Responsible editor: Autodistribution International, Kortenberg, Belgium
Ausgabe: 06/2018
news www.ad- europe.com
ADI SUMM!T 25. & 26. April 2018
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Anlässlich des ADI Summit im Dolce La Hulpe (Brüssel) am 25. und 26. April richtete sich ADI-Präsident Thomas Vollmar mit einer Ansprache an rund 170 geladene Gäste aus der Autoteilebranche, darunter die Geschäftsleitungen der 24 ADI-Partner sowie die CEOs und Verwaltungsräte der ADIVertragslieferanten. Nach einer kurzen Begrüßung äußerte sich Thomas Vollmar zu Performance und Wachstum der ADI: „Wenn wir auf die aktuelle Wirtschaftsentwicklung in der EU schauen, können wir von einem sehr guten Jahr 2017 sprechen und festhalten, dass die Auswirkungen der damaligen Finanzkrise vollständig überwunden sind. 2,5 Prozent Wachstum bedeutet ein 10-Jahres-Hoch, an dem alle europäischen Staaten partizipierten. Auch die Zahl der Neuzulassungen von Pkws ist mit einem Plus von 3,4 Prozent deutlich gewachsen und hat die Marke von 15 Millionen Fahrzeugen überschritten. Das ist ebenfalls die höchste Zahl seit 2009. Die Entwicklung der ADI kann sich ebenfalls sehen lassen und bewegt sich in einer deutlich anderen Wachstumsregion. So konnten wir das Einkaufsvolumen als ADI-Gruppe im letzten Jahr um über 15 Prozent steigern und sehen uns damit als einen der Gewinner im europäischen Wettbewerb.
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Wir wissen aber auch, dass dieses Wachstum nur mit der Unterstützung von unseren Lieferanten und mit der konsequenten Kundenorientierung möglich war. Hier sind wir auf dem richtigen Weg, zumal inzwischen die meisten unserer ADI-Partner in ihren nationalen Märkten von nahezu allen ADI-Lieferanten direkt beliefert werden. Leider sind wir aber noch immer nicht in der Situation, die unsere Verträge mit unseren ADI-Lieferanten eindeutig vorgeben. So gibt es immer noch einige ADI-Partner, die in ihrem nationalen Markt nur indirekt die Ware von dem einen oder anderen ADI-Lieferanten beziehen können, weshalb ich dieses ärgerliche Thema auch dieses Jahr wieder erwähnen muss. Diese Wettbewerbsverzerrung müssen wir endlich auflösen und ich hoffe sehr, dass uns die Gespräche im Rahmen des Summits zu einem positiven Ergebnis bringen werden. Hier blicke ich explizit auf die Märkte Irland, Dänemark oder auch Finnland. Von diesen ärgerlichen Einzelfällen abgesehen, sind wir aber dennoch gemeinsam gut unterwegs. Insofern möchte ich es nicht versäumen, Ihnen allen ganz herzlich für dieses grandiose Ergebnis zu danken und meine Hoffnung zum Ausdruck zu bringen, dass auch unsere neuen und zukünftigen ADI-Partner vertragskonform direkt versorgt werden. Selbstverständlich haben wir auch heute wieder besondere Gäste, die ich persönlich willkommen
heißen möchte. Ich freue mich sehr, dass wieder unsere amerikanischen Freunde Bill Maggs, Mike Mohler, Dan Renehan, Roy Kent und Ivan Domingue den weiten Weg aus Nordamerika auf sich genommen haben, um heute bei uns sein zu können. Es ist enorm wichtig, dass die ADI zusammen mit The Group unter dem gemeinsamen Dach von 1parts ein globales Handelsnetzwerk ohne Einschränkungen ausbaut – herzlich willkommen, liebe Kollegen von 1parts. Im Film konnten Sie die Liste der insgesamt 13 Lieferanten sehen, die sich mit ihrer Unterzeichnung der weltweit geltenden 1Parts-Vereinbarung bis dato dazu entschlossen haben, 1Parts zu unterstützen. Erst heute Abend, genauer gesagt vor ein paar Minuten, konnten wir ein weiteres 1Parts-Agreement unter Dach und Fach bringen. Holger (Hellmich, Regional President EMEA Bosch Automotive Aftermarket), es ist mir eine ganz besondere Freude, Bosch als den 14. 1Parts-Lieferanten begrüßen zu dürfen. Herzlichen Dank! Zwei weitere, für uns unglaublich wichtige Personen möchte ich ebenfalls wieder begrüßen, Personen, die mit großem Einsatz und voller Überzeugung unsere Interessen verteidigen. Die Rede ist natürlich von der Generalsekretärin der FIGIEFA, Frau Sylvia Gotzen und unserem FIGIEFA-Präsidenten, Herrn Hartmut Röhl.– schön, dass Sie wieder hier sind und herzlichen Dank für Ihren unermüdlichen Einsatz in Brüssel für den europäischen Teilehandel! In der Folge geht der ADI-Präsident auf die politischen, technischen und wirtschaftlichen Herausforderungen ein, die den Kfz-Ersatzteilehandel weltweit in Atem halten. Damals, im Jahr 2009, erschienen uns die Probleme und Herausforderungen kaum überwindbar und niemand konnte einschätzen, wie tief der Absturz tatsächlich ausfallen könnte. Und trotz dieser damaligen Krise könnte man heute den Eindruck gewinnen, dass die Themen vor 10 Jahren deutlich einfacher und profaner waren gegenüber unseren heutigen sehr komplexen Herausforderungen. Diese sind geprägt von einer großen Verunsicherung auf weltpolitischer, technologischer und wirtschaftlicher Ebene. Das Säbelrasseln von
