Luftsport 4-2012

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Luftsport in NRW

Titelbild: Joël Wagner

November 2011

EASA-Lizenzen EU-Parlament gibt grünes Licht

Luftsporttag NRW 2011

Die Landesjugendleitung stellt sich vor

Ein halbes Jahrhundert SFG Hagen

– Seite 6-7 –

– Seite 20-21 –

– Seite 22-23 –

– Seite 35 –


Inhalt

Editorial

Editorial Verband

Kursbestimmung in Kamen In Kamen werden am 20. November die Weichen für die nächsten zwölf Monate der strategischen Entwicklungen des DAeC Landesverbandes NRW gestellt. So stellen wir uns dem Thema Anti – Doping! Die Bekämpfung jeder Form des Dopings und die dafür notwendigen präventiven und repressiven Maßnahmen müssen in unsere Satzung aufgenommen werden, wollen wir Folgen wie Verlust von Fördergeldern oder Ausschluss von Piloten verhindern. Ebenso ist die satzungskonforme Einführung einer Ehrenamtspauschale längst überfällig. Auch die Verabschiedung des Haushaltsplanes stellt immer eine verbandsstrategische Entscheidung dar und unterstreicht im Ergebnis das Einverständnis der Delegierten mit den von Präsidium und Präsidialrat vorgeschlagenen Schwerpunkten. So werden die Personalkosten steigen, da mit Unterstützung des LandesSportBundes NRW eine neue Stelle geschaffen wird, die sich im Rahmen des Landesprogrammes „NRW bewegt seine Kinder“ mit den so wichtigen Themenfeldern Kinder,- und Jugendförderung und Ganztag befasst und damit ein wichtiges Bindeglied zwischen Vereinen, Sport und Schule sein wird. Darüber hinaus stärken wir personell zeitgleich die entscheidenden Felder Öffentlichkeitsarbeit, Kommunikation und Information. In Summe betrachtet bedeutet dies nichts anderes als Schaffung von Freiraum in der Geschäftsstelle, damit für einnehmende Themen wie EASA, Technik, Ausbildung, Luftraum etc. Kapazität bleibt, denn es liegt auch in unser aller Verantwortung der Geschäftstelle in Duisburg die notwendige Luft zum Atmen zu schaffen – nur so kann effektives Arbeiten gesichert bleiben. Der Beitrag für die Vereine bleibt dabei auch 2012 stabil! Ob dies auch darüber hinaus so bleibt, hängt wiederum von den aktuellen Entwicklungen im Umstrukturierungsprozess des DAeC Bundesverbandes und dessen zukünfti2

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Stefan Klett

(Bildquelle: LSB, A. Bowinkelmann)

ger Beitragsbemessung ab. Über diesen Sachstand, die geplanten Veränderungen und die Konsequenzen für unseren Landesverband wollen wir in Kamen berichten. Auch Personalien im Präsidium stehen an, denn Präsident und zwei Vizepräsidenten stehen wegen des Ablaufs der Amtszeit zur Wahl an und bereit. Gerade die Vergabe von Mandaten durch die Mitgliederversammlung ist immer ein Gradmesser für die personelle Identifizierung mit den vorgestellten Strategien. Vertrauen genießt offenbar der Landesverband an vielen Stellen in NRW. Ein prägender Mitarbeiter des Sportministeriums bescheinigte uns kürzlich, in den letzten Jahren „eine hohe Beziehungsfähigkeit entwickelt zu haben“ – soll heißen wir werden nachhaltig mit der von uns praktizierten Lobbyarbeit positiv wahrgenommen. Ein Anzeichen dafür ist auch die Qualität unserer Ehrengäste des Verbandstages 2011. Neben der zuständigen Landessportministerin Ute Schäfer kommen LSB – Präsident Walter Schneeloch und als Gastreferent der WDR – Sportchef Steffen Simon! Diese Tatsache zeigt, dass wir als Verband nicht nur sportlich, sondern auch gesellschaftlich viel Verantwortung in NRW haben – einem Verband, bei dem Ihr als Delegierte Wort und Stimme habt. Ich bitte Euch daher, diese Verantwortung erneut wahrzunehmen und damit den Tag qualitativ zu bereichern. Das interessante Umfeld des gesamten Luftsporttages (s. S. 20/21) mit seinen Möglichkeiten des Austauschs und Wiedersehens ist dazu ausgezeichnet geeignet! Ich freu` mich drauf! Mit herzlichen Fliegergrüßen Euer Stefan Klett, Präsident

Präsidialrat setzt Signale

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NRW bewegt seine Kinder

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Sportministerin Ute Schäfer besucht Oerlinghausen

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EASA-Lizenzen – EU-Parlament gibt grünes Licht 6 Termine für Technische Lehrgänge 2011/2012

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Recht Mitnahme von Fluggästen (Teil 2)

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DAeC Neues aus der DAeC-Geschäftsstelle

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Sicherheit Arbeitspapier Außenlandung

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Jugend LSJ-Streckenflugtraining 2011

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Jugendvergleichsfliegen

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Die Landesjugendleitung stellt sich vor

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AIRlebnis 2011

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Luftsporttag 2011

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Luftsportsparten FLY-IN in Schmallenberg

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Bezirke BV Düsseldorf stellt sich vor

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Vereine Training mit dem Förderverein Leistungssegelflug 28 60 Jahre LSC Recklinghausen

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Falcons begeistern 11.000 Zuschauer

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Ein halbes Jahrhundert SFG Hagen

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Nachrufe

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Termine

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Verband

Teilnehmer v.l.n.r.: Petra Schill, Iceman (Joachim Opitz), Wolfram Bartsch, Rudi Emmerich, Hubertus Huttel (Ausbilder), Klaus Scheulen, Ingmar Hartung, Uwe Franke, Erwin Veismann, Andreas Nickel, Philipp Bagus, Werner Ewe, Klaus Gawron (kleines Bild, Ausbilder)

Fluglehrerlehrgang NRW Sommer 2011 Auch diesmal fand der dritte Fluglehrerlehrgang des Jahres in Oerlinghausen vom 27. August bis zum 9. September statt. Nachdem schon zuvor die Theorie und die Auswahlprüfung von allen gemeistert worden war, konnten sich alle Teilnehmer auf das Erlernen der praktischen Schulung konzentrieren. Dazu gehörte natürlich das entsprechende Fachwissen um Pädagogik und Methodik. Wir konnten alle feststellen, dass es gar nicht so einfach ist, beim Fliegen zu sprechen, zu erklären, zu korrigieren und eben gleichzeitig zu fliegen. Unter der unglaublich ausdauernden Leitung von Landesausbil-

dungsleiter „Hubs“ (Hubertus Huttel), unterstützt vom immer gut gelaunten „Checker“ Klaus Gawron, ist allen zukünftigen Fluglehrern mit viel Freude das notwendige Rüstzeug mitgegeben worden, damit diese später dem Nachwuchs das Fliegen beibringen können. Neben ernsten Diskussionen fanden auch immer witzige Anekdoten ihren Weg in den Unterricht, und Späße neben dem Flugbetrieb sorgten stets für gute Laune, trotz teilweise anstrengender Tage. Der Teutoburger Wald bot für viele zudem eine tolle Möglichkeit, den Hangflug kennenzulernen, was abends auch umgehend durch längere Sessions

und Wettkämpfe am Segelflugsimulator vertieft wurde. Weiterhin konnten in dem Lehrgang alle Teilnehmer ein neues Segelflugzeugmuster fliegen, den polnischen Flieger SZD-54 „Perkoz“ (Haubentaucher) und natürlich gab es das unvergessliche Erlebnis der Trudeleinweisung mit dem „Fox“. Außerfliegerische Abwechslung boten allabendliche lustige „Hornochsenspiel“-Runden sowie das Konzert von Christina Stürmer im Rahmen der „Lipper Tage“ mitsamt Motor- und Segelkunstflugvorführung. Die beiden Prüfungstage machten uns wettertechnisch schon im voraus Sorgen, da durchgehend aufliegende Bewölkung und Regen vorhergesagt waren. Mit etwas Glück konnten am zweiten Tag in einem 3-StundenFenster dann doch noch alle Prüfungsflüge erfolgreich durchgeführt werden. Hinterher konnten auch alle Teilnehmer und Ausbilder wieder entspannt lächeln. Es waren auf jeden Fall sehr lehr- und erlebnisreiche Tage, und alle Teilnehmer möchten sich gerne bei den Ausbildern bedanken, die mit viel Geduld, Witz, Verständnis, Erfahrung, Freude und vor allem Begeisterung am Lehren, dieses an uns weitergegeben haben. Wir hoffen, dass uns das bei unseren Flugschülern in demselben Maße gelingen wird. Klaus Scheulen

Präsidialrat setzt Signale Der Präsidialrat des DAeC LV NRW, das höchste Verbandsgremium zwischen den Verbandstagen, tagte in seiner neuen Zusammensetzung nach der Neustrukturierung der Bezirke am 15. Oktober in den Räumlichkeiten der Segelflugschule Oerlinghausen und bereitete die anstehenden Hauptversammlungen des Landesverbandes NRW und des DAeC inhaltlich vor. Personell klar aufgestellt geht der DAeC LV NRW in den Luftsporttag: Präsident Stefan Klett, Vizepräsidentin Sue KussLuftsport in NRW November 2011

bach und Hartmut Stadermann als Kandidat für den VP Technik erhielten die einstimmige Unterstützung für ihre Kandidaturen. Auch die Besetzung der Positionen der Kommissionsvorsitzer ist gesichert. Zudem kann mit Gunter Schmidt, Bezirksvorsitzer Detmold, ein Kandidat für die Position eines VP im DAeC benannt werden. Mit der Abgabe der Abschlussberichte wurden die drei Jahresprojekte „Flugsicherheit“, „Pflichtenheft für die neue Homepage“ und das „QM-Handbuch“

abgeschlossen. Diskutiert und einstimmig unterstützt werden die beiden Vorschläge zur Änderung der Satzung bezüglich der Anti-Dopingbestimmungen und der Einführung einer Ehrenamtspauschale sowie der Haushaltsentwurf für 2012. Zudem wurde ein Projektteam benannt, das sich mit der Frage beschäftigen wird, wie das IHP-Projekt am wirkungsvollsten bewältigt werden kann. GR 3


Verband

Auch im Luftsport gilt:

NRW bewegt seine Kinder Im Mittelpunkt des zwischen der Landesregierung und dem Landesportbund geschlossenen Paktes für den Sport stehen die Ganztagsproblematik an den öffentlichen Schulen und die Umsetzung des Programms „NRW bewegt seine Kinder“. Diese gesellschaftliche Aufgabenstellung soll unter anderem durch das koordinierte Zusammenwirken der Partner im Verbundsystem des Sports erfolgreich bewältigt werden. Der Landessportbund und seine Mitglieder, die Bünde und die Verbände, wollen hier gemeinsam und koordiniert landesweit Angebote unterbreiten. In einer wohl einzigartigen Aktion stellt das Land NRW dem LSB die Mittel zur Verfügung, in den Bünden und Verbänden die notwendigen hauptamtlichen Strukturen aufzubauen. Die Mitgliedsorganisationen des LSB konnten sich um die Finanzierung einer auf zwei Jahre befristeten Halbtagsstelle bewerben. Auch der DAeC LV NRW hat sein Interesse signalisiert, sich beworben und die Zusage zur Förderung erhalten. Wir haben die Stelle ausgeschrieben und eine Reihe qualifizierter Bewer-

bungen erhalten. Unsere Auswahl ist letztendlich auf Katharina Schorr gefallen, die seit dem 17. Oktober 2011 als Mitarbeiterin in der Geschäftsstelle für dieses Projekt zur Verfügung steht. Frau Schorr ist diplomierte Sportwissenschaftlerin und verfügt über Erfahrungen im organisierten Sport. Zusammen mit unserem Jugendbildungsreferenten Hermann Hante und mit Jürgen Landau, unserem Beauftragten im Schulsport, wird Frau Schorr die Grundlagen dafür aufbauen, dass Kooperationen zwischen den Luftsportvereinen und den örtlichen Bildungseinrichtungen ermöglicht werden. Hierzu werden zunächst die vorhandenen Möglichkeiten über die Schülerfluggemeinschaften analysiert und im sich ergebenden Dialog mit deren Trägern verbessert. Erfolgreich werden wir das Projekt nur dann gestalten können, wenn die Vereine aktiv mitwirken und die Chance erkennen, dass wir den jugendlichen Nachwuchs für den Luftsport dort ansprechen und einbinden müssen, wo er einen Großteil seiner Zeit verbringt:

Katharina Schorr In der Schule. Im Rahmen dieses Projektes erhalten wir die Chance, Maßnahmen zu konzipieren und zu testen und damit einen wesentlichen Beitrag zur Zukunftssicherung des Luftsports zu leisten. Zugleich wird Frau Schorr mit dazu beitragen, die Darstellung der Verbandsarbeit zu intensivieren und zu verbessern. Wir heißen Frau Schorr herzlich willkommen im „Club“ und wünschen ihr zum Einstieg ins Berufsleben viel Erfolg und viel Freude. Frau Schorr wird ganztägig in Duisburg anwesend sein und damit als Ansprechpartnerin zur Verfügung stehen. Tel.: 0203 / 77844-51 Email: Schorr@aeroclub-nrw.de GR

Wettlauf um Geld für Funkanlagen Es geht zwar nicht um den Flugfunk, aber dennoch könnten Luftsportvereine mit Lautsprecheranlagen betroffen sein. Hintergrund: Die Bundesregierung hat Funkfrequenzen an Mobilfunkunternehmen versteigert und jetzt entsprechen viele Tonanlagen nicht mehr dem technischen Standard und müssen ausgetauscht werden. Vom Bund sollen die Betroffenen Entschädigungen erhalten: Insgesamt stehen 124 Millionen Euro hierfür zur Verfügung. Zunächst sollen 4

70 Millionen ab November 2011 nach dem Windhundprinzip ausgezahlt werden: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst! Der LSB NRW hat die Vereine hierüber informiert, aber auch davon in Kenntnis gesetzt, dass es weder Antragsformulare noch eine Stelle gibt, über die das Entschädigungsverfahren abgewickelt werden kann. Da werden die vermeintlich riesigen Geldtöpfe dennoch schnell geleert sein. Sobald wir Einzelheiten über die Verfahren erhalten, werden wir

auf unserer Homepage unter „Aktuelles“ informieren. Hier finden Sie auch die derzeit bekannten Informationen: 1. Informationen zu möglichen LTEStörungen 2. Fragen und Antworten zu drahtlosen Mikrofonen 3. Schaubild des betroffenen Frequenzspektrums GR Luftsport in NRW November 2011


Verband

Sportministerin Ute Schäfer besucht Oerlinghausen Am 8. September 2011 ist NRW-Sportministerin Ute Schäfer der von Präsident Stefan Klett ausgesprochenen Einladung nachgekommen und hat dem Flugplatz Oerlinghausen einen Besuch abgestattet. Der Sommer 2011 ist sich treu geblieben, so dass der Mitflug im Segelflugzeug wetterbedingt leider nicht zustande gekommen ist. Frau Schäfer hatte genug Zeit mitgebracht, um sich ausführlich über den Luftsport informieren zu lassen. Dabei erläuterte Stefan Klett die intensive und nachhaltige Jugendarbeit der Luftsportvereine und ihres Verbandes. Geschäftsführer Gerhard Rademacher zeigte die Felder auf, auf denen derzeit große Herausforderungen auf den Luftsport zukommen. Vizepräsidentin und Segelflug-Weltmeisterin Sue Kussbach schilderte anschaulich den Wettkampf-

aspekt am Beispiel der Teilnahme an einer Segelflug-Weltmeisterschaft. Abgerundet wurde der Vortrag durch praktische Beispiele der Vereinsarbeit, die der Bezirksvorsitzer Gunter Schmidt vortrug. Georg Hemkendreis führte als Vorstandsmitglied der Segelflugschule Oerlinghausen durch die Sportschule des Verbandes und über die Einrichtungen des Flugplatzes. Als Höhepunkt übergab Frau Ministerin Schäfer die Schlüssel für die neu angeschaffte Sechstrommelwinde der Segelflugschule und gab sie damit zum Betrieb frei. Sportministerin Schäfer zeigte sich überrascht über die Vielfalt und die Themenbreite des Luftsports und sagte zu, den Flug bald nachholen zu wollen. Den Kontakt zum Luftsport wird sie mit ihrem Besuch des Luftsporttages NRW

Tagesseminar VFR-Refresher Der DAeC LV NRW e.V. richtet sich mit einem speziellen Angebot an VFR-Piloten motorgetriebener Luftfahrzeuge. Als Referent steht mit Reinhard Balzer ein ehemaliger Fluglotse, aktiver Flugkapitän auf ATR 42/72 und CRM-Trainer (crew resource management), zur Verfügung. Die Veranstaltung findet am Sonntag, dem 27. November 2011, in der Segelflugschule Oerlinghausen, RobertKronfeld-Str. 11, 33813 Oerlinghausen statt, beginnt um 10.00 Uhr und wird bis circa 18.00 Uhr dauern. Die Teilnahmegebühr in Höhe von 70,00 Euro beinhaltet neben dem Vortrag das gemeinsame Mittagessen in der Segelflugschule Oerlinghausen so-

Luftsport in NRW November 2011

wie Kaffee und Getränke. Das Skript der Veranstaltung ist im Preis inbegriffen. Die Teilnehmerzahl ist auf 20 begrenzt, es gilt die Reihenfolge der formlosen, aber verbindlichen Anmeldungseingänge bei der Geschäftsstelle des DAeC LV NRW, Friedrich-Alfred-Str. 25, 47055 Duisburg (info@aeroclub-nrw.de). Bei weniger als 15 Anmeldungen behalten wir uns vor, die Veranstaltung abzusagen. Bei positiver Resonanz werden wir weitere Angebote vor der Saison 2012 unterbreiten. Wer in Oerlinghausen übernachten möchte, kann ein Zimmer direkt bei der Segelflugschule Oerlinghausen (05202 99690) buchen.

