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AFRICAN MOBILITIES
Inhaltsverzeichnis | Content
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THIS IS NOT A REFUGEE CAMP EXHIBITION Dr. Mpho Matsipa
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ÜBER DAS ARCHITEKTURMUSEUM DER TUM | ABOUT ARCHITEKTURMUSEUM DER TUM
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WEGWEISER DURCH DIE AUSSTELLUNG | PLAN OF EXHIBITION
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KARTOGRAFIEN UND ZIRKULATION | CARTOGRAPHIES AND CIRCULATIONS
Cartographic Entanglements Dana Whabira, Thembinkosi Goniwe and Nolan Oswald Dennis The Chimurenga Library
Island Crossings: Between Myths and Hallucinatory Realities Patti Anahory and César Schofield Cardoso v
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Migrations and the Image of Space in Senegal Jean-Charles Tall
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The Territory in Between Aissata Balde
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SPEKULATIVE ZUKUNFT | SPECULATIVE FUTURES
Mad Horse City Olalekan Jeyifous and Wale Lawal
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Im/mobility and the Afro-Imaginary Global Africa Lab: Mabel O. Wilson and Mario Gooden
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Urban Tingwanekwane – The Hole in the Wall Solam Mkhabela, Kirsten Dörmann, Njoki Ngumi and Blessing Blaai vi
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PROTOYPEN | PROTOTYPES
Niamey 2000 Housing united4design
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3 × 3 Geographies of the Kitenge Trade Doreen Adengo and William Monteith
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Beyond Entropy Angola Paula Nascimento and Stefano Rabolli Pansera
Merkato Emanuel Admassu
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AUSSTELLUNGSDESIGN | EXHIBITION DESIGN 32 Wolff Architects
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BIOGRAFIEN | BIOGRAPHIES
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DANK | ACKNOWLEDGMENTS AND THANKS
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Manifesto for Future African Architects Issa Diabaté
THIS IS NOT A REFUGEE CAMP EXHIBITION
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ie Ausstellung African Mobilities geht der Frage nach, wie Architektur auf die komplexen Zusammenhänge zwischen Migration und die Fortbewegung von Menschen, Ideen, Ressourcen, und Ästhetik reagiert – sowohl an konkreten Orten als auch in der Vorstellung. Auffassungen von »Heimat« beschwören traditionellerweise sowohl das Bild eines Zufluchtsorts als auch eine Quelle der Energie herauf. Doch »Heimat« kann zugleich ein Raum erheblicher Verwundbarkeit und prekärer sozialer Verhältnisse sein, der lineare Konzepte von Zeit und Raum unterbricht und Risse zwischen der »Vergangenheit« und der »Gegenwart« vermutet. African Mobilities fragt nach kreativen Eingriffen, die sich abzeichnen, sobald einer explodierten RaumZeit ein mehrstufiger und auf verschiedene Standorte verteilter Ansatz auferlegt wird, in dessen Rahmen ein großer Teil der Migration auf dem afrikanischen Kontinent stattfindet. Die Ausstellung untersucht zudem, welche Rolle die Freiheit als rares und ungleich verteiltes Gut spielt – und wie sich die Freiheit
sich fortzubewegen langfristig zum wesentlichen Faktor für die Ausbildung von Modernität, kolonialem Erbe und neoliberalem Kapitalismus entwickeln wird. Außerdem möchte African Mobilities die in Europa geführte Diskussion über die Mobilität in Afrika und die Beschäftigung mit der großen Zahl von Menschen aus Afrika, Asien und Osteuropa, die es in die Zentren des globalen Kapitals zieht, destabilisieren. Städte sowohl in Afrika als auch in Europa erfahren eine bedeutende Neuausrichtung des städtischen Raums. Die Flüchtlingswelle aus Afrika und anderen Teilen der Welt sowie die Bildung neuer Überwachungsregimes und räumlicher Kontrolle stehen dieser Neuausrichtung entgegen. Sie gehen mit Diskursen über Repräsentationsmechanismen einher, die Afrikaner im/mobil vor Ort halten wollen. Auch afrikanische Städte stehen im Fokus von Spekulationen über Formen gegenwärtiger und zukünftiger politischer Umbrüche, Bevölkerungswachstum, neuer Architekturtypologien, Infrastrukturen und Technologien. Die Auseinandersetzung und der
Einfallsreichtum, die einige dieser Umbrüche charakterisieren, stellen nicht nur die Souveränität von Staaten, die Regierungsmethoden und die staatliche Kontrolle auf die Probe, sondern fordern auch Formen heraus, die Städte in Afrika und andernorts annehmen werden. In afrikanischen Städten sehen wir sowohl die Machenschaften einer rücksichtslosen kapitalistischen Weltordnung als auch fragmentierte Institutionen und Methoden, die einer aufkommenden Kreativität weichen. Obwohl die Ergebnisse dieser Bestrebungen die unteren sozialen Schichten wohl kaum stärken, werden sie auch den derzeitigen Machthabern nicht direkt von Nutzen sein. Die Untersuchungen für African Mobilities haben zu vorläufigen Karten der Macht und Sehnsucht geführt. Sie werfen eine Reihe von Fragen darüber auf, welche Geschichten Afrikaner erzählen wollen (da auch die Geschichte selbst ebenso umkämpft ist wie die Zukunft), wie wir sie erzählen und wie so viel von unserem »Wissen« über Städte und Architektur in Afrika von politischen Interessen bestimmt ist, die in hegemonialen kolonialen -1-
Diskursen verwurzelt sind. Als Gegenentwurf hegemonialer sozial-räumlicher Beziehungen und repräsentativer Methoden setzt diese Architekturausstellung bei der Entwicklung neuer, alternativer Methoden, Erkenntnisse und Themen an, mittels einer breiten Palette räumlicher Methoden im Dienste einer größeren emanzipatorischen Sozialagenda. African Mobilities ist eine prozess- und zukunftsorientierte Ausstellung. Sie möchte dennoch dazu verleiten, einen Augenblick innezuhalten. Sie möchte einen Raum der Verzögerung darstellen und dazu einladen, sich mit ihren Themen auseinanderzusetzen: Wie gehen Denker in Bezug auf Afrika an zukünftige urbane Vorstellungswelten und architektonische Prototypen heran, die von einer in Bewegung befindlichen Welt initiiert wurden? Anstatt den Schwerpunkt alleine auf bewegte Körper zu legen, befassen wir uns ebenso mit intellektueller Mobilität – einer Verbreitung von Ideen über linguistische, territoriale und disziplinäre Grenzen hinweg. Zu diesem Zweck wurde die Ausstellung als physischer
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Raum, als Veranstaltung, als digitale Publikation und als mobile pädagogische Plattform konzipiert. Sie verlinkt Architekten und andere kreative Fachleute, Theoretiker und Wissenschaftler an 14 verschiedenen Standorten, darunter Johannesburg, Harare, Kampala, Addis Abeba, Luanda, Abidjan, Lagos, New York, Dakar, Nairobi, Lubumbashi, Praia und München. Gemeinsam hoffen wir, ein lebendiges Archiv zeitgenössischen afrikanischen Denkens einrichten zu können, das Alternativen anbietet, um eine neue städtische Realität zu schaffen. Die Untersuchung, wie sich Afrikaner aus unterschiedlichen Orten selbst sehen und wie sie Spielräume verhandeln, bildete sich als Form eines kreativen Kartenwerks heraus, mit der sich Kultur als Archiv der Zukunft und für die Zukunft dokumentieren und generieren lässt. Diese einleitenden Untersuchungen sind subversiv, dystopisch und hoffnungsvoll, und sie stellen die Vorstellung von dem Raum als Gefäß für soziale Prozesse infrage, indem sie die dynamische, fortwährende Schaffung von Raum in ein kreatives Gespräch über die Zukunft afrikanischer Städte überführen. Die verschiedenen Angebote stellen keinen Anspruch auf Vollständigkeit dar und sie wollen auch keine erschöpfende Darstellung aller Formen der Mobilität in Afrika bieten. Stattdessen untersuchen sie die vielfältigen Möglichkeiten, mit deren Hilfe Afrikaner sich ihren Platz in der Welt ergebnisoffen vorstellen, ihn analysieren und verhandeln – trotz der Grenzen, die unserer Mobilität gesetzt sind. - Mpho Matsipa, Kuratorin
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he exhibition African Mobilities explores how architecture responds to the complexities of migration and the circulation of people, ideas, resources and aesthetics – both in physical space and in spaces of the imagination. The idea of ‘home’ traditionally evokes a sanctuary and a source of power. But ‘home’ is, at times, simultaneously a space of significant vulnerability and precarity which disrupts linear conceptions of time and space, and imagines ruptures between the ‘past’ and the ‘present’. African Mobilities examines the possibilities for creative interventions that emerge when one applies a relational, multi-scalar and multisited approach to this exploded space-time, in which the majority of migration occurs on the African continent. This exhibition also explores how freedom remains a scarce and unequally distributed commodity – and how the freedom to move is increasingly becoming the principal stratifyer in the longue durée of modernity, coloniality and neoliberal capitalism. Furthermore, it seeks to destabilise northern discussions on African mobility and their preoccupation with the large numbers of people from Africa, Asia and Eastern Europe moving to the centres of global capital. Cities in both Europe and Africa have undergone a significant recalibration of urban space. Largescale in-migrations from Africa and other parts of the world subtend these recalibrations and, at the same time, the establishment of new regimes of surveillance and spatial control. These are coupled with discourses and regimes of representation that seek to keep Africans im/mobilised in place. African cities, too, have been the focus of speculation about the forms of present and future political upheavals, population dynamics, new architectural typologies, infrastructures and technologies.
The modalities of struggle and inventiveness that characterise some of these transformations not only challenge the sovereignty of states, modes of governance and control, but also pose challenges to the forms and expressions that cities will take in Africa and elsewhere. In African cities, we see both the machinations of a predatory global capitalist order and fragmented institutions and practices that make way for creativity to emerge. While the products of these engagements are unlikely to empower the underclass, they are also unlikely to linearly serve the hegemony of the currently powerful. These ongoing explorations constitute provisional cartographies of power and desire. They raise a number of questions about which narratives Africans choose to tell (since history is itself as contested as the future), how we tell them, and how so much of our ‘knowledge’ about African cities and architecture is circumscribed by a range of political interests rooted in hegemonic colonial discourses. As a counter-cartography of hegemonic social-spatial relations and representational practices, this architecture exhibition begins the work of producing new, alternative practices, knowledges and subjects through a diverse range of spatial practices in the service of a larger emancipatory social agenda. African Mobilities is a processdriven, future-oriented exhibition, yet it aims to offer a moment of pause. It is a space of delay and an invitation to engage with and archive how Africa-oriented thinkers approach future urban imaginaries and architectural prototypes that were instigated by a world in motion. Rather than focus on moving bodies alone, we are equally concerned with intellectual mobilities – the circulation of ideas across linguistic, territorial and disciplinary divides. To that end, the exhibition has been conceptualised as a physical space,
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an event, a digital publication and a mobile pedagogical platform. It connects architects and other creative practitioners, theorists and scholars from fourteen different locations, including Johannesburg, Harare, Kampala, Addis Ababa, Luanda, Abidjan, Lagos, New York, Dakar, Nairobi, Lubumbashi, Praia and Munich. Together, we hope to build a living archive of contemporary African thinking that presents alternative ways to create urban realities. Mapping how Africans from diverse locations imagine themselves and negotiate spaces of possibility emerged as a form of creative cartography with which to document and produce culture as an archive of and for the future. These preliminary explorations are subversive, dystopian and hopeful, and they challenge the idea of space as a container for social processes by bringing the dynamic, ongoing production of space into a creative conversation about the future of African cities. The diverse offerings here make no claims to being comprehensive, nor do they seek an exhaustive representation of all forms of African mobility. Rather, they investigate the multiple registers through which Africans imagine, analyse and negotiate their place in the world in an open-ended way – despite the limitations imposed on our mobilities. - Mpho Matsipa, curator
ARCHITEKTURMUSEUM DER TECHNISCHEN UNIVERSITÄT MÜNCHEN
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Das Architekturmuseum der TU München gehört zu einem größeren Ensemble von Kunstmuseen im Herzen Münchens. Es ist das meistbesuchte Architekturmuseum in Deutschland und zeigt wechselnde Ausstellungen sowohl zu historischen als auch aktuellen Themen. Seit 2013 umfasst das Programm eine Reihe von Ausstellungen, die sich mit der sozialen Wende in der Architektur befassen: Afritecture – Bauen mit der Gemeinschaft (2013), The Good Cause: Architecture of Peace (2014), Sí / No: The Architecture of Urban-Think Tank (2015) und Francis Kéré. Radically Simple (2016). Mit African Mobilities. This Is Not a Refugee Camp Exhibition, der dritten Schau in einer Reihe mit dem Schwerpunkt Afrika, wird diese Erkundungsreise fortgesetzt. Erstmals gelang es dem Museum, Dr. Mpho Matsipa vom Wits City Institute der University of the
Witwatersrand in Johannesburg, Südafrika, als eine Kuratorin vom Kontinent zu verpflichten. Sie wird eine völlig andere Sichtweise – nämlich eine von innen – auf die Migration in Afrika bieten. Die Ausstellung ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen dem Architekturmuseum der TU München und der University of the Witwatersrand in Johannesburg (Südafrika). Sie wird kuratiert von Dr. Mpho Matsipa (Wits City Institute). Diese Initiative wird gefördert von der Kulturstiftung des Bundes. Das Projekt ist entstanden mit Unterstützung des Goethe-Instituts, das sich auch an der geplanten Tournee der Ausstellung auf dem afrikanischen Kontinent beteiligen wird.
The Architekturmuseum der TU München is part of a large ensemble of art museums in the heart of Munich. It is Germany‘s most visited architecture museum, presenting a changing roster of exhibitions about historical as well as contemporary topics. Since 2013, the programme has included several shows dealing with the social turn in architecture: Afritecture. Building Social Change (2013), The Good Cause. Architecture of Peace (2014), SÍ / No: The Architecture of UrbanThink Tank (2015) and Francis Kéré. Radically Simple (2016). African Mobilities. This Is Not a Refugee Camp Exhibition continues these explorations and is the third show in a series focusing on Africa. For the first time, the museum has been able to engage a curator from that continent, Dr. Mpho Matsipa from the Wits City Institute at the University of the Witwatersrand -3-
in Johannesburg, South Africa. She will shift the perspective onto migrations in Africa – as seen from within. The exhibition is the result of a collaboration between the Architekturmuseum der TU München and the University of the Witwatersrand, Johannesburg, and Dr. Mpho Matsipa (Wits City Institute). This initiative is funded by the German Federal Cultural Foundation. The project was developed with the support of the Goethe-Institut, which will also aid the exhibition’s planned tour on the African continent.
WEGWEISER DURCH DIE AUSSTELLUNG PLAN OF EXHIBITION
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Mad Horse City: Olalekan Jeyifous and Wale Lawal
Essay on Urban Planning: Sammy Baloji
The Territory in Between: Aissata Balde
Inselüberfahrten zwischen Mythos und halluzinatorischer Realität / Island Crossings: Between Myths and Hallucinatory Realities: Patti Anahory and César Schofield Cardoso -4-
Beyond Entropy Angola: Paula Nascimento and Stefano Rabolli
Im/mobilität und die AfroVorstellungswelt / Im/mobility and the AfroImaginary: Global Africa Lab: Mabel O. Wilson and Mario Gooden
Niamey 2000 Housing: united4design
CARTOGRAPHIES AND CIRCULATIONS
SPECULATIVE FUTURES
PROTOTYPES
Essay on Urban Planning (2013) Sammy Baloji
Mad Horse City Olalekan Jeyifous and Wale Lawal
Niamey 2000 Housing united4design
Inselüberfahrten zwischen Mythos und halluzinatorischer Realität / Island Crossings: Between Myths and Hallucinatory Realities Patti Anahory and César Schofield Cardoso
Im/mobilität und die AfroVorstellungswelt / Im/mobility and the Afro-Imaginary Global Africa Lab: Mabel O. Wilson and Mario Gooden
Beyond Entropy Angola Paula Nascimento and Stefano Rabolli Pansera
The Territory in Between Aissata Balde
Urban Tingwanekwane – Das Loch in der Wand / Urban Tingwanekwane - The Hole in the Wall Solam Mkhabela, Kirsten Dörmann, Njoki Ngumi, Blessing Blaai
Die Chimurenga-Bibliothek / The Chimurenga Library Chimurenga Migration und die Darstellung von Raum im Senegal / Migrations and the Image of Space in Senegal Jean-Charles Tall, Ndèye Mbathio Diop, Dior Dieng, Cherif Tall, Company House of Jouvence
3 × 3 Meter Geografien des KitengeHandels / 3 × 3 Geographies of the Kitenge Trade Doreen Adengo, Dr. William Monteith, Randi Karangizi, Nina Peters, Joel Ongwech, Dave Mugerwa Merkato Emanuel Admassu Manifesto for Future African Architects Issa Diabaté
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Cartographic Entanglements Dana Whabira, Nolan Oswald Dennis, Thembinkosi Goniwe
Die Chimurenga Bibliothek/ Chimurenga Library
Urban Tingwanekwane – Das Loch in der Wand / Urban Tingwanekwane – The Hole in the Wall: Solam Mkhabela, Kirsten Dörmann, Njoki Ngumi, Blessing Blaai
3 × 3 Meter: Geografien des Kitenge-Handels / 3 × 3: Geographies of the Kitenge Trade: Doreen Adengo, William Monteith
Merkato: Emanuel Admassu
Migration und die Darstellung von Raum im Senegal / Migrations and the Image of Space in Senegal: Jean-Charles Tall -5-
From Abidjan, with [built-in] love: Issa Diabaté
Cartographic Entanglements: Dana Whabira, Nolan Oswald Dennis, Thembinkosi Goniwe
CARTOGRAPHIC ENTANGLEMENTS PRINTdiagram_PREPPED.pdf
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4/9/18
8:26 AM
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Beitragende: Dana Whabira, Thembinkosi Goniwe und Nolan Oswald Dennis
Cartographic Entanglements ist ein Gemeinschaftsprojekt, das eine Geschichte, bestehend aus Klang, Migration, Raum und Handlungsmacht, erzählt. Durch Simbabwe, Südafrika, Sambia, den Kongo, Mosambik, Botswana und Angola verfolgt das Projekt eine kartografische Zeitachse, welche die Eisenbahn, die Kommunikation und urbane Netzwerke schematisch übereinandergelegt abbildet. Die verstrickte Beziehung zwischen der Eisenbahn und der urbanen Entwicklung ist Teil einer komplexen Topologie aus Transport-, Kommunikations-, Ausbeutungs-, Arbeits-, Konstruktions-, ökologischen, politischen, akustischen und kulturellen Netzwerken.