zum Teil halbstark anmutenden Protagonisten in verantwortungsvollen Positionen spielt hier ebenso eine Rolle wie die erschreckend naiven Handlungsweisen von manchen Top-Managern der Automobilindustrie. Der technisch anspruchsvolle und ökologisch durchaus sinnvolle Dieselmotor steht durch einen nicht für möglich gehaltenen Dilettantismus kurz vor dem Aus, ohne dass echte Alternativen zur Verfügung stehen. Wie allerdings mit dem Diesel national umgegangen wird, ist von Land zu Land extrem unterschiedlich von den unterschiedlichen Interessen gesteuert. Um die strengen CO2-Grenzwerte von 95 Gramm/km ab 2020 einhalten zu können, werden die meisten Fahrzeughersteller nun unter Hochdruck versuchen, den Diesel mit aufwändigen Abgasreinigungstechniken doch noch salonfähig zu machen, zumal auch die Plug-in-Hybrid oder Elektrofahrzeuge immer noch ein Schattendasein mit einem Anteil unter 1 Prozent fristen. Alternative Techniken wie z.B. die Brennstoffzelle oder die Forcierung von synthetischen Kraftstoffen bleiben aufgrund falscher politischer Weichenstellungen zugunsten der E-Mobilität auf der Strecke, obwohl alle Fachleute wissen, dass weder die Frage nach den Ressourcen, noch nach der ökologischen Gesamtbilanz positiv beantwortet werden kann. Wie auch immer sich hier die Entwicklung darstellt, sie wird nur einen kleinen Einfluss auf die Mobilität und den europäischen Automobilmarkt haben. Denn einer aktuellen Studie von PwC zufolge soll der europäische Automobilmarkt bereits in wenigen Jahren nach völlig anderen Regeln funktionieren als heute. So könnte der Fahrzeugbestand in Europa bis 2030 um 80 Millionen auf nur noch 200 Millionen Autos sinken – und trotzdem wird die Zahl der Neuzulassungen um gut ein Drittel auf mehr als 24 Millionen pro Jahr steigen. Neben dem Car-Sharing sollen die zwei weiteren automobilen Megatrends – die Elektrifizierung des Antriebs und der bevorstehende technische Durchbruch bei selbstfahrenden Autos diese Entwicklung treiben. Und bis 2030 sollen rund die Hälfte aller Neufahrzeuge bereits reine Elektrofahrzeuge sein. Der wichtigste Megatrend wird aber die dynamisch zunehmende Konnektivität sein, ohne die die anderen drei genannten Megatrends überhaupt nicht möglich wären. Nun ist das für uns alle zugegebenermaßen nicht wirklich
IN DIESER AUSGABE 6
ADI Summ!t 2018 in Bildern
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AD Baltic feiert 30. Geburtstag
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Fabrice Rosi gewählt zum „Aftermarket Professional of the Year 2018”
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Carmunication: Daten die Business bedeuten
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Schaeffler: Heute und morgen ein starker Partner
Nachrichten aus der AD-Gruppe 3
neu und, wenn wir ehrlich sind, auch noch zu weit weg, um sich wirklich Sorgen im laufenden Jahrzehnt machen zu müssen. Auf der anderen Seite stellt sich für uns alle aber auch die Frage, wann und wie wir uns auf diese nicht zu vermeidende Entwicklung einstellen müssen. Soll man heute bereits in technische Lösungen investieren, die sich bereits in wenigen Jahren bereits als Irrweg herausstellen könnten und letztlich nur viel Geld verbrannt haben? Oder soll man nicht erst einmal in Ruhe abwarten, wie sich die automobile Welt überhaupt verändert? Konnektivität in Verbindung mit Telematik-Lösungen wird ganz ohne Zweifel unser Service- und Teilegeschäft beeinflussen. Die Steuerung der modernen Fahrzeuge in die herstellergebundenen Servicenetze ist bereits mit einer brachialen Gewalt angelaufen, was sogar wir selbst als Dienstwagenfahrer gerne nutzen und den damit verbundenen Komfort in Anspruch nehmen. Insofern bin ich persönlich der Meinung, dass wir nicht die Zeit haben, uns abwartend zurücklehnen und irgendwann nach 2020 mit intelligenten