Ministerin Schäfer übergibt die Zündschlüssel für die neue Winde. am 20. November 2011 in Kamen vertiefen. GR

Im Detail werden folgende Themenbereiche behandelt: Menschliches Leistungsvermögen π Stress π Stressverhalten π Stressmanagement Single Resource Management π Inhalte des CRM im „Alleinflug“ Team Resource Management π Die Einbindung von Mitfliegern (Pilot oder Nicht-Pilot) Flugsicherung π Luftraum π Verfahren π Funksprechverkehr GPS π Nutzen und Risiken Flugunfälle π Diskussion anhand von Fallbeispielen

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Verband ❘ Ausbildung

EASA-Lizenzen

EU-Parlament gibt grünes Licht Am 31. August 2011 überwand das neue europäische FCL-Regelwerk eine wichtige Hürde im Verkehrsausschuss des Europäischen Parlaments. Nachdem die Mitgliedstaaten bereits dem Entwurf der Kommission – mit Abänderungen – zugestimmt hatten, wurde dieser nun also auch von den Europaabgeordneten akzeptiert. Bevor das Regelwerk in Kraft treten kann, müssen jetzt noch die EU-Kommissare zustimmen. Hiermit wird Ende Oktober gerechnet. Die Zustimmung gilt als sicher. Sofern der Zeitplan eingehalten wird, können im April 2012 die neuen europäischen Bestimmungen für die Pilotenlizenzen rechtskräftig werden. Zu den Neuerungen des EU-FCL gehört die Einführung der Light Aircraft Pilot License (LAPL), welche die nicht JARFCL-konformen, nationalen Lizenzen ersetzen wird. Nationale Lizenzen, z.B. die PPL-N, werden in Zukunft mit Ausnahme der UL-Scheine, nicht mehr ausgestellt. Bestehende nationale Lizenzen werden allmählich auf LAPLs umgestellt. An einem Tauglichkeitszeugnis für Halter einer LAPL wird z. Z. noch gearbeitet. Der ursprüngliche Vorschlag, eine spezielle Fluglehrerlizenz für die LAPLAusbildung zu schaffen, wurde nicht getragen. Jedoch wird in den neuen FCL-Regeln von Fluglehrern, die ausschließlich in der LAPL Schulung tätig sind, kein theoretisches CPL-Wissen gefordert, das für den Erwerb einer kommerziellen Pilotenlizenz notwendig wäre. Dies dürfte insbesondere für die Motorflugausbildung im Verein vorteilhaft sein. Quelle: DAeC.de Erweiterungslehrgang auf PPL-A(national)-Lehrer Wir werden Anfang März 2012 ein Umschulwochenende für Segelfluglehrer 6

mit Lehrberechtigung TMG auf die Lehrberechtigung PPL-A(N) anbieten. Voraussetzung ist, dass die Kandidaten neben dem GPL mit Lehrberechtigung und TMG die Motorfluglizenz PPLA(N) bis 2 t oder JAR-FCL und wenigsten 200 Stunden auf TMG inklusive mindestens 30 Stunden auf SEP haben (siehe § 88a LuftPersV). Danach besteht dann die Möglichkeit der Umschreibung in die Lehrberechtigung für den LAPL. Damit kann dann Grundausbildung auf TMG oder SEP für den LAPL gemacht werden.

Kurzvorstellung unserer wichtigsten Lizenzen Es gibt dann keine registrierten Flugschulen und FTO’s mehr, sondern nur noch ATO’s. Die Lizenzen werden auf zwei Ebenen geregelt, die Grundlizenz LAPL und die jeweilige ICAO-Lizenz. Die EASA stellt die neuen „Lizenz-Paare“ für die Motorfluglizenz „LAPL(A)“ und „PPLA“, die Segelfluglizenz „LAPL(S)“ und „SPL“, die Ballonlizenz „LAPL(W)“ und „BPL“, sowie die Luftschifflizenzen vor und bindet neu die Berechtigungen für Luftfahrzeug – und Bannerschlepp, Kunstflug und die Bergflugberechtigung in das Regelwerk ein. PPL-A, früher JAR-FCL, ist zu nahezu 100% übernommen worden. Das heißt, hier werden 45 Stunden auf Motorflugzeugen (SEP) oder Reisemotorseglern (TMG) inklusive Funknavigation für die Ausbildung gefordert. Die Verlängerung erfolgt über 12 Stunden auf SEP oder TMG und jetzt plus einem einstündigen Übungsflug mit Fluglehrer. Dieser darf die Verlängerung der Klassenberechtigung/en nicht mehr in der Lizenz eintragen, sondern

nur die zuständige Behörde. Die Umschreibung der alten JAR-FCL Lizenzen dürfte somit problemlos erfolgen. Für die LAPL(A) werden 30 Stunden Ausbildung ohne Funknavigation auf SEP oder TMG verlangt. Die Lizenz gilt „nur“ innerhalb der EU-/EASA-Staaten nichtgewerblich bis maximal zwei Tonnen. Zur Mitnahme von Gästen müssen nach Lizenzerwerb 10 Stunden auf SEP oder TMG geflogen werden. Die Verlängerung erfolgt wie der PPLA (siehe oben). Fehlende Stunden und Starts können durch eine Befähigungsüberprüfung oder durch Flüge mit Fluglehrer oder Flugauftrag ersetzt werden. Die Umschreibung der alten PPL-A(N) auf LAPL(A) dürfte kein Problem darstellen. Eventuell gibt es Einschränkungen ohne Sprachbefähigungsnachweis. Für den LAPL(S) Segelflug sind während der Ausbildung 15 Stunden und 45 Starts zu fliegen. Die Lizenz gilt für nichtgewerbliche Tätigkeit. Um Gäste mitnehmen zu dürfen, müssen 10 Stunden oder 30 Starts nach Lizenzerwerb geflogen werden. Die Verlängerungskriterien sind 5 Stunden und 15 Starts inklusive 5 Starts pro Startart und 2 Starts mit Fluglehrer innerhalb der letzten 24 Monate. Fehlende Stunden und Starts können durch eine Befähigungsüberprüfung oder durch Flüge mit Fluglehrer oder Flugauftrag ergänzt werden. Für den SPL (Sailplane Licence) gelten dieselben Voraussetzungen wie für die LAPL(S). Zusätzlich muss das höhere Medical vorhanden sein. Die Lizenz kann kommerziell genutzt werden (Fliegen gegen Entgelt), wenn der Kandidat älter als 18 Jahr ist, mehr als 75 Stunden Luftsport in NRW November 2011


Verband ❘ Ausbildung

Hubertus Huttel oder 200 Starts nach Lizenz-erhalt hat und eine Befähigungsüberprüfung abgelegt hat. Die Verlängerungskriterien entsprechen denen der LAPL(S). Umschreibung der GPL auf SPL ist kein Problem. GPL hatte höhere Anforderungen. Für den LAPL(B) für Heißluftballone müssen 16 Stunden, davon 12 mit Flug-

lehrer, mit 20 Fahrten durchgeführt werden, sowie 10 Ballonfüllungen und eine Alleinfahrt von mindestens 30 Minuten unter Aufsicht eines Fluglehrers. Für die Verlängerung werden 6 Stunden inklusive 10 Starts und Landungen sowie eine Übungsfahrt mit Fluglehrer gefordert. Die Bedingungen können durch eine Befähigungsüberprüfung ersetzt werden oder durch Fahrten mit Lehrer oder unter Aufsicht ergänzt werden.

Die Verlängerungskriterien entsprechen denen der LAPL(B). Die Umschreibung der heutigen Lizenz dürfte keine Probleme bereiten.

Für die BPL gelten die Bedingungen der LAPL(B). Ist der Bewerber älter als 18 Jahre und hat mehr als 50 Stunden mit 50 Starts und Landungen gefahren, sowie die Befähigungsüberprüfung bestanden, darf er gewerblich tätig werden.

Verlängerung Segelfluglizenz gemäß § 41 LuftPersV „25 Starts“

Leistungsabzeichen in NRW Bis Anfang Oktober sind 19 Anträge auf Leistungsabzeichen eingegangen. Dabei waren ein Diplom für 1.000 km Flug und 750 km, sowie Gold-C, Diamanten und Silber-C – herzlichen Glückwunsch! Leider gab es bei einigen Flügen Probleme. Für die Leistungsabzeichen müssen die Flüge vorher mit der Aufgabe angemeldet werden, es sei denn, der Zielpunkt oder Wendepunkt liegt außerhalb des Kreises für die geforderte Mindestkilometerzahl. Beispiel: 50 Kilometer für Silber-C. Fall 1: Der Flug mit einem Streckenabschnitt von 52 km liegt innerhalb des Kreises mit einem Radius von 50 Kilometern. Hier muss der Flug mit der Aufgabe angemeldet werden. Fall 2: Der Wendepunkt oder

Luftsport in NRW November 2011

Landepunkt liegt außerhalb des 50 km Kreises. Hier zählt die freie Strecke für die Silber-C. Weiter muss für die Auswertung, insbesondere der Höhe, das Aufzeichnungsgerät kalibriert sein und die „Kurve“ zur Auswertung mit eingeschickt werden. Unter DAeC „ http://www.daec.de/se/ down.php“ kann die PowerPoint Präsentation zu den Leistungsabzeichen von Howard Mills herunter geladen werden. Achten wir darauf, dass die Flüge regelkonform dokumentiert werden. Dann können die tollen Leistungen auch durch Aushändigung der Leistungsabzeichen und in der lokalen Presse gewürdigt werden. HH

Bei allen Lizenzen besteht gegebenenfalls das Problem der kalten Enteignung, wenn sie die Voraussetzungen (Stunden, Starts) zur Mitnahme von Gästen sowie der Mitnahme bei Selbstkostenflügen noch fehlt. Mit alter Lizenz durften bis maximal drei Gäste zu Selbstkostenflügen mitgenommen werden. Wir werden nach Verabschiedung genauer berichten. HH

„Laut Stellungnahme des BMVBS vom 5.8.2011 zu den unterschiedlichen Interpretationen des §41 Abs.2 LuftPersV gilt folgende Auslegung: Die nachzweisenden 25 Starts und Landungen können nur auf Segelflugzeugen oder Segelflugzeugen mit Hilfsantrieb erbracht werden. Die nachzuweisenden 5 Windenstarts können auch auf Reisemotorseglern geflogen werden. Diese Starts können dann jedoch nicht auf die nachzuweisenden 25 Starts und Landungen angerechnet werden. Demnach gilt die alte Auslegung, dass auch Starts auf Reisemotorseglern angerechnet werden, nicht mehr. Bitte darauf achten, dass die Segelflugpiloten die Starts erbringen. Fehlende Starts können mit Fluglehrer oder Flugauftrag erbracht werden. Diese sind im Flugbuch durch den Segelfluglehrer zu bescheinigen. HH 7


Verband

Termine für Technische Lehrgänge 2011/2012 des DAeC LV NRW e.V. Bez.

Module

Termine

Ort

WA-11/08 Zellenwart FVK Bauweise

05./06.11.2011

Troisdorf

12./13.11.2011

150,00 E Bereits ausgebucht!

WL-11/09 Werkstattleiter FVK Bauweise

26./27.11.2011

Troisdorf

230,00 E

03./04.12.2011

10./11.12.2011

FR-11/10

12./13. 11.2011

Leverkusen

170,00 E

Arnsberg

180,00 E

Fallschirmwart

19./20.11.2011

26./27.11.2011

MO-11/11

Motorenwart

19./20.11.2011

O-320, O-360, O-200, C90 (max. 3 Triebwerke)

26./27.11.2011

WA-12/01 Zellenwart Holz- und

14./15.01.2012

Gemischtbauweise

21./22.01.2012

Paderborn Lippstadt 150,00 E Bereits ausgebucht!

FB 12/02

Fortbildung (FB)

28.01.2012

Paderborn Lippstadt

25,00 E

GM 12/03 Grundmodul (GM)

28.01.2012

Paderborn Lippstadt

35,00 E

MO 12/04 Motorenwart

04./05.02.2012

Paderborn Lippstadt

180,00 E

O-320, O-360, O-200, HM 50x, SH 14

11./12.02.2012

(max. 3 Triebwerke) Aachen

230,00 E

Aachen

150,00 E

Geilenkirchen

180,00 E

WL-12/05 Werkstattleiter FVK Bauweise

14./15.01.2012

21./22.01.2012

28./29.01.2012

WA-12/06 Zellenwart FVK Bauweise

21./22.2012

28./29.01.2012

MO-12/07 Motorenwart

28./29.01.2012

04./05.02.2012

O-320, O-360, O-200, C90 (max. 3 Triebwerke)

Achtung: Alle Lehrgangsgebühren verstehen sich ohne Unterkunft und Verpflegung

Anmeldung für Technische Lehrgänge: Anmeldeformulare bitte telefonisch bei Frau Claus anfordern! DAeC LV NRW e.V. Frau Claus Tel. 0203/77844-21 · Fax 0203/77844-44 E-mail: Claus@aeroclub-nrw.de

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Preis

Fragen zu Inhalten oder Voraussetzungen zu den Lehrgängen beantwortet: DAeC LV NRW e.V. Prüforganisation Ulf Calsbach -Betriebsleiter DE.MG.0501 -Betriebsleiter DE.MF.0501 -Prüfleiter LTB II-B12Tel. 0203/77844-22 · Fax 0203/77844-44 E-mail: Pruefleitung@aeroclub-nrw.de

Luftsport in NRW November 2011


Verband ❘ Recht

Mitnahme von Fluggästen (Teil 2) Rufen wir uns zur weiteren (Fortsetzung aus „Luftsport“ 2011 Heft 3) Betrachtung der „Haftung bei Gastflügen“ noch einmal deren gesetzlichen Ausgangspunkt in Erinnerung, nämlich § 45 LuftVG: „Wird ein Fluggast an Bord eines Luftfahrzeuges oder beim Ein- und Aussteigen getötet, körperlich verletzt oder sonst gesundheitlich geschädigt, so ist der Luftfrachtführer verpflichtet, den Schaden zu ersetzen. Das Gleiche gilt für den Schaden, der an Sachen entsteht, die der Fluggast an sich trägt oder mit sich führt.“

Wie nun wird man Fluggast? Indem man mit dem Luftfrachtführer einen Beförderungsvertrag abschließt. Dieser ist indessen im Gesetz nicht definiert. Der Begriff taucht lediglich auf in § 33 Abs. 1 LuftVG und in der Überschrift zu den §§ 44 ff. LuftVG („Haftung aus Beförderungsvertrag“). Allgemein versteht man darunter eine Vereinbarung zwischen zwei Parteien, von denen die eine der anderen verspricht, sie von einem bestimmten Startort zu einem bestimmten Landeort zu befördern, während diese Person, eben der Fluggast, dem Luftfrachtführer hierfür in der Regel ein bestimmtes Entgelt zu zahlen verspricht. Zwingende Voraussetzung ist die Zahlung eines solchen Entgelts allerdings nicht, erst recht nicht eine Gewerbsmäßigkeit der Luftbeförderung. Natürlich stellt eine solche gewerbsmäßige Beförderung von Fluggästen im Linien- wie im Charterverkehr durch die Luftverkehrsgesellschaften den weitaus größten Teil der Beförderungsverträge dar. Ebenso wird man für die Luftsportvereine feststellen dürfen, dass dort die Beförderung von Fluggästen gegen Zahlung eines Geldbetrages, dessen Höhe sich regelmäßig am Typ des verwendeten Luftfahrzeugs und der Flugdauer, mitunter möglicherweise aber auch an anderen Kriterien (Was nehmen die Nachbarvereine?) orientiert, mithin gegen „klassisches“ Entgelt erfolgt. Die Rechtsprechung will es Luftsport in NRW November 2011

dabei aber nicht belassen. Sie hat den Entgeltbegriff sehr weit gefasst. Im Ergebnis geht sie immer dann von einem (Luft-)Beförderungsvertrag aus, wenn ein gewisser Zusammenhang zwischen dem Geben und Nehmen der konkreten Luftbeförderung erkennbar ist, etwa weil der beförderte Fluggast dem Verein „anderweitig etwas Gutes getan hat“, z.B. durch Erbringen von Handwerksleistungen am Clubheim, Mähen des Flugplatzes oder durch eine Geldspende bzw. gar Sponsoring. Weil hier gleichsam eine Gefälligkeit mit einer anderen beantwortet wird, spricht man vielfach auch von einem sog. Gefälligkeitsvertrag, der dann aber eben (auch) Beförderungsvertrag im Sinne der §§ 44 ff. LuftVG ist. Damit wird deutlich, dass für die Annahme einer regelrechten Unentgeltlichkeit, einer „puren Gefälligkeit“, so gut wie kein Raum bleibt und damit als „Kehrseite der Medaille“ ebenso wenig für eine vorherige Enthaftungsmöglichkeit in diesen Fällen. Bei einer entgeltlichen oder geschäftsmäßigen Luftbeförderung ist seine solche ohnehin nicht möglich (§ 49 c LuftVG). Es ist gerade Sinn und Zweck der Rechtsprechung, Personen, die in einem Luftfahrzeug mitgenommen werden, so weit wie möglich dem Regime der §§ 44 ff. LuftVG zu unterstellen. Den Grund hierfür wiederum kennen wir bereits aus dem ersten Teil dieser Darstellung: Es ist die allein durch den Nachweis

von Mitverschulden einschränkbare, ansonsten aber eben uneingeschränkte Haftung für den eingetretenen Schadenserfolg bis zu einer Höhe von (nunmehr) 113.100,00 SZR (per 21.10.2011 = 129.612,60 EUR) und die sich daran anschließende, der Höhe nach unbeschränkte Haftung des Luftfrachtführers für vermutetes Verschulden, woraus dieser sich mit ihm zukommender Beweislast nur dadurch befreien kann, dass er beweist, dass der Unfall unter keinen Umständen hätte verhindert werden können. Die vorstehenden Ausführungen machen aber auch deutlich, dass derjenige Passagier an Bord auch dann nicht etwa rechtlos dastünde, wenn er „aus rein ideeller Dankbarkeit“ mitgenommen worden ist, d.h. aus reiner Gefälligkeit, ohne dass man die folglich soeben beispielhaft aufgezeigten Kriterien eines Gefälligkeitsvertrages feststellen kann. Denn auch in diesem Falle ist der Luftfrachtführer nicht etwa „aus der Haftung heraus“, sondern er haftet nach allgemeinen Vorschriften, und d.h. insbesondere nach § 823 BGB, dessen Abs. 1 lautet: „Wer das Leben, den Körper, die Gesundheit oder das Eigentum eines anderen widerrechtlich verletzt, ist dem anderen zum Ersatz des daraus entstehenden Schadens verpflichtet“. Es erfordert dann aber eben des Nachweises schuldhaft rechtswidrigen Verhaltens 9


