Luftsport Juni 2012

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Luftsport in NRW

Titelbild: Joël Wagner

Juni 2012

St. Auban Trainingslager des NRW-D-Kader

The „BIG“ Way Formationsspringen in Eloy

33. Modellflugjugendtreffen in Schmallenberg

23. Deutsche Meisterschaft im Ultraleichtfliegen

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Inhalt

Editorial

Editorial

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Verband

Der Mensch besitzt nichts Wertvolleres als seine Zeit

(Ludwig van Beethoven)

St. Auban

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UL-Fluglehrer-AssistentenLehrgang Frühjahr 2012

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Fluglehrerfortbildung in Goch / Asperenden

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Fluglehrerlehrgang Oerlinghausen

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Jugend Aktion A-Pilot

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Schule und Fliegen

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Luftraum Flugplatz Soest Bad Sassendorf 10

Recht Wirtschaftliche Tätigkeit im gemeinnützigen Verein

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Luftsportsparten Fallschirmspringerinnen holen Bronze

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Lindenbergpokal 2012

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Neue Lehrer braucht das Land! 13

Sue Kussbach

Ein Zitat, das vor 200 Jahren entstanden ist und heute mehr Bestand hat denn je. Es ist und wird immer schwieriger, Freiwillige für eine bestimmte Aufgabe zu finden. Dieses Problem haben nicht nur die Vereine, auch die Verbände leiden unter diesem Umstand. Die Frage, die sich jeder stellen muss: Kann ich es mir leisten, die notwendige Zeit für bestimmte Aufgaben zu investieren? Ein Tag hat nun mal nur 24 Stunden, zieht man die Zeit, die für das Leben notwendig ist, ab, verbleibt immer weniger für die Freizeitgestaltung. Familie, Hobby, Sport stehen in direkter Konkurrenz zueinander. Jeder oder jede Einzelne muss für sich entscheiden, wie er oder sie die Freizeit gestaltet. Passt da so eine aufwendige Sportart überhaupt noch in die heutige Zeit? Immer mehr sportartfremde Aufgaben müssen erledigt werden, immer weniger Personen stehen dafür zur Verfügung. Viele Stunden verbringt 2

man für die Verwaltung des Vereins, des Verbandes am Computer. Für die Werkstattarbeit stellen sich immer weniger Freiwillige zur Verfügung. Einen Flugbetrieb aufrecht zu erhalten, wird immer schwieriger. Die Zeit ist ein so kostbares Gut, das man sich nicht einmal für Geld kaufen kann. Jeder Verein, jeder Verband kann sich glücklich schätzen, noch Freiwillige, im Ehrenamt tätige Mitstreiter zu finden. Jeder weiß, es geht einem leichter von der Hand, wenn der Spaß bei der Erledigung aller Aufgaben immer im Vordergrund steht. Teamarbeit ist ein sehr wichtiges Element, will man auch in Zukunft bestehen. Zum Schluss noch ein Zitat von Friedrich Schiller: Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit. Ich wünsche Euch noch eine unfallfreie Flugsaison 2012, Eure Sue Kussbach

Intermodellbau 2012

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The „BIG“ Way

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33. Modellflugjugendtreffen

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Raketenwettbewerb in Lüdenscheid

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4. Bergfliegen auf dem Flugplatz Rennefeld

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Technik Instandhaltungsprogramme

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Die „Technik“ des DAeC LV NRW e.V. und ihre Produkte 21

Vereine Euregio-Cup 2012

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TeutoRace 2012, Oerlinghausen 22 Mit dem Flugzeug in die Südsee 24 23. Deutsche Meisterschaft im Ultraleichtfliegen

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Acroteam Meschede

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Fliegendes Klassenzimmer

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Große Strecken, dicht am Fels

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Der Kappes ist zurück

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Fliegen ist die beste Medizin

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Neuer Fluglehrer startet durch 36

Nachrufe Clemens Bunne

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Theo Kirtz

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Dr. Manfred Majstrak

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Eberhard Lange

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Verband

Messenachlese AERO 2012 vom 18. bis 21. April 2012

Auch auf der AERO - Der Stand des Landesverbands NRW Auch in diesem Jahr war unser Landesverband durch die Abteilung Technik wieder auf der AERO 2012 in Friedrichshafen vertreten. Der Veranstalter hatte unseren Stand direkt neben die Sonderausstellung Segelflug platziert. Wir hatten eine ASG 29E mitgebracht. Am ersten Messetag schon konnte man feststellen, dass viele Leute gezielt zu uns gekommen sind und konkrete Fragestellungen und Anfragen an uns gerichtet haben. Dieser Trend setzte sich

die kompletten drei Tage fort. Wie in den letzten Jahren auch, wird die Messe von vielen Luftsportlern aus NRW und darüber hinaus gerne für den persönlichen Kontakt zu uns genutzt. Viele Besucher, Vereine und Privathalter, haben Fragen zum Themenbereich IHP (Instandhaltungsprogramme) gestellt. Hier herrscht noch großer Informationsbedarf. Da mittlerweile nach Halterwechsel oder Neukauf sehr lange Genehmigungszeiten für IHP zu beobachten

Einspielen von Dokumenten in der Mitgliederverwaltung Ihr habt das bisher ganz gut gemacht. Es hatte während der Programmumstellung zwangsläufig etwas gehakt. Nach weiteren Verbesserungen und Updates der Mitgliederverwaltung können weiterhin die Unterlagen für die Fluglehrer oder Luftfahrzeuge in das Programm von den Vereinen eingespeichert werden. Hierzu ist ein Passwort (erhältlich von der Mitgliederverwaltung) für den Verein erforderlich. Der Verein kann auch Unterpasswörter vergeben, so dass zum Beispiel eine Person für die Eingabe der Luftsport in NRW Juni 2012

Mitgliederdaten, eine für die Technik und eine für die Fluglehrer verantwortlich ist. Jede kann auch nur ihren Bereich bearbeiten. Die Daten, zum Beispiel Kopie der Fluglehrerlizenz, sind einzuscannen und im Format „PDF“ kleiner als 350 KB abzuspeichern. Nun muss man sich über die Zugangsdaten in das Programm einloggen und den betroffenen Fluglehrer auswählen. Anschließend über „Belege“ und „neuer Beleg“ die Eingabemaske auswählen, den Fluglehrernamen und seine Num-

sind, konnten wir vielen Besuchern unsere Möglichkeiten über das indirekte Genehmigungsverfahren von IHP durch unsere CAMO anbieten. Einige haben davon bereits Gebrauch gemacht. Ein IHP konnte sogar auf der Messe direkt erstellt und dem Halter ausgehändigt werden, da wir und der Interessent alles Notwendige „an Bord“ hatten. Die meisten Luftsportler wollen in erster Linie fliegen und sich nicht gerne als Autoren von IHP mit dem Thema befassen. Sie erkennen die darin steckende Arbeit und sind durchaus bereit, für diese Dienstleistung zu zahlen. Wir haben bezüglich unserer Preise weder im Sektor Segelflug, noch im Motorflug Kritik gehört. Wenngleich zwar gefühlt weniger Besucher als die Jahre zuvor beim DAeC LV NRW e.V. am Stand waren, war das Publikum jedoch äußerst interessiert. Eine Präsenz auf der AERO ist sinnvoll, und der Landesverband plant, auch nächstes Jahr wieder dabei zu sein. Ulf Calsbach

mer kontrollieren, das neue Ablaufdatum unter „gültig bis“ eingeben und hinter dem Feld „Lizenz“ mit „Durchsuchen“ die auf dem heimischen PC abgelegte PDF-Datei suchen und anklicken. Diese wird dann im Feld „Lizenz“ angezeigt. Zuletzt „speichern“ drücken, und die neue Datei wird in die Mitgliederverwaltung eingespielt. Ähnlich funktioniert die Eingabe des neuen Medicals oder der Belege für die Luftfahrzeuge. Die Eingabe über das Format „JPG“ ist nicht mehr möglich. Bitte gebt die neuen Unterlagen möglichst schnell ein – danke. Viel Erfolg bei der jetzt noch schnelleren Bearbeitung. H.Huttel 3


Verband

25 Piloten · 22 Flugzeuge · 14 Tage · ein Ort

St. Auban Auch 2012 fuhr der NRW-D-Kader wieder in die südfranzösischen Alpen, um im Trainingslager die Saison zu beginnen. Unterstützt von den insgesamt sieben Trainern Hubertus Huttel, Sebastian Heßner, Ulrich Schulze, Reinhold Sänger, Heinz-Adolf Schreiber, Maik Kühlenborg und Michael Breitenbach nahmen in diesem Jahr 14 Nachwuchspiloten teil.

Die französische FLARM-Frequenz Der erste Tag nach unserer Ankunft startete direkt aufreibend. Während die meisten sich noch um eine sichere Befestigung der Sauerstoffflaschen bemühten oder mit den letzten Einstellungen der PDAs und Rechner beschäftigt waren, machte ganz allmählich das Gerücht die Runde, dass die FLARMs noch auf die „neue französische Frequenz“ umzustellen seien. Obwohl so mancher skeptisch war, klang doch besonders der Vergleich zu den USA, wo das FLARM aus ebendiesem Grund tatsächlich nicht betrieben werden darf,

durchaus einleuchtend. Und so dauerte es dann auch nicht lange, bis wir, bepackt mit mindestens 10 FLARMs, den Weg zum Nordgebäude des Flugplatzes antraten, um uns bei den Franzosen Hilfe zu holen. Als wir dann aber mit unserer Frage nach der französischen FLARM-Frequenz von einem Mitarbeiter des CNVV nur fragende Blicke ernteten, ging auch uns nach einem Blick aufs Datum ein Licht auf – 01. April ... So konnten wir dann schließlich doch noch entspannt das gemeinsame obligatorische Abendessen bei Olga genießen und voller Vorfreude und Erwartungen dem nächsten Tagen entgegenblicken. Um es gleich vorwegzunehmen, die Trainer, das Alpenpanorama und meistens auch der Wettergott haben unsere Erwartungen deutlich übertroffen. Die ersten beiden Tage nutzten wir dann, um uns bei Einweisungsflügen in den Doppelsitzern der Trainer mit dem neuen Gelände und den Eigenheiten des Gebirgsfluges vertraut zu machen. Im Anschluss daran flogen wir in kleinen Teams mit unseren Trainern zusammen und tasteten uns so Tag für

Tag bei immer neuen herausfordernden Bedingungen ins Hochgebirge vor. Neben der beeindruckenden Landschaft und traumhaften Sichten, besonders bei Wellenflügen, hatte das Trainingslager vor allem fliegerisch aber noch deutlich mehr zu bieten. Das Wetter hielt allerlei Überraschungen bereit. Kein Tag war so wie der Vortag, und nicht selten mussten wir mehreren Schauern ausweichen. So legte das ein oder andere LS-Profil seinem Piloten dann auch eine Außenlandung in Marcoux oder wegen Eisansatz in Serres nahe. Glücklicherweise verliefen alle Außenlandungen ohne Komplikationen. Man sollte bloß darauf achten, wie Tobi am nächsten Tag im Briefing festhielt, dass die optimale Route im Navi nachts mit Anhänger nicht unbedingt die stressfreieste Fahrerei garantiert. Jedenfalls wissen wir jetzt, dass sich die Gegend rund ums Schießgebiet zwischen Pui und Fayence auch perfekt für Gruselfilme eignet und Allrad-Fahrzeuge durchaus ihren Charme haben. Am Ende dieses tollen Trainingslagers kamen so trotz des durchaus wech-

Der Berg ist hoch, das Tal ist tief, wir fahren durch‘s Zentralmassiv

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Verband

Mehr!

Trainingslager in den südfranzösischen Alpen selhaften Wetters immerhin mehrere Startüberhöhungen für die Gold C, ein Höhendiamant und insgesamt 37692 km zusammen - genug tolle Erlebnisse also, um mindestens das eine Jahr bis zum nächsten Trainingslager davon zu zehren.

Abgesehen von den messbaren fliegerischen Erfolgen glaube ich, dass der wirklich größte Erfolg für uns alle das Kennenlernen des Alpen- und das Üben und Intensivieren des Teamfluges war. In Begleitung der Trainer jeden Tag die neuen herausfordernden Bedingungen dafür nutzen zu können, war ein optimales Training. Auch die täglichen De-Briefings, sowohl bei einem feinen Glas „Chateau Migraine“ in der kleinen Runde mit den Trainern, als auch am nächsten Morgen nach dem Wetterbriefing haben dazu enorm beigetragen. St. Auban war für uns alle weitaus mehr als nur ein früher Start in die Saison, und dafür möchte ich mich, stellvertretend für die ganze Gruppe, an dieser Stelle noch einmal bei den Trainern,

Teilnehmer des D-Kader Trainingslagers in St. Auban allen voran Hubs und Sebastian, sowie unseren Förderern bedanken! Sebastian Eusterholz

Ultraleicht-Fluglehrer-Assistenten-Lehrgang Frühjahr 2012

Teilnehmer des Lehrgangs

In der Zeit vom 27.04.2012 bis zum 07.05.2012 fand auf der Dahlemer Binz der Ultraleicht-Fluglehrer-AssistentenLehrgang des DAeC statt. Zwölf Teilnehmer hatten sich angemeldet. Acht unterschiedliche Ultraleichtflugzeuge standen zur Verfügung. Neben der bekannten C 42 waren je eine FK 9 MK IV, Remos GX, Eurostar EV 97, Dynamic WT 9, Skylane, Z 602 und Luftsport in NRW Juni 2012

Virus am Start. Die Gruppe wurde von fünf DAeC-Prüf­ ungsräten ausgebildet: neben dem ULAu sbi ldu n g sle ite r des DAeC-NRW Werner Höhn, UL-Bundesausbildungsleiter Volker Engelmann, DAeC-Sic herheitsbeauftragter Roland Schneider, Bodo Taube und Kuni Ebach. Im Vereinsheim des örtlichen Luftsportvereins LSV Rodenkirchen e.V. standen alle erforderlichen Einrichtungen zur Verfügung. Ein komplett ausgestatteter Seminarraum erlaubte alle Lehrmethoden. Übernachtungsplätze waren hier ebenfalls vorhanden. Arbeitsecken in den Zimmern standen für die konzentrierte Vorbereitung von Lehrproben zur Verfügung. An allen Lehrgangstagen wurde nach dem Abendessen der theoretische Un-

terricht intensiv fortgesetzt. Für die Vorbereitung der Lehrproben wurde ausreichend Zeit berücksichtigt. Alle Lehrproben wurden durch eine Videokamera aufgezeichnet. Nach der Lehrprobe durfte der Teilnehmer sich zunächst in Selbstkritik üben und seine eigene Wahrnehmung vortragen. Anschließend beurteilten die anderen Teilnehmer die Leistung. Mittels Videoaufzeichnung konnten alle vorgekommenen Situationen analysiert und die Vortrags- und Präsentationstechnik jedes Einzelnen verbessert werden. Ein „Airlebnis“ für alle Teilnehmer war bei bestem Maifeiertagswetter das gemeinsame Vorhaben, mit allen Ultraleichtflugzeugen von der Dahlemer Binz über Weilerswist am Kölner Dom vorbeizufliegen. Gesagt, getan. Nachdem sich die ersten beiden ULs bei Köln-Bonn-Turm angemeldet hatten, meinte der Lotse sinngemäß: Wenn Ihr mehr seid, könnt Ihr gerne einen nied5


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rigen Überflug über die 32L machen.“ Dieses Angebot wurde – nach der ersten Schrecksekunde – natürlich gerne angenommen. Ein Kollege des Lotsen führte jeden von uns mit Headings zur Piste 32L des Flughafens Köln-Bonn. Nach dem Überflug hieß es: „Frei zum Weiterflug Richtung Köln“. An den letzten Seminartagen wurden die Prüfungsflüge und die theoretische Prüfung abgehalten. Für das leibliche und „seelische“ Wohl ist an dieser Stelle Frau Taube zu erwähnen. Ihre stets frische und sonnige Art, das perfekte Essen, das sie für die Truppe aus der Miniküche zauberte, den tollen Beilagen beim Grillen, das offene Ohr für alle Belange, die außerhalb des Fachlichen lagen, haben maßgeblich zur guten Stimmung des Lehrgangs beigetragen. H.H.

Fluglehrerfortbildung in Goch / Asperenden Am 17./18.3.2012 fand nach mehrjähriger Pause wieder eine Fluglehrerfortbildung im Bezirk 07 statt. In den gut ausgestatten Unterrichtsräumen des LSV Goch wurde der theoretische Teil abgehalten. Ein praktischer Anteil konnte bei fast optimalen Bedingungen auf dem Sonderlandeplatz Goch/Asperden mit zwei ASK-21 und einer Piper PA-25 (Pawnee) durchgeführt werden. Erst die Theorie… Aufgrund des Wetters wurde die Theorie auf den ersten Tag gelegt und der zweite Tag der Praxis und der Nachbe-

sprechung vorbehalten. Obwohl die Verschiebung der Umsetzung der EU-FCL zum Termin der Veranstaltung schon fast klar war, gab es eine intensive Unterrichtseinheit zu diesem aktuellen und wichtigen Luftrechtthema. Als Vorbereitung auf den Praxisteil wurde auch der Theorieteil mit dem Schwerpunkt Luftfahrzeugschlepp gewählt. Es wurden verschiede Unfallberichte der BFU (Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung) im Zusammenhang mit Luftfahrzeugschlepp in Kleingruppen analysiert und im Anschluss der gesamten Mannschaft vorgestellt. Da der Praxisteil für die meisten Teil-

nehmer eine Erweiterung des fliegerischen Horizonts bedeutete, wurden für den Doppelschlepp die Rechtsgrundlagen, die Verbandsvorgaben und die Besonderheiten der praktischen Durchführung intensiv vorbereitet.

Start

Abheben 6

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Anrollen …dann die Praxis Die Spekulation auf besseres Wetter hatte sich bewahrheitet. Die Störung war abgezogen und es war zumindest trocken. Der immer noch stramme Wind hatte fast auf die Bahn gedreht, also perfekt, um mit zwei ASK-21 Doppelschlepps durchzuführen. Jeder Teilnehmer wurde unter der Aufsicht von Alexander Patt und Uli Bülter an die Besonderheiten des Doppelschlepp

herangeführt. Aufgrund des hervorragenden Ablaufs absolvierte jeder einen Luftfahrtzeugschlepp in der vorderen Position am kürzeren (ca. 40 m) und am längeren (ca. 60 m) der beiden Seile. Zusätzlich konnte im Praxisteil noch die Fluglehreransprache wiederholt werden. Weitere Fotos bei Facebook: http://www. facebook.com/#!/pages/Schleppf lugzeug-PA-25/246298228757756 Robert van de Sandt

von hinten

Wir waren die ersten 2012! Fluglehrerlehrgang Oerlinghausen 10.3. – 23.3.2012 Nachdem eine illustre Truppe von über 25 Leuten am ersten Februarwochenende bei minus 12 Grad in Oerlinghausen die Theorieprüfung absolviert hatte, stellten wir uns die Frage, welches Wetter wohl die erste Gruppe im März im Praxislehrgang erwarten würde. Ein Winter ohne Schnee? Konnte dann ja nur ein Lehrgang im Schnee werden!! Hubs avisierte bei diesen Gedanken sofort, dass man auch schon im Schnee geschult habe, also keine Angst! Ganz so schlimm kam es zum Glück doch nicht. Dennoch waren die ersten Tage bei einstelligen Temperaturen, wenn auch ohne Schnee, zu genießen. Die Ausklinkhöhe? Nun ja, die ersten Starts hätten auch locker in einer Basis von nur 200m enden können. Zum Glück hob das ganze System nach und nach etwas an, so dass wir jeden Tag fliegen konnten. Und das wollten wir ja! Unsere Ausbilder: Hubertus Huttel, Günter Forneck und Werner Scheckermann, jeder anders gestrickt, aber jeder für sich: KLASSE! Luftsport in NRW Juni 2012

Ich durfte zu dem Team gehören, das die ersten drei Tage allein mit Günter unterwegs war. Die anderen nannten uns schon nach kurzer Zeit „Top Gun“. Der Bundesausbildungsleiter lässt eben nichts, aber auch gar nichts durchgehen. So viel geballte (wohlgemerkt: konstruktive!) Kritik ist kaum zu ertragen. Die ersten Abende ging man mit einem Gefühl schlafen, eigentlich nie richtig Segelfliegen gekonnt zu haben. Noch im Schlaf hinterfragte man jede einzelne Handlung oder Ruderbewegung. Aber alle anderen kamen auch noch in den Genuss - unser aller Fazit: Wir alle sind Top Gun! Klasse Günter, manchmal ist es gut, wach gerüttelt zu werden. Die nächsten Starts hatten wir mit Werner: Das war eine andere Welt. Ein tro-

ckenes: „Jo, prima, haste gut gemacht“. Na, das baut auf, schließlich kamen wir ja aus Günters Schule. Coole, konstruktive Hinweise von Werner. Er lässt die Leute erst mal machen. Und dann Hubs, das heißt, man muss auf alles gefasst sein. Seilriss, wie rum geht man zum Platz? Fast egal, weil man auf jeden Fall auf einmal „starkes Saufen“ hat, sprich, er reißt einfach die Kappen aus, nach dem Motto nun mach was…. Landungen aus 7


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Die Prüfer allen Richtungen gehen eben immer, nur keine Hemmungen. Ach ja, Gefahreneinweisung: Der Fox kam, trotz schwächelnder Schlepp-Morane, doch noch zum Einsatz. Eigentlich ist die Sitzhaltung hinten in einem 20-minütigen Schlepp schon Folter genug, aber egal, es wird getrudelt. Fünf Umdrehungen, die gehen schneller vorbei, als man einen Korkenzieher in einen Korken hineindrehen kann (die Bewegungen sollen ja irgendwie verwandt sein). Leider ist man gleich 500 m tiefer. Es reicht jedoch noch für viermaliges Kippen über die hohe Fläche. Die Totenstille in dem Moment, in dem die Strömung abreißt, hat schon was. Dann mag man das Flugzeug erst richtig. Was beim Fliegerischen v.a. hängen geblieben ist, ist eine interessante Aussage: „Ihr seid alle (sehr) gute Piloten mit einem tollen Gefühl, aber genau dieses Gefühl kann kein Flugschüler nachvollziehen! Also das Fliegen neu erfinden, und vor allem versuchen, dieses dem Flugschüler zu erklären. Beim Fliegen erzählen, was Ihr wie macht, oder dem Eleven vorn auf dem Sitz sagen, was er machen soll.“ Nach 3 Tagen konnten wir alle nicht mehr sprechen. Wir haben unsere armen Flugschüler(lehrer) so richtig zu gequatscht, aber sie wollten es ja so.

Anschließend folgten ein, zwei Vorträge und gegen 10:30 Uhr, je nach Wetter, das Ausräumen und Fliegen. Von 13:00 – 14:00 Uhr hatten wir Mittagspause. Anschließend wieder fliegen, fliegen, fliegen bis Sunset und am Ende wieder alles einräumen. Um ca. 19:00 Uhr (es war schon dunkel) folgte noch ein kurzes De-Briefing und das Abendessen. Hin und wieder wurde danach noch bis 21:00 Uhr eine Theorieeinheit hinzugefügt; MÜDIGKEIT. Party?? Wohl eher nicht, ein 10 – 12 Stunden-Tag macht dann doch müde. Aber was sollen unsere Ausbilder erst sagen? Alle Achtung an Euch! Unsere Vorträge hatten Unterhaltungswert. Wir konnten erkennen, dass perfekt erscheinende PowerPoint Präsentationen dem Unterhaltungswert (d.h. auch dem Aufmerksamkeitswert der Schüler) wohl eher abträglich sind. Zwischendurch bekamen wir die Möglichkeit, mit den Kollegen fliegen zu können. Das war regelrecht entspannend, obwohl wir uns auch gegenseitig recht kritisch mit unseren neuen Erkenntnissen in die Mangel genommen haben. Am Wochenende konnten eini-

ge noch Hangflugerfahrung am Teuto sammeln, andere waren beruflich, privat oder studiumsbedingt unterwegs. Wir waren eine buntgemischte Truppe von 22 bis 56 Jahren, unterschiedliche Charaktere, aber die Aufgabe hat zusammengeschweißt, es lief sehr kollegial. Abschließend die Prüfung: Vorweg, geschenkt gibt’s hier nichts, ohne Lernen sollte man dort nicht teilnehmen. Die Prüfer (Hubert Jensch, Christian Klaas, Axel Neitzert) waren fair, konstruktiv, kritisch und hatten offensichtlich auch ihren Spaß! Alles in allem eine runde, spannende, hochinteressante und fordernde Sache. Man kann seinen Urlaub gewiss auch an irgendeinem auswechselbaren Strand an irgendeinem auswechselbaren Meer verbringen. Die zwei Wochen hier waren jedoch so bereichernd, dass man sich immer daran erinnern wird. Mein Rat an alle, die auch mit dem Gedanken spielen oder diejenigen, die dies, so wie ich jahr(zehnte)lang vor sich herschieben: MACHEN! Es ist eine tolle Erfahrung. Unser Dank an alle, die dazu beigetragen haben, dass es so geworden ist. Wir Teilnehmer versuchen nun, die Begeisterung weiter zu tragen. Alf Oliver Dresler

Wir starteten morgens um 8:00 Uhr mit dem Wetterbriefing. Herrlich waren die detaillierten lokalen Beobachtungen von Hubs, die den letzten Schliff und die letzten Erkenntnisse gaben. 8

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Verband Jugend

Flugschüler aufgepasst! Aktion A-Pilot Luftsport veröffentlichen. Mit der Teilnahme stimmt Ihr der Veröffentlichung zu. Auf dem Luftsportjugend-Tag im September wird dann unter allen Einsendern ein Ausbildungszuschuss verlost. Das heißt, dass wir Eurem Verein den Betrag überweisen und Ihr ihn bei Eurer nächsten Rechnung gutgeschrieben bekommt und dementsprechend verfliegen könnt. Wir finanzieren Euch einen Teil eurer Ausbildung! Der Erstplatzierte erhält 100 E, der Zweite 60 E und der dritte Flugschüler ein Guthaben von 40 E.

Bereits vier junge Flugschüler haben in dieser Saison ihren ersten Alleinflug absolviert und an der Aktion A-Pilot teilgenommen. Die „Aktion A-Pilot“ der Luftsportjugend NRW richtet sich an Flugschülerinnen und Flugschüler, die zwischen 14 bis 25 Jahre alt sind und in einem Mitgliedsverein des DAeC LV NRW ihre A-Prüfung erfolgreich absol-

vieren. Du hast Dich „freigeflogen“? – Schicke uns einfach einen kurzen Text über Deinen ersten Alleinflug zusammen mit einem Foto von Dir bei diesem Flug, mit „Strauß“, vor dem Flugzeug oder mit deinem Fluglehrer per E-Mail an a-pilot@lsj.de! Wir werden alle Einsendungen auf unserer Internetseite www.lsj.de und teilweise auch in der

Bereits freigeflogen haben sich: 1. Nikolas Kehr vom Aero Club Bayer Uerdingen 2. Tobias Böhm vom LSV Düren-Hürtgenwald 3. Marcel Martin vom LSV Brilon 4. Moritz Heimann von der SFG Telgte Hendrik Jaeschke

Schule und Fliegen Kooperation zwischen dem Aero-Club Hagen und dem Märkischen Gymnasium Iserlohn Ein Problem der bestehenden Schülerfluggemeinschaften ist sicherlich, dass in vielen Fällen die Trägerschulen der SFGs über die Jahrzehnte abhandengekommen sind. Den Vereinen fehlt damit die Möglichkeit, ihre Angebote an den Schulen „unter die Leute“ zu bringen sowie neue Mitglieder zu rekrutieren, die Schulen verzichten auf eine reizvolle Möglichkeit, ihr Sportangebot attraktiv zu erweitern. Um dieses zu ändern, wurden auf Anregung des ehemaligen Vorsitzenden des Aero-Clubs Hagen, Carsten Stabenau, Kontakte mit dem Märkischen Gymnasium Iserlohn geknüpft. Das Luftsport in NRW Juni 2012

Zu Gast beim Aero-Club Hagen im April 2012 9


Jugend ❘ Luftraum Verband

Interesse seitens der Schulleitung war da, einige rechtliche und organisatorische Bedenken konnten ausgeräumt werden. In Absprache mit der Direktorin des MGIs einigte man sich darauf, das Projekt „Segelfliegen und Schule“ zunächst vorsichtig anzugehen. Eine Sportlehrerin des Gymnasiums war bereit, das ganze „Unternehmen“ zu koordinieren; es folgte im Februar ein Informationsabend auf dem Flugplatz in Iserlohn-Sümmern mit Eltern und Schülern der achten Klassen. Vorstand und Fluglehrer des Vereins beantworteten Fragen zum „Flugplatzleben“, zur Segelfliegerausbildung undundund. Mit dem Ergebnis, dass nach zwei Schnuppertagen im April zwölf Schülerinnen und Schüler der SFG des Vereins beitraten, und sich mittlerweile auf dem Flugplatz pudelwohl fühlen. Warum sonst sollten sie jedes Wochenende dort anzutreffen sein?

Geplant ist weiterhin, dass sich der Verein an schulischen Aktivitäten beteiligt, so zum Beispiel auf Schulfesten mit einem Infostand und Flugzeugen, Theorieveranstaltungen im Winter usw. Wichtig ist allen Beteiligten (aus Schule und Verein) eine langfristige Schnuppertag des Märkischen Gymnasiums Iserlohn Zusammenarbeit… Wie sich jetzt schon sagen lässt, können Projekte dieser weiteren Projekten mit Schülern und Art sehr erfolgreich sein. Wir möchten Schulen. unseren Vereinen hiermit erneut unse- Beauftragter im Schulsport: re Unterstützung bei der Suche nach Jürgen Landau Schulen für derartige Kooperationen Mail: j.lan@t-online.de anbieten! Natürlich helfen wir auch Referentin DAeC LV NRW: bei allen Fragen rund um die SFG, der Katharina Schorr Organisation von Schnuppertagen oder Mail: schorr@aeroclub-nrw.de

Flugplatz Soest Bad Sassendorf Achtung Fallschirmsprungbetrieb Liebe Flieger, in der letzten Zeit hatten wir an einigen Flugplätzen mit Fallschirmbetrieb Probleme. Rücksicht auf Fallschirmspringer Am Flugplatz Soest/Bad Sassendorf leben sehr viele verschiedene Luftsportler zusammen und haben ein gutes Miteinander gefunden. Dies funktioniert aber nur, wenn alle Regelungen von allen Seiten eingehalten werden. In den letzten Wochen gab es einige Probleme, weil fremde Piloten, vor allem Segelflieger, in den nördlichen Bereich des Platzes eingeflogen sind, obwohl Fallschirmspringer in der Luft waren. Dies ist für alle ziemlich gefährlich. Deshalb richtet die FSG Soest an alle Piloten, die möglicherweise gern ins Sauerland fliegen, um die dort bessere 10

Thermik nutzen zu können, die Bitte, folgendes Verfahren einzuhalten: Bitte rastet die Frequenz des Flugplatzes Soest / Bad Sassendorf: 122,600. Wenn Ihr Euch dem Platz nähert, habt Ihr so schon Gelegenheit zu hören ob Springer in der Luft sind. Der Absetzpilot gibt folgenden Hinweis: „Springer in 2 Minuten.“ Dies wird von der Flugleitung auch noch mal wiederholt. Wenn man sich unsicher ist, ob Springer in der Luft sind, sollte man dies erfragen. Falls Springer in der Luft sind, ist der Bereich nördlich des Platzes unbedingt zu meiden. Also dann weiter westlich bzw. östlich durchfliegen. Ähnliches gilt an den Flugplätzen Höxter-Holzminden (123.625), die auch Sprungbetrieb in der Woche haben, in Werdohl-Küntrop (118.000), Schmallenberg (122.425) oder südlich von Münster-Telgte (122.850).

Generell rechtzeitig vor den Flugplätzen die Frequenz rasten, Kontakt aufnehmen und nachfragen, ob Sprungbetrieb herrscht, oder die Flugplätze mit sicherem Abstand umfliegen. An den meisten Plätzen wird ähnlich wie in Soest verfahren. Das Absetzflugzeug befindet sich meist luvseitig des Flugplatzes und gibt über Funk bekannt: „Springer in zwei Minuten“. Da teilweise aus 3.000 m Höhe und höher gesprungen wird, sind die Absetzflugzeuge und Springer nicht zu sehen. Es kann leider auch immer wieder passieren, dass Fallschirmspringer durch Wolken fallen. Deshalb lasst besondere Vorsicht, Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme walten – auf schöne Flüge und Sprünge. Mit freundlichen Grüßen Katharina Milke, Hubertus Huttel Luftsport in NRW Juni 2012


Verband Recht

Wirtschaftliche Tätigkeit im gemeinnützigen Verein Von einem Paukenschlag zu sprechen wäre sicherlich übertrieben. Wenn jedoch die Finanzverwaltung in Steuerfragen eine jahrzehntelange Auffassung ändert, so ist das durchaus bemerkenswert.

Grundsätzlich ist auch gemeinnützigen, steuerbegünstigten Körperschaften, wie sie Luftsportvereine regelmäßig darstellen, wirtschaftliche Betätigung gestattet. Diese Betätigung wird dann als „wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb“ in vollem Umfange steuerpflichtig. Gemäß § 55 der Abgabenordnung wird eine Körperschaft aber nur dann als steuerbegünstigt / gemeinnützig anerkannt, wenn „sie nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche Zwecke verfolgt“. So steht es denn auch zumeist in den Satzungen der Luftsportvereine im Zusammenhang mit der Beschreibung des Vereinszwecks. Die Finanzverwaltung erwartet hier im Übrigen einen gewissen Mindestgehalt diesbezüglicher Satzungsbestimmungen, so dass es empfehlenswert ist, bei Schaffung einer neuen Satzung diese dem Finanzamt vorab zur diesbezüglichen Prüfung zuzuleiten und textlich mit ihr abzustimmen bzw. bei älteren Satzungen, in gleicher Weise zu verfahren, um ggf. rechtzeitig Anpassung vorzunehmen, bevor die „Gemeinnützigkeitsklausel“ im Rahmen einer Betriebsprüfung beanstandet wird.

Was hat sich in diesem Zusammenhang nun getan? Bislang hat die Finanzverwaltung den vorgenannten Paragraphen dergestalt angewendet, dass sie eine Gewichtung zwischen der steuerbegünstigten und der steuerpflichtigen Tätigkeit vorgenommen hat. Im Rahmen einer Gesamtbetrachtung des Tätigkeitsspektrums der Körperschaft beurteilte das Luftsport in NRW Juni 2012

Finanzamt, ob die steuerpflichtigen Tätigkeiten die steuerbegünstigten dergestalt überwiegen, dass sie ihnen gleichsam ein „Gepräge“ geben. Dieser deshalb auch „Geprägetheorie“ genannten Verwaltungspraxis ist der Bundesfinanzhof wiederholt entgegengetreten, zuletzt mit Urteil vom 04. April 2007 (Az I R 76/05). Danach ist es gerade nicht gemeinnützigkeitsschädlich, wenn ein Verein einen (steuerpflichtigen) wirtschaftlichen Gewerbebetrieb unterhält und die entsprechenden nicht steuerbegünstigten Tätigkeiten die gemeinnützigen Aktivitäten übersteigen.