Konzepten loslegen zu können. Spätestens wenn das Europäische Parlament den Zugang zu den Daten in einer offenen und interoperablen Form geregelt hat, müssen wir Lösungen parat haben, diese Daten auch in unserem Sinne nutzen zu können. Hier hat sich die ADI mit ihren Partnern sehr intelligent aufgestellt und nicht alle Eier in einen Korb gelegt. Das heißt, dass wir in unserer Gruppe alle heute relevanten Plattformlösungen wie CARMUNICATION und CARUSO nutzen und gleichzeitig individuelle Ansätze entwickeln. Mit Freude geben wir Ihnen bekannt dass die ADI am heutigen Tag zum offiziellen Mitglied von CARMUNICATION wird. Sobald sich doch noch eine echte Branchenlösung durchsetzen sollte, können wir dann die dort gemachten Erfahrungen innerhalb unserer Gruppe multiplizieren. Wie Sie also sehen, versuchen wir als ADI, ganz nüchtern, korrekt und neutral bei dieser Fra g e s t e l l u n g zu agieren und nicht jedem neuen Hype mit Hurra
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hinterherzulaufen. Vielmehr versuchen wir, alle fundierten Informationen zusammenzutragen, in ein Gesamtbild zu bringen und dann in 12 Sprachen für unsere Partner und Freunde zu übersetzen. So kennen Sie alle zum Beispiel den sehr guten Beitrag von Neil Pattermore im letzten ADI-Newsletter oder auch die technischen Erläuterungen zu den Themen Connectivity und Downsizing in unseren Eure!Tech-Magazinen. Thomas Vollmar berichtet über den deutchen Markt und wichtige Entwicklungen in anderen ADIMärkten: Hier muss ich Ihnen berichten, dass dieser auf der Teilehandelsseite gerade massiv auf den Kopf gestellt wird und sich viele mittelständische Teilehändler fragen, ob sie ihr Unternehmen an die nächste Generation übertragen oder nicht besser verkaufen sollten. Wie Sie wissen, investieren die US-Unternehmen LKQ und GPC aktuell Milliarden Euro in die Übernahmen von deutschen Teilehändlern, die CARAT hat als direkte oder indirekte Folge davon in den letzten 18 Monaten allein acht Anschlussunternehmen mit einem EK-Volumen von ca. 70 Mio. Euro verloren. Dem konnten wir natürlich nicht tatenlos zusehen, weshalb wir seit Anfang des Jahres unser Zentrallager auch für die Versorgung von nicht CARAT-Gesellschaftern geöffnet haben und somit in Kontakt mit über 100 Teilehändlern gekommen sind, die nun so nach und nach ihre Einkaufsumsätze auf diese neue Bezugsquelle verlagert haben. Gleichzeitig werden wir in 2018 eine neue Mobilitätsplattform etablieren, über die der Autofahrer und die Flotten zu Festpreisen und mit Online-Terminvereinbarungen in angeschlossene Werkstätten gelotst werden. Ein sehr schönes Projekt, das uns fast täglich neue Erkenntnisse bringt und dem digitalen Wandel unseres Marktes gerecht wird. Ähnliche Projekte werden auch bei der AD AutoTotal in Rumänien, bei der AD F R A N C E oder bei der AD Parts in Spanien ausgerollt, wobei letztere ganz aktuell auch noch ein
9 ADIAktionäre: von l. nach r. Josep Bosch, Omer Wesemael, Stéphane Antiglio, Hakan Ataoguz, Walter Birner, Olivier Roux, Thomas Vollmar, Juan Carlos Martin, Fabrice Rosi, Renator Zerbini, Ugo Carini, Cor Baltus, Gennady Korolkov, Steve Parker
gemeinsames Unternehmen unter dem Namen Intergroup ins Leben gerufen haben. Entgegen manchen Annahmen handelt es sich hierbei nicht um eine Kooperation in der Kooperation, sondern um ganz pragmatische Geschäftsergänzungsansätze in Verbindung mit einem strukturierten Know-How-Transfer zwischen beiden Häusern. Unser Partner in Schweden, die AD Sverige hat vor wenigen Wochen ein beeindruckendes Zentrallager mit einer Fläche von über 20.000 qm eröffnet und somit ein klares Signal für die Zukunftsausrichtung gesetzt. Und auch hier in Belgien nimmt die AD Belux an Fahrt auf, mit dem Ziel, zu alter Stärke zurückzukommen. Wir können also mit Genugtuung auf ein sehr starkes Wachstum zurückblicken und gleichzeitig erkennen, dass auch die Weichen für die Zukunft richtig gestellt zu sein scheinen. In diesem Zusammenhang möchte ich auch daran erinnern, dass wir unseren Verwaltungsrat im letzten Jahr um die Partner aus Russland, aus Großbritannien, aus Italien und aus der Türkei erweitert und nun mit 9 Aktionären (AD Parts, AD France, AD Ekol, Birner, Carat, AD Russia, AD Italia, AD Nederland, AD UK) knapp 80 Prozent unseres Einkaufsvolumens im Verwaltungsrat repräsentieren. Dieses Gremium ist in der heutigen