Das fortlaufende Forschungsprojekt konzentriert sich auf Bulawayo, eine Stadt in Simbabwe, deren Gründung mit der Ankunft der Eisenbahn im Oktober 1897 zusammenfällt. Sie ist als Hauptgeschäftsstelle der National Railways of Zimbabwe zudem ein bedeutender Verkehrsknotenpunkt. Das Projekt untersucht, wie die Eisenbahngesellschaft durch ihre bestehenden Immobilien – wie Behausungen für die Arbeiter, Bahnstationen, Hotels und Wolkenkratzer – die Urbanisierung beschleunigte und wie sich städtebauliche Modelle, Architekturtypologien und Baumaterialien über die Bahnstrecken in der Region verbreitet haben. Es erforscht außerdem, wie diese
Netzwerke und Infrastrukturen zugewiesen und neu definiert wurden und wie sie damit die kontinentale Landschaft neu erschaffen haben. Menschen, Klänge, Kulturen, Ressourcen und Ideen bewegen sich fort. Die Eisenbahn, die Hindernisse, Grenzen und Beschränkungen überwindet, wurde zum Ort für einen frühen Aktivismus, für Organisation, Widerstand und Umsturz – die die soziale, urbane und die unabhängige afrikanische Vorstellungswelt beeinflussten. Schließlich bietet das Projekt eine alternative Perspektive auf die Mobilität in Afrika, indem es gehörte Geschichte, Eisenbahn- und Stadtgeschichte miteinander verbindet.
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Dank: Ich bedanke mich bei Nolan Oswald Dennis, Thembinkosi Goniwe, Tinofireyi Zhou, Percy Zvomuya, Berry Bickle, Charles Bhebe, Joyce Jenje Makwenda, Gordon Murray, dem Bulawayo Railway Museum, Mpho Matsipa und dem kuratorischen Team von African Mobilities.
CARTOGRAPHIES AND CIRCULATIONS
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Contributors: Dana Whabira, Thembinkosi Goniwe and Nolan Oswald Dennis
Cartographic Entanglements is a collaborative composition that weaves together a history of sound, migration, space and agency. Through Zimbabwe, South Africa, Zambia, DRC, Mozambique, Botswana, Angola, it traces a cartographic timeline that schematically maps railway, communication and urban networks onto each other. The entangled relationship between the railway and urban development is part of a complex topology of transportation, communication, extraction, ecological, political, labour, construction, aural and cultural networks.
The ongoing research project centres on Bulawayo, a town whose establishment is linked to the arrival of the train in October 1897, a major point of interchange that remains the headquarters of the National Railways of Zimbabwe. It explores how the railway company catalysed urbanization through its real estate holdings, such as accommodation built for its workers, railway stations, hotel, skyscrapers, and how urban planning models, architectural typologies and construction materials moved along railway lines across the region. It examines how these networks and infrastructures have been appropriated and redefined, thus reconstituting the continental landscape.
People, sound, cultures, resources and ideas move. Traversing barriers, boundaries and borders, the railway became the site of early activism, organization, resistance and subversion all influencing the social, urban and Pan-African imaginary. Ultimately, the project proffers an alternative perspective of mobility in Africa through interconnecting aural, railway, urban histories‌ Acknowledgments: I would like to thank Nolan Oswald Dennis, Thembinkosi Goniwe, Tinofireyi Zhou, Percy Zvomuya, Berry Bickle, Charles Bhebe, Joyce Jenje-Makwenda, Gordon Murray, Bulawayo Railway Museum, Mpho Matsipa and the curatorial team of African Mobilities.
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Title: Cartographic Entanglements Artists: Dana Whabira, Nolan Oswald Dennis, Thembinkosi Goniwe Year: 2018
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CARTOGRAPHIES AND CIRCULATIONS
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Title: Cartographic Entanglements Artists: Dana Whabira, Nolan Oswald Dennis, Thembinkosi Goniwe Year: 2018
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CHIMURENGA -BIBLIOTHEK Beitragende: Chimurenga Chimurenga ist ein unabhängiger afrikanischer Verlag in Kapstadt, der Themen vertritt, die mit Kunst und Politik zu tun haben. Bei der Chimurenga-Bibliothek handelt es sich um ein OnlineArchiv von Zeitschriften aus afrikanischen Ländern sowie um den Titel einer Ausstellung und um eine Forschungsmethode. iv
Die Chimurenga-Bibliothek ist zudem ein langfristiges Experiment zur Entwicklung neuer Formen der Wissensvermittlung. Es handelt sich gewissermaßen um die Neuerfindung einer Bibliothek: als Labor für große Neugierde, neue Abenteuer, kritisches Denken, Tagträume, soziopolitische Beteiligung, Feiern und zufällige Lektüre. Die Installation ist sowohl ein konzeptueller als auch ein physischer Raum, in dem
afrikanische Erinnerungen bewahrt und über Geschichte entschieden wird. Diese Vorstellungen können reaktiviert, in Besitz genommen, interpretiert und umgestaltet werden. Ferner können sie dazu beitragen, Archivstrukturen und -materialien zu befragen und die Besucher im Gegenzug dazu anzuleiten, die Bedeutung von Identität, Geschichte, Erinnerung und Verlust in größerem Maßstab zu hinterfragen. Die Bibliothek, die über den Zweck eines traditionellen Archivs hinausgeht – fort von der Institution und hin zur öffentlichen Arena, fort von der Sammlung und Konservierung und hin zur Teilnahme – legt Wert auf Intimität. Die neue Intimität verändert schlussendlich die Beziehung zwischen Individuen, Kollektiven und der Umwelt – auf neuen Wegen der Wissensvermittlung.
THE CHIMURENGA LIBRARY Contributor: Chimurenga Based in Cape Town, Chimurenga is a Pan-African publisher and broadcaster of topics related to the arts and politics. The Chimurenga Library is an online archive of black periodicals as well as an exhibition and a research method.
are preserved and history decided. These ideas can then be reactivated, appropriated, interpreted and reconfigured and can help to interrogate archival structures and materials which in turn lead visitors to rethink the meaning of identity, history, memory and loss on a larger scale.
The Chimurenga Library is also a continuing experiment to find new ways of producing knowledge. It reimagines the library as a laboratory for extended curiosity, new adventures, critical thinking, daydreaming, socio-political involvement, partying and random perusal. This installation is both a conceptual and physical space in which African memories
Moving beyond the scope of the traditional archive – away from the institution and towards the public arena, and from collection and preservation to participation – the library focuses on intimacy. This new intimacy ultimately changes the relationships between individuals, collectives and the environment towards new ways of producing knowledge. - 10 -
CARTOGRAPHIES AND CIRCULATIONS
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Fold out bibliography catalogue artwork by Chimurenga
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ISLAND CROSSINGS: Between Myths and Hallucinatory Realities
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Artists: Patti Anahory and César Schofield Cardoso
Beitragende: Patti Anahory and César Schofield Cardoso Inselüberfahrten zwischen Mythos und halluzinatorischer Realität Island Crossings ist eine Multimedia-Installation, die Vorstellungen und Vertreibungen anhand von Handel und Warenverkehr auf den Kapverdischen Inseln veranschaulicht, einer Nation an der Kreuzung verschiedener Routen: realer und fiktiver, erzwungener und erhoffter. Die Installation verwebt die visuelle, textuelle und akustische Insellandschaft zu einem kaleidoskopartigen Bild. Dabei bezieht sie sich auf den Mythos, auf dem die nationale Identität der Kapverden beruht. Ferner zeigt sie nationale Handelsdaten und folgt dem Verlauf von Waren, die den Alltag der Menschen in der Hauptstadt Praia bestimmen.
Der bidon, ein Versandbehälter, der mit neuen wie gebrauchten Waren gefüllt ist, dient oft der lebenswichtigen Versorgung der Familien, deren Verwandte ausgewandert sind und heute zumeist in den Vereinigten Staaten leben. Jedes Jahr von ihnen tausendfach verschickt, finden sich diese allgegenwärtigen Behälter überall in Straßen, Märkten und Häusern der Stadt. Ihr Inhalt ist als »yah« bekannt, ein kapverdisches Wort in Anlehnung eines amerikanischen Ausdrucks, der auf den Ursprung der Behälter verweist und eine direkte Linie zur Diaspora bildet. Die Verbreitung dieser Versandbehälter und ihr Inhalt erzeugen ein komplexes Bild bzw. eine Vorstellung von Emigration, Konsum, Überleben und Veränderung. Als Protagonisten in dieser Erzählung stellen die bidons eine mobile Werteinheit dar. Sie enthalten Sehnsüchte, die fern und nah verlinkt sind und von Abreise wie von Rückkehr erzählen, von
Erwartungen und vom Überleben. Zugleich sind sie ein Code für das Nachdenken über die Mobilität auf den Kapverdischen Inseln. Die Redewendung »Si ka badu ka ta biradu« lobt die Emigration kapverdischer Einwohner. Sie hat eine zweifache Bedeutung: »Fährt man nicht weg, kann man nicht zurückkehren«, und: »Fährt man nicht weg, kann man sich nicht verändern.« Sie ist jedoch auch ein Hinweis auf den Wunsch nach soziokultureller und wirtschaftlicher Mobilität.
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SOUNDSCAPE: Ein Tag im Leben eines bidon Der Klang des täglichen Rituals, nach dem die Versandbehälter (bidons) bei Sonnenaufgang aus dem Lager und am Abend wieder zurückgerollt werden, wird vom sich wiederholenden Gesang der Altkleiderhändler, die Kunden herbeirufen, von Werbeeinschaltungen aus chinesischen Läden und dem Hintergrundgeräusch der Stadt übertönt. Alle diese Klänge verschwimmen in der von dem Künstler Binga de Castro geschaffenen Klanglandschaft. VIDEO: Ein Tag im Leben eines bidon Das Video zeigt einen ganzen Tag im Leben eines Altkleiderhändlers. Es spielt sich sowohl im unteren Teil der Insel Santiago ab als auch im historischen Stadtzentrum auf dem Plateau, auf dem die Hauptstadt Praia liegt. Die Versandbehälter – oft noch immer mit den verblassten Namen und Adressen der ursprünglichen Besitzer oder Empfänger, den Versandnummern und anderen nicht mehr erkennbaren Markierungen versehen – sind ein Palimpsest, das auf ihre zahlreichen Atlantiküberquerungen verweist. Als stets gegenwärtiger Bestandteil der städtischen Landschaft verkörpern die bidons die Transferwirtschaft und sind ein Sinnbild für Zeit, Entfernung, erhofften Waren und einem ersehnten Anderswo.
CARTOGRAPHIES AND CIRCULATIONS
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Artists: Patti Anahory and César Schofield Cardoso
Contributors: Patti Anahory and César Schofield Cardoso Island Crossings is a multimedia installation that explores imaginaries and displacements through the lens of trade and the circulation of products in Cape Verde, a nation at the crossroads of multiple routes, real and imagined, forced and desired. The installation weaves a visual, textual and auditory islandscape in a kaleidoscopic narrative. It references the myths on which Cape Verde’s national identity is based, sources national trade data and follows the trajectories of products that shape the daily lives of people in the city of Praia.
‘yah’, a Cape Verdean reference to an American expression that indicates their origins and traces as a direct line to the diaspora. The circulation of these barrels and the products they carry creates a complex image(inary) of emigration, consumption, survival and transformation. As the main protagonist in the narrative, the bidons are a mobile unit of value that encapsulates desires, that links here and there, and speaks of departures and returns, aspirations and survival. Ultimately, they are a cipher for thinking about mobilities in Cape Verde.
The bidon, a shipping barrel filled with new and used products, often serves as a lifeline for families left behind by emigrant relatives, many of whom now live in the United States. Shipped by the thousands each year, these ubiquitous objects are to be found throughout the city’s streets, markets and homes. Their contents are known as
The expression ‘Si ka badu ka ta biradu’ is an ode to Cape Verdean emigration. It has a dual meaning: ‘If one does not leave, one cannot return’ and ‘If one does not leave, one cannot be transformed.’ Yet, it is also a reference to aspirations of sociocultural and economic mobility.
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SOUNDSCAPE: A Day in the Life of a Bidon The sound of the daily ritual of rolling bidons to and from storage at dawn and at dusk are overlaid with the repetitive chant of used-clothing hawkers calling for customers, recorded advertising from Chinese stores, and the background of the city – all of which fade into the soundscape created by musician Binga de Castro. VIDEO: A Day in the Life of a Bidon The video portrays a day in the life of a used-clothing trader in a passageway linking the lower part of Praia to the historical city centre on the plateau. The barrels – often still marked with the fading names and addresses of their original owners or recipients, shipping numbers and other undecipherable markings – are a palimpsest that hints at their multiple Atlantic crossings. An ever-present feature of the urban landscape, the bidons are a materialisation of the remittance economy and an expression of time, distance, desired commodities and a desired elsewhere.
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Image Title: Main Mosque of Dakar Source: Chérif Tall
Image Title: Chinese doors Source: Chérif Tall
MIGRATIONS AND THE IMAGE OF SPACE IN SENEGAL Mitwirkende: Jean-Charles Tall Ndèye Mbathio Diop Dior Dieng Cherif Tall Company House of Jouvence Dieser Fotoessay ist Teil eines umfassenden Forschungsprojekts, das die Verbreitung von Architekturstilen im Senegal dokumentiert. Diese Stile sind das Ergebnis verschiedener Ausprägungen von Migrationsströmen. Sie lassen den Wunsch erkennen, zu überleben, die eigenen Lebensbedingungen zu verbessern, zu erobern, die Welt zu entdecken und Wohlstand zu erlangen. Unter Migration wird hier die Verbreitung von Waren, Ideen, Kulturen, Religionen und Individuen verstanden. Die Vielfalt
architektonischer Stile in den jeweiligen Perioden der Geschichte Senegals dient als Übersicht für die Verbreitung der senegalesischen Diaspora nach Nordamerika und Westeuropa. Außerdem haben die Architekturstile zu unterschiedlichen Vorstellungen von Moderne, Globalisierung und kulturellem Synkretismus geführt, die die urbanen Landschaften im Senegal prägen. Das Projekt untersucht nicht, warum Migration in dem westafrikanischen Land weder linear noch gleich gerichtet verläuft. Es geht stattdessen auf ein komplexes, dynamisches System ein, in dem vorkoloniale Erinnerungen und Vorstellungen von einer globalen Zugehörigkeit und Moderne die traditionellen Vorstellungen von einem Raum als Gefäß für die eigene Identität infrage stellen.
Contributors: Jean-Charles Tall Ndèye Mbathio Diop Dior Dieng Cherif Tall Company House of Jouvence This photo essay forms part of a larger research project documenting the circulation of architectural styles across Senegal that are the result of different kinds of migration flows driven by the desire to survive, to improve one’s living conditions, to conquer, to discover the world and to find wealth. Migrations are understood as the circulation of goods, ideas, culture, religions and individuals. The diversity of architectural styles across different periods in the history of Senegal serves as an index not only of the trajectories
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of the Senegalese diaspora to North America and western Europe, but also of the various notions of modernity, globalisation and cultural syncretism that inform Senegal’s urban landscapes. The research explores the ways in which migrations in this West African country are neither linear nor unidirectional. They point instead to a complex and dynamic system in which pre-colonial memories and imaginaries of global belonging and modernity challenge more traditional ideas of space as a container of identity.
CARTOGRAPHIES AND CIRCULATIONS
“Die Geografie der Welt, wie wir sie heute kennen, ist entstanden aus allen Bewegungen, die im Laufe der Geschichte stattgefunden haben.”
“The geography of the world as we know it today is a construction of all movements that have occurred throughout history.”