Aufgabe eines Vereins zu beschaffen. Die Steuervergünstigung kann deshalb sogar dann gewährt werden, wenn der Verein vollständig aus Mitteln des wirtschaftlichen Geschäftsbetriebes finanziert wird. Stets muss jedoch gewährleistet (und belegbar!) sein, dass die so rekrutierten Mittel für die steuerbegünstigten Satzungszwecke verwendet werden bzw. wurden. Detlev Dierkes Rechtsanwalt

Mit Veröffentlichung der Entscheidung des Bundesfinanzhofs (BStBl II 2007, S. 631) war dieses Urteil für die Finanzverwaltung verbindlich, stand jedoch im Widerspruch zu deren bis dato geltenden Erlasslage. Mit dem am 17.01. dieses Jahres veröffentlichten entsprechenden Erlass hat sich die Finanzverwaltung nun der Auffassung des Bundesfinanzhofs angeschlossen. Hiernach stehen (voll)steuerpflichtige Tätigkeiten der Steuerbegünstigung und damit der Gemeinnützigkeit einer Körperschaft erst und nur dann entgegen, wenn sie sich im Rahmen der bereits geschilderten Gesamtbetrachtung der Tätigkeitsspektren der Körperschaft als deren Selbstzweck darstellt, der eigenständig neben der Verfolgung des steuerbegünstigten Zwecks steht. Die Unterhaltung eines wirtschaftlichen Geschäftsbetriebes ist mithin dann unschädlich, wenn sie um des steuerbegünstigten Zwecks Willen geschieht, also etwa deshalb, um Mittel zur Erfüllung der gemeinnützigen

Streckenflugtrainingslager von LSJ D-Kader & Förderverein Der gemeinsame Streckenfluglehrgang des D-Kaders der Luftsportjugend und dem Förderverein Leistungssegelflug NRW findet vom 05.08. bis zum 18.08.2012 auf dem Flugplatz Höpen beim LSV Schneverdingen in Niedersachsen in der Lüneburger Heide statt. Das Teilnehmerfeld besteht aus maximal zwölf Flugzeugen. Das Höchstalter beträgt 25 Jahre und die Teilnehmer müssen über eine Mannschaft (Rückholer) verfügen. Die Teilnehmereigenleistung beträgt 180 €. Hiermit sind die Kosten für die organisatorische Betreuung sowie Vollverpflegung und Camping abgegolten. Gekocht wird selbst!!! Der Windenstart vor Ort kostet 6 €. Verlängerung des Anmeldeschlusses bis zum 10. Juli 2012 auf www.lsj.de !

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Verband Luftsportsparten

Fallschirmspringerinnen holen Bronze Die wochenlange Vorbereitung in Verbindung mit viel Verzicht auf Privatleben hat sich ausgezahlt: Der Frauen-Vierer (ISB Air) vom Fallschirmclub Remscheid kehrte mit einem starken dritten Rang von der World Challenge aus dem englischen Bedford zurück und hat im Hinblick auf die kommenden Aufgaben Blut geleckt. „Eine grandiose Leistung unseres Teams“, wertete der FSC-Vorsitzende Klaus Mathies das Ergebnis in einem

Feld von 70 Teams“. Damit haben wir im ersten Wettbewerb des Jahres gleich eine Duftmarke gesetzt. „Ende April wird das Training in Mag- Waedong So (Coach), Annekathrin Heinrich, Petra van der deburg fortgesetzt. Overveld, Sarah Hajooze und Präsident Klaus Mathies Dann werden Annekathrin Heinrich, Pia Weingart, Petra Deutsche Meisterschaft im August und van Overheld und Sarah Hajooze unter die Weltmeisterschaft im November der Leitung ihres Trainers So Waedong starten. die akribische Vorbereitung auf die Klaus Mathies

Lindenbergpokal 2012 Am 13. Mai fand der traditionelle Lindenbergpokal des SMC-Siegen statt. 33 Teilnehmer fanden sich auf dem ‚Fliegerberg’ inmitten der Krönchenstadt ein. Als Teil der F3B-E Landesmeisterschaft NRW wurden die Sieger in den Klassen Junioren, Senioren und Edelsenioren ermittelt. Der für den Sonntag vorhergesagte mäßige Nordwind wollte sich mit Beginn des ersten Durchgangs noch nicht so recht einstellen. Trotzdem konnten auch die ersten Starter die geforderte Flugzeit von 4 Minuten dank leichtem Tragen erreichen. Die nicht hinreichend geklärte Regel der freien Landerichtung sorgte dann Mitte des ersten Durchganges zu Diskussionen und kostete leider zwei Piloten die Landewertung. Mit Beginn des zweiten Durchganges gab die Wettbewerbsleitung dann die Landerichtung unter der Maßgabe frei, dass diese rechtzeitig von Pilot oder Helfer bekannt zu geben ist. Diese Möglichkeit nutzten dann einige Piloten im weiteren Verlauf des Wettbewerbes unter anderem auch, um in thermisch schwachen Phasen die Flughöhe optimal ausnutzen zu können.

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Nach den 4 Durchgängen standen folgende Platzierungen fest: Junioren: 1. Marcel Bohl 2. Jonas Fleck 3. Jan-Niclas Weiß Senioren: 1. Marcus Briesenick 2. Olaf Starmanns 3. Knut Bündgen Edelsenioren: 1. Hans-Gerd Schürmann 2. Wolfgang Keil 3. Martin Wunderlich

Die Wertungslisten können auf www. smc-siegen.de unter Downloads heruntergeladen werden. In der Fotogalerie befinden sich weitere Bilder vom Wettbewerb. Im Gegensatz zum Vorjahr waren diesmal keine Modellverluste zu verzeichnen. So konnte bis auf eine Ausnahme jeder Teilnehmer zufrieden die Heimreise antreten. Eine Fahrgemeinschaft aus Dortmund war dann doch noch vom Pech verfolgt, denn der fahrbare Untersatz ‚mit Stern’ verweigerte standhaft den Dienst. Auch in diesem Jahr geht wieder ein ganz besonderer Dank an Evelyn Höfs für die souveräne Wettbewerbsleitung und an unsere Damen für die gute Bewirtung. Jens Ising

Luftsport in NRW Juni 2012


Luftsportsparten Verband

Neue Lehrer braucht das Land! Am 20. April begann beim Verein für Fallschirmsport Marl der zehnte DAeCLehrgang zum Erwerb der Lehrberechtigung zur Ausbildung von Fallschirmspringern, kurz: der Lehrerlehrgang 2012. Neun Anwärter im Alter von 25 bis 54 Jahren, darunter sechs Kandidaten aus den eigenen Reihen, nahmen unter der bewährten Leitung von Thomas Vilter und Ted Payne an den zehn anstrengenden, langen Lehrgangstagen teil. Ted Payne, der viele Jahre für das britische Militär in Deutschland gearbeitet hat, reiste zur Unterstützung extra aus Großbritannien an. Die Lehreranwärter fühlten sich sehr geehrt, von einer Legende wie Ted lernen zu dürfen- als Fallschirmjäger machte er immerhin in dem Jahr seinen ersten Sprung, in dem der älteste Lehreranwärter geboren wurde! Die Anwärter ackerten das Ausbildungshandbuch sowie die gängigen luftrechtlichen Vorschriften durch. Einen Schwerpunkt des Lehrgangs stellten die sog. Lehrproben dar. Hier sollten die Anwärter unter methodisch-didaktischen Gesichtspunkten den Stoff, den künftige Fallschirmspringer für ihren sportlichen Werdegang bis zur Lizenz-

prüfung zu lernen haben, unter der strengen Aufsicht der Lehrgangsleitung in einer Unterrichtsumgebung präsentieren. Ein Höhepunkt war sicherlich der Vortrag von Helmut Cloth, dem Erfinder und Hersteller des CYPRES, dem elektronischen Sicherheitsöffner für den Reser vefallschirm. Auch weitere Dozen- Ted und Thomas bei der Arbeit ten erläuterten umfassend alle Themenbereiche wie Di- noch einmal der Stoff wiederholt und daktik, die Luftraumgliederung unter vertieft sowie die Präsentationen für die Berücksichtigung von Sprungzonen, Lehrproben vorbereitet werden. Meteorologie, menschliches Leistungs- Am 5. und 6. Mai wurden daraufhin die Prüfungen abgelegt. Als Prüfer nahvermögen und Unfallmanagement. Zur Halbzeit wurden die Anwärter am men Achim Schlacht und Guido BleckMittwoch moralisch von der Springer- mann die Kandidaten genauestens unehefrau Gerda unterstützt. Sie über- ter die Lupe. raschte alle mit Spaghetti Bolognese Dank der guten Vorbereitung durch Ted und Thomas haben alle Kandidaten die und Kuchen. Am Sonntag, dem 29. April, wurden Prüfung bestanden, und der bundesdie Aufgaben für die praktischen Lehr- deutsche Fallschirmsport verfügt nun proben ausgelost. In den folgenden fünf über neun weitere Sprunglehrer. Rolf Kaden Tagen konnten dann in Heimarbeit

Intermodellbau 2012 Auf der 34. Intermodellbau in Dortmund vom 18. bis 22. April war der Landesverband NRW wieder mit einem Stand vertreten. Auf der Messe wurde, wie im Vorjahr, Modellflug in der Halle 3B präsentiert. Am Stand waren wieder verschiedenste Sparten des Modellflugs vertreten: ❙ Freiflug F1 durch den Fachreferenten Bernd Hönig Luftsport in NRW Juni 2012

❙ Raketen-Modellflug S1 durch den Fachreferenten Paul Stania ❙ Segelflug F3 durch die Fachreferentin Evelyn Höfs

che freiwillige Helfer, die beim Aufbau und bei der Betreuung des Standes tätig wurden. Unterstützung der Messepräsenz erfolgte auch durch das Präsidium des Landesverbandes. So beteiligten sich auch die Präsidiumsmitglieder Sue Kussbach (Vizepräsidentin und Frauenbeauftragte) und Niko Richartz (Vizepräsident und Schatzmeister).

Die Organisation des DAeC-Messestandes wurde wie in den letzten Jahren von Evelyn Höfs (Fachreferentin F3 und Stellvertretende Vorsitzende der Modellflugkommission) übernommen. Sie begeisterte durch ihre charmante Art im Vorfeld der Messe wieder zahlrei-

Die am Stand ausgestellten Elektromotorflug-, Segelflug-, Raketen- und Hubschrauber-Modelle wurden von den in und um Dortmund ansässigen Vereinen beigesteuert. Seit vielen Jahren werden mit den jugendlichen Besuchern Wurfgleiter gebaut. 13


Verband Luftsportsparten

Das ist Tradition am Stand des DAeC. Mittlerweile wird diese Attraktion auch von anderen Messeteilnehmern kopiert. So ist der Bau eines Wurfgleiters fester Bestandteil der „Schnitzeljagd“. Dies wird von der Messeorganisation angeboten und führt vor allem Jugendliche gezielt durch die Hallen der Intermodellbau.

bekannter Modellbaufirmen führten Modelle im Flug vor. Es wurden neben Modellen „von der Stange“ auch Neuheiten und Hochleistungsmodelle geflogen. Bei noch einigermaßen Modellbau in Aktion wurde auch ange- brauchbarem Wetter boten. Bernhard Ulrich vom DSC Wan- fanden sich einige ne-Eickel begann sein neues Bauprojekt Zuschauer im Stadivor den Augen staunender Zuschauer on ein und wurden direkt auf der Messe. Dieses Projekt durch die Flugvor- Präsidiumsmitglied Sue Kussbach beim Bauen des wird er auf den nächsten Messen am führungen begeis- Wurfgleiters mit Kindern DAeC Stand weiterführen. Nachdem tert. Bernhard auf der letzten Intermodell- Zurück in der Halle konnten Besucher nehmend für den Modellflug. In den bau 2011 sein Vorgängerprojekt nach bei Indoor-Flugaktivitäten zuschauen Betriebsrandzeiten der Segelflugplätze mehrjähriger Tätigkeit abschließen oder Vorstellungen auf der Aktionsbüh- wird auf den Geländen oft Modellflug konnte, wurde für diese Messe ein ne besuchen, z.B wurde von Willi Roth betrieben. Dies ist eine erfreuliche Entneues Projekt geplant. Es ist der vor- (EMC-Vega) auf der Aktionsbühne das wicklung. Es sollte aber beachtet werbildgetreue Nachbau eines PWS101 Se- Bauen mit GFK-Materialien vorgestellt. den, dass zum Betrieb von Modellen gelflugzeugs ganz in Sperrholz/Kiefer/ Zuhörer konnten sich aktiv mit Fra- eine Versicherung mit ausreichender Balsa-Bauweise. gen an der Vorführung beteiligen und Deckung vorhanden ist. Dies ist z.B. bei Willi Winkler zeigte das fachgerechte erhielten wertvolle Tipps zum Thema DAeC-Mitgliedern mit der HauptsportBespannen von Modellen mit Bügelfo- Formenbau. art Segelflug nicht automatisch der Fall. lie. Auch dies wurde von vielen InterEmpfohlen wird daher, sich für die Neessenten verfolgt. Besucher bestaunten Die Messe bot für Modellflieger wieder bensportart Modellflug zu registrieren. die Qualität der Oberflächen, die mit einen guten Überblick über Neuheiten. Dies deckt dann versicherungstechBügelfolie erreicht werden kann. Willi Einige Aussteller sind nach dem Fern- nisch alle Risiken ab und ist die günsgab dem staunenden Publikum viele bleiben im letzten Jahr wieder auf die tigste Variante, an eine leistungsfähige hilfreiche Tipps. Messe zurückgekehrt. Besonders zu Versicherung zu kommen. erwähnen ist die Präsenz namhafter Auf der Freifläche im alten Stadion Hersteller, welche über ihre Neuheiten Als Fazit der Messeteilnahme kann „Rote Erde,“ in Nachbarschaft der West- im RC-Bereich informierten. Die 2,4 gehofft werden, dass im nächsten Jahr falenhalle, fand an zwei Tagen die Au- GHz-Technik stellt mit ihrer rasanten wieder eine Teilnahme des Landesßenflugschau statt. Besucher konnten Entwicklung Möglichkeiten bereit, an verbandes möglich wird. Ideen und die Messe hierzu kurzzeitig verlassen. die vor einiger Zeit nicht zu denken Anregungen für Verbesserungen der Piloten von Vereinen aus der Umge- war. So ist es mittlerweile möglich, mit Standpräsenz liegen bereits vor. Die bung von Dortmund und Werkspiloten Modulen vorhandene Sender mit 2,4 Vorschläge vergangener Jahre wurden GHz-Technik auszu- umgesetzt und führten dazu, dass auf Der ‚Holzwurm‘ Bernhard Ulrich bei der Arbeit an seinem statten und somit in dieser Messe das Angebot am Stand neuen Projekt ‚PWS 101‘ die Vorzüge der Tele- eine sehr hohe Qualität erreicht hat. metrie-Übertragung DAeC-Mitglieder, die über die Jahre den zu kommen. Dies Stand des Landesverbandes besuchen, trägt zur Werterhal- werden diese positive Entwicklung betung der vorhande- stätigen können. nen RC-Technik bei. Andreas Stockhaus Besucht wurde der Stand des DAeC LV NRW auch von vielen Segelfliegern des Verbandes. Diese interessieren sich zu14

Fachreferent Paul Stania erklärt interessierten Besuchern die Technik Luftsport in NRW Juni 2012 des Raketenbaus


Luftsportsparten Verband

The

„BIG“

Way

Anfang März machten sich 240 der besten Fallschirmspringer Deutschlands auf den „großen Weg“ nach Arizona. Nach über einem Jahr Vorbereitung sollte dort in Eloy, AZ, ein neuer nationaler Rekord im Formationsspringen aufgestellt werden. Auch 11 Fallschirmspringer vom Verein für Fallschirmsport in Marl hatten sich für dieses Vorhaben qualifiziert.