Zeit ein wundervolles Beispiel für eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit, die losgelöst von den politischen Entscheidungen in den jeweiligen Ländern in unserer täglichen Praxis gelebt wird und somit einen Kontrapunkt zu den staatlichen Machtinteressen darstellt. Das Eine ist eben die Politik, das Andere sind aber wir als Menschen und Kollegen, die frei von ideologischen Vorgaben ihre gemeinsamen Ziele verfolgen und uns für unsere Gruppe einsetzen. Dieses Gut müssen wir mehr denn je pflegen und hegen und ganz sensibel darauf achten, dass es nicht durch den politischen Virus infiziert wird. Jede strategische Entscheidung der ADI wird sorgfältig im Verwaltungsrat geprüft und diskutiert und auf Mehrheitsbasis umgesetzt. Das ist uns sehr wichtig, denn nur, wenn wir eine breite Zustimmung in der Gruppe haben, können wir auch schnell und effizient handeln. Gleichzeitig legen wir auch sehr großen Wert auf Kontinuität und Verlässlichkeit. Diesbezüglich darf ich Sie informieren, dass wir beide, Omer und ich, dem Wunsch des Verwaltungsrates gefolgt sind und unser Amt auch weiterhin behalten werden – Omer als Geschäftsführer und ich als Präsident der ADI, was uns beiden auch sehr viel Freude bereitet. Nun hat es dieses Jahr doch immerhin bis April gedauert, bis uns die erste spektakuläre Übernahme auf der Industrieseite mitgeteilt wurde. Tenneco übernimmt Federal Mogul – das wäre vor einigen Jahren eine Sensation gewesen, heute ist es eine interessante Bündelung der Kräfte, wie wir sie nun regelmäßig zur Kenntnis nehmen dürfen. Es vergeht kaum eine Woche, bis wir von einer nächsten Partnerschaft, Allianz oder Übernahme lesen. Allein sieht man sich scheinbar nicht ausreichend breit für die Zukunftsherausforderungen
aufgestellt, so dass Synergien mit passenden Partnern gesucht werden. Es wird also alles größer und komplexer und auf der anderen Seite scharrt eine Heerschar von Start-up-Unternehmen mit den Hufen, um schnell, disruptiv und in Guerilla-Manier in unseren Markt mit völlig neuen Geschäftsmodellen einbrechen zu können. Davor könnte man nun Angst haben, ich persönlich finde das höchst spannend und überhaupt nicht langweilig. Es macht sogar richtig viel Spaß, diese Entwicklung zu erkennen und eigene Gegenmaßnahmen zu entwickeln. Der ADI-Präsident begrüßt den Hauptreferenten des Abends, Herrn Freddy Van den Spiegel, ehemaliger Chefökonom bei BNPParibasFortis und Professor für Finanzwesen an der Freien Universität Brüssel und der Vlerick Business School, sowie Business Consultant bei mehreren europäischen Einrichtungen wie der „European Banking Federation“ und der „Federation of European Asset Managers“. Thomas Vollmar schließt die akademische Sitzung mit der Proklamation zweier Preisträger: den „Supplier of the Year 2017“ und den „Aftermarket Professional of the Year 2018“. Den Preis des „Supplier of the Year 2017“ erhielt in diesem Jahr der ADI-Vertragslieferant SCHAEFFLER. Im Namen seines Teams und des gesamten Unternehmens nahm der CEO Automotive Aftermarket der Schaeffler AG, Michael Söding, die Auszeichnung stolz entgegen: ein einzigartiges Kunstwerk aus Bronze, das den ständig sich wandelnden „Rahmen“ des Kfz-Aftermarket darstellen soll. Die Schaeffler Gruppe, die damit diesen Preis zum zweiten Mal erhält (Schaeffler wurde zuletzt 2009 zum ADI-Lieferanten des Jahres gekürt) erzielte 2017 einen Umsatz in Höhe von rund 14 Milliarden EUR. Mit über 90.000 Beschäftigten ist Schaeffler eines der größten Familienunternehmen der Welt, das mit etwa 170 Standorten in über 50 Ländern ein weltumspannendes Netz von Produktionsstätten, Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen und Verkaufsbetrieben unterhält. Außerdem wurde der Mitgründer und Mitglied des Vorstands von AD Russia, Fabrice Rosi, von seinen Kollegen beim ADI Summit zum Empfänger der begehrten Trophäe „Aftermarket Professional of the Year 2018“ gewählt. Damit reiht sich Fabrice Rosi in die Liste der Aftermarket Professionals ein, die diese „im Leben einmalige Auszeichnung“ vor ihm erhalten haben. Sein Preis war ein Original-Gemälde des niederländischen Malers und Bildhauers Ad Arma mit dem Titel „For continuity of change“.
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SUMM!T 2018 ... in Bildern
6 Hauptsprecher: Herr Freddy Van den Spiegel
Fast 400 Meetings organisiert an 1 Tag!