Recht

des Beförderers. Zwar muss man auch insoweit feststellen, dass sich hinsichtlich der weit überwiegenden Zahl der Flugunfälle ein schuldhaftes Verhalten des Beförderers feststellen lässt. Auch diese Haftung aus § 823 BGB ist allerdings als „persönliche gesetzliche Haftpflicht“ grundsätzlich durch eine abgeschlossene Passagier-Haftpflichtversicherung/CSL-Versicherung gedeckt. Wie aber ist es nun, wenn etwa Vereinsmitglieder einen gemeinsamen Flug im Doppelsitzer unternehmen? Der Bundesgerichtshof hat ausgeführt, dass „es an einem Beförderungsvertrag fehlt, wenn der Flug zum Zwecke der Ausübung des Flugsports angetreten wurde. Steht die flugsportliche Betätigung ganz im Vordergrund, während die Beförderung nur einen zwar notwendigen, aber unselbständigen Faktor für diesen Bestimmungsgrund darstellt, entsprechen die diesen Flügen zugrundeliegenden Rechtsbeziehungen in aller Regel nicht der Pflichten- und Risikozuordnung eines Beförderungsverhältnisses. Und wenig später heißt es in dem insoweit grundlegenden Urteil des BGH vom 15.03.2005 (VI ZR 356/03), ein Beförderungsvertrag im Sinne der §§ 44 ff. LuftVG sei „nur dann gegeben, wenn das Interesse des Flugzeuginsassen hauptsächlich darin besteht, in der Luft befördert zu werden, sei es um zu einem anderen Ort zu gelangen oder wie bei einem Rundflug auch nur in den Luftraum zu kommen, um etwa eine besondere Höhensicht zu erhalten oder … ein besonderes Fluggefühl zu erfahren.“ Aus diesem Grunde hat der BGH in jenem Urteil auch einem „Schnupperer“ die Berufung auf die erleichterten Haftungsvoraussetzungen der §§ 44 ff. LuftVG versagt: „Der wesentliche Zweck der Beförderung muss somit darin liegen, dem Fluggast den Nutzen einer Ortsveränderung – sei es auch nur in der Höhe – und/oder ihm einen fliegerischen Genuss zu verschaffen, der sich aus dem Gefühl des Fliegens selbst ergibt. Nur bei einer solchen Konstellation begibt sich der Fluggast hinsichtlich der technischen Bewälti10

gung in die Obhut des Luftfrachtführers und sieht das letztere zugleich als seine vertragliche Aufgabe an, vollumfänglich für die technische Bewältigung des Fluges Sorge zu tragen, um den Fluggast die Vorteile des Fliegens zu verschaffen.“ Das erscheint bei Flügen zweier Vereinskameraden in der Regel eher fraglich; das jedenfalls dann, wenn beide gleich lizenziert sind, möglicherweise aber eben auch dann, wenn ein Flugschüler sich, etwa beim NachHause-Flug“ auf Anerbieten „mal hinten mit hereinsetzt“. Auch hier galt und gilt allerdings, dass damit ein solches Vereinsmitglied nicht schutzlos war; denn auch insoweit kommen selbstverständlich die allgemeinen Vorschriften über die Haftung aus dem Vertrag, der dann natürlich kein Beförderungsvertrag im Sinne der §§ 44 ff. LuftVG ist, oder - wohl überwiegend – Delikt, insbesondere also diejenige aus §§ 823 ff. BGB in Betracht, aber eben mit dem Erfordernis, dass hier ein schuldhafter Verstoß des Piloten gegen gesetzliche Vorschriften bzw. gegen „allgemeine Grundsätze der Flugkunst“, so formulierte schon das Reichsgericht, als Haftungsvoraussetzung nachzuweisen ist. Hier ist insbesondere die Einhaltung nicht nur er LuftVO, sondern auch der S.B.O dringend zu empfehlen, welcher hier gleichsam die Wirkung einer DINNorm des Segelfluges zukommt. Dabei war es bislang auch so, dass für solcherlei Beförderungsfälle dem Piloten Versicherungsdeckung aus einer Passagier-Haftpflicht – bzw. CSL-Versicherung gewährt wurde und dem mitfliegenden Vereinsmitglied Passagierstatus zugebilligt wurde. Das mit Blick auf die auch in anderen versicherungsrechtlichen Zusammenhängen wie etwa im Unfallversicherungsrecht geltende Definition des Fluggastes, wonach diesen Status derjenige inne hat, der „nicht zum fliegenden Personal oder zum Flugplatzpersonal zählt“ (vgl. BGH a.a.O.). Und hier nun ist in letzter Zeit festzustellen, dass versicherungsseitig versucht wird, der

vorbeschriebenen Fluggastdefinition des BGH in solchen Fällen Geltung zu verschaffen und damit eine Haftung aus Beförderungsvertrag abzulehnen mit der Begründung, dass hier im Hinblick auf das mitgenommene Vereinsmitglied keine wirkliche „Obhutsübernahme“ im Sinne der soeben beschriebenen Rechtsprechung des BGH vorliege. Es bleibt abzuwarten, ob dieser bald Gelegenheit haben wird, seine Ausführungen diesbezüglich zu präzisieren oder zu erweitern. Es dürfte sich jedenfalls empfehlen, beim Versicherer nach Art und Umfang des bestehenden Versicherungsschutzes bei der Mitnahme von Vereinsmitgliedern vorsorglich „nachzuhaken“, zumal sich mit der Beantwortung dieser Frage diejenige nach der Geltung von Verzichtserklärungen zwingend verbindet, denn diese gelten bekanntlich dann nicht, wenn das betreffende Risiko versichert ist. Der DAeC LV NRW e.V. hat deshalb bereits vorsorglich seine Rahmenvereinbarung zur „Vereinshaftpflichtversicherung“ entsprechend ausgerichtet. Zum Schluss noch ein wichtiger Hinweis: Eine Haftung aus Luftbeförderungsvertrag muss innerhalb einer Ausschlussfrist von (nur) 2 Jahren geltend gemacht werden; erforderlichenfalls ist innerhalb dieser Frist Klage zu erheben, um die Verjährung zu unterbrechen.

Detlev Dierkes Rechtsanwalt

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DAeC

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Daniela Blobel Luftsportjugend ❙ Bildungs- und Erholungsmaßnahmen ❙ Jugendveranstaltungen ❙ Jugendleiter ❙ Lehrgänge/Fahrten Tel.:02 03 / 7 78 44 - 31 blobel@aeroclub-nrw.de

Duisburg-Hauptbahnhof Weiterfahrt mit der S-Bahn (S1) Dortmund-Düsseldorf in Richtung Düsseldorf, Haltestelle „Schlenk“ oder Duisburg-Hauptbahnhof Weiterfahrt mit der Bus-Linie 923 oder 944 Richtung Großenbaum, Haltestelle Sportschule Wedau Für die Benutzer mit dem PKW Aus Richtung Norden/Nord-Ost A 3 und A 2 aus Richtung Emmerich/ Arnheim (NL) und Hannover über Autobahnkreuz Duisburg-Kaiserberg in Richtung Köln bis Ausfahrt Duisburg-Wedau, dann Richtung Sportpark Wedau. Aus Richtung Osten A 40 aus Richtung Essen/Dortmund über Autobrahnkreuz Duisburg, dann A 59 Richtung Düsseldorf (bzw. Duisburg-Süd), Abfahrt Wanheimerort. Unten links, die nächste Straße (Ampel) rechts und dann an der nächsten Ampelkreuzung wieder links. A 42 (Emscherschnellweg) aus Richtung Gelsenkirchen/Dortmund bis Autobahnkreuz Duisburg-Hamborn, dann A 59 Richtung Düsseldorf (bzw. Duisburg-Süd), Abfahrt Wanheimerort. Unten links, die nächste Straße (Ampel) rechts und dann an der nächsten Ampelkreuzung wieder links. Aus Richtung Süden A 3 aus Richtung Düsseldorf/Köln/ Frankfurt bis Abfahrt Duisburg-Wedau, dann Richtung Sportpark Wedau. Aus Richtung Westen A 40 aus Richtung Krefeld/Venlo (NL) bis Autobahnkreuz Duisburg, dann A 59 Richtung Düsseldorf (bzw. Duisburg-Süd), Abfahrt Wanheimerort, unten links, die nächste Straße (Ampel) rechts und dann an der nächsten Ampelkreuzung wieder links.

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DAeC Verband

Nationalmannschaftstreffen in Frankfurt

Die Nationalmannschaften aller Klassen trafen sich in Frankfurt Das diesjährige Nationalmannschaftstreffen im Streckensegelflug fand vom 7.- 9. Oktober in der Landessportschule Hessen in Frankfurt statt. Neben den neuformierten und nun bestätigten Nationalmannschaften der FAI Klassen waren auch die Junioren- und Frauennationalmannschaften eingeladen. Die Themen waren im gemeinsamen Teil eher administrative. Es ging zum einen um den Aufbau und die Strukturen des DAeC und der Buko Segelflug, und zum anderem sind die Neuigkeiten aus dem IGC Büro, (die internationalen Spielregeln), bekannt gegeben worden. Die Themen Anti-Doping und Ehrenkodex nahmen einen sehr großen Stellenwert ein, werden sie doch immer wichtiger in unserer Sportwelt. In den einzelnen Gruppen ging es um die Nachbereitung der vergangenen Welt- und Europameisterschaften. Die Trainingslager und verschiedenen Trainingsmaßnahmen wurden durchgesprochen, und auch die Vorbereitung der beiden Übersee-Weltmeisterschaften wurde fortgesetzt. Zu diesem Thema traf man sich schon an einem gesonderten Wochenende in Langenselbold. Die Logistik für die Weltmeisterschaften im August 2012 in Uval12

de, Texas, USA und im Januar 2013 in Chavez, Argentinien scheinen eine besondere Herausforderung zu werden. Alle Vorbereitungen laufen jetzt schon auf Hochtouren und werden sicherlich auch den ganzen Winter in Anspruch nehmen. Wir sind dabei auf einem guten Weg. Das Gesellige am Abend kam bei dem

Treffen in Frankfurt selbstverständlich nicht zu kurz. Erfahrungen vieler gemeinsamer Wettbewerbe wurden ausgetauscht, von schönen und weniger schönen Erlebnissen der Vergangenheit wurde berichtet. Alles in allem: Ein gelungenes Wochenende. Sue Kussbach

Nationalmannschaftstreffen in Langenselbold zur WM-Vorbereitung Luftsport in NRW November 2011


Verband DAeC

Beauftragung verlängert Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) hat die Beauftragungen der Luftsportverbände für weitere fünf Jahre verlängert. Damit sind für die Zulassung und Lizenzen der DAeC zusammen mit dem Deutschen Ultraleichtflugverband für Ultraleichtflug, mit dem Deutschen Fallschirmsport Verband für Fallschirmsport, mit dem Deutschen Modellflieger Verband für Modellflug und der Deutsche Hängegleiterverband für Drachen und Gleitschirmflug zuständig. Dem DAeC wurden bereits 1993 die ersten „hoheitliche Aufgaben im Zusammenhang mit der Nutzung des Luftraums durch Luftsportgeräte“ übergeben. Für die Hersteller von Luftsportgeräten, Schulen und Luftsportler bedeutet das: Für UL-Zulassungen und Berechtigungen sind

nicht die Regierungspräsidien oder das Luftfahrt-Bundesamt zuständig, sondern das Luftsportgeräte-Büro (LSG-B) des DAeC oder die anderen beauftragten Verbände. Die Zusammenarbeit des BMVBS und dem Luftfahrt-Bundesamt als Fachaufsicht mit den Beauftragten hat sich bewährt. Ein Vorteil ist es, dass das LSG-B und die Verbände intensiv mit ihrem Sport vertraut sind. Die Mitarbeiter im LSG-B wissen, wie Luftsportler und ihre Vereine ticken. Das Luftrecht, die Verordnungen und Bestimmungen sind aber selbstverständlich auch für alle Beauftragten verpflichtend. Sonderregelungen und Erleichterungen für DAeC-Sportler gibt es leider nicht, Neutralität wird von BMVBS und LBA gefordert. DAeC

SPORT-AUDIT LUFTSPORT

Verlängerung bewilligt Das Umweltbundesamt hat den Förderzeitraum für die bundesweite Einführung des Sport-Audit Luftsport verlängert. Damit steht Denise Kluge als Ansprechpartnerin den Luftsportvereinen bis zum 29. Februar 2012 zur Verfügung. Ursprünglich sollte das Programm am 31. August 2011 auslaufen. Der DAeC hatte die Verlängerung, die nun bewilligt wurde, beantragt. Im Sommer 2010 hatte das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit die notwendigen Mittel zur Verfügung gestellt. Das Projekt einschließlich der Personalkosten wird aus dieser Förderung bezahlt. Um die Teilnahme am Projekt und das Ausfüllen der Unterlagen zu vereinfachen, wurde der Wunsch nach Luftsport in NRW November 2011

einer papierfreien Lösung zum Bearbeiten der Basischecks geäußert. Im Zusammenhang mit einer Datenbank, die die Verwaltung von teilnehmenden Vereinen und Auditoren erleichtern soll, ist der Basischeck zum Online-Ausfüllen entstanden. Vereinen wird hier die Möglichkeit geboten, die Fragebögen direkt am PC zu bearbeiten, Nachweise, wie Fotos, hochzuladen und alles abzuschicken. Zugang erhalten registrierte Nutzer der projekteigenen Homepage www.sport-audit-luftsport.de über den Button „Interner Bereich“. Um das Projekt auch zukünftig zu unterstützen, haben schon einige Landessportverbände, wie der DAeC LV NRW, die weitere finanzielle Förderung teilnehmender Vereine zugesagt. DAeC

Was wird aus den nationalen Lizenzen? Am 8. April 2012 werden, die Zustimmung der EU-Kommissare vorausgesetzt, die neuen Vorschriften für europäische Lizenzen in Kraft treten. Regelungen für die nationalen, nicht JAR-FCL-konformen Lizenzen sind für Deutschland noch nicht festgelegt. Es ist zu erwarten, dass sich die geplante Einführung der Light Aircraft Pilot License (LAPL)noch verzögert. Am 30. September trafen sich Vertreter der Landesluftfahrtbehörden sowie der zivilen und militärischen Luftfahrt im Luftfahrt-Bundesamt, um sich über die neuen EASA-Bestimmungen und die Umsetzung der nationalen Regelungen zu informieren. Während die Vorschriften für die europäischen Lizenzen bereits veröffentlicht sind (vgl. http://www.daec.de/themen/eu_fcl. php), gibt es noch keine Bestimmungen für die Übergangsregelungen der bislang nationalen Lizenzen in EUkonformes Recht. Für die Einführung des Light Aircraft Pilot Licence (LAPL), der in Deutschland möglicherweise den PPL-N ersetzen wird, gibt es noch keine Entwürfe, geschweige denn einen Einführungstermin. Auch die MedicalVorschriften für LAPL-Inhaber sind noch in Diskussion. Im November 2011 soll ein erstes Treffen der zuständigen Abteilung im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) mit den Vertretern der Allgemeinen Luftfahrt stattfinden. Bis zum Abschluss der Arbeiten durch das BMVBS ändert sich für die Piloten mit nationalen Lizenzen für Motorflugzeug, Segelflugzeug und auch Reisemotorsegler nichts. Die Lizenzen für UL-Piloten sind von den Regelungen nicht betroffen. Sie sind nicht Bestandteil der EU-Gesetzgebung und liegen damit weiterhin ausschließlich in nationaler Verantwortung. DAeC

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Sicherheit Verband

Arbeitspapier Außenlandung Analyse: Die traurige Statistik der BfU ist wahrhaftig Grund genug, dass wir uns mit diesem Thema intensiver beschäftigen! Außenlandeunfälle Juli 2010: 1 Sicherheitslandung bei Triebwerkstörung, Fahrwerkschaden ohne Verletzte 12 Außenlandeunfälle, 3 tödlich Verletzte, 3 schwer Verletzte, 1 leicht Verletzter

Ablauf: Die Außenlandung beginnt im Kopf schon vor dem Start. Wer sich unter Beweisdruck setzt, „heute muss aber eine große Strecke geflogen werden“, behindert sich bereits dadurch selbst mental. Nie sollte der Segelflieger unter Stress wie Zeitdruck, Ärger oder nach Streit auf Strecke gehen. Die notwendige Selbstsicherheit und Ruhe fehlt. Zum Überlandflug selbst, der ja (auch in der Erinnerung) schön und ergebnisreich sein soll: Der Streckenflug muss gut vorbereitet sein, navigatorisch (wer sich verfranzt, säuft schneller ab), aber auch in Bezug auf Bodenbeschaffenheit und -strukturen, auf Thermikerwartung, jahreszeitlichen Bewuchs und auf Landemöglichkeiten. Eine alte Weisheit sagt, dass der Flug grundsätzlich nur noch die Kontrolle der Vorbereitung sein darf. Dass dabei aktuelles und entsprechend bearbeitetes Kartenmaterial, eventuell auch Außenlandekataloge, an Bord sind, bedarf keiner besonderen Erwähnung. Der Höhenmesser wird im Vorflugcheck korrekt eingestellt. (QNH, nicht QFE). Dasselbe gilt für den Rechner. 14

Die Updates der Luftraumstrukturen sind eingespielt, auch ist unbedingt nachzuprüfen, welche Sicherheitshöhe für den Endanflug eingespeichert ist, oder womöglich keine? Um das geplante Ziel zu erreichen, muss der Überlandflieger versuchen, schnell zu sein. Das bedeutet, dass er möglichst nur starke Bärte auskurbelt. Dabei darf er aber keinesfalls versäumen, den „Anschluss nach oben“ zu bewahren. Das Vorankommen hat zwar Priorität, doch darf die Sicherheit keinesfalls vernachlässigt werden. Je unwirtlicher die Landschaft ist, das heißt, je weniger Außenlandegelände vorhanden sind, desto eher muss der Segelflieger seine Landung vorbereiten. Die nachstehend auf-

Idealtypischer Entscheidungstrichter für eine Außenlandung – Unterteilung in drei Phasen Luftsport in NRW November 2011


Sicherheit Verband

gezeigten Höhen sind Durchschnittswerte für eine Art „Entscheidungstrichter“: π Phase 1 (gelb): Ab 700 Meter GND kein Einflug in unlandbares oder unbekanntes Gelände π Phase 2 (orange): In 400 Meter und darunter muss er sich für ein bestimmtes Feld entschieden haben und darf nur weiterfliegen, wenn er sicher ist, sich dadurch nicht zu gefährden. π Phase 3 (rot): Ab 200 Meter bleibt er an seinem ausgesuchten Landefeld und darf dieses nur verlassen, wenn in seiner unmittelbaren Nähe deutlich Thermik angezeigt wird, beispielsweise durch Greifvögel oder ein steigendes Segelflugzeug. Ist das nicht der Fall, leitet er eine schulmäßige Platzrunde mit Landeeinteilung ab Position in zirka 150 Meter Höhe ein. Von dem Augenblick an, in dem der Segelflieger in 700 Meter Höhe beginnt, eine eventuell bevorstehende Außenlandung vorzubereiten, muss er für die Auswahl seines Landefeldes sorgfältig: π Windrichtung und Windstärke beobachten, π Oberfläche, Neigung (Gegenhanglandungen mit Rückenwind sind Hangablandungen mit Gegenwind vorzuziehen) und Bewuchs des ausgewählten Feldes beurteilen, π Hindernisfreiheit auf dem Feld selbst und im Anflug überprüfen.

darf vor ihnen bis unter ihre Oberkante angedrückt werden, um dann hochzuziehen (Parabelflug), sofort wieder deutlich nachdrücken. π Das Aufsetzen erfolgt am vorgesehenen Punkt. Nicht auf Hindernisse zurollen. π Vorbereitung zu (gewolltem) Ringelpiez, Höhenruder gedrückt. Schon zuhause die Durchführung mit dem Betriebshandbuch für die entsprechenden Ruderausschläge überlegen. Ist das Segelflugzeug mit Einziehfahrwerk ausgerüstet, wird dieses auch grundsätzlich bei Landungen auf rauen unebenen Oberflächen ausgefahren. Bei GFK-Segelflugzeugen befindet sich die Sitzschale in nur geringem Abstand über der Rumpfschale. Jeder größere Stein ist in der Lage, die Außenschale zu durchschlagen. Selbst wenn das ausgefahrene Fahrwerk bei der Landung stark beschädigt wird, absorbiert es jedoch Energie. Diese Maßnahme hilft, das Risiko von Rückenwirbelverletzungen erheblich zu reduzieren.

