Das Naturmagazin
Ausgabe Nr. 7 5. Jahrgang 05/2018
grenzenlose NATUR
Foto: Anette Kestler
Abenteuer Wildfluss
Neue Ausstellung im Naturparkhaus KlimmbrĂźcke
Natur auf Tour
Das Veranstaltungsprogramm 2018
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Foto: Mario Posch
Abenteuer Wildfluss
Neue Ausstellung im Naturparkhaus Klimmbrücke
Foto: entertaining architecture
Im Naturparkhaus Klimmbrücke bei Elmen entsteht zurzeit die neue Dauerausstellung „Abenteuer Wildfluss“. Als roter Faden durch die Ausstellung zieht sich dabei das Thema „Wildflussdynamik“. Was ist damit gemeint? Der Tiroler Lech hat verschiedene Gesichter. Mal fließt er malerisch türkis schimmernd und verzweigt in seinem breiten Flussbett. Aber er kann auch anders. Zur Zeit der Schneeschmelze im Frühsommer und bei heftigen Sommergewittern kann er innerhalb weniger Stunden zu einem tosenden Wildfluss anschwellen und mit seinem braunen Wasser das gesamte Flussbett ausfüllen. Wie kommen die Tiere und Pflanzen, aber auch der Mensch mit dieser Dynamik zurecht? Das und vieles mehr ist Thema der Ausstellung „Abenteuer Wildfluss“ im Naturparkhaus Klimmbrücke. An einer interaktiven Wand mit Bildschirmen kann der Besucher sein Wissen über den Tiroler Lech in einem Naturpark-Quiz testen. Dabei gibt es drei verschiedene Schwierigkeitsstufen – Junior, Scout und Ranger. Fragen zu den Überlebensstrategien der Tiere und Pflanzen wie etwa der Silberwurz am Lech oder zu den Renaturierungsmaßnahmen sind vom Besucher zu lösen. Der Bodenbelag des Ausstellungsraumes spielt dabei eine wichtige Rolle. Er zeigt den verzweigten Flusslauf des Tiroler Lechs und seiner Auwälder. Außerdem finden sich hier Illustrationen verschiedener typischer Pflanzen und Tiere der Wildflusslandschaft. Wenn der Besucher als Quizfrage eine Suchaufgabe zu lösen hat, geht er auf die Suche nach dem gefragten Tier oder Pflanze, die auf dem Boden abgebildet sind wie dem Flussregenpfeifer. Hat er diesen gefunden, reagieren in der Decke eingebaute Sensoren und die Suchfrage ist gelöst.
Foto: Anette Kestler
Lebensraum „Kiesbank“ und einmal den Lebensraum „Weichholzau“ widerspiegeln. Auch hier dreht es sich um charakteristische Tiere und Pflanzen, die in den beiden Lebensräumen vorkommen. Die Ausstellung soll voraussichtlich ab Juni 2018 täglich von 10 bis 16 Uhr geöffnet sein.
Auf einem Bildschirm der interaktiven Wand werden Wandertipps rund um das Naturparkhaus Klimmbrücke vorgestellt, z.B. vom Naturparkhaus zur Streimbachmündung. Außerdem ist ein kurzer Informationsfilm über den Naturpark Tiroler Lech zu sehen, der sich wieder mit dem Thema „Wildflussdynamik“ befasst. Silberwurz Illustrationen: Nikolaus Lechenbauer 2
Wer jetzt noch nicht genug gespielt hat, kann zwei Puzzles lösen, die einmal den
Flussregenpfeiffer
Entlang alter Schmugglerpfade
Hinterhornbach: üppige Pflanzenwelt und geologische Einblicke Die heutigen Wanderwege im Grenzgebiet zwischen Tirol und Allgäu wurden seit jeher als Handelsrouten genutzt. Im Schutz der Dunkelheit überquerten auch Schmuggler die Allgäuer Alpen zwischen Hinterhornbach und Oberstdorf. Auf ihren Fußmärschen mit schwerem Gepäck drohten alpine Gefahren ebenso wie die Festnahme durch patrouillierende Finanzer (Zöllner). In den 1920er und 1930er Jahren florierte der Schleichhandel und es gab sogar einen Schmugglerkönig im Dorf.
Geschmuggelt wurde alles Die Bewohner von Hinterhornbach lebten als Bergbauern von der Viehwirtschaft und einige von ihnen wagten immer wieder den Weg ins Allgäu, um das Überleben ihrer Familien zu sichern. Das erste Auto fuhr im Jahr 1913 über die ausgebaute Straße ins Dorf. Alle Geschäfte mussten bis dahin zu Fuß auf langen, oft schwierigen Bergwegen erledigt werden. Geschmuggelt wurde alles, vom Huhn über die Pfanne bis zum Fahrrad – hauptsächlich Dinge, die man für das alltägliche Leben brauchte. Raritäten wie Edelweißblüten oder Schnitzereien aus dem Lechtal waren im Allgäu wiederum beliebte Souvenirs. Die Wanderung ins Hornbachtal widmet sich auch den Pflanzenbeständen, die hier auffallend vielseitig sind. Nur wenige hundert Meter neben der farbenfroh blühenden Fettwiese finden sich etwas leisere, aber ebenso artenreiche Feucht- und Nasswiesen, gefolgt von Quellmoorflächen. Die Schotterbänke auf den Umlagerungsflächen des Hornbachs sind ein spezieller Lebensraum für Alpenschwemmlinge. Subalpine Hochstauden- und Waldgebiete laden dazu ein, den Charakter der Landschaft mit ihren Pflanzengesellschaften zu interpretieren. Das Tal glänzt geologisch in einer Hauptrolle: Das Hornbachfenster gilt als eines der am besten aufgeschlossenen Fenster der nördlichen Kalkalpen. Es erlaubt den tiefen Einblick in eine Geschichte, die vor 250 Millionen Jahren begann. Marine Sedimente lagerten sich ab und die dadurch entstandenen Gesteinsdecken aus Kalk und Hauptdolomit falteten sich mit tektonischer Kraft zu einem Gebirge auf. Im Hornbachtal haben Erosionen Teile der obersten Lechtalschicht abgetragen und legen den Blick auf die tieferliegenden Allgäuschichten frei.