Das ferne Eloy in Arizona musste es sein, weil es dort den weltgrößten Sprungplatz gibt. Nur dort ist ein solch gigantisches Vorhaben überhaupt organisierbar. Man braucht 11 Flugzeuge, um die vielen Springer gleichzeitig auf eine Absprunghöhe von 6000 Meter zu befördern, und große Landeflächen, um jedem eine sichere Landung zu ermöglichen. Nach einer langen beschwerlichen Anreise begannen die Teilnehmer aus Marl direkt am nächsten Tag mit Trainingssprüngen, um sich auf das große Event vorzubereiten. Innerhalb der nächsten Tage erreichten nach und nach alle deutschen Teilnehmer Eloy, und ab dem 15. März war der Sprungplatz in deutscher Hand. Nach einigen Trainingssprüngen in immer größer werdenden Formationen wurde am 20. März dann der erste Versuch gestartet. Natürlich war die Anspannung extrem, und selbst die Erfahrensten hatten großen Respekt vor einer solch großen Formation. Die ersten Versuche wurden gebraucht, um sowohl die optimale Basisgeschwindigkeit, wie auch AnflugbilLuftsport in NRW Juni 2012

der und Docksequenzen zu erarbeiten. Leider erlitten bei den Trainingssprüngen und den ersten Versuchen einige der Teilnehmer schon Verletzungen. Eine Schulter und ein Bein, mehrere schwere Erkältungen verkleinerten die Gruppe rasch auf 233 Springer. Nach mehreren, immer besser werdenden Versuchen, es wurde zweimal die Deutsche Bestleistung deutlich erhöht, näherte man sich am 23. März dem Rekord. Beim zweiten Sprung an diesem Tag spürte es jeder von uns. Der Rekord

war machbar und in greifbarer Nähe. Nachdem uns die elf Piloten in einem absolut präzisen Anflug in Absprungposition gebracht hatten, starteten wir unseren besten Sprung. Die Basis war sehr schnell formiert. Alle fühlten: der Sprung war etwas Besonderes. Alle einzelnen Sektoren waren schnell und sauber in ihrem Anflugbild, und die Docksequenzen verliefen ruhig und ohne Hast. Als schon 231 Springer in ihrer Position gedockt hatten, passierte den letzten zwei Springern ein kleines Missgeschick. Sie gerieten dabei unter die Formation. Die beiden entfernten sich sofort, um die Formation nicht zu gefährden. Ein wirklich schöner Sprung! Ganz ruhig und ohne unnötigen Zug auf den Griffen konnte diese Formati-

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on mit 231 Springern gut fünf Sekunden geflogen werden, bevor wir in 2100 Metern Höhe mit der Separation begannen. Leider kein Rekord! Wir hatten in diesem Sprung zwar erneut eine neue deutsche Bestleistung und die weltweit größte nationale Formation geschafft, für einen offiziellen Rekord muss jedoch genau die Formation gesprungen werden, die vorab bei einem Schiedsrichter angemeldet wird. Auch in den letzten zwei Versuchen verpassten wir den „Rekord“ nur knapp. So mussten wir alle einsehen, dass uns

dieses Mal, trotz guter Vorbereitung und Organisation, das letzte Quäntchen Glück, das man für ein solches Vorhaben benötigt, versagt blieb. Ein kleiner Trost ist immerhin das Erreichen der weltweit größten nationalen Formation. Für die Marler Teilnehmer war es nach einvernehmlicher Meinung ein großes Erlebnis und Abenteuer. Was auf ewig in der Erinnerung bleibt, ist, dass man einmal bei einem fast perfekten „Big Way“ einer 231er Formation dabei sein durfte. Gerhard Währisch

Teilnehmer aus Marl: Andrea Kleinebudde, Kirsten Schneider, Petra Gatti, Maren Werner, Susanne Höning, Manfred Kleinebudde, Martin Majewski, Ralf Ortmann, Jens Josefs, Jürgen Kormann, Gerhard Währisch Fotos: Gruppenfoto : Getra Gatti Formation: Fabrice Bertrand Exit: Antje Grube

33. Modellflugjugendtreffen Das 33. Modellflugjugendtreffen (MFJT) fand vom 12. – 15.04.2012 in Schmallenberg statt. Die Übergabe der Leitung des MFJT ist geglückt. Nach einer guten Einarbeitung in den letzten Jahren übergab Klaus Kosmalla die Leitung an Christoph Pelegrin. Unser Dank gilt Klaus für die jahrelange Leitung des MFJT und wir wünschen Christoph viel Erfolg für die kommenden Jahre. Unterstützt wurde Christoph von Wolfgang Höfs. Nun sagt manch einer, die treffen sich im kalten Sauerland, um im Schnee zu fliegen. Doch man muss zugeben, dass gerade diese Zeit, vor der Wettbewerbssaison, gewisse Vorteile bietet. Der dort ansässige Bauer Ax bot den Modellfliegern seine Wiese an. Auf dieser tummelten sich so in diesem Jahr 24 Jugendliche und 12 Betreuer. Aufgrund der hohen Anzahl an Betreuern fand ein reger Austausch zwischen den 16

Generationen statt. Eingepackt in kleine Einheiten zum Kräftemessen wurde der Sieger aus den sechs Mannschaften ermittelt, der sich an dem reichlich gedeckten Gabentisch bedienen konnte. Auch die letzten Plätze bekamen Preise in Form von Baukästen, die ein wenig kleiner ausfielen. Gesponsert wurde der Gabentisch hauptsächlich von der Fa. Graupner.

Jugendvergleichsfliegen 2012 Das NRW-Jugendvergleichsfliegen 2012 wird vom 21. bis zum 23. September 2012 durch den FSV Schameder-Wittgenstein auf dem Flugplatz Schameder (EDGQ) ausgerichtet! Der Bundesausscheid wird in der darauffolgenden Woche vom Berliner Landesverband im brandenburgischen Neuruppin vom 27. bis zum 30. September 2012 stattfinden. Die Ausschreibung und Anmeldemodalitäten findet Ihr in Kürze auf www.lsj.de !


Luftsportsparten Verband

Wurfgleiterwettbewerb auf der Wiese Das Rahmenprogramm der vier Tage sah wie folgt aus: Das Rahmenprogramm der vier Tage beinhaltete den Bau eines Mini DLG (Disc-Launch Glider), welches schon am Samstagabend eingeflogen werden konnte. Außerdem gab es mehrere freie Fliegen. Die Wettkampfsdisziplin am Samstag war Staffelfliegen mit einem Helikopter um Pylone. Nachmittags wurde das Wurfgleitervergleichsfliegen durchgeführt.

Bau des HLG‘s Alle Modelle wurden deshalb auf „Hangflug“ eingestellt, sodass Spitzenzeiten über 40 Sekunden erreicht wurden. Am Abend wurden mit Paul Stania Raketen gebaut, die am darauffolgenden Tag in einem Vergleichsfliegen ausprobiert wurden. In diesem war die Höhe Bewertungskriterium. Die erreichten Höhen reichten von 80m – 110m. Zur Siegerehrung ließ es sich unser Präsident Stefan Klett nicht nehmen, die Sieger zu ehren und die Wanderpokale zu überreichen.

Raketenwettbewerb in Lüdenscheid Wie bereits in dieser Ausgabe der ‚Luftsport in NRW‘ berichtet, baute Paul Stania während des Landesjugendtreffens in Schmallenberg Raketenmodelle der Klasse S1-B/Ex. Da es zu schade wäre, die Raketen nur während des Jugendtreffens steigen zu lassen, veranstaltete der LSV Lilienthal e.V. (Lüdenscheid) zusammen mit dem Veranstalter SRT (Sauerländer Raketenflugtag) einen Wettbewerb, der von schönem und sonnigem Wetter begleitet wurde. Die Jugendlichen haben mit Unterstützung der Erwachsenen ihre Modelle optimiert, so,dass die Raketen eine besLuftsport in NRW Juni 2012

Die ersten drei Plätze verteilten sich auf die Mannschaften: 1. LSC Condor Dortmund 2. 1. FMC Walsum 3. Aero Club Düsseldorf/LSC Condor Dortmund Bis zum nächsten Osterwochenende 2013 in Schmallenberg. Kai Lammersmann & Wolfgang Höfs

Rakete im Steigflug Ein gelungener Start

sere Leistung erzielen konnten. Geflogen wurden drei Wettbewerbsrunden. Die Wertung erfolgte über die erreichte Höhe, wobei die höchste Höhe das Endergebnis bildet. Die Raketen mit einer Rumpflänge von mind. 500mm und einem Durchmesser von 30mm wurden mit einer Treibladung B4-4 der Firma Weco geflogen. Der Start erfolgte mit einem Elektrozünder, dadurch hat der Wettbewerb deutlich an Professionalität gewonnen. Gleichzeitig hat es den jüngeren Teilnehmer den Startvorgang erheblich erleichtert. Mit Hilfe der gezündeten Treibladung erreichten die Raketen ei17


Verband Luftsportsparten

Die jugendlichen Teilnehmer des Raketenwettbewerbs

ne Höhe von deutlich über 100m. Nachdem der Treibsatz verbraucht war, zündete eine weitere kleinere Ladung den Fallschirm. Mit diesem glitt die Rakete langsam zur Erde. Die Höhe wurde mit einem elektronischen Höhentracker ermittelt, der in die Rakete eingebaut wurde. Es haben sechs Jugendliche an dem Wettbewerb teilgenommen, wobei sich der jüngste Teilnehmer durchsetzen konnte.

1. Carlos Lammersmann Gozalo, Attendorn 2. Marit Arning, Attendorn 3. Clara Lammersmann Gozalo, Attendorn Danke für den schönen Wettbewerb. Wir haben viel Potential für weitere Optimierungen der Modelle mitgenommen. Wir kommen gerne wieder. Kai Lammersmann

4. Bergfliegen auf dem Flugplatz Rennefeld Auch in diesem Jahr wurde vom DAeC Landesverband NRW das nun fast schon traditionelle Bergfliegen auf dem Flugplatz Rennefeld/Schmallenberg durchgeführt. Die frühsommerlichen Temperaturen bei aufgelockerter Bewölkung sorgten für angenehmes Wetter für die zahlreich einfliegenden Crews und die Mannschaft am Boden. Die Fluggemeinschaft Rennefeld e.V. hatte wieder mal alles aufgefahren, um den Gästen einen angenehmen Aufenthalt zu bieten. Zahlreiche Helfer an den Ständen und auf dem Gelände sorgten für einen reibungslosen Ablauf. Nicht zuletzt hat das professionelle Team der Flugleitung, insbesondere Flugleiter Hans-Georg Gloth, für einen sicheren Ablauf des Flugbetriebes gesorgt. Er koordinierte An- und Abflüge mit Trike-Schlepps, Segelflug, Schulungsflügen und Kunstflügen, so-

Kunstflug beim Bergfliegen

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Die Sieger und der LV dass auch der Ziellandewettbewerb am Nachmittag problemlos in den Flugbetrieb integriert werden konnte. Einfliegende Crews erhielten einen kleinen Gutschein für Essen und Getränke. Diese wurden vom Landesverband ebenso gesponsert wie die Landegebühren. Der Landesverband NRW war vertreten durch seinen Präsidenten Stefan Klett, den stellv. Geschäftsführer HermannJosef Hante, den ersten Vorsitzenden der Motorflugkommission Matthias Podworny, den ersten Vorsitzenden der Ultraleichtkommission Werner Höhn und seinen Stellvertreter Volker Engel-

mann. Die Ultraleichtkommission wurde zudem vom Sicherheitsbeauftragen für UL-Luftsport Roland Schneider und den Sportreferenten Michael Kania vertreten. Unter Michaels Leitung wurde am Nachmittag ein fliegerischer Wettbewerb durchgeführt. Zahlreiche Gäste aus der Umgebung ließen es sich nicht nehmen, zu einem Mitflug in der vereinseigenen DR400 oder im Ultraleichtflugzeug zu starten, um sich über die Fliegerei und Ausbildung auf dem Flugplatz Rennefeld und im DAeC zu informieren. Bis in den frühen Abend wurde den Gästen außerdem Kunstflug in zwei Pitts DoppelLuftsport in NRW Juni 2012


Luftsportsparten ❘ Verband Technik

Pitts und Sonne deckern, die aus Meschede eingeflogen waren, angeboten. Auch dieses Angebot wurde oft in Anspruch genommen. Der Ziellandewettbewerb am Nachmittag bestand aus zwei Ziellandungen in zwei markierte zehn Meter lange Ziellandefelder sowie aus einem Platzrundenflug nach Zeitvorgabe. Als Sieger standen am Ende Annette Kotysch aus Soest (Platz 1), Helga und Gunter Klein aus Gelnhausen (Platz 2) und Frank Hoffmann aus Soest (Platz 3) fest. Reinhard Hamm und Volker Engelmann von der Fluggemeinschaft Rennefeld belegten die Plätze vier und fünf. Die drei ersten Sieger erhielten hochwertige

Fliegertaschen sowie kleine Hilfsmittel für den fliegerischen Alltag wie Taschenlampen oder Bezintester, gesponsert vom Landesverband NRW. Alle Teilnehmer hatten sich spontan für die Teilnahme am Wettbewerb entschieden und wie immer standen der Spaß daran und die Freude über den unerwarteten Erfolg im Vordergrund. Für die Ausrichtung des Bergfliegens 2012 danken wir dem Vorstand und allen Helfern der Fluggemeinschaft Rennefeld e.V. Michael Kania Sportreferent der UL-Kommission DAeC LV NRW

Der Flugplatz Rennefeld EDKR Blick Richtung Osten

„Der Landesverband hat schon wieder unseren Motorsegler gegroundet!“ ... so oder so ähnlich war es in den letzten Tagen oft zu hören! Wir wollen diese doch recht plakative Aussage zum Anlass nehmen, mal die Hintergründe zu beleuchten. Was war passiert? Ganz einfach, die EASA hatte eine AD (Airworthiness Directive, LTA) zur Triebwerksserie Rotax 912 veröffentlicht. Das dazugehörige „Alert Service Bulletin“ der Firma BRP Powertrain als Hersteller und Musterbetreuer der Rotax Triebwerke beschrieb die Maßnahmen zur Beseitigung des Luftüchtigkeitsmangels. Und da in der AD unter ´Actions´ folgendes nachzulesen war: „... before next flight accomplish the following actions ...“ haben wir Luftsport in NRW Juni 2012

dies genauso unseren vertraglich gebundenen Luftfahrzeugen zugeordnet und die Halter per SMS und Email informiert! Das ist die Aufgabe einer CAMO in einer überwachten Umgebung! Damit sind alle Halter, die mit uns einen Vertrag haben, informiert worden und die Führung der Aufrechterhaltung der Lufttüchtigkeit läuft „rund“. Fast genau so sieht die Sache bei den Haltern aus, die die Führung der Aufrechterhaltung der Lufttüchtigkeit selbst ´managen´. Auch diese Halter sind selbstverständlich von der AD be19


Technik

troffen und haben die gleichen Maßnahmen zur Beseitigung des Lufttüchtigkeitsmangels durchzuführen und selbstverständlich die gleichen Fristen einzuhalten. Der einzige Unterschied ist, dass diese Halter die Information über den Mangel und die AD nicht von einer CAMO bekommen, sondern sich selber um alles kümmern müssen. Fazit: Nicht der Landesverband ist der Verursacher des „groundings“, sondern die AD der EASA, bzw. der Lufttüchtigkeitsmangel! Das gilt für alle betroffenen Luftfahrzeuge und nicht nur für die in der überwachten Umgebung!

Instandhaltungsprogramme Eine unendliche Geschichte Ja, es ist wirklich eine unendliche Geschichte. Im wahrsten Sinne des Wortes sogar, wie der Inhalt der nachfolgenden NfL II-26/12 durchaus belegt. Wobei hier die „Unendlichkeit“ mit 4 Monaten angegeben ist. „Bekanntmachung des Luftfahrt-Bundesamtes über die Bearbeitungszeiten von Anträgen auf Genehmigung von Instandhaltungsprogrammen für Luftfahrzeuge, die in den Verantwortungsbereich der EASA übertragen wurden, die nicht als Große Luftfahrzeuge gemäß Artikel 2 der (EG) Nr. 2042/2003 gelten und die nicht gewerblich betrieben werden, nach Teil-M, M.A.302 gem. Verordnung (EG) Nr. 2042/2003 der Kommission vom 20. November 2003 über die Aufrechterhaltung der Lufttüchtigkeit von Luftfahrzeugen und luftfahrttechnischen Erzeugnissen, Teilen und Ausrüstungen und die Erteilung von Genehmigungen für Organisationen und Personen, die diese Tätigkeit ausführen (ABl. L 315 vom 28.11.2003, S. 1), zuletzt geändert durch Verordnung (EU) Nr.1149/2011 der Kommission vom 21. Oktober 2011 (ABl. L 298 vom 16.11.2011, S. 1-124)“ 20

Diese Bekanntmachung richtet sich an alle Eigentümer und Halter von nicht gewerblich genutzten Luftfahrzeugen, die beim Luftfahrt-Bundesamt einen Antrag auf Genehmigung eines Instandhaltungsprogramms (IHP) gemäß VO (EG) Nr. 2042/2003, Teil-M, M.A.302, gestellt haben bzw. dieses in der näheren Zukunft beabsichtigen. 1. Qualität der eingereichten IHP und Bearbeitungszeiten Das LBA hat bei Prüfung der bisher bearbeiteten Anträge festgestellt, dass die mit dem Antrag eingereichten IHP in den seltensten Fällen genehmigungsfähig sind. Dieses führt zu zum Teil mehrmaligen und umfangreichen Nachforderungen sowie in Konsequenz zu einer erheblichen Verlängerung der Bearbeitungszeit. Daher empfiehlt das LBA den Antragstellern, sich an eine CAMO zu wenden, um ein IHP ausarbeiten zu lassen. Hinsichtlich der Anforderungen an die eingereichten IHP verweisen wir auf die NfL II–72/10 und die Hinweise auf der LBA Webseite.

Zudem weist das LBA alle Antragsteller darauf hin, dass für die sachgerechte Bearbeitung eines Antrags aufgrund der hohen Zahl der Antragseingänge und der derzeitigen Personalsituation im LBA derzeit mit einem Zeitraum von mindestens 4 Monaten gerechnet werden muss. 2. Hinweis auf Alternative des „indirekten Genehmigungsverfahrens“ Das LBA erteilt den CAMOs im Rahmen ihrer Genehmigung zunehmend das Recht, ein IHP an Stelle des LBA im so genannten „indirekten Genehmigungsverfahren“ gem. VO (EG) Nr. 2042/2003, Teil-M, M.A.302 c) zu genehmigen. Für das „indirekte Genehmigungsverfahren“ ist es nicht relevant, ob zwischen dem Halter des Luftfahrzeugs und der betreffenden CAMO ein Vertrag über die Führung der Aufrechterhaltung der Lufttüchtigkeit abgeschlossen wird, oder ob lediglich ein eingeschränkter Vertrag zur Ausarbeitung und Genehmigung eines IHP gemäß M.A.201 e) eingegangen wird. Braunschweig, 14.03.2012 AZ: T52-20801-E01A0112 Das Luftfahrt-Bundesamt“ Unsere CAMO hat bereits seit geraumer Zeit das im Artikel 2. der NfL angesprochene Privileg der indirekten Genehmigung von IHP. Somit können wir allen Luftsportler IHP entwickeln und diese dann auch selbst genehmigen. Luftsport in NRW Juni 2012


Technik

Die „Technik“ des DAeC LV NRW e.V. und ihre Produkte Die „Technik“ des DAeC LV NRW e.V. unterhält drei vom LBA genehmigte Betriebe mit ganz unterschiedlichen Aufgaben und Zuständigkeiten.

Der LTB II-B12 ist der technische Betrieb für alle Luftfahrzeuge, die nicht unter das europäische Luftrecht fallen. Das sind die sog. „Annex II – LFZ“. Alle Regeln folgen ausschließliche dem nationalen Recht. Der LTB II-B12 bietet den Luftsportlern in diesem Betrieb ■ Jahresnachprüfungen ■ Große Reparaturen, Durchführung großer Änderungen ■ Überholungen ■ Umfassende Prüfungen zum Import oder Export ■ und umfassende Prüfungen zum Zwecke der Verkehrszulassung ■ Prüfung und Betreuung beim Bau von Startwinden Der Instandhaltungsbetrieb nach EG VO 2042/2003 Teil M, Unterabschnitt – Der F-Betrieb Ist der Instandhaltungsbetrieb für alle Luftfahrzeuge, die unter das europäische Recht fallen. Er hat drei Instandhaltungszentren, einen weiteren Standort, an dem Zündmagneten repariert und überholt werden können, und die Möglichkeit, an weiteren, beliebigen Standorten zeitlich befristet zusätzliche „Außenstellen“ zu errichten. Der F-Betrieb bietet den Rahmen für: ■ Komplexe Instandhaltungen ■ Durchführung von Änderungen ■ Reparatur und Überholung von Zündmagneten (Slick, Bendix u. a.) ■ Prüfung und Wartung an Rettungsfallschirmen Damit stellt der DAeC Landesverband NRW den Luftsportlern kostengünstig ein administratives Gerüst zur Verfügung, mit dem fast alle Bedürfnisse Luftsport in NRW Juni 2012

im Rahmen der Instandhaltung durch Eigenleistung der Luftsportler befriedigt werden können. Die gesamte Instandhaltung geschieht ausschließlich auf der Grundlage der genehmigten Instandhaltungsprogramme.

Diese, wie auch die folgenden Produkte, klingen alle sehr ähnlich, aber die Rechtsgrundlagen, Verfahren und Abläufe sowie Genehmigungswege sind unterschiedlich. ■ Prüfung

Das Unternehmen zur Führung der Aufrechterhaltung der Lufttüchtigkeit – die CAMO Grob vereinfacht ist die CAMO für Luftfahrzeuge das Gleiche wie der TÜV für die Kraftfahrzeuge. Sie führt keine Instandhaltung durch, sondern verfolgt nur, ob die Instandhaltung an den Luftfahrzeugen gem. der individuellen Instandhaltungsprogramme durchgeführt wird oder wurde. Sie erledigt dies nicht nur durch physische Kontrollen am Luftfahrzeug, sondern sehr oft ausschließlich durch Sichtung und gewissenhafte Prüfung der Aufzeichnungen zur Instandhaltung (überwachte Umgebung). Die CAMO bietet den Luftsportlern vielfältige Produkte, wie: ■ Entwicklung von Instandhaltungs programmen im Auftrag von Luftfahrzeughaltern nach M.A.201 und deren Genehmigungsab wicklung zusammen mit dem LBA ■ Entwicklung von Instandhaltungs programmen im Auftrag von Luftfahrzeughaltern und deren Genehmigung (ohne überwachte Umgebung) ■ Entwicklung von Instandhaltungs programmen in Verbindung mit dem Vorliegen eines Vertrages zur überwachten Umgebung und deren Genehmigung (Vertrag nach Anlage1)

der Lufttüchtigkeit im Rahmen des gesamten Genehmigungsumfanges - nur ARCs (der Halter „managt“ die Aufrechterhaltung der Lufttüchtigkeit seines Luftfahrzeuges selbst) ■ Führung der Aufrechterhaltung der Lufttüchtigkeit und Prüfung der Lufttüchtigkeit – ARCs in über wachter Umgebung (die CAMO „managt“ die Aufrechterhaltung der Lufttüchtigkeit vertraglich geregelt für den Halter)

Schulungen und mehr Darüber hinaus bietet die „Technik“ des DAeC LV NRW e.V. den Luftsportlern ein umfangreiches Programm an Schulungen zum „technischen“ Luftrecht und zur praktischen Arbeit bei der Instandhaltung von Luftfahrzeugen in allen Bauweisen und bei fast allen Antriebskonzepten. Vorträge und Präsentationen zum europäischen Luftrecht runden das Spektrum der umfangreichen Dienstleistungen ab. In den technischen Gremien des Dachverbandes ist die ´Technik´ fest verankert und liefert viele Beiträge zur Sicherung des Luftsportes in Deutschland und Europa. DAeC LV NRW e.V., im Mai 2012

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Luftsportsparten Verband

Euregiocup 2012

Drei von Acht Wie auch in den Vorjahren, traf sich auf dem Flugplatz Aachen Merzbrück (Landes Leistungsstützpunkt Segelflug), eine buntgemischte Gruppe Piloten, um den Euregiocup zu bestreiten. Angefangen von frischen Scheininhabern über den routinierten Wettbewerbspiloten bis hin zu Trainern waren alle vertreten. Allein diese Zusammensetzung verhieß schon einen spannenden und lehreichen Wettbewerbsverlauf. Geflogen wurde in zwei Klassen. In der Igel und der Hasenklasse waren Flugzeuge von der Hornet bis hin zur ASG 29 zu finden. Abgesehen vom Wetter, das uns leider nur drei Wertungstage und einen Rückholübungstag bescherte, wurden wir an allen acht Tagen rundum hervorragend versorgt. Die gestellten AATs (Assigned Area Tasks) enthielten einerseits das Fliegen in der gebirgigen Eifel, engräumiges Navigieren im Korridor zwischen Köln-Bonn und Düsseldorf sowie das Ausnutzen der äußerst nützlichen Industrie-Thermik an thermisch eher schwächeren Tagen. Für die vielen Briefings, die ohne Aufgabenstellung endeten, entschädigte der letzte Wer-

Teilnehmer des Euregiocup tungstag mit sehr guten Steigwerten und einer AAT um den Luftraum KölnBonn herum, die bei einer Mindestwertungszeit von 3:45 h Strecken von gut 400 km erlaubte. Im Großen und Ganzen doch ein äußerst gelungener Wettbewerb, der vielen lehreichen Austausch ermöglichte. An dieser Stelle auch noch einmal vielen Dank an die Ausrichter des Wettbe-

werbs und die zahlreichen Helfer. In der Igel Klasse belegten Sebastian Tschorn den dritten, Moritz Scholjegerdes den zweiten sowie Tobias den Bieniek den ersten Platz. Auf Platz drei in der Hasen Klasse kam Herbert Olivier, Platz zwei belegte Eckhard Bonnes und Platz eins Thorsten Korth.

TeutoRace 2012 in Oerlinghausen

Zwei Wochen später sollten sich dann unsere Bemühungen bezahlt machen. Am Freitag, den 23.03.2012, waren immerhin schon knapp 130 km drin. Richtig gut wurde dann der Samstag. Ein denkwürdiger Flug in zweierlei Hinsicht. Das Märzwetter bescherte uns optimale Wetterverhältnisse, sodass eine Strecke von 300 km erflogen wurde. Nach vier Stunden Flugzeit befand ich mich mit Max auf dem Rückflug. Wir flogen unseren Zielflugplatz Stadtlohn-Vreden an, als plötzlich eine große Anzahl Möwen vor meinem Flugzeug aufstieg. Mir blieb keine Chance zu reagieren, und ein Vogel traf mich

Qualifikation für die Deutschen Meisterschaften 2012 Am 1. März 2012 war es endlich so weit. Der Förderverein überließ mir für Trainingszwecke und den anschließenden Wettbewerb in Oerlinghausen seine LS 4. Zusammen mit meinem Teamkollegen Max Mensing hatte ich nun genug Zeit, mich optimal auf das „TeutoRace“ vorzubereiten. Wir setzten uns das 22

Ziel, möglichst viel Zeit zusammen in der Luft zu verbringen. So gelang uns schon am 11.03.2012 der erste „Überlandflug“, der nach nur 50 km mit einer Außenlandung endete. Wir starteten vom Flugplatz Stadtlohn-Vreden bei schwierigen Wetterverhältnissen: 700 m Basis, schwaches Steigen, starker Wind und Ausbreitungen. Nun ja, immerhin geflogen!

Moritz Scholjegerdes & Jona Keimer

Luftsport in NRW Juni 2012


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auf Höhe der Klappen am Flügel. Langsam zog ich die Fahrt raus und landete vorsichtig auf dem Flugplatz. Nach dem ersten Schock begutachteten wir das Flugzeug und schnell wurde klar, dass hier nur fachmännische Arbeit weiterhelfen konnte. Nun war schnelles Handeln gefragt, denn der Wettbewerb stand vor der Tür! Nach Rücksprache mit Günter Forneck und Peter Flosbach brachten wir die LS 4 zum LTB M+D in Friedeburg, welcher uns die Reparatur in der vorgegebenen Zeit zusagte. Noch einmal Glück gehabt! Einen Tag vor Trainingsbeginn konnten wir die LS 4 wieder abholen und machten uns gleich auf den Weg Richtung Oerlinghausen. Jetzt konnte der Wettbewerb beginnen. Der erste fliegbare Trainingstag bescherte uns ein Fenster von 3 Stunden, welches wir auch für einen kleinen Erkundungsflug nutzten. Inzwischen waren auch Tim Sirok, Sven Schwind und Felix Hoffmann mit ihrem Anhang angekommen und komplettierten unsere Gemeinschaft. Pünktlich zu meinem 20. Jahrestag waren wir nun komplett und feierten ausgelassen in den Geburtstag rein. Natürlich gab es auch ein passendes Geschenk, eine Vogelscheuche… Vielen Dank noch einmal dafür! Am nächsten Tag stand der 1. Wertungstag an. Eine AAT (Assigned-AreaTask) von 2 Stunden, welche uns an den östlichen Rand der Kontrollzone von Münster-Osnabrück führte. Die Mindeststrecke betrug 154,3 km, maximal waren 274,1 km möglich. Zuerst lief alles nach Plan, der Abflug erfolgte zusammen mit Max noch vor dem Pulk. Auf halbem Weg zur Wende trafen wir Felix, der sich in unsere Reihen gesellte. Auch die ersten beiden Wenden haben wir gut genommen und hatten nun einigen Vorsprung auf den Pulk. Auf dem Rückweg passierte es dann. Durch eine Unaufmerksamkeit fiel ich von oben in den Luftraum von Münster. Es war knapp, aber ich war definitiv im unerlaubten Luftraum. Der Flug wurde bis zu diesem Zeitpunkt gewertet und anschließend als virtuelle AußenlanLuftsport in NRW Juni 2012

dung betrachtet. Immerhin noch Platz 11 von 18, da ich nicht der einzige war, der mit dem Luftraum an diesem Tag Probleme hatte. Max sicherte sich den ersten Tagessieg, womit wir zumindest als Team erfolgreich waren. Der 2. Wertungstag bescherte uns dann Hammerwetter. 353,4 km Racing-Task für die Clubklasse. Die Wettbewerbsleitung schickte uns in den Thüringer Wald. Auch an diesem Tag lief es relativ gut für uns. Wir flogen wieder in einem Team zusammen, diesmal direkt mit mit Felix. Es reichte jedoch nur für einen 12. Platz. Auch in der Gesamtwertung rutschte ich auf den 12. Platz. Der Punkteabstand war allerdings sehr gering. Auf den 1. Platz fehlten mir nur knapp 300 Punkte. Die Hoffnung stirbt ja schließlich zuletzt! Die folgenden 2 Tage wurden beide neutralisiert. Wir konnten jedoch den starken Südwind zum Hangfliegen am Teutoburger Wald ausnutzen. Auch ein Sprung zur PortaWestfalica war möglich. Für mich persönlich ein ganz besonderes Erlebnis, der erste Hangflug überhaupt! Der 3. Wertungstag sollte dann unser Wertungstag werden. Die Wetterverhältnisse waren schwierig, und so wurde eine AAT ausgeschrieben, welche uns wieder an den Rand der Kontrollzone von Münster-Osnabrück brachte. Die Aufgabenzeit betrug 2.5 Stunden und ergab eine minimale Strecke von 183,1 km und maximal 307,7 km. Diesmal flogen wir hinter dem Pulk ab, holten ihn jedoch noch auf dem 1. Schenkel wieder ein. Nach der 1. Wende wurden die Wetterverhältnisse jedoch schwieriger. Die Abschirmung wurde immer stärker, und es bildeten sich im Westen die ersten Schauer. Es dauerte nicht lange, und wir sahen die ersten Außenlander in unserer Klasse. Auf dem Weg zur letzten Wende flogen wir sehr vorsichtig, und unser primäres Ziel wurde, einfach nur „rumzukommen“. Konsequent flogen wir nun auch Steigwerte von 0.7 Meter integriert aus und schafften es so, die letzte Wende zu nehmen. Es fehlten jetzt nur noch 15 km auf unseren Zielkreis um den Flugplatz Oer-

linghausen. Aus 800 Metern eigentlich kein Problem, wenn da nicht der Teutoburger Wald wäre, den wir noch überwinden mussten. Zum Schluss wurde es dann noch einmal spannend. Max erreichte den Zielkreis und landete darin außen. Für mich reichte die Höhe noch für den Sprung über den Teuto. Auch Felix kam rum. Ergebnis des Tages: Felix auf dem 1. Platz, Max wurde 2., und für mich reichte es für den 3. Platz in der Tageswertung. Auch in der Gesamtwertung rückte ich nun auf den 5. Platz vor. Ein perfekter Tag! Der 4. Wertungstag sollte der letzte werden. Während Max und Felix durch ihre gute Platzierung kein Risiko mehr eingehen wollten, schloss ich mich mit Tim zusammen. Wir wollten beide etwas aggressiver fliegen, um noch einige Plätze gutzumachen. Auch an diesem Tag wurde eine AAT ausgeschrieben. Die Aufgabenzeit betrug 2 Stunden. Tim und ich flogen etwas mehr als die Mindeststrecke, jedoch kamen wir schon nach 1:50h wieder am Flugplatz an. Dies verschlechterte unseren Schnitt, da trotzdem die vollen 2 Stunden gewertet wurden. Immerhin reichte es, den 5. Platz in der Gesamtwertung zu halten. Mit dem 5. Platz bin ich vollends zufrieden, schließlich war dies mein erster Wettbewerb. Für die Qualifikation hat es leider nicht ganz gereicht, aber immerhin bin ich Nachrücker und kann ein wenig hoffen! Es war eine sehr schöne und interessante Zeit mit der LS 4. Ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal herzlich beim Förderverein Leistungssegelflug NRW e.V. für die Bereitstellung des Flugzeuges bedanken! Ohne diese Jugendförderung wäre der Wettbewerb für mich nicht machbar gewesen. Dankeschön! Abschließend möchte ich mich noch bei einer Person ganz besonders bedanken: Maschi, unserem Rückholer! Leider noch ohne Führerschein, aber mit umso mehr Einsatz beim Helfen! Mark Wenning 23


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Mit dem Flugzeug in die Südsee 5 Motormaschinen flogen von Radevormwald bis in den Süden von Schweden.

K op e n h

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Anfang des Jahres wurde im LSC Wuppertal die Idee geboren, mit den Motormaschinen des Vereins einen mehrtägigen Ausflug zu machen. Ein Termin war bald gefunden - das verlängerte Wochenende um den 1. Mai. Nach kurzer Zielsuche waren sich alle einig, dass es in die Südsee gehen sollte, in die dänische Südsee. Das Vorhaben sprach sich herum, und so schlossen sich auch die Fliegerfreunde vom LSV Radevormwald an. Die Gruppe war komplett und 5 Maschinen (Falke, Super Dimona, DR400, zwei C172) besetzt. Die Routenplanung stand ebenfalls schnell fest; es sollte über Helgoland nach Kiel gehen. Die erste Übernachtung war in Kiel geplant. Von da aus stand ein Tagesabschnitt nach Höganäs

in Südschweden mit Zwischenstopps in Aero und Kalundborg (beides Dänemark) auf dem Plan. Hier planten wir eine Übernachtung bei dem dort ansässigen Verein ein, was sich noch als kleines Highlight herausstellen sollte. Von Höganäs aus sollte es am folgenden Tag mit Stopp auf Femö in Dänemark weitergehen nach Wismar und am vierten Tag wieder nach Hause, nach Radevormwald. Als der Flugtermin gekommen war, hatte wie immer auch das Wetter ein Wörtchen mitzureden. Leider regnete es am ersten Zielpunkt und so wurde kurzer Hand umgeplant und Helgoland erstmal von der Anfangsroute gestrichen. Jedoch nicht endgültig gestrichen, sondern lediglich nach hinten geschoben.

agen vo

n ob e n

Wir planten die Insel für den Rückweg ein. So ging es nach Planänderung von Radevormwald mit kurzem Kaffeestopp in Lüneburg zum Sightseeing über den Hamburger Hafen und den Flughafen in Finkenwerder und dann weiter nach Kiel. Dort wurden wir mit einer ordentlichen Briese empfangen - richtiges norddeutsches Wetter. Dies schadete der Stimmung nicht und wir machten uns zusammen auf den Weg in die Stadt. Dort verbrachten wir gemeinsam den Abend und freuten uns auf den nächsten Tag. Abflugbereit um 8 Uhr UTC sollte es weiter in Richtung Südsee gehen. Leider machte uns die Mechanik einen Strich durch die Rechnung. Bei der Super Dimona brach der Schließmechanismus der Haube. Luftsport in NRW Juni 2012


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Fliegerfreunde vom LSC Wuppertal und LSV Radevormwald Sie ließ sich nicht mehr öffnen und so stand erst einmal eine Reparatur an. Die Mitglieder des LSV Kiel waren sehr hilfsbereit und standen mit Werkzeug, Ersatzteilen und guten Tipps parat. Mit zwei Stunden Verzögerung und einer reparierten Haube an der HK 36 machten wir uns auf die Reise in Richtung Dänemark. Aufgrund des starken Windes und des verspäteten Abfluges am Morgen, mussten wir mal wieder unsere Pläne ändern und strichen zum zweiten Mal ein Ziel aus der Planung. Wir flogen nicht nach Aero, wo wir eine Radtour unternehmen wollten. Die Landung wäre bei starkem Seitenwind für die Motorsegler sehr schwierig geworden. So war unser erstes Tagesziel Kalundborg in Dänemark. Hier war ein gemeinsames Mittagsessen im Flugplatzrestaurant geplant, aber leider war dieses eine Woche zuvor abgebrannt. So packten alle Mitreisende ihre Vorräte aus und wir machten ein kleines Flugplatzpicknick. Von Kalundborg aus flogen wir an der Küste entlang in Richtung Höganas, Südschweden. Dort angekommen verzurrten wir die Flugzeuge und bezogen Quartier im Vereinsheim des Fliegerclubs von Höganäs. Das Highlight war eindeutig die Papierbettwäsche, die wir dort für 7,50 Euro erstehen durften. Es war ein interessantes Schlaferlebnis und jedes Umdrehen wurde von lautem Geraschel begleitet. Trotz allem haben wir gut geschlafen, und ausgeruht ging es von Schweden wieder in Richtung Deutschland. Beim Briefing nach dem Frühstück entstand Luftsport in NRW Juni 2012

die Idee, in einer Formation über Kopenhagen zu fliegen. Nach dem Start in Höganäs meldeten wir uns beim Controller in Dänemark und berichteten ihm von unserem Plan. Unser Wunsch sollte in Erfüllung gehen; die Controller waren sehr kooperativ und wir konnten in großer Formation über Kopenhagen und den Flughafen fliegen. Man bot uns auch einen tiefen Überflug über den Flughafen an, den wir allerdings ablehnten, da die Steigleistung der einzelnen Flieger zu unterschiedlich war. Genutzt haben wir die Chance, einen 360°-Kreis in 1000 Fuß über Kopenhagen drehen zu dürfen. Dabei konnten wir die Stadt noch einmal genauer von oben betrachten und genießen. Es war ein sehr beidruckendes Erlebnis, bei dem wunderschöne Bilder als Erinnerung über der Stadt entstanden. Wer kennt die Öresundbrücke schon von oben? Dies sind Eindrücke, die von uns wohl keiner so schnell vergisst. Südlich von Kopenhagen lösten wir unsere Formation und flogen in Richtung der Insel Femö - vorbei an sehr beeindruckenden Kreidefelsen der dänischen Ostküste. Diese waren von der Wasserseite aus sehr gut zu erkennen und lieferten mit dem blau-grünen Wasser im Vordergrund sehr tolle Fotomotive. Die Felsen lagen auf der Route zu unserem „Geheimtipp“, der Insel Femö. Dieser Flugplatz ist nicht in der ICAO Karte verzeichnet und so saßen wir auf der Suche nach der Piste mit einem Ausdruck aus Google Earth im Cockpit und verglichen das Gelände mit dem Foto.

Die schmale Landebahn liegt inmitten eines Feldes. Das Landen mit einem Motorsegler ist dadurch, später im Jahr, stark erschwert, da der Bewuchs des Feldes die Bahn, deutlich einschränkt. Zu Glück war die Natur Anfang Mai noch nicht so weit, und wir konnten auch mit unseren Motorseglern ohne Probleme landen. Am Ende der Landebahn liegt ein nettes Restaurant, aber wie es die Umstände der Reise wollten, war auch das mal wieder geschlossen. Die Betreiberin des Restaurants „Zum Femö Krug“ war so nett und kochte uns einen Kaffee und wir konnten diesen auf Ihrer Terrasse genießen. Danach erkundeten wir zu Fuß die verschlafene Insel, die bei Sonnenschein ein äußerst reizvoller Fleck ist. Die Tagesetappe endete in Deutschland, wo wir in Wismar landeten und uns am Abend bei einem leckeren Essen über unsere Erlebnisse austauschten. Von Wismar ging es dann am Dienstag zu unserem noch ausstehenden Ziel - Helgoland. Alle Piloten hatten die geforderten Mindeststunden und wir konnten mit schicken gelben Schwimmwesten ausgestattet das Ziel ansteuern. Wir flogen in Travemünde am Großjammer Passat vorbei in Richtung Helgoland. Der Anflug und die Landung auf dem Flugplatz Düne ist sehr aufregend und sicher ein Erlebnis, welches sich jeder Pilot in seiner „Laufbahn“ gegönnt haben sollte. Wir setzten von dort mit der Fähre über zur Hauptinsel und erkundeten die Insel. Nach einer Stärkung ging es am Nachmittag wieder nach Hause. Wir überflogen die Ostfriesischen Inseln und machten uns auf den direkten Weg nach Radevormwald. Wieder zurück in Radevormwald sind sich alle einig: Dies war ein wunderschönes Wochenende. Es hat allen sehr viel Spaß gemacht und fliegerisch bot es sehr viel Abwechslung. Eine solche gemeinsame Reise muss in Zukunft dringend wiederholt werden. Der 1. Mai 2013 ist bei allen Mitfliegern im Kalender schon vorgemerkt, nur das Ziel ist noch nicht ganz klar. Marlen Neumann 25


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23. Deutsche Meisterschaft im Ultraleichtfliegen 2012 in Mühldorf am Inn

Alle Teilnehmer Auch in diesem Jahr konnte die von der Bundeskommission Ultraleicht des DAeC in Zusammenarbeit mit dem DULV veranstaltete Deutsche Meisterschaft im Ultraleichtfliegen unter besten Bedingungen stattfinden. Der Fliegerclub Mühldorf und der Flugplatz Mühldorf/Inn waren hervorragend auf die Meisterschaft und die achtundzwanzig Mannschaften mit ihren Fluggeräten vorbereitet und auch das Wetter zeigte sich an den vier Wettbewerbstagen von seiner schönsten Seite. An den Start gingen insgesamt fünf Trikes, sechzehn 3-Achser doppelsitzig, drei 3-Achser einsitzig sowie vier Gyrocopter. NRW wurde vertreten durch den erst siebzehnjährigen Niklas Busch aus Brilon auf einem Flightstar einsitzig, Klaus und Christoph Wehrmann aus Metelen mit ihrem Tanarg Trike und ich selbst mit meiner Lebensgefährtin Renate Kaufmann im Pipistrel Sinus der Fluggemeinschaft Rennefeld/ Schmallenberg. Am Donnerstagnachmittag fand die Begrüßung und gleichzeitig das erste Briefing statt. Der Wettbewerbsleiter Wolfgang Lintl überraschte die Mannschaften mit einem im Anschluss stattfindenden ersten Wertungsflug. Die Regeln der Ziellandungen und die Startreihenfolge wurden bekannt gegeben, und dann ging es schon in die 26

Flugzeuge. Mit unserem Sinus konnten en waren weitere Herausforderungen. wir uns in diesem Wettbewerb zusam- Nicht zuletzt wurde vor dem Start von men mit einer weiteren Mannschaft vo- jeder Mannschaft die voraussichtliche rübergehend an die Spitze setzen. Geschwindigkeit über Grund abgefragt, An den nächsten beiden Wettbewerbsta- welche ebenfalls in die Bewertung eingen standen jeweils Navigationsflüge in ging. verschiedenen Variationen sowie weite- Präzises Fliegen entlang einer Kurslire Ziellandewettbewerbe an. Die Naviga- nie in verschiedenen Formen erfortionsaufgaben wurden wieder von Ernst dert hohe Konzentration und ist für Graf vorbereitet und waren wie gewohnt die Piloten eine Herausforderung. Die genau ausgearbeitet und anspruchsvoll optische Kopplung zwischen Karte gestaltet. Die Grundaufgabe war, einem und Boden muss vom Startpunkt des auf einer 1:200.000 Luftfahrtkarte von Kurses über fast 200km erhalten bleiplano2plus zu konstruierenden Kurs zu ben, nur gelegentlich kann ein etwas folgen und diesen nicht mehr als 200m weiter entferntes Bodenmerkmal für seitlich zu verlassen sowie keine Kurven eine kurze Entspannung sorgen. Auch größer 90° zu fliegen, sofern die Kursli- zweisitzig muss die Arbeitsteilung im nie sie nicht verlangte. Der mitgeführte Cockpit präzise ablaufen, jeder muss Logger an Bord zeichnete gnadenlos jede Flugbewegung und die Geschwindigkeit auf. Die Kurslinien waren selten geradlinig und beim Einzeichnen der Kurse auf der Karte war immer auch ein Zirkel notwendig. Die Suche von Bildern oder ausgelegten Zeichen am Boden mit Kurswechsel während des Abfliegens der Lini- Niklas Busch aus Winterberg in seinem Flightstar Luftsport in NRW Juni 2012


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genau wissen, was er zu tun hat. Werden zusätzlich noch Aufgaben wie Bildersuche und Einhalten der Geschwindigkeit über Grund erledigt, steigt die Arbeitsbelastung schnell weiter an. Fast automatisch müssen die fliegerischen Tätigkeiten durchgeführt werden, insbesondere die Luftraumbeobachtung darf nicht vernachlässigt werden, da sich alle Teilnehmer auf etwa gleichem Kurs mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten bewegen. Nach dem ersten kleinen Erfolg bei den Ziellandungen waren wir im Sinus bei der Streckennavigation weniger erfolgreich, konnten uns aber sehr über Einzelerfolge freuen. Ein ausgelegtes X im Gelände haben neben uns nur wenige der 3-Achser gefunden, was uns wieder Mut machte, in der Navigation aufzuholen. Bei der folgenden Aufgabe, das Abfliegen eines Kurses in Form einer Trochoide, punkteten andere Mannschaften jedoch deutlich

Mit Spannung erwarteten wir nach jedem Flug die Zwischenergebnisse und freuten uns über jeden erflogenen Punkt, auch wenn es manchmal nur wenige waren. Die Wettkampfrichter Arnold Simon und Roland Schneider sorgten für den korrekten Ablauf der verschiedenen Wettbewerbe und die Einhaltung der Regeln. Der Sinus mit Michael Kania und Renate Kaufmann nach Nav i gat ionsgeräte dem Abheben aus dem 100m Deck mussten vor den Flügen aus allen Fluggeräten entfernt oder sich um Abstell- und Hallenplätze, außer Betrieb genommen sowie Han- Camping, Technik und alles, was achtdys ausgeschaltet und in Tüten verpackt undzwanzig Mannschaften mit ihren und verplombt werden. Fluggeräten benötigten. Vor dem NaviDer Samstag begann mit Ziellandun- gationsflug am Samstagmittag wurde gen ab 07:30 Uhr bei ruhigem Wind, von vielen Piloten Treibstoff nachgeund wir wollten ver- tankt und dank der guten Vorbereitung suchen, die Punkte- ging auch das immer sehr zügig. Die verluste vom Vortag Rechnungen wurden im Turm gesamaufzuholen. Unsere melt und am Ende der Meisterschaft Strategie war unver- bezahlt. ändert. Motor aus in Der letzte Navigationsflug in diesem 700ft über dem Ziel- Wettbewerb führte Richtung Süden landefeld, eindrehen über verschiedene Teilstücke und Wegin den Endanflug bei punkte sowie einem Kreisbogen im ca. 300 ft und dann Uhrzeigersinn um den Chiemsee hergleiten, möglichst um. Ein Teilstück der Route entlang eiohne oder mit wenig ner Bahnlinie ließ uns einige Minuten Nutzung der Störk- Zeit, die Landschaft um den Chiemsee lappen des Sinus. zu genießen. Die Flüge der letzten Tage Klaus und Christoph Wehrmann aus Metelen bei der Über dem Ziellande- machten sich positiv bemerkbar, und Ziellandung feld dann die Brems- wir konnten am Ende 526 von 1000 klappen raus und möglichen Punkten für diesen Flug verhöher, während wir Mühe hatten, nach versuchen, in einem der ersten der fünf buchen. Am Ende des Tages und einem dem Verlieren der Kurslinie auf diese Meter langen gewerteten Felder mit den weiteren Ziellandewettbewerb reichte zurückzufinden. Beim Debriefing am Haupträdern aufzusetzen. Meine An- es zum elften Platz für uns in der GeFreitagabend zeigte Wolfgang Lintl ei- spannung war hoch, und ich zog einen samtwertung. nige der geflogenen Tracks der Trochoi- Augenblick zu früh, so dass wir einen Die Siegerehrung am Sonntagmorgen de, und zur Freude aller Mannschaften Meter vor dem ersten Feld am Boden wurde von Wolfgang Lintl gewohnt loauch unseren Track, welcher nur we- waren. Schade, aber am Nachmittag gab cker moderiert, und die Teilnehmer nig Ähnlichkeit mit der Vorgabe hatte. es noch eine weitere Chance. nahmen neben den Glückwünschen Wir ließen uns nicht entmutigen, denn Die Organisation vor Ort wurde durch ihre Pokale, Urkunden, Sachpreise noch lag ja ein ganzer Wettbewerbstag Ulrich Hahn und seine Frau Heike so- und Zeitschriften-Abos entgegen. Die vor uns. wie dem Fliegerclub Mühldorf durch- jeweils Ersten in den gewerteten KlasDie Auswertung der Navigationsflüge geführt. Vom ersten Tag an bis zur Ab- sen erhielten einen „Flügel der Welt war sehr zeitaufwendig und wurde von reise waren Ulrich und Heike gefühlt – Index“, gesponsert von Flying-Pages Gisela Böllhoff und Ernst Graf geleistet. Tag und Nacht am Platz, kümmerten GmbH Berlin, sowie eine ActionPro Luftsport in NRW Juni 2012

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Slippen gehört zum Handwerk HD Actionkamera SD20F, zur Verfügung gestellt von der Westallgäuer Flugschule und Allgäuer Flugschule in Scheidegg. Die Zweiten in den Klassen konnten sich ebenso über einen „Flügel der Welt – Index“ sowie eine Junkers Uhr und einen Leatherman freuen. Ein „Flügel der Welt – Index“ und eine MycroCam 720HD Actionkamera gesponsert von GunCam aus Marl gingen an die jeweils dritten Plätze. Die letzten Plätze der drei gewerteten Klassen wurden mit einem Jahresabo „Flügel der Welt“ sowie mit den zwei Bänden des Lehrbuches „SPL-Guide“, gesponsert vom Verlag AirCademy aus Meerbusch, geehrt. Der jüngste Pilot Niklas Busch erhielt für seine Leistung ebenfalls einen Pokal und eine Junkersuhr. Die Einladung, an der nächsten Deutschen Meisterschaft oder sogar an der Weltmeisterschaft teilzunehmen, sowie die ausdrückliche Bitte an alle Teilnehmer, von dieser gelungenen Meisterschaft zu berichten und Mut zu machen, sich zu beteiligen, rundeten die Veranstaltung ab. Wir aus NRW sagen herzlichen Dank an den Ausrichter der Meisterschaft, die Wettbewerbsleitung, die Wettkampfrichter, die Auswerter und die Organisatoren vor Ort sowie allen Teilnehmern! Resümee Die 23. Deutsche Meisterschaft im Ultraleichtfliegen 2012 war, nach dem erfolgreichen Wettbewerb in Borkenberge 2011, ein weiterer Beweis dafür, dass UL-Wettbewerbe in Deutschland professionell organisiert und durchgeführt werden können. Alle Beteiligten 28

Nicht jede Ziellandung geht ins Feld verdienen unsere Anerkennung, denn sie haben Freizeit, Geld und Mühe investiert, um diese tolle Meisterschaft auszurichten oder an ihr teilzunehmen. Die Zahl der Teilnehmer stieg in den letzten Jahren deutlich an, und Sportlicher Start aus dem 100m Deck wir sind optimistisch, dass im nächsten Jahr wieder ei- Euch dadurch Mut machen den Schritt ne Deutsche Meisterschaft stattfinden zu wagen, im nächsten Jahr dabei zu wird. Es haben sich bereits zwei Flug- sein. Wir alle würden uns freuen! plätze für die Ausrichtung der nächsten Der Landesverband NRW fördert die Meisterschaft beworben. Einrichtung eines Leistungszentrums Meine Partnerin und ich haben uns im Ultraleichtflug am Flugplatz BorkenKreise der Spezialisten und Sieger, der berge. Hier wollen wir im nächsten Neulinge und alten Hasen sehr wohl ge- Jahr unter anderem einen Vorbereifühlt. Wir sind keine „echten“ Wettbe- tungslehrgang für die Deutschen Meiswerbsflieger sondern fliegen mit, weil terschaften organisieren. Die genauen wir das Fliegen in der Gemeinschaft Termine werden demnächst auf der lieben, Kampf- und Teamgeist haben Internetseite des Landesverbandes beund gerne etwas Neues probieren, wie kannt gegeben. Michael Kania, in diesem Jahr mit einem Sinus bei der Sportreferent d. Ultraleichtkommission Meisterschaft anzutreten. Wir möchten des DAeC im Landesverband NRW

