obergurgler zirbenwald www.naturpark-oetztal.at
4c
Blau > C 100 / M 55 Gelb > Y 100 / M 12
Alpiner Erlebnisweg
... mit Gratschen ratschen ...
D
Blau > C 100 / M 55 Gelb > Y 100 / M 12
Das Naturdenkmal Obergurgler Zirbenwald ist eine Perle in glitzernder Fassung: Die prachtvolle Gletscherwelt der Ötztaler Alpen mit Dutzenden über 3.000 m aufragenden Gipfeln ringsum eröffnet einmalige Möglichkeiten, Alpennatur in ihrer ganzen Bandbreite und Faszination zu erleben und zu verstehen. Dazu soll diese Broschüre einige Anregungen und Hintergrundinformation geben. Ein Netzwerk von Schutzgebieten und Prädikaten von der Talsohle bis hinauf in großteils alpines und hochalpines Gelände sind unter dem Dach des N ATURPARKS Ö TZTAL vereint. Durch Zusammenführung von Nachhaltigkeit in Natur und Landschaft, sowie Tourismus und der Partizipation der Bevölkerung soll gewährleistet werden, dass die alpine Natur des Ötztals auch in Zukunft möglichst unverfälscht bleibt.
2
Telfs
INN
TAL
Haiming Tschirgant Bergsturz
Imst Sautens
AchstürzePiburger See
Tumpen
TZ
Kühtai
Engelswand Rauher Bichl
Umhausen
L
TA L
Ruhegebiet Stubaier Alpen
T A Z T Ö
PI
Oetz
Längenfeld
L TA
Z ÖT
R K
Sölden
Naturwaldreservat Windachtal
A
Zwieselstein
Vent Obergurgl
T N A
Naturdenkmal Zirbenwald
P
Ruhegebiet Ötztaler Alpen
U
R
Naturdenkmal Zirbenwald
NATURPARK ÖTZTAL
che n rat s
ats Gr
N ATURPARK Ö TZTAL
en
mit
Netztwerk Natur
ch
„Naturpark“ ist ein Prädikat mit dem die Tiroler Landesregierung Gebiete auszeichnet, die von hohem naturkundlichen Reiz und für die Erholung und Wissensvermittlung besonders geeignet sind. Das Management des NATURPARKS ÖTZTAL hat der Verein NATURPARK ÖTZTAL übernommen. WER WIR SIND – DIE AKTEURE Der Verein NATURPARK ÖTZTAL ist die Trägerstruktur für den Schutzgebietsverbund von etwa 510 km². Er umfasst eine Reihe besonders naturnaher Gebiete wie die beiden Ruhegebiete Ötztaler Alpen und Stubaier Alpen, das Naturdenkmal Obergurgler Zirbenwald, die Naturwaldreservate im Windachtal, das Naturschutzgebiet Engelswand, den geschützen Landschaftsteil Rauher Bichl und das Landschaftsschutzgebiet Achstürze-Piburger See. Eine Integration des Naturschutzgebietes Tschirgant Bergsturz, das erst seit Kurzem unter Schutz steht, wird angestrebt. Im Verein vertreten sind die Gemeinden Haiming, Sautens, Oetz, Umhausen, Lägenfeld und Sölden, der Ötztal Tourismus, die Österr. Bundesforste, die OeAV Sektionen VorderÖtztal, Umhausen und Inner-Ötztal sowie das Land Tirol. WAS WIR WOLLEN – DIE ZIELE Der NATURPARK ÖTZTAL soll ein Park für alle Ötztaler, von Haiming bis Obergurgl, sein. Fünf Grundsäulen bilden den Handlungsspielraum des Vereins: Erhalt der Natur, Förderung der Erholung, der Bildung, der Forschung sowie der Regionalwirtschaft. WAS WIR TUN – DIE AUFGABEN Mit der vorliegenden Broschüre und dem zugehörigen Erlebnispfad nimmt der Verein NATURPARK ÖTZTAL seine wichtigste Aufgabe, die Sensibilisierung der Bevölkerung und Gäste für die Schönheit und Vielfalt der Heimat, wahr. Wir verstehen uns zudem als Servicestelle für die Bevölkerung vor Ort und als Drehscheibe für Öffentlichkeitsarbeit. 4
NATURPARK テ傍ZTAL
Einführung
Obergurgler Zirbenwald Die Wälder in der oberen Subalpinstufe des hinteren Ötztals sind seit Jahrtausenden durch Weidewirtschaft beeinflusst und v.a. an den Sonnhängen durch großflächige Brandrodungen seit langem zurück gedrängt. Um den Zirbenwald sind solche Eingriffe seit 6.000 Jahren belegt. Die Zirbe oder Arve, diese stolze „Königin der Baumgrenze“ hat ursprünglich um Obergurgl noch bis weit über 2.200 m geschlossene Waldbestände gebildet. In diesen Höhenlagen sind heute nur noch knorrige Einzelkämpfer und kleine Baumgruppen zu finden. Der Tannenhäher, die „Zirmgratschen“, der wichtigste Kamerad der Zirbe, der uns daher auch durch diesen Erlebnispfad führt, hat sie dort hoch hinauf gepflanzt. Schön zu sehen ist das etwa am Westhang der Hohen Mut (s. Bild rechts), wo Zirben bis 2.180 m ihr Dasein fristen, übertürmt vom markanten Gipfel des Hangerer (3.020 m).
Der „Obergurgler Zirbenwald“ mit seinem geschlossenen, 20 ha großen Bestand, der von 1.950 m bis über 2.100 m Meereshöhe reicht, und aus z.T. weit über 300 Jahre alten Zirben besteht, ist also eine ausgesprochene Seltenheit. Dieser „Diamant“ im reich gefüllten Schmuckkästchen des Obergurgler Landschaftsraums ist daher seit 1963 als Naturdenkmal ausgewiesen. Ein Waldbrand in den 1880er Jahren hätte dieses Kleinod fast vernichtet. Überlebt haben nur damals schon alte Zirben, die heute neben dem frischen Jungwuchs einen zweifstufigen Wald aufbauen. Auf sonnigen Blößen dazwischen, in Lücken darunter, in und auf alten und jungen Bäumen aber blüht, wuchert, krabbelt & schwirrt eine verblüffende Vielfalt geheimnisvoller Bergwesen.
6
Westhang Hohe Mut
Almrosen
Zirbenwurzel
Tannenhäher „Zirmgratschen“
Vom Wald ins Licht
Alpiner Erlebnisweg - Obergurgler Zirbenwald Über den Wald, seine Lebewesen und ihre phantastischen Anpassungen an die rauen Bedingungen des Hochgebirges weiß die „Zirmgratschen“ viel zu erzählen - entlang des Pfades und in dieser Begleitbroschüre. Die wahre Schönheit der alpinen Natur aber erschließt sich nicht in gedruckten Bildern und Texten. Diese sind nur Anstoß für den aufmerksamen Wanderer zu eigenem Entdecken, Erfahren und Erleben – in Ruhe und (bitte) mit Rücksicht auf die Natur!
Stationen & Wegverlauf [1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11] [12]
Der Tannenhäher Die Zwergsträucher Federzwerge & Beerenscheißer: Vögel im Zirbenwald Alpine Extremisten: Die Flechten Kind der Eiszeit: Das Moor 1.000 Jahre bis zur Zirbenstube: Die Zirbe Nahe Ferner - weite Gletscher: Glaziologie Strahlend schön, aber gefährlich: Die Bergsonne Kleine Welten - große Leute: Gurgler Geschichte(n) Auch ohne Wirbel ist viel los: Wirbellose Kleintiere Wo Milch & Wasser fließen: Der Gletscherbach Gurgler Affen, Bären & Katzen: Das Murmeltier Über Gratschen ratschen:
Berauschende Fruchtzwerge:
8
Sc
Rotmoos-Wasserfall
hรถ nw ie s ht
8
t.
7
9 10 Weg Nr. 6
6
Weg Nr. 5
5
11 4
Standort
O
rg be
u
l rg
12
3
E 1
2
lst Bei
ein
[ 1 ]
Über Gratschen ratschen
Der Tannenhäher Porträt eines Forstadjunkten Gestatten, ich bin Dein Führer durch den Zirbenwald! Name:
Herkunft:
Kennzeichen: Beruf:
Offiziell heiß ich wissenschaftlich - schnabelbrecherisch: Nucifraga caryocatactes , oder zu Hochdeutsch: Tannenhäher. Für Dich aber bin ich auf gut tirolerisch die Zirmgratschen (für Schweizer auch der „Brätscher“, „Zapfenräggi“ oder die „Holzkrähe“). Was die alle damit sagen wollen: Ich bin ein tratschhafter, lauter Krähenvogel und ein Nuss- & Baumfreak. Ich bin ein cooler Typ. Nordische Nadelwälder sind meine Urheimat. So frostig ist´s zwar in Obergurgl nicht, aber die Bergwälder der Alpen sind für mich ein toller Sibirienersatz. Na, schau und hör doch selbst („gra-gra“- gratsch)! Nüssesammler, Forstgehilfe und Lawinenverbauer 10 10
Nüssesammler Um den langen Bergwinter zu überstehen (und im Frühling meine Jungen zu füttern), sammle ich im Herbst bis zu 100.000 der fetten Zirbennüsse und verstecke sie an und über der Waldgrenze. Auch unter meterhohem Schnee finde ich meine Vorräte wieder.
Alpenschneehuhn
Forstgehilfe Na gut, bis zu einem Viertel dieser Nüsse vergesse ich schon mal. Aber, aus diesen Samendepots kann dann mein Bergkamerad, die Zirbe auskeimen, sich verjüngen und ausbreiten. Zur Freude vieler meiner alpinen Mitbewohner.
Lawinenverbauer Und damit meine ich auch Dich! Denn ich „pflanze“ fast immer mehrere Nüsse gemeinsam - und dies besonders an wettergeschützten Plätzen. Die jungen Zirben wachsen daher dicht gedrängt und erfolgreich auf. Hochlagenaufforstung - gratis! Obergurgl
[ 2 ]
Todestemperatur(°C)
Jahresverlauf der Frostresistenz 0 -10 -20 -30 -40 -50
• Alpenrose • Fichte • Zirbe Aug S
O
N D
J
F
M A Mai
nach: Pisek u. Schiessl, 1947
Berauschende Fruchtzwerge
Die Zwergsträucher Almrausch und Rauschbeeren Im Frühsommer berauscht das Blütenmeer der Rostroten Almrose um den Zirbenwald. Dies aber nur dort, wo Schneeschutz herrscht: in Mulden, an Nordhängen. Denn die Alpenrosen ( Rhododendren ) stammen aus den milden Bergen Chinas und sind frostempfindlich: ganz im Gegensatz zur Zirbe – ein echter Sibirier! Berauschend im wahrsten Wortsinn können aber auch andere Zwergsträucher sein. „Small is beautiful“ ist ihr Motto. Mit Zwergwuchs trotzen sie an der Waldgrenze Wind und Frost. In großer Artenvielfalt bilden sie daher um den Zirbenwald den Übergang zu alpinen Rasen, füllen feuchte Senken und überziehen trockene Kuppen. Mit bunten Beeren locken die „Fruchtzwerge“ Vögel an. Ein Schwips ist als Lohn für die Samenverbreitung durchaus inkludiert. Der Zwergwacholder liefert gar einen köstlichen Schnaps. Er selbst liebt es trocken und wächst v. a. am Sonnhang im oberen Teil des Zirbenwaldes. 12 12
Schwindelbeeren Sie wachsen direkt neben dem Weg und sehen (fast) aus wie Heidelbeeren, sind aber - u.U. wahrhafte Schwindler. Denn die an den eher blaugrünen, ganzrandigen Blättern kenntliche Rauschbeere kann (manchmal) rauschartige Erregungen, Erbrechen und Schwindelgefühle hervorrufen.
Giftiger (?) Zwitter Empetrum hermaphroditum(!) , die Krähenbeere ist im Gegensatz zu verwandten Arten - ein Zwitter. Staubfäden stehen meist noch um die - für uns leicht giftigen Beeren. Mit typischen, nadeligen Blättern deckt Empertrum v.a. saure Rohhumusböden ein Zirbenwaldfan!
Bunter Harntreiber Als Herba ericae vertreiben viele Apotheken Heidekrauttee. Gegen Blasenleiden und Durchfall hilft der Sud aus den erst im Herbst blühenden Zweigspitzen der Besenheide. Auch sie bevorzugt den trockenen Südhang und sonnige Blößen im Zirbenwald.
[ 3 ]
Tannenmeise
Waldbaumläufer
Alpenmeise
Haubenmeise
Wintergoldhähnchen
Federzwerge & Beerenscheißer
Vögel im Zirbenwald Konkurrenz - Koexistenz Die Vielfalt der Kleinvögel im Bergnadelwald ist zwar recht gering. Die etwa 20 im Bereich des Zirbenwaldes brütenden Arten teilen sich aber raffiniert die an der Waldgrenze schon spärlichen Ressourcen (Abnahme des Spinnen- und Insektenangebots, geringere Strukturvielfalt) und beherrschen z.T. verblüffende Tricks um das ganze Jahr hoch über Obergurgl auszuharren. Vor allem im Winter wird die Nahrung so knapp, dass es wichtig ist, sich den Nahrungsraum aufzuteilen. Das Schema oben zeigt, wie dies die fünf häufigsten, winterharten Insektenfresser der subalpinen Nadelwälder schaffen. Eine alte Zirbe oder Fichte ist eben ein wahrer Mikrokosmos. Vom Stamm bis zu den Zweigspitzen ändert sich das Futterangebot, das – je nach Körperbau – kletternd, hangelnd oder hüpfend erbeutet wird. Wer überlebt, kann dann im Sommer so auch seine Grünschnäbel füttern. 14 14
Arten/Brutpaare pro km²
Pfad der Auslese 10/30 25/400
Je höher, desto härter sind die Lebensbedingungen am Berg – auch für Vögel. Vom montanen Mischwald über Nadelwälder der Waldgrenze bis in die Alpinstufe nimmt die Artenvielfalt (Vogel-Silhouetten) und Dichte (1 Punkt = 10 Paare / km 2) stetig ab.