Ist die Entscheidung in rund 200 Meter Höhe endgültig gefallen, muss der Segelflieger den Landeanflug fortsetzen und sich selbst nicht blockieren, indem man darüber nachdenkt, ob die jetzige Situation durch andere Entscheidungen hätte abgewendet werden können: Position anfliegen, die weit genug querab vom vorgesehenen Aufsetzpunkt zu wählen ist und dort - wenn gegeben – das Fahrwerk ausfahren. Ab hier keine Thermikkreise mehr fliegen. π der Schlüssel zur zielgenauen Landung liegt im ausreichend langen Queranflug (hier nochmals Wind und Landegelände überprüfen) π in 80 bis 100 Meter Höhe zum Endteil einkurven, dabei Bremsklappen kurz einfahren (größere aerodynamische Sicherheit bei Kurven in niederer Höhe) π wegen Aufregung nicht Hyperventilieren; auf ruhige und langsame (Aus)Atmung achten, langsam mit sich selbst sprechen (beispielsweise „Fahrt 100, Fahrwerk ausgefahren und verriegelt, Bremsklappen in Mittelstellung“… o.ä.) π Endanflug mit Bremsen und eventuell Seitengleitflug sorgfältig steuern, Anfluggeschwindigkeit diszipliniert einhalten! (gelbes Dreieck am Fahrtmesser plus Zuschlag für Wind und Turbulenz). Für die Landehilfen gilt: Halber Einsatz der Bremsklappen schafft Alternativen, man kann den Gleitweg verkürzen oder verlängern. π Hindernisse sollten möglichst mit der Geschwindigkeit des besten Gleitens überflogen werden. Nur im Notfall π die

Luftsport in NRW November 2011

Sichere Landeeinteilung aus der Draufsicht

Typische Fehler durch zu wenig Übung und zu späte Entscheidung 1. Direktanflug Viel zu spät befasst man sich mit der anstehenden Außenlandung konkret. Viel zu lange wird versucht, den rettenden Anschluss nach oben zu finden. Der letzte schwache Aufwind entwickelt sich aber nicht wie erwartet. Nach einem geeigneten Landefeld und Alternativen dazu hat man sich bisher noch nicht umgesehen. Im letzten Augenblick bietet sich weit entfernt ein gut aussehendes Landefeld an. Es ist aber nur noch im Direktanflug unter Ausnutzung des besten Gleitens zu erreichen. Ist der Gegenwind stärker oder verliert man durch starkes Fallen mehr Höhe als erwartet, reicht es nicht mehr zum Landefeld. Auch Kollisionen mit unerwartet auftauchenden Hindernissen sind dann manchmal das Ergebnis dieser verfehlten Strategie. Sicherheit bietet nur die richtige Landeeinteilung, wie zuhause am Heimatflugplatz! 15


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flacheren Anflugwinkels den geplanten Aufsetzpunkt, wenn möglich, weiter in die Landebahn legen). Steigt ein Segelflieger auf ein neues Muster um, muss er eine bestimmte Zahl von Flugstunden und Ziellandungen – je fünf haben sich in der Praxis bewährt – auf dem heimatlichen Flugplatz nachweisen, ehe er überland gehen darf.

Jede Landung, ob am Heimatflugplatz oder auf dem Acker, verläuft nach dem gleichen Prinzip. Die Abbildung systematisiert perspektivisch den Unterschied zwischen einer richtigen und einer falschen Landeeinteilung 2. Zu enge Einteilung Oft wird aus Unsicherheit, weil das richtige Abschätzen der Entfernung zum Landefeld nicht gelingt, die Position viel zu dicht an das Landefeld gelegt, welches dadurch im Gegenanflug außer Sicht gerät. Ohne Sicht auf das nun hinten liegende Landefeld, steigt die Unsicherheit über dessen Lage und verbleibende Resthöhe dahin. Eine verfrühte 180 Grad Kurve führt direkt in den Endanflug mit dem Ergebnis: Viel zu hoch, der Aufsetzpunkt liegt weit im Feld, die verbleibende Ausrollstrecke wird zu kurz. Manchmal gelingt noch ein gewollter Ringelpiez, doch Vorsicht: Oft ist eine Kollision mit Hindernissen an der hinteren Feldbegrenzung nicht mehr zu vermeiden. 3. Dringende Empfehlungen Keine Selbstvorwürfe oder „was wäre wenn Gedanken“ bei der Vorbereitung zur Außenlandung zulassen. Zu keinem Zeitpunkt, nie aufhören, selbst das Geschehen zu bestimmen und das Flugzeug aktiv zu fliegen! Im praktischen Flugbetrieb muss erlernt werden, bei den unterschiedlichsten Wetterlagen unter Einhaltung der vorgeschriebenen Landeeinteilung - Position mindestens 150 Meter Höhe - perfekte Ziellandungen auf dem Ausbildungsflugplatz durchzuführen. Eigenständiges Außenlandetraining auf dem Flugplatz: π Während Trainingsflügen Felder mit unterschiedlicher Oberflächenstruktur und Bewuchs hinsichtlich ihrer Eignung für Außenlandungen beurteilen. (Gegebenenfalls nach der Landung zu den betreffenden Feldern fahren und die Beurteilung aus der Luft am Boden vor Ort überprüfen). π Rückenwindlandungen (die Rückenwindkomponente soll 10 Kts nicht überschreiten). π Simulation von Landungen in hohem Bewuchs: Anflug wie für eine Ziellandung, jedoch mit eingefahrenen Bremsklappen und Minimalfahrt aufsetzen (wegen des 16

4. Überlebenswichtig für Motorflieger Mentales Training eines Motorausfalls in verschiedenen Flugsituationen: Genau, wie ein Segelflugpilot vor Beginn des Windenstarts sich die Maßnahmen und am besten auch Handgriffe für einen eventuellen Startabbruch jeweils nochmals ins Gedächtnis ruft, sollte dies auch der Motorpilot tun. Maßnahmen und simulierte Handgriffe einüben für Motorausfall: π nach der Halbbahnmarkierung, π k urz nach dem Abheben, π nach Überfliegen vom Ende der Startbahn (keinesfalls reflektorisch eine Umkehrkurve versuchen!), π im Querabflugteil, π im Überlandflug. Vor jedem Start, müssen die Möglichkeiten des Motorausfalls aktiv ins Gedächtnis gerufen, am besten in die Checkliste mit aufgenommen werden. Zumindest in der nahen Umgebung des Heimatflugplatzes ist es ein Muss, sich die verschiedenen Notlandefelder in der Platzrunde anzusehen, das Gefühl „ich muss unbedingt wieder zurück auf den Flugplatz“ durch sachliche Überlegungen dadurch unterdrücken lernen!

Außenlandeübungen im Gelände Übungsflüge mit Fluglehrer mit dem Motorsegler: Einsatzschwerpunkt in der Segelflugausbildung, aber auch während der gesetzlich vorgeschriebenen Übungsflüge. Man kann so gefahrlos die Auswirkungen von Fehlentscheidungen kennenlernen. Die Möglichkeit der Wiederholung - auch über verschiedenen Oberflächenstrukturen - gewährleistet einen schon bald erkennbaren Trainingseffekt. Achtung, das Gefährdungsrisiko bei diesen Übungen mit einkalkulieren! Nicht jedes geeignete Landefeld eignet sich auch zum Durchstarten. Es muss immer einen „Plan B“ geben, falls der Motor beim Durchstarten nicht regelgerecht funktioniert! Gegebenenfalls kann auch eine echte Außenlandung mit Fluglehrer im Doppelsitzer geflogen werden. Bei allen Übungen die Auflagen der zuständigen Luftfahrtbehörde einhalten.

Rechtliche Situation Eine Außenlandung bezeichnet die Landung eines Flugzeugs (auch eines Fallschirmspringers) außerhalb eines Flugplatzes. Auch eine Landung auf einem Flugplatz außerhalb seiner Betriebszeit stellt eine Außenlandung dar. Jede Luftsport in NRW November 2011


Sicherheit ❘ Jugend

Außenlandung bedarf einer Genehmigung; ausgenommen sind Segelflugzeuge sowie Hängegleiter und Gleitschirme auf einem Überlandflug und aus Sicherheitsgründen erforderliche Landungen. Eine Sicherheitslandung dient dazu, eine bevorstehende Notlage zu vermeiden. Diese ist gegeben, wenn aufgrund einer Luftsituation das Anfliegen eines Flughafens mit zusätzlichen, vermeidbaren Risiken verbunden wäre. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn ein zum Betrieb des Flugzeuges notwendiges Gerät Anzeichen eines bevorstehenden Ausfalls zeigt oder auch wenn dem Piloten schlecht werden sollte. Nach der Landung ist der Grundstückseigentümer zu ermitteln und über die Lage aufzuklären - insbesondere in versicherungstechnischer Sicht. Der Wiederstart nach einer Sicherheitslandung bedarf keiner Genehmigung und darf nicht behindert werden. Eine Notlandung unterscheidet sich von der Sicherheitslandung dadurch, dass eine Notlage eingetreten ist und ein sicherer Weiterflug nicht möglich ist. Sie muss der Luftfahrtbehörde angezeigt werden. Wiederstart nur nach Genehmigung. Die Vereine als Ausbildungsbetriebe müssen in der Lage sein, das Risiko bei Außenlandungen durch gute Ausbildung zu verringern. Bevor der Segelfluganfänger auf Strecke geht, muss er im theoretischen Unterricht aber auch in der praktischen Ausbildung gründlich vorbereitet werden. Dasselbe gilt aber auch für alle fertigen Scheininhaber, die innerhalb theoretischer Nachschulungen für das Thema sensibilisiert werden und dies dann bei Übungsflügen im Motorsegler praktisch mit Fluglehrer üben können. Für die praktische Übung mit Lizenzinhabern muss die Fluglehrer jedoch bei der Behörde eine individuelle Genehmigung zur Unterschreitung der Sicherheitsmindesthöhe beantragen. Für die Schülerübung steht das entsprechende Formular im Downloadbereich unter „Ausbildung“ „Formulare“ zur Verfügung.

Kleine Zusatz-Checkliste: π Hänger

hat TÜV, Reifen (Luft und Profil) sind O.K., alle Utensilien fürs Abrüsten im Hänger? π im Auto sind gute Straßenkarten, Autoschlüssel hinterlegen? π am Fallschirm ist ein Erste- Hilfe-Päckchen, beispielsweise mit Signalstift und Pfeife? π im Flugzeug ist ein Notfallpack? π unbenutzte Reservebatterie im Flugzeug? π das Handy ist ausgeschaltet in der Hosentasche, evtl. „SPOT-Gerät“ (Satellite Personal Tracker) mitführen? π in der Flugkarte sind alle in Frage kommenden Außenlandefelder farblich markiert und mit NN-Höhe versehen? π Außenlandekatalog griffbereit im Flugzeug? π Rückholer ist über beabsichtigten Flug informiert? π immer im Gleitwinkel eines (bekannten) Außenlandefeldes fliegen! π im Logger die „Nearest Airport“-Funktionen schnell abrufen können! π vor der Außenlandung „WWW-Check“, Wind-Wheels-Wires! π aus dem Rechner die aktuellen Koordinaten ablesen und übermitteln! π im Falle einer Notlandung Unfallort nicht verlassen! Nur mit einem Flugzeug, das man auch wirklich gut kennt, aus dem Gleitwinkelbereich des Flugplatzes fliegen. Text: Esther Schmalz (FI JAR-FCL SEP,TMG , GPL und UL) Abbildungen: Esther Schmalz, Martin Jost Fotos: Rolf Wagner sowie Aerokurier 01/2011, Seite 108 Literatur: Karl-Heinz Apel „Segelflug Praxis“

Fliegen mit Jugendlichen Bereits in 2010 hat die Fliegergemeinschaft Hangelar im Rahmen Ihrer Initiative „Gute Nachbarschaft“ mit großem Erfolg ein vielbeachtetes Fliegen mit behinderten Jugendlichen durchgeführt. Am Samstag, dem 15.10.2011 werden Schüler der Heinrich-HanselmannSchule, Förderschule des Rhein-SiegKreises, Förderschwerpunkt geistige Entwicklung, Gäste am Flugplatz sein und an Schnupperflügen teilnehmen. Luftsport in NRW November 2011

Oft können Jugendliche mit geistigen Einschränkungen nicht im gleichen Umfang wie ihre gesunden Mitmenschen an deren Aktivitäten teilnehmen. Ihnen bleibt in vielen Fällen nur die Rolle des Zuschauers. Die Fliegergemeinschaft möchte zeigen, dass es auch anders geht, stellt die Betroffenen bewusst in den Mittelpunkt und möchte mit ihnen gemeinsam die Grenzen des Machbaren erfahren.

Die am Flugplatz Hangelar beheimateten Piloten, Vereine und Unternehmen haben sich auch dieses Jahr in sehr umfangreichen Maße bereit erklärt, Rundflüge für Schüler der in Sankt Augustin ansässigen Förderschule für geistige Entwicklung zu organisieren. Die Schnupperflüge führen in die nähere Umgebung des Flugplatzes Hangelar, neben den Eindrücken des Überblicks von „oben“ wird sicher eine ganze 17


Jugend

Reihe von Fragen rund um die Fliegerei beantwortet werden. Mit dieser Aktion möchten die Fliegergemeinschaft und die am Platz ansässigen Unternehmen ihre Verbundenheit mit allen Nachbarn des Flugplatzes hervorheben. Frau

Koepsel, Schulleiterin der HeinrichHanselmann-Schule, ist begeistert: „Wir sind glücklich, dass die Fliegergemeinschaft Hangelar sich in diesem Jahr für die Schülerinnen und Schüler der Heinrich-Hanselmann-Schule en-

LSJ-Streckenflugtraining 2011

In guter alter Tradition bot die LSJ auch in diesem Jahr wieder ein Streckenflugtraining für Streckenfluganfänger an, und so machten wir uns mit 20 Jugendlichen in der Zeit vom 06.08.2011 bis zum 20.08.2011 auf nach Tours LeLouroux. Die Erfahrungen der 1725 Jährigen reichten dabei vom Streckenfluganfänger bis zum erfahrenen Wettbewerbspiloten. Die diesjährigen Wetterlagen boten dabei interessante Trainingsbedingungen, die verschiedener nicht hätten sein können. Schon am Anreisetag zeigte sich, dass der Wettergott uns dieses Jahr einiges abverlangen würde, und so mussten wir unsere Zelte bereits im strömenden Regen aufbauen. Die Wetterprognose für die folgenden Tage gab jedoch Anlass zur Hoffnung. Als wir aber am nächsten Morgen aus unseren Zelten blick18

ten, sah es leider schon wieder anders aus. Auch der Folgetag bot zunächst keine wesentliche Verbesserung, bis wir dann endlich am 09.08.2011 erstmalig fliegen konnten. Bei einer Basis von unter 1000m und teilweise 7/8 Bedeckung erkundeten wir in kleinen Trainingsgruppen die nähere Umgebung. Danach ergaben sich dann leichte Wetterbesserungen, so dass wir jeweils nach dem umfassenden Wetterbriefing der französischen Kollegen kleinere Strecken zwischen 180 und 330 Kilometern ausschrieben. Trotz der schwierigen Wetterbedingungen waren daher während der gesamten Zeit lediglich drei Außenlandungen zu verbuchen. Fliegerisches Highlight des diesjährigen Trainingslagers war sicherlich der Flug einiger Teilnehmer zur ca. 200

gagiert haben. Alle Teilnehmer fiebern dem Flugtag voller Vorfreude und Spannung entgegen. Für die meisten ist es der erste Flug ihres Lebens. Es wird für alle ein unvergessliches Erlebnis sein, sich mit den unterschiedlichen Flugzeugen in die Luft zu erheben und die Welt von oben betrachten zu können. Wir freuen uns sehr, dass unsere Schüler in der Öffentlichkeit Sankt Augustins wahrgenommen werden und ihnen durch die Fliegergemeinschaft Hangelar eine Teilhabe an der Welt des Fliegens ermöglicht wird.“

Kilometer entfernten Atlantikküste. Unter Anleitung von Ötte, der dieses im Vorjahr schon einmal ausprobiert hatte, wendeten sie mitten über dem Strand von Les Sables. Nach einem spannenden Rückflug kamen sie erst gegen 20.00 Uhr wieder am Flugplatz an und berichteten begeistert von dem Erlebten. Aufgrund der insgesamt mäßigen Großwetterlage hatten wir in diesem Jahr viel Zeit für Sightseeing und Ausweichprogramm. Die zahlreichen Sehenswürdigkeiten in der Loire-Region, die vor allem für ihre Vielzahl an berühmten Schlössern bekannt ist, ließen keine Langeweile aufkommen. So besuchten wir unter anderem das Schloss Chenonceau, gingen Klettern oder fuhren in die nächst größere Stadt Tours. Ganz besonders hervorzuheben ist die gesellige Stimmung, die jeden Abend beim gemeinsamen Essen aufkam und so die 2 Wochen wie im Fluge vergehen ließ. Unser Dank gilt vor allem Hermann Hante und Hans-Otto Edelhoff, gen. Ötte, die uns während dieser Trainingsmaßnahme mit all ihrer Erfahrung und guten Tipps zur Seite standen. Wir können allen nur sehr empfehlen, solche Angebote der LSJ wie dieses Trainingslager oder auch den SFG-Wettbewerb, der im kommenden Jahr wieder in Sümmern stattfindet, zu nutzen. Lukas Grave, Julia Beuing Luftsport in NRW November 2011


Jugend

Jugendvergleichsfliegen in Leverkusen Ein wirklich tolles Panorama bot sich bei dem diesjährigen Jugendvergleichsfliegen den freitags anreisenden Mannschaften. Zu Bestaunen war eine Ju-52 im Anflug über die Bayerwerke. Wer dann aber auch noch dachte, das Buffet und die hübschen Stewardessen seien für das Jugendvergleichsfliegen gebucht, der irrte. Das alles gehörte zu einer Veranstaltung, die nur zufällig am selben Tag in Leverkusen stattgefunden hat. Am Freitagnachmittag absolvierten dann auch die ersten Piloten bereits ihre Einweisungsstarts. Leider saßen nachher beim Briefing - ganz zur Freude von Hermann - nicht annähernd die 38 angemeldeten Piloten. Viele hatten im Vorfeld schon angekündigt, erst Samstagmorgen anzureisen. Die Wetteraussichten für die Folgetage waren jedoch erfreulich gut. So gab es samstags schon recht früh die ersten Einweisungsstarts, damit der Wettbewerb rechtzeitig starten konnte. Zum angekündigten Feldbriefing um zehn Uhr hatten sich die Mannschaften dann auch recht zeitnah um viertel vor elf versammelt. Hermann brachte seine Freude mit einem entspannten Gesichtsausdruck und viel Zuversicht, am Sonntag noch fliegen zu dürfen, zur Geltung.