Bild oben: Blick vom Hornbachtal auf die Bretterhöfe von 1957 Bild unten: Blick vom Jochbachtal nach Hinterhornbach 2009. Fotograf: Bernhard Lechleitner
Die letzte Eiszeit verlieh der Landschaft zusätzlich ein unverwechselbares Gesicht. Gletschermassen haben die einzigartige Landschaft des Hornbachtals gegraben und die Gesteinsmassen geschliffen. Sanfte Buckelwiesen liegen im krassen Kontrast vor Dolomitfelsen und dahinter ragt schroff der Gipfel des Hochvogels (2.593 Meter) empor. Gern wird er als einer der schönsten Berge Tirols beschrieben. Er zog die ersten Bergsteiger nach Hinterhornbach und brachte mit dem Fremdenverkehr einen neuen Wirtschaftszweig in das Seitental.
WA N D E R U N G Start: Parkplatz Gufelbrücke, 6642 Hinterhornbach Ziel: S ennhütte Petersbergalm (1.250 m) Schwierigkeitsgrad: leicht Differenz: 180 Höhenmeter / 5,5 km Reine Gehzeit: c a. 3 Stunden (Hin- und Rückweg)
Sarah Lechleitner 3
Natur auf Tour Veranstaltungen 2018
Samstag, 16. Juni 2018 IMKEREI IM NATURPARK TIROLER LECH
Foto: Josef Gstrein
Hummeln, Schmetterlinge,… und Bienen sind wichtige Bestäuber unserer Pflanzen. Die Honigbienen wollen gut betreut werden. Werner Köck ist Imker aus Leidenschaft. Er gestaltet für uns ein buntes Programm und führt uns durch das gesamte Bienenjahr. Wie leben die Honigbienen? Wie arbeiten Imker? Was ist bei der Königinnenzucht zu beachten? Das sind die Fragen, die uns an diesem spannenden Vormittag begleiten werden. Beginn: 9:30 Uhr, Dauer: 2 Stunden; Treffpunkt: Parkplatz Naturparkhaus Klimmbrücke; Referent: Werner Köck, Anmeldung: bis 16 Uhr am Vortag der Veranstaltung Samstag, 30. Juni 2018 ZU DEN QUELLEN DES LECHS
Foto: Naturpark Tiroler Lech
Foto: Josef Wildanger
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Ersatztermin bei Schlechtwetter: 7. Juli Vielen ist der Lech als breiter Gebirgsfluss bekannt. Doch wo nimmt der letzte Wildfluss der nördlichen Alpen seinen Anfang? Unterhalb der Roten Wand liegen die Quellen des Lechs. Walter Stoll und Emil Haueis, beide Natur- und Bergwanderführer, begleiten die Teilnehmer auf einem Streifzug durch diese eindrucksvolle Bergwelt. Trittsicherheit erforderlich! Beginn: 7.30 Uhr; Dauer: ganztägig; Treffpunkt: Reutte, Isserplatz; Zustiegsmöglichkeiten entlang der Strecke; Ausrüstung: wettergerechte Kleidung, Regen- und Sonnenschutz, festes Schuhwerk, Getränk und Jause, evtl. Wanderstöcke; Anmeldung: bis 16 Uhr am Vortag der Veranstaltung Kosten: ca. 40,00 € (Busfahrt)
Samstag, 04. August 2018 DIE UFER-TAMARISKE - EINE GEFÄHRDETE PIONIERIN
Bedingt durch die Fließgewässerdynamik, werden Schotterbänke und Uferbereiche in den Flusslandschaften der alpinen und voralpinen Flüsse durch Umlagerungen immer wieder neu geformt. Die Ufer-Tamariske, auch Deutsche Tamariske genannt, gilt als Charakter- und Indikatorart dieser Pionierstandorte. Auf einem kleinen Rundgang bei Forchach hören wir Interessantes über die Art, ihren dynamischen Lebensraum und die historische und aktuelle Verbreitung der Art in den Alpen. Beginn: 14:30 Uhr, Dauer: 2 Stunden; Treffpunkt: Forchach, Parkplatz vor der Firma Urban (Gewerbegebiet 1, A-6670 Forchach); Referent: Dr. Helmut Kudrnovsky; Anmeldung: bis 16 Uhr am Vortag der Veranstaltung Samstag, 29. September 2018 WENN DIE HIRSCHE RÖHREN …
… beginnt ein herbstliches Naturschauspiel der besonderen Art. Zu Beginn der Dämmerung kann man die röhrenden Schreie bereits von weitem hören. Bei dieser Tour können die Teilnehmer den König des Waldes beim „Röhren hören“ und das Wild ungestört beobachten. Beginn: 16:30 Uhr, Dauer: ca. 3 Stunden; Treffpunkt: Stanzach, Parkplatz beim Fußballplatz; Referent: Naturparkführer, Bergwanderführer und Jäger Walter Stoll; Ausrüstung: Fernglas oder Spektiv, warme Kleidung; Anmeldung: bis 16 Uhr am Vortag der Veranstaltung
Samstag, 21. Juli 2018 HEILKRÄUTER IM LECHTAL