35/800
Beerenscheißer Beerensträucher prägen das Bild der Waldgrenze. Ihre Teppiche werden v.a. von der Ringdrossel ausgelegt. Bunte Beeren sind im Herbst ihre Leibspeise. Deren Samen aber verlassen unbehelligt den Vogeldarm und werden mit düngendem Kot weit verteilt. Ringdrossel
Federzwerge Der Zirbenwald ist der höchste Brutplatz dieser Winzlinge (nur 5g!) in Österreich. Goldhähnchen kuscheln sich in kalten Nächten eng zusammen, um die mit 41°C „fiebrig“ hohe Körpertemperatur zu halten. Ihre kugeligen Hängenester sind wahre Kunstwerke. Wintergoldhähnchen
nach Strasburger
[ 4 ] Strauchflechte
Blattflechte
Krustenflechte
Alpine Extremisten
Die Flechten Leben von Wasser, Luft und Sonne Flechten sind extreme Überlebenskünstler – Höhenweltrekordler! Sie überstehen tiefste Temperaturen und größte Hitze, gedeihen auf humus- und nährstofflosen Unterlagen. Nur aus der Luft decken sie ihren Bedarf an Wasser und Kohlendioxid, die sie mit Hilfe der Bergsonne zu Zucker umwandeln (Photosynthese). So gerüstet, steigen sie auf die höchsten Alpengipfel, im Himalaya bis 7.400 m. Der Zirbenwald ist ein Paradies für Flechten. Dutzende Arten der drei Haupttypen wachsen auf fast allen Unterlagen: Verzweigte, bärtige oder fädige Strauchflechten wuchern am Boden, auf Bäumen und zwischen Zwergsträuchern. Blattflechten schmiegen sich mit ihren flachen, gelappten Körpern v.a. an Baumrinden und bizarre Krustenflechten bilden Überzüge auf Steinen und Felsen. Ihre runden Fruchtkörper zaubern oft leuchtende Farbtupfen in den faszinierend bunten Mikrokosmos der vielfältigen Flechtenwelt. 16 16
Bau eines Flechtenlagers (mikroskopischer Querschnitt - schematisch)
nach Driza/Cholewa
Berkameraden Flechten sind tolle Mischwesen. Außen schützt ein Pilz vor Austrocknung und Strahlung. Er erhält dafür Nahrung vom grünen Algenpartner, der im Inneren des Lagers Photosynthese betreibt – eine Kameradschaft zu beiderseitigem Nutzen (Symbiose).
Letharia vulpina
Wolfskiller Tödliche Fuchsflechte ( Letharia vulpina ) heißt wörtlich übersetzt die auf Zirben häufige, schwefelgelbe Strauchflechte. Pulverisiert, mit Talg versetzt und in Fleischköder gemischt, wurden ihre Giftstoffe v.a. in Lappland und Sibirien auch Wölfen zum Verhängnis.
Xanthoria elegans
Kotliebhaber Auch Flechten lieben Düngung. Die „elegante Xanthoria“ wächst im Gebirge oft auf Felsen unter Adlerhorsten und auf Steinen an Vogelsitzplätzen. Vogelkot als zusätzliche Nährstoffquelle! Die vielen „Rotwände“ in den Alpen verdanken ihr den Namen.
[ 5 ]
Kind der Eiszeit
Das Moor Werden & Vergehen Moore sind uralt, Vermächtnisse der Eiszeit, Geburten der Gletscher. Deren Rückzug vor etwa 10.000 Jahren schuf tiefe Mulden, die von Sumpfvegetation besiedelt wurden. Abgestorbene Reste der Moose und Sauergräser haben die fast 4 m tiefe Wanne des Zirbenwaldmoores über die Jahrtausende aufgefüllt und sich unter Luftabschluss zu Torf umgewandelt. Dessen Heil-, Humus- und Brennwert wurde vielen Mooren zum Verhängnis. Totgestochen, abgetorft, verheizt oder in Gärten verstreut - tausendfache Moorleichen in Europa. Auch für Obergurgl lieferte ein Torfstich im Rotmoostal lange Zeit wertvolles Brennmaterial. Heute aber stehen die Moore zu Recht unter strengem Schutz. Sie künden von längst vergangenen Zeiten und sind letzte Refugien für eine hoch spezialisierte, wundersam angepasste Lebewelt. 18
Einzelmoos
Stamm längs Zellöffnung Wasserkrug Blattansatz
Blattquerschnitt ca. x 1.000) Blattgrünzelle Zellöffnung Wasserspeicherzelle
Saure Moorkönige Trickreich sichern sich kleine Torfmoose die Moorherrschaft. In Speicherzellen sammeln sie Regenwasser. Den so selbst geschaffenen Moorwasserspiegel versauern sie durch Austausch von Ionen. Bis auf das Niveau von Zitronensaft (ph-Werte < 4).
nach B. Gerken
Zu fette Beute - Bergeidechse
Fleischliche Lüste Nur wenige Spezialisten halten das saure Milieu und die Nährstoffarmut im Moor aus. Was aber Boden und Wasser nicht liefern, holen sich fleischfressende Pflanzen wie Sonnentau (Bild) oder Fettkraut von (nicht allzu fetten!) tierischen Mitbewohnern.
Pollenkunde
Geschichtsbücher
Zirbe
Hasel
Birke
Norddeutscher „Moor-Ötzi“
Moorsäure konserviert: Leichen, Hölzer, v.a. aber Pflanzenpollen erhalten sich im Torf. Ihre Art und Anzahl in einzelnen Schichten gibt exakte Auskunft über ferne Zeiten. Um Obergurgl wurden so nacheiszeitliche Gletscherstände u. Waldgrenzen dokumentiert.
[ 6 ] 10000
Tausend Jahre
Bis zur Zirbenstube Hart - härter - Zirbe Die Zirbe hat das leichteste Holz aller heimischen Nadelhölzer und ist dennoch der härteste Extremist. Ihre Nadeln überstehen Fröste unter – 40°C (s. Grafik Station 2), noch bis – 5°C produziert sie, erreicht schon ab 10 Plusgraden optimale Holzzuwächse und kann so von Mai bis Oktober aktiv sein. Im Extremfall weit über 1.000 Jahre – ein bewundernswerter Methusalem der Waldgrenze. Wo Fichten ab 1.900 m und Lärchen ab 2.000 m stark zurückweichen, gedeihen Zirben noch problemlos in Reinbeständen bis 2.300 m. Einzelbäume, einsame alpine Wachposten, von Zirmgratschen gepflanzt, wachsen gar bis 2.600 m. Kein anderes Wesen prägt also das Bild der Inneralpen mehr als diese Baumpersönlichkeit.
20 20
Baumscheibe einer 300 Jahre alten Zirbe am Lehrpfad (bei Station 6)
Klimazeugen Die wechselnde Breite der Jahresringe (Zuwachsleistung) gibt Auskunft über Umweltbedingungen der Vergangenheit und Reaktionen auf den Klimawandel der Gegenwart. Alte Tiroler Zirben sind begehrte Forschungsobjekte, Gratiswetterstationen sozusagen.
Pinol tut wohl Je fünf dreikantige Nadeln stehen auf einem Kurztrieb der Zirbe. Wie auch Holz und Harz enthalten sie aromatisches Pinosylvin. Was für uns so wohlig duftet, ist für Pilze, Bakterien & Motten ein Übel. Das macht Zirbenholz so robust und schützt Stoffe in der Zirbentruhe.
400 Jahre Gemütlichkeit Ötztaler Zirbenstube
Wunderholz Neue Studien belegen, was Tirols Bauern schon immer wussten: Zirbenholz fördert Gemüt und Gesundheit. In lebhaft duftenden, ästigen Zirmstuben und -betten schwindet nicht das Holz, sondern Stress, schlägt das Herz ruhiger, wächst das Wohlgefühl.
[ 7 ]
Moränenwälle
Nahe Ferner
Weite Gletscher „Verjährter Schnee“ „Unter Ferner liefen“: der Gurgler-, Rotmoos-, Gaisbergferner – kann man so einen Gletscherbericht im 22. Jahrhundert betiteln? Denn die Gletscher, im Ötztal seit je „Ferner“ (von „firn - fern - fert“ = verjährter, alter Schnee) genannt, schwinden: Jahr für Jahr. Der Anstieg der Sommertemperaturen in den letzten 150 Jahren um etwa 1°C hat viele Alpengletscher z.T. um mehr als die Hälfte reduziert. Warme Sommer kosten 5-7 m Eis am Gletscherende! Die weiten Ferner waren schon viel näher. Am (nun nicht mehr so) nahen Rotmoosferner lassen sich die früheren Gletscherstände an Hand der Moränenwälle genau verfolgen (Bild oben). Seit dem Hochstand um 1850 und kurzfristigen Wiedervorstößen um 1920 & 1980 hat sich dieser „Ferner“ um gut 2 km von Obergurgl entfernt. Doch wo das Eis weicht, bleibt keine Wüste. In typischer Abfolge wird das neue Land wieder von neuem Leben besiedelt. Ein Naturexperiment – live: ideal für die Grundlagenforschung. 22 22
Bedrohte Eishüpfer? Gletscherflöhe sind flügellose, nur max. 2 mm lange Urinsekten, die Firnfelder in Massen bevölkern. Dunkle Pigmente schützen vor der Strahlung am Gletscher: Haut-Sonnenbrillen sozusagen. Die Sprunggabel ermöglicht hohe Hüpfer: echtes „Glacier-Jumping“. Sprunggabel Gletscherhahnenfuß
Moränenfan Im Sommer überlebt er tiefen Frost nur in geschützten Mulden. Dennoch ist er Höhenrekordler unter Europas Blütenpflanzen: der Gletscherhahnenfuß. Vom Rückzug der Gletscher sollte er vorerst profitieren: Schutt- und Moränenfelder bevorzugt er als Lebensraum.