Luftsport in NRW November 2011

Die Leverkusener hatten die Startaufstellung jedoch sehr gut organisiert, so dass der erste Wertungsdurchgang bereits nach zwei Stunden beendet war. Aufgrund des Seitenwindes konnte die Jury bereits beim Start einige Fehlerpunkte verteilen. Es waren jedoch auch sehr viele erfreuliche Starts zu begutachten. Im ersten Durchgang wurden Rollübungen geflogen, die fast alle Piloten einigermaßen gut absolvierten. Der anschließende Slip war da schon eher das ein oder andere Mal das Problem. Der zweite und der dritte Durchgang gingen ähnlich schnell wie der erste vonstatten, so dass um 16:30 bereits alle Wertungsflüge beendet waren. Die abschließende Wertung stand dann auch schon gegen 19 Uhr fest. Lediglich das Drucken der Urkunden machte kleinere Probleme. Das war der Grund dafür, dass Hermann noch in der Nacht nach Duisburg zum Landesverband gefahren ist, um diese zu drucken. An dieser Stelle nochmal ein großes Dankeschön für den Einsatz! Der gelungene Tag wurde dann durch eine Fliegerparty abgerundet. Die Siegerehrung am Sonntag wurde von Stefan Klett und Hendrik Jaeschke übernommen, die extra dafür angereist waren. Auch in diesem Jahr war die Punktedifferenz zwischen den einzel-

nen Piloten sehr gering, so dass einige Plätze sogar doppelt vergeben werden mussten. Platz eins wurde jedoch mit deutlichem Abstand von Marcel Brüggemann vom LSC Oeventrop belegt. Den zweiten Platz belegte Daniel Neutzler vom FSV Schameder-Wittgenstein. Bronze ging an Tobias Breidenbach von der LSG Menden. Alles in allem war das Wochenende wirklich gelungen. Es herrschte eine gute und entspannte Atmosphäre, und die Mannschaften hatten viel Spaß. Unser Dank geht an die Leverkusener, die sich viel Mühe gegeben haben, um einen reibungslosen Ablauf zu ermöglichen. Im nächsten Jahr wird das Jugendvergleichsfliegen in Schameder stattfinden. Tobias Schulte-Ladbeck 19


Verband Luftsporttag Jugend Luftsportsparten

Einladung Verbandstag

Übersicht über A

Liebe Fliegerkameraden, gemäß § 18 der Satzung des DAeC Landesverbandes Nordrhein-Westfalen e.V. laden wir Sie zur 61. Mitgliederversammlung (Verbandstag) ein, die auch in diesem Jahr im Rahmen des Luftsporttages NRW in Kombination mit allen Sportfachgruppentagen stattfinden wird.

Termin: Sonntag, 20. November 2011 Ort: Stadthalle Kamen 10 Uhr Sportfachgruppentage 14 Uhr Grußworte, Ehrungen, Festvortrag 15 Uhr Mitgliederversammlung

In der Einladung, die per Post an die Vereine verschickt wurde, ist gem. §   20 (4) der Satzung der Stimmenanteil des Vereins zum Stichtag 1.7.2011 beigefügt. Die Delegierten der Vereine melden sich bitte mit dieser Stimmeninformation als Legitimation am Stand des Landesverbandes an und nehmen dort bis spätestens 14.00 Uhr die Stimmkarten in Empfang.

Zeit Programmpunkt 10.00 Sportfachgruppentage 14.00 Grußworte, Ehrungen, Festvortrag

15.00 Verbandstag NRW Bier nach vier Stadthalle Kamen Rathausplatz 2-4 59174 Kamen Tel. 0 23 07 / 14 86 10

Wir wünschen Ihnen eine gute Anreise nach Kamen.

Mit freundlichen Grüßen Stefan Klett, Präsident Sue Kussbach, Vizepräsidentin

Vorläufige Tagesordnung für den 61. Verbandstag am Sonntag, dem 20.11.2011 · Beginn: 15.00 Uhr Tagesordnung der Mitgliederversammlung

1. Regularien 2. Genehmigung des Protokolls des Verbandstages 2010 3. Geschäftsberichte 4. Genehmigung des Rechnungsabschlusses 2010 und der Bericht der Kassenprüfer 5. Entlastungen für das Haushaltsjahr 2010 6. Bericht über das laufende Haushaltsjahr 2011 7. Festsetzung der Versicherungsumlagen 2011 8. Festsetzung der Beitragshöhe für 2012 9. Genehmigung des Haushaltsentwurfes 2011 10. Wahlen a) zum Präsidium Die Amtszeiten von Präsident Stefan Klett und Vizepräsidentin Sue Kussbach laufen aus. Neuwahl des Vizepräsidenten „Technik“ b) der Rechnungsprüfer

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11. Anträge des Präsidiums auf Änderung der Satzung in den §§ 2, 14 und 24 Das Präsidium des DAeC LV NRW e.V. schlägt vor, die Satzung bezüglich der Anti-Doping-Bestimmungen gemäß den Vorgaben des DOSB und des LSB anzupassen, um den Vorgaben der Landesregierung NRW für den Erhalt von Sportfördermitteln zu entsprechen. Das Präsidium schlägt vor, die Möglichkeit der gesetzlichen Ehrenamtspauschale in der Satzung zu verankern. Der Wortlaut der Satzungsänderungsvorschläge wird den Vereinen rechtzeitig zugestellt und zusätzlich auf der Homepage unter www.aeroclub-nrw.de veröffentlicht. 12. Informationen zum Stand des Umstrukturierungsprozesses des DAeC 13. Behandlung der Anträge zum Verbandstag 2011  14. Festlegung Ort und Termin des Verbandstages 2012 Vorschlag: Kamen, Sonntag, 25.11.2012 15. Verschiedenes

Luftsport in NRW November 2011


Luftsportsparten Luftsporttag Verband

Ablauf des Tages Anfahrt:

Sport und Medien Es ist uns gelungen, mit Steffen Simon einen der profiliertesten Sportreporter für den Festvortrag zu gewinnen. Er wird über die enge Verbindung zwischen populären Sportarten und den Medien, insbesondere des Fernsehens, informieren und hat vielleicht auch den ein oder anderen Tipp für den Luftsport parat, wie wir auf uns aufmerksam machen können. Steffen Simon (46) ist seit 2006 Sportchef des Westdeutschen Rundfunks. Schon mit 13 Jahren hatte der gebürtige Berliner als RIAS-Schülerreporter seine Laufbahn begonnen. Sie führte Simon über ein Volontariat bei RIAS und unterschiedliche Hörfunksender schließlich zum Fernsehen, wo er unter anderem seit 1994 bei der ARD-“Sportschau“ arbeitete. Vier Jahre später wechselte er zum Privatsender Sat.1, wo er über die Fußball-Bundesliga berichtete, um schließlich im Jahr 2000 als Sportchef des ORB zur ARD zurückzukehren. Er leitete ab 2003 drei Jahre lang die „Sportschau Bundesliga“, für die er in Personalunion heute noch verantwortlich ist. Seit 2002 kommentiert er die Länderspiele der deutschen Fußball-Nationalmannschaft im Ersten. Nebenbei ist Steffen Simon begeisterter Segelflieger, doch lässt ihm der Beruf nur wenig Zeit, dieser Leidenschaft zu frönen.

Luftsport in NRW November 2011

Aussteller Auf unserem Luftsporttag NRW ist Präsenz und aktive Teilnahme gefragt. Auch in diesem Jahr! Wir haben Aussteller verschiedenster Kategorien angesprochen. Bis zum Redaktionsschluss hatten folgende Aussteller ihre Beteiligung mit Informationsständen am Luftsporttag NRW 2011 zugesagt: π LX Navigation Düsseldorf π Segelflugschule Oerlinghausen π Peter H. Braasch Versicherungsbüro π DFS Deutsche Flugsicherung π Fallschirmbau Buchsein π Butterfly Avionics π Üli’s Segelflugbedarf GmbH π Dr. Westerboer GmbH π Bell-M-Air π 4Nav Auf unserer Homepage www.aeroclub-nrw.de könnt Ihr in der Rubrik <Luftsporttag 2011> verfolgen, welche Aussteller anwesend sein werden.

Liebe Kinder,

die Luftsportfreunde 2000 Kamen/ Dortmund e.V. warten schon ungeduldig auf den 20. November. Dann wird endlich wieder gepuzzelt und gespielt. Ab 10 Uhr geht es los: die Kinderbetreuung auf dem Luftsporttag in Kamen wird wieder sensationell. Eure Eltern könnt Ihr natürlich auch wieder mitbringen. Wir haben ein abwechslungsreiches Programm für sie vorbereitet, so dass Ihr in Ruhe spielen könnt. Also dann, bis zum 20. November. Wir freuen uns!

Sportfachgruppentage In Form von Parallelveranstaltungen führen die Kommissionen ihre Sportfachgruppentage durch. Sie reduzieren dabei die Veranstaltungen auf die satzungsgemäßen Notwendigkeiten, um Raum für Information, Ehrungen, Aussprachen und Diskussionen zu eröffnen.

Feste Bestandteile sind: π Berichte

der Kommissionen über ihre Arbeit π Haushalte, Entlastungen π Wahlen zu den Kommissionen π Siegerehrungen (DMSt, Jahressportflug NRW) π sportartspezifische Ausbildungsfragen π Anträge aus den Vereinen π Fachvorträge

Organisationshinweis Wir bitten die Delegierten der Vereine, die Stimmkarten des Vereins für den Verbandstag bis spätestens 14.00 Uhr am Stand des Landesverbandes abzuholen, damit die Berechnung der Zwischenstimmen der Sportfachgruppen zeitig vorgenommen werden kann, so dass keine zeitlichen Verzögerungen entstehen. Die Raumverteilung für die Sportfachgruppen ist die gleiche wie im letzten Jahr und wird vor Ort durch Schilder ausgewiesen.

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Jugend

Die Landesjugendleitung stellt sich vor Mein Name ist Hendrik Jaeschke, ich bin 23 Jahre alt und fliege seit fast zehn Jahren im Luftsportverein Borken. Hier bin ich auch seit nunmehr zwei Jahren als Fluglehrer tätig. Neben dem Segelfliegen zählen seit wenigen Jahren auch das UL- und Motorseglerfliegen in meinem Flugbuch dazu. Der kleine Ausflug im Fallschirmspringen im Jahre 2009 war aus zeitlichen Gründen allerdings wieder schnell beendet. Nach meinem Grundwehrdienst habe ich an der Universität Duisburg-Essen Politikwissenschaft studiert und warte momentan auf die Note der Abschluss­ arbeit. Im kommenden Frühjahr werde ich nun eine Ausbildung zum Verkehrsflugzeugführer beginnen. Die Arbeit in der LSJ hat für mich damit begonnen, dass ich mich vor knapp drei Jahren darüber beschwerte, dass es schon lange keine Skifreizeit mehr gegeben habe. Mit den Worten Hermanns, „Mach es doch selber“, kam es dann dazu, dass ich mich mehr und mehr in der Landesjugendleitung engagierte und im vergangenen Jahr beim Luftsporttag als Mitglied dieser gewählt wurde. Im letzten Monat habe ich dann von Christine das Amt des Landesjugendleiters übernommen und freue mich auf eine gute Zusammenarbeit mit Euch!

Hallo, mein Name ist Bernd Rumphorst, ich bin 21 Jahre alt und komme aus Borken. Hier bin ich auch fliegerisch zu Hause. Zum LSV Borken e.V. gehöre ich seit 2004. Den PPL-C habe ich im Jahr 2007 gemacht. 22

Beruflich tätig bin ich im Augenblick bei einer Versicherung in Münster. Im nächsten Jahr bin ich mit der Ausbildung fertig, wie es dann weiter gehen soll, weiß ich noch nicht ganz genau, aber ein bisschen Zeit ist ja noch ... Zur LSJ gekommen bin ich durch Hendrik. Er fragte mich im Sommer, ob ich nicht Lust hätte, mich ein bisschen zu engagieren. Somit habe ich ein paar Aufgaben von ihm übernommen. Durch die Freude an der Arbeit in der LSJ bin ich dann in diesem Jahr in die Landesjugendleitung gekommen. Auch ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit und viele gemeinsame Veranstaltungen!

Mein Name ist Tobias Schulte-Ladbeck, ich bin 22 Jahre alt und bin seit 2005 Mitglied in der Segelfluggruppe des LSV Bonn RheinSieg. Dort wurde ich 2007 als Jugendleiter gewählt. Deshalb fuhr ich noch im selben Jahr auf den Jugendleiterlehrgang nach Juist, wo ich die ersten Kontakte in der LSJ knüpfte. Derzeit studiere ich Wirtschaftsingenieurwesen im 3. Semester, nachdem ich im letzten Jahr meinen Zivildienst abgeleistet habe. In die Landesjugendleitung kam ich dann 2010 auf dem Airlebnis. Christine sprach mich an, dass noch Leute für das Team der Landesjugendleitung gesucht werden und ob ich nicht Lust hätte mitzumachen. Da mir die Veranstaltungen der LSJ immer gut gefallen hatten und ich gerne mehr über die Arbeit der LSJ erfahren wollte, stimmte ich spontan zu. Im Nachhinein bin ich sehr zufrieden mit dieser Entscheidung, da die Arbeit abwechslungsreich ist und die Zusammenarbeit im Team sehr gut funktioniert.

Daher sehe ich sehr optimistisch in das nächste Jahr und hoffe, dass wir das Angebot für euch weiterhin so abwechslungsreich und spannend gestalten können.

Mein Name ist Carina Klett und ich bin 19 Jahre alt. Ich wohne in Wipperfürth, wo ich auch fliegerisch im LSV Wipperfürth zu Hause bin. Diesem Verein gehöre ich seit 14 Jahren an und seit ich 15 bin auch aktiv im Segelflug. Zurzeit kommt das Fliegerische zu kurz, da ich im nächsten Jahr mein Wirtschaftsabitur machen werde. Im nächsten Sommer werde ich dann eine Ausbildung beginnen. Mein Interesse an der Jugendarbeit begann mit einem Jugendleiterlehrgang in Hachen vor 5 Jahren. In die LSJ wurde ich 2009 gewählt und bin seitdem die stellvertretende Landesjugendleiterin. Ich freue mich auf die kommende Arbeit und wir freuen uns immer über neue Ideen von euch.

Ich bin Florian Meier, bin 22 Jahre alt und lebe in der schönen Hansestadt Soest. Seit 2004 fliege ich mit viel Begeisterung in der FSG Soest am Flugplatz Soest-Bad Sassendorf. Zurzeit studiere ich Maschinenbau an der FH Südwestfalen im fünften Fachsemester. Kontakt zur LSJ habe ich bereits seit einigen Jahren durch die Teilnahme an verschiedenen Veranstaltungen wie dem Luftsportjugendtag, Vergleichsfliegen, Skifreizeit usw. Luftsport in NRW November 2011


Jugend

Da mir dies immer sehr viel Spaß bereitet hat, entschloss ich mich in diesem Jahr auf Anregung von Hendrik, im Team der Luftsportjugend mit zu arbeiten und eigene Vorschläge einzubringen. Ich hoffe, dass wir in Zukunft viele gute Ideen umsetzen können und gemeinsam schöne Events rund um die Fliegerei erleben werden.

Mein Name ist Sven Detering, ich bin 21 Jahre alt, wohne im schönen Lippstadt, bin nicht verheiratet, habe auch keine Kinder und fliege seit dem ich 15 bin

in Büren/Am Schwalenberg beim Aero Club Lippstadt. Seit 2008 besitze ich den PPL-C und am CPL wird gearbeitet, welcher allerdings sicher schon fertig wäre, wenn ich genug Zeit dafür finden würde. Weiterhin bin ich Vereinsjugendleiter im AC Lippstadt und betreue zusammen mit meinen Jugendleiterkollegen die gesamte Jugend am Flugplatz Büren. Beruflich bin ich in der Lebensmitteltechnologie (1. Ausb. Lebensmitteltechniker) zuhause und befinde mich nun am Ende meiner 2. Ausbildung als

Brauer und Mälzer und werde danach ein Braumeisterstudium beginnen. In der LSJ bin ich seit 2011, mehr oder weniger spontan. Ich hatte mir vorher nie Gedanken gemacht in die Landesjugendleitung einzutreten, habe mich dann allerdings in Meschede morgens vor dem LSJ Tag mit Christine unterhalten und bin letztendlich nun dort eingetreten.

Herbsttagung der Luftsportjugend auf der Wasserkuppe Zwischen dem 13. und 16. Oktober versammelte sich in der Jugendbildungsstätte auf der Wasserkuppe in Hessen der Jugendausschuss der Luftsportjugend im DAeC. Parallel dazu fand die Mitgliederversammlung des Vereins „Haus der Luftsportjugend e.V.“ (HdL) statt, dessen Mitglieder die Landesjugendleiter sind. Hendrik, Bernd und Florian informierten sich an dem Wochenende über zahlreiche Neuerungen in der Jugendarbeit und der Luftsportjugend. Auf der Tagesordnung des Jugendausschusses stand neben dem Bericht der Bundesjugendleitung und der Genehmigung der Haushaltsplanung 2012 auch die Beratung über die Auswirkungen der Strukturänderungen des DAeC auf die Luftsportjugend. Noch immer ist eine langfristige Finanzierung der Jugendarbeit innerhalb des Verbandes nicht hinreichend geklärt. Bei den Tätigkeitsberichten der einzelnen Landesjugendleitungen konnten wir zahlreiche neue Ideen sammeln, die nun zur Diskussion stehen, ob wir sie Euch in Zukunft auch anbieten werden. Darüber hinaus wurden Veranstaltungen der Luftsportjugend für Luftsport in NRW November 2011

das kommende Jahr geplant. So wird beispielsweise das Bundesjugendvergleichsfliegen 2012 durch den Landesverband Berlin ausgerichtet werden und in Neuruppin stattfinden. Nähere Infos zu den geplanten Veranstaltungen werdet Ihr in Kürze auf unserer Internetseite www.lsj.de finden. Bei der Mitgliederversammlung des HdL erfolgte eine ausführliche Debatte über den Weiterbetrieb des Haus der Luftsportjugend. So viel steht fest: In seiner jetzigen Situation kann das Haus auf Grund der finanziellen Situation nicht mehr dementsprechend weitergeführt werden, wie es bisher der Fall war. Im Folgenden soll der mögliche Einstieg eines Investors, der sein Konzept der Mitgliederversammlung vorgestellt hat, geprüft werden. Eine endgültige Entscheidung diesbezüglich soll auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im Winter fallen. Die Luftsportjugend NRW ist an einem Weiterbetrieb dieser einmaligen Bildungsstätte interessiert und diesen Standpunkt haben wir auch deutlich vertreten, gleichwohl wir wissen, dass eine Veränderung der bisherigen Situation unvermeidlich ist.