Freitag, 05. Oktober 2018 DIE WÖLFE KEHREN ZURÜCK
Ein abwechslungsreicher Kräuternachmittag im oberen Lechtal. Eine Führung durch den Heilpflanzengarten und der Blick in die Kräuterwelt „Lechmed“ mit Heilpflanzenschule und Wurzelbrennerei zeigen, wie sehr Josef Wildanger mit den Kräutern verwurzelt ist. Beginn: 14:30 Uhr, Dauer: 2 Stunden; Treffpunkt: Lechmed (Hägerau 9, A-6655 Steeg); Referent: Josef Wildanger; Ausrüstung: wettergerechte Kleidung, festes Schuhwerk, eventuell Regenschutz; Anmeldung: bis 16 Uhr am Vortag der Veranstaltung
Der Wolf kehrt in den Alpenraum zurück. Seit 2005 wandern regelmäßig Tiere in die benachbarte Schweiz ein. Seit 2009 wurde auch jedes Jahr in Tirol mindestens ein Wolf nachgewiesen. Doch die Rückkehr dieser geschützten Tierart bringt im intensiv genutzten Alpenraum auch Konflikte mit sich. Ob sich Wölfe in Österreich dauerhaft etablieren können, ist keine Frage der ökologischen Bedingungen, sondern es ist die Frage, ob unsere Gesellschaft es zulässt oder nicht. Beginn: 19:30 Uhr, Dauer: 1,5 Stunden; Ort: Naturparkhaus Klimmbrücke; Referent: Dr. Martin Janovsky, Tierschutzombudsperson des Landes Tirol
Foto: Alpenzoo Innsbruck
und kleine Jause; Anmeldung: bis 16 Uhr am Vortag der Veranstaltung Freitag, 30. November 2018 IN DER NATUR DAHOAM
Samstag, 06. Oktober 2018 3. NATURPARK-LAUF IM LECHTAL – LAUFEND LANDSCHAFT GENIESSEN
Bei diesem Lauf durchquert man eines der Herzstücke des Lechtals – der „letzte Wilde“ ist dabei der ständige Begleiter. Hoch oben auf der Klimmbrücke befindet sich die Verwaltung des Naturparks Tiroler Lech, die durch ihre architektonisch einmalige Bauweise einfach nicht zu übersehen ist und somit auch den Dreh- und Angelpunkt dieses neuen Events bildet. Infos unter www.sv-elmen.at Freitag, 12. Oktober 2018 EIN STREIFZUG DURCH DEN AUSSERFERNER WALD
Jeder Mensch sieht den Wald aus einem anderen Blickwinkel. Der Wald hat viele Aufgaben. Er ist gleichzeitig Lebensraum, Rohstofflieferant, Erholungsraum, Schutzschild, Rückzugsgebiet, Luftfilter, Wasserspeicher, Klimaregulator, Ort der Besinnung. Bei diesem Vortragsabend möchte der Leiter der Bezirksforstinspektion Josef Walch auf die besondere Bedeutung des Außerferner Waldes, aber auch auf die Gefährdungen, denen der Wald ausgesetzt ist, eingehen. Beginn: 19:30 Uhr; Dauer: 1,5 Stunden; Ort: Naturparkhaus Klimmbrücke; Referent: DI Josef Walch, Leiter der Bezirksforstinspektion Freitag, 19. Oktober 2018 HERBSTLICHER VOGELZUG AM LECH
Der Wildfluss Lech ist ein wichtiges Brutgebiet für flussbewohnende Vogelarten. Der jahreszeitliche Wandel bringt Nahrungsmangel mit sich. Wenn im Herbst die Sonne bei uns nicht mehr so hoch am Horizont steht, ziehen viele Vögel nach Süden in ihre Winterquartiere. Das Naturparkgebiet wird dann zu einem wichtigen Rastplatz für Zugvögel, die Rast am Lech machen. Zusammen mit dem Ornithologen der Tiroler Landesregierung Dr. Reinhard Lentner geht es auf eine vogelkundliche Exkursionstour. Beginn: 7 Uhr, Dauer: ca. 2 Stunden; Treffpunkt: Parkplatz Naturparkhaus Klimmbrücke; Referent: Dr. Reinhard Lentner; Ausrüstung: Fernglas, wettergerechte Kleidung, festes Schuhwerk, eventl. Getränk
Das Ausserfern aus der Sicht eines Naturfotografen. Es gibt sie noch, die kleinen Flecken Wildnis, wo man die Schönheit und Harmonie unserer Natur genießen kann. Selbst im dichter besiedelten Talkessel unseres Bezirkshauptortes kann man ihn finden – den einen flüchtigen Moment, die eine besondere Lichtstimmung, den kurzen scheuen Blick des Rehs, bevor es ins Unterholz verschwindet, die besondere Farbenpracht eines Schmetterlings oder einer Blüte. Man muss nur die Augen öffnen. Seit Jahren fotografiert der gebürtige Stanzacher Thomas Tetzner die einzigartigen Landschaften, Tiere und Pflanzen seiner Heimat. Der Vortrag führt durch die verschiedenen Jahreszeiten und den vielen Begegnungen mit heimischen Tierarten und schenkt Einblicke in einzigartige Landschaften. Beginn: 19:30 Uhr; Dauer: 1,5 Stunden; Ort: Naturparkhaus Klimmbrücke; Referent: Thomas Tetzner
