

Arseny Avraamov, The Symphony of Sirens, 1922

on den technischen Innovationen der Russischen Kulturrevolution zu algorithmischen Netzwerken — in einer internationalen Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern, Kunsttheoretikern und bildenden Künstlern wird die Russische Kulturrevolution als Ausgangspunkt einer größeren Fragestellung aufgegriffen. Wie können Kunst und Technologie helfen, neue Gesellschaften zu gestalten? Losgelöst von praktischer Verwertbarkeit war der Universalgedanke prägend für das russische Modell um 1912. Ein Künstler erschuf Gedankenmodelle, der Ingenieur war Kooperationspartner für die Innovation. Beeindruckende Forschungsergebnisse prägen diese Zeit, beeinflusst durch künstlerische, technologische und kulturelle Errungenschaften. Heute sind gesamtideologische Gesellschaftsmodelle in Vergessenheit geraten. Die gesellschaftliche Optimierung wird in Mikrosystemen gedacht und nicht ausreichend global betrachtet. Die bildende Kunst muss als Teil einer gesellschaftlichen Bewegung gesehen werden und nicht als ein Dekorationsobjekt des Bürgertums.


Arseny Avraamov, The Symphony of Sirens, 1922

Mit Maria Chehonadskih (Kingston University London), Ian Condry (MIT Boston), Kerstin Stakemeier (AdBK Nürnberg), Andrey Smirnov (Musikkonservatorium Moskau) und Jan St. Werner (AdBK Nürnberg). Eine Kooperation mit dem Neuen Museum Nürnberg anlässlich der der Ausstellung KP BREHMER KUNST ≠ PROPAGANDA.


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ie Arbeit des amerikanischen Künstlers Andy Graydon erforscht Erfahrungen der Abwesenheit und Verrückung sowohl in ihrer zeitlichen als auch räumlichen Dimension. Dabei handelt es sich um Phänomene, wie man sie beispielsweise beim Reisen, Schreiben oder auch Aufnehmen erlebt. Im Zusammenhang mit Performance, Bewegtbild und Installation entwickelt Graydon eigenwillige Ansätze, die sich auf Raumkomposition, visuelle Musik und Elektroakustik auswirken. Seine medienübergreifende Arbeit wurde weltweit ausgestellt, projiziert und veröffentlicht, so u.a. im New Museum, New York; in der Berlinischen Galerie, Berlin; im Massachusetts Museum of Contemporary Art, Massachusetts oder im Honolulu Museum of Art, Hawaii. Andy Graydon lehrt an der School of the Museum of Fine Arts an der Tufts University in Boston.

Andy Graydon Raumkomposition, visuelle Musik und Elektroakustik Vortrag 18. Dezember 2018, 10 Uhr Pavillon 24, Campus der AdBK Nürnberg


© PANK

Paula Troxler und Kleon Medugorac sind gemeinsam PANK. Das Kollektiv arbeitet als selbstständige Grafiker und Illustratoren in Zürich, nachdem sie in eigenen Studios in Zürich und Stuttgart tätig gewesen sind. Ihr Arbeitsfeld reicht über Grafik hinaus in andere Disziplinen hinein, die miteinander verflochten neue Impulse geben. Die Projekte von PANK umfassen die Entwicklung von Corporate Designs für Theater und Festivals, die Realisierung von Editorials und Videos und vieles mehr. Neben den angewandten Bereichen widmen sie sich auch freien Arbeiten wie beispielsweise dem gif-Animation-Musik-Manifest www.derhund.org, dem Projekt Every day a Drawing von Paula Troxler oder der Malerei und Musik mit ihrer Band Candyass. Ihre Posterentwürfe wurden vielfach an internationalen Wettbewerben ausgezeichnet. Paula Troxler & Kleon Medugorac Werkvortrag 16. Januar 2019, 17:30 Uhr Aula der AdBK Nürnberg


In der Reihe Ausstellungslabor realisieren Studierende einmal im Semester ein eigenständiges Projekt in der Halle. Eine der Voraussetzungen ist die klassenübergreifende Arbeit: Miruna Gavaz und Evelyn Kliesch studieren Freie Kunst mir Schwerpunkt Malerei in der Klasse Prof. Michael Hakimi, Nicole Knap studiert Bildhauerei bei Prof. Michael Stevenson. Miruna Gavaz, Nicole Knap und Evelyn Kliesch Ausstellungslabor #22 17.—26. Januar 2019 Eröffnung: 16. Januar 2019, 19 Uhr Ausstellungshalle der AdBK Nürnberg

© Miruna Gavaz, Nicole Knap und Evelyn Kliesch

Knap, Kliesch, GavaZ — uns fällt es schwer, alles auseinander zu halten. Fangen an, verfangen uns und relativieren bis einer weint. Wir wollen wissen, ob wir wirklich eine ähnliche Sprache sprechen, ob wir uns vertiefen, vergraben, ob wir uns vertragen, denn alleine können wir nicht so gut schlafen.


© Miruna Gavaz, Nicole Knap und Evelyn Kliesch

Rózsa Zita Farkas ist Galeristin, Kuratorin und Verlegerin. 2011 gründete sie Arcadia Missa und Arcadia Missa Press in London. Darüber hinaus kuratierte und co-kuratierte Rózsa verschiedene Projekte und Ausstellungen u.a. Rehearsals in Instability für Wiens curated by Festival 2015, Posthuman Era Became a Girl in der South London Gallery (2014) und Re-Materializing Feminism u .a. im ICA London, Way of Living in der David Roberts Art Foundation sowie das Symposium F inding the Body am Central Saint Martins College of Art and Design (beide 2016). Giulia Smith ist promovierte Kunsthistorikerin und derzeit Fellow am Paul Mellon Centre for British Art. Sie forscht im Bereich moderne und zeitgenössische Kunst mit Fokus auf ökologische und feministische Ästhetik in Großbritannien und den USA. Sie arbeitete u.a. an der South London Gallery und dem Getty Research Center und schreibt als Kunstkritikerin für Art Monthly, Frieze, ModernMatter und This Is Tomorrow. Giulia hat öffentliche Programme in Zusammenarbeit mit ICA, Tate, South London Gallery und Arcadia Missa, London organisiert. Gemeinsam mit Rózsa Farkas co-kuratierte sie Re-Materializing Feminism (ICA und The Showroom, London).