Bis dahin wurde der Vorsitzende des Vereins, Matthias Müller aus Leipzig, der zugleich Bundesjugendleiter ist, in seinem Amt bestätigt. Als kulturelle Rahmenveranstaltung nahmen wir an einer Führung durch das ansässige Segelflugmuseum teil. Neben vielen Fotos haben wir für Euch neue Anregungen für die Arbeit der LSJ mitgenommen, mit denen wir uns bei unserer Herbsttagung im November auseinandersetzen werden. Hendrik Jaeschke 23


Jugend

AIRlebnis 2011 in Meschede-Schüren

Das Airlebnis 2011 war zum wiederholten Male ein Ereignis der Extraklasse! Am 1. Septemberwochenende trafen sich 80 flugbegeisterte Jugendliche aus NRW, um die verschiedenen Luftsportarten hautnah kennenzulernen. Von Freitag bis Sonntag wurde auf dem Flugplatz Meschede-Schüren im Sauerland alles gegeben! Die Teilnehmer (hauptsächlich Segelflieger) hatten die Möglichkeit, über ihren fliegerischen Horizont hinauszuschauen. Ob beim Motorkunstflug, Ballonfahren, beim Ultraleichtfliegen, Modellflug oder Se-

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gelkunstflug, niemandem ist langweilig geworden. Viele reisten schon am Freitagabend an, um sich in gemütlicher Runde kennenzulernen. Am Samstagmorgen ging es dann früh los. Beim Briefing wurden die verschiedenen Luftsportarten vorgestellt und an die Teilnehmer verteilt. Der Motorkunstflug hatte an diesem Wochenende den größten Zuspruch. Dicht gefolgt vom Segelkunstflug und dem Ballonfahren ist jeder auf seine Kosten gekommen. Eingebettet in das AIRlebnis-Wochenende stand am Samstag der Luftsportjugendtag auf dem Tagesplan. Zahlreiche Delegierte haben sich zusammen mit der Landesjugendleitung NRW, dem Geschäftsführer des DAeC LV NRW e.V., Gerhard Rademacher, und Weltmeisterin und Vizepräsidentin Sue Kussbach in das Vereinsheim des LSV Meschede-Schüren zurückgezogen, um die Tagesordnungspunkte des Luftsportjugendtages 2011 durchzuarbeiten. Nach den ersten Tagespunkten, wie dem Kassen- und Jahresbericht 2011, standen die wichtigen Wahlen zur Landesjugendleitung NRW an. Christine

Meier gab nach langjähriger Mitgliedschaft und Leitung der Luftsportjugend NRW bekannt, dass sie ihr Amt in diesem Jahr zur Verfügung stellen möchte. Wir wollen uns hiermit noch einmal im Namen der Landesjugendleitung

und der Vereine herzlich bei Christine für ihr großes Engagement bedanken! Trotzdem freuen wir uns, dass die LSJ Unterstützung von drei neuen Gesichtern bekommen hat. Florian Meier von der FSG Soest, Bernd Rumphorst vom LSV Borken und Sven Detering vom Aero Club Lippstadt unterstützen von nun an die Landesjugendleitung, um weiter zielstrebig und voller Begeisterung die neuen Aufgaben meistern zu können. Luftsport in NRW November 2011


Jugend ❘ Luftsportsparten

Hendrik Jaeschke vom LSV Borken, der schon im letzten Jahr ins Amt gewählt wurde, ist in diesem Jahr zu unserem neuen Landesjugendleiter gewählt worden und übernimmt somit das Amt von Christine. Das Wochenende gab reichlich Anlass zum Feiern. Die erste „Open-Air“ LSJ Party war ein Riesenspaß für alle Teilnehmer. Bis in die frühen Morgenstunden konnten alle zusammen das

Wochenende ausklingen lassen. Nicht zuletzt wollen wir uns bei der Jugendgruppe und den Vereinen am Flugplatz Meschede-Schüren für den Einsatz und ihr Engagement bedanken! Wie im letzten Jahr kann das AIRlebnis nur zu einem richtigen Erlebnis werden, wenn alle zusammen an einem Strang ziehen!

Bernd Rumphorst

Deutscher Meister im Motorkunstflug

Jan Schröjahr, Kunstflugpilot der Luftsportvereinigung Meschede, hat sein für 2011 selbst gestecktes Ziel erreicht; er ist deutscher Motorkunstflugmeister in der Intermediate-Class. Souverän

Luftsport in NRW November 2011

setzte sich der Mescheder Pilot bei der deutschen Meisterschaft auf dem Flugplatz Dinslaken / Schwarze Heide bei allen Durchgängen gegen die Konkurrenz durch. Schon in den vergangenen Jahren stand er auf dem Siegertreppchen, aber für den ersten Platz hatte es bisher nicht gereicht. Dieses Jahr waren die Aufgaben so anspruchsvoll, so dass Jan Schröjahr seine über 20 Jahre alte Pitts S2B ständig an den Grenzen der Belastung bewegte. Aufgrund der Grenzwerte des Flugzeuges ist die Intermediate-Class fast die höchste Klasse, in der dieses Flugzeug noch mitfliegen kann. Nur die erste Wettbewerbsauf-

gabe stand schon vorher fest und war Bestandteil des Trainings. Dort zeigte sich schon, dass die Teilnahme an der Meisterschaft erfolgversprechend war. Aus den eigenen Reihen des AcroteamMeschede, der Kunstflieger der LSVMeschede, bekam Jan Schröjahr dieses Jahr keine Konkurrenz, da seine Teamkollegen meist aus zeitlichen Gründen nicht mitmachen konnten. Zur Siegerehrung reiste das Acroteam-Meschede aber nach Dinslaken, um ihrem besten Piloten zu gratulieren. Im Internet: http://www.lsv-meschede.de oder bei Facebook. Text und Bilder: Jens Nelle

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Verband Luftsportsparten

„Same procedure as last year“

FLY-IN in Schmallenberg Auch 2011 fand das traditionelle Fly-In des DAeC LV NRW wieder in Schmallenberg-Rennefeld in Verbindung mit dem Bergfliegen der Ulko/Motko NRW statt. Doch stand Samstag, der 10. September 2011, unter keinem günstigen Stern für die Veranstaltung. Mehrere NRW-Flugplatzfeste waren am gleichen Tag geplant. Zudem entwickelte sich das Wetter („Same procedure as every year“) nicht wie vorhergesagt, denn die Sonne benötigte fast den gesamten Anflugzeitraum, um die Wolkenuntergrenze auf sichere Höhe zu heben.

Die neunzehn eingeflogenen Piloten und ihre Mitflieger ließen sich aber von diesen Rahmenbedingungen die gute Laune nicht verderben, denn die Rennefelder Fliegerkameraden erwiesen sich erneut als gute Gastgeber und gestalteten den Aufenthalt am Platz sehr angenehm. Die Auswertung der Meldebögen gestaltete sich für die fünf Motorflugzeuge, acht Motorsegler, fünf UL und das eine Segelflugzeug recht übersichtlich. Bemerkenswert, dass sich das 26

kleine Teilnehmerfeld der Piloten aus 14 Vereinen und einem Einzelmitglied zusammensetzte. Um 15.00 Uhr begrüßten Werner Höhn als Veranstalter und Michi Dohle für den Ausrichter die Teilnehmer und nahmen die Siegerehrung vor. Bei den Motorfliegern war Karl Ulrich Völkel aus Schameder ältester Teilnehmer, jüngste Pilotin und gleichzeitig Absolventin des weitesten Anfluges (aus Oerlinghausen) war (wie im letzten Jahr!) Jana Susan Antholzer aus Brilon, als jüngster Pilot erwies sich Marcel Teschner aus Büren, der mehr durch Zufall als Schlepppilot des Segelflugzeuges zu dieser Ehre gekommen ist. Mit Bernhard Honsel aus Borken mit Co Karl-Heinz Wroblewski sind unschlagbare 174 Jahre Lebenserfahrung in einer SF 25 eingeflogen, Matthias Gudorf aus Steinfurt stellte sich als jüngster Teilnehmer dieser Wertung heraus.

Bei den UL-Piloten war Wolfgang Meyer-Zaika überrascht, ältester Teilnehmer zu sein, Niklas Busch aus Brilon freute sich sichtlich über seinen ersten Fly-In-Pokal. Den weitesten Anflug hatte Heinz-Jürgen Held von der Dahlemer Binz aus absolviert.

Als Attraktion ist mit Wertungsschluss Herbert Kurze aus Büren mit dem Baby D-0455 gelandet, über dessen Restaurierung in der letzten Ausgabe von Luftsport in NRW berichtet wurde. Als Mitglieder des Vereins, der mit den meisten Luftfahrzeugen am FlyIn teilgenommen hat, konnten die Kameraden des Sportflug Niederberg den Wanderpokal in Empfang nehmen. In diesem Jahre haben drei Besatzungen hierfür gereicht. Begleitet von kräftigem Applaus formulierte Werner Höhn den Dank der Veranstalter an den Ausrichter und die Teilnehmer und gab dann den Rückflug von Fly-In frei, um zugleich den Startschuss für das Bergfliegen zu geben. GR

Luftsport in NRW November 2011


Luftsportsparten Luftsportsparten Verband ❘ Bezirke

Der BV Düsseldorf stellt sich vor

Liebe Fliegerfreunde, in dieser Ausgabe stelle ich mich als Vertreter für den Bezirk Düsseldorf vor: Ich heiße Ansgar Heitkamp, bin 47 Jahre alt und wohne mit meiner Frau in Krefeld. 1978 habe ich im Verein für Segelflug Krefeld mit dem Segelfliegen begonnen. Auf den PPL-C folgten 1988 der PPL-B, 1992 PPL-A sowie die Fluglehrerlizenz PPL-C. Seit 1995 bin ich Vorsitzender dieses Vereins - mit 100 Mitgliedern ein mittelgroßer Verein am Niederrhein. Beruflich stelle ich mich den faszinierenden Aufgaben eines Diplom-Ingenieurs in einem Stahlkonzern in Duisburg. Der Luftsport steht vor einigen Herausforderungen: In den Vereinen steigen die Ansprüche der Mitglieder. Die Bereitschaft, Aufgaben ehrenamtlich zu übernehmen, sinkt allerdings. Mitgliederzahlen sind in der Tendenz rückläufig – von erfreulichen Ausnahmen abgesehen. Die Ursachen hierfür sind vielschichtig. Ein geändertes Freizeitverhalten, geringere Bereitschaft zu Kompromissen, aber auch weniger Freiräume für ein einzelnes Hobby erschweren es, Mitglieder zu finden bzw. zu binden. Zudem verliert unser Sport ehemals Luftsport in NRW November 2011

Luftsportbegeisterte, deren Lizenzen aufgrund neuer komplizierter Regelwerke meist unabsichtlich verfallen sind. Oder wir verlieren Mitglieder, die im Bereich Technik resignieren, weil auch hier die Neuerungen kein Ende nehmen. Können wir deswegen den Kopf in den Sand stecken? Nein, das dürfen wir nicht! Die Schuldigen beim Verband zu suchen, ist ebenso falsch, denn sie haben die Regelwerke nicht gewollt. Was können wir tun? Wir in NRW haben in Duisburg einen starken DAeC Landesverband. Es ist es wert, ihn bestmöglich zu unterstützen. Die Verbandsarbeit ist die einzige Möglichkeit, die Interessen der Luftsportler zu bündeln und an geeigneter Stelle einzubringen. Es ist an uns, mit dem DAeC LV NRW gemeinsam bestmögliche Vorschläge und Lösungen zu entwickeln, um aus neuen Vorschriften das Beste für uns Luftsportler zu machen. In welcher Rolle sehe ich nun die 5 Bezirksvertreter in der neuen Struktur? Die früheren Kommunikationswege über Treffen auf Bezirksebene haben sich infolge modernerer und schnellerer Verfahren wie Internet, e-mail, sms, etc. überholt. Die heutigen Informationswege auf Bezirksebene lassen sich gliedern in: 1. Informationen vom Verband an die Basis (top-down) 2. Information, Anliegen der Basis an den Verband (bottom-up)

Teil 1 wird im Wesentlichen vom DAeC in Braunschweig oder DAeC LV NRW in Duisburg geleistet. Dies erfolgt über die Homepages, ergänzt um die Rundschreiben an die Vereine. Wir planen, zentrale Themen wie EASA-Reformen, Sicherheitskonzepte, etc auf regionaler Ebene vorzustellen. Der Aufwand ist bei 5 Bezirken eher zu leisten als bei ehemals 16 Bezirken. Sobald hier etwas konkret wird, werde ich dazu einladen. Bei Teil 2 wenden sich Vereinsvorstände, Funktionsträger oder Mitglieder in der Regel direkt an den DAeC in Braunschweig oder Duisburg. Das Vorgehen hat sich bewährt. Es gibt aber auch lokale Themen, die auf regionaler Ebene zu besprechen sind, wie z.B. die Einführung einer TMZ. Hier sind die Bezirksvertreter gerne Ansprechpartner und Koordinatoren. Zudem bringen wir uns in den Präsidialratssitzungen auf Verbandsebene mit ein. Insofern sehe ich unsere Rolle auch darin, die Qualität des DAeC Landesverbandes in Duisburg zu erhalten oder sogar mit unserer Unterstützung zu steigern. Bitte sprecht mich an, sofern Ihr Bedarf seht. Ihr erreicht mich am ehesten abends unter der Telefonnummer 02151/565495.

Ansgar Heitkamp 27


Vereine Sicherheit

Der Förderverein Leistungssegelflug NRW e.V. bietet erstmals auch Trainingsmaßnahmen mit einem Duo Discus XT an Seit diesem Jahr gibt der Förderverein Leistungssegelflug NRW e.V. jungen Piloten die Möglichkeit, ihre fliegerischen Fertigkeiten unter Anleitung erfahrener Trainer weiter auszubauen. Dafür steht ein Duo Discus XT bereit, den die Jugendlichen bereits zwei Wochen lang zusammen mit erfahrenen Trainern nutzen konnten. Des Weiteren nahmen die beiden einsitzigen Segelflugzeuge des Fördervereins an zahlreichen Wettbewerben teil. Wie in der letzten „Luftsport“ berichtet, wurden die einsitzigen Förderflugzeuge bereits zu Beginn der Saison ausgiebig und erfolgreich geflogen: Pünktlich zum Saisonstart in Europa reiste der Discus 2c von Santiago de Chile aus nach Süd-Frankreich und legte dort mit Tobias Stramma ein Training in St. Auban ein. Von Frankreich aus übernahm Tobias Karrasch den Discus 2c, um am 33. Internationalen Hockenheim Wettbewerb teilzunehmen. Förderpilot Michael Brüggemann konnte mit der LS4 WL des Fördervereins Anfang Juni an der Bad Breisiger Segelflugwoche teilnehmen, nachdem bereits zuvor zahlreiche jugendliche Nachwuchstalente den Frühling für Trainingsflüge mit der LS4 WL intensiv genutzt hatten. 28

Neu ist in diesem Jahr, dass der Förderverein nun auch Trainingsmaßnahmen mit einem Duo Discus XT anbietet. Möglich geworden ist dies, weil wir das Flugzeug des Luftsportclub Herne e.V. chartern konnten - hierfür besten Dank! Für das Training auf dem Duo Discus XT konnten sich ambitionierte Nachwuchspiloten bewerben. Anschließend erhielten drei talentierte Jugendliche die Einladung zu einem zweiwöchigen Lehrgang nach Borkenberge. Dort wurden sie von den erfahrenen Streckenflugtrainern Heinz-Adolf Schreiber und Dieter Bergs intensiv trainiert. Jeder der drei Jugendlichen brachte auch einen Einsitzer mit, so dass trotz des durchwachsenen Wetters sehr viel geflogen werden konnte. „Der erste Flug führte uns von Borkenberge aus bis nach Wesel. So flog jeweils ein Förderpilot zusammen mit Heinz-Adolf im Duo Discus XT, und die beiden anderen jungen Piloten folgten mit ihren LS4-en Trainer Dieter in seiner LS-1. Von Anfang an klappte das Teamfliegen gut, so dass wir bereits an unserem ersten Trainingstag zusammen nach der Wende in Wesel Richtung Stadtlohn weiterfliegen konnten. Aufgrund einer Abschirmung, die

von Westen her aufzog, war es uns jedoch nicht möglich, Stadtlohn zu erreichen, so dass wir rechtzeitig Richtung Borkenberge heimgeflogen sind. Am Abend haben wir anschließend unseren Flug ausführlich besprochen, auf Fehler und Verbesserungsmöglichkeiten hingewiesen, um die darauf folgenden Flüge zu optimieren. Die nächsten Tage bescherten uns leider kein Flugwetter, aber auch dafür war vorgesorgt. Heinz-Adolf Schreiber überbrückte die nicht fliegbaren Tage mit interessanten Vorträgen zu Themen wie „Wie informiere ich mich über das Wetter?“, „Wie optimiere ich meinen Schnitt?“ oder auch „Wie lande ich sicher außen?“. Die zweite Woche konnten wir wieder fliegerisch erfolgreich nutzen, sodass sie uns lehrreiche Flüge von bis zu 410 km bescherte. Fazit: Nach ca. 1.500 geflogenen Streckenkilometern und zahlreichen Flugstunden, können wir jedem Streckenfluganfänger empfehlen, dieses Angebot zu nutzen! Wir blicken auf zwei sehr lehrreiche und interessante Wochen zurück und bedanken uns recht herzlich beim Förderverein, bei unseren Trainern, den Haltern des Duo und allen sonstigen Personen, die uns Luftsport in NRW November 2011


Vereine

diese zwei schönen Wochen ermöglicht haben.“ Aber nicht nur der Duo Discus XT war im Sommer 2011 erfolgreich unterwegs. So konnten NRW Förderpiloten mit den Flugzeugen des Fördervereins an 4 von 5 Junioren Qualifikationsmeisterschaften in Deutschland teilnehmen. Zunächst nahm Tim Sirok mit dem Discus 2c (Standard-Klasse) in Bad Sobernheim an der Junioren Quali teil und erzielte hier den beachtlichen 4. Platz. Mit dieser Leistung konnte sich Tim für die Deutschen Meisterschaften 2012 qualifizieren – herzlichen Glückwunsch! Danach nahmen Tobias Karrasch mit dem Discus 2c (StandardKlasse) und Manuel Lülf-Kaduk mit der

LS4 WL (Club Klasse) an der Quali in Burgdorf-Ehlershausen auf dem Fluggelände „Großes-Moor“ teil. Leider war der Wettbewerb sehr verregnet, so dass nur vier Wertungstage in der Standard Klasse und drei in der Clubklasse zustande kamen. Am Ende erreichte Manuel einen tollen 8. Platz und Tobias den 9. Platz. Danach wurden die Flugzeuge für die Teilnahme der Junioren Quali in StöllnRhinow an André Brüggemann und Heinrich Lang übergeben. Hier gab es aufgrund des schlechten Wetters leider nur 2 Wertungstage, so dass am Ende Heinrich den 9. Platz und André den 30. Rang belegen konnten.

Auch bei der Quali in Grabenstetten waren die beiden Flieger des Fördervereins dabei. Diesmal flog Matthias Schucka mit dem Discus 2c in der Standard-Klasse und erreichte den 21. Platz und Fabian Krause mit der LS4WL in der Clubklasse einen hervorragenden Platz 6. Abschließend bedanken wir uns im Namen aller Förderpiloten beim Förderverein Leistungssegelflug NRW dafür, dass wir dieses Jahr die Gelegenheit hatten, mit top-ausgestatteten Segelflugzeugen zu trainieren und an Wettbewerben teilzunehmen.