Foto: Thomas Tetzner
Freitag, 7. Dezember 2018 LIFE LECH – DAS PROJEKT, DAS ARTEN- UND HOCHWASSERSCHUTZ VEREINT
Ein zweites LIFE Projekt am Tiroler Lech? Ja! Wolfgang Klien vom Baubezirksamt wird an diesem Abend über das ca. 6,1 Millionen schwere LIFE Lech Projekt informieren. Verbauungen des Flussbetts im 19. Jahrhundert sollten Platz für Siedlungen und landwirtschaftliche Flächen schaffen. Sie blieben nicht ohne Folgen. Sie hatten die Eintiefung der Flusssohle und die Absenkung des Grundwasserspiegels zur Folge. Auch die Tier- und Pflanzenwelt war unmittelbar von der Änderung des Wasserregimes betroffen. Wildflusslandschaften zählen in Zentraleuropa zu den am meisten gefährdeten Landschaftstypen. Das war Grund genug für den Startschuss des LIFE Lech Projekts, indem u.a. elf flussbauliche Maßnahmen, Artenschutzmaßnahmen und ein umfangreiches Monitoringprogramm umgesetzt werden. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, dass der Hochwasserschutz erhöht und gefährdete Pflanzen und Tiere eine geeignete Heimat finden. Beginn: 19:30 Uhr, Dauer: 1,5 Stunden; Ort: Naturparkhaus Klimmbrücke (Klimm 2, A-6644 Elmen); Referent: DI Wolfgang Klien, Baubezirksamt Reutte Adresse Naturparkhaus Klimmbrücke: Klimm 2, A-6644 Elmen; Anmeldungen unter info@naturpark-tiroler-lech.at oder +43 (0) 664 4168466
Foto: Josef Walch
Foto: Baubezirksamt Reutte 5
Der Feldhase – Lepus europaeus
Der reine Vegetarier ernährt sich von Gras, Kräutern und Wurzeln Der Feldhase ist ein Säugetier aus der Familie der Hasen (Leporidae). Er ist zusammen mit dem Schneehasen einer der größten Hasen weltweit. Ursprünglich ist der Feldhase ein typischer Bewohner der Steppe, hat sich im Laufe seiner Entwicklung aber sehr gut an das Leben in unserer Kulturlandschaft angepasst. Man trifft ihn auf Wiesen und Feldern. Im Naturpark Tiroler Lech kommt er in den lichten Trockenauwäldern am Lech vor. Feldhasen leben dämmerungsaktiv und nachtaktiv. Als reiner Vegetarier ernährt sich der Feldhase von Gras, Kräutern und Wurzeln. Aber auch Triebe und Rinde gehören zu seinem Nahrungsrepertoire.
Fotos: Thomas Tetzner
Seine langen Ohren (Löffel) haben an der Spitze einen dreieckigen, schwarzen Fleck. Mit ihnen kann er hervorragend hören und so schon früh Gefahren erkennen. Seine Feinde sind Schlangen und in unseren Graden vor allem Greifvögel. Scharfe Zähne oder Krallen zur Verteidigung hat der Feldhase nicht. Seine einzige Verteidigung ist die Flucht. Bei Gefahr läuft er aber nicht sofort weg, sondern duckt sich zuerst in eine Mulde am Boden, auch Sasse genannt. Erst wenn seine Feinde näherkommen, flieht er. Dabei kann er Spitzengeschwindigkeiten bis zu 70 km/h erreichen und abrupt die Richtung wechseln – das sogenannte „Hakenschlagen“. Der Feldhase lebt auf großem Fuß. Schon gewusst? Die Hinterläufe des Feldhasen sind extrem stark und können bis zu 16 cm lang werden. Ein Vergleich: wäre der Feldhase ein
STECKBRIEF Größe: 48 - 75 cm Geschwindigkeit: 70 km/h (Kurzstrecke) Gewicht: 2,5 bis 7 kg Lebensdauer: bis 12 Jahre Ernährung: Gras, Kräuter, Getreide Feinde: Greifvögel, Schlangen Lebensraum: Europa, Asien Lebensweise: Jahresehe Tragzeit: von Januar bis Oktober circa 42 Tage lang Wurf: 3-4 Würfe mit 1,5 Jungen Merkmale: Lange Hinterbeine, lange Ohren 6