Die Deutschen Meister 2012: Trike doppelsitzig Robert Mair/Dietmar Spekking, München Enduro Tragschrauber Herbert Lehner/Josef Lachner Dreiachser dopplesitzig Wolfram Walter/Horst Knau

Punkte 2.923

Eggenfelden

M 16

2.541

Eschbach

C 42

3.134

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Acroteam Meschede

„Eigentlich sind sie ganz normal, nur am Wochenende sind sie anders“, so stellen sich die Flieger der Luftsportvereinigung Meschede oft gern selbst vor. Anders sind natürlich auch die Kunstflugpiloten des Acroteam-Meschede. Was ursprünglich mit Segelkunstflug mit der vereinseigenen ASK 21 und der teameigenen Pilatus B4 begann, steigerte sich nach der gemeinsamen Restaurierung einer alten Stampe zum Motorkunstflug. Das Acroteam-Meschede ist das einzige Kunstflugteam in NRW, das auf Flugtagen im Formationsflug mit bis zu drei Doppeldeckern zu sehen ist. Natürlich sind die Mescheder nicht nur Showflieger, sondern ebenso erfolg-

2-Formation Looping Acroteam

reiche Wettbewerbsteilnehmer. Schon oft belegten sie erste Plätze bei Landesund Deutschen Meisterschaften. Der größte bisherige Erfolg war der Deutsche-Meistertitel 2011 in der Intermediate-Class durch Jan Schröjahr, der den Kunstflug in Meschede mit aus der Taufe gehoben hat. Selbst seine 6-jährige Tochter ist vom Kunstflug so begeistert, dass sie mit ihrem Papa am liebsten gar nicht mehr geradeaus fliegen möchte. Zum Acroteam-Meschede gehören zurzeit 2 Stampe, 2 Pitts, 2

Skybolt , Techoavia SP9 und für den Familientransport eine 4-sitzige Robin DR400- Regent aus den 1970ern. Das Team besteht zurzeit aus acht Piloten mit Motorkunstflugberechtigungen, ein weiterer ist in der Kunstflugausbildung, und einigen Fliegerfreunden, die sie unterstützen. Wer keine Gelegenheit hat, das Acroteam-Meschede live zu erleben, findet dazu einige Kunstflugvideos bei youtube. Im Internet: www.lsv-meschede.de und www.acroteam-meschede.de Jens Nelle

Pitts S2B

JanSchröjahr PittsS2B

Kunstflug Jan Schröjahr Jan Schröjahr

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Pitts und SP91

Pitts S2A Stampeformation

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Lesetag auf dem Egelsberg

Fliegendes Klassenzimmer Fluglehrer Ulf Kleczka gibt den jungen Nachwuchspiloten eine CockpitEinweisung

Verena Nölke begleitet die Froschgruppe des Kindergartens am Kinderhort zum Flugplatz Krefeld-Traar. Großer Andrang herrschte in den vergangenen Tagen auf dem Flugplatz Egelsberg. 26 Schüler der Grundschule St. Michael veranstalteten ihren Lesetag im Flugzeughangar. Auch der Krefelder Kindergarten „Am Kinderhort“ besuchte die Vereinspiloten des Aero Club Bayer. Wieso fliegt eigentlich ein Flugzeug? Wie hoch kann man fliegen? Noch bevor alle Kinder auf dem Flugplatz eingetroffen waren, ging es schon los: Gemeinsam mit den Fluglehrern Ulf Kleczka (35) und Frank Werthebach (28) gab es eine kurze Einführung in das Fliegerleben. Jeder durfte einmal selbst auf dem Pilotensitz Platz nehmen und den Steuerknüppel bedienen. Viele Kinder wussten bereits um die großen Unterschiede zwischen Motor- und Segelflugzeug. Doch überraschend war die Tatsache, dass man auch schon mit 14 Jahren mit dem Segelfliegen beginnen kann. „Einige Talente haben wir heute entdeckt“, so Ulf Kleczka begeistert. Genügend Lesestoff bot das Buch „Teppichpiloten“, aus dem gemeinsam im Flugzeughangar gelesen wurde. Der Traum vom Fliegen begeistert über Generationen hinweg, egal ob Erst- oder Viertklässler. „Unser ältester Flugschüler war 67 Jahre alt, als er angefangen 30

hat“, erzählt Frank Werthebach. Organisatorin des Lesetages ist Heike Kunde. Viermal im Jahr zeigt sie den Kindern ungewöhnliche Orte in Krefeld. Ein Besuch bei den Fußballern des KFC Uerdingen und dem EishockeyTeam der Krefelder Pinguine zählten auch schon hierzu. Über 80 Schüler

Jedes Kind durfte einmal selbst ans Steuer bewarben sich für den Ausflug auf den Egelsberg, doch letztlich konnten nur 26 Kinder mitkommen. Das Urteil war eindeutig: Den Schülern gefiel es auch dieses Mal wieder „Super super gut“. Genauso begeistert zeigte sich die Froschgruppe vom Kinderhort Krefeld. Jeder Nachwuchspilot und jede -pilotin durfte eine Sitzprobe im Segler machen. Der Besuch auf dem Tower und besonders der große Spielplatz kamen gut an. Frank Werthebach

26 Schüler der Grundschule St. Michael besuchten den Aero Club Bayer Luftsport in NRW Juni 2012


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Goldene Plakette für Horst Weber

Was Horst Weber dazu bewegte, sich in jungen Jahren mit dem Flugsport zu beschäftigen, wissen wir nicht. Doch mit absoluter Gewissheit können wir sagen und schreiben, dass er seit vielen Jahren mit viel Engagement, „Herzblut“ beim Luftsport ist. Horst Weber, Vorsitzender der Luftsportgemeinschaft LSG LippeSüdost e.V., prägte auch durch seinen unermüdlichen Einsatz an Freizeit die Fliegerei. Dafür wurde er nun vom Deutschen Aero Club Landesverband DAeC LV NRW mit der Golden Plakette ausgezeichnet.

Horst Weber kam 1956 als Mitglied der Modellbaugruppe zur LSG. Sein erster Segelflugstart erfolgte Pfingsten 1959 in Rinteln. 1961 begann er eine Schulung auf der „Ka 7“ auf dem neuen Segelflugplatz Blomberg-Borkhausen. Am 26. August 1962 absolvierte Horst den ersten Alleinflug und am 13. Oktober 1963 erwarb Horst Weber den Luftfahrerschein Klasse I und II. Im Juni 1964 erflog er die „Silber C“. Am 12. April 1968 absolvierte der Jubilar seinen ersten 300 Kilometer Streckenflug. Im Jahr darauf erfolgte der Erhalt der Mo-

torsegellizenz. Am 18. November 1974 erflog er die Gold C. Im Vereinsbereich engagierte er sich 1965 erstmals im Vorstand der LSG als Geschäftsführer. Im Jahre 1971 wurde er zum Schatzmeister und 1986 zum Vorsitzenden gewählt. Im März 2001 legte er das Amt des Vorsitzenden nieder und wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Seit März 2010 ist er wieder Vorsitzender der LSG. Außerdem übte er vom 1. April 2001 bis Ende März 2011 das Amt des Bezirksvorsitzenden im Bezirk 15 des DAeC LV NRW aus. Insgesamt sind dies 38 Jahre Vorstandsarbeit bei der LSG Lippe-Südost, zehn Jahre Tätigkeit als Bezirksvorsitzender und 52 Jahre Mitgliedschaft in der LSG. Die Auszeichnung wurde von Matthias Podworny, Vorsitzender der Motorflugkommission NRW, in Vertretung des Präsidenten Stefan Klett vorgenommen. Wir Kameraden des Luftsportvereins Lippe-Südost e.V. wünschen Horst noch viele Flugstunden. Großen Dank an Horst, der durch sein unermüdliches Engagement die Vereinstätigkeit mitgestaltet. Andreas Jama

Große Strecken, dicht am Fels Max Milstrey und Jan Omsels Seit ich mit dem Fliegen angefangen habe und vor allem seit ich über die Grenzen Grefraths herausschauen durfte, interessierte mich der Gebirgssegelflug. Dauernd sieht man im OLC unglaubliche Strecken oder unglaubliche Höhen, in denen geflogen wird. Nachdem ich die letzten 2 Jahre ein wenig Erfahrung sammeln konnte, beschloss ich, einen Urlaub nach Südfrankreich zu planen. Allerdings wollte ich ungern beim ersten Mal mit einem Einsitzer dort runter. Deshalb stellte ich einen CharterLuftsport in NRW Juni 2012

antrag auf unsere DG 1000 und fragte Jan Omsels, von dessen Erfahrung im Alpensegelflug ich wusste, ob er nicht Interesse hätte an einem gemeinsamen Urlaub. Nach Zustimmung wurde beschlossen, dass wir Ende März nach Puimoisson fahren werden. So erreichten wir den Flugplatz Puimoisson nach einer anstrengenden Nacht am 24.03.2012 und wurden durch viel Sonne und ein für die nächste Zeit vorhergesagt sehr gutes Wetter nochmals motiviert, unsere letzten Kräfte 31


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Gebirgssegelflug in den Alpen zusammenzureißen, um die schwere DG schon aufzurüsten. Danach bezogen wir unser Chalet und fielen sofort ins Bett. Der Wecker klingelte uns ca. 5 Stunden später wach, damit wir noch einen kleinen Einweisungsflug an diesem Tag machen konnten. Dieser war für mich als Neuling einfach unglaublich. Ich schwebte während des Fluges zwischen völliger Orientierungslosigkeit und heller Begeisterung. Nach zwei Stunden Flug landeten wir wieder und gingen einkaufen. Der nächste Tag war direkt der Hammer. Jan saß vorne, und wir starteten gegen 12 Uhr. Leider schon eine Stunde zu spät. Mit unglaublichen Bärten und Steigwerten ging es direkt Richtung Norden, erst den Parcours entlang, dann immer weiter an Barcelonette vorbei über St. Crepin ins Modanetal. Ein Tal, vor dem sich manche fürchten, da man dort relativ hoch sein muss, um wieder herauszukommen. In unserem Falle kein Problem, da die Basis hoch genug war. Also ging es weiter über den kleinen St Bernhard ins Aosta Tal hinein am Mont Blanc vorbei bis 30 km hinter Sion. So weit war Jan noch nie, meinte er, und war hellauf begeistert. Hier trafen wir den Vize-Junioren-Weltmeister Alexander Späth und beschlossen, zusammen mit ihm die Rücktour anzutreten. Der erste Teil ging gut, doch das Wetter änderte sich, und über32

all, wo man hinschaute, waren Schauer und Regen. Unbeirrt flogen wir weiter, konnten allerdings nicht auf direktem Kurs nach Puimoisson gehen, so dass wir irgendwann ca. 90 km westlich von Puimoisson waren und nur Regen zwischen uns lag. Obwohl wir uns alle Mühe gegeben haben, haben wir es nicht durch den zum Teil sehr dichten Regen geschafft und mussten in St Au-

ban landen, was ca. 25 km Luftlinie von Pui ist. Nach nicht ganz 7 Stunden Flug und ca. 700 km aufm Buckel waren wir heilfroh und sehr stolz, als wir dann unten waren. Die nächsten Tage liefen ähnlich, und wir hatten viele tolle Flüge und eine unheimlich gute Zeit. Von den neun Flügen, die wir gemacht haben, waren insgesamt sieben über 500 km, und knapp 55 Stunden durften wir in den zehn Tagen fliegen. Es war wohl die beste Woche des Frühjahrs, die wir uns ausgesucht haben. Viele wertvolle Erfahrungen und tolle Eindrücke liegen hinter mir, und ich kann es allen nur herzlich empfehlen, einen ähnlichen Trip zu planen. Im nächsten Jahr fahre ich auf jeden Fall wieder! Max Milstrey

In den südfranzösischen Alpen Luftsport in NRW Juni 2012


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Der Kappes ist zurück

In den 80ern initiierten Hans Mertens, Jürgen Luhnen und Bernd Lohberg den heute als Kappes Vergleichsfliegen bekannten Wettbewerb. Ursprünglich zur Förderung des Streckenfluges im LSV Grenzland gedacht, entwickelte sich der Kappes prächtig zu einer Veranstaltung für die Segelflieger aus der Region Niederrhein, Ruhrgebiet, Düsseldorf-Kölner Raum und angrenzende Niederlande. Nachdem der LSV Grenzland ein paar Jahre als Veranstalter ausgesetzt hatte, war es 2012 wieder so weit: vom 17. - 20 Mai fand das Kappes Vergleichsfliegen am Niershorst statt.

Etwa 70 Piloten, 35 Maschinen plus Mannschaften, traten an dem langen Wochenende gegeneinander an. Das Clubheim wurde Wettbewerbsbüro, die Fläche an den Containern wurde Campingplatz, und die Atec Halle wurde Briefing- und Catering-Halle. Der Niershorst stand ganz im Zeichen des Kappes 2012. Die 3 nutzbaren Tage waren Donnerstag, Samstag und Sonntag. Die folgenden Strecken wurden ausgeschrieben: Donnerstag, 17.5.: Clubklasse: 227 km, Gemischte Klasse: 162 km, Große Klasse: 300 km Samstag, 19.5.: Clubklasse & Gemischte Klasse & Große Klasse: 149 bis 302 km Racing Task (AAT) Luftsport in NRW Juni 2012

Sonntag, 20.5.: Clubklasse: 93 km, Gemischte Klasse: 113 km, Große Klasse: 152 km Die Sortierung in Klassen ist seit dem letztem Jahr über den Index geregelt: Clubklasse (12 Teilnehmer): Index kleiner 100, Gemischte Klasse (14 Teilnehmer): Index zwischen 102 und 110 und Große Klasse (7 Teilnehmer): Index ab 112. In der Startphase hatte der andere Betrieb in Grefrath Pause. Luftaufsicht, Platzverkehr und Fallschirmspringer waren sehr kooperativ und konnten nach dem Start des letzten Segelfliegers wieder fliegen, bzw. aus dem Himmel fallen.

Kappes in Zahlen Über 60 Vereinsmitglieder zuzüglich Anhang sorgten für den reibungslosen Ablauf. ■ 33 Maschinen ■ 70 gemeldete Piloten ■ ca. 120 Leute insgesamt zu Gast ■ Größte Aufgabe: 300 km (Große Klasse am 17.5.) ■ Bester Schnitt: 83,5 km/h (Christoph Bauer, DG 800, 17.5.) ■ 30 Aussenlandungen unregelmäßig verteilt über die 3 Tage, davon eine nach dem Start wegen Motorproblemen ■ 9 Zelte, 3 Wohnwagen ■

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Die Gesamtsieger 2012: Gemischte Klasse 1. Team Dohmen, Werthebach AC Bayer Uerdingen 1484 2. Team Schumacher, Scheuten AC Bayer Uerdingen 1424 3. Team Hoffmann, Pick, Wimar FVN Duisburg, AC Bayer Uerdingen, FVN Duisburg 1393 Clubklasse 1. Team Funda, Remy LSV Goch 1274 2. Ralf Burmester LSF Wesel 1256 3. Uwe Spohn LSV Grenzland 1235 Große Klasse 1. Team Bauer, Niedzielski AC Bayer Uerdingen 2481 2. Ulf Kleczka AC Bayer Uerdingen 2188 3. Heinrich van de Sandt FSV Emmerich-Rees 1687

Die Piloten und Mannschaften wurden vom Catering von früh bis spät versorgt. Die Getränke- und Essenstheke folgte den Teilnehmern bis zum Startfeld. Die Kappes Fete am Samstag war sehr gut besucht. Von Gyros, Chili Con Carne, BBQ, über Sektbar bis zum Champions League ‚Public Viewing‘ wurde für jeden Geschmack das Passende geboten. Ganz modern. Über „Kappes 2.0“ wur-

de wurde während des Wettbewerbs life auf der Niederrhein-Meisterschaften Webseite und Facebook berichtet. Bis zu 300 Bilder täglich und Posts zu den Aufgaben sollen Beobachter motivieren, beim nächsten Kappes in Grefrath dabei zu sein. Vom Organisationsteam ein ganz großes Lob an Alle, die diesen klasse Wettbewerb möglich gemacht haben! Wir

sind sicher Alle noch etwas erschöpft und voll der Eindrücke des langen Wochenendes. Ein paar Tage nach dem Ende realisieren wir auch, dass wir eine echt gute und absolut runde Veranstaltung präsentiert haben. Wir haben den LSV Grenzland und den Niershorst freundlich, locker und professionell repräsentiert. Vielen Dank an Alle die dies möglich gemacht haben! Heiko Meertz

Hohe Ehrungen für Oeventroper Segelflieger Der Vorstand des LSC Oeventrop nahm die fünfzigjährige Mitgliedschaft von Heinz Enste und Otto Enste zum Anlass, Mitglieder zu ehren, die sich seit ihrem Vereinsbeitritt über Jahrzehnte hinweg bis heute engagiert haben. An seinem siebzigsten Geburtstag wurde Heinz Enste im Beisammensein mit Familie und Luftsportfreunden für seine vierzigjährige Tätigkeit als Fluglehrer und amtlicher Prüfer der Lizenzen Segelflug und Motorsegler mit der „Goldenen A“ ausgezeichnet. Die A-Prüfung steht für die ersten drei bestandenen Alleinflüge und bleibt jedem Piloten lebenslang in Erinnerung. Die „Goldene A“ ist die international höchste Auszeichnung für Fluglehrer. Der 34