Gletscherputz? Seltsame Gestalten mit skurriler Gerätschaft bevölkern das Rotmoostal. Biologen der Universität Innsbruck untersuchen hier im Detail, wo, wie schnell und welche Tiere & Pflanzen das eisfrei gewordene Terrain besiedeln. Ein Blick in die Zukunft vieler Talschlüsse?
Strahlender Seelenkogel
Zunahme der UV-B -Sonnenstrahlung mit der Höhe in Prozenten
[ 8 ]
Strahlend schön, aber gefährlich
Die Bergsonne Sonnenbrand unerwünscht Vom Tal bis in die Alpinstufe nimmt die Temperatur im Jahresmittel pro 100 Höhenmeter um etwa 0,6°C ab. Da ist die wärmende Bergsonne als „Heizstrahler“ für alle Lebewesen höchst willkommen. In der dünnen Hochgebirgsluft ist aber auch die Intensität der Strahlung wesentlich größer als im Tal und der Anteil der für Organismen gefährlichen UVStrahlen nimmt mit der Höhe stark zu (Schema). Strahlungsschutz ist also oberstes Gebot, für Skihasen und Bergfexen, aber auch für Edelweiß, Gletscherfloh & Co. Denn Hautkrebs bedroht auch Tiere und schwere Zellschäden oder Wachstumsstörungen können für Pflanzen tödlich sein. Die Strahlungsgefahr können sie aber auch ohne Sonnenbrille und Sonnencreme bewältigen – mit einer Fülle von Anpassungen und Tricks. 24 24
Vom Tod geküsst? Unser Körper braucht UV-Licht – in Maßen. Extremer Strahlung ausgesetzte Bergvölker sind durch ihre „gesunde Bräune“ einigermaßen vor Hautkrebs geschützt. Wir „Freizeitsherpas“ sollten aber Vernunft und Vorsicht walten lassen und zuviel Bergsonne meiden! Malignes Melanom
Loiseleuria procumbens
Windmeister Die Blätter der Gamsheide sind ein Meisterwerk der Natur. Ihre dachziegelartige Schichtung bremst den Wind, die dicken Häute und dunklen Pigmente der Blattoberseiten schützen perfekt vor der starken Strahlung an exponierten Windkanten über dem Zirbenwald.
Tattermandel „Black is beautiful“ ist das Motto vieler Gebirgstiere. Dunkle Hautpigmente schützen nicht nur vor Strahlungsschäden, sie sammeln gleichzeitig auch Sonnenhitze. So bleibt auch der „kaltblütige“ Alpensalamander, im Volksmund „Tattermandel“ genannt, warm.
[ 9 ]
Kleine Welten - große Leute
Gurgler Geschichte(n) Von „Ötzi“ bis zum „Diamant der Alpen“ Faszinierend und vielfältig wie die Bergwelt um Obergurgl ist auch seine Geschichte. Seit grauer Vorzeit nutzen Menschen, über die Jöcher des Alpenhauptkammms aus dem sommertrockenen Süden aufsteigend und Vieh auftreibend, die frische Bergluft und die reichen Naturschätze unterhalb der Gurgler Ferner. Weidenutzung ist durch Pollenanalysen auf der Gurgler Alm (2.240 m) seit 4.300 v. Chr. nachgewiesen. Seitdem hat die abgeschiedene kleine Welt des hintersten Ötztals als „Diamant der Alpen“ eine erstaunliche touristische Erfolgsgeschichte durchlebt, hat immer wieder große Leute inspiriert, war Bühne für Ereignisse, welche die weite Welt in ihren Bann schlugen. Der sensationelle Fund „Ötzis“, des 5.300 Jahre alten Eismanns, war 1991 nur ein Höhepunkt. Im Zirbenwald hat z.B. der Nobelpreisträger Friedrich A. v. Hayek Ideen für sein berühmtes Werk „Die Verfassung der Freiheit“ – ein Plädoyer für eine freie Gesellschaftsordnung – entwickelt und es gelangen wissenschaftliche Entdeckungen höchster Tragweite (s.rechts). 26 26
Fern(er)blick Jäh über dem Abgrund zur Gurgler Ache, liegt – klug gewählt – mit bestem Fern(er)blick und Schutz vor Wetter und Lawinen „Am Beilstein“, eine seit fast 10 Jahrtausenden von Hirten und Jägern genutzte Lagerstelle – heute ein Zentrum der Ötztaler Archäologie! Lager mit Aussicht - seit Jahrtausenden! (Grabungsstelle am Beilstein)
27. Mai 1931 Eine Ballonkapsel am Gurgler Ferner macht Obergurgl erstmals weltbekannt
Dem Himmel so nah Die spektakuläre Notlandung des berühmten Physikers Auguste Piccard am Gurgler Ferner und seine Rettung durch heimische Bergführer löste 1931 einen weltweiten Medienrummel aus. Im Stratosphärenballon hatte Piccard zuvor einen neuen Höhenweltrekord (16.000 m) aufgestellt.
Tolypocladium inflatum
Neue Herzen aus Gurgl 0,01 mm
Ein weltweit berühmtes Objekt der Pharmazie stammt aus Obergurgl. Aus dem Mikropilz Tolypocladium, 1959 von W. Gams in Torfböden bei Gurgl entdeckt, gewinnt man Cyclosporin, unentbehrlich in der Transplantationsmedizin, weil es Abstossungsreaktionen mindert.
Käfer Spinnen
150
[ 10 ]
Artenzahl um Obergurgl
125 100 75 50 25
(nach Daten in Meyer + Thaler 1995)
Waldgrenze 1800 - 2200 m
Alpine Matten 2000 - 2700 m
Rasenfragmente 2600 - 3000 m
Nivalstufe 3200 - 3500 m
Auch ohne Wirbel ist viel los
Wirbellose Bergtiere Unbeachtete Wunderwelten Enzian & Edelweiß, Adler & Gämse sind jedem Bergfex ein Begriff - wer aber kennt schon die Schönbraue, den Wollafter oder die Keulenschrecke? Dabei ist die Bedeutung der wirbellosen Bergtiere für das Funktionieren alpiner Ökosysteme außerordentlich, sind ihre Vielfalt, Schönheit und Überlebenstricks faszinierend. Um Obergurgl ist diese Wunderwelt durch jahrzehntelange Studien an der „Alpinen Forschungsstelle“ der Universität Innsbruck besser erforscht als irgendwo sonst in den Alpen. Wir wissen daher z.B., dass die Artenvielfalt v.a. im Bereich der Waldgrenze und der Zwergstrauchheide mit hunderten Arten aus etwa 30 Hauptgruppen noch verblüffend hoch ist und kennen die Muster der Abnahme (s.Grafik) in den Lebensräumen bis hinauf in die Zone des ewigen Schnees (Nivalstufe). Um Obergurgl hat die Wissenschaft aber überdies eine Fülle von Einblicken in die geheimnisvollen Lebensabläufe der Kleintiere gewonnen. Nur wenige dieser eindrucksvollen Gestalten können hier näher vorgestellt werden. 28 28
Langschläfer Bis zu 8 Jahre lang ruht die Puppe des Alpenwollafters – um in einer Nacht ihr Lebensziel zu erfüllen: Faltersex. Noch in der Hochzeitsnacht sterben die Weibchen nach der Eiablage (an Beerensträuchern). Die wolligen Nester der Raupen schützen vor Kälte und Nässe. Raupennest des Alpenwollafter (Eriogaster arbusculae) Sibirische Keulenschrecke (Gomphocerus sibiricus)
Sibirscher Musiker Auf den Matten um den Zirbenwald wirbt im Sommer mit lautem „trä-trä-trä“ ein Kältespezialist um Aufmerksamkeit. Die Sibirische Keulenschrecke, deren Männchen angeschwollene Vorderschienen besitzen, ist ein Eiszeitrelikt und in den Alpen bis 3.000 m häufig.