Mensch, würde er die Schuhgröße „92“ tragen! Im Winter kann man in den Auwäldern am Lech die Spuren des Feldhasen sehen. Zwei hintereinander gesetzte Abdrücke sind von seinen Vorderläufen, davor zwei nebeneinander gesetzte Abdrücke sind von seinen großen Hinterläufen. Bei der Fortbewegung überholt er sozusagen seine Vorderläufe mit seinen Hinterläufen. Eigentlich ist der Feldhase ein Einzelgänger. Zur Paarungszeit aber kommen Männchen (Rammler) und Weibchen zusammen und führen regelrechte Boxkämpfe untereinander aus. Die bei diesen Kämpfen ausgerissenen Fellbüschel werden in der Jägersprache als „Rammelwolle“ bezeichnet. Die Jungen kommen schon behaart zur Welt und können vom ersten Tag an sehen. Sie verlassen sofort das Nest. Nur um sie zu säugen, kommt die Häsin bei ihnen vorbei. Den Rest der Zeit verbringen die Jungen dicht auf den Boden gedrückt. Deshalb ist es wichtig, junge Hasen da zu lassen, wo sie sind und sie nicht zu berühren. Als sehr verbreitetes Tier hat der Hase auch seinen Platz in unseren Märchen und Fabeln (Hase und Igel). Auch einige Redewendungen gehen auf den Feldhasen zurück. So spricht man z.B. vom „Angsthasen“ oder „Hasenfuß“, wenn ein Mensch besonders ängstlich ist. Quellen: Auf der Wiese, Andreas Jaun, Sabine Joss, Haupt Verlag, www.wikipedia.org, www. auf-jagd.de, www.tierchenwelt.de
Basteltipp
Der Lech bietet viele Möglichkeiten zum Basteln. Aus flachen Lechkieseln, Rebdraht und Gardinenklammern kann man schöne Tischdeckenanhänger basteln. Die Anhänger beschweren z.B. Tischdecken, damit der Wind sie nicht wegweht.
Material: fl ache Lechkiesel, Rebdraht (z.B. aus dem Floristikbedarf), Gardinenklammern (erhältlich in Einrichtungshäusern oder Bastelläden), Schere
1. M it Rebdraht legt man zunächst eine Schlaufe um den Lechkiesel und verdreht die beiden Enden ein paarmal.
2. D ie Drahtenden auf die Rückseite des Lechkiesels biegen. Dann den Stein umdrehen und eines der Drahtenden durch die obere Schlaufe schieben.
3. D as noch freie Drahtende nach oben biegen. Beide Drahtenden zeigen jetzt nach oben an den oberen Rand des Lechkiesels.
4. B eide Enden auf der Vorderseite des Lechkiesels in Höhe der Schlaufe fest verdrehen. Es entsteht ein kleiner Knopf.
5. D ie Drahtenden beide um den kleinen Knopf drehen. Es entsteht eine Spirale.
6. D ie beiden, freien Drahtenden mit der Schere abschneiden und unter die Spirale klemmen.
7. Zum Schluss die Gardinenklammer durch die obere Schlaufe führen.
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Fotos: Marlene Salchner
Tischdeckenanhänger
Auwald – ein Lokalaugenschein Ein vielfältiges Mosaik von Lebensräumen
Im Auwald begegnet man sicher auch einem Rotkehlchen. Foto: Andreas Moosbrugger
Der Auwald am Lech, gibt es eigentlich DEN Auwald, den einen? Um mir darüber klar zu werden, wird es wohl am besten sein, einen Lokalaugenschein vor Ort durchzuführen. Ich wähle dafür den Auwald bei Rieden. Es ist ein Föhntag Anfang April, Vorfrühling. Gegenüber am linken Lechufer liegt der große Kalksteinbruch an der Gaicht. Es zieht mich zuerst mal hinaus auf die weiten Schotterflächen am Fluss, von hier aus möchte ich den Auwald suchen, in ihn eindringen. Mein Blick schweift über Millionen von Steinen und mittendrin in diesem Steinemeer erkenne ich ein Stück Auwald. Nicht den Auwald mit hohen Büschen, wie er am Ufer wächst, sondern seine Anfänge. Ich gehe durch noch trockene Rinnen und staune über diese ein paar Quadratmeter kleine Auwaldinsel, die wohl in ein paar Wochen von Schmelzwasser umflossen oder auch überflossen sein wird. Möglicherweise wird sie bei einem stärkeren Hochwasser auch ganz weggerissen. Was hier den Schotter und den Sand festhält sind einen halben Meter hohe Lavendelweiden. Sie sind mickrig, könnte man sagen, doch was ich von ihnen sehe, ist nur ihr kleinerer Teil. Sie investieren einen Großteil ihrer Energie in den Boden, in ihre Wurzeln und versuchen damit den Schotter zu fixieren, denn sie „wissen“, wenn es diesen wegspült, ist es wohl vorbei mit ihnen. Ihr Wurzelwerk ist