Jean-Charles Tall
Jean-Charles Tall
Image Title: Tiled facade by returning migrants Source: Dior Dieng
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THE TERRITORY IN BETWEEN Beteiligter: Aissata Balde
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Das Projekt ist ein Fantasieort, der 22,5 Kilometer vor der Küste der Kapverdischen Inseln liegt. Hierbei geht es um das Zusammenspiel zwischen physischen und erdachten Räumen, damit wir unser Verständnis von Staaten, Grenzen und Raum hinterfragen. Mithilfe von Zeichnungen werden diese fließenden Vorstellungen von Territorien untersucht und dabei die Zwischenräume erkundet, die ihren üblichen Grundpfeilern entgegenstehen, nämlich »Standort« und »Staat«. Während das englische Wort »state« sich oft auf eine organisierte politische Gemeinschaft unter einer Regierung bezieht, bedeutet es auch so viel wie »Gemütszustand zu einem beliebigen Zeitpunkt«.
Das Projekt befasst sich mit der Spannung zwischen er Entstehung, der Auseinandersetzung und den Widersprüchen von Territorien sowie mit der Erhaltung ihrer Ränder und Grenzen. Es ist ein Boxenstopp, eine Durchgangsstation für Migranten auf einer Reise von ihrer Heimat an ein unbekanntes Ziel. Es stellt die Gesetze von Einund Ausreise infrage und manipuliert die Regeln traditioneller Orte von Ankunft und Abreise wie Häfen und Flughäfen. Das Projekt umfasst ein Krematorium, ein Badehaus, eine Fischfarm und eine Entsalzungsboje. Von den Kapverdischen Inseln aus, selbst ein Ort der Diaspora, ist nur der Rauch des Krematoriums sichtbar.
“Die Reise von Migranten wird für gewöhnlich als linearer Verlauf von der Heimat in das Gastgeberland dargestellt. Tatsächlich ist dieser Weg jedoch von Störungen, Unterbrechungen, Warten, Vertreibungen, Übergängen und Flucht geprägt.”
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Aissata Balde
Image Title: Dictionary of Escape Diese Zeichnungen gehören zu einer Serie, die die »Schlupflöcher« im Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen, die »Terra nullius« oder das »Niemandsland«, abbildet. Sie zeigen Informationsebenen, die mit der Entstehung von Hoheitsgebieten zu tun haben (zu Land, zur See und in der Luft). Dies enthüllte ein neues und unbekanntes Territorium, das zum Bauplatz auserkoren wurde.
CARTOGRAPHIES AND CIRCULATIONS
Contributor: Aissata balde This project is an imagined site located 22.5 kilometres off the coast of Cape Verde. It explores the interplay between physical and imagined spaces in ways that allow us to rethink our understanding of state, boundary and space. Through drawings, the project probes these fluid notions of territory, exploring the in-between spaces that contradict its two conventional underpinnings: ‘site’ and ‘state.’ While ‘state’ often refers to an organised political community under one government, it also denotes one’s condition at any given time.
The project considers the tension between the formation, contestation and contradictions of territories and the maintenance of edges and borders. It is a pit stop, a way station for migrants on their journey from home to an unknown destination. It questions laws of entry and exit and manipulates the rules of traditional sites of arrival and departure, such as harbours or airports. It includes a crematorium, a bathhouse, a fish farm and a desalination buoy. From the mainland of Cape Verde, itself the physical site of diaspora, only
“Migrants’ journeys are commonly portrayed as a linear progression from home to host nation. In reality, their movements are full of interruptions, discontinuities, periods of waiting, displacement, limbo and escape.”
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Aissata Balde
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Image Title: Dictionary of Escape These drawings emerged out of a series mapping the ‘loopholes’ in the United Nations Convention on the Law of the Sea, the ‘terra nullius’, or ‘no man’s land’. They explore layers of information related to how territory is produced (on land, sea and air). This revealed a new and unseen territory that became the ‘site’.
MAD HORSE CITY
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Beitragende: Olalekan Jeyifous und Wale Lawal
"The child in each one of us knows paradise. Paradise is home. Home as it was Or home as it should have been.
Contributors: Olalekan Jeyifous and Wale Lawal
Paradise is one‘s own place, One‘s own people, One‘s own world, Knowing and known, Perhaps even Loving and loved. Yet every child Is cast from paradise– Into growth and destruction, Into solitude and new community, Into vast, outgoing Change." - Octavia Butler, Parable of the Sower - 18 -
SPECULATIVE FUTURES
Mad Horse City ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen dem in New York lebenden Künstler und Architekten Olalekan Jeyifous und dem Schriftsteller Wale Lawal aus Lagos, Nigeria, die in unserem Workshop Lagos Exchange im Jahr 2017 entwickelt wurde. Jeyifous’ frühere Arbeit Shantytown Megastructure dreht sich um die Tatsache, dass Slums oft als Schandflecken entfernt werden, wodurch deren Bewohner häufig obdachlos sind. Als Alternative entwarf er eine Zukunftsvision für die Metropole Lagos, die die Vertriebenen in einer heterotopen Solar-Punk-Vision zeigt. Sie zeigen ihren Widerstand durch Wiederverwertung und Nachhaltigkeit, aber auch durch die umfassend selbst organisierte Lebensweise ihrer Gemeinschaft. Das hier präsentierte Projekt untersucht den Charakter dieser Fantasiegemeinschaften anhand einer interaktiven, virtuellen 360-Grad-Installation.
“Die Vertreibung der Menschen macht einen Teil der Veränderungen der Stadt aus, und ehemalige Bewohner von Lagos verlieren sich in den Wiederholungen der Stadt, gefangen zwischen dem Bekannten und dem Unbekannten − als Fremde in ihrer eigenen Heimat. Die Stadt ist immer wie ein wildes Pferd: Entweder du reitest es oder du stirbst.“ Wale Lawal
Mad Horse City is a collaboration that was conceived between New York-based artist and architect Olalekan Jeyifous and Lagosian writer Wale Lawal during our Lagos Exchange workshop in 2017. Jeyifous’ earlier work Shantytown Megastructure considered how slums are often viewed as eyesores to be bulldozed, which frequently leaves inhabitants displaced. As an alternative, it reimagined a future for the city of Lagos where the dispossessed are given prominence through a heterotopian and solarpunk vision that acknowledges the resilient practices of reuse and sustainability, as well as the highly self-organised nature of these communities. The project exhibited here explores the interiority of these imagined communities in an interactive 360-degree virtual reality installation.
“The expulsion of people forms part of the city’s transformation, and once-Lagosians find themselves lost in the iterations of Lagos, caught between the known and the unknown, foreigners at home. Always, the city is a mad horse: you either ride it or you die.“ Wale Lawal
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ABOVE: Image from Mad Horse City by Olalekan Jeyifous in collaboration with Wale Lawal: Le´hìn Mákòko [Satellites] TOP RIGHT: Image from Mad Horse City by Olalekan Jeyifous in collaboration with Wale Lawal: Le´hìn Mushin [Ascent] LEFT: Image from Mad Horse City by Olalekan Jeyifous in collaboration with Wale Lawal: Le´hìn Mákòko [Aerofarm] FAR LEFT: Image from Mad Horse City by Olalekan Jeyifous in collaboration with Wale Lawal: Le´hìn Mushin [Descent] - 19 -
SPECULATIVE FUTURES
IM/MOBILITÄT UND IM/MOBILITY AND THE DIE AFROAFRO-IMAGINARY VORSTELLUNGSWELT
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Autoren: Global Africa Lab: Mabel O. Wilson und Mario Gooden Forschungsteam: Ife Vanable und Zachary H. White Diese Präsentation beruht auf dem Studentenworkshop New York Exchange, geleitet von dem Global Africa Lab. Untersucht wurde die Zukunft schwarzer Viertel in Bezug auf die Gentrifizierung und Stadtsanierung in New York. Derzeitige Verkehrswege in der Stadt wie der Cross Bronx Expressway stehen für die brutale Politik, die Slumsanierungen von den 1950er- bis in die 1970er-Jahre hinein durchführen ließ und die von zunehmender Rassentrennung und Verdrängung städtischer Gemeinschaften geprägt waren. Die Präsentation widmet sich zugleich den zahlreichen Formen, wie die Bewegung der Black Lives Matter (BLM) die urbanen Infrastrukturen aus Autobahnen, Straßen, Brücken und Plätzen, die einst zur Enteignung von Menschen mit dunkler Hautfarbe gedient hatten, reterritorialisiert. In ihrer Kampagne gegen die gewalttätigen und tödlichen Konfrontationen mit Polizeibeamten und Rassisten tun die aktuellen BLM-Proteste und -Märsche mehr, als nur den
Authors: Global Africa Lab: Mabel O. Wilson and Mario Gooden Research team: Ife Vanable and Zachary H. White Verkehr zum Stillstand zu bringen und »Nieder mit dem ganzen System!« zu rufen. Die Bewegung geht strategisch vor, indem sie den Fluss von Menschen und Gütern unterbricht, der die globale Milliarden-Dollar-Wirtschaft im Ballungsraum von New York versorgt. Anhand vorgefundener Bilder, Videos, Animationen und Collagen untersucht die Videopräsentation die historischen Narrative zur Enteignung mittels einer Stadterneuerung und der taktischen Aneignung durch urbanen Widerstand. Mithilfe der Aneignung von Abbildungen städtischer Trümmer, architektonischer Elemente und Verbraucherkultur definieren die Afro-ImaginaryCollagen umstrittene Orte der Neuentwicklung und Gentrifizierung in New York neu. An dieser Stelle sei der Dekanin Amale Andraos und der Columbia Graduate School of Architecture, Planning and Preservation für ihre Unterstützung gedankt.
This presentation builds on the African Mobilities student workshop New York Exchange, led by Global Africa Lab. It explores the future of black neighbourhoods under the spectre of gentrification and redevelopment in New York. Contemporary transportation routes in New York City, like the Cross Bronx Expressway, stand as monuments to the vicious policies of slum clearance enforced from the 1950s until the 1970s and which are steeped in the reinforcement of racial segregation and urban community displacement. The presentation simultaneously explores the many ways that the Black Lives Matter (BLM) movement has reterritorialized the urban infrastructure of highways, streets, bridges and plazas, which had served as an urban apparatus of black and brown dispossession. In their campaigns against the violent and deadly confrontations with police officers and white supremacists, today’s BLM protests and marches do more than bring
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traffic to a standstill to the chants of ‘Shut the whole system down!’ – they also strategically disrupt the flow of people and goods that feed the metro area’s multibillion-dollar global economy. Through the use of found image, video, animation and collage, the video presentations examine the dual historical narratives of dispossession through urban renewal and tactical appropriation through urban protest. By appropriating images of urban detritus, architectural elements and consumer culture, the Afro-Imaginary collages reinvent contested sites of redevelopment and gentrification in New York City. Thank you to Dean Amale Andraos and Columbia University Graduate School of Architecture, Planning and Preservation for their support.
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SPECULATIVE FUTURES
URBAN TINGWANEKWANE
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– Das Loch in der Wand
– The Hole in the Wall
Beitragende: Solam Mkhabela Kirsten Dörmann Njoki Ngumi Ntsikelelo Blessing Blaai
Contributors: Solam Mkhabela Kirsten Dörmann Njoki Ngumi Ntsikelelo Blessing Blaai
In Siswati, einer in Südafrika und Swasiland verbreiteten Sprache, steht das Wort «Tingwanekwane« für mündlich überlieferte Erzählungen, ähnlich wie Gute-Nacht-Geschichten oder Märchen. Diese Tingwanekwane aus der Stadt handelt von einem Loch in einer Wand auf einem Grundstück in Yeoville, einem Vorort nahe dem Stadtzentrum von Johannesburg. Dort sieht der Alltag heute weitgehend anders aus als ursprünglich in der Kolonialzeit. Während der Zeit der Apartheit wohnten dort weiße Arbeiter. Das Wandloch dient als Anziehungspunkt für Glückssucher, denn es verändert die Nachbarschaft und die Beziehung der Menschen zueinander.
Heute ist Yeoville ein Wohnviertel für Geringverdiener, die häufig einen Migrationshintergrund haben, ein unregelmäßiges Einkommen oder Schwierigkeiten mit Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigungen. Neben den sozialen Herausforderungen lassen sich in Yeoville Entwicklungen erkennen, die erst nach der Aufhebung der Rassentrennung möglich wurden. Die aufkeimende Identifikation der neuen Bewohner mit ihrem Wohnviertel führt zu einer Aneignung des öffentlichen Raums. Das Hörbuch der Erzählung über das Loch in der Wand bezieht sich auf die vielen kleinen Kioske und Geschäfte, die entlang von Grundstückswänden entstanden sind und die das Gesicht des Vororts und seiner Straßen prägen. Diese multikulturellen Existenzen symbolisieren die Träume der Bewohner und ihren Glauben an magische Veränderungen, die eines Tages vielleicht Realität werden.
IIn the Swazi language, ‘tingwanekwane’ describes an oral narration similar to a bedtime story or fairy tale. Urban Tingwanekwane is about a hole in a wall in Yeoville, a diverse neighbourhood north of Johannesburg’s Central Business District, where everyday life is vastly different from its colonial and apartheid origins as a white working-class suburb. The hole develops into a magnet for fortune seekers, and changes the neighbourhood and peoples’ perspectives of each other.
or legal immigration status. At the same time, Yeoville, like other desegregated neighbourhoods, has witnessed the appropriation of public space and emerging forms of a unique kind of identification with the neighbourhood among new residents. In the audiobook, the hole in the wall references the many microretail spaces that are reconfiguring Yeoville’s streets and its thresholds and symbolise people’s eternal need for dreams, as well as the belief in magical change that – one day – just might become a reality.
Presently, the area exemplifies many of the concerns faced by low-income suburbs in Johannesburg with a rather transient African population, often without consistent income Graphic Illustration: Blessing Blaai
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PROTOTYPES
NIAMEY 2000 HOUSING
Photography: ©united4design, credit: Torsten Seidel http://www.torstenseidel.com
Beitragende: united4design
Contributors: united4design
Niamey 2000 ist ein Siedlungsgebäude auf einer Fläche von 1700 Quadratmetern der als Reaktion auf die aktuelle Immobilienkrise in Niamey, der Hauptstadt Nigers, entwickelt wurde. Die Erhöhung der Dichte in der sehr flachen Stadt regte das Projekt als ein neues Modell für städtisches Wohnen an. Zudem vertritt es eine deutliche Position, was die verwendeten Baumaterialien angeht, indem es auf ungebranntes Lehmmauerwerk und passive Kühlung als Schutz vor den glühend heißen Temperaturen im Niger setzt. Wie in vielen Teilen der Welt wurden lokale Materialien in urbanen Zentren zugunsten von Beton zunehmend vernachlässigt. Der Entwurf von Niamey 2000 führt nun wieder regionale Ressourcen in die Bauwirtschaft ein und bietet einer größeren Zahl an Einwohnern der ständig wachsenden Bevölkerung erschwinglichen Wohnraum.
Niamey 2000 is a 1,700-squaremetre housing development that was designed in response to the current housing crisis in Niamey, the capital of Niger. By increasing density in a very flat city, the project proposes a new model for urban living. It also takes a firm position on building materials by using unfired earth masonry and passive cooling techniques to protect against Niger’s scorching temperatures. As in many parts of the world, local materials have been increasingly abandoned in urban centres in favour of concrete. The design of Niamey 2000 reintroduces locally derived resources to the construction industry and offers affordable homes to a broader range of the city’s growing population.
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PROTOTYPES
Beth, 3 years in Kampala tailor working from home
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Elvis, 6 years in Kampala trader with shopunit
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Husha, 10 years in Kampala tailor with shopunit
3 × 3 Räume 3 × 3 Meter beträgt die Standardgröße eines Ladens in der Innenstadt von Kampala, die von Hausbesitzern als kleinste vermietbare Fläche festgelegt wurde. Diese Flächen sind durch Handel und gemeinsamen Austausch der Menschen miteinander verbunden. Elvis Laden ist sogar noch kleiner, nur 3 × 1 Meter. Doch aufgrund einer durchdachten Planung, die jeden Zentimeter berücksichtigt, kann er seinen Laden auf die Standardgröße von 3 × 3 Metern erweitern. © Adengo Architects
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3 × 3 Spaces 3 × 3 metres is the standard size of a retail unit in central Kampala. Building owners have created the smallest rental unit as a 3 × 3-metre space. These spaces are connected to each other through trade and exchange. Elvis’ space is even smaller, measuring 3 × 1 metres. However, by carefully planning for every centimetre of his space, he is able to expand his shop to the standard 3 × 3 metres. © Adengo Architects
Image Title: Elvis transports kitenge to his shop in downtown Kampala (Joel Ongwech, 2017)
3×3 METER GEOGRAFIEN DES KITENGE-HANDELS
3×3 GEOGRAPHIES OF THE KITENGE TRADE
Projektteam: Doreen Adengo, Dr. William Monteith, Randi Karangizi, Nina Peters, Joel Ongwech, Dave Mugerwa
Project team: Doreen Adengo, Dr. William Monteith, Randi Karangizi, Nina Peters, Joel Ongwech, Dave Mugerwa
Mithilfe: Zaheer Cassim, Hakimu Sseviiri Der weltweite Kitenge-Handel erlaubt einen Blick nicht nur auf die Beziehungen, die afrikanische Migranten pflegen, sondern auch auf die Beiträge, die sie international leisten. Anhand von fünf Darstellungsmöglichkeiten wie Fotografie, Film, Kartografie und Architektur untersuchen wir, wie kongolesische Händler und
Schneider die soziale, ökonomische und gebaute Umgebung in Kampala, Uganda, verändern, während sie gleichzeitig Kontakte zu weit entfernten Orten knüpfen. Verschiedene Maßstäbe – auf einer globalen, regionalen, städtischen und nachbarschaftlichen Ebene – veranschaulichen den Einfluss des Kitenge-Handels. Der Fokus unserer Betrachtung liegt auf Läden mit einer Verkaufsfläche von 3 × 3 Metern, welche die Flüchtlinge aus dem Kongo mit der internationalen Modeindustrie verbindet.
Contributors: Zaheer Cassim, Hakimu Sseviiri The global kitenge trade provides a window into the connections and contributions that African migrants are making in the world. Combining photography, film, cartography and architecture, we explore the ways in which Congolese traders and tailors are transforming the social, economic and built environment in Kampala, Uganda, while forging
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connections to places much further afield. Working at multiple scales, we consider the impact of the kitenge trade at the global, regional, city and neighbourhood levels, with a focus on the 3 × 3-metre shop units that connect Congolese refugees to the global fashion industry.
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“Energie lässt sich nicht bloß auf einen technischen Aspekt reduzieren. Sie ist eine Form der Transformation, die das Konzept von Raum durchdringt.“
“Energy cannot be reduced solely to a technical issue; it is a mode of transformation that informs the concept of space.“
Beyond Entropy Angola
Beyond Entropy Angola
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PROTOTYPES
BEYOND ENTROPY ANGOLA
Beitragende: Paula Nascimento und Stefano Rabolli Pansera
Contributors: Paula Nascimento and Stefano Rabolli Pansera
Das Projekt Beyond Entropy Angola geht auf den dramatisch erhöhten Energiebedarf in der rasch wachsenden Stadt Luanda zurück. Es untersucht den Einfluss einer Lowtech-Infrastruktur wie Bambus, der in einem System zur Wasserfilterung zum Einsatz kommt, und kritisiert aktuelle Modelle der Stadtsanierung. Beyond Entropy Angola setzt eine Untersuchung der Beziehung zwischen Energie und Raum fort, die sich über die einfache Rhetorik von Nachhaltigkeit hinaus erstreckt. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf den Veränderungen, die in Angola und südlich der Sahara stattfinden, so das Bevölkerungswachstum, das neben einem wachsenden »urbanen Fußabdruck« auch für eine erhöhte Bevölkerungsdichte sorgt. Im Gegensatz zur in Afrika üblichen Stadtplanung, die informelle Siedlungen oft an den Rand drängt, regt das Projekt mit seinem Einsatz von Bambus an, dass eine nachhaltige urbane Entwicklung selbst an Orten wie Cazenga, dem größten ungeplanten Vorort von Luanda, erreicht werden kann. Ein Prototyp dieses Projekts wurde 2012 im Rahmen der Biennale von Venedig erstmals vorgestellt. Die Installation in dieser Ausstellung präsentiert eine überarbeitete Version, die den Räumlichkeiten des Museums angepasst wurde.
Beyond Entropy Angola is based on an urgent need for more energy in the fast-growing city of Luanda. It explores the impact of low-tech infrastructure, such as bamboo, that serves as a system for water filtration and critiques current models of urban redevelopment. Beyond Entropy Angola continues an investigation of the relationship between energy and space that extends beyond the easy rhetoric of sustainability. It also focuses on transformations taking place in Angola and in sub-Saharan Africa, like population growth, which increases population density alongside a growing urban footprint. In contrast to urban planning policies in Africa that often marginalise informal settlements, the project’s use of bamboo proposes that sustainable urban development could be achieved in places such as Cazenga, the largest of Luanda’s unplanned outskirts. A prototype of this project was first vi presented at the Venice Biennale in 2012. The installation in this exhibition presents a remixed version adapted to the setting of the museum.
Image Title: “Luanda”, copyright Beyond Entropy - 27 -
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Graphic Illustration (above): Tapestry of Merkarto (2018), by Emanuel Admassu.
Graphic Illustration (right): Emanuel Admassu Each block offers different variations of these three zones: Stalls facing the street, central spaces used for housing and production, and the micro-courtyards that offer intimate outdoor spaces between these concentric zones.
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PROTOTYPES
MERKATO Beteiligter: Emanuel Admassui Diese Tapisserie dokumentiert eine Reihe von Veränderungen, die zur wechselnden Identität des Markts Addis Merkato in Addis Abeba, Äthiopien, beigetragen haben. Sie stellt Alternativen vor, um seinen historischen Widerstand gegen Veränderungen und Stabilität zu deuten und aufzuzeigen. Der Addis Merkato wurde in der italienischen Besatzungszeit zwischen 1936 und 1941 eingerichtet. Mit einer Fläche von ungefähr 2 Hektar wurde er zum größten Marktplatz Afrikas. Der Merkato Indigeno – wie ihn die Italiener nannten – sollte der einheimischen Bevölkerung ein Handels- und Wohnquartier bieten und sie von den Neuankömmlingen trennen. Diese nahmen den zentralen Teil der Stadt ein, wo sich die Arada, ein riesiger, offener Marktplatz und zugleich Äthiopiens Zentrum politischer und wirtschaftlicher Aktivität, befand. Der Merkato ist das einzige Projekt des italienischen Masterplans für
Addis Abeba, das umgesetzt wurde. Ein Großteil der ursprünglichen Architektur für den Merkato wurde billig aus Eukalyptusholz errichtet und mit Wellblech verkleidet, wodurch er im Laufe der 75-jährigen Geschichte verschiedenste materialbezogene und räumliche Identitäten annehmen konnte. Die radikalsten Veränderungen des Markts fanden jedoch statt, nachdem Äthiopien in die globale freie Marktwirtschaft eingetreten war. Die meisten Händler auf dem Merkato widerstanden der Verdrängung, gründeten Kooperativen und erweiterten den Markt vertikal. Die physischen Veränderungen und Unterteilungen des Markts sowie das vertikale Wachstum haben die bestehenden Strukturen erhalten und nutzen das existierende Tera-System: ein anpassbares Zonensystem, in dem die Stände in Reihen, den Waren entsprechend, angeordnet sind. Es erlaubt eine flexiblere Nutzung der andernfalls kartesischen Beschränkungen
jedes Blocks. Der Merkato unterstützt aufgrund eines stabilen Netzwerks weißer IsuzuLastkraftwagen auch weiterhin sowohl den lokalen als auch den globalen Handel. Dem Merkato vergleichbare Märkte finden sich im ganzen Land – sie lernen und profitieren von dessen beständigem Wandel. Die vertikale Ausdehnung des Merkato wird nicht die letzte Phase der Veränderung sein. Sie ist eine Demonstration der Unnachgiebigkeit, die den aktuellen afrikanischen Urbanismus kennzeichnet. Die Tapisserie beruht auf Aufrissen von Geschäftsfassaden, die im gesamten Bereich des Merkato vorkommen – von den ältesten (oben) zu den jüngsten (unten). Diese Typologien werden in drei Kennzeichnungen heruntergebrochen, die die relative Beständigkeit der zur Errichtung des Markts verwendeten Materialien erfasst: Kreise identifizieren temporäre Gebäudematerialien, Dreiecke
werden für dauerhafte Materialien verwendet, und die gedrehten Quadrate stellen alles das dar, was dazwischenliegt. Die Animation zeigt die Entwicklung des Merkato, ausgehend von seiner Rolle als Abgrenzung der lokalen Bevölkerung von Zuzüglern während der Zeit der italienischen Besatzung, bis hin zu seiner heutigen Identität als experimentellem Ort für vertikales Bauen. Addis Merkato ist heute noch relevant, da er sich immer an neue Situationen angepasst hat. Jede seiner Veränderungen hat einen architektonischen Fußabdruck hinterlassen, der seine Beziehung zur Stadt Addis Abeba neu definiert hat. Die momentan vermehrte Verbreitung von Einkaufszentren mit mehreren Stockwerken in Äthiopien ist ein weiterer Versuch, Märkte zu verstetigen, die nichtsdestotrotz immer in Bewegung bleiben.
Contributor: Emanuel Admassu This tapestry documents a series of transformations that have contributed to the changing identity of Addis Merkato (Ethiopia). It continues with alternative methods of reading and representing Merkato’s historical resistance to both change and stability. Addis Merkato was built during the Italian occupation of 1936 to 1941. Approximately 500 acres in size, it has become one of the largest market places in Africa. Merkato indigeno – as it was named by the Italians – was designed to contain the trading and living quarters of the indigenous population and to separate them from the newcomers taking over the central part of the city, which is where the Arada, a large open-air market place and a centre of Ethiopia’s political and economic activities, was located. Merkato is the only aspect of the
vi Italian master plan for Addis Ababa that was realised. Most of the original architecture in Merkato was built cheaply from eucalyptus wood and clad in corrugated sheet metal, allowing it to adopt various material and spatial identities over its seventy-five-year history. However, the most radical changes to the market occurred after Ethiopia re-entered the global free market economy. Most of the merchants in Merkato resisted displacement, formed cooperatives and expanded the market vertically. The market’s physical alterations, subdivisions and vertical growth have maintained the existing structures and use patterns through the Tera system – an adaptable zoning system in which merchants sit in rows arranged by the goods they sell. This allows for a more flexible use of the otherwise
Cartesian boundaries of each block. Merkato continues to support both local and global trade thanks to a robust network of white Isuzu transport trucks. Fragments of Merkato can be found throughout the country, feeding and learning from its ongoing transformation. The vertical expansion of Merkato will not be the last phase of its transformational narrative. It is a microdemonstration of the relentlessness that characterises contemporary African urbanism. The tapestry is based on front elevation drawings of shopping spaces found throughout Merkato – from the oldest (top) to the newest (bottom). These typologies are broken down into three notations measuring the relative permanence of materials used to construct the market: circles identify the most temporal
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building materials, while triangles are used for the most permanent. The rotated squares represent everything in between.
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PROTOTYPES
MANIFESTO FOR FUTURE AFRICAN ARCHITECTS Autoren: Issa Diabaté (Architekt), Mamadou Diallo (Historiker, Öffentlichkeitsarbeit, Berater)
Authors: Issa Diabaté (architect), Mamadou Diallo (historian, public affairs, consultant)
Dieses Manifest umreißt Herausforderungen und Möglichkeiten, mit denen sich Architekten konfrontiert sehen, die in Afrikas recht instabiler urbaner Umwelt tätig sind. Vor dem Hintergrund virtueller Verbindungen und einer Wiederbelebung des ländlichen Lebens bringt es die unbedingte Notwendigkeit zum Ausdruck, dass junge afrikanische Architekten als Triebkräfte des Wandels aktiv werden müssen, besonders in Bezug auf bestehende institutionelle Strukturen, während sie gleichzeitig ein neues urbanes Paradigma gestalten.
This manifesto outlines challenges and opportunities faced by architects practising within Africa’s relatively fluid urban environment. It also expresses the urgency of the need for young African architects to be agents of change with regard to existing institutional structures, in the presence of virtual interconnection and in the revival of the rural, while also shaping a new urban paradigm.
Snapshots of Femi‘s Virtual and Mobile Life: 12 Hours with an Architect in Abidjan
(short film, duration 90 sec.)
Author: Issa Diabaté (architect) Louise and Charles (AV consultants led by Tidiane Doumbia) Femi (architect)
Autor: Issa Diabaté (Architekt) Louis(e) & Charles (AV-Spezialist, geleitet von Tidiane Doumbia) Femi (Architektin)
Dieser Kurzfilm gibt im InstagramKurzgeschichtenformat Einblicke in das Leben von Femi, einer jungen Architektin aus Benin, die kürzlich nach Abidjan, Elfenbeinküste, gezogen ist. Schnappschüsse von ihrem Zuhause, ihren Mahlzeiten und ihrer persönlichen Sicherheit zeigen, wie diese ca. 20 bis 30 Jahre alte Frau sich in Abidjan zurechtfindet. Der Film belegt, wie die Digitalisierung das Leben junger Afrikaner durchdringt und wie im Zuge dieses Prozesses digitale Technologien Lösungen hervorbringen, die auf der Flexibilität eines informellen Kontextes beruhen:
Dienstbotengänge, Bankgeschäfte, der Verzehr von Bio-Lebensmitteln eines mobilen Händlers, städtische Gemüsegärten, die Brachflächen in der Stadt nutzen, und – angesichts einer nicht kooperativen Polizei – die Aufklärung von Bagatelldelikten mithilfe von Social-MediaPlattformen. Alle diese Einblicke beruhen auf Geschichten aus dem wahren Leben. Sie wurden mit einem Mobiltelefon aufgenommen und mit Instagram-Tools bearbeitet. Dann wurde ihr Standort markiert und mit einer Zeitangabe versehen, um die Mobilität im örtlichen Ökosystem von Abidjan zu veranschaulichen.
This short film retraces the life of Femi – a young female architect from Benin, who recently moved to Abidjan, Ivory Coast – in an Instagram short-story format. Snapshots of her home, food and personal safety provide a glimpse into how this 20-to-30-somethingyear-old architect finds her way around Abidjan. The film shows how digitalisation permeates the lives of young Africans and, in the process, how digital technology generates solutions based on the flexibility of the informal context: concierge services, banking without a bank, eating organic food from an itinerant trader, urban vegetable
Image Title: Manifesto for Future African Architects Created by: Issa Diabaté and Mamadou Diallo
Image Title: ‘Snapshots of Femi’s Virtual and Mobile Life: 12 Hours with an Architect in Abidjan’
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gardens that occupy unclaimed city land, and solving petty crimes with social media platforms in the context of an uncooperative police service. vi All the insights are based on real life stories. They are shot with a mobile phone, customised with Instagram tools, mapped and timed to illustrate mobility in the local ecosystems of Abidjan.
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Team Wolff Architects Ilze Wolff (Design) Heinrich Wolff (Design) Maria Wolff (Projektarchitektin) Temba Jauch (Herstellung) Alex Coetzee (Herstellung) Lauren Oliver (Administration) Thierno Diallo (Praktikant) Heath Nash (Berater Werkstoffe)
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Statement zur Ausstellungsgestaltung Die Ausstellungsgestaltung von Wolff Architects ist eine spielerische Verzerrung des rationalen Galerieraums im Architekturmuseum der TU München in der Pinakothek der Moderne. Es handelt sich dabei um ein Experiment mit Geometrie, Farben und Raumebenen, das Durchbrüche, zusammengeklappte Flächen und Lichtabstufungen als Ausdrucksmittel einsetzt. Das Design entwickelte sich aus einem intensiven Modellbauprozess, der mit der
Wolff Design Team Ilze Wolff (design) Heinrich Wolff (design) Maria Wolff (project architect) Temba Jauch (production) Alex Coetzee (production) Lauren Oliver (practice support) Thierno Diallo (intern) Heath Nash (materials consultant)
Überschneidung von Kreisen, Falzen und Überlappungen spielt. Das Ergebnis ist eine Konstellation skulpturaler Wände, die sich über die gesamte Ausstellung erstrecken. Ein Anliegen, das der Gesamtgestaltung zugrunde lag, war die Verlangsamung des Ausstellungserlebnisses für den Besucher. Daher entwarf Wolff Architects Gelegenheiten zum Sitzen und Lesen mit Blick in den Park. Beschreibung von Raum 2: Den zweiten Raum nimmt die Chimurenga-Bibliothek ein. Der lichterfüllte Raum bildet den sozialen Mittelpunkt der Ausstellung, mit Blicken hinaus in den Park, wo Besucher dazu eingeladen sind, sich mit alternativen Zugängen zu Wissensvermittlung, Bautechniken und städtischen Infrastrukturen auseinanderzusetzen.
Design statement The exhibition design by Wolff Architects is a playful distortion of the rational gallery space within the Architekturmuseum der TU München at the Pinakothek der Moderne. It is an experiment in geometry, colours and layers of space which uses cut-outs, folded planes and gradations of light as its means of expression. The design evolved out of an intense process of modelmaking that played with the intersections of circles, folds and overlaps. The result is a constellation of sculptural walls throughout the exhibition.
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One concern that motivated the overall design was to slow down the visitor’s experience of the exhibition. For this reason, Wolff provided seating and reading spaces looking out into the park. Rendering for Room 2: The second room is anchored by the Chimurenga Library. This light-filled space forms the social heart of the exhibition with views out towards the park, where visitors are encouraged to engage with alternative approaches to knowledge production, building technologies and urban infrastructures.
BIOGRAFIEN
BIOGRAFIEN Ausstellungsteam Andres Lepik Andres Lepik studierte Kunstgeschichte und schrieb seine Doktorarbeit über Architekturmodelle in der Renaissance. 1994 begann er als Kurator an der Neuen Nationalgalerie, Berlin, wo er für folgende Ausstellungen verantwortlich war: Renzo Piano (2000), Mies van der Rohe – Die Berliner Jahre 1907–1938 (2001, in Zusammenarbeit mit dem MoMA, New York) sowie Content. Rem Koolhaas and AMO/OMA (2003). Zwischen 2007 und 2011 war er Kurator am Department of Architecture and Design am Museum of Modern Art, New York, wo er die Ausstellung Small Scale, Big Change. New Architectures of Social Engagement (2010) konzipierte. 2011/12 war er Loeb Fellow an der Graduate School of Design der Harvard University. 2012 wurde er Professor für Architekturgeschichte und kuratorische Praxis sowie Direktor des Architekturmuseums der TU München. Seitdem präsentiert er dort Ausstellungen wie Afritecture. Bauen mit der Gemeinschaft (2013/14), Lina Bo Bardi 100 (2014) und Francis Kéré. Radically Simple (2016/17). Mpho Matsipa Mpho Matsipa ist Wissenschaftlerin am Wits City Institute der University of the Witwatersrand, Johannesburg. Sie hat einen Abschluss in Architektur an der University of Cape Town, Kapstadt, und an der University of California, Berkeley, promoviert. Ihre Doktorarbeit The Order of Appearances erforscht die verstrickten Geografien von informellen Stadtstrukturen, urbaner Neugestaltung und die Politik in Bezug auf Rasse, Geschlecht und Ästhetik in der Innenstadt von Johannesburg. Außerdem verfasste Matsipa kritische Essays und Rezensionen zur öffentlichen Kunst, zur Kultur und zum öffentlichem Raum für Art South Africa, The Architectural Review und Thesis 11 (erscheint in Kürze). Sie kuratierte ferner etliche Ausstellungen, darunter jene im südafrikanischen Pavillon bei der XI. Internationalen Architekturbiennale in Venedig (2008). Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin für Architektur und Forschungsstipendiatin an der Graduate School of Architecture, Planning and Preservation (GSAPP) der Columbia University, New York, sowie Kuratorin von Studio-X Johannesburg – einer von der Columbia University geförderten experimentellen öffentlichen Plattform für Architektur und die Stadt. Teresa Fankhänel Teresa Fankhänel ist Ausstellungsmacherin und Autorin. Sie arbeitet als Kuratorin am Architekturmuseum der TU in München. Nach ihrem Studium der Kunstgeschichte erwarb sie einen Masterabschluss in Architekturgeschichte der Bartlett School of Architecture, London, und promovierte 2016 zudem an der Universität Zürich. Als kuratorische Assistentin war sie an der Konzeption der Ausstellung Das Architekturmodell – Werkzeug, Fetisch, kleine Utopie am Deutschen Architekturmuseum, Frankfurt am Main, beteiligt. Für die Publikation ihres in Kürze erscheinenden Buchs The Miniature Boom. A History of American Architectural Models in the 20th Century erhielt sie ein Stipendium der Graham Foundation. Jennifer van den Bussche Jennifer van den Bussche ist die Gründerin und Leiterin von Sticky Situations, einer NonProfit-Organisation in Johannesburg, die ihren besonderen Schwerpunkt auf kommunaler Entwicklung legt. Als Projektmanagerin mit mehr als fünfundzwanzigjähriger Erfahrung verfügt sie über eine große Kompetenz in der Vermittlung und ferner über einen Hintergrund im Bereich Baugewerbe und Architektur sowie über umfassende Erfahrungen in der kommunalen Entwicklung. Sie setzt ihre Fähigkeiten für die erfolgreiche Umsetzung einer Reihe von Projekten ein, darunter öffentliche Kunst, öffentlicher Raum, Verbesserung der sanitären Situation und Multimediaausstellungen. Van den Bussche studierte Architektur und verfügt über einen Masterabschluss in internationaler und kommunaler Entwicklung der Deakin University, Melbourne. Als Projektmanagerin von Global Studio, einem Aktionsforschungsprogramm zur Entwicklung nachhaltiger Lösungen, trug sie
wesentlich zum Erfolg von dessen Veranstaltung bei, die 2007 bis 2009 in Johannesburg stattfand. Zusätzlich zur Koordinierung von Projekten und Aktivitäten von Studio-X in Südafrika – einem globalen Netzwerk von hochentwickelten Forschungslabors, das 2008 von der Graduate School of Architecture, Planning and Preservation (GSAPP) der Columbia University gegründet wurde, um die Zukunft von Städten zu untersuchen – ist Van den Bussche auch Forschungsmitglied des Earth Institute am Centre for Sustainable Urban Design (CSUD) der Columbia University, New York. Ilze Wolff Zusammen mit Heinrich Wolff leitet Ilze Wolff das Büro Wolff Architects und ist zudem Mitbegründerin von Open House Architecture (OHA), einem Forschungsbüro, das südafrikanische Architektur in Kapstadt dokumentiert und reflektiert. 2016 wurde sie für die Publikation ihrer Doktorarbeit mit dem Titel Unstitching Rex Trueform, der Geschichte einer leer stehenden Bekleidungsfabrik der Moderne in Kapstadt, mit dem internationalen Preis L’Erma C in Rom ausgezeichnet. Zu den wissenschaftlichen Höhepunkten ihrer Karriere gehören der Unterricht an einem Sommerschulprogramm an der Università Iuav di Venezia (IUAV) im Jahr 2013, Venedig, und Vorträge an der Charles Correa Foundation, Goa, 2015, sowie an der Podiumsdiskussion von Architecture Practice and the City an der Columbia University, New York, 2016. Die Arbeiten von Wolff Architects wurden auf der Biennale von Venedig, im Museum of Modern Art, New York, im Louisiana Museum of Art, Humlebæk, bei der Bi-City Biennale of Urbanism/ Architecture, Shenzhen, und bei der Chicago Architecture Biennale präsentiert. OHA und Wolff Architects zeigen regelmäßig Ausstellungen und initiieren Interventionen, Publikationen und Gespräche in Zusammenarbeit mit Künstlern und Wissenschaftlern, um so eine beständige öffentliche Kultur zu den Themen Stadt, Raum und Menschsein zu entwickeln. Bubblegum Club Der Bubblegum Club ist eine Agentur für kulturelle Intelligenz in Johannesburg. Ihre Vision ist es, eine andere Lesart der südafrikanischen Kunst und Gesellschaft zu finden, indem sie innovative Kreative und deren Arbeiten präsentiert. Die Haltung der Agentur beruht nicht ausschließlich auf Popularität und sichtbarer Präsenz, sondern zielt auch darauf ab, Einzelpersonen und Gruppierungen, die Leidenschaft und Innovation verkörpern, ins Rampenlicht zu stellen. Zusätzlich zu dieser Rolle als Präsentationsplattform bietet die Agentur eine Bühne für Ideen und Kommentare, die kulturelle Beiträge hervorbringen und fördern.
Mitwirkende Sammy Baloji Sammy Baloji wurde 1978 in Lubumbashi, in der mineralienreichen Provinz Katanga, Kongo, geboren. Er studierte Informatik, Informationswissenschaften und Kommunikation an der University of Lubumbashi. Mit einer geliehenen Kamera begann er, Szenen für seine Cartoons aufzunehmen. Bald meldete er sich für Fotokurse im Kongo an und studierte dann Fotografie und Video an der École Supérieure des Arts Décoratifs in Straßburg, Frankreich. Der in Lubumbashi aufgewachsene Baloji wurde schon früh für die koloniale Geschichte und den postkolonialen Verfall der einst wohlhabenden Bergbauregion des Kongo, der heute von chinesischen Unternehmen ausgebeutet wird, sensibilisiert. Baloji stellt fotografische Realitäten in Kombination von Vergangenheit und Gegenwart, Wirklichkeit und Idealzustand gegenüber, um ihnen eklatante kulturelle und historische Spannungen zu entlocken. Er erforscht Architektur und den menschlichen Körper als Spuren der Sozialgeschichte, als Erinnerungsorte und Zeugen der Machtdemonstration. Balojis Arbeiten waren in zahlreichen Einzelausstellungen zu sehen, zum Beispiel im Musée du quai Branly, Paris, Frankreich; im Mu.ZEE, Ostende, Belgien; im Royal Museum for Central Africa, Tervuren, Belgien, und im Museum for African Art, New York, USA. Zuletzt war er auf der documenta 14 in Kassel, und
Athen, Griechenland, vertreten, die von Adam Szymczyk geleitet und von Bonaventure Soh Bejeng Ndikung kuratiert wurde; in All the World’s Futures im Rahmen der 56. Biennale von Venedig, kuratiert von Okwui Enwezor, sowie in Personne et les autres, kuratiert von Katrina Gregos in der Ausstellung des belgischen Pavillons auf der Biennale von Venedig. 2015 wurden seine Arbeiten in der Ausstellung Africa im Louisiana Museum of Modern Art, Humlebæk, Dänemark, gezeigt, in Beauté Congo in der Fondation Cartier pour l’Art Contemporain, Paris, Frankreich, und in Tech4Change, kuratiert von Mari F. Sundet, im Vestfossen Kunstlaboratorium, Norwegen. Er hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter das Smithsonian Artist Research Fellowship (2015) und den Rolex Mentor and Protégé Arts Initiative Award (2014) gemeinsam mit Olafur Eliasson. Er war Finalist beim Prix Pictet (2009), erhielt den Prince Claus Award (2008) und zwei Auszeichnungen der African Photography Biennale (2007) in Bamako, Mali. Thembinkosi Goniwe Thembinkosi Goniwe hat Bildende Kunst und Kunstgeschichte an Hochschulen in Südafrika gelehrt: an der University of Cape Town, der University of the Witwatersrand, der University of Fort Hare und der Vaal University of Technology. Seine Kunstwerke wurden sowohl lokal als auch international ausgestellt und er verfasste Essays für zahlreiche Publikationen. Goniwe war Kurator von Footprints, Andrew Tshabangus zwei Jahrzehnte umfassendes fotografisches Œuvre, das in der Standard Bank Gallery, Johannesburg, und im Albany Museum, Grahamstown, gezeigt wurde. Außerdem kuratierte er: Towards Intersections: Negotiating Subjects, Objects and Contexts, Unisa Art Gallery und Museum Africa (2015); Dialogues with Masters: Visual Perspectives on Two Decades of Democracy, FNB Joburg Art Fair (2014); Where Do I End, You Begin, Edinburgh Arts Festival (2014); Impressions of Rorke’s Drift: The Jumuna Collection, Durban Art Gallery (2013), Museum Africa in Johannesburg (2014), Grahamstown National Arts Festival (2014) und Iziko South African National Gallery (2014); Desire: Ideal Narratives in Contemporary South African Art, 54. Biennale von Venedig (2011). Goniwe, der einen Abschluss als Master of Fine Arts der University of Cape Town, einen Masterabschluss und einen Doktortitel in Kunstgeschichte der Cornell University besitzt, ist derzeit als Gastwissenschaftler an der Wits School of Art tätig. Solam Mkhabela Solam Mkhabela absolvierte seine Ausbildung am Waterford Kamhlaba United World College of Southern Africa (UWCSA), Mbabane; am Massachusetts College of Art, Boston; an der The Cooper Union, New York, sowie an der School of Architecture and Town Planning, University of Cape Town, Kapstadt, wo er sowohl einen Bachelor in Architektur als auch einen Master in Stadtplanung und urbaner Gestaltung machte. Er war am preisgekrönten Film The Foreigner, 1997 (koproduziert von Catalyst Films) beteiligt und ist Mitbegründer blacklinesonwhitepaper (2002), einem Zusammenschluss von Designern. Mkhabela war für verschiedene Architektur- und Designbüros tätig sowie für den Market Photo Workshop. Er lehrt als Dozent an der University of the Witwatersrand, Johannesburg. Derzeit befasst er sich für seine Doktorarbeit Urban Scripting mit der Rolle des Audiovisuellen in der urbanen Gestaltung von Straßen. Er hat das Forschungsstipendium Thuthuka erhalten, das Südafrikas National Research Foundation vergibt. Paula Nascimento Die Architektin und Kuratorin Paula Nascimento hat ihre Abschlüsse an der Architectural Association School of Architecture, London, und an der London Southbank University gemacht. Sie kuratierte die Installation im öffentlichen Raum The Best Fucking Life (Luanda, 2015) und die Ausstellung zeitgenössischer Kunst Being and Becoming: Complexities of the African Identity (Pretoria, 2016). Außerdem zeichnete sie als Kuratorin für die Projekte Beyond Entropy Angola (angolanischer Pavillon, XIII. Architekturbiennale, Venedig, 2012); Luanda, Encyclopaedic City (angolanischer Pavillon, 55. Internationale Kunstbiennale, Venedig, 2013) Ilha de São Jorge (XIV. Architekturbiennale, Venedig, 2014); sowie für From Hands to Mind (Design after Design – XXI. Triennale in
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Mailand, 2016) verantwortlich. Nascimento ist Mitbegründerin von Beyond Entropy Africa, einem Forschungsatelier, das sich vor allem mit Architektur, Stadtplanung, bildender Kunst und Geopolitik auseinandersetzt. Sie ist ferner Gründungsmitglied des Kulturkollektivs Pés Descalços (Barfüßige). 2013 wurde sie mit dem Goldenen Löwen für die beste nationale Teilnahme an der Biennale in Venedig und 2015 mit einem Sonderpreis der Organisatoren des arcVision Prize WE-Women for Expo ausgezeichnet. Außerdem gewann sie zwei Mal den angolanischen Preis 35 º Award for Arts and Culture (2013 und 2016). Patricia Anahory Patti Anahory ist eine Architektin und Designerin mit einem Masterabschluss in Architektur der Princeton University und einem Bachelorabschluss in Architektur des Boston Architectural College. Im Jahr 2000 war sie die zweite Frau in 113 Jahren, die das renommierte Rotch Travelling Scholarship gewann, und die erste Gewinnerin dieses Designwettbewerbs, die nach Afrika südlich der Sahara reiste. Von 2009 bis 2012 war sie als Gründungsdirektorin von CIDLOT tätig, einem multidisziplinären Zentrum für angewandte Forschung an der University of Cape Verde, Praia, auf den Kapverdischen Inseln, das sich mit der Entwicklung von Siedlungen und städtischem Wachstum befasst. 2011 war sie Mitbegründerin von xu:collective, einem interdisziplinären Kunstkollektiv – jetzt ein professionelles Büro – zur Förderung eines kritischen Verständnisses für urbane Dynamik, Architektur sowie Umwelt- und Intermedialitätsstudien. Anahorys jüngste Zusammenarbeit mit dem Filmemacher und Webentwickler César Schofield Cardoso heißt Storia [na] Lugar / [un]grounding narratives: Dabei handelt es sich um eine Plattform für partizipatorische Medien- und MappingProjekte, die in direkter Zusammenarbeit mit Gemeinschaften in marginalisierten Kontexten entwickelt wurden. Ferner entstand [parenthesis], ein Raum für kreative Experimente und interdisziplinären Dialog. César Schofield Cardoso César Schofield Cardoso wurde in Mindelo auf den Kapverdischen Inseln (Westafrika) geboren. Er ist in den Bereichen Fotografie, Film und Medienkunst tätig. 2006 initiierte er in Zusammenarbeit mit Architekten, Künstlern und anderen kritischen Denkern PRAIA.MOV, eine urbane Kulturbewegung in der kapverdischen Stadt Praia, die seitdem seine kreativen Arbeiten zu den Themen Staatsangehörigkeit, Gerechtigkeit, städtischer Raum und Identitäten prägt. Als Webprogrammierer kombiniert er Onlineplattformen, Bild und Ton. Er ist Gründer und Autor des Blogs www.bianda.blogspot.com und Mitbegründer des Black Cinema Itinerant Forum (www.ficine.org) sowie von Storia [na] Lugar (www.storianalugar.net). Von 2012 bis 2016 war er Koordinator der Abteilung für Kino und Medienkunst im Kulturministerium der Kapverden. Wale Lawal Wale Lawal ist ein Unternehmensberater und Autor, der in Lagos lebt. Seine aktuellen Texte werden in Lagos Noir publiziert, einer in Kürze erscheinenden Anthologie, die der Pen-AwardPreisträger Chris Abani herausgibt. Lawal ist zudem Gründer und Chefredakteur der Zeitschrift The Republic, die nigerianische und afrikanische Themen aufgreift. Er verfasst seine Twitter-Beiträge unter @WalleLawal. Olalekan Jeyifous Olalekan Jeyifous ist ein in Nigeria geborener und in New York (Brooklyn) lebender Künstler und Designer. Im Mai 2000 erhielt er seinen Bachelortitel für Architektur der Cornell University, Ithaka, wo sein Schwerpunkt auf Experimenten mit der Anwendung unterschiedlicher Computersoftware für die Entstehung von Kunst, Design und Architektur lag. Nach seinem Abschluss begann seine vierjährige Anstellung als Seniordesigner bei der Kommunikationsagentur dbox, ehe er seinen kreativen Neigungen schließlich in Vollzeit nachging. Seine Kunstwerke sind im Rahmen von Ausstellungen auf der ganzen Welt zu sehen, er schuf zudem für verschiedene Kunden von Architektur inspiriertes Bildmaterial. Jeyifous letzte Ausstellungsstationen waren: 1-54 Contemporary African Art Fair – Pioneer Works,
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BIOGRAFIEN
New York (Brooklyn); Crown Ether, Coachella Valley Music and Arts Festival, Indio; BRIC Media Arts, Café Installation, New York (Brooklyn); Utopia/Dystopia, Museu de Arte, Arquitetura e Tecnologia (MAAT), Lissabon; Art Paris Art Fair, Grand Palais, Paris. Nolan Oswald Dennis Noland Oswald Dennis ist ein interdisziplinärer Künstler und Wissenschaftler aus Südafrika. Geboren in Lusaka erforscht er das, was er als „schwarzes Bewusstsein für Raum“ bezeichnet – das Material und die metaphysischen Voraussetzungen für die Entkolonialisierung. Sein Interesse gilt den sogenannten räumlichen Randsystemen und der Verknüpfung zwischen materieller Realität und sozialer Fiktion. Derzeit liegt sein Fokus auf Geopolitik als Aspekt geologischer anstelle geografischer Beziehungen: die soziale Produktion der Erde als erster kosmischer Körper und Afrikas als zweiter. Dennis hat einen BAS-Abschluss in Architektur der University of the Witwatersrand, Johannesburg, und ist gegenwärtig ein MScAnwärter für das Programm Art, Culture and Technology am Massachusetts Institute of Technology (MIT). Er ist Mitbegründer der dekolonialen Technologieagentur NTU und der Gruppe Jofaji, die Architektur erforscht. Njoki Ngumi Dr. Njoki Ngumi ist kenianische Nomadin, praktische Ärztin, Schriftstellerin, feministische Denkerin und Mitglied der Nest Collective. Sie ist zudem Leiterin der Abteilung Lernen und Entwicklung bei HEVA, dem ersten kreativen Entwicklungsfonds Afrikas.
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Kirsten Dörmann Kirsten Dörmann absolvierte ihre Ausbildung in Deutschland (RWTH Aachen; Dipl. Ing. Arch), der Schweiz (ETH Zürich) und den Niederlanden (Berlage Institute, Amsterdam; M. Arch). Ein DAAD-Stipendium für postgraduale Weiterbildung unterstützte ihre Examensarbeit ParisAfrica – betreut von Raoul Bunschoten und Elia Zenghelis. Sie war Lehrbeauftragte an Prof. Klaus Kadas Abteilung für Typologie und Gestaltung an der RWTH Aachen und Gastdozentin an der University of Cape Town, Kapstadt. Nach ihrem Umzug nach Johannesburg im Jahr 2005 war sie für The Market Photo Workshop tätig und trat 2008 der School of Architecture & Planning der University of the Witwatersrand, Johannesburg, bei, wo sie 2013 den Fuchs Award für herausragende Lehrleistungen erhielt. Seit 2002 ist Dörmann Mitglied von blacklinesonwhitepaper, einem Zusammenschluss von Designern, deren kreative Arbeiten aufgrund von Einladungen zu großen internationalen Architekturveranstaltungen Anerkennung fanden. Derzeit recherchiert sie für ihre Doktorarbeit über afrikanische Wohnquartiere (compounds) in Johannesburg. Jean-Charles Tall Mamadou Jean-Charles Tall schloss sein Studium an der École Nationale Supérieure d’Architecture de Marseille (ENSAM) ab. Er war Vorsitzender des Verwaltungsrats des Collège Universitaire d’Architecture de Dakar, einer Institution, die er zusammen mit seinen Partnern Naby Kane und Annie Jouga gründete und an der er sowohl unterrichtet als auch als Leiter des Masterprogramms für Architektur tätig ist. Er lehrte sowohl am Institut Superieur des Arts et de la Culture (ISAC) der Universität in Dakar als auch an der School of Architecture in Lomé (EAMAU). Außerdem betreute er etliche Studenten des Laboratoire d’Energétique Appliquée an der École Supérieure Polytechnique de Dakar in Aufbaustudiengängen. Er ist Mitgeschäftsführer von J&T Architectes et Associés, einem Architekturbüro, das er in Dakar zusammen mit Annie Jouga führt. Tall war Mitglied des wissenschaftlichen Ausschusses der Dak’Art Biennale of Contemporary African Art und war auch bei der doual’art, einer Kulturorganisation mit Kunstzentrum, beteiligt. Issa Diabaté Issa Diabaté hat einen Masterabschluss im Fachbereich Architektur der Yale University. Er ist Managing Director von Koffi & Diabaté Architects und Mitbegründer der Koffi & Diabaté Group. Anfang der 1990er-Jahre war er als Praktikant in Architekturbüros der Elfenbeinküste (Goly Kouassi), in den USA (Dureaux und Purenell) und Frankreich (Jean Nouvel und Catani) tätig, wo er am Wettbewerb Cité Judiciaire de Nantes teilnahm. 1994 begann er als Praktikant bei SAU Guillaume Koffi, wo er sich schließlich mit dem Gründer, Guillaume Koffi, zu Koffi & Diabaté Architects zusammenschloss. Diabaté ist Mitglied der Architektenkammer der Elfenbeinküste. Seine Arbeiten erhielten bereits bei der Dak’Art Biennale of Contemporary African Art in Dakar eine Anerkennung. Global Africa Lab
Anhand von Designmethoden und Forschung, die von neuen Technologien und Medien unterstützt werden, untersucht das Global Africa Lab (GAL) der Graduate School of Architecture, Planning and Preservation (GSAPP) an der Columbia University in New York die räumlichen Topologien auf dem afrikanischen Kontinent und seine Diaspora. Die innovative Forschung und die pädagogische Agenda des GAL sind auf die Frage ausgerichtet, wie die einzigartigen politischen Geschichten und die aktuellen Globalisierungskräfte Architektur, Urbanismus, Kultur und Ökologie dieser Orte formen. Emanuel Admassu Emanuel Admassu, der zusammen mit Jen Wood das Architekturbüro AD-WO gründete, ist Lehrbeauftragter an der Rhode Island School of Design, wo er Kurse zu Geschichte sowie zu Theorie und Design leitet. AD-WO ist an Projekten auf der ganzen Welt beteiligt, aktuell an einer Wohnhausanlage in Addis Abeba, einem Markt und einem Spielplatz in Stockholm sowie einer Installation in Los Angeles. Der in Addis Abeba geborene Admassu hat an der Graduate School of Architecture, Planning and Preservation (GSAPP) der Columbia University, New York, gelehrt sowie für Büros in Atlanta und New York gearbeitet. Kürzlich befasste er sich mit der Untersuchung von konstruierten Identitäten urbaner Märkte in Ostafrika und mit Ziegelkonstruktionen der Vormoderne in Asien. Aufgrund seiner Lehrtätigkeit, seiner Forschung und seiner Designtätigkeit ist er mit der Untersuchung von Möglichkeiten und Problemen befasst, die mit einem Leben in der Diaspora einhergehen. Admassu erhielt seinen Abschluss an der Southern Polytechnic State University, Marietta, Georgia, und machte dann den Master of Science in advanced architectural design im Rahmen des Programms Advanced Architectural Research an der Columbia University, New York. Doreen Adengo Doreen Adengo ist eine ugandische Architektin, die in Kampala lebt und arbeitet. Sie leitet Adengo Architecture, ein Büro für Architektur und Städtebau, das sich auf Forschung und multidisziplinäre Zusammenarbeit konzentriert. Aktuelle Projekte untersuchen vor allem die Wohnungsnot in Kampala und sollen so zur Entwicklung erschwinglichen Wohnraums beitragen. Nach der Beendigung ihres Bachelorund Masterstudiums an der Catholic University of America bzw. in Yale, arbeitete sie in London, Washington D.C. und New York – für Adjaye Associates; Robert A. M. Stern Architects; Ellerbe Becket und Gruzen Samton Architects. Sie lehrte zudem an The New School und am Pratt Institute in New York sowie an der Makerere University in Kampala. Derzeit ist Adengo als Teilzeitdozentin am Ausbildungsprogramm der Makerere University für Praktikanten tätig sowie als Gastkritikerin an der Graduate School of Architecture der University of Johannesburg. William Monteith William Monteith ist Dozent an der School of Geography der Queen Mary University of London, wo er die Vorlesung „Urbanisation and Development in Sub-Saharan Africa“ hält. Der ausgebildete interdisziplinäre Sozialwissenschaftler hat einen BScAbschluss in Geografie, einen Master in Politikwissenschaften der Newcastle University und einen Doktortitel der School of International Development an der University of East Anglia. Monteith hat in den vergangenen fünf Jahren ethnografische Forschungen auf Kampalas Marktplätzen durchgeführt. Derzeit arbeitet er mit dem Urban Action Lab der Makerere University, Kampala, an einem vom britischen Department of International Development (DFID) geförderten Projekt, das sich mit der Aufzeichnung der Aktivitäten und Erfahrungen von Flüchtlingen auf städtischen Märkten in Kampala befasst. Dana Whabira Dana Whabira ist die Gründerin der Njelele Art Station, einem urbanen Laboratorium, das sich auf zeitgenössische, experimentelle und öffentliche Kunst spezialisiert hat, die in die Stadt selbst eingreift. Ihre auf Forschung beruhenden, räumlichen Methoden beziehen gefundene Materialien, die mit persönlicher, wirtschaftlicher und historischer Bedeutung aufgeladen sind und aus ganz Simbabwe stammen, ein. Die kulturellen, materiellen oder soziopolitisierten Orte werden erkundet, archiviert, von allen Seiten betrachtet und schließlich im Bestreben, sowohl koloniale als auch persönliche Interpretationen zu hinterfragen, umgewandelt. Whabira sucht die physische bzw. kulturelle Landschaft erneut auf, um Bedeutung und Narrative jenseits von binären Gegensätzen, die durch kontrollierende Machtstrukturen vorgezeichnet sind, in einen neuen Kontext zu stellen. Whabiras jüngstes Werk, das Dambudzo Marecheras Kultroman Black Sunlight Tribut zollt, lässt eine
Installation und Arbeiten auf Papier miteinander verschmelzen, um so die Natur von Macht, die Erfahrung von und die Erinnerung an Gewalt, Entfremdung und Unsicherheit zu ergründen. In der Auseinandersetzung mit Marecheras Text erkundet dieser aktuelle Werkkomplex neue Wege, um (materielle, transnationale, physische, kaum wahrnehmbare, eingebildete) Grenzen, die in Sprache, Identität, Kartografie und Geografie verankert sind, neu zu überdenken. Blessing Blaai 1994 in Johannesburg geboren, lebt Blaai auch heute in der Stadt, in der er aufwuchs und die seinen Zugang zur Kunst maßgeblich beeinflusst hat. Nachdem er im Jahr 2016 den Totem Award des Council Chamber erhalten hatte, schloss er sich im August 2017 32 Flavour Art Studio an. Hier entschied er sich, im Artist Proof Studio, einem einzigartigen gemeinschaftlich betriebenen Kompetenzzentrum für Grafikkunst, weiter in seine künstlerische Ausbildung zu investieren. Aktuell befindet er sich im ersten Jahr eines Programms für Druckgrafik. Sein bevorzugtes Material zum Malen ist Tinte, die er auch für die Illustrationen von Urban Tingwanekwande – The Hole in the Wall einsetzte. Aissata Balde Aissata Balde, auch bekannt als Aisha Balde, wurde 1992 in Brazzaville, Hauptstadt der Republik Kongo, geboren und ist Studentin im Masterstudienprogramm Architektur an der University of Johannesburg. Sie beschäftigt sich vor allem mit ihren eigenen Erfahrungen der Migration nach Johannesburg sowie damit, in eine vielschichtige neue Realität von Kulturen, Stämmen, Sprachen und Rassen geworfen worden zu sein. Ihre Arbeiten beziehen sich auf die Themen Identität und Migration und untersuchen die Ursprünge und Grenzen von Menschen und wie diese unter verschiedenen soziopolitischen Gegebenheiten neu verhandelt und in einen anderen Kontext gestellt werden können. Balde ist daran gelegen, fließende Begriffe wie „Territorium“ und „Zwischenräumen“ mithilfe von Architektur, den Einsatz von Kommunikation, Mustern, Sprache und Semantik zu sondieren, um so neue Materialien, neue Strukturen und Territorien für Architekturerforschung und -nutzung zu entwickeln.
Diskurs Chimurenga Library Die Chimurenga Library ist ein Online-Archiv schwarzer Zeitschriften, eine Ausstellung und eine Forschungsmethode, benannt nach Chimurenga, einem in Kapstadt ansässigen, unabhängigen afrikanischen Verleger für Themen, die sich mit Kunst und Politik auseinandersetzen. Die Chimurenga Library möchte als Labor für ausgedehnte Neugierde, neue Abenteuer, kritisches Denken, Tagträume, soziopolitische Beteiligung, Feiern und beliebige Lektüre neu zu erfinden. Sie bietet die Möglichkeit, die Bibliothek und das Archiv sowohl als konzeptuellen als auch physischen Raum zu nutzen, in dem afrikanische Erinnerungen erhalten werden und über Geschichte entschieden wird. Das erlaubt es den Besuchern, diese wieder zu aktivieren – sich diese anzueignen, zu interpretieren, neu zu konfigurieren und Archivstrukturen und -materialien zu befragen – sowie die Bedeutung von Identität, Geschichte, Erinnerung und Verlust neu zu hinterfragen. Die Chimurenga Library betreibt deshalb eine Politik der Freundschaft über verschiedene Plattformen und in unterschiedlichen Räumen und Kontexten. Ihr Betätigungsfeld geht über das traditioneller Archive hinaus und bewegt sich sogar immer deutlicher weg von der Institution hin zur öffentlichen Arena, von der Sammlung und Konservierung hin zur Teilnahme, von Distanz hin zur Vertrautheit. Sie hat sie alternative Systeme und persönliche Verbindungen zwischen Individuen, zwischen Individuen und Kollektiven und zwischen Individuen und der Umwelt geschaffen. Ikem Stanley Okoye Ikem Stanley Okoye wurde in Nigeria geborenen, studierte in Großbritannien, wo er auch als Architekt tätig war, Architektur, in den USA Kunst- und Architekturgeschichte und lehrt derzeit an der University of Delaware. Seine Essays über afrikanische Kunst, Architektur und Landschaft erscheinen in zahlreichen wissenschaftlicher Zeitschriften und in Anthologien wie Cultural Heritage Landscapes in Sub-Saharan Africa, herausgegeben von John Beardsley; Art History and Fetishism Abroad, herausgegeben von Gabriele Genge und Angela Stercken; Exiles, Diasporas & Strangers, herausgegeben von Kobena Mercer, sowie Architecture and Pictures, herausgegeben von Karen Koehler und Christy Anderson.
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Seine in Kürze erscheinende Publikation Hideous Architecture (Brill Verlag, Leiden) untersucht eine entstehende, lokal konzipierte Architekturmoderne in der Nähe von Kunst. Sein Architekturansatz ist sehr praxisorientiert aufgrund der global ausgerichteten virtuellen Plattform Ikem Okoye + Anubis Architecture, die bereits Aufträge aus Boston (USA), London (GB) sowie Lagos und Enugu (Nigeria) erhalten hat. Lesley Lokko Lesley Lokko ist Architektin, Wissenschaftlerin und Autorin von zehn erfolgreichen Romanen. Derzeit leitet sie die Graduate School of Architecture der University of Johannesburg. Sie vollendete ihre Architekturausbildung 1994 an der Bartlett School of Architecture, London, und erhielt ihren Doktortitel 2007 an der University of London. Sie lehrte an Architekturschulen in den USA, in Großbritannien und Südafrika. Lokko ist Herausgeberin des Buchs White Papers, Black Marks: Race, Culture, Architecture (2000) und trägt regelmäßig zu Diskursen über Identität, Rasse, afrikanische Stadtentwicklung und die spekulativen Bauweise afrikanischer Architektur bei. Sie ist regelmäßig Jurorin bei internationalen Wettbewerben und Symposien sowie langjährige Mitwirkende des Hörfunksenders BBC World Service. 2004 wechselte Lokko mit der Veröffentlichung des Liebesromans Sundowners von der Seite der Wissenschaftlerin zu jener der Romanautorin und verfasste seitdem neun weitere Bestseller, die in fünfzehn Sprachen übersetzt wurden. Loren B. Landau Loren B. Landau ist Inhaber des südafrikanischen Forschungslehrstuhls für menschliche Mobilität und politische Ansichten zu Ungleichheiten am African Centre for Migration and Society (ACMS) an der University of the Witwatersrand, Johannesburg. Seine Arbeiten erforschen humane Mobilität, Staatszugehörigkeit, Entwicklung und politische Autorität. Er war als Vorsitzender des Consortium for Refugees and Migrants in South Africa (CoRMSA) tätig, ist Mitglied des South African Immigration Advisory Board und der Redaktionen von Society & Space, International Migration Review, Migration Studies und dem Journal of Refugee Studies. Landau ist zudem der Verfasser der weitverbreiteten Publikation The Humanitarian Hangover: Displacement, Aid and Transformation in Western Tanzania, Mitherausgeber von Forging African Communities: Mobility, Integration, and Belonging, von Histories of Los Futures: Xenophobia and Becoming the New South Africa und Contemporary Migration to South Africa, Herausgeber von Exorcising the Demons Within: Xenophobia, Violence and Statecraft in Contemporary South Africa. Er verfasst zudem Beiträge für eine Reihe von Zeitschriften. Manuel Herz Der Forschungsschwerpunkt des Architekten und Professors für Urbanistik Manuel Herz liegt auf der Beziehung zwischen Planung und (staatlicher) Macht. Er veröffentlichte zwei erfolgreiche Publikationen: From Camp to City – Refugee Camps of the Western Sahara (2013) dokumentiert, wie Camps Räume für soziale Emanzipation sowie institutionelle Präfiguration sein können; African Modernism. The Architecture of Independence (2015) befasst sich mit der Architektur afrikanischer Länder zur Zeit ihres Aufbruchs in die Unabhängigkeit in den 1960er- und 1970er-Jahren. Die begleitende Wanderausstellung ist derzeit in Städten in ganz Europa, den USA und in Afrika südlich der Sahara zu sehen. Herz kuratierte und gestaltete zudem den Nationalpavillon von Westsahara bei der Architekturbiennale in Venedig (2016). Seine Projekte wurden mit etlichen Preisen ausgezeichnet, darunter der Deutsche Fassadenpreis (2011), der Kölner Architekturpreis (2003) und der Deutsche Architekturpreis für Beton (2004). Außerdem war er für den Miesvan-der-Rohe-Preis für Europäische Architektur (2011) nominiert. M Neelika Jayawardane M. Neelika Jayawardane hat 2018 für ihr Buchprojekt über Afrapix, einer südafrikanischen Fotoagentur, die im letzten Jahrzehnts der Apartheid tätig war, einen Creative Capital | Andy Warhol Foundation Arts Writers Grant erhalten. Sie ist Lehrbeauftragte für Englisch an der State University of New York at Oswego, ehrenamtliche Lehrbeauftragte beim Centre for Indian Studies in Africa (CISA) an der University of the Witwatersrand, Johannesburg, und Gründungsmitglied des Online-Magazins Africa is a Country. Neben wissenschaftlichen Publikationen erscheinen ihre Beiträge auch bei Al Jazeera English, Transition, Aperture, Contemporary And (C&), Art South Africa, Contemporary Practices: Visual Art from the Middle East, Even Magazine und Research in African Literatures.
BIOGRAPHIES
BIOGRAPHIES
Exhibition Team Andres Lepik Andres Lepik studied art history, graduating with a PhD on “Architectural Models in the Renaissance”. He began working as a curator at the Neue Nationalgalerie, Berlin, in 1994, where he organised the exhibitions Renzo Piano (2000), Ludwig Mies van der Rohe: The Berlin Years 1907–1938 (2001, in collaboration with MoMA, New York) and Content: Rem Koolhaas and AMO/OMA (2003). From 2007 to 2011 he was a curator in the Department of Architecture and Design at the Museum of Modern Art, New York, where he presented Small Scale, Big Change, New Architectures of Social Engagement (2010). In 2011/12 he was a Loeb-Fellow at Harvard University’s Graduate School of Design. Since 2012 he has been professor of architectural history and curatorial practice and director of the Architekturmuseum der TU München. The exhibitions Lepik has curated in Munich include Afritecture: Building Social Change (2013/14), Lina Bo Bardi 1OO (2015) and Francis Kéré: Radically Simple (2016/17). Mpho Matsipa Mpho Matsipa is a researcher at the Wits City Institute, University of the Witwatersrand, Johannesburg. She has a degree in architecture from the University of Cape Town and a PhD from the University of California, Berkeley. Her PhD, The Order of Appearances, explored the entangled geographies of urban informality, urban redevelopment and the politics of race, gender and aesthetics in Johannesburg’s inner city. Matsipa has written critical essays and reviews on public art, culture and space for Art South Africa, The Architectural Review and Thesis 11 (forthcoming), and has curated several exhibitions, including that of the South African Pavilion at the XI International Architecture Exhibition, Venice Biennale (2008). She has been an adjunct assistant professor of architecture and associate research scholar at Columbia University’s Graduate School of Architecture, Planning and Preservation (GSAPP) and a curator of Studio-X Johannesburg – a Columbia University-sponsored experimental public platform on architecture and the city. Teresa Fankhänel Teresa Fankhänel is an exhibition maker and a writer. She works as a curator at Munich’s Architekturmuseum der TU München. After studying art history, she gained an MA in architectural history from The Bartlett School of Architecture, London, and in 2016 completed her PhD at the University of Zurich. As a curatorial assistant, she co-organised the exhibition The Architectural Model—Tool, Fetish, Small Utopia (2012) at the German Architecture Museum in Frankfurt. She is a recipient of a Graham Foundation grant for the publication of her forthcoming book: The Miniature Boom. A History of American Architectural Models in the 20th Century. Jennifer van den Bussche Jennifer van den Bussche is the founder and director of Sticky Situations, a Johannesburgbased non-profit, collaborative organisation with a special focus on community development. A project manager with more than twenty-five years’ experience, she has strong facilitation
skills complemented by a background in construction and architecture and extensive experience in community development, and uses these skills to create successful outcomes to a range of projects, including public art, public space and sanitation upgrades and multimedia exhibitions. Van den Bussche studied architecture and completed a master’s degree in international and community development at Deakin University, Melbourne. As project manager of Global Studio, an action research programme to find sustainable solutions, she contributed to the success of its 2007–09 Johannesburg event. In addition to coordinating the projects and activities conducted in South Africa by Studio-X – a global network of advanced research laboratories launched in 2008 by Columbia University’s Graduate School of Architecture, Planning and Preservation (GSAPP) to explore the future of cities – van den Bussche is also a research affiliate of the Earth Institute at Columbia University’s Centre for Sustainable Urban Design (CSUD), New York. Ilze Wolff Ilze Wolff co-directs Wolff Architects (with Heinrich Wolff) and co-founded Open House Architecture (OHA), a research practice which documents and reflects on Southern African architecture in Cape Town. She was the recipient of the 2016 international L’Erma C prize, in Rome, for her published dissertation – Unstitching Rex Trueform – the story of a vacant modernist clothing factory in Cape Town. Academic highlights include co-teaching a 2013 summer school programme at the Università Iuav di Venezia (IUAV), Venice, and addressing both the Charles Correa Foundation in Goa, and the Architecture Practice and the City panel discussion at Columbia University, New York, in 2016. The work of Wolff Architects has been exhibited at the Venice Biennale; MoMA, New York; Louisiana MOMA, Denmark; Bi-City Biennale of Urbanism/Architecture, Shenzhen; and the Chicago Architecture Biennale. OHA/ Wolff regularly host exhibitions, interventions, publications and talks in collaboration with artists and scholars so as to develop an enduring public culture around the city, space and personhood. Bubblegum Club Bubblegum Club is a cultural intelligence agency. Based in Johannesburg, the agency’s vision is to present an alternative narrative on South African art and society, by showcasing cuttingedge creators and their work. Their position is not based solely on popularity or visibility, but also aims to give exposure to individuals and groups who embody passion and innovation. In addition to being a showcase, the agency is a platform for ideas and commentary which frame and advance cultural production.
Contributors Sammy Baloji Sammy Baloji was born in 1978 in Lubumbashi, in the mineral-rich Katanga province of the Democratic Republic of Congo. He studied computer and information sciences and communication at the University of Lubumbashi. With a borrowed camera, he began photographing scenes as sources for his cartoons. He soon enrolled in photography courses in the Democratic Republic of the Congo (DRC), and continued with photography
and video at the École Supérieure des Arts Décoratifs, in Strasbourg, France. Raised in Lubumbashi, Sammy Baloji was sensitised to the colonial history and the post-colonial decline of the once prosperous mining region of the DRC, which Chinese companies exploit today. Baloji juxtaposes photographic realities, combining past and present, the real and the ideal, to elicit glaring cultural and historical tensions. He explores architecture and the human body as traces of social history, sites of memory, and witnesses to operations of power. Baloji has had numerous solo exhibitions, including at the Musée du quai Branly, Paris; Mu.ZEE, Ostend, Belgium; Royal Museum for Central Africa, Tervuren, Belgium; and Museum for African Art, New York. Sammy Baloji is currently featured in documenta 14, Kassel, Germany, and Athens, Greece, directed by Adam Szymczyk and curated by Bonaventure Soh Bejeng Ndikung; All the World’s Futures, curated by Okwui Enwezor, at the 56th Venice Biennale, and Personne et les autres, curated by Katrina Gregos, in the exhibition for the Belgian Pavilion at the Venice Biennale. He was also featured in 2015 in Africa at the Louisiana Museum of Modern Art, Denmark, Beauté Congo at the Fondation Cartier pour l’Art Contemporain, Paris, and Tech4Change, curated by Mari F. Sundet, at the Vestfossen Kunstlaboratorium, Norway. He has been the recipient of numerous awards, including the 2015 Smithsonian Artist Research Fellowship and the 2014 Rolex Mentor and Protégé Arts Initiative award, partnering with Olafur Eliasson. He was nominated a Prix Pictet finalist in 2009, received the Prince Claus Award in 2008, and two awards at the 2007 African Photography Biennale in Bamako, Mali. Thembinkosi Goniwe Thembinkosi Goniwe has lectured in fine art and art history at the University of Cape Town, University of the Witwatersrand, University of Fort Hare, and Vaal University of Technology. His artworks have been exhibited locally and internationally and he has contributed essays to various publications. Goniwe has curated Footprints – Andrew Tshabangu’s two-decade photographic repertoire at Johannesburg’s Standard Bank Gallery and Grahamstown’s Albany Museum (2017); Towards Intersections: Negotiating Subjects, Objects and Contexts at Unisa Art Gallery and Museum Africa (2015); Dialogues with Masters: Visual Perspectives on Two Decades of Democracy, FNB Joburg Art Fair (2014); Where Do I End, You Begin, Edinburgh Arts Festival (2014); Impressions of Rorke’s Drift: The Jumuna Collection, Durban Art Gallery (2013), Museum Africa in Johannesburg (2014), Grahamstown National Arts Festival (2014) and Iziko South African National Gallery (2014); and Desire: Ideal Narratives in Contemporary South African Art, 54th Venice Biennale, Venice (2011). Currently a visiting researcher at the Wits School of Arts, Goniwe holds an MFA from the University of Cape Town and an MA and a PhD in art history from Cornell University. Solam Mkhabela Solam Mkhabela was educated at the Waterford Kamhlaba United World College of Southern Africa (UWCSA); the Massachusetts College of Art, Boston; The Cooper Union, New York City; and the School of Architecture and Town Planning, University of Cape Town, where he gained both a bachelor’s degree in architectural
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studies and a master’s degree in city planning and urban design. He worked on the awardwinning 1997 film The Foreigner (co-produced by Catalyst Films) and is a co-founder of the design collaborative blacklinesonwhitepaper (2002). Mkhabela has worked with different architectural and urban design studios, for the Market Photo Workshop and is a lecturer at the University of the Witwatersrand, Johannesburg. He is currently a recipient of the Thuthuka Research Grant, offered by South Africa’s National Research Foundation, for his PhD – Urban Scripting – on the role of audiovisual in the urban design of streets. Paula Nascimento The architect and curator Paula Nascimento graduated from the Architectural Association School of Architecture in London and from London Southbank University. She curated the urban installation The Best Fucking Life (Luanda, 2015) and the contemporary art exhibition Being and Becoming: Complexities of the African Identity (Pretoria, 2016). She also co-curated the Beyond Entropy Angola project (Angolan Pavilion, 13th Architecture Biennale, Venice, 2012); Luanda, Encyclopaedic City (Angolan Pavilion, 55th International Art Exhibition, Venice Biennale, 2013); Ilha de São Jorge (14th Architecture Biennale, Venice, 2014); and From Hands to Mind (Design after Design – XXI Milan Triennale, 2016). Nascimento is a co-founder of Beyond Entropy Africa – a research studio focusing on architecture, urban planning, visual arts and geopolitics – and a founding member of the Pés Descalços (Barefoot) cultural collective. She was awarded the Golden Lion for Best National Participation at the 2013 Venice Biennale, presented with a Special Award in 2015 by the organisers of the arcVision Prize WE-Women for Expo, and has twice won Angola’s 35º Award for Arts and Culture (2013 and 2016). Patricia Anahory Patti Anahory is an architect and a designer with a masters in architecture from Princeton University and an undergraduate degree in architecture from Boston Architectural College. In 2000 she became the second woman in 113 years to win the prestigious Rotch Travelling Scholarship, and the first winner of the design competition to travel to sub-Saharan Africa. From 2009 to 2012 she served as the founding director of CIDLOT, an emerging multidisciplinary applied research centre at the University of Cape Verde which addresses dynamics of settlement, urban growth and development. In 2011 she co-founded xu:collective, an interdisciplinary art collective, now a professional practice, to promote a critical understanding of urban dynamics, architecture, and environmental and intermedia studies. Anahory’s latest collaborations, with viii film-maker and web developer César Schofield Cardoso, are Storia [na] Lugar / [un]grounding narratives, a platform for participatory media and mapping projects developed through direct engagement with communities in marginalised contexts; and [parenthesis], a space for creative experimentation and cross-disciplinary dialogue. César Schofield Cardoso César Schofield Cardoso was born in Mindelo, Cape Verde Islands (West Africa). He works in photography, film and media art. In 2006 he launched PRAIA.MOV, an urban culture
BIOGRAPHIES
movement in the Cape Verdean city of Praia, in collaboration with architects, artists and other critical thinkers, which has since marked his creative production around the issues of citizenship, justice, urban space and identities. As a web programmer, he has combined online platforms, image and sound. He is the creator and author of the blog bianda.blogspot.com and co-founder of the Black Cinema Itinerant Forum (www.ficine.org) and Storia [na] Lugar (www. storianalugar.net). From 2012 to 2016 he was the coordinator of the Department of Cinema and Media Art at Cape Verde’s Ministry of Culture. Wale Lawal Wale Lawal is a Lagos-based management consultant and writer. His most recent writing is due to appear in Lagos Noir, a forthcoming anthology edited by the Pen Award-winning author Chris Abani. Lawal is also the founder and editor-in-chief of the Nigerian and African affairs journal The Republic. He tweets as @WalleLawal.
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Olalekan Jeyifous Olalekan Jeyifous is a Nigerian-born, Brooklynbased artist and designer. In May 2000 he received a bachelor’s degree in architecture from Cornell University, Ithaka, where his primary focus was experimentation with the application of various computer software in the creation of art, design and architecture. After graduating he began a four-year tenure as a senior designer at dbox before continuing to pursue his creative compulsions full-time. His artwork has been shown at venues throughout the world and he has also created architecturally inspired visuals for a variety of clients. Jeyifous has recently exhibited at 1-54 Contemporary African Art Fair – Pioneer Works, Brooklyn, New York; Crown Ether at the Coachella Valley Music and Arts Festival, Indio, California; BRIC Media Arts, Cafe Installation, Brooklyn, New York; Utopia/Dystopia – Museu de Arte, Arquitetura e Tecnologia (MAAT), Lisbon; Art Paris Art Fair, Grand Palais, Paris. Nolan Oswald Dennis Nolan Oswald Dennis is a South African interdisciplinary artist and researcher. Born in Lusaka, Zambia, his practice explores what he calls “a black consciousness of space” – the material and metaphysical conditions of decolonisation. He is interested in so-called marginal spatial systems and the nexus between material reality and social fiction. His current focus is on geopolitics as an aspect of geological rather than geographic relations: the social production of the earth as the first cosmic body, and the African as the second. Dennis holds a BAS degree in architecture from the University of the Witwatersrand, Johannesburg, and is currently an MSc candidate in the Art, Culture and Technology programme at the Massachusetts Institute of Technology (MIT). He is a co-founder of the decolonial tech agency NTU and the architectural research group Jofaji. Njoki Ngumi Dr. Ngumi is a Kenyan gypsy, general practitioner, writer, maker, feminist thinker and a member of the Nest Collective. She is also Head of Learning and Development for HEVA, the first African creative economy development fund. united4design Naimey 2000 was designed by united4design, a design collective founded in 2013 during the design and construction of the Gohar Khatoon Girls‘ School in Afghanistan with other later works, including projects in the US, Niger, and Germany. Kirsten Dörmann Kirsten Dörmann was educated in Germany (RWTH Aachen University; Dipl. Ing. Arch), Switzerland (ETH Zurich) and the Netherlands (Berlage Institute, Amsterdam; MArch degree). Her thesis, ParisAfrica, under the guidance of Raoul Bunschoten and Elia Zenghelis, was supported through a DAAD grant for postgraduate education. She was assistant professor in Prof. Klaus Kada’s Department of Typology and Design at RWTH Aachen University and visiting lecturer at the University of Cape Town. After moving to Johannesburg in 2005, she worked for The Market Photo Workshop and in 2008 joined the School of Architecture & Planning at the University of the Witwatersrand, where she received the Fuchs Award for excellent teaching in 2013. Since 2002 Dörmann has been part of blacklinesonwhitepaper, a design collaborative whose creative work has been recognised through invitations to major international architectural events. She is currently working on her PhD research about African compounds in Johannesburg. Jean-Charles Tall Mamadou Jean-Charles Tall is a graduate of the École Nationale Supérieure d’Architecture de
Marseille (ENSAM). He has served as president of the board of the Collège Universitaire d’Architecture de Dakar, an institution he cofounded with his partners Naby Kane and Annie Jouga and where he teaches and is director of the Masters of Architecture programme. He has taught at the University of Dakar’s Institut Supérieur des Arts et de la Culture (ISAC) and at the School of Architecture in Lomé (EAMAU). He has also supervised several students of the Laboratoire d’Energétique Appliquée at the École Supérieure Polytechnique de Dakar during their advanced degrees. He is the co-director of J&T Architectes et Associés, an architectural practice he runs in Dakar with Annie Jouga. Tall has served as a member of the scientific committee of the Dak’Art Biennale of Contemporary African Art and has also been involved with the doual’art cultural organisation and art centre. Issa Diabaté Issa Diabaté has a master’s degree in architecture from Yale University. He is the managing director of Koffi & Diabaté Architects and co-founder of the Koffi & Diabaté Group. In the early 1990s he served as an intern at architecture firms in the Ivory Coast (Goly Kouassi), the US (Dureaux and Purenell) and France (Jean Nouvel et Catani), where he took part in the Cité Judiciaire de Nantes contest. In 1994 he joined SAU Guillaume Koffi as an architectural intern, eventually partnering with its founder, Guillaume Koffi, to create Koffi & Diabaté Architects. A member of the Ivory Coast’s Order of Architects, Diabaté’s design work was recognised at the 1998 Dak’Art Biennale of Contemporary African Art in Dakar. Global Africa Lab Through design methods and research aided by new technologies and media, Global Africa Lab (GAL) at Columbia University’s Graduate School of Architecture, Planning and Preservation (GSAPP) explores the spatial topologies of the African continent and its diaspora. GAL’s innovative research and pedagogical agenda examines how the unique political histories and the contemporary forces of globalisation shape the architecture, urbanism, culture and ecologies of these places. Emanuel Admassu A founding partner of AD-WO together with Jen Wood, Emanuel Admassu is assistant professor at the Rhode Island School of Design, where he teaches history/theory and design courses. ADWO is engaged in projects throughout the world, most recently an apartment building in Addis Ababa, a market and playscape in Stockholm and an installation in Los Angeles. Born in Addis Ababa, Admassu has taught at Columbia University’s Graduate School of Architecture, Planning and Preservation (GSAPP) and worked with practices in Atlanta and New York. He has recently been examining the constructed identities of urban markets in East Africa and premodern brick construction in Asia. Through his teaching, research and design practice, he is engaged in investigating the opportunities and problems associated with the diasporic condition. Admassu graduated in architecture from Southern Polytechnic State University, Marietta, Georgia, then gained a master of science in advanced architectural design within Columbia University’s Advanced Architectural Research programme. Doreen Adengo Doreen Adengo is a Ugandan architect based in Kampala. She is head of Adengo Architecture, an architecture and urbanism practice grounded in research and multidisciplinary collaboration. Recent projects have focused on researching the housing crisis in Kampala and trying to develop affordable housing solutions. After completing her undergraduate and graduate studies at the Catholic University of America and Yale respectively, she worked in London, Washington, D.C. and New York – for Adjaye Associates; Robert A. M. Stern Architects; Ellerbe Becket; and Gruzen Samton Architects. She has taught at The New School and Pratt Institute in New York and at Makerere University in Kampala. Adengo is currently a part-time lecturer at Makerere University’s intern training programme and a visiting critic at the University of Johannesburg’s Graduate School of Architecture. William Monteith William is a Lecturer in the School of Geography at Queen Mary University of London, where he convenes a course entitled ‘Urbanisation and Development in sub-Saharan Africa’. An interdisciplinary social scientist by training, he has a BSc in Geography and a MA in Politics from Newcastle University, and a PhD from the School of International Development at the University of East Anglia. William has been conducting ethnographic research in Kampala’s marketplaces over the past five years. He is
currently working with the Urban Action Lab at Makerere University, on a project mapping the activities and experiences of refugees in urban markets in Kampala, funded by the UK’s Department of International Development (DFID). Dana Whabira Dana Whabira is the founder of Njelele Art Station, an urban laboratory which focuses on contemporary, experimental and public art practices that intervene into the city itself. Her research-based spatial practice incorporates found materials from across Zimbabwe, which are embedded with personal, economic and historical significance. The cultural, material or social-politicised sites are researched, archived, negated, reversed and affirmed, then transformed in attempt to question both colonial and personal constructs. She revisits the physical/cultural landscape to recontextualise meaning and narrative beyond binaries that have been pre-inscribed through controlling power structures. Paying homage to Dambudzo Marechera’s cult novel Black Sunlight, Whabira’s latest work weaves together installation and works on paper to investigate the nature of power, the experience/memory of violence, alienation and uncertainty. Working with Marechera’s text, this latest body of work explores novel ways of rethinking (material, transnational, physical, liminal, imaginary) borders embedded in language, identity, cartography and geography. Blessing Blaai Born in Johannesburg in 1994, Blaai has grown and lived in the city that hugely influenced his approach to art. After receiving the Council Chambers ‘Totem Award’ in 2016, he joined 32 Flavours Art Studio in August 2017. Here, he decided to pursue more formal arts training at Artist Proof Studio, a unique community printmaking centre of excellence. He is currently in his first year of the selective printmaking programme. His preferred medium for painting is ink, which he also explored for the illustrations for Urban Tingwanekwane: the story of a hole in a wall. Aissata Balde Aissata Balde, also known as Aisha Balde, was born in Brazzaville, Republic of the Congo, in 1992 and is an architectural master’s student at the University of Johannesburg. She is preoccupied with her own experience of migration to Johannesburg, of being thrown into a multifaceted new reality of cultures, tribes, languages and races. Her work is related to identity and migration, and seeks to examine people’s origins and boundaries, how these can be renegotiated and recontextualised in different socio-political environments. Balde is inspired to probe the fluid notions of territory and the spaces of the in-between through the making of architecture, using the power of communication, pattern, language and semantics to uncover new materials, new structures and territories for architectural exploration and exploitation.