Tobias Karrasch Manuel Lülf-Kaduk

2. AMF Frauen-Streckenflugtraining 2011 in Jena-Schöngleina Das Trainingslager der Frauen im Streckensegelflug wurde dieses Jahr vom Dr. Angelika Machinek- Förderverein in Jena auf dem Flugplatz Schöngleina organisiert. Es fanden sich insgesamt 18 Pilotinnen und im Wechsel insgesamt 11 Trainer in Thüringen ein. Unter den Trainern waren mehrere Nationalmannschaftsmitglieder unter anderem auch die beiden amtierenden Doppelweltmeisterinnen Sue Kussbach und Susanne Schödel. Das Motto des Trainings, „Allgemeine Verbesserung des fliegerischen Niveaus“, wurde erfolgreich umgesetzt. Es konnten in Kleingruppen insgesamt knapp 14 000 km erflogen werden, und das bei dem Wetter im Jahr 2011. Das Wetter hat sich auch in der Trainingswoche vom 13.- 21.8. sehr abwechslungsreich gezeigt. Es gab alles, von Sonne und Regen bis hin zu starkem Gewitter mit Hagelschauer. Einige Zelte mussten dran glauben, sie wurden ein wenig überflutet. Es stand nicht nur das praktische Fliegen im Vordergrund, auch Luftsport in NRW November 2011

die Theorie kam dabei nicht zu kurz. Jeden Morgen mussten zwei Teilnehmerinnen zusammen mit Abi Kießling das Wetter theoretisch vorbereiten und auch im Briefing vortragen. Die Trainingswoche war ein voller Erfolg. Viele Flugstunden konnten mit erfahrenen Trainern erflogen werden, viel Neues wurde vermittelt und viele Fragen an die WM-Teilnehmerinnen

konnten beantwortet werden. Einen herzlichen Dank an alle Trainer, und vor allem an Uschi und Eberhard Wötzel. Sie hatten es erst möglich gemacht, dass das Trainingslager in Jena Schöngleina stattfinden konnte. Wir haben uns in Jena wohlgefühlt, ein Dank gilt auch an die Jenaer. Für viele steht fest: Ich bin im nächsten Jahr wieder dabei! Sue Kussbach 29


Vereine Verband

80

Jahre

Borkenberge Gesellschaft e.V. 1931 wurde der Betreiberverein des Verkehrslandeplatzes Borkenberge, die Borkenberge Gesellschaft e.V. (BBG), gegründet. Die BBG setzt sich aus 11 am Flugplatz beheimateten Vereinen zusammen. Bei so vielen Vereinen und solch einem Jubiläum war es schon fast Pflicht, einen Tag der offenen Tür zu veranstalten. Also kam vom Vorstand der BBG ein Rundruf an alle Vereine, wer sich als Helfer an solch einer Feier beteiligen möchte. Nachdem sich nach ein paar Wochen genügend freiwillige Helfer im Herbst 2010 gemeldet hatten, stand fest: „Wir machen die Veranstaltung!!“. Als Termin wurde der 30. und 31. Juli 2011 festgelegt. Nun ging die Arbeit ersteinmal richtig los. Wir mussten überlegen, was wir den Gästen alles zeigen bzw. bieten möchten. Nach einer Menge Arbeit stand ein Programm fest, worauf wir uns schon freuen konnten. Es wurden zahlreiche Gäste zu einer Eröffnungsrede geladen, u.a. Bürgermeis-

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ter, Verbandspräsident, Vereinsvorstände, Bezirksregierung. Als es dann so weit war, schien alles nach Plan zu laufen, bloß das Wetter wollte anfangs noch nicht richtig mitspielen. Nieselregen und tief hängende Wolken trübten das Bild. Im Laufe des Tages wurde es allerdings noch besser und das Programm des Tages konnte wie geplant stattfinden. Jedes Gastflugzeug hat an diesen beiden Tagen die Landegebühr erlassen bekommen. An beiden Tagen wurden Gastflüge im Motorflug und Segelflug angeboten. Es gab Kunstflugvorführungen im Segelflug mit einer ASK 21 und Kunstflugvorführungen im Motorflug mit einer Extra 330. Jeweils Samstag- und Sonntagnachmittag kamen die Fallschirmspringer aus Marl-Loemühle vorbei und haben die Zuschauer mit Fallschirmsprüngen fasziniert. Das am Flugplatz Borkenberge stationierte, 600 PS starke, militärische Trainingsflugzeug aus dem zweiten Weltkrieg, eine North American T-6, konnte bestaunt werden. Traurig war allerdings die Absage der Bundeswehr, die im Vorfeld zugesagt hatten, einen Hubschrauber (CH53) auszustellen. Außerdem gab es die Möglichkeit, gegen eine kleine Spende, mit einem Wiesmann Roadster über die Piste zu fahren. Das Geld kam einem wohltätigen Zweck zugute. Tagsüber wurden

alle Besucher vom Flugplatzcafé mit Kuchen, Grillwürstchen und Getränken gut verpflegt. Samstagabend gab es eine Hangarparty mit lauter Musik und einem kleinen Imbiss. Das Letzte, was

für Samstagabend auf dem Plan stand, war das Feuerwerk, das sehr schön anzusehen war. Die Presse berichtete von tausenden Besuchern und einem gelungenem Tag der offenen Tür. Wir sind zufrieden mit der Durchführung. Wir danken den vielen Helfern (Vorstand, Platzwarten, Flugleitern, Moderatoren, Parkflächeneinweisern für Flugzeuge und Autos) ganz herzlich für ihren Einsatz. Ohne ein starkes Team wäre es nicht möglich gewesen, den Tag so erfolgreich und unfallfrei durchzuführen. Vielleicht sehen wir uns ja im nächsten Jahr in Borkenberge, wenn es heißt „85 Jahre Flugplatz Borkenberge“!! F. Weber Luftsport in NRW November 2011


Verband Vereine

Segelfliegen in den Alpen:

Neuer Vereinsrekord über 1315 Kilometer

Am 20. Juli gelang es den beiden Piloten Rene Fischer und Marcel Rosefort vom Aero Club Bayer Uerdingen e.V., gemeinsam mit Markus Borger (DASC Traben-Trarbach), vom südfranzösischen Flugplatz Serres Le Batie eine Strecke über 1315,4 km zurückzulegen. Frühmorgens um 6:26 Uhr starteten die drei Piloten in ihren eigenstartfähigen Seglern mit Klapptriebwerk und 18 m Spannweite in den Sonnenaufgang. Der morgendliche Einstieg in das Alpenmassiv gestaltete sich für die erfahrenen Gebirgsflieger schwierig. Es gab nur wenige Löcher in der Wolkendecke. Darüber erwartete sie aber ein atemberaubender Ausblick in der Morgendämmerung: „Das Steigen hindurch allein hätte das frühe Aufstehen schon vollkommen gerechtfertigt.“, so Rene Fischer. Doch die Wetterbedingungen verbesserten sich zunehmend. Nach nur 3,5 Stunden überflogen sie gemeinsam das Aosta-Tal in Italien. Bis dahin Luftsport in NRW November 2011

hatten Fischer und seine beiden Teamkameraden bereits 200 Streckenkilometer im motorlosen Segelflug hinter sich gelassen. Das zweite Frühstück genossen sie dann im Flieger mit Aussicht auf die schneebedeckten Berge. Kurz vor der schweizerischen Grenze entschlossen sich die Piloten zu wenden. Rotorwolken markierten sogenannte Wellenaufwinde, in denen die Segler laminar auf Höhen bis 5888m steigen konnten. Bei Temperaturen um minus 20 Grad ist warme Kleidung sowie das Mitführen von Sauerstoffgeräten absolute Pflicht. „Ich hatte leider nicht viel Warmes dabei und hab mich erst mal ins Haubentuch eingewickelt.“ erklärt Fischer. Zw ischenzeit lich erreichten die drei Segelf lu g pi loten dabei Schnittge-

schwindigkeiten bis zu 146 km/h. „Die Arbeitsteilung in unserem Team war vorbildlich. Während ich mich primär um die Funkfreigaben der Luftverkehrskontrollstelle Mailand gekümmert habe, wählten wir gemeinsam einen Flugweg mit guten Aufwindstraßen“ erklärt Fischer. Dabei half Ihnen das enge Fliegen im Team, da man über Sichtkontakt zu den anderen Segelflugzeugen die auf- und absteigende Luftströmung sofort erkennen kann. Vier Kreise in 2 Stunden bestätigen im Nachhinein ihr exzellentes Gespür für diese Aufwinde. Nach knapp 13 Stunden landeten die drei „Wellenreiter“ wieder sicher auf französischem Boden. Mit einer neuen persönlichen Bestmarke, den neuen Vereinsrekord in der Tasche und unter den Top 5 Piloten in der OLC-Tageswertung weltweit. „Ohne die Markierungen durch Rotorwolken wäre dieser weite Segelflug nicht denkbar gewesen“, resümiert Rene Fischer nach der Landung. In Gedanken ist er immer noch hoch oben über den Alpen und plant vermutlich bereits seinen nächsten Streckenflug im Gebirge. Mehr Informationen zur Segelflugausbildung erhalten Sie im Internet unter http://www.acbayer.de oder telefonisch bei Frank Werthebach, 02151/3293780.

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Vereine Luftsportsparten Verband

LSC Recklinghausen feiert sein 60-jähriges Bestehen am Flugplatz Borkenberge Feierliche Einweihung der neuen, selbstgebauten Flugzeughalle mit Drehteller

Der Himmel hatte ein Einsehen und wartete mit dem Öffnen seiner Schleusen, bis der offizielle Teil der Feierlichkeiten zum runden Vereinsjubiläum am 18.06.2011 vorüber waren. Zahlreiche geladene Gäste beglückwünschten den Verein zu seinem runden Jubiläum. Der erst gut ein Jahr amtierende Vorstand unter dem Vorsitz von Rainer Wiesmann begrüßte die Anwesenden. Unter ihnen fanden sich neben den Vertretern der anderen in Borkenberge beheimateten Vereinen, die Vorsitzenden der Borkenberge Gesellschaft Horst-Dieter Jagla und Gisbert Alfing, der 1. Stellvertretende Bürgermeister der Stadt Recklinghausen Ferdinand Zerbst, sowie der Präsident unseres DAeC Landesverbandes Stefan Klett in der neuen Flugzeughalle ein. Der LSC Recklinghausen blickt auf durchaus wechselhafte und ereignisreiche sechs Dekaden zurück, die sicherlich einige Höhen und Tiefen mit sich brachten, wie Dieter Schulderinski, der fast vom Gründungstag an dabei war, in seiner Ansprache glaubhaft ausführte. 32

Dabei kam zum Ausdruck, unter welch schwierigen Bedingungen unsere “Pioniere” in der Nachkriegszeit, unseren gemeinsamen Sport letztendlich nur durch Ideenreichtum und leidenschaftlichen Einsatz ausüben konnten. War doch das Fliegen für Deutsche lange Zeit verboten und so verzögerte sich die offizielle Vereinsgründung bis zum Jahr 1951. Ursprünglich als reiner Segelflugverein konzipiert, hat der Verein inzwischen die modernen Chancen, die fliegerischen Möglichkeiten mit dem Ultraleichtfliegen zu erweitern, konsequent genutzt und damit neunen Aufwind gefunden. So haben sich zu den Segelflugzeugen Astir und SF34 inzwischen mehrere Ultraleichtluftflugzeuge gesellt. Neben einer Savage, die dank ihres 100 PS starken Motors und einer Schleppkupplung die Segelflieger unabhängig vom Windenstart macht, steht den Vereins­ pilotinnen und -piloten eine C42 zur Verfügung. Auf diesem Muster bilden die vereinseigene Fluglehrerin bzw. Fluglehrer aus, so dass eines der Ziele, die sich der Verein gesetzt hat, nämlich die Fliegerei zu günstigen Konditionen zu fördern und neue Menschen für die dritte Dimension zu begeistern, verfolgt werden kann. Hallentor und Drehteller sind Eigenkonstruktionen Besonders stolz sind die Mitglieder des Luftsportclubs auf ihre neue Flugzeughalle, die sie passend zum Jubiläum nach gut einjähriger Bauzeit fertigge-

stellt haben. Denn ganz im Sinne der Gründerväter wurde der Bau praktisch vollständig in Eigenleistung errichtet. Angefangen vom Planieren des Geländes über das Betonieren der Bodenplatte, das Aufstellen der Stahlkonstruktion, die Ummantelung mit Falzblechen bis hin zum aufwändigen Innenausbau haben die Mitglieder an jedem Wochenende und oft auch in der Woche zum Gelingen beigetragen. Der Drehteller ist in beide Richtungen steuerbar und erlaubt so einen sehr schnellen und bequemen Zugriff auf die stationierten Luftfahrzeuge. Die Konstruktion stammt ebenso wie die des spektakulär mit einer Falz nach oben öffnenden hydraulischen Hallentores vom 1. Vorsitzenden Rainer Wiesmann. In der benachbarten „alten” Halle wurde anschließend bei Kuchen, Würstchen und allerlei Getränken bis weit in den Abend gefeiert. Auf eine Leinwand projizierte Fotos zeigten dabei sowohl die historischen Begebenheiten als auch den Baufortschritt der neuen Halle. Der LSC Recklinghausen bedankt sich auch auf diesem Wege sehr herzlich bei allen, die den Verein in den vergangenen 60 Jahren unterstützt haben und ganz besonders bei denen, die im letzten Jahr geholfen haben, den Verein wieder auf feste Füße zu stellen. Im renovierten Clubheim sind übrigens Gäste herzlich willkommen. A. Kammel Luftsport in NRW November 2011


Verband Vereine

Über 100 Jahre aktiv Bundespräsident ehrt LSV Bonn Rhein-Sieg

Im Jupiter-Saal von Schloss Nordkirchen bei Münster, bekannt als das westfälische Versailles, wurde der Luftsportverein Bonn Rhein-Sieg als erster Luftsportverein in NRW mit der Sportplakette des Bundespräsidenten ausgezeichnet. Aus den Händen von Ute Schäfer, der in NRW für Sport zuständigen Ministerin nahmen für den Verein Prof. Dr. Franz (1. Vors.), Markus Dahlberg (Geschäftsf.) und Herbert Schürnbrand die Plakette entgegen. Unter den Ehrengästen befand sich Walter Schneeloch, Präsident des Landessportbundes NRW. Mit dieser Plakette werden Vereine ausgezeichnet, die älter als 100 Jahre sind. Zudem muss der Verein sich um den Sport verdient gemacht haben. Es soll die über Jahrzehnte geleistete ehrenamtliche Arbeit im Verein gewürdigt werden. Dies gilt für den LSV Bonn Rhein-Sieg im hohen Maße. Im Jahre 1906 wurde er als Sektion Bonn des „Niederrheinischen Verein für Luftschiffer“, kurz Luftschifferclub, gegründet. Damals wurde ausschließlich Ballonfahren als Luftsport verstanden. Nach dem Ersten Weltkrieg kamen Motor- und Segelflug hinzu. Alles endete 1933, als der Verein von den Nazis aufgelöst, das Eigentum „vergesellschaftet“ und die Mitglieder im Deutschen Luftsportverband (DLV) unter militärischen Drill genommen wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg verboten die Alliierten jede Form des Fliegens, dazu zählte natürlich auch der Segelflug. Jeder Versuch des Flugzeugbaus stand unter Strafe. Es war am Punkt Null. Im Geheimen jedoch regten sich schon unruhige Geister. Sie wollten in Luftsport in NRW November 2011

v.l.n.r. Ute Schäfer (Ministerin für Sport in NRW), Prof. Dr. Lothar Franz (1. Vorsitzende), Markus Dahlberg (Geschäftsführer), Herbert Schürnbrand, Walter Schneeloch (Präsident des Landessportbundes NRW) dem Augenblick, wo das Verbot aufgehoben würde, sofort an den Start gehen. Der Krieg hatte die gesamte Infrastruktur vernichtet. Viele Mitglieder waren im Krieg gefallen. Nicht wenige waren über ganz Deutschland verstreut. Bevor 1955 der Segelflug wieder freigegeben wurde, waren im Geheimen erste Vorbereitungen angelaufen. Es entstand der Luftsportverein Bonn. Heute Traditionszelle des LSV Bonn Rhein-Sieg, der in den letzten fünf Jahren aus dem Zusammenschluss von LSV Bonn, LSV Wesseling und LSV Vorgebirge entstand.

Der Verein fliegt wie von Anfang seiner Geschichte an auf dem Verkehrslandeplatz Bonn-Hangelar. Sein Flugzeugpark ist modern. Auf Wettbewerben fliegt seinen Piloten die Konkurrenz nicht davon. Wie im Luftsport allgemein üblich, wird die Jugendgruppe von ehrenamtlichen Helfern betreut. Dazu zählen ohne Ausnahme die Fluglehrer, die bei strahlendem Sonnenschein ihren ehrenamtlichen Dienst versehen, während andere Väter mit ihren Kindern im Freibad planschen.

Text und Bild: Egon-Manfred Paech 33


Vereine Verband

„Falcons“ begeistern 11.000 Zuschauer auf dem Egelsberg Beim diesjährigen Flugplatzfest am 10. und 11. September in Krefeld waren die „Royal Jordanian Falcons“ das absolute Highlight: Mit ihren Extra 300L flogen sie in einer 3er Formation ein beeindruckendes Kunstflugprogramm. Das zweitägige Fest organisieren der Aero Club Bayer Uerdingen und der Verein für Segelflug alle zwei Jahre. Dieses Mal war es mit 30 Flugzeugen und Piloten aus der ganzen Welt eine der größten Airshows in NordrheinWestfalen. Neben den „Falcons“ zeigten das Iacarii Acrobatic Team aus Rumänien sowie Toni Eichhorn auf seiner T-6, welche Kunstflugmanöver sich auch mit „Oldtimern“ noch fliegen lassen. Zuvor heizten bereits Jean Pierre Fallis auf seiner Extra 330 mit einem starken Unlimited-Programm sowie Axel Sidki und Teamkollege Tobias Jäschke auf Pitts Special S1 unseren Zuschauer mächtig ein. Die angereisten Piloten und Helfer setzten an diesem historischen Wochenende mit der familiären Atmosphäre ein gelungenes Zeichen, wofür die Fliegerei eigentlich steht: Friede, Freundschaft und Völkerverständigung. Das kam bei den mehr als 11.000 Besuchern gut an, und viele ließen sich selbst zu einem spontanen Mitflug in einer Broussard oder im Doppeldecker Casa Bücker hinreißen.

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„Mir gefällt die Atmosphäre hier sehr gut, alle Leute sind sehr freundlich. Wir wollen unsere Erfahrungen mit ihnen teilen“, sagte Team-Direktor Raed Ajeilat von den „Royal Jordanian Falcons“ bei der Autogrammestunde in der Menschenmenge. Bei sommerlichen 28 Grad und blaugrauem Himmel bildeten sich am

Samstag für einige Zeit sogar kurze Schlangen vor den Grill, Kuchen- und Getränkeständen. Der kühlere Sonntag verschonte Krefeld aber größtenteils vom Regen. So lohnte sich der Aufwand unserer mehr als 120 ehrenamtlichen Helfer, die am Wochenende für einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung gesorgt haben. Ein herzliches Dankeschön an alle teilnehmenden Piloten, Helfer und Besucher für die erstklassige Airshow! Es war ein gigantisches Wochenende mit Euch und unserem tollen Publikum auf dem Egelsberg. Die Neuauflage wird in zwei Jahren, also im September 2013, erfolgen.

F. Werthebach

Luftsport in NRW November 2011


Verband Vereine

Ein halbes Jahrhundert SFG Hagen Die Schülerfluggemeinschaft der Städtischen Schulen Hagens (SFG) feierte Anfang September auf dem Heimatflugplatz Iserlohn-Sümmern ihre Gründung vor 50 Jahren. Von hier gingen wesentliche Anstöße für den Flugsport an Schulen aus. Die Festreden hielten Stefan Klett (Präsident des DAeC-Landesverbandes NRW), Dr. Rainer Fiesel (Schulsport-Dezernent bei der Bezirksregierung Arnsberg) sowie der Hagener Oberbürgermeister Jörg Dehm. Der Gründungsprotektor und Gymnasiallehrer Dr. Manfred Majstrak war viele Jahre auch Fachberater des Kultusministers NRW für den Flugsport an Schulen. Aus schulsportlichen und allgemeinpädagogischen Gründen lag ihm die Förderung des Streckensegelfluges von Anfang an am Herzen. Deshalb richtete ab 1972 die Hagener SFG unter seiner Leitung zusammen mit dem Partnerverein AeC Hagen für die nordrhein-westfälischen Schülerfluggemeinschaften regelmäßig Streckenfluglehrgänge in Wettbewerbsform aus. Den ersten Streckenflugtrainern Heinz Huth (zweifacher Weltmeister), Dr. Helmut Reichmann (dreifacher Weltmeister) und Gerd-Uwe Staubach (Nationalmannschaftsmitglied) gelang es, eine Aufbruchstimmung zu erzeugen, die bis in die Partnervereine der Schülerfluggemeinschaften wirkte. Später übernahmen ehemalige Streckenflugschüler die Trainerfunktion. Christoph Steinmetz (†) und Martin Menk, die Nachfolger von Dr. Majstrak, setzten auch nach 1996 die Streckenflugtradition fort. Es hat sich über die Jahre sehr bewährt, den ehemaligen SFG-Schülern während der nachschulischen Ausbildung weiterhin die vergünstigten finanziellen Schüler-Konditionen zu gewähren: Viele blieben dem AeC Hagen oder zumindest dem Segelflugsport erhalten und übernahmen Aufgaben im Vorstand, in der Ausbildung und der Werkstatt. Nicht zuletzt profitieren die jüngeren Schülerinnen und Schüler von der Anwesenheit der nur unwesentlich älteren Fliegerkameraden. Für seinen jahrzehntelangen Einsatz wurde Gründungsprotektor Dr. Manfred Majstrak mit der Taufe eines Discus 2b auf seinen Namen geehrt. G. Majstrak Luftsport in NRW November 2011

Die Hagener Schülerfluggemeinschaft (SFG) richtete seit Anfang der 70er Jahre zahlreiche Streckenfluglehrgänge westfälischer Schülerfluggemeinschaften aus. Dabei erfuhren die Teilnehmer einen enormen Wissensschub durch die Trainer Heinz Huth (zweifacher Weltmeister), Dr. Helmut Reichmann (dreifacher Weltmeister; im Bild beim Unterricht) und Nationalmannschaftsmitglied Gerd-Uwe Staubach. Die Teilnehmer wirkten dann als Multiplikatoren in ihren Gruppen und Vereinen.

Im Rahmen des Festaktes zum 50jährigen Bestehen der Hagener Schülerfluggemeinschaft (SFG) taufte der Hagener OB Jörg Dehm einen Discus 2b auf den Namen des SFG-Gründungsprotektors Dr. Majstrak. Anschließend nahmen vor dem Täufling Aufstellung: Stefan Klett (Präsident des DAeC-Landesverbandes NRW), Ötte Edelhoff (Vorsitzender der Segelflugkommission NRW), Jutta Meyer (Leiterin der SFG-Trägerschule), Jörg Dehm (Hagener OB), Dr. Rainer Fiesel (Schulsport-Dezernent bei der Bezirksregierung Arnsberg), Dr. Jochen Menk (2. Vors. AeC Hagen), Carsten Stabenau (1. Vors. AeC Hagen), der heutige SFG-Protektor Martin Menk, Gründungsprotektor Dr. Manfred Majstrak und Doris Majstrak (v.l.n.r.). 35


Vereine Verband

Ausbruch zwecklos oder

der Blick auf ein wunderbares Scheitern

Nun haben Flieger gemeinhin mit dem Ausbrechen wenig zu tun. Genießen wir doch die Freiheit über und wir Segelflieger meistens die Freiheit unter den Wolken. Grenzenlos und offen, dreidimensionale, totale Freiheit, für die wir am Boden auch bereit sind die ein oder andere Gängelung zu ertragen. Nur was nützt diese Freiheit, wenn der Wettergott partout nicht bereit ist mitzuspielen. Bei Regen und tiefhängenden Wolken bleibt nur der Traum vom Fliegen. So warteten wir auf den Beginn der Sommerferien und, für unseren geplanten Wandersegelflug, auf besseres Wetter. Gedanklich waren wir schon in Marokko, um die Ostsee herum oder zumindest über die Pyrenäen in Spanien. Je näher aber der Starttag rückte, desto mehr erschien uns bereits 36

das trockene Verlassen der Halle als unerfüllbarer Urlaubswunsch. Also worauf warten? Abrüsten, den Flieger schnell in den Hänger und ab nach Gap in Südfrankreich. Hier erwartete uns zumindest ein fliegbarer Wetterraum und die Aussicht doch noch über die Pyrenäen zu kommen. Die ersten Tage flogen wir bei maximal 1800 m MSL in schwacher Blauthermik. Wirklich nicht viel in den Alpen. An Wegkommen war so nicht zu denken. Da griffen wir, beraten durch unseren Freund Bernd Fischer, den letzten Strohhalm, packten unsere Ausrüstung einschließlich eines Netbooks ins Gepäckfach und machten uns auf den Weg nach Westen. Wirklich weit kamen wir nicht. Die blaue Hölle des Rhonetals war zwar in niedriger Höhe befliegbar, ein Weiterkommen mit Einstieg ins weitestgehend unlandbare Zentralmassiv aber unmöglich. Zurück wollten wir nicht, vom „Gummibandf liegen“ hatten wir für diese Saison genug. Unter 8/8tel Bewölkung ging es im leichten Dunst mit Spitzensteigwerten bis zu 20 cm, gefühlt pro Minute, nach Romans. Am nächsten Tag ging

es zurück in die Alpen. Die Schweiz als Ziel fest im Visier, fanden wir uns am Abend zur Landung in Vinon ein. Wie heißt es so schön, Planung bedeutet den Zufall durch den Irrtum zu ersetzen. Immerhin hatten wir auf diesem Flug einen Blick ins mit Wolken zugelaufene Susatal geworfen und das Mittelmeer gesehen. Am nächsten Tag ging es reumütig mit max. 1400 m MSL nach Gap zurück. So nutzten wir die restlichen Urlaubstage im eng begrenzten Wetterraum der Seealpen, sodass am Ende unseres 14-tägigen Urlaubs zwei Autoreise- und 10 Flugtage mit immerhin 45 Flugstunden standen. Wir wären wirklich lieber grandios gescheitert, aber dafür war der Wetterraum zu klein. Mario Wichmann

Luftsport in NRW November 2011


Verband Nachruf

Gedenken an Fritz Wischer Im September verstarb Fritz Wischer, langjähriger Vorsitzender der Flugsportgemeinschaft Soest. Die Geschichte der Flugsportgemeinschaft Soest e.V. und die des Soester Flugplatzes sind geprägt durch seinen unermüdlichen Einsatz. In den ersten Jahren nach dem Krieg flog der Verein zunächst am Flugplatz Werl. Fritz Wischer setzte sich ein, um in der Nähe von Soest ein geeignetes Gelände zu bekommen. Er bemühte sich erfolgreich in der Folge um gute Kontakte zu den Kanadiern bzw. später zu den Engländern, die ebenfalls auf dem Platz zu Hause waren. Die immer wieder stattfindenden Flugtage gehen auf seine Initiative zurück. Ebenfalls auf sein Konto geht es, dass er die Zukunft des Platzes nach dem Abzug der Briten gesichert hat. Mehr als dreißig Jahre war er erster Vorsitzender der Flugsportgemeinschaft und stand auch später noch mit Rat und Tat zur Seite. Unvergessen bleibt für uns sein Tandemsprung im Jahre 1990. Mit 68 Jahren kommentierte er live über Funk seinen eigenen Sprung.

Letztes fliegerisches Highlight für ihn war der Flug in einer Bücker, den er noch Ende Juli dieses Jahres genießen konnte (s. Foto). Fritz Wischer wird im Kreise der Flieger vom Lohner Klei in lebendiger Erinnerung bleiben.

Katharina Milke

Luftsport in NRW November 2011

Walter Kammel lebt nicht mehr Walter Kammel starb am 23. August 2011 im gesegneten Alter von mehr als 90 Jahren. Im letzten Jahrzehnt seines langen Lebens waren Flugplätze für ihn zu seinem größten Bedauern unerreichar geworden, aber er blickte nicht ohne Stolz darauf zurück, dass er 60 Jahre lang als „hauptberuflicher“ Fluglehrer einigen tausend Menschen den Himmel etwas näher gebracht hat. Walter Kammel erflog während seiner Fliegerlauf bahn auf immer neueren und besseren Flugzeugen einen beträchtlichen Teil der deutschen Fluggeschichte. Im zweiten Weltkrieg blieben ihm als Ausbilder an vielen Standorten innerhalb Deutschlands Fronteinsätze weitgehend erspart. Schließlich fand seine Fliegerkarriere mit dem Ende des zweiten Weltkriegs in Süddeutschland ein vorläufiges Ende, und er musste sich ein paar Jahre lang sein Brot auf dem Boden verdienen. Durch Modellbauaktivitäten glaubte er „Entzugserscheinungen“ abschwächen zu können. Er schilderte, dass man ihm die Möglichkeit bot, mit der „Wiedergeburt“ der Fliegerei nach dem zweiten Weltkrieg bei der Wiederinbetriebnahme zahlreicher Flugplätze im Süden Deutschlands mitzuwirken. Man konnte noch viele Jahre später kaum auf einem der zahlreichen dortigen Flugplät-

ze landen, ohne dass jemand auftauchte, der „Walter“ freudestrahlend als alten Bekannten begrüßte. Schließlich landete er als Angestellter der Luftwaffe in Wahn bei Köln. Der dortige Flugplatz (da konnte man damals noch mit Segelflugzeugen starten und landen), sowie die Flugplätze in Hangelar bei Bonn und Eudenbach im Westerwald lagen in greif barer Nähe und dort ansässige Fliegervereine fanden in Walter Kammel einen erfahrenen und unermüdlichern Ausbilder mit dem Ausbildungs- Schwerpunkt „Motorsegler“. Mit etwa 80 Lebensjahren erfüllte Walter Kammel schließlich zwar immer noch formell alle Voraussetzungen für die Verlängerung seiner zahlreichen Lizenzen, aber man meinte in Fliegerkreisen, dass irgendwann der Zeitpunkt kommt, als Fluglehrer von der Bühne abzutreten und jungen Leuten den Weg frei zu machen. Als ihm das von einem Fliegerfreund bei passender Gelegenheit offen und schonend vorgetragen wurde, meinte er mit erstaunlicher Einsicht und Gelassenheit: „Da hast Du recht, nach 60 Jahren Fluglehrertätigkeit höre ich jetzt auf!“. Schade, dass man nicht mehr über alte Zeiten mit einem „Urgestein“ reden kann, Klaus Dornenberg

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Nachruf Verband

Nachruf Karl-Wilhelm Klossok Karl-Wilhelm Klossok, in Fliegerkreisen nur „Kalle“ genannt, ist am 4. Oktober seinem Krebsleiden erlegen. Auch wenn uns die Tatsache seiner Erkrankung bereits bekannt war: Die Wirkung der Nachricht war schockierend, denn ein langjähriger Wegbegleiter ist zu seinem letzten Flug gestartet. Der DAeC LV NRW verliert einen engagierten und profilierten Fürsprecher des Luftsports. Kalle war zunächst DMSt-Landesauswerter NRW, ist dann als Leistungsport– Referent der Segelflugkommission NRW zur Verbandsarbeit gestoßen und hat von 1992 bis 2002 die Seko NRW als Vorsitzender geleitet, um dann für acht Jahre als Vorsitzender der Sportfachgruppe Segelflug/Motorsegelflug Verantwortung für den Luftsport in Deutschland zu übernehmen. Die Mischung aus hohem analytischen Denkvermögen und strategisch klaren Vorstellungen, gepaart mit lockeren Umgangsformen und freundschaftlicher Verlässlichkeit hat zu Kalles hohem Ansehen in Fliegerkreisen beigetragen. Kalle hat stets daran gearbeitet, Dinge nicht einfach hinzunehmen, wie sie sind, sondern die Strukturen durchdacht und Verbesserungen besprochen, um sie dann auch konsequent umzusetzen. Er war in der Zusammenarbeit fordernd, aber stets offen für Argumente, auch wenn sie nicht mit seiner Vorstellung übereinstimmten. Er war das, was man einen fairen Partner nennt. Eigentlich wollte er nie Funktionär sein, hat dann aber er die übernommenen Rollen und Verpflichtungen bewusst angenommen und dann erfüllt. Der Segelflug in Deutschland hat von diesem Engagement im Gefüge des DAeC enorm profitiert. Mit seinem professionellen Anspruchsdenken hat er der Gremienarbeit viele Impulse verliehen, aber auch den Wettbewerbssport beflügelt. Als Wettbewerbsleiter hat er die Segelflug Landesmeisterschaften der 15m-Klassen

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1989 in Dinslaken organisiert und ausgerichtet. Sein akribisches Vorgehen bei der Planung, Organisation und Durchführung hat aus dem Wettbewerb ein Event werden lassen, das Maßstäbe setzte. Von der Bundesebene aus hat sich Kalle in den Gremien des internationalen Segelfluges erfolgreich dafür eingesetzt, die Segelflug WM 2008 nach Lüsse zu holen. Kalle wirkte zudem bereits drei Jahre vor der WM in Lüsse bei der Organisation mit. Dieses Engagement hatte zur Folge, dass er seine eigenen fliegerischen Interessen in den Hintergrund gestellt hatte, um nach der WM wieder aktiv in das Wettbewerbsgeschehen einzusteigen. Sein Wirken allein auf den Leistungssegelflug zu reduzieren, würde Kalle nicht gerecht. Als Fluglehrer hat er sich in seinen Vereinen für die Basisarbeit zur Verfügung gestellt, zudem war er eines der Gründungsmitglieder des Fördervereins

Leistungssegelflug in NRW, um die Jugendarbeit im Segelflug zu beflügeln. Früh hat er erkannt, dass sich die Zuständigkeiten für unseren Sport auf die europäische Ebene verlagern und hat die Basis dafür geschaffen, dass sich der Verband den neuen Anforderungen stellt. Sein Verlust schmerzt und es stimmt nachdenklich, dass ihm im verdienten beruflichen Ruhestand nur rund ein Jahr blieb, Träume zu erfüllen, insbesondere selber mit seinem gerade frisch bestellten Arcus in der Doppelsitzerklasse zu fliegen. Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei seiner Familie, bei seiner Frau Annette und seinem Sohn Tobias. Wir werden Kalle Klossok ein ehrendes Andenken bewahren. Das Präsidium des DAeC LV NRW e.V.

Luftsport in NRW November 2011


Termine Verband

Euregio Cup 2012 in Aachen-Merzbrück Hallo Segelflieger der Euregio und aus NRW! Bitte vormerken! Wie in den letzten Jahren werden wir, der Luftsportverein Aachen, in Aachen-Merzbrück den Segelflugwettbewerb Euregio-Cup ausrichten. Im Jahr 2011 gab es acht Wettbewerbstage mit acht Wertungstagen. Es war genial. Früh in der Saison findet dieser Wettbewerb nur an Wochenenden, an einem Feiertag und an einem Brückentag zwischen dem 28. April bis 13. Mai 2012 statt. Bei gutem Segelflugwetter haben wir somit die Möglichkeit, an acht Wettbewerbstagen unseren Euregio-Cup Gewinner zu ermitteln. In einer angenehmen Wettbewerbsatmosphäre überwiegt der Spaß und nicht der Stress. 28.04. - 01.05.2012 05.05. - 06.05.2012 12.05. - 13.05.2012 Wir freuen uns, wenn wir Euch im April 2012 bei uns in Aachen begrüßen dürfen. Die Wettbewerbsleitung Euregio-Cup

Seminarangebot Der DAeC LV NRW unterbreitet gemeinsam mit der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG) für die Vereinsvorstände ein Seminarangebot zum Thema „Der Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung im Sportverein“. Die Veranstaltung findet im Schloss Gevelinghausen in Olsberg statt. Sie beginnt am Freitag, dem 23. März 2012 um 18.00 Uhr und endet am Sonntag, dem 25. März 2012 um 12.00 Uhr. Auf der Agenda stehen Themen wie: π Versicherungsfälle π Der Kreis der versicherten Personen π Versicherte Tätigkeiten π Umfang und Grenzen des Versicherungsschutzes π Unfallmeldung π Leistungen π Beiträge

π Präventionsaufgaben

Den Teilnehmern entstehen keine Kosten für Kost und Logis, allerdings ist die Anzahl der Teilnehmer auf 19 Personen begrenzt. Der Verband behält sich daher vor, die Teilnehmerzahl pro Verein zu begrenzen, um eine breitere Streuung des Informationsangebotes zu gewährleisten. Anmeldeschluss ist der 1. Dezember 2011. Das Anmeldeformular für das Angebot finden Sie auf der Homepage des DAeC LV NRW unter www.aeroclub-nrw.de/htmd/01a-verband(fs). htm. Im Herbst 2012 findet zudem am 27/29. Oktober 2012 ein VBG-Aufbauseminar zum Thema „Technik“ statt. GR

luftsporttag nrw der tag für alle freunde des luftsports

Ich bin dabei !

Impressum Auflage 14.000 Herausgeber Deutscher Aero-Club, Landesverband NRW e.V., Friedrich-Alfred-Straße 25 47055 Duisburg Verantwortlich für den Inhalt Landesverband NRW

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gastvortrag: wdr sportchef

Steffen Simon zum thema sport & medien

Druck und Layout Delta-Druck Holtkamp Redaktionsschluss Ausgabe Dezember 2011 24.11.2011 Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.

Luftsport in NRW November 2011

sonntag, den 20.11.2011 ab 10:00 (local) - stadthalle kamen

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„Wer die Jugend hat, dem gehört die Zukunft.“ rw.de

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Beitrag und Spenden: Unser Verein finanziert sich aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden. (Mitgliedsbeitrag 30€ pro Jahr. Gerne auch Einmalspenden)

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