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verglichen mit ihrer oberirdischen Größe mächtig und weit verzweigt. An den Büschen ist bei höheren Wasserständen Schwemmholz hängen geblieben, das wiederum Steine und Sand festhält und die kleine bewachsene Insel zu einer Festung machen soll. Auch andere Pionierpflanzen, Sandlaufkäfer, spezialisierte Heuschreckenarten und Spinnen entwickeln sich hier draußen. Aber wie gesagt, über Sein oder nicht Sein entscheidet die Wasser- und Geröllmenge, die in den nächsten Monaten und Jahren kommen wird. Dynamik, also Bewegung, ist das Einzige, das am Wildfluss beständig ist. Ich verlasse die Pionier-Auwaldinsel und gehe nun auf den „richtigen“ Auwald am Ufer zu, das durch eine alte, niedrige Längsverbauung aus Steinen fixiert ist. Sofort umgibt mich ein Dickicht. Lebende, hohe Weidenbüsche und Grauerlen, dazwischen abgestorbene, noch stehende oder liegende Büsche und Bäume. In diesem Dschungel erinnert keine Pflanze oder kein Tier an die kleine Auwaldinsel draußen auf der Schotterbank. Hier in der „feuchten Au“ stehe ich nicht viel höher als das eigentliche Flussbett liegt und somit ist auch der Grundwasserspiegel hoch. Das Grundwasser, der für uns unsichtbare Fluss unter unseren Füßen, entscheidet mit, was hier wachsen kann. Stachelige Wacholderbüsche schlagen mir ins Gesicht, aus dem noch tristen Grau des Astgewirrs leuchten die ersten sonnengelben Huflattichblüten, die pinken Blüten
der Seidelbastbüsche und die altrosafarbenen Blütenstände der Pestwurz. Ein Zitronenfalter, ein Kleiner Fuchs und ein C-Falter gaukeln nach der Winterstarre durch die Luft und suchen an den Weidenkätzchen nach Nahrung. Aus der Umgebung höre ich den wehmütigen Gesang eines Rotkehlchens und der erste Zilzalp ist auch schon wieder zurück aus dem Süden. Bald wird hier Grün in allen Schattierungen die dominante Farbe sein. Als ich weitergehe, komme ich an eine steile Böschungskante von mehreren Metern Höhe. Ich steige hinauf und oben bin ich in einer anderen Welt, einem anderen Auwald. Einem Auwald, der irgendwie auch keiner mehr ist. Einer, der mal einer war, aber durch die Eintiefung des Lechs, in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts, seit langem keine Überschwemmungen mehr erlebt hat. Der Lech hat mit seinem eigenen Absinken auch seinen Grundwasserkörper mit in die Tiefe genommen, wohin keine Wurzeln mehr reichen. Wir nennen diesen fossilen Auwaldtyp eine „trockene Au“. Hier dominieren die Kiefern und der Boden ist großteils von Schneeheide bedeckt, deren Blüten gerade in ihrem leuchtenden Rosa aufbrechen. Der Untergrund ist schottrig und kann Wasser nicht gut speichern. Hier in diesem Auwald leben zahlreiche lichtliebende Pflanzenarten, die mit relativ wenig Wasser auskommen. Die Kiefern mit ihren schütteren Kronen lassen
das Sonnenlicht ganzjährig auf den Boden fallen und somit ist dieser Schneeheide-Kiefernwald eine Oase für sonnenhungrige Orchideenarten, wie der Fliegenragwurz. Auch Alpenschwemmlinge, wie die Herzblättrige Kugelblume oder die Silberwurz, fühlen sich hier wohl. Beim Weitergehen entdecke ich mächtige Querverbauungen, die nach dem 2. Weltkrieg errichtet worden sind und dem Lech Platz abringen sollten. Noch ein Stück weiter komme ich in einen Bereich, der wieder viel niedriger liegt und von der Flussdynamik erfasst wird. Auch der kleine Bach, der vom Riedener See herunterkommt und eine Kinderstube für Fische ist, fließt hier und es erschließen sich wieder andere, neue sandige Auwaldwelten, die mir die Fülle und Vielfalt dieser Lebensräume zeigen. Am Ende meines Spazierganges angekommen, beobachte ich hier noch die Kaulquappen des Grasfrosches. Mein Ausflug hat mir gezeigt, dass es DEN Auwald nicht gibt. Ich fand stattdessen ein vielfältiges Mosaik von Lebensräumen vor, dessen Grenzen oft fließend, manchmal aber auch messerscharf sind. In jedem Fall hat mir mein Lokalaugenschein wunderbare Stunden voller Sinneseindrücke beschert und mich mit Dankbarkeit erfüllt, einen so wertvollen, bunten Lebensraum in meiner Nähe zu haben. Sabine Resch
Wer durch den Auwald wandert, erlebt Stunden voller Sinneseindrücke.