Supplier of the Year 2017: Schaeffler
Catalpa-Ensemble
Fabrice Rosi gewählt zum „Aftermarket Professional of the Year 2018”
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FABRICE ROSI GEWÄHLT ZUM „AFTERMARKET PROFESSIONAL OF THE YEAR 2018” Fabrice Rosi, Mitgründer und Mitglied des Vorstands von AD Russia, kommentiert seinen Titel als „Aftermarket Professional of the Year 2018” Es ist eine große Ehre, von seinen Fachgenossen ausgezeichnet zu werden. Ich war tief gerührt, diesen prestigeträchtigen Preis zu empfangen. Das hat man mir, glaube ich, angesehen. Aber eine einzige Person für eine kollektive Leistung auszuzeichnen, erscheint auch ein wenig ungerecht. Deshalb widme ich diese Auszeichnung sofort auch den Teams, den Partnern von AD Russia sowie demjenigen, der durch seine Kompetenzen, seinen Humanismus und sein natürliches Charismas unsere Gruppe dorthin geführt hat, wo sie heute ist, Herr Gennady Korolkov. Ihnen gebührt die Ehre.
punkten bei -7 % (2009) und -3 % (2015). Eine schwächelnde Währung mit extremen Schwankungen, deren Verwaltung äußerst komplex ist, vor allem für eine vorwiegend importierende Gesellschaft wie AD Russia. 2003 waren es 36 Rubel für einen €, heute brauchen wir 72. Eine merkwürdige Mischung aus Geduld, Vorsicht, Solidarität, Willenskraft, Kreativität und Mut war erforderlich, um aus AD Russia einen der wichtigsten Akteure auf dem russischen Markt zu machen.
Seit nunmehr 17 Jahren habe ich das Glück, in einem außergewöhnlichen Land zu arbeiten, umgeben von Menschen, die es ebenso sind. Und in ein paar Monaten feiern wird das 15-jährige Bestehen von AD Russia.
Ein Umsatz, der 2017 400 Millionen € erreichte, gegenüber einem Ausgangspunkt von 37 im Jahr 2003, und in demselben Zeitraum eine Lageroberfläche, die von 12.000 m² auf 69.000 m² (20.000 mehr geplant für 2018) gestiegen ist, ein Anstieg der Flotte von Lieferfahrzeugen von 30 auf 450 und vor allem ein Netz von Verkaufsstellen, die von 12 auf 46 gewachsen sind und das russische Grundgebiet von Murmansk bis Krasnodar, und von Voronezh bis Vladivostok, abdecken.
Fünfzehn Jahre, in denen die allgemeine Wirtschaftslage nicht gerade leicht war. Eine Zunahme in Pannen seit der Krise von 2009, übergehend von durchschnittlich 7 % für die Periode 2003-2008 und seitdem zu annähernd 0 %, mit Tief-
Abgesehen von diesen Zahlen, die für sich selbst sprechen, bin ich davon überzeugt, dass die bedeutendste Verwirklichung von AD Russia ihr entscheidender Beitrag in der Transformation von IAM in Russland ist, die durch ihre zahlreichen
Finland: The delegation was hosted by Eero Broman
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AD Hessumobiili in Klaukkala
und bezüglich des Wachstums für sie mitunter kostspieligen Initiativen eine transparente Aktivität geworden ist. Bei diesem Abenteuer konnten wir auf die unerschütterliche Unterstützung von Autodistribution International und ihren Partnern, Mitgliedern und Lieferanten zählen, bei denen ich mich an dieser Stelle vielmals bedanke. Auch 2018 wird AD Russia ihre Politik eines durchdachten Wachstums fortsetzen. Ein neues zentrales Lager wird entstehen, und mehrere neue Verkaufsstellen werden unser Netz vervollständigen. Und schließlich arbeiten wir gerade an der Schaffung der „AD Russia Academy“, mit deren Fertigstellung wir bis 2019 rechnen. Aber aufgepasst vor übertriebener Siegessicherheit. Russland ist ein Land, in dem alles schwierig ist, wo dennoch wenige Dinge unmöglich sind, aber wo nichts vorhersehbar ist.
AD RUSSIA NETWORK OF OWNED SUBSIDIARIES: 57 POINTS OF SALES
Мurmansk
2
St.-Petersburg Petrozavodsk
1
Novgorod
Cherepovets Yaroslavl’
Kaluga
Belgorod
1
1
Vologda
2
1
Kostroma
Moscow
Ivanovo
Vladimir
RUSSIA
Nizhniy Novgorod
Tula Ryazan’
Cheboksary Voronezh Kazan’
Ul’yanovsk
Rostov-on-Don Krasnodar
Penza 2
Izhevsk Ekaterinburg
Tolyatti
2
Samara Ufa
2
Tumen’
Chelyabinsk
Magnitogorsk Orenburg
Pyatigorsk
Komsomol’sk-on-Аmur
Omsk
Bratsk Krasnoyarsk
- Central office of the partners of AD Russia Group - Point of sales
Novosibirsk
Blagoveschensk
2
Irkutsk
Ulan-Ude
Khabarovsk
Chita
- Subsidiaries, opened in 2017
Ussuriysk 2
- The total number of branches in the city, including opened in 2017
SCHAEFFLER: HEUTE UND MORGEN EIN STARKER PARTNER Der Bereich Automotive Aftermarket der Schaeffler Gruppe wurde im April als „Supplier of the Year 2017“ der ADI International ausgezeichnet. Anlass genug, den Automobil- und Industriezulieferer, seine Strategie und nicht zuletzt seine Automotive Aftermarket-Sparte kurz vorzustellen.
ge in verschiedenen Fahrzeugklassen und in verschiedenen Regionen entsprechen: von 48-Volt-Antrieben, die je nach Auslegung mehr als 20 Prozent Kraftstoffeinsparung ermöglichen, über Hybridmodule für die Senkung von Verbrauch und CO2-Emissionen, bis zu Antriebslösungen für batterieelektrische Fahrzeuge. Als Entwicklungslabor für künftige Serien-Elektroantriebe dient unter anderem das Engagement in der Elektro-Rennserie „FIA Formel E“. Schaeffler ist exklusiver Technologiepartner des Teams Audi Sport Abt Schaeffler und verantwortet den Antriebsstrang des Elektro-Rennwagens.
