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Skitourentage Südtirol

Text: Georg Grandl Fotos: AV Schladming

Anfang April machte sich eine Skitourengruppe auf nach Südtirol, um die letzten Tiefschnee-Abfahrten der Saison zu genießen.

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Mit dem AV-Bus ging es Anfang April auf „Erkundungsfahrt“ in den Obervinschgau nach Südtirol. Die Fahrt von Schladming über Salzburg nach Tirol verlief gut und die Vorfreude wurde mit jedem Kilometer größer. Am Reschenpass legten wir eine kurze Pause ein und stellten fest, dass es im Süden gegen unseren Erwartungen alles andere als sonnig war. Über ein paar Serpentinen ging es hinauf in das nette Schlinigtal wo die gemütliche Fahrt endete. Ab nun stiegen wir mit Skiern und Gepäck das Tal weiter hinein. Die Wolkendecke hing schon relativ nieder. Bei der Talstation der Materialbahn der Sesvennahütte, legten wir das Gepäck in die Materialgondel und marschierten weiter Richtung Hütte. Vorbei an einer Felswand, die wir oben dann in dichtem Nebel einmal queren mussten. Die Sicht betrug dabei noch einige Meter, aber diese Entfernung schrump®e je weiter wir aufstiegen und durch den Wind verschwanden auch die Aufstiegsspuren zur Hütte. Dank der alpenvereinaktiv.com App, in welcher wir die Karte digital gespeichert hatten, fanden wir mit dem GPS Signal auf direktem Weg zur Hütte.

Zu unserer Überraschung wurde uns der Winterraum überlassen, der sehr viel Platz, sechs Betten und einen Ofen hatte. Die Hütte bietet ein fantastisches Angebot an Speis und Trank und am Abend ein 4 Gang Menü, welches auf einer Hütte so noch nicht o® gesehen wurde!

Nach der ersten Nacht und einem herzha®en Frühstück, begann der zweite Tag, wie der erste geendet hatte - mit viel Nebel, sodass an eine Skitour nicht zu denken war. Wir nahmen die Empfehlung des Hüttenwirtes an und fuhren wieder mit der App von der Hütte ab und machten uns auf den Weg nach Meran.

zum Sesvennagletscher. Die Abfahrt war in diesem Fall sehr anspruchsvoll, da sich eine Harschschicht über Nacht gebildet hat, welche äußerst unangenehm zu befahren war.

Vom Gletscher führte die Tour dann wieder stetig bergauf zur südlichen Scharte des Piz Sesvenna, wo wir die Skier im Depot zurück gelassen haben und zu Fuß die letzten 150 Höhenmeter zum Gipfel (3205m) bewältigten. Der Aufstieg war wie der Abstieg nicht ganz ungefährlich. Nach einer Stärkung in der Scharte und einer Aussicht wie nur selten gesehen, ging es den gleichen Weg zurück zum Sesvennapass.

Dort bewunderten wir den wunderschön und bereits in Blüte stehenden Kurgarten und die Altstadt. Eine Pizza rundete den Besuch ab. Als wir am späten Nachmittag zurück zur Hütte kamen, lag dort nicht nur eine Schicht Neuschnee sondern auch das Wetter hat sich leicht gebessert und machte große HoŒnung auf den nächsten Tag.

Der dritte Tag begann mit Sonnenschein und nahezu wolkenlosem Himmel. Wir brachen nach dem Frühstück gleich zur ersten Skitour auf. Diese führte uns von der Hütte zum Schlinigpass und von dort direkt nach Norden hinauf in ein weites Kar. Es war der reinste Genuss, dort als erster eine Spur in den frischen Pulverschnee zu legen. Vom Kar ging es weiter nach Osten und entlang eines Grates stiegen wir hinauf zum, Piz Rasaß auf 2941m. Die Aussicht und das schöne Wetter haben zu einer längeren Gipfelrast eingeladen, bevor es einen Teil des Grates zurück ging und wir dann in einem Steilhang eine der schönsten Tiefschneeabfahrten genießen konnten. Am Schlinigpass angekommen, reichte es uns noch nicht und so stiegen wir gemeinsam noch zum Sesvennasee auf und von dort zur Sesvennahütte zurück.

Am vierten Tag erreichten wir bei strahlendem Sonnenschein und wolkenfreiem Himmel den Sesvennapass. Der Aufstieg war recht unspektakulär, von dort wedelten wir gut 200m hinab

Einige spurte noch weiter zum Schadler (2947m) hinauf und von dort zur Sesvennahütte zurück. Den verbleibenden Nachmittag konnten wir bei Sonnenschein und Südtiroler Speck mit Schüttelbrot verbringen. Es folgte sogar eine Flugeinlage eines Bartgeiers, der nach verwertbaren Futter für sich bei der Hütte Ausschau hielt.

Der einzige schmerzha®e Moment dieses Tages, war leider der Sturz eines Kameraden, bei dem er sich seine Schulter doch schlimmer verletzt hat als gedacht. (Er ist aktuell am Weg der Besserung und wir wünschen ihm auf diesem Weg alles Gute für die Genesung). Am fün®en und letzten Tag suchten ein paar von uns noch einmal einen Pulverschneehang, der leider nicht mehr in seiner reinsten Form gefunden werden konnte. Trotzdem war es eine tolle Abschiedstour ohne Ziel in der Umgebung der Hütte.

Die Bilanz lässt sich durchaus sehen mit 3 Gipfeln, 4.200 Höhenmeter, toller Kameradscha® und einer verletzten Schulter. Zusammenfassend können wir sagen, dass wir so etwas Unvergessliches nächstes Jahr Anfang April wiederholen werden. Bei Interesse bitte nimm mit der Geschä®sstelle Kontakt auf, da die Planungen schon im Herbst dazu beginnen werden.

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