2 minute read

Damawand, 5.604m

Text: Andreas Fischbacher

Die Faszination eines nicht alltäglichen Reiseziels und die Neugierde etwas Neues, Unbekanntes, Außergewöhnliches zu erleben – brachte uns auf die Idee eine Reise zum höchsten Berg des Nahen Ostens, zum Damawand (5.604m) nach Persien/Iran zu machen.

Advertisement

Der Damawand - von den Einheimischen „rauchender Berg“ genannt - ist ein ruhender Vulkankegel ca. 70 km nordöstlich von Irans Hauptstadt Teheran. Er ist einer der höchsten freistehenden Berge der Welt und ein einzigartiger Anblick für jeden Naturliebhaber.

Unser Vorhaben, den Damawand mit Tourenski zu besteigen, hat sich schnell herumgesprochen und es fanden sich gleich viele begeisterte und motivierte Bergsportler aus dem Ennstal zusammen. Zu vierzehnt flogen wir Anfang April von München nach Teheran, wo wir gleich von unseren Guides abgeholt wurden und weiter zu dem Bergdorf Lasem am Fuße der Dobarar-Berge fuhren.

Während der Skitouren waren wir in diesem Bergdorf in einer doch etwas „spartanischen“ Hütte untergebracht. In einem Zimmer, gleich neben dem Schaf- und Ziegenstall, schliefen wir alle zusammen in unseren Schlafsäcken auf dem Boden.

Dabei erlebten wir die persische Gastfreundscha® und das sehr gute iranische Essen aus nächster Nähe. Unsere Guides verköstigten uns vorzüglich und tischten uns täglich landestypische Gerichte auf. Besonders beeindruckt waren wir von den freundlichen, hilfsbereiten Menschen, die wir trafen, und die uns zum Tee trinken einluden.

Zur Akklimatisation für den Damawand bestiegen wir in den ersten Tagen in dem Gebiet der Dobarar-Berge einige Ski-Viertausender. Bei blauem Himmel und Sonnenschein genossen wir die langen und weiten Abfahrten ins persische Hochland – die meisten von uns mit Tourenski – Helfried bevorzugte (notgedrungen) die Schaufel, da seine Skier noch nicht angekommen waren.

Wie geplant fuhren wir am fün® en Tag mit Jeeps zum Ausgangspunkt für den Aufstieg zum Damawand (Gusfandsara auf 3.000m). Wir gingen zu Fuß bis zur Bargah-e-Sewom Schutzhütte auf 4200m. Einige von uns stiegen ab dort mit den Tourenskiern noch weiter hinauf bis auf 5.100m, doch dann mussten sie aufgrund der einbrechenden Dunkelheit zur Hütte zurück.

Über Nacht überraschte uns ein extremer Wintereinbruch mit sehr viel Schnee, Sturm und Nebel. Da auch für den nächsten Tag keine Wetterbesserung in Aussicht stand, war für uns die Entscheidung sofort klar – Abstieg ins Tal. Sogar unten im Tal wurden die bereits blühenden Bäume vom Schnee überrascht. Ein weiterer Versuch auf den Gipfel zu kommen war aus zeitlichen Gründen leider nicht mehr möglich. Etwas enttäuscht, unser „großes Vorhaben“ nicht erfüllen zu können, kehrten wir gesund und wohlbehalten wieder nach Teheran zurück.

Am letzten Tag machten wir noch eine kleine Sightseeing-Tour in Teheran und besuchten die berühmten Märkte, sahen uns Kirchen und Museen an und konnten einzigartige Eindrücke und Erinnerungen aus einem ganz besonderen Land mit nach Hause nehmen.

This article is from: