Ralf Sartori: Die neue Isar (Band 3)

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Die neue Isar Renaturierung, kulturelle Öffnung und Ideen-Fluß, Geschichtliches wie Literarisches / 3. Band Das Buch zum Isarplan in München, Teil 2

Band VIII der Reihe »Nymphenspiegel« Herausgegeben von Ralf Sartori Mit drei Hintergrund-Beiträgen der LH München und von weiteren Fach-AutorInnen wie Prof. Susanne S. Renner (Direktorin der Botanischen Staatssammlung und des Botanischen Gartens München, Professorin für systematische Botanik und Mykologie an der LMU), Dr. Franz Schuhwerk (Kurator an der Botanischen Staatssammlung München), Dr. Nico Döring (Gründer der Isar-Allianz), Dipl.-Ing. Walter Binder (ehem. Referatsleiter im Landesamt für Umwelt), Philip Weller (Exekutivsekretär der Internationalen Kommission zum Schutz der Donau), Benedikt Mandl (Public Participation und Kommunikation der IKSD), Reinhard Falter (Gründer und Leiter des Instituts für naturphilosophische Praxis), mit literarischen Texten von Helmut Ruge, Tatjana Kerschbaumer sowie anderer Autoren.


Weitere Informationen über den Verlag und sein Programm unter www.buchmedia.de

Weitere Informationen zu Forum und Redaktion »Die neue Isar«, ihren Isarpublikationen und Isarveranstaltungen sowie zum »Nymphenspiegel«-Kulturprojekt, dessen Offenen Künstlertreffs, Literarischen und Kabarett-Salons, Maleratelier- und Künstlerfesten, unter www.die-neue-isar.com, www.nymphenspiegel.de oder beim Herausgeber direkt

Februar 2012 © 2012 Buch&media GmbH, München Umschlaggestaltung: Buch&media GmbH, München unter Verwendung zweier Photographien von Ralf Sartori, München Herstellung: Books on Demand GmbH, Norderstedt Printed in Germany · isbn 978-3-86520-427-1

Blick auf den letzten Abschnitt der Isar-Plan-Strecke vom Turm des Deutschen Museums aus 



Inhalt Weiter im Buchfluß 2012

12 12 15 15 16 17 17

Panta rhei (πάντα ρ‛εĩ) – alles fließt/ eine Hommage an Heraklit »Die neue Isar« / Buchreihe und Offenes Forum Zum Hintergrund von Buchfluß und Isarforum »Nymphenspiegel« – Gesamtkunstwerk, Kulturprojekt, Ideen-Organismus Die (Kultur-)Partner des »Nymphenspiegels« Der kostenlose Veranstaltungs-Newsletter Mitgehen mit dem Fluß und sich durchfließen lassen  Ralf Sartori

18

Sommer am Fluß / Das Leben so leicht / Das Trugbild  Drei Gedichte von Tatjana Kerschbaumer

20

Die »IKSD« und das Donauflußgebiet Philip Weller, Exekutivsekretär der Internationalen Kommission zum Schutz der Donau (IKSD) und Benedikt Mandl, Public Participation und Kommunikation der IKSD

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»Energiewende«, »Umweltrecht« und privatwirtschaftliche Interessen zu Lasten der Natur Ralf Sartori

31

Alpenschwemmlinge an der »alten« und »neuen« Isar Dr. Franz Schuhwerk, Kurator an der Botanischen Staatssammlung München und Mitinitiator des Projektes »Flora von München«, und Prof. Susanne S. Renner, Botanikerin und Evolutionsbiologin, Direktorin der Botanischen Staatssammlung und des Botanischen Gartens München, Professorin für systematische Botanik und Mykologie an der Ludwig-Maximilians-Universität

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Es wird enger  Gedicht Ralf Sartori

39 39

Die Isar im Überblick Pilotprojekt Mühltal Dipl. Ing. Walter Binder, ehem. Leiter des Referats Gewässerentwicklung und naturnaher Wasserbau im Bayerischen Landesamt für Umwelt


41 44 52 52 54 54

Der Isar-Plan und die Stadt, 2. Teil Isar-Plan München – eine Fortsetzungsgeschichte Ralf Sartori

55

Der letzte Eisvogel  Dr. Konrad Altmann, E. Stecher

57

Fachbeitrag des Referats für Gesundheit und Umwelt der LH München

62

Artensterben in München, die Spirale der Reichtums-Verarmung (oder Heimat als Luxusgut)  Ralf Sartori