Foto: Sabine Resch
Kugelblume Foto: Anette Kestler
Rote Pestwurz Foto: Sabine Resch
Impressum Herausgeber: Naturpark Tiroler Lech, A-6644 Elmen, Klimm 2, www.naturpark-tiroler-lech.at Verleger: Allgäuer Zeitungsverlag GmbH Inhalt verantwortlich: Anette Kestler · Anzeigen verantwortlich: Christian Schneider Redaktion: A nette Kestler, Sarah Lechleitner, Sabine Resch, Marlene Salchner · Koordination: A nke Sturm Layout: Gregor Guggemos · Technische Gesamtherstellung: Allgäuer Zeitungsverlag GmbH 9
Monitoring - Was ist das? Das Projekt LIFE Lech
Fotos: Christian Moritz (oben), Marlene Salchner (unten)
ZAHLEN & FA K T E N Projektnummer: LIFE15 NAT/AT/000167 Projektzeitraum: 01.09.2016 – 31.12.2021 Budget: 6.093.220 € (60 % davon EU-Förderung) Projektleitung: Bundeswasserbauverwaltung Tirol, Baubezirksamt Reutte Partner: Wasserwirtschaftsamt Kempten, Deutschland Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz, Österreich 10
Wenn vom LIFE Lech Projekt die Rede ist, denkt man sofort an die elf flussbaulichen Revitalisierungsmaßnahmen, die am Lech umgesetzt werden. Diese Bauarbeiten werden vorgenommen, da großflächige Schotterbänke und intakte Wildflussabschnitte in Mitteleuropa zu den am meisten bedrohten Landschaftstypen gehören. Mit dem LIFE Lech Projekt wird das Flussbett verbreitert, der Gestaltungskraft des Wassers wieder freien Lauf gelassen und viele gefährdete Tier- und Pflanzenarten, die an das Leben am Wildfluss angepasst sind, profitieren davon. Die Flussbauarbeiten sind nur ein Teil des LIFE Lech Projekts. Ein weiterer wichtiger Baustein ist das Monitoring. Aber was ist das eigentlich? Monitoring heißt „wiederholte Beobachtung“. Im Rahmen des LIFE Lech werden unbelebte Umweltfaktoren, wie die Entwicklung der Flusssohle und belebte Umweltfaktoren, wie die Entwicklung der Deutschen Tamariske (Myricaria germanica) oder der Koppe (Cottus gobio) in Augenschein genommen. Das Monitoring dient der Erfolgskontrolle des LIFE Projekts. 2017 wurde mit dem Monitoring begonnen. Die Mitarbeiterinnen des Naturparks Tiroler Lech hatten die einmalige Gelegenheit mit Experten am Weg zu sein. Ende September durften sie einen Vegetationsfachmann
begleiten. Der Weg führte sie von Forchach über die Hängebrücke und flussaufwärts Richtung Schwarzwasserbachmündung. Im Rahmen der Wanderung erfassten sie verschiedenste Lebensräume, die von HartholzAuwäldern bis hin zu Schotterbänken mit Bewuchs der Deutschen Tamariske reichten. Um die verschiedenen Lebensräume zu erfassen, durften Erhebungsbögen und Luftbildausdrucke nicht fehlen. Im Erhebungsbogen wurden die Art des jeweiligen Lebensraums und seine Besonderheiten festgehalten und auf dem Luftbildausdruck wurde jeder Lebensraum verortet. An einem Tag im November begleiteten die Mitarbeiterinnen das Monitoringteam, das sich mit den Kleinfischen befasst. Gemeinsam waren sie in einem Bereich der elf flussbaulichen Maßnahmengebiete unterwegs. Sie untersuchten das Vorkommen, die Verbreitung und die Populationsentwicklung der Kleinfische. Dazu wurden die Fische mittels Elektrobefischung gefangen, bestimmt und abgemessen. So entdeckten sie Koppen, Bachforellen (Salmo trutta fario), Elritzen (Phoxinus phoxinus) und Bachschmerlen (Barbatula barbatula). Die Monitorings werden am Ende des LIFE Lech Projekts wiederholt. Dabei sind alle schon gespannt, wie sich der Fluss und die Bestände der Pflanzen und Tiere entwickeln werden.
Portrait eines Naturparkführers
Emil Haueis im Gespräch - er ist einer von elf Naturparkführern Seit wann bist du im Naturpark Tiroler Lech unterwegs und was ist deine Aufgabe? Seit 2012 bin ich als Naturparkführer tätig. Für den Naturpark Tiroler Lech darf ich Naturführungen und öffentliche Auftritte ausrichten. Die Themen der Veranstaltungen sind bunt gemischt. Sie reichen von klassischen Führungen, wie der Wildflussführung oder der Auwaldsafari bis hin zu besonderen Themen, wie der Besiedelungsgeschichte. Warum bist du Naturparkführer geworden? Mein Berufsleben lang war ich im Vertriebsmanagement tätig. Hier war ich immer mit Menschen in Kontakt. Meine Freizeit verbrachte ich meist in der Natur mit meiner Familie oder Freunden. Als ich in Pension ging, lag es auf der Hand, mir für meine neu gewonnene Zeit etwas Ähnliches zu suchen. Ein Freund machte mich aufmerksam, dass der Naturpark Tiroler Lech auf der Suche nach Naturführern war. Gesagt – Getan. Was gefällt dir an der Tätigkeit als Naturparkführer? Wenn ich eine Naturführung mache, verfolge ich eine Vision und eine Mission. Für mich ist es wichtig, dass die Kinder und die Erwachsenen das „Sehen“ lernen. Links und