Talk mit Rózsa Farkas und Giulia Smith 18. Januar 2019, 19 Uhr Aula der AdBK Nürnberg


Das Thema ist Party-Inhalt, also nicht verbessernder oder streitbarer Inhalt. Der Vortrag ist ein Ersatz für eine App, welche kurz die Zeitskala/Tonhöhe von Musik (gespielt) in einem Auto entsprechend seiner Be- oder Entschleunigung verändert. Weil ich die App nicht gemacht habe, erörtere ich, ob das in Peter 2 erwähnte lila Spannbetttuch eine ebenso große Bedeutung hat wie die von Kippenberger gegenüber Koether angeführte Fassfabrik. Arbeiten von Wolfgang Breuer (*1966, lebt in Berlin) wurden u.a. gezeigt in Jenny’s, Los Angeles (2017), Kunsthalle Bern (2016), Neue Alte Brücke, Frankfurt (2014), Bergen Kunsthall, Bergen (2014), Halle für Kunst, Bortolami, New York (2013), Künstlerhaus Bethanien, Berlin (2013), Pro Choice, Wien (2011), Galerie Meyer Kainer, Wien (2011), Etablissement d’en face, Brüssel (2011), Simultanhalle, Köln (2010), Andrea Rosen Gallery, New York (2010), Kunsthalle Exnergasse, Wien (2008), After the Butcher, Berlin (2008), Egypted, Wien (2008), Galerie Meerrettich im Glaspavillon an der Volksbühne, Berlin (2006), Between Bridges, London (2006).

Wolfgang Breuer Vortrag über Party-Inhalt in der Malerei 23. Januar 2019, 19 Uhr Aula der AdBK Nürnberg


Christoph Grau, AdBK Nürnberg, 2014

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er Studieninfotag Kunsterziehung richtet sich an diejenigen, die sich für den Studiengang Lehramt an Gymnasien im Fach Kunst (als Doppelfach) interessieren. Dieser Studiengang kann in allen freien Klassen an der AdBK Nürnberg absolviert werden. Jochen Flinzer, Professor für Freie Kunst & Kunstpädagogik, sowie Michael Munding, Professor für Freie Malerei & Kunsterziehung und Michael Hakimi, Professor für Freie Kunst mit Schwerpunkt Malerei bieten in ihren Klassen Mappenberatungen an, um mit den Studieninteressenten über ihre künstlerische Entwicklung zu sprechen. Prof. Friederike Girst und Prof. Holger Felten informieren über den Studiengang Grafik-Design / Visuelle Kommunikation an der AdBK Nürnberg, wo die Studierenden zusammen mit freien Künstlern lernen und arbeiten. Die Professoren geben Tipps für eine gute Mappe und Rat zu (fast) fertigen Bewerbungsmappen. Studieninfotag Kunsterziehung Studieninfotag Grafik-Design/Visuelle Kommunikation 26. Januar 2019, 11 Uhr Campus der AdBK Nürnberg


Frank Dommert Ein Leben mit Schallplatten Vortrag 8. Februar 2019, 10 Uhr Pavillon 24, AdBK Nürnberg

© Frank Dommert

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rank Dommert arbeitet seit 1995 für den Laden, Vertrieb und Mailorder a-Musik und betreibt in Zusammenarbeit mit Jan St. Werner und Andi Toma von Mouse on Mars seit 1997 das Label sonig. Er veranstaltet seit 2009 die reiheM, eine Konzertreihe für Gegenwartsmusik, Elektronik und neue Medien in Köln. Seit 1987 Label & Edition Entenpfuhl. TonbandInstallationen und Konzerte mit der Band Kontakta bis in die frühen 90er Jahre. Fotografie, Vorstadtführungen, Covergestaltung, DJ-ing (u.a. als Selten Gehörte Musik), Vorträge über Musik (Schwerpunkt Schallplatten von bildenden Künstlern & experimentelle Musik), Tourmanagement, Konzertorganisation, Radiofeatures für WDR (Studio Akustische Kunst), Musikberatung (WDR), Produzent, Mitglied im Musikbeirat der Stadt Köln. Ein Leben mit Schallplatten ist ein Vortrag über Künstlerplatten, a-Musik, unabhängige Plattenlabels und Vertriebe und über Musik als soziales System.


© Frank Dommert

Adressen und Öffnungszeiten Akademie der Bildenden Künste Nürnberg Bingstraße 60 , 90480 Nürnberg www.adbk-nuernberg.de Die Ausstellungshalle der AdBK Nürnberg befindet sich auf dem Campus. Öffnungszeiten: Dienstag—Samstag, 13—18 Uhr an Feiertagen geschlossen info@adbk-nuernberg.de Akademie Galerie Nürnberg Auf AEG, Halle 13 Muggenhofer Straße 135, 90429 Nürnberg Öffnungszeiten: Mittwoch—Sonntag, 14—19 Uhr an Feiertagen geschlossen galerie@adbk-nuernberg.de Gestaltung: Isabell Schmiedebach Papier: Munken Polar 90 g/m² Schriften: MGD Virilio und cooltypeone Druck: Schembs GmbH



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