65

Sein oder Haben / Super  Zwei Gedichte von Helmut Ruge

67

Legion  Gedicht von Tatjana Kerschbaumer

68

Fachbeitrag des Referats für Stadtplanung und Bauordnung der LH München

72

Was sind uns noch die Gärten?  Gedicht von Ralf Sartori

74

Fachbeitrag des Baureferats der LH München

79

Vorschläge zu weiterführenden Maßnahmen an der städtischen Isar in München Weitere Anregungen  Ralf Sartori

80 Menschen am Fluß

Ein zaghafter Auftakt und die Musik beginnt / Der Isar-Plan in München: Zwischenbilanz Folgende Punkte sind nicht zufriedenstellend Fazit und Ausblick Renaturierung in der Stadt: Ein Widerspruch kann funktionieren Dr. Nico Döring, Gründer der Isar-Allianz

84 84 85 89

Drei isarverwobene Biographien »Das Leben eines Flößers hängt an einer Wiede« Floßbau – seit Jahrhunderten gleich Nach dem Ende der Flößerei ein neuer Anfang Sabrina Schwenger (»Flößerstraße e. V.«)

92

In Isarwellen verwoben – ein Leben mit der Isar und für die Isar


94

Teil III, Heilende Eingriffe: Ringen um mehr rollende Steine bei Hochwasser

94

Sisyphus an der Vogelinsel – Programmatik von »Isar 2000«

96

LKW-Ladungen Kies von den Sperren ins Unterwasser

97

Mehr ungeschützte Ufer für mehr Seitenerosion

98

Zwölf Jahre von der Idee zur Verwirklichung: Kiestrift durch Bad Tölz

101

»Rettet die Isar jetzt«: Erfolg nach 16 Jahren Verhandeln

101

Geschiebetrift: mutige technische Verbesserungen – Gesamtkonzept

102

Isar-Allianz: nach dem Ickinger Wehr noch mehr Renaturierungschancen

105

Geißen im Kalkofen und in der Lenggrieser, Springschwänze und Leuchtkäfer in der Pupplinger Au

106

Gänsesäger (Mergus merganser) – weder Gans, noch Säger – aber Fischjäger

110

Gänsesäger-Jäger mit Netz und Funk

112

»Bitterer Reis« in der Jachen und Biber-Sachen

113 Isar 2015 – »Guter Zustand« auch für Fische und Fluß-Seeschwalben? – Ausblick

Heribert Zintl

114 Isarindianer Hans Rehm – ein weiteres Flußleben 116 Gespräch mit Hans Rehm, einem der ersten Isarindianer Ralf Sartor / Hans Rehm 140 Panta rhei  Gedicht von Ralf Sartori Stromaufwärts auf dem Fluß der Zeit Isar-Fundsachen im Kiesbett der Geschichte

142 Isar-Ursprung in der Zeit  Ralf Sartori 142 Isar-Ursprung im Raum aus Friedrich Albert Klebe: »Skizze von München im Jahre 1810«, Verlag des Comptoirs der Königlich privilegierten Baierischen Nationalzeitung.  Archiv-Forschung für den Nymphenspiegel: Doris Fuchsberger


143 Die Isarflößerei und ihr Ende 145 Eine kleine Statistik Doris Fuchsberger / Quellen: Achner Leonhard: »Die Isarflößerei der letzten sechzig Jahre«, Lindauersche Universitäts-Buchhandlung München, 1922,  Gruber Christian: »Die Bedeutung der Isar als Verkehrsstraße«, G. Franzsche Hofbuchdruckerei, München 1890. 146 ›Mühltal‹ an der Isar 146 Ein besonderer Ort Ralf Sartori 151 Münchner Wasserqualität 1810 152 Zweifelhafte Wasserversorgung – oder: Wie erhält man das beste Kaffeewasser? Doris Fuchsberger / Quelle (zu Münchner Wasserqualität): A. Klebe: »Skizze von München im Jahre 1810«, Verlag des Comtoirs der Königlich privilegierten Baierischen Nationalzeitung 152 Wellness durch Isarwasser Ein kommentierter Polizeibericht aus dem Jahre 1806 zum Kurbetrieb an Münchner Stadtbächen

Aus der »Münchener Polizey-Uebersicht von 1805/06« von Polizei-Direktor Anton Baumgartner. – Originaltext mit Kommentar von Albrecht Vorherr