Schönbraue (Euophrys petrensis)
Gipfelspinner? Bis auf den Gipfel des Spiegelkogels (3.424 m) dringen Vertreter der Springspinnen vor. Mit ihren riesigen Vorderaugen fixieren sie ihre Beute, die im Sprung überwältigt wird. Hübsche Muster an Beinen oder dem „Gesicht“ (z.B. Schönbraue) der ♂ imponieren den „Spinnerinnen“.
[ 11 ]
Wo Milch & Wasser fließen
Der Gletscherbach Keine Milchner in der Gletschermilch Es ist ein langer Weg vom Gletschertor, dem klassischen Ursprung der Bäche in den Zentralalpen, bis zum fischtauglichen Bergbach. So vielfältig unsere Gletscherbäche sind, so sehr unterscheiden sie sich doch von anderen Bachtypen. Über die hobelnde, fräsende, schluchtensprengende, landschaftsgestaltende Kraft des Wassers verfügen auch sie. Die Bedingungen für Lebewesen sind aber im Gletscherbach – im „Kryal“ – viel härter, extremer, spezieller. Die Wassertemperaturen steigen kaum über 4°C, der Abfluss variiert jahres- u. tageszeitlich extrem, die Stabilität des Bachbettes ist gering und organisches Material als Nahrung ist Mangelware. Dazu kommt die Trübe: Feinstes Gletschermehl, Abrieb der über Felsen scharrenden Eisriesen, wandelt kaltes Wasser zur „Gletschermilch“, verklebt empfindliche Kiemen. Ob für Milchner (Männchen) oder Rogner (Weibchen): keine Heimat für Fische. Kleintiere aber trotzen in verblüffender Vielfalt diesen Extremen. 30 30
Tor zur Welt Wasser ist ein „besondrer Saft“. Mit zunehmendem Druck sinkt z.B. sein Schmelzpunkt. So treibt die Gewalt der auflastenden Eismassen am Grund der Gletscherzunge das milchige Wasser aus teils meterhohen Gletschertoren – und gestaltet eine neue Welt.
Zuckmücken-Larve (Diamesa cinerella)
Spinnende Mücken Mit der Distanz zum Gletscher nimmt die Vielfalt und Dichte der Bachtiere zu. Zuerst dominieren Zuckmücken, deren Larven Netze spinnen, um nicht fortgespült zu werden. Weiter bachab leben vermehrt auch Eintagsund Köcherfliegen sowie Alpenstrudelwürmer. 0,5 mm Mauerläufer (Tichodroma muraria)
Schluchtrose „Fliegende Alpenrose“ wird er auch genannt: der Mauerläufer. Sein prächtiges Rosenrot zeigt er aber nur bei gespreiztem Flügel. In den Gurgler Schluchten klettert und brütet dieser „Freeclimber“ aber regelmäßig: bestens getarnt durch sein felsgraues Gefieder.
Herzschläge pro Minute
[ 12 ]
130
Atemzüge pro 30
15
5
Von Gurgler Affen, Bären & Katzen
Das Murmeltier Pfiffige Affen, griffige Gleiter „Am Beil“ gegenüber dem Zirbenwald „pfeift´s aus allen Löchern“. In lockeren Serien, manchmal auch in scharfen Einzelpfiffen. Die offenen Matten jenseits der Gurgler Ache sind durchzogen von Bauten des Murmeltiers. Davor machen nicht nur Herren („Bären“) „Männchen“. Auch schlanke Weibchen – im Jäger- & Volksmund „Katzen“ – sind wachsam. Umso mehr, wenn kindisch-trollige „Affen“ (Junge), die ihr Spiel gerne „bepfeifen“, im Freien herumtollen. Ein schriller „Einzelabpfiff“ bedeutet aber: Spielunterbrechung und Flucht in die Katakomben - Gefahr in Verzug! Denn die Berghänge zwischen Ramol- und Nederkogl sind auch das Reich des Adlers. Mit seinen Greifzangen mit bis 9 cm langen Krallen ist er auch für ein fettes, bis 6 kg schweres „Murmele“ ein übermächtiger Feind. Sicherung nach oben ist also oberstes Gebot. Wir Bergwanderer werden hingegen mit Pfiffserien „ausgepfiffen“, abtauchen in den Untergrund wird da meist als unnötig erachtet. 32 32
Körpertemperatur 38
3
Wachzustand | Schlafzustand
o Minute
„Dolce far niente“ Bis zu sieben Monate lang leben Murmeltiere „auf Sparflamme“. Im Familienverband, eng aneinander gekuschelt, überstehen sie den langen Bergwinter in frostsicheren Winterbauten. Alle Körperfunktionen sind „eingefroren“ – nur so reicht das Herbstfett bis ins Frühjahr.
Rank in den Sommer Verschneit sind noch die Matten, wenn der Winterbau Ende April verlassen wird. Matt und schlank sind sie nun, die pfiffigen Nager, bis zu 50% ihres Körpergewichts haben sie im Bau gelassen. Erst das satte Grün des Bergsommers sieht sie wieder fett und munter.
Fluchtbau
Reinlicher Bergbauer Ohne Baue können Murmeltiere nicht überleben. Fast 90% ihres Lebens verbringen sie „unter Tag“. Die verzweigten Wohnbaue sind oft das Werk vieler Generationen und reichen u.U. mehrere Meter tief. Nest- und Schlafkammern bleiben sauber: Latrinen machen´s möglich.
Dauerbau
Kotröhren
Schlafkammer
[ NP ]
N ATURPARK Ö TZTAL
Empfehlungen
Ötztal organisiert gerne für häologische Wanderungen!
• A-6456 Obergurgl • T +43(0)664 121 03 50 etztal.at • www.naturpark-oetztal.at
www.naturpark-oetztal.at
Naturpark im Blick
D
naturpark ötztal
München D
München D
SAUTENS
Ö
Wien
Niederthai
A L Z T
LÄNGENFELD
Gries
Zwieselstein Vent
Naturpark im Blick
ltig recherchiert, sind aber ohne Gewähr. Es kann keine wie auch immer geartete nd der Nutzung dieses Flyers erfolgen. Druck- und Satzfehler vorbehalten.
A12
OETZ Kühtai
UMHAUSEN
T
Blau > C 100 / M 55 Gelb > Y 100 / M 12
Innsbruck
Erläutert die 5 Ziele und Aufgaben des N ATURPARK Ö TZTAL und stellt die Schutzgebiete im Ötztal vor.
A12
4c
Thomas Schmarda e Ötztal, Anton Vorauer, Bernhard Plattner (Howdy), Jochl Grießer, Kathrin Amprosi, Robert Mühlthaler, Walter Falkner, Werner Schwarz t für Eich- und Vermessungswesen Wien, gung 70303/96, ATLR
Telfs
HAIMING ÖTZTAL BHF
Imst
SCHWEIZ CH
SÖLDEN
Obergurgl Timmelsjoch
ITALIEN I
Anreise per Bus und Bahn: Zielbahnhof Ötztal Bahnhof, mit dem Bus ins Ötztal.
... dem Berg ganz nah
Informationen unter www.vvt.at oder direkt bei der Ötztaler Verkehrsgesellschaft www.oetztalerbus.at, Tel. +43(0)5254 35 50.
naturpark ötztal
NTAL
www.naturpark-oetztal.at Tourismus/ Erholung
Bildung
Forschung
AchstürzePiburger See
urgl
12.000 Jahren, seit dem Ende der letzten Eiszeit und dem en durch den Menschen, markiert auch dieser Tote „nur“ scher machten den Weg frei für die Entstehung neuer VeLebensraum. Und diesem auf der Spur folgte der Mensch. n einer rauen Gebirgswelt auf der Suche nach jagdbarem
ftigen Hochweiden nutzend für das Vieh, tief unten im Tal kalten Winter verbrachten. Etwa zur Zeit des Mannes vom vor gut 5.000 Jahren gezielt einer landwirtschaftlichen
enwald
ie Funktion als Erholungs- und Rückzugsgebiet für en Sie ihre Sinne und begeben Sie sich auf eine Reise in Naturdenkmal, am sogenannten „Brenner“ südlich von Obernen und entdecken Sie die beeindruckenden Spuren jahrer auch alteBergen „Wetterzirben“, einen großen Waldbrand in ens in den rund um die Obergurgl. en. Inmitten des Zirbenwaldes liegt ein idyllisches VermächtIn einer vom Gletscher ausgeschliffenen Rinne entwickelte ke Torfschicht. Darin konserviert sind wichtige InformatiozB in Form von Hölzern oder Blütenpollen. „…mit Gratschn nweg des Naturparks Ötztal, der durch den Zirbenwald in nwieshütte führt.
n
nglichste Art der Nahrungsbeschaffung. Sie setzt ein ausr Natur gebotenen Ressourcen voraus. Zur umherschweitimmter Grenzen gehörte der wiederkehrende Aufenthalt en wie dem Beilstein bei Obergurgl.
ergurgl waren also Jäger und Sammler. Sicherlich jagten verschiedene Kleintiere bzw. Vögel. Wahrscheinlich wuras Sammeln pflanzlicher Nahrung, etwa von Zirbennüssen e dazu. Mit dem Vorrat mussten sie die harten Winter in r die saisonalen Aufenthalte im Hochgebirge wurden nur e es sich bei den Grabungen am Beilstein nahe Obergurgl kantiger Waffen und Geräte wurde Silex, ortsfremdes Ges verwendet.
Umhausen
L
Beschreibung der weit zurück reichenden Besiedelung des Ötztals - mit Wandervorschlägen.
Ruhegebiet Stubaier Alpen
Längenfeld
Regionalentwicklung Blau > C 100 / M 55 Gelb > Y 100 / M 12
Sölden
Naturwaldreservat Windachtal
Zwieselstein
Unterwegs in Ötzi`s Umfeld
R Naturdenkmal Stubaier Alpen Zirbenwald U T N A
Gletscher & Wald
Die Landschaft, die der Mensch vorfand, bestimmte zu einem guten Teil seine materielle und geistige Kultur. Sie formt auch uns immer noch und wir nehmen zunehmend Einfluss auf ihre Gestalt. Die Geschichte der Landschaftsformen reicht jedoch weit über den Horizont der Menschheitsgeschichte hinaus.
Von Gletschern, Granaten und Glockenblumen
D
naturpark ötztal
Die zuletzt ab der Zeit vor etwa 19.000 Jahren abschmelzenden Gletscher hinterließen nach den Eiszeiten eine völlig neu geformte Landschaft: tiefe Trogtäler und hoch liegende Talschultern, Moränen, Blockwerk, Schutthalden, tief einschneidende Schluchten. Mit dem Klima veränderten sich die Lebensbedingungen und damit die Zusammensetzung von Vegetation und Wildbestand. Seit ca. 11.000 Jahren ist Obergurgl eisfrei. Der Wald erreichte bald Höhen um 2.400 m. Seit etwa 10.000 Jahren ist hier der Mensch dem Wild TG auf der Spur.
SG 4c
GG HM RM
Ötztaler Alpen
Biosphärenpark Gurgler Kamm
Horlachtal, Sulztal, Windachtal - vielversprechende Namen im Ohr des Naturfreundes. Zu NATURPARK sich ÖTZTALdurch seine wilde und unberührte Recht, denn das Ruhegebiet Stubaier Alpen zeichnet Hochgebirgslandschaft aus. Wertvolle Zirbenbestände wie im Naturwaldreservat Windachtal, Zwergsträucher, alpine Grasheiden, Felsformationen und Gletscher prägen das Bild. Ideale Bedingungen auch für die Wissenschaft. So ist z.B. der Schrankogel im Sulztal ein wichtiger Stützpunkt für ein internationales Forschungsprojekt, das sich mit Klimaänderungen und deren Folgen beschäftigt.
Mitten in den Talwiesen von Umhausen erhebt sich ein kleiner bewaldeter Hügel. Der Rauhe Bichl, ein Stück Wildnis umgeben von bäuerlichem Kulturland, ist ein Geschützter Landschaftsteil.
www.naturpark-oetztal.at
Vent Obergurgl
Ruhegebiet Ötztaler Alpen
Wie eine Mauer erhebt sich die steile Engelswand beim Weiler Platzl/Lehn in der Gemeinde Umhausen. Das von der Europäischen Union ausgezeichnete Natura 2000-Gebiet und Naturschutzgebiet bietet Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten. Perfekt angepasst können sie die vielen kleinen Stufen und Nischen der mächtigen Wand besiedeln.
Wanderer eine Entdeckung von ungeheurer Bedeutung. blickte“ nach 5.300 Jahren neuerlich das Licht der Welt. die Augen geöffnet. Die mit diesem Fund einsetzende nämlich, dass die Geschichte der Besiedlung des inneren wesentlich weiter zurückreicht.
Rauher Bichl
TA
Diese fünf Säulen bilden die inhaltlichen Eckpfeiler der täglichen Naturparkarbeit innerhalb derer unterschiedliche Projekte und Aktionen durchgeführt werden.
Engelswand
von dieser bewegten Zeit. Wie z.B. im Blockwald rund um stürzen. Hier zeigt die Ötztaler Ache ihre unbändige Kraft
Kühtai
Engelswand
Tumpen
TZ
ielfältigste Weise. So entstanden der Piburger See und die Jahren durch einen nacheiszeitlichen Bergsturz.
zi‘s Umfeld
Oetz
Sautens
PI
rger See
ltig recherchiert, sind aber ohne Gewähr. Es kann keine wie auch immer geartete nd der Nutzung dieses Flyers erfolgen. Druck- und Satzfehler vorbehalten.
Tschirgant Bergsturz
Imst
4c
ZTAL
Natur & Landschaft
Ein informativer Themenweg führt durch die weitläufige und abwechslungsreiche BergsturzHaiming landschaft.
Partizipation der Bevölkerung
L
Prinzip der Nachhaltigkeit
Unterwegs in Ötzi`s Umfeld
Das „Forchet“ oder „Farchat“ wie die Einheimischen sagen, ist ein bewaldetes Bergsturzgelände, das bisher vom Menschen wenig verändert wurde. Eine naturbelassene Insel mitten im intensiv genutzten Talboden des vorderen Ötztales, zurückzuführen auf einen 3.000 Telfs Jahre alten Bergsturz. IN
Öffentlichkeitsarbeit
ÖT
, Thomas Schmarda tztal obliegt dem gleichnamigen Verein mit Sitz in Oberi.T. eins zählen die 6 Ötztaler Gemeinden Haiming, Sautens, e Sölden, der Ötztal Tourismus, die drei Ötztaler Sektionen , ©Archiv Naturpark Ötztal – Thomas Schmarda, Anton s und das Land Tirol. us Schallhart, Matthias Plörer, Martin Falk, Robert ard Plattner (Howdy) desamt für Eich- und Vermessungswesen Wien, gungen, L70172/94 u. 70303/96, ATLR
Gleich am Eingang des Ötztales liegt das im Jahr 2009 aus der Taufe gehobene Naturschutzgebiet Tschirgant Bergsturz.
D
T A Ö T Z
k Ötztal
Naturpark Ötztal - die Ziele
R K
etztal.at • www.naturpark-oetztal.at
Die Aufgaben und Ziele des Naturparks Ötztal umfassen 5 Bereiche: Erhalt der Natur und Landschaft, Förderung eines naturnahen Tourismus und der Erholung, der (Umwelt)Bildung, der Forschung und der Regionalentwicklung.
A
organisiert gerne für häologische Wanderungen!
Tschirgant Bergsturz
Aufgaben und Ziele
P
- ein Kurzportrait
übergreifendes Dach alle Schutzgebiete im Ötztal. Auf rstreckt er sich von der Talsohle bis hinauf in großteils tschern geformtes Gebiet. Höchster Punkt ist die Ötz-
rgt eine Reihe besonders naturnaher Gebiete unategorien; die beiden Ruhegebiete Ötztaler AlTAL ütztes Natura 2000-Gebiet) und Stubaier Alpen, enwald, Naturwaldreservate im Windachtal, UNESCONaturschutzgebiet Engelswand, der geschützte LandLandschaftsschutzgebiet Achstürze-Piburger See. Das Bergsturz wurde erst kürzlich unter Schutz gestellt und turpark Ötztal. Eine Integration dieses Schutzgebietes • A-6456 Obergurgl • T +43(0)664 121 03 50
EG
BH
GG bieten wir in den jeweiligen Naturkundliche Führungen, Vorträge und Veranstaltungen Sommer- bzw. Winterprogrammen an. Detaillierte Information zu den Veranstaltungen, den Schutzgebieten, Hinweise auf Themenwege und Wandermöglichkeiten sowie Bestellmöglichkeiten und Downloads für Naturparkfolder, etc. finden sie unter:
Die höchsten Gipfel der Ötztaler Alpen befinden sich im gleichnamigen Ruhegebiet, das auch von der EU als Natura 2000 Gebiet ausgezeichnet wurde. Darunter viele bekannte 3.000er allen voran die Wildspitze inmitten von mächtigen Gletscherflächen. Das innere Ötztal zählt zu den naturwissenschaftlich am besten erforschten Landschaften der Zentralalpen. Zentrum der wissenschaftlichen Arbeit ist die Alpine Forschungsstelle in Obergurgl. Sie spielte eine wichtige Rolle bei der Nominierung des Biosphärenparks Gurgler Kamm durch die UNESCO. Dass der Mensch diesen besonderen Lebensraum schon lange zu nutzen weiß, beweisen neben dem Fund des „Ötzi“ neueste Erkenntnisse aus der Hochgebirgsarchäologie.
www.naturpark-oetztal.at
Vieh & Weide Von Gletschern, Granaten
Heu & Stall
GR
SRnaturkundliche und kulturhistoDer Naturpark Ötztal organisiert gerne für Sie geführte rische Themenwanderungen.
und Glockenblumen
.....................................................................................................................................................
In der Zeit vor etwa 7.500 Jahren hielt die Jungsteinzeit Einzug in Mitteleuropa. Sie war gekennzeichnet durch das Aufkommen von Ackerbau und Viehzucht, was das Leben der damaligen Bevölkerung nachhaltig veränderte. Im Hochgebirge blieb aber die Jagd noch lange eine wichtige Wirtschaftsform. Hangerer Hochebenkamm Mit der Zucht von Tier- und Pflanzenarten sich die Menschen auch verstärkt Seelenkögel übten Hochfirst Kirchenkogel Spiegelkogel Schalfkogel in der Bevorratung von Nahrungsmitteln und eigneten sich eine sesshaftere Lebensweise an. Seit der Zeit vor etwa 6.500 Jahren werden in unserem Raum die über der Waldgrenze liegenden natürlichen Grasmatten als Weiden genutzt. Durch Brandrodung wurden diese Flächen nach unten erweitert. Die heutige Waldgrenze ist deshalb um rund 300 Meter niedriger als die natürliche Waldgrenze. Im Tal dagegen schuf man nur kleine offene Flächen um die uns noch unbekannten Gehöfte und überwinterte das Vieh mit Laubheu.
Granatenkogel
Standort HM - Hohe Mut
Manches deutet auf eine intensivierte Nutzung der alpinen Weideflächen ab der Zeit vor
etwa 5.000 Jahren, der Zeit des Mannes vom Tisenjoch. Mitgliedschaft
Ramolkogel
In unserem Raum ist dieser Vorgang erst etwa 1.000 Jahre später zu erkennen. Zu Mit einer Mitgliedschaft die Arbeit des auch Naturparks Ötztal!Gras zu ernten, einem noch nicht genauunterstützen bekannten Sie Zeitpunkt wurde begonnen, in getrockneter Form zu lagern und für die Überwinterung des Viehs zu verwenden. Zirmkogel VorteileGampleskogel für Mitglieder: Ermäßigung bei den Naturpark Veranstaltungen, regelmäßige Infos zu den Naturpark und Literaturarchivs, neue Broschüren/ Almen schließlichTätigkeiten, schonten Nutzung die für des die FotoHeuwirtschaft bevorzugten Talwiesen und Publikationen gratis; dienten der Milchwirtschaft. Letztlich ermöglichte man dadurch auch die Versorgung neuer Wirtschaftszweige wie des Bergbaus. Die dafür benötigten Kräfte mussten von Unser Beiträge: landwirtschaftlicher Arbeit freigestellt sein. Ein Prozess, der schon bestehende soziale •Unterschiede Einzelmitgliedschaft 15,-/Jahr noch verstärkte. DieEuro heutige hochalpine Landschaft ist im Wesentlichen Blick von Standort HM - Hohe Mut Tipp •einVereine Kleinbetriebe Produktund dieser Entwicklungen.Euro 50,-/Jahr • Gewerbebetriebe Euro 100,-/Jahr
HM
Eine besondere Landschaft ist schützenswert Angekommen auf der Hohen Mut, erwartet Sie ein atemberaubender Ausblick auf die hochalpine Gletscherwelt der Ötztaler Alpen. Sie sind umgeben von 21 Dreitausendern
Wandertipp 2 Von der Hohen Mut ins Gaisbergtal
Landschaftlich reizvolle Wanderung durch eines der meist erforschten Hochgebirgstäler der Zentralalpen.
Spannende Wanderung mit Einblicken in die formenreiche Gesteinswelt und Landnutzung im hinteren Ötztal.
Wegverlauf: Von Obergurgl zu Fuß oder mit dem Lift auf die Hohe Mut – auf den höchsten Punkt links neben der Liftstation (Standort HM) – zurück auf den Wanderweg entlang des Mutrückens Richtung Gletscher (Südosten) – Stopp (Standort BH) beim so genannten Bärenhoppet, auf dem sich auch eine Forschungshütte der Universität Innsbruck befindet - weiter Richtung Stempelstelle Rotmoosferner – Stopp an der Stempelstelle Rotmoosferner (Standort SR) – Abstieg entlang der Liebener Rippe in das Rotmoostal – Stopp an der Wegkreuzung des Tal- und Hangweges (Standort GR) – talauswärts Richtung Schönwieshütte – Stopp beim Rotmoos-Moor außerhalb des Gletschervorfeldes (Standort RM) – weiter vorbei am Speichersee den Fahrweg entlang durch das Obergurgler Skigebiet (Standort SG) oder alternativer Rückweg nach Obergurgl durch das Naturdenkmal Obergurgler Zirbenwald (Steig).
Wegverlauf: Von Obergurgl zu Fuß oder mit dem Lift auf die Hohe Mut – auf den höchsten Punkt links neben der Liftstation (Standort HM) – zurück auf den Wanderweg entlang des Mutrückens Richtung Gletscher (Südosten) – Stopp (Standort BH) beim so genannten Bärenhoppet, auf dem sich auch eine Forschungshütte der Universität Innsbruck befindet - weiter dem Wegverlauf auf dem Mutrücken folgen - Abstieg ins Gaisbergtal Richtung Gaisbergferner – Stopp an den Moränen des Gaisbergferners (Standort GG) – talauswärts bis zum letzten Moränenwall – Stopp nach dem Moränenwall (Standort EG) – weiter talauswärts Richtung Obergurgl – Stopp am Talausgang (Standort TG) mit gutem Blick auf die gegenüberliegende Talseite – weiter Richtung Obergurgl den Fahrweg entlang durch das Obergurgler Skigebiet (Standort SG).
Beste Jahreszeit: Ausgangs- u. Endpunkt: Höhendifferenz:
Beste Jahreszeit: Ausgangs- u. Endpunkt: Höhendifferenz:
Von der Hohen Mut entweder in einer reizvollen Wanderung durch eines der meist erforschten Hochgebirgstäler der Zentralalpen, das Rotmoostal oder in einer geologisch spannenden Wanderung durchs Gaisbergtal.
Naturpark Ötztal - Wissenswertes
Blau > C 100 / M 55 Gelb > Y 100 / M 12
Wandertipp 1 Von der Hohen Mut ins Rotmoostal
Gurgler Kamm sowie die Naturwaldreservate im Windachtal unter Schutz. Die Aufgaben des Naturparks Ötztal sind die Natur und Landschaft zu erhalten, attraktive und
Gehzeit: Einkehrmöglichkeiten: Familienfreundlichkeit:
Juni – September Obergurgl Aufstieg etwa 900 Hm (ohne Lift) oder 200 Hm (mit Lift), Abstieg etwa 900 Hm ca. 5 Std. (mit Bahn) – 8 Std. (ohne Bahn) Hohe Mut-Alm, Schönwieshütte alpine Wanderung, Ausdauer notwendig
Standort BH Bärenhoppet
Gehzeit: Einkehrmöglichkeiten: Familienfreundlichkeit:
Juni – September Obergurgl Aufstieg etwa 750 Hm (ohne Lift) oder 150 Hm (mit Lift), Abstieg etwa 750 Hm ca. 5 Std. (mit Bahn) – 8 Std. (ohne Bahn) Hohe Mut - Alm alpine Wanderung, Ausdauer notwendig
BH
Die Entstehung und Form einer hochalpinen Landschaft Der Anblick der hochalpinen Landschaft rund um Obergurgl hat nicht immer existiert. Erst als vor etwa 135 Millionen Jahren die afrikanische Kontinentalplatte immer stärker gegen den eurasischen Kontinent gedrückt wurde, begann sich über Jahrmillionen hinweg aus den Wassermassen des Urmeeres ein mächtiges Gebirge emporzuheben: die Alpen. Aber auch zu diesem Zeitpunkt entsprach der Anblick der Alpen noch nicht dem, was wir heute vor uns sehen. Denn das Gebirge wurde von einem bedeutsamen Landschaftsformer verändert: dem Eis. Zum Höhepunkt der letzten Eiszeit in Europa, also vor etwa 20.000 Jahren, war der gesamte Alpenraum von einem riesigen Eisstromnetz überzogen. Seine Zungen reichten
BH 1 Das U-förmige Rotmoostal, ein Seitental des Gurgler Tales.
BH 2 Die Obergrenze der eiszeitlichen Gletscher, die so genannte Schliffgrenze, lag unterhalb der schroffen Gipfel und ist auch heu-
34 34
Geführte Wanderungen Der NATURPARK ÖTZTAL organisiert und erstellt gerne für Sie individuell geführte naturkundliche und archäologische Wanderungen für Gruppen und Kinderaktionen. T +43 (0) 664 1210350 anmeldung@naturpark-oetztal.at
Event-Iglu Sie planen eine Veranstaltung. Natur, Kultur, Geschichte, Gletscher, Botanik, Geologie, Archäologie... ist ein Teil davon? Dann rufen Sie uns an. Gerne begleiten wir Sie mit unserem Naturpark Event-Iglu. Bestimmt finden wir ein Natur -„Highlight“ für Ihren Auftritt.
Newsletter Freuen Sie sich über regelmäßige Neuigkeiten, geplante Wanderungen, Bücheremfehlungen und vieles mehr! www.naturpark-oetztal.at/service-kontakt/newsletter.html
ch
en
Gr
ats
che n rat s
Das Naturdenkmal „Obergurgler Zirbenwald“ schützt einen der schönsten Bestände dieser „Königin der Baumgrenze“ in den Ostalpen. Der Tannenhäher, die Tiroler „Zirmgratschen“, ist der Zirbe unersetzlicher Freund und Begleiter, verantwortlich für ihre Verjüngung und Ausbreitung. In dieser Begleitbroschüre zum Erlebnisweg erzählt die „tratschhafte Gratschen“ verblüffende Geschichten über den Wald, die alpine Natur und die Menschen um Obergurgl - dem „Diamant in den Alpen“!
mit Impressum: Konzeption und Texte: Armin Landmann, Innsbruck; Bildnachweis: (U = Umschlag; S = Seite; links, rechts, oben, mitte, unten, hinten) Aichhorn, A.: S7ru, S10, S15m // Eisenbeis, T.: Uu, S23o // Füreder, L.: S31m // Gams, W.: S27u // Großglockner Hochalpenstraßen AG: S24r // Institut für Naturkunde & Ökologie (Böhm C., Landmann A.): S7o, S11u, S13u, S16, S17, S18, S19, S20l, S21o,u, S23m, S24l, S25m, S28, S29o, S33o // Kaufmann, R.: S22, S23u // Knoflach, B.: S23u // Lehmann, G.: S18r, // Loner, M.: S19m, S25u, S33m // Pechlaner, G.: S17u, S29m // Romani, N.: S25o// Schwarz, W.: S5 // Südtiroler Archäologiemuseum-Fotoarchiv (www.iceman.it) S26l // Stüber, E & Winding, N.: Carinthia: Grafikvorlagen S14l, S15o, S33u // Thaler, E. (Alpenzoo): S11o, S14r, S15u, S31u // TVB Ötztal: Um, S7ml, S12, S27m, S31o // Verein N ATURPARK Ö TZTAL S35u (Fiegl H.), Uh (Föger M.), S35m (Plattner P.), Uo, S20r, S21m, S26r, S27o, S30 (Schmarda T.), S5 (Schwarz W.) S35, S35o (Vorauer A.) // Wien, J.Cambridge Univ. Press Grafikvorlage S14l // Winding, N.: S13o, S13m, S32 // Wolfsfellner, B.: S11m // Karte (S3) ÖK 1:200.000 / Luftbild (S9) BEV-Nutzungsgenehmigung Land Tirol (TIRIS). Druck- und Satzfehler vorbehalten. 4c
Blau > C 100 / M 55 Gelb > Y 100 / M 12