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e.s.t. // live in london

e.s.t.

Magischer Live-Auftritt in London

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Auch zehn Jahre nach dem tragischen Tod des schwedischen Jazz-Pianisten Esbjörn Svensson ist sein Trio, das er mit dem Bassisten Dan Berglund und Schlagzeuger Magnus Öström bildete, noch so relevant wie einst. Das fantastische Konzertalbum ‚e.s.t. Live In London‘ ist eine tiefe Verbeugung vor dem viel zu früh gestorbenen Meister, der mit e.s.t. Musikgeschichte geschrieben hat.

PIANO-JAZZ Der Jazz, wie wir ihn heute kennen, wäre ohne das Esbjörn Svensson Trio nicht denkbar. Von der Mitte der Neunziger an prägten wenig andere Bands die Musikszene so sehr wie die „Rockband, die Jazz spielt“, so Svenssons Selbstbeschreibung. Mit dem jetzt erscheinenden Album ‚e.s.t. Live In London‘ – aufgenommen im Mai 2005 im Londoner Barbican Centre – kommt man in den Genuss einer Sternstunde des Trios. Der Mitschnitt enthält eine wunderbare Auswahl von Stücken, bei der das Repertoire des Albums ‚Viaticum‘ im Vordergrund steht. Auf der Höhe ihrer Popularität und Schaffenskraft agierend, legen sie unvergleichlich prägnante Melodielinien vor, die Esbjörn Svensson in langen Schleifen exzessiv dynamisch vorwärts treibt, was eine unwiderstehliche Sogwirkung erzeugt. Schon bei den ersten Tönen des Openers „Tide Of Trepidation“ stellt sich Gänsehaut ein, und spätestens nach „Viaticum“ oder „When God Created The Coffee Break“ gibt es kein Halten mehr. Einzigartig ist ihre bis heute unerreichte genreübergreifende Musik, in der sich der lakonische Minimalismus des Nordic Sound sowohl mit formalen und harmonischen Prinzipien der europäischen Klassik als auch mit der Improvisation und der Freiheit des Jazz sowie mit der Klarheit und rhythmischen Wucht des Pop und Rock verbindet. Die Musik der drei stilbildenden Ausnahmemusiker übt weiterhin eine große Faszination und Strahlkraft auf eine ganze Generation von Fans und Musikern aus, die sich unvermindert am kreativen Feuer der Band wärmt. „So etwas erfüllt uns natürlich mit Stolz. Im Prinzip haben wir auf diesen Sound ja kein Monopol. Als Esbjörn, Dan und ich anfingen, ließen wir uns auch von den Legenden vor uns inspirieren. Und mit etwas Glück und harter Arbeit fanden wir eben einen Sound, unseren Sound. Ich hoffe, dass dieses Album jedem vor Augen führt, dass e.s.t. nach wie vor lebt und genauso wichtig ist wie zum Zeitpunkt der Aufnahme. Diese Kompositionen fühlen sich noch genauso frisch wie damals an. Sie sind zeitlos“, erklärt Magnus Öström. Und Dan Berglund fügt hinzu: „Mann, wir waren wirklich gut an diesem Abend! Wir sind volles Risiko gegangen. Wir waren ‚on fire‘!“ Öström und Berglund waren maßgeblich an der Songauswahl beteiligt. Zusammen mit Åke Linton, der bei e.s.t. für den einzigartigen Livesound verantwortlich zeichnete, hatten sie die Aufnahmen bereits 2010 gemastert, Anfang dieses Jahres kamen noch „einige kleinere, aber entscheidende Verbesserungen“ (Öström) hinzu. Und so tanzt das musikalische Dreigestirn in einem Rausch von Farben und Emotionen auf ‚e.s.t. Live In London‘ hochvirtuos auf der Schnittstelle zwischen Improvisation und der Freiheit des Jazz auf der einen sowie der Klarheit und rhythmischen Wucht von Pop und Rock auf der anderen Seite.

Esbjörn Svensson Trio – e.s.t. – live in london (ACT/edel) 2LP inkl. MP3 1090421ACT / 2CD 1090422ACT // jetzt im Handel

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