158 Ein Rebellendenkmal im Alten Südlichen Friedhof 159 Entlang der Isar nach München 159 Die Münchner schämen sich nicht, sondern schmücken sich 160 Erinnerungskultur 160 Beginn der Münchner Neugotik Albrecht Vorherr / Einleitung Ralf Sartori Das Leben – ein freier Fluß oder nur Kanal mit Staustufen

164 Fließkräfte der Moderne, eine Vorbemerkung Ralf Sartori 167 Taifun / Das Geld singt! / Anleger / Man möchte am liebsten die Tür eintreten  Vier Gedichte von Helmut Ruge


171 Was der Fluß träumt – Eine Philosophie der Renaturierung 174 Lernen 177 Die Spaltung der Wissenschaft 183 Was ist eigentlich Renaturierung? 191 Flußkrankheiten 195 Naturverständnis 209 Abwägung und Verkauf Reinhard Falter, Studium der Geschichte und Philosophie, Gründer und Leiter des Instituts für naturphilosophische Praxis, war von 1990 bis 94 Sprecher der Initiative Mühltal 213 Das geheime Komitee  Helmut Ruge

215 Kontakt zu Redaktion, Herausgeber und Forums-Leitung 216 Die 19 Autor(inn)en dieser Ausgabe 222 Bildernachweis 222 Ausblick auf Band 4 »Die neue Isar«


Weiter im BuchfluĂ&#x; 2012


Panta rhei (πάντα ρ‛εĩ) – alles fließt/ eine Hommage an Heraklit »Die neue Isar« / Buchreihe und Offenes Forum Die Buchreihe »Die neue Isar« begleitet die Isar Band für Band im Fluß der Zeit, quer durch sämtliche Literatur-Gattungen mäandrierend und fachlich interdisziplinär, damit ganzheitlich und umfassend, fortlaufend und dauerhaft: als Buch-Fluß. Dabei geschieht die Arbeit an dieser Reihe zu jedem Zeitpunkt offen prozeßorientiert, in steter Rückbindung an Entwicklungen, Projekte und Geschehnisse entlang der Isar, im Dialog mit dem Fluß, den Autoren, Isar-Engagierten sowie den eigenen inneren Prozessen dabei. Bei der Navigation in diesem Buchfluß bestehen zwar klar umrissene Ziele, Perspektiven und Konzepte, die im Verlauf dieses Prologs noch genannt – welche aber nie starr festgeschrieben sind und im Umgang mit dem permanenten Rück-Fluß, den diese Arbeit hervorbringt, stetig angepaßt werden. Eine solche Vorgehensweise erscheint mir als eine dem Fluß – in dessen ursprünglicher Form eigenen Wirkungsweisen – möglichst nahe kommende und sich so mit der Isar im Einklang befindende. Was dieser Themen-, Ideen- und Inspirationsfluß dabei an den Redaktionsschreibtisch spült, beeinflußt zudem in gewissem Grad auch den Umfang der Isarbände sowie die zeitlichen Intervalle, in denen sie erscheinen, mit. Als ich Band 2 im Frühling 2011 auf einer meiner Veranstaltungen vorgestellt hatte, fragte mich ein leitender Beamter einer staatlichen Behörde: Was bewegt Sie denn, jetzt noch ein weiteres Isarbuch herauszugeben? Im Jahr zuvor haben Sie bereits eines vorgestellt und außerdem gibt es doch schon einige andere? Davon abgesehen – war die Antwort –, daß ein Fluß unerschöpflich viele thematische Facetten in seinen Strömungen mit sich führt, stellt ein Buch, einmal herausgegeben, doch etwas sehr Statisches dar, das vielleicht mehr einem Teich oder bestenfalls einem See entspricht, nicht jedoch einem Fluß. Dessen Dynamik wiederum Schritt zu halten, bedarf es, für ein literarisch-fachliches Äquivalent und Gegenüber, doch zumindest einer Buchreihe, die – günstigstenfalls – auch noch durch regelmäßige Veranstaltungen und weitere Medien ergänzt wird, wie dies hier im »Nymphenspiegel« zur Isar tatsächlich geschieht. (Dazu auch an späterer Stelle des Prologes noch mehr.) 12


»Die Neue Isar« bildet nun eine literarische und fachlich-journalistische Plattform zu sämtlichen Isar-Themen, dies sowohl in unmittelbarer Hinsicht als auch in weiterem Sinne. So enthält sie beispielsweise von Band zu Band neue Beiträge der interessantesten Protagonisten hinsichtlich RenaturierungsEngagement bzw. -Maßnahmen, aber auch zu den Themengebieten BürgerGesellschaft und Urbanität (letztere im Dreiklang von Ökologie, Kultur und einer menschengerechten stadtplanerischen Entwicklung gedacht), soweit diese Themen in direkter Verbindung mit dem Fluß stehen oder aber in indirekten Zusammenhängen mittels einer durch das Vorhandensein der Isar ausgelösten gesellschaftlichen Dynamik. Künstlerisch geht es in den Isarbüchern des »Nymphenspiegels« darum, diesen Fluß sowie sein landschaftliches und kulturelles Umfeld möglichst umfassend zu reflektieren, durch eine Vielzahl hervorragender Autorinnen und Autoren, auf einer durchaus auch persönlichen Ebene, und dabei gleichfalls die Isar in ihrem besonderen Wesen erfahrbar werden zu lassen – eine unendliche Geschichte, für die Flüsse ohnehin eine nicht zu übertreffende Metapher darstellen. Dabei bedient sich die Reihe sämtlicher zur Verfügung stehender Literaturformen. Ein Novum auf dem Buchmarkt, insofern sich deren IsarBände eben bei weitem nicht auf den künstlerischen Zugang zum Fluß beschränken: Denn darin wird zudem der Anspruch vertreten, umfassend und inderdisziplinär Wissen über die Isar zusammenzutragen und sinnvoll vernetzt darzustellen. Dabei sowohl komplexe flußökologische Zusammenhänge allgemein verständlich dazustellen wie auch die jeweilig politisch-ökonomischen sowie gesellschaftlichen, in Verbindung mit der Isar. All dies natürlich immer wieder rückgebunden an den jeweiligen historischen Kontext. Eine weitere essentielle Idee von Reihe und Forum »Die neue Isar« ist, sämtliche Engagierten, die an und mit dem Fluß arbeiten, nach und nach aus der räumlichen und überzeitlichen Vogelperspektive einer solchen fortlaufend fließenden Publikation, in ihrer darin zunehmenden Gesamtheit – und somit auch als eine Art von wachsender, aber nie abzuschließender Ganzheit – erkennbar und erfahrbar werden zu lassen. In diesem Prozeß vermittelt sich, ganz nebenbei, ebenso die Vielfalt und Heterogenität an Haltungen und Grundeinstellungen der mit den Flüssen involvierten Naturschützer, der organisierten wie der individualistischen Querfeldein-Gänger. Nicht jede der in den hier publizierten Beiträgen geäußerten Sicht-, Denkweisen und Schlußfolgerungen deckt sich dabei mit meinen eigenen, doch strebe ich, als Herausgeber und Projekt-Gärtner, mit dieser Buchreihe auch keineswegs nach geistiger Nivellierung oder einer dogmatischen Kanalisierung in irgendeiner Richtung, sondern erfreue mich an dieser lebendigen Vielheit. Außerdem ergibt eine solch kontroverse Mischung doch immer 13


noch die beste Reibefläche für schöpferische Diskurse. Was wiederum gut zur Dynamik von Flüssen paßt. Und aufgrund des hohen fachlichen Niveaus all dieser Isarbände und deren Autoren-Umfeldes stellen Redaktion und Forum »Die neue Isar« auch eine Ideen-Schmiede und Denkwerkstatt dar. So bewegt sich, gerade im Zusammenhang mit dem vielfältigen Engagement um Renaturierung der Isar und eine urbane menschen- und naturgerechte Weiterentwicklung, dieser innovative Themen-, Wissens- und Ideenfluß schlüssigerweise dorthin, in nächster Konsequenz auch für mehr wirkliche Demokratie, Transparenz und Teilhabe-Möglichkeiten bei Entscheidungen politischer wie administrativer Art einzutreten, das heißt, für mehr echte und qualifizierte Bürgerbeteiligung. Denn Demokratie bedarf, um ihr Potential und Wesen wirklich zu entfalten, solcher Einbindungsmöglichkeiten und vor allem einer Mehrheit gut und umfassend informierter Bürger, die sich obendrein nicht mehr dauerhaft im Zustand der Resignation halten lassen, wie das unter den bestehenden Verhältnissen leider noch viel zu sehr geschieht. Dazu möchte ich mit Buchreihe und Forums-Arbeit beitragen. Denn die Frage, die sich aus dieser Schlußfolgerung stellt, ist, wie sich diese Basis vergrößern läßt: damit Demokratie nicht am Ende nur noch eine Alibi-Einrichtung ist, die vorrangig den Interessen kleiner privilegierter und lobbymächtiger Gruppen dient. Hier zunehmend wieder flußaufwärts zu steuern, in Richtung der Quelle, ist neben dem Eintreten für weitere Renaturierungs-Schritte, vor allem an der Isar, ebenso Anliegen dieser Redaktionsarbeit und des sie umgebenden Isarforums. Mehr darüber im Internet unter www.die-neue-isar.com. Wirkungsweise und Struktur dieses Forums sind die einer offenen und informellen Plattform, mit dem Ziel, Personen und Institutionen, die mit dem Fluß (bzw. den Flüssen) befaßt sind, immer wieder an einen Tisch und ins Gespräch miteinander zu bringen, Initiativen und engagierte Bürger zu vernetzen und ihren Anliegen mehr Gehör zu verschaffen. Aufgrund einer solch umfassenden und vernetzten Betrachtungsweise in dieser Reihe wird sich deren inhaltliche Ausrichtung – nicht zuletzt durch die Fließbewegung der Isar bedingt – mit einem Seitenarm deren Themenflusses zumindest, nach und nach auch in den Donauraum hineinbewegen. Dabei wiederum fließen die Bände von »Die neue Isar« weiter in der Nymphenspiegel-Buchreihe mit, als Teil davon. Jene hat die ISSN 2191-1371. Thematisch wird sich unser Buchfluß – mit ein wenig Glück – dabei auch mit weiteren Fluß-Initiativen unterschiedlichster Art – dort und anderswo auf diesem wasserblauen Planeten – vernetzen. Denn, so wie Fluß-Systeme miteinander verbunden, erscheint es doch naheliegend und erstrebenswert, wenn sich auch die Kreativen, Enthusiastischen und Engagierten, die von ihnen Inspiration und 14


Motivation erfahren, zunehmend verbinden. Als ersten Beitrag in Richtung einer solchen Vernetzung und des ihr zugrundeliegenden globalen Ansatzes, freue ich mich über den durch folgende Autoren gemeinsam verfaßten Text von Philip Weller, Exekutivsekretär der IKSD, und Benedikt Mandl, Technischer Experte für Public Participation und Kommunikation der IKSD im Sekretariat der Internationalen Kommission zum Schutz der Donau. Der gedankliche Ansatz einer internationalen Vernetzung von Fluß-Themen, -Initiativen und -Engagierten wird in den Bänden dieser Reihe künftig in einem eigens darin vorgesehenen Kapitel seinen Niederschlag finden. Doch bei all der Vielfalt dieser Themenlinien und -bereiche hält sich dort auch weiterhin die Isar im Zentrum der Betrachtungen. Eine solche inhaltliche Vielfalt bzw. Bandbreite der Themen mag nun überraschen, zumindest als ungewohnt empfunden werden innerhalb einer Publikation, doch auch unsere Flußlandschaften, an denen sie sich orientiert, stellen schließlich hochkomplexe und kontrastreiche Systeme von hoher Diversität dar. Durch diese Ausrichtung macht »Die neue Isar« im »Nymphenspiegel« (als wahrer Buchfluß) letztendlich und unvermeidbarerweise auch den Anspruch eines Renaturierungs- und Rekultivierungsprojekts unserer Buchwelten und des Verlagswesens geltend, indem es darin zumindest neue Impulse setzt. Da dort mittlerweile das unbedingte Dogma herrscht, die einzelnen literarischen Gattungen säuberlich voneinander getrennt, in klar abgegrenzten Buchsparten, schnell und quotenergiebig durch das Vermarktungs-System hindurchzuschleusen. Diesem Diktat widersetzt sich »Die neue Isar« genuß- und lustvoll, ambitioniert, mit viel Phantasie und, im Vergleich zum konventionellen Bereich, mit einem Vielfachen an Arbeits-Einsatz.

Zum Hintergrund von Buchfluß und Isarforum »Nymphenspiegel« – Gesamtkunstwerk, Kulturprojekt, Ideen-Organismus Im Rahmen des »Nymphenspiegel«-Projekts, das es seit 2005 gibt, erscheint seitdem mindestens jährlich ein weiterer Band. In den ersten Ausgaben spiegelten diese Buch-Kompositionen, von Anfang an aus fachlichen und litera15


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