Präsident des Landesverbandes, Stefan Klett aus Wipperfürth, lies es sich nicht nehmen und war eigens angereist, um Heinz Enste diese Auszeichnung zu verleihen. Darüber hinaus ehrte Stefan Klett neben Heinz Enste auch Walter Sattler mit der Verbandsplakette in Gold, welche die höchste Ehrung auf Ebene des Landesverbandes darstellt. In seiner Laudatio ging der Präsident des Landesverbandes auf den unermüdlichen und vorbildlichen Einsatz der beiden Geehrten ein. Walter Sattler hat über vierzig Jahre lang als technischer Prüfer für Luftfahrzeuge und Startwinden nicht nur geprüft, sondern darüber hinaus Fachkunde und technische Fertigkeiten vermittelt. Durch

Lehrgänge und praktische Arbeit hat er in ganz NRW Luftsportvereinen dazu verholfen, die zulässigen Arbeiten selbst auszuführen. Heinz Enste hat sich als Fluglehrer, Werkstattleiter und Flugleiter besonders eingesetzt. Als Wettbewerbsflieger hat er viele Nachwuchspiloten an den Leistungssport herangeführt, die auf Wettbewerben, Landes- und nationalen Meisterschaften die höchsten Plätze erobern konnten. Da der Rahmen für außergewöhnliche Auszeichnungen einmal geschaffen war, nahmen der 2. Vorsitzende des LSC Oeventrop Hans-Joachim Beule sowie der Geschäftsführer Karl Keßler gleich weitere Ehrungen vor. So wurden Heinz Enste, Otto Enste und AlfLuftsport in NRW Juni 2012


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red Bräutigam zu Ehrenmitgliedern des Vereins ernannt. Seit der ersten Stunde der Gründungsversammlung ist Alfred Bräutigam dabei. Er hat den Verein mit aufgebaut und war in der Konsolidierungsphase in den siebziger und achtziger Jahren Geschäftsführer, zu einer Zeit, in der rege Bautätigkeit herrschte: Werkstatt, Anbau an die Flugzeughalle und Remise für Anhänger und Betriebsfahrzeuge. Otto Enste war seit seinem Vereinsbeitritt lange Jahre Fluglehrer und Leistungsflieger gewesen. Er vermittelte vielen Nachwuchspiloten die Theorie und die Praxis der Fliegerei. Für ihn gehörte aber auch stets die Technik mit zur Fliegerei. Er ist heute noch der Techniker und Tüftler, zuständig für die Startwinde und alle speziellen Holzund insbesondere Metallbauarbeiten. Heinz Enste, Otto Enste und das Ehrenmitglied Willi Unger, der schon verstorben ist, haben als Warsteiner immer wieder durch die Gewinnung von Nachwuchs aus dem Raum Warstein

LSC Oeventrop ehrt Mitglieder - mit dabei DAeC LV NRW Präsident Stefan Klett wesentlich dazu beigetragen, dass der LSC Oeventrop mit fast dreihundert Mitgliedern zu den größten und erfolgreichsten in NRW gehört. Die drei neu ernannten Ehrenmitglieder sind nach wie vor im Verein aktiv. Insbesondere bei den Treffen der Seni-

orengruppe treffen sie sich regelmäßig zum Fliegen und Klönen. Aber auch der Kontakt zu den Jüngeren wird gepflegt und bei vielen Fragestellungen stehen sie den Entscheidungsträgern stets mit Rat und Tat zur Seite. Frank Pietz, Karl Keßler

Fliegen ist die beste Medizin Bereits zum neunten Mal lud die Luftsportgemeinschaft Steinfurt Patienten der Kinderkrebsstation der Uniklinik Münster zu Rundflügen ein. 24 Kinder und deren Familien fanden sich Mitte Mai bei bestem Wetter auf dem Flugplatz Borghorst-Füchten ein. Zur Verfügung standen ein Motorsegler vom Typ ASK 16 und zwei Ultraleichtflieger vom Typ Eurostar und C 42. Besonders begehrt waren auch wieder Mitflüge in der über 50 Jahre alten Beech Bonanza von Karl-Heinz Schröder. Der Einsatz dieses Motorflugzeugs auf dem Segelfluggelände ist auch Herman Innig von der Bezirksregierung Münster zu verdanken, der zur Unterstützung der Aktion die erforderliche Ausnahmegenehmigung wieder unkompliziert erteilte. Bis zum Abend wurden zahlreiche Rundflüge durchgeführt. Nicht nur die erkrankten Kinder, auch deren Luftsport in NRW Juni 2012

Geschwister und die Eltern durften dabei für einige Zeit Ihre Sorgen hinter sich lassen. Wer gerade nicht flog, konnte sich an den leckeren, von Vereinsmitgliedern gebackenen Kuchen stärken oder an einer Der 12 jährige Markus mit Pilot Manfred Bäumer an Verlosung von allerhand Bord einer C 42 Preisen teilnehmen. Die Luftsportjugend hatte den Twin-Astir Organisator Friedhelm Posner dankte aufgestellt, um den Kindern, die nicht anschließend allen Fliegerfreunden, die mitfliegen konnten, die Möglichkeit zu zum guten Gelingen des Nachmittags geben, in einem Segelflugzeug platzzu- beigetragen haben. Auch die örtliche nehmen und sich als richtiger Pilot zu Presse und das lokale Internet-Fernsefühlen. Auf der Terrasse sitzend konnte hen (http://www.vois.tv/?vid=4852) auch den Modellflugvorführungen von haben die Aktion mit einer positiven Bastian Schröder zugeschaut werden. Berichterstattung gewürdigt. Zum In vielen Gesprächen mit Eltern und zehnjährigen Jubiläum der VeranstalKindern offenbarte sich aber auch das tung im nächsten Jahr hat Friedhelm schwere Leid, das die Erkrankung mit Posner schon ganz besondere Überrasich bringt. schungen geplant. Matthias Gudorf 35


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Neuer Fluglehrer startet durch Krefeld-Traar. Marco Dohmen, langjähriger Geschäftsführer des Aero Club Bayer Uerdingen, hat am 23. März die Fluglehrerprüfung an der Segelflugschule Oerlinghausen bestanden. Seit vergangenem Samstag fliegt er nun mit seinen ersten richtigen Segelflugschülern über Krefeld. Bereits im letzten Herbst entschied sich Marco Dohmen zu seiner Ausbildung als Segelfluglehrer. Nach der Genehmigung durch den Vereinsvorstand absolvierte er die Vorausbildung im Verein. Siebenundzwanzig Starts vom hinteren Pilotensitz genügten. Dann beherrschte er das Schulungsflugzeug vom Typ ASK 21 in jeder Situation. Die größte Umstellung war die neue Sitzposition. „Bei der Landung sieht man vom hinteren Sitz fast gar nichts“, meinte Marco Dohmen. Nun folgte die praktische Vorauswahlprüfung mit einem Prüfer der Bezirksregierung Düsseldorf. Im Winter musste der angehende Fluglehrer zunächst selbst wieder die Schulbank drücken: Drei Wochenenden Theorieunterricht erwarteten ihn an der Segelflugschule in Oerlinghausen. Dort werden jedes Jahr ca. vierzig Fluglehrer für ganz NRW ausgebildet. Im März folgte dann endlich der praktische Fluglehrer-Lehrgang. Dieser dauert insgesamt zwei Wochen. Neben der Vermittlung von Methodenkompetenz und Pädagogik steht die fliegerische Fortbildung der Teilnehmer im Mittelpunkt. Seilrissübungen beim Start, besondere Situationen beim Landeanflug und das Üben von Notverfahren

ASK 21 hebt beim Windenstart ab

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Marco Dohmen (hinterer Sitz) auf seinem Prüfungsflug in Oerlinghausen waren an der Tagesordnung. Besonders eindrucksvoll fand Marco Dohmen die Trudel-Einweisung auf der MDM Fox, einem anspruchsvoll zu fliegenden Segelkunstf lugzeug. Trudeln nennt man einen Flugzustand, bei dem an einer Während der Startvorbereitung findet ein Briefing über Tragfläche die Strö- Notverfahren statt mung abgerissen ist. Dabei stürzt das Segelflugzeug in einer Beenden dieses Flugzustands wird besteilen Spirale Richtung Boden. „Man reits von jedem Flugschüler vor seinem lernt vor allem, ungewöhnliche Situa- ersten Alleinflug trainiert. tionen im Flug richtig einzuschätzen, Nach bestandener Abschlussprüfung und muss eingreifen, bevor es gefähr- wird Dohmen von erfahrenen Kollegen lich wird“, weiß Marco Dohmen. Das unterstützt. Insgesamt einundzwanzig Fluglehrer engagieren sich ehrenamtlich im Verein. „Als Segelfluglehrer muss man ein Allround-Talent sein“, so Dohmen. Das fliegerische Können ist wichtig, entscheidend jedoch ist die Vermittlung von theoretischem Wissen und praktischen Fertigkeiten. Nebenbei managt ein Fluglehrer auch die Organisation des Flugbetriebs. Arbeit gibt es genug: Derzeit befinden sich 35 Flugschüler beim Aero Club in der Segelflugausbildung. Frank Werthebach Luftsport in NRW Juni 2012


Nachrufe Verband

Wir trauern um

Clemens Bunne unseren Club-Kameraden und guten Freund

Er verstarb plötzlich und unerwartet am 11.05.2012 auf einem Fliegertrip durch Marokko im Kreise von guten Freunden. Clemens wurde am 4.9.1946 in Oelde geboren und wuchs zusammen mit 5 Geschwistern auf dem elterlichen Bauernhof auf. Bereits im Grundschulalter gab es für ihn nur ein Thema: Flugzeuge. Noch zu klein zum Selberfliegen, startete er seine fliegerische Karriere mit Modellbau und Modellflug. Im Juni 1963 begann er in Oerlinghausen mit dem Segelfliegen. Höhepunkte seiner über 2200 Segelflugstunden waren sicher die zahlreichen Fliegerurlaube in den Alpen (Niederöblarn, Aosta) und Südfrankreich (Gap, Blois, Saintes, Issoire, Sisteron) zusammen mit Freunden aus dem LSC. Über längere Zeit war er Mitbesitzer einer DG 100 und später einer ASW 20.

Nachruf Die Luftsportvereinigung Meschede trauert um ihren Ehrenvorsitzenden

Theo Kirtz Theo hat die Fliegerei in MeschedeSchüren geprägt wie nur wenige andere. Er lenkte die Geschicke der Luftsportvereinigung rund ein Vierteljahrhundert. Neben seinem EngaLuftsport in NRW Juni 2012

So erlebten wir ihn in Gesellschaft: Immer gut aufgelegt mit seinem etwas hintergründigen Humor.

Mr. GPS: So kennen wir ihn immer mit einem GPS oder Handy

Clemens wurde am 1.1.1963 DAECMitglied und kam am 1.1.1976 in unseren Verein. 1993 erweiterte er seine fliegerischen Aktivitäten durch den Erwerb der Motorsegler- und 1995 der Motorflug-Lizenz. Unternehmungen mit dem Motorflugzeug führten ihn durch ganz Europa und Teile der USA. Wegen eines Augenleidens musste er 2008 seine fliegerischen Aktivitäten aufgeben. In der LSC-Werkstatt war Clemens aufgrund seiner hohen technischen Kompetenz besonders in GFK- und Holzarbeiten geschätzt. Egal, ob es sich um die Radverkleidung eines Motorflugzeuges oder GFK-Schäden an einem Segelflugzeug handelte, er er-

ledigte diese Arbeiten fachmännisch und kompetent, auch noch, als er sich bereits passiv gemeldet hatte. Seine technische Kompetenz hatte er sich während seines Ingenieur-Studiums bei der AKAFLIEG Darmstadt erworben. Er arbeitete an der Erstellung der D 37, D 38 und D 39 mit und führte u. a. die Berechnung des Flügels der D 38, dem Vorläufer der DG 100, durch. Wir haben Clemens in den vielen Jahren als aufrechten, ehrlichen und verlässlichen Menschen erlebt. Auf Flug-Exkursionen, im Freundeskreis und auf Club-Ausflügen war er stets ein angenehmer und beliebter Teilnehmer. LSC Bayer-Leverkusen

gement für den Flugplatz, als Flugleiter und Schlepppilot, setzte sich Theo stets für den jugendlichen Nachwuchs des Vereins ein. Zudem knüpfte er Kontakte zu Vereinen weit über das Sauerland hinaus und schloss Patenschaften mit Vereinen in Dänemark, Belgien und Pirna in der Nähe von Dresden. Die Erstellung einer Vereinschronik 1986 zum 65-jährigen Bestehen des Vereins war eines der Projekte, die ihm auch weiterhin einen ehrenvollen Platz in der Erinnerung der Flieger si-

chert. Für seine umfassenden Dienste um die Fliegerei erhielt Theo 2009 die goldene Plakette des AeroClubs.

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Verband Nachrufe

Wir nehmen Abschied von

Dr. Manfred Majstrak Gründer und langjähriger Vorsitzender der Hagener Schülerfluggemeinschaft (SFG), der am 12.4.2012 im Alter von 87 Jahren verstarb. Dr. Manfred Majstrak war viele Jahre auch Fachberater des Kultusministers NRW für den Flugsport an Schulen.

Nachruf

Eberhard Lange Am Samstag, dem 11.3.2012, ist unser langjähriges Mitglied Eberhard Lange entschlafen. Eberhard Lange wurde in Gebhardsdorf im Isergebirge geboren. Als Jugendlicher leitete er dort eine Modellbaugruppe und erlernte beim NSFK die Grundlagen des Segelflugs. Nach den Kriegseinsätzen auf verschiedenen Schauplätzen fand er sich zum Kriegsende in Berlin wieder,

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Aus schulsportlichen und allgemeinpädagogischen Gründen lag ihm die Förderung des Streckensegelfluges von Anfang an am Herzen. Deshalb richtete ab 1972 die Hagener SFG unter seiner Leitung zusammen mit

brach aber 1948 auf in den Westen, wo er in Duisburg eine neue Heimat fand. Nachdem hier der Segelflug wieder erlaubt war, wurde er zunächst Mitglied in einem Mühlheimer Fliegerklub, sodann im Flugverein Niederrhein Duisburg, um dann mit anderen Kameraden die Demag Luftsportjugendgruppe zu gründen und aufzubauen. Sie hatte den Zweck, Auszubildende der Demag an den Segelflug heranzuführen. Er wurde Werkstattleiter, eine Funktion, die er nahezu 40 Jahre lang innehatte. Hier standen Grunau Babys, ES 49, Olympia Meise, ein Ka 7 Selbstbau, Ka 8, SB 5, Astir CS, Ls 3 und ASK 21 unter seiner Obhut, und er wurde den Anforderungen stets gerecht. Nach einem Unfall im Jahr 1988 gab Eberhard Lange die aktive Fliegerei

dem Partnerverein Aero-Club Hagen für die nordrheinwestfälischen Schülerfluggemeinschaften regelmäßig Streckenfluglehrgänge in Wettbewerbsform aus. Noch im vergangenen Jahr ehrte der Aero-Club Hagen das jahrzehntelange Engagement von Manfred Majstrak und taufte im Rahmen des 50-jährigen SFG-Jubiläums einen Discus 2b auf seinen Namen. Das Photo zeigt Dr. Majstrak zusammen mit seiner Frau Doris während dieses Festaktes. Aero-Club Hagen e.V. Jochen Menk, 2. Vorsitzender

auf, wobei er jedoch unserem Verein, der sich inzwischen in SFG Duisburg unbenannt hatte, die Treue hielt und weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stand. Anlässlich des 50jährigen Bestehens des Vereins wurde Eberhard Lange zum Ehrenmitglied ernannt. Er wird uns fehlen. Vorstand und Mitglieder der SFG Duisburg

Luftsport in NRW Juni 2012


Termine Verband

Impressum Auflage 14.000 Herausgeber Deutscher Aero-Club, Landesverband NRW e.V., Friedrich-Alfred-Straße 25 47055 Duisburg Verantwortlich für den Inhalt Landesverband NRW Druck und Layout Delta-Druck Holtkamp Redaktionsschluss Ausgabe September 2012 27.08.2012 Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.

Vom 04. - 07. Juli 2012 findet das SFG-Streckenfluglager 2012 in Iserlohn Sommern statt. Anmeldung und weitere Infos auf www.lsj.de oder Mail an: info@lsj.de

Sportvereine:

Sicher trainieren

In Kooperation mit der VBG-Unfallversicherung bietet der DAeC LV NRW seinen Mitgliedsvereinen ein Seminar zum Thema „Sportvereine: Sicher trainieren“ an. Dieses wird am letzten Oktoberwochenende von Freitag, dem 26.10.2012 18:00 Uhr bis Sonntag, dem 28.10.2012 12:00 Uhr im Schloss Gevelinghausen stattfinden. Die FortLuftsport in NRW Juni 2012

bildung sowie Unterkunft und Verpflegung sind kostenfrei. Sie richtet sich an unsere Übungsleiter, Jugendleiter und Trainer. Behandelt werden folgende Themen: Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz im Sportverein; rechtliche Grundlagen; Vermeidung von Sportverletzungen und Sportschäden; Maß-

nahmen für die Sicherheit bei Training und Wettkampf; Sicherheitsaspekte von Sportstätten, Sportgeräten und persönlicher Sportausrüstung. Das Seminar wird als Bestandteil der Fortbildungsreihe „Präventionsberater Sport“ anerkannt. Das Anmeldeformular finden Sie auf unserer Homepage: www.aeroclub-nrw.de und schicken Sie bitte bis zum 15. August 2012 an info@aeroclub-nrw.de 39



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