Discourse Chimurenga Library The Chimurenga Library is an online archive of black periodicals, and an exhibition and research method by Chimurenga, a Cape Town-based, pan-African publisher and broadcaster of topics dealing with arts and politics. The Chimurenga Library seeks to reimagine the library as a laboratory for extended curiosity, new adventures, critical thinking, daydreaming, socio-political involvement, partying and random perusal. It offers an opportunity to investigate the library and the archive as both a conceptual and physical space in which African memories are preserved and history decided, enabling visitors to reactivate it – to appropriate, interpret, reconfigure and interrogate archival structures and materials – and to rethink the meaning of identity, history, memory and loss. The Chimurenga Library has thus engaged a politics of friendship across multiple platforms and in various spaces and contexts. By moving beyond the scope of the traditional archive and, ever more decisively, away from the institution to the public arena, from collection and preservation to participation, from distance to intimacy, it has forged alternative systems and relation-based relationships between individuals, between individuals and collectives, and between individuals and the environment. Ikem Stanley Okoye Ikem Stanley Okoye is a Nigerian-born, Britishtrained and practised architect, and Americantrained historian of art and architecture who now teaches at the University of Delaware. His essays on African art, architecture and the landscape are published in a variety of scholarly
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journals and in book anthologies such as Cultural Heritage Landscapes in Sub-Saharan Africa, edited by John Beardsley; Art History and Fetishism Abroad, edited by Gabriele Genge and Angela Stercken; Exiles, Diasporas & Strangers, edited by Kobena Mercer; and Architecture and Pictures, edited by Karen Koehler and Christy Anderson. His forthcoming solo-authored book Hideous Architecture (Leiden: Brill) explores emergent, locally imagined architectural modernisms in the vicinity of art. He enjoys a research-oriented practice in architecture as Ikem Okoye + Anubis Architecture, a globally oriented virtual platform which has received commissions in Boston (USA), London (UK), and Lagos and Enugu (Nigeria). Lesley Lokko Lesley Lokko is an architect, academic and the author of ten best-selling novels. She is currently head of school at the University of Johannesburg’s Graduate School of Architecture. She completed her architectural training at The Bartlett School of Architecture in 1994, and her PhD from the University of London in 2007. She has taught at schools of architecture in the US, the UK and South Africa. Lokko is the editor of White Papers, Black Marks: Race, Culture, Architecture (2000) and has been an ongoing contributor to discourses around identity, race, African urbanism and the speculative nature of African architectural space and practice. She is a regular juror at international competitions and symposia, and is a long-term contributor to the BBC World Service. In 2004 Lokko transitioned from academic to novelist with the publication of Sundowners, and has since followed with nine further best-sellers, which have been translated into fifteen languages. Loren B. Landau Loren B. Landau holds the South African research chair in human mobility and the politics of difference at the African Centre for Migration and Society (ACMS), at Johannesburg’s University of the Witwatersrand. His work explores human mobility, citizenship, development and political authority. He has served as chair of the Consortium for Refugees and Migrants in South Africa (CoRMSA), is a member of the South African Immigration Advisory Board and is on the editorial boards of Society & Space; International Migration Review, Migration Studies, and the Journal of Refugee Studies. Widely published, Landau is the author of The Humanitarian Hangover: Displacement, Aid and Transformation in Western Tanzania; co-editor of Forging African Communities: Mobility, Integration, and Belonging; Histories of Lost Futures: Xenophobia and Becoming the New South Africa; Contemporary Migration to South Africa; editor of Exorcising the Demons Within: Xenophobia, Violence and Statecraft in Contemporary South Africa; and also a contributor to a range of journals. Manuel Herz An architect and a professor of urban studies, Manuel Herz’s research focuses on the relationship between planning and (state) power. He has published two successful books: From Camp to City – Refugee Camps of the Western Sahara (2013), documenting how camps can be spaces of social emancipation as well as institutional prefiguration; and African Modernism. The Architecture of Independence (2015), which deals with the architecture of African countries at the time of their independence in the 1960s and 1970s. The accompanying exhibition is currently travelling to cities across Europe, the US and sub-Saharan Africa. Herz curated and designed the National Pavilion of the Western Sahara at the Venice Biennale of Architecture (2016), and his projects have received several prizes, including the German Façade Prize (2011), the Cologne Architecture Prize (2003), the German Architecture Prize for Concrete (2004) and a nomination for the Mies van der Rohe Prize for European Architecture (2011). M. Neelika Jayawardane M. Neelika Jayawardane is Associate Professor of English at the State University of New YorkOswego, and a Research Associate at the Visual Identities in Art and Design (VIAD), University of Johannesburg (South Africa). She is a recipient of the 2018 Creative Capital | Andy Warhol Foundation Arts Writers Grant for a book project on the Afrapix, a South African photographers’ agency that operated during the last decade of apartheid. She was a founding member of the online magazine, Africa is a Country. Along with academic publications, her writing is featured in Al Jazeera English, Transition, Aperture, Contemporary&, Contemporary Practices: Visual Art from the Middle East, and Even Magazine.
ACKNOWLEDGEMENTS AND THANKS
African Mobilities. This is not a Refugee Camp Exhibition An exhibition by the Architekturmuseum der TUM Director: Andres Lepik Curator: Mpho Matsipa Project manager: Teresa Fankhänel Senior Administrator: Jennifer van den Bussche Assistants: Negiste Johnson, Tonderai Koschke, Anna List Exhibition design: Wolff Architects, Cape Town (Ilze Wolff – Design, Heinrich Wolff – Design, Maria Wolff – Project architect, Temba Jauch – Production, Alex Coetzee – Production, Lauren Oliver – Practice support, Thierno Diallo – Intern, Heath Nash – Materials consultant) Graphic design: Bubblegum Club Social media: Allison Swank Construction team: Thomas Lohmaier, Andres Bohmann, Anton Heine Registrar: Thilo Schuster Office: Marlies Blasl, Rike Menacher, Inge Oberndorfer Copy editing: Danko Szabó, Kirsten Rachowiak, Doreen Gaura, Hayley Gewer Translations: Alexandra Titze-Grabec With friendly support of: Kulturstiftung des Bundes: Hortensia Völckers, Alexander Farenholtz, Anja Petzold, Tinatin Eppmann, Katrin Gayda, Marie Haff, Christian Plodeck, Anne Fleckstein Förderverein des Architekturmuseums der TU München University of the Witwatersrand: Zeblon Vilakazi (Deputy Vice-Chancellor, Research), Ian Jandrell (Dean, Faculty of Engineering and the Built Environment), Robin Drennan (Research Office), Noëleen Murray (Director, Wits City Institute) Wits Commercial Enterprise: Pamisha Pillay, Neo Molefe, Andrew Hope-Jones Goethe-Institut: Norbert Spitz, Lien Heidenreich, Cara Snyman, Anja Göbel, Marie Louise Blaschke, Friederike Möschel, Binta Johanna Ndiaye
Dakar Exchange: Collège Universitaire d’Architecture de Dakar: Jean-Charles Tall Goethe-Institut Senegal: Binta Johanna Ndiaye Company House of Jouvence: Cherif Tall Koffi & Diabaté Architectes: Issa Diabaté J&T Architectes et Associés: Ndèye Mbathio Diop Dior Dieng The Hub: Dakar Dakar Exchange Workshop Participants: Rokhy Muto Gueye Khadidja Dieye Fabrice Dosseh Marceline Senouvo Ibrahim Mbaye Mame Amainata Diouf Harare Exchange: Njelele Art Station, Harare: Dana Whabira National Gallery of Zimbabwe: Tandazani Dhlakama, Laura Ganda RPM (Revolutions Per Minute) Nolan Oswald Dennis State University of New York-Oswego, Neelika M. Jayawardane Joyce Jenje-Makwenda Archives: Joyce Jenje-Makwenda Writer, Zimbabwe: Percy Zvomuya Artist, Zimbabwe: Tinofireyi Dennis Zhou Musicians, Zimbabwe: The Monkey Nuts Thembinkosi Goniwe Johannesburg Exchange: University of the Witwatersrand: Kirsten Dörmann, Solam Mkhabela, Christopher Letcher The Nest Collective, Nairobi: Njoki Ngumi and MARS African Flavour Books: Fortescue Helepi Goethe-Institut, South Africa: Dr Norbert Spitz, Cara Snyman and Benjamin Keuffel Sticky Situations: Jennifer van den Bussche, Sizakele Angel Khumalo, Andries Mkhatshwa Illustrator, Blessing Blaai Illustrator, Pandeani Liphosa Fred Swart (Graphic Consultancy) University of the Witwatersrand AudioVisual Department Malwande Mkhabela (social media and documentation)
Kampala Exchange: Goethe Zentrum, Uganda: Anja Göbel Adengo Architecture, Uganda: Doreen Adengo, Nina Peters, and Joel Ongwech, Dave Mugerwa Artist, Uganda: Taga Francis Nuwagaba Photographer, Germany: Anne Ackermann Cambridge University, Department of Architecture, Graduate Student: Randi Karangizi Queen Mary University of London, School of Geography, Lecturer: William Monteith Uganda Martyrs University, Faculty of the Built Environment, Fredrick Mwaura Njau Uganda Martyrs University, Faculty of the Built Environment, Victor Oguli International University of East Africa, Lyndah Katusiime Makerere University, Department of Architecture and Physical Planning, Fiona Claire Nassozi Lagos Exchange: Writer / Editor, Nigeria: Wale Lawal Artist, USA: Olalekan Jeyifous Federal University of Lagos, Faculty of Environmental Science: Dean Michael Adebamowo, Professor Anthony Adebayo Goethe-Institut, Nigeria: Friederike Möschel University of Delaware, Art History: Ikem S. Okoye Stranger, Lagos: Yegwa Ukpo 16/16, Lagos: Tushar Hathiramani Lagos Exchange Workshop Participants: Writer, Editor, Activist, Nigeria: OluTimehin Adegbeye Photographer, Lagos: Nkemka Uche Yellow of Lagos: Olufisayo Bakare Photographer, Lagos: Oluwapelumi ‘Andikan’ Edwin New York Exchange: Global Africa Lab: Mario Gooden, Mabel Wilson Columbia University, Graduate School of Architecture Planning and Preservation: Dean Amale Andraos, Justin Garret Moore Gavin Brown’s Enterprise, New York City: Gavin Brown Artist, Ronald Morrison Writer, Zimbabwe: Tinashe Mushakavanhu Virginia Commonwealth University, Artist, Nontsikelelo Mutiti Artist, USA: American Artist
Technische Universität München: Gabriele Zechner, Susanna Nwaboudafi, Verena von Mutius, Martin Bichler African Research Universities Alliance: Professor Ernest Aryeetey
New York Exchange Workshop Participants: Ife Venable, Cory Archie, Eduardo Meneses, Katherine Redwood Taylor-Hasty, Donovan Dunkley, Armon White, Justin A. Romeo, Elleza Kelley, Todd Brown, Charlette Caldwell, Tiana Howell, Ashley Joseph, Jason Campbell, Allison Lane, Mais Abu Ali Praia Exchange: [Parenthesis] Space + Art + Dialogues: Patricia “Patti” Anahory and César Schofield Cardoso Universidade de Cabo Verde, Political Scientist: Odair Varela University of Cape Town, African Center for Cities: António Tomás Beyond Entropy Angola: Paula Nascimento XU:Collective, Multi-media artist, Cape Verde: Salif Silva Naya Sena Administrator, CulTur – Cultura. Turismo. Educação, Sociedade Unipessoal Lda.: António Veloso, Angelika Richter Journalist, Expresso Das Ilhas: Chissana Magalhães Praia Exchange Workshop participants: Students of the Master’s in African Regional Integration program (MIRA), University of Cape Verde: Silvino Semedo Fernandes, Adilson Barbosa Afonso Neto, Admilson Mendes, Alcidia Evelyne Barros Alfama Velhinho Rodrigues, Ana Cristina Barbosa Vicente Andrade Lopes, Antonino Moreira Da Veiga, Ariana Maria Ramos Vaz, Carla Maria Borges Bettencourt, Carlos Luis Tavares Martins, Edeneia Marly Dias Gonçalves, Emmanuel Dieudonné, Le Glorieux Isidore Couturier, Filomena Mendes Gonçalves, José Júlio Monteiro Sanches, Kathleen Rocheteau Gomes Coutinho, Káty Sousa Duarte, Luis Carlos Dos Santos Gonçalves, Maria Da Ressurreição Lopes Da Silva, Michel Jeremias Freire Cabral, Nádia Sofia Lima Santos, Nancy Da Luz Leite Rodrigues, Olena Smolina, Orisa Patrícia Mendes Monteiro, Oscar Monteiro Dos Reis Borges, Osvaldino Admilson Tavares Semedo Paulino, Oliveira Do Canto, Pedro Gomes Estevão, Sara Cristiana Gomes De Almeida Advisor, Ministry of Education: Severino Soares De Almeida, Gerson Semedo Coordinator, Centro De Politicas Estrategicas (Strategic Transformation Policy Center), Office of the Prime Minister, Cape Verde: Manuel Pinheiro
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AFRICAN MOBILITIES 26.04.18 - 19.08.18 www.africanmobilities.org