Die Schaeffler Gruppe ist ein global tätiger Automobil- und Industriezulieferer. Höchste Qualität, herausragende Technologie und ausgeprägte Innovationskraft sind die Basis für den anhaltenden Erfolg der Schaeffler Gruppe. Mit Präzisionskomponenten und Systemen in Motor, Getriebe und Fahrwerk sowie Wälz- und Gleitlagerlösungen für eine Vielzahl von Industrieanwendungen leistet die Schaeffler Gruppe bereits heute einen entscheidenden Beitrag für die „Mobilität für morgen“.
Strategie „Mobilität für morgen“ Die Ansprüche an die Mobilität wandeln sich rasant und verlangen nach neuen Antworten. Mit der Strategie „Mobilität für morgen“ stellt Schaeffler die Weichen für zukünftiges, nachhaltig profitables Wachstum. Ausgehend von den vier großen Megatrends Klimawandel, Urbanisierung, Globalisierung und Digitalisierung fokussiert sich das Unternehmen sparten- und regionenübergreifend auf die 4 Fokusfelder „Umweltfreundliche Antriebe“, „Urbane Mobilität“, „Interurbane Mobilität“ und „Energiekette“. Schaeffler gestaltet diese Fokusfelder durch eigene Forschung und Entwicklung aktiv mit und stellt für seine Kunden und Geschäftspartner als kompetenter Innovationsund Technologieführer ein attraktives Produktangebot zur Verfügung. Als Entwicklungspartner mit umfassendem Systemverständnis bietet Schaeffler innovative Produkte für Hybrid- und Elektrofahrzeuge an. Gleichzeitig arbeitet Schaeffler daran, konventionelle automobile Motor- und Getriebelösungen sowie den Bereich der Lagertechnik bei Industrie-anwendungen energieeffizienter zu machen. Den zentralen inhaltlichen Schwerpunkt der Strategie bilden die drei Zukunftsthemen E-Mobilität, Industrie 4.0 und Digitalisierung. E-Mobilität Elektrische Antriebe können einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, Mobilität umweltverträglicher zu gestalten und die Emissionsbelastung in Metropolen zu senken. Als Partner der Automobilindustrie entwickelt Schaeffler Lösungen, die den Kundenanforderungen für unterschiedliche Fahrzeu-
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Bei Schaeffler fließen die im Rennsport gesammelten Erfahrungen in die Serienentwicklung mit ein. Die Produktpalette reicht von Komponenten für Riemenstartersysteme und Hybridmodulen über E-Achsen bis zu elektrischen Radnabenantrieben in den unterschiedlichsten Spannungslagen. Industrie 4.0 Seit Anfang 2018 vereint Schaeffler alle Aktivitäten aus dem Mechatronikgeschäft und dem digitalen Servicegeschäft in der Organisationseinheit Industrie 4.0 innerhalb der Sparte Industrie. „Industrie 4.0“ steht für die intelligente Vernetzung von Produktentwicklung, Produktion, Logistik sowie von Kunden und Lieferanten. Bereits heute ist Schaeffler überall dort, wo mechanische Bewegung entsteht und wo Primärdaten gewonnen werden können. Digitalisierung Das Zusammenwachsen von realer und digitaler Welt bringt neue Herausforderungen, aber auch neue Geschäftsfelder, sich verändernde Wertschöpfungsketten und große Chancen.
Als Zulieferer reagiert Schaeffler nicht nur auf diesen Trend, sondern denkt mit seiner „Digitalen Agenda“ voraus und gestaltet so die Zukunft aktiv mit. In einer Partnerschaft mit IBM hat Schaeffler eine digitale Plattform als zentrale Datendrehscheibe als Basis für Big Data-Analysen geschaffen. Darüber hinaus arbeiten Schaeffler und IBM gemeinsam daran, innovative Methoden, etwa der künstlichen Intelligenz, auf Produkte und Prozesse anzuwenden.
Automotive Aftermarket gemeinsam mit unseren Partnern zu gestalten. Zuverlässigkeit, Qualität und Vertrauen beschreiben nicht nur, wie wir uns als Unternehmen sehen, sie prägen auch unsere langjährige Beziehung zu allen Partnern von AD International. Umso mehr freue ich mich über die Auszeichnung zum ADI Supplier of the Year 2017. Sie würdigt nicht nur, was wir bisher erreicht haben, sondern stärkt auch das langfristige Vertrauen, das ADI in uns setzt.“
Automotive Aftermarket: Für die Zukunft gut aufgestellt Seit dem 1. Januar ist der Automotive Aftermarket von Schaeffler ein eigenständiges Vorstandsressort und bildet neben Automotive OEM und Industrie eine dritte Unternehmenssparte. Diese bündelt die Expertise eines langjährigen Partners der Erstausrüster für den Aftermarket in einem übergreifenden Sortiment an Ersatzteilen und Reparaturlösungen für Kupplungs- und Ausrücksysteme, Motor- und Getriebeanwendungen sowie Fahrwerksanwendungen. Neben Ersatzteilen stellt der Bereich zudem werkstattbezogene Services bereit und unterstützt Werkstätten mit dem Online-Portal www. repxpert.com, Trainings, einem technischen Außendienst, Reparaturinformationen und Spezialwerkzeugen. „Der unabhängige Ersatzteilmarkt wandelt sich und auch wir als eigenständige Sparte von Schaeffler haben viel geplant, um noch besser auf die Bedürfnisse unserer Kunden eingehen und auf lange Sicht noch flexibler zu agieren zu können“, versichert Michael Söding, CEO Automotive Aftermarket, Schaeffler AG. „Wir sehen Wandel als Chance, die Zukunft des
Unter der Marke REPXPERT bündeln die Aftermarket-Experten von Schaeffler werkstattbezogene Serviceleistungen, die Reparaturprofis auf die Anforderungen von morgen vorbereiten.
11 Schaeffler: Supplier of the Year 2017 (von L. nach R. Stefan Knaack, Omer Wesemael, Michael Söding, Sascha Lechner, Kai Guijo Müller, Thomas Vollmar
Am 26. Mai feierte AD Baltic seinen 30. Geburtstag in der beeindruckenden Zalgiris-Arena in der Stadt Kaunas, etwa 100 km westlich von der Hauptstadt Vilnius. Mehr als 3000 Werkstattprofis aus 3 baltischen Staaten fanden sich zu der Veranstaltung ein und besuchten die Stände und Präsentationen von 24 AD Baltic-Vertragslieferanten, nahmen an der Computersimulationsrallye teil, genossen das Essen und Trinken oder bestaunten die spektakulären Automobilattraktionen außerhalb der Arena.
Fakten zu AD Baltic: • Deckt die Region Litauen, Lettland, Estland und Belarus • Ein Gesamtmarkt von 15,5 Mio. und 5,8 Mio. Personenwagen. • Zentrale Logistikdrehscheibe in Vilnius mit 6500 m² (erweiterbar auf ± 8000m²) • Umsatz: 44 Mio. € (2017)
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Kestutis Tubutis, Generaldirektor von AD Baltic, war äußerst zufrieden mit einer erfolgreichen Veranstaltung: „Unser Unternehmen hat unlängst erhebliche Anstrengungen auf drei Gebieten unternommen, die wir für ausschlaggebend für die Zukunft halten: unsere Logistik, unsere Informationstechnologie und Katalogsysteme und unser Team. Wir haben beschlossen, Werkstattkunden aus Litauen, Lettland und Estland an einem zentralen Ort auf einer Feier zusammenzubringen, auf der wir ihnen unser Unternehmen und sein Lieferantenportfolio vorgestellt haben. Die Botschaft, die wir vermitteln wollten, ist einfach: AD Baltic ist der richtige Partner für die Zukunft. Ich bin stolz, zu sehen, dass wir unsere heutige Mission erfüllt haben, und freue mich auf eine weitere Ausgabe der AD Baltic-Messe im nächsten Jahr.”
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Carmunication: Daten, die Business bedeuten Der Fernzugriff auf Fahrzeugdaten verändert massiv die Geschäftsmodelle im Automotive Aftermarket – für Teilehändler und -hersteller ebenso wie für Werkstätten. Der gemeinnützige Verein Carmunication entwickelt Datenlösungen für jeden, der Fahrzeugdaten benötigt, um wettbewerbsfähig zu bleiben oder sich neu am Markt zu positionieren. Auch Medienunternehmen und Versicherungen sind schon bei Carmunication an Bord, denn der Mehrwert von Daten überschreitet die traditionellen Branchengrenzen. Das hat auch ADI erkannt und ist Carmunication im April beigetreten – wir stellen den Verein hier vor.
Walter Birner, Mitgründer von Carmunication
Wie kommt man überhaupt auf die Idee, einen gemeinnützigen Verein für Fahrzeugdaten zu gründen? Für Walter Birner, Gründungsmitglied von Carmunication, war von Anfang an klar, dass der Weg der Branche ein gemeinsamer Weg sein muss: „Vor etwa drei Jahren wurde uns klar, dass wir handeln müssen: Nicht nur, weil Fahrzeugdaten immer wichtiger werden, sondern weil diese Daten vor allem auf die Speichermedien der Fahrzeugindustrie gehen.“ Gespräche auf der Automechanika 2015 führten zu ersten Plänen und schließlich zur Vereinsgründung: „Unser Ziel ist dabei immer gewesen, mit dem Zugriff auf Fahrzeugdaten den freien Markt zu unterstützen. Wenn nur einige wenige vollen Zugang haben, stirbt der Wettbewerb – und mit ihm die Unternehmen, die diesen Zugang nicht haben.“ Datenplattform, Wissensgemeinschaft und Business-Enabler: Wer sich dem Verein als Mitglied anschließt,
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wird bei allen Schritten unterstützt, um einen maßgeschneiderten Zugang zu Fahrzeugdaten zu erlangen. Dabei bleibt es nicht beim zur Verfügung Stellen einer technisch und rechtlich einwandfreien Lösung. Neben Branchen-Veteran Erik Lundtoft, Carmunication-Geschäftsführer seit April 2018, kümmern sich eigens beauftragte Division Manager um die Anliegen der derzeit fünf betreuten Sparten: Handel, Werkstätten, Industrie, Daten-Provider sowie Versicherungen & Banking. Carmunication ist damit auch eine Wissensgemeinschaft: Mitglieder-Treffen und Workshops geben immer wieder Gelegenheit, auf dem aktuellen Stand der Entwicklung zu bleiben. Die digitalen Business-Modelle der Zukunft befinden sich jetzt im Keimstadium – Carmunication möchte nicht nur die Daten, sondern auch das Informationsnetzwerk bieten, um diese gedeihen zu lassen. Unabhängigkeit steht an erster Stelle: Carmunications wichtigste Entscheidung war und ist die Entwicklung einer eigenen, offenen Datenplattform – nur so kann Unabhängigkeit sichergestellt werden. Die Carmunication-Plattform sammelt Fahrzeugdaten aus verschiedenen Quellen: Telematik-Systeme und Herstellerlösungen sowie OBD-Dongles (siehe Schaubild). Diese werden aufbereitet und so erst im eigentlichen Sinne nutzbar gemacht. Was Carmunication auszeichnet ist die im System installierte ‚Privacy Zone‘: Diese stellt sicher, dass personenbezogene Daten geschützt bleiben und ist damit den Herstellerlösungen voraus (siehe Infokasten „Der eCall und die Folgen“). Carmunication-Mitglieder profitieren von den auf ihre Bedürfnisse abgestimmten, sicheren Daten, die ihnen über die Plattform zur Verfügung gestellt werden. Warum brauchen Werkstätten Telematik-Daten? Die Reparaturabläufe werden sich mit der Einführung von Telematik-Systemen noch weiter verändern: Autobesitzer kommen dann nicht erst in die Werkstatt, wenn es Probleme gibt, sondern dann, wenn das Prognose-System es empfiehlt, auf Grundlage der Telematik-Daten. Wer bekommt dann den Service-Auftrag: die Werkstatt, die man kennt und der man vertraut – oder die Werkstatt des Herstellers, der diese Empfehlung ausspricht? Darum ist es so wichtig, dass Telematik-Daten nicht allein bei den Herstellern verbleiben – sonst sind freie Werkstätten bald chancenlos (siehe Infokasten „Der eCall und die Folgen“).
Welchen Wettbewerbsvorteil bekommen Teilehändler und -hersteller? Auch für den Bereich Produktion und Handel lassen sich mit Hilfe von Telematik-Daten neue Wettbewerbsvorteile entwickeln. „Big Data“ ist hier der Schlüssel: Telematik-Einheiten bieten nicht nur mehr Daten pro Fahrzeug, durch die Analyse anonymisierter Fahrzeuglivedaten lassen sich auch über die Breite der eingebauten Teile Rückschlüsse auf Produktqualität und Verschleiß ziehen. Hier kann die Produktentwicklung punktgenau ansetzen und der Handel gezielt sein Angebot verbessern.
Die Ziele: Langfristig arbeitet Carmunication auf eine Industrie-Lösung hin, die bereits in den Fahrzeugen verankert ist: die Entwicklung einer intelligenten Einheit, die es den Fahrzeugbesitzern erlaubt, direkt vom Armaturenbrett aus Daten zu verschicken und freizugeben. Damit unterstützt Carmunication die politische Arbeit von FIGIEFA/AFCAR: ‚Direct Acess – Driving Progress‘. Kontakt: info@carmunication.eu für Anfragen aus allen Industriesparten.
Der eCall und die Folgen Durch die Einführung des eCall Notruf-Systems hat sich die Gefahr einer Ungleich-Verteilung noch einmal zugespitzt: Mit den seit April 2018 verpflichtend einzubauenden Telematik-Systemen haben Fahrzeughersteller potentiell eine direkte Verbindung zu den Fahrzeugdaten. Umgekehrt haben sich von einigen Herstellern entwickelte Lösungen, um Datenzugriff für andere zu ermöglichen, bislang als enttäuschend erwiesen: Das sogenannte „Extended Vehicle“-Konzept stellt statt der mehreren tausend möglichen Datenpunkte maximal
um die achtzig (!) zur Verfügung (wir berichteten: ADI news 12/2017). Auch bei Verbraucherschützern sind die Fahrzeughersteller zuletzt in die Kritik geraten – diese würden „alles an Fahrzeugdaten sammeln, was nur möglich ist“, so etwa die vzbv in Deutschland. Daher drängt der Verbraucherschutz auf eine neutrale Lösung, bei der sich „trusted agents“ um das Speichern und Weiterverteilen von Daten kümmern. Carmunication versteht sich als ein solcher „trusted agent“, bei dem der Schutz personenbezogener Daten an erster Stelle steht.
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Vertragslieferanten 2018
www.ad-europe.com