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A PROPOSAL FOR A VERNACULAR PUBLIC SPACE


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KÜHL a proposal for a varnacular public space Andreas Hörl Masterarbeit eingereicht an der Leopold-Franzens-Universität Fakultät für Architektur zur Erlangung des akademischen Grades Diplom-Ingeneur Betreut von Univ. -Prof. Dipl.-Ing. Schmidbauer-Volk Karolin Mag. Opperer Christoph Arqu. Vaillo Martines Gonzalo, Msc Institut für Experimentelle Architektur .Hochbau Innsbruck, Juni 2021

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Inhaltsverzeichnis | Table of Content

01____ Einleitung | Intro 01.1_ Anlass | Motivation ...........................................................................................................................................................................................8 01.2_ Vorwort | Abstract ..........................................................................................................................................................................................10 01.3_ Begrifffserklärung | Definition of Terms ...........................................................................................................................................................12

02____ Autarke Kühlmethoden | Autarc Cooling Methods 02.1_ Klimazonen | Climate Zones ...........................................................................................................................................................................15 02.2_ Bagdir ............................................................................................................................................................................................................20 02.3_ Yackchal ........................................................................................................................................................................................................24 02.4_ Sirocco ..........................................................................................................................................................................................................28 02.5_ Fazit | Conclusio .............................................................................................................................................................................................32

03____ Klimadaten Vergangen, Jetzt und in Zukunft | Climate Data Past, Present and Future 03.1_ Aufkommen Hitzewellen | Occurence of Heatwaves .......................................................................................................................................36 03.2_ Aufkommen kalter und warmer Nächte | Occurence of cold and hot Nights ...................................................................................................40 03.3_ Aufkommen kalter und warmer Tage | Occurence of cold and hot Nights .......................................................................................................42

04____ Ort, Platz und Phänomen | Location, Site and Phenomenon 04.1_ Ort | Location .................................................................................................................................................................................................46 04.2_ Platz | Site ......................................................................................................................................................................................................52 04.3_ Phänomen | Phenomenon ..............................................................................................................................................................................68 04.4_ Verschiede Morphologien | Different morphologies .........................................................................................................................................72

05____ Das Material | The Material 05.1_ Globigeriner Kalkstein | Globigerina Limestone ...............................................................................................................................................84 05.2_ Steinbruch Serie | Quarry Series .....................................................................................................................................................................88 05.3_ Schönheit des Steines | The Beauty of the Stone .........................................................................................................................................106

06____ Der Entwurf | The Design 06.1_ Umweltanalyse | Environmental Analysis........................................................................................................................................................112 06.2_ Entwurfsmethode | Design Method ..............................................................................................................................................................122 06.3_ Modelle | Physical Models ............................................................................................................................................................................130 06.4_ Zeichnungen | Drawings ...............................................................................................................................................................................144 06.5_ Bereiche | Areas ...........................................................................................................................................................................................162 06.6_ Schattenstudie | Shadow Study ...................................................................................................................................................................170 06.7_ Schaubilder | Renderings .............................................................................................................................................................................176 06.8_ Modellfotos | Modell Photos .........................................................................................................................................................................194

07____ Anhang | Appendix 07.1_ Bildnachweis | Picture Credit.........................................................................................................................................................................202 07.2_ Literaturnachweis | Bibliography ...................................................................................................................................................................204

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01_ Einleitung Intro

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01.1_ Anlass | Motivation

Da die gebaute Architektur einen großen Anteil an CO2Emissionen trägt und somit massiv zur Klimaerwärmung beiträgt, ist ein radikales Umdenken notwendig, damit die Disziplin Architektur ihre Relevanz nicht verliert. Durch den Anstieg der weltweiten Temperaturen heizen Städte immer mehr auf und werden somit zu einem unerträglichen Habitat für ihre Bewohner. Dies ist nicht nur ein Problem der Gegenwart. Wenn wir in die Vergangenheit blicken erkennen wir, dass vernakulare Architektur, besonders in wärmeren Regionen, Maßnahmen dagegen getroffen hat und das vor mehreren hundert Jahren. Dies geschah im ein Einklang mit der umgebenden Umwelt. Baumaterialen die Vorort vorgefunden wurden konnten mit dem Wissen der Gemeinschaft zusammen zu Objekten errichtet werden, die die Bedürfnisse der Menschen stillte.

Since the built architecture carries a large proportion of CO2 emissions and thus makes a massive contribution to global warming, a radical rethink is necessary so that the discipline of architecture does not lose its relevance. Due to the increase in global temperatures, cities are heating up more and more and are thus becoming an unbearable habitat for their residents. This is not just a problem of the present. If we look into the past, we can see that vernacular architecture, especially in warmer regions, took measures against it and did so several hundred years ago. This happened in harmony with the surrounding environment. Building materials found on site could be built with the knowledge of the community to create objects that met the needs of the people.

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The Imagination imitates. It is the critical spirit that creates Oscar Wild

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01.2_ Vorwort | Abstract

In meiner Arbeit beschäftige ich mich mit der vernakularen Architektur, ihre Methoden zur Gestaltung, die Verarbeitung von Materialien und was sie im Stande ist zu leisten. Die Nutzung von erneuerbarer und lokaler Ressourcen sowie das Know-How wie man mit diesen auf Umwelteinflüsse reagiert, stellt eine effektive Lösung für eine nachhaltige Architektur und derer Gebäudetechnologien dar. Hierzu werden vernakulare, autarke Kühlmethoden und deren physikalische Prinzipien und Brauchtümer analysiert. Das Ziel der Untersuchung ist es zu verstehen, wie diese altertümlichen Kühlmethoden ohne zusätzlichen Energieaufwand so effizient sein konnten. Ist es möglich die untersuchten autarken Kühlmethoden entfernt von deren Ursprungsorten in eine neue Situation zu implementieren? Welche Kühlmethoden funktionieren in welchen Klimazonen? Welche Materialien eignen sich zur Gestaltung dieser Objekte? Um eine größtmögliche Anzahl von Menschen einen Ort zum Schutz vor der Hitