ADRA News Kinder helfen Kindern 2012/2013

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ISSN 2225-7691 Adventist Development and Relief Agency Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe

Weihnachten 7258 mal gemeinsam feiern Albanien – dein

der leiblichen Mutter. Aufgrund dieser schwierigen Situation hat Klaw Probleme in der Schule, vor allem mit dem Lesen hat er Schwierigkeiten und man wollte ihn bereits in eine Sonderschule schicken.

Einen ganz laaaangen Abschiedsgruß bekamen wir zum Abschluss von den Kindern, die auf einer langen Rolle Papier gemeinsam etwas für uns gezeichnet hatten. Ein weiteres bewegendes Schicksal ist jenes des lettischen Jungen Klaw (Bild links). Klaw ist elf Jahre alt und lebt bei seiner

Viele weitere Bilder und bald auch das Video könnt ihr unter www.kinder-helfen-kindern. blogspot.com anschauen. Wir freuen uns, wenn ihr auch im nächsten Winter wieder dabei seid!

Weihnachtspakete für Kinder in Spittal/Kärnten

Wie schon vor einem Jahr wurden auch heuer 17 Kinder von der ADRA Ortsgruppe Spittal a. d. Drau in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Roten Kreuz beschenkt. Die extra für sie gepackten Geschenke wurden während einer Adventfeier, die von weihnachtlichen Klängen der Familienmusik Glatz und Reiter begleitet war, übergeben. „Viele Kinder sind von Armut betroffen. Wir wollen mit diesen Geschenken eine kleine Freude bringen“, erzählt Helmut Holzmann.

Dankeschön!

Neben allen Spendern danken wir folgenden Firmen, die uns auf großartige Weise beim Transport der Pakete unterstützt haben: Optimo Schlafsysteme GmbH Buchbinder Rent-a-Car LKW Walter

ADRA Österreich Prager Straße 287 | 1210 Wien T +43 1 319 60 43 office@adra.at | www.adra.at Bankverbindung: BAWAG PSK, Kto 1.300.400, BLZ 60.000 IBAN: AT026000000001300400 BIC: OPSKATWW

Geschenk begleitet

Albanien gehört zusammen mit Moldawien in Sachen Wohlstand und Entwicklung zu den Schlusslichtern in Europa. ADRA Österreich ist es deshalb ein besonderes Anliegen, in diesem Land neben der Verteilung der Weihnachtspakete vor allem auch langfristig und nachhaltig tätig zu sein. ADRA Österreich-Programmleiter Lucas A. Aeschbacher war vor Weihnachten zusammen mit dem Kameramann Gerhard Weiner in Albanien, um die Projekte vor Ort und die Verteilung der Weihnachtspakete zu dokumentieren. Seine Erfahrungen vor Ort schildert er so: Von außen betrachtet konnte man meinen, man befände sich in einer normalen Schulweihnachtsfeier. Das war es eigentlich auch. Lehrer, die versuchten, die Schülerinnen und Schüler in Schach zu halten, aufgekratzte Stimmung,

Musik, Beiträge der Schüler, eine viel zu enge Aula, um alle Kinder fassen zu können, so stehen einige auf der Stiege, welche zur Aula führt und betrachten die ganze Szenerie von oben. Vor der Schule steht ein Kleinlastwagen. Die Hebebühne ist schon leicht nach unten gekippt. Im Inneren des Laderaums kann man Geschenke erhaschen. Pakete aus Österreich. Pakete von Kinderhänden gepackt. Pakete, die bald, in einigen Minuten von Kinderhänden geöffnet werden würden. Eine ganz normale Weihnachtsfeier. Eigentlich. Aber eben doch nicht. Wie jedes Jahr haben in Österreich viele Kinder in Schulen, Kindergärten und Kirchengemeinden Geschenke gepackt, um zu Weihnachten einem anderen Kind, in einem südosteuropäischen Land, eine Freude zu bereiten. Kurz vor Weihnachten wurden so 7.258 Geschenkkartons

nach Lettland und eben Albanien gebracht. Nach der gemeinsamen Feier in der Aula suchte jede Klasse wieder ihr Schulzimmer auf und jeder Schüler durfte ein Weihnachtspaket in Empfang nehmen.

Eine ganz normale Weihnachtsfeier. Eigentlich. Aber eben doch nicht. In Fushe Kruja gab es bis vor wenigen Monaten zwei Schulen: eine für albanische Kinder und

ein langfristiges Projekt, um die Kinder in Schule und Gesellschaft zu integrieren.

Integration im Kleinen – eine erste gemeinsame Weihnachtsfeier.

ADRA News | Februar 2013

Großmutter. Er wurde als einziges Kind von den Eltern abgeschoben und hat nur noch sehr wenig Kontakt zu ihnen. Seine Geschwister wohnen jedoch allesamt noch bei

Klaw ist jedoch ein ganz normaler Junge, er interessiert sich für Sport, ist gut in Mathematik und darüber hinaus sehr ordentlich. Gleich nachdem er sein Weihnachtspäckchen ausgepackt hatte und die darin enthaltenen Kleidungsstücke entgegennahm, legte er diese zusammen und verstaute sie sorgsam in seiner Schublade. Sein Traumberuf ist Bankier. © ADRA Österreich, Lucas A. Aeschbacher, 2012

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mich zunächst mit Argwohn an. Als ich sie anlächle und ihr zuzwinkere, beginnt das Mädchen plötzlich zu sprechen. Sie erzählt über eine kleine Reise, die sie gemacht hat und unser Übersetzer hat Mühe, all ihre Geschichten in dieser Geschwindigkeit zu übersetzen. Auch Thilers (Bild links), ein kleiner Junge, der vor sechs Monaten in das Kinderheim gekommen ist, hat ein Päckchen bekommen. Als er ins Heim aufgenommen wurde, hat er nichts gegessen, nichts getrunken und kein Wort gesprochen. Seit zwei Tagen spricht er und beim Auspacken seines Weihnachtspäckchens ist er so richtig aufgeblüht.

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Lettland – zwischen Armut und Moderne Lettland – eine

Ein Tiger für arme Kinder! Heuer haben uns neben den Geschichten aus Lettland und Albanien auch Anekdoten aus Österreich erreicht. Geschichten, die sich beim Packen der Pakete ereignet haben. ADRAs PR-Managerin Corinna Wagner erzählt: Eine Oma von zwei aufgeweckten kleinen Mädchen hört von der ADRA-Paket-Aktion „Kinder helfen Kindern“. Sie beschließt, ihre Enkeltöchter zu animieren, von ihren vielen Spielsachen etwas an die armen Kinder weiterzugeben. Als sie den Mädchen, im Alter von sechs und vier Jahren, von „Kinder helfen Kindern“ erzählt, sind diese hellauf begeistert und suchen sofort ihre Spielsachen zusammen. Die ältere der beiden bringt auch ihr Lieblingskuscheltier, einen Tiger: „Der muss auch mit zu den armen Kindern“, sagt sie. Die Mutti und Oma

beschließen jedoch, ohne Wissen der Kleinen, den Tiger wieder ins Kinderzimmer zurückzubringen. Sie haben Sorge, dass sie ihr Lieblingsspielzeug doch vermissen würde. Als die Sechsjährige den Tiger ein paar Stunden später wieder bei ihren eigenen Spielsachen findet, bringt sie diesen entrüstet zum ADRA-Paket zurück. „Ich will, dass der Tiger zu den armen Kindern kommt!“ „Aber du wirst ihn später vermissen und traurig sein“, meinte die Oma besorgt. „Nein, ich will, dass die armen Kinder diesen Tiger liebhaben können“, war die Kleine fest entschlossen. Und so blieb es dabei, dass sich der Tiger auf eine lange Reise machte … An der HBLW Wels, deren Schülerinnen sich schon seit einigen Jahren an der ADRA Pa-

riesige Über-

ketaktion „Kinder helfen Kindern“ beteiligen, haben sich folgende Anekdoten zugetragen: Frage einer Schülerin: „Ist dieses Kuscheltier „ordentlich“ genug, sonst behalte ich es mir noch“–- das Kuscheltier ging nach 2 Tagen an die Spenderin (18 Jahre) zurück – sie konnte sich doch nicht trennen .. Am Montag waren 86 Pakete (Zwischenbilanz) fix und fertig für den Abtransport. Plötzlich der Aufschrei einer Schülerin: „Meine Haube ist weg – die muss in einem der Packerln sein!“ Also zurück an den Start, Pakete öffnen, nachschauen – glücklicherweise sind wir bei Schachtel 20 fündig geworden. Nicht nur die Haube, auch der Schal wäre beinahe auf Reisen gegangen!

Obwohl Lettland auf dem Human Development Index (HDI), dem Index für menschliche Entwicklung, unter den hochentwickelten Staaten aufscheint, führt die EU das Land mit der höchsten Armutsgefährdungsquote innerhalb der Länder der Gemeinschaft. ADRA hat deshalb im Gespräch mit dem lokalen ADRA-Leiter in Riga, Konstantins Reznikov beschlossen, auch heuer Pakete der Weihnachtsaktion „Kinder helfen Kindern“ nach Lettland zu schicken. Der ehrenamtliche ADRAMitarbeiter Robert Himmler war vor Weihnachten in Lettland. Sein Bericht bestätigt, dass die Entschei-

* Auch wenn dies vielleicht nicht dein Tiger ist, aber er wird sicherlich genauso geliebt!

dung richtig war. Folgende Eindrücke hat er im Gepäck mitgebracht: In Lettland führte uns die Verteilung der weihnachtlichen Gaben unter anderem nach Ventspils, einer Stadt im Nordwesten des baltischen Landes. Dort besuchten wir ein Heim für schwer behinderte Kinder. Diese haben gemeinsam mit ihren Lehrern für ihre Eltern und andere Gäste Lieder, Tänze und kleine Weihnachtsgedichte einstudiert und aufgeführt. Trotz ihrer Beeinträchtigung gaben sich die Kinder alle Mühe bei der Auf-

führung und waren mit großem Eifer dabei. Es war beeindruckend zu sehen, mit welcher Liebe und Hingabe hier mit diesen Kindern gearbeitet wird. Ich wurde gebeten, mit einem Weihnachtsmann in einer Pferdekutsche vor der Schule vorzufahren und ein paar Päckchen zu verteilen. Das Lächeln und die strahlenden Augen der Kinder sind immer wieder aufs Neue ein wundervolles Erlebnis. Weiters waren wir zu Besuch in einem staatlichen Kindergarten in Cesis. Hier werden etwa 60 Kinder zwischen drei und sieben Jahren betreut. Ester, ein kleines, stilles Mädchen versteckt ihre kleinen Augen hinter einer großen Brille. Sie sieht

raschung für die Kinder und unseren Helfer, der das Projekt in Österreich organisiert hat.

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welches seit Menschengedenken verachtet und unterdrückt wird. Die Integration des Volkes der Roma in Fushe Kruja ist noch lange nicht abgeschlossen. Es warten noch große Herausforderungen auf ADRA Österreich und ihre Projektpartner, aber viele kleine Schritte führen letztlich auch zum Ziel. Mit Unterstützung der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (ADA) wurde deshalb im Herbst ein neues, langfristiges Bildungsprojekt unter den Romas in Fushe Kruja gestartet, welches bis Herbst 2015 andauern wird. Können wir auch auf Ihre Unterstützung zählen?

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Albanien und der lokalen Organisation Amara Drom durchführt, konnte die Schließung der Ghettoschule erreicht werden, sodass nun alle Kinder im gleichen

Gebäude zur Schule gehen. Bei der Weihnachtsfeier dieses Jahres gestalteten albanische Kinder, Roma-Kinder und Jugendliche gemeinsam Programmpunkte und feierten gemeinsamWeihnachten. Eine ganz normale We i h n a c ht s feier? Ja, aber für uns auch ein berührender Erfolg auf dem langen Weg der Integrationsbemühungen eines Volkes,

© ADRA Lettland, Konstantins Reznikovs, 2012

eine für Kinder der Volksgruppe der Roma – Durch ein langfristiges Projekt, das ADRA Österreich in Zusammenarbeit mit ADRA

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