rechts des Wegesrandes gibt es viel zu entdecken. Das und die Zusammenhänge in der Natur möchte ich den Interessierten näher bringen. Auch das Marketing ist wichtig. Bei öffentlichen Auftritten mit dem Naturparkzelt, wie z.B. auf Messen oder bei Bauernmärkten, versuche ich den Menschen das „Maul wässrig auf die Natur und unseren Naturpark Tiroler Lech zu machen“. Gibt es Führungen, die du besonders gerne machst? Nein, eigentlich nicht. Wenn ich mich für eine Führung entscheiden müsste, ist es die Wildflussführung. Sie ist das zentrale Thema und den Wildfluss hat man bei der Wanderung immer direkt vor den Augen. Die Inhalte reichen vom System Wildfluss bis hin zu Flora, Fauna, Geologie und vielem mehr. Was sind Herausforderungen für dich als Naturparkführer? Die Kinder und Erwachsenen, die an einer meiner Führungen teilnehmen, sollen zufrieden sein. Daher war und ist es eine der größten Herausforderungen für mich, das erworbene und antrainierte Wissen (Ausbildung zum
Naturführer und Ausbildung zum Bergwanderführer) so umzusetzen, dass ich Begeisterung für die Natur wecken kann. Die Natur ist etwas Wertvolles und Wichtiges. Mein Ziel ist es, die Teilnehmer mit dem „Naturbazillus“ zu infizieren. Welche Highlights gab es während deiner Tätigkeit für den Naturpark? Die jährlichen Besuche und die Möglichkeit zum Informationsaustausch bei anderen Naturparks sowie die abwechslungsreichen Weiterbildungsangebote, die vom Naturpark Tiroler Lech organisiert werden, sind für mich etwas ganz Besonderes. Auch die Fertigstellung des Naturparkhauses Klimmbrücke war ein Höhepunkt. Es liegt strategisch gut und lockt viele neugierige Besucher in den Naturpark Tiroler Lech. Und natürlich sind auch die positiven Feedbacks auf meine Führungen ein Highlight. Sie motivieren mich und spornen mich an meine Arbeit erfolgreich weiterzuführen. Was bedeutet für dich persönlich die Tätigkeit in der Natur? Für mich bedeutet die Tätigkeit in der Natur Gleichgewicht, Entspannung, Herausforderung, Zufriedenheit und Fitness. Wesentlich sind dabei auch die Kommunikation und die wertvollen, sozialen Kontakte bei Naturführungen. Was beeindruckt dich persönlich an der Wildflusslandschaft Tiroler Lech? Der Lech ist ein Blick zurück in die Vergangenheit. Er stellt ein Schaufenster in eine Zeit dar, in der alle Flüsse ihrem natürlichen Lauf folgen konnten. Das ist sehr selten geworden und im nördlichen Alpenraum können wir das nur mehr am Tiroler Lech sehen. Welche Wünsche gibst du dem Naturpark Tiroler Lech mit auf den Weg? Für den Naturpark Tiroler Lech wünsche ich mir, dass die erfolgreich geleistete Arbeit, die mit der krönenden Auszeichnung zum Naturpark des Jahres gefeiert wurde, weiter geführt wird. Weiter ist es wichtig, die mediale Aufmerksamkeit weiterhin permanent auf den Naturpark Tiroler Lech zu lenken, national und international verstärkt zusammenzuarbeiten und die eigene Arbeit selbstkritisch zu beurteilen und bei Bedarf Änderungen oder Neuerungen umzusetzen. Das Naturparkteam soll seiner bisherigen Linie treu bleiben.
Naturparkführer Emil Haueis Fotos: Anette Kestler, Marlene Salchner
INFO Wenn Sie Interesse an der Tätigkeit eines Naturparkführers bekommen haben, freuen wir uns über Ihren Anruf oder Ihr E-Mail (Tel.: +43 664 4168465, E-Mail: info@ naturpark-tiroler-lech.at). Im Gespräch mit uns erhalten Sie Informationen zu dieser vielfältigen Aufgabe und den zu erfüllenden Anforderungen. 11
im n e m m o k l l i w h c i »Herzl ke!« c ü r b m m i l K s u a h N a t u r pa r k
Foto: Francesca Wolf
Wer den Lech entlang fährt kommt automatisch am Naturparkhaus Klimmbrücke vorbei. Der Name verspricht bereits einen außergewöhnlichen Standort. Über dem Tiroler Lech und auf der Klimmbrücke ist es Sitz der Naturparkverwaltung und Ausgangspunkt für Naturführungen.
ÖFFNUNGSZEITEN: Mai bis Ende September: täglich von 10:00 – 16:00 Uhr Oktober bis Ende April: Montag – Freitag geöffnet, wenn das Büro besetzt ist (Samstag, Sonntag, Feiertag geschlossen)
KONTAKT: Naturparkhaus Klimmbrücke · Klimm 2 · A-6644 Elmen E-Mail: info@naturpark-tiroler-lech.at · Telefon: +43 (0) 664 4168465 oder +43 (0) 664 4168466 www.naturpark-tiroler-lech.at
»Spiel und Spaß im Naturpark-Spielplatz«
Foto: Anette Kestler
Der Naturpark-Spielplatz lädt zum Spielen, Verweilen, Jausnen und Entspannen ein. Er wartet mit Besonderheiten, wie dem Naturpark-Labyrinth, einem lebendigen Irrgarten aus Weidenzweigen vom Lech, auf. Im Outdoor-Infobereich erhält man Informationen rund um den Naturpark.
Öffnungszeiten öffentliche WC-Anlagen im Nebengebäude: • Mai bis Ende September 10:00 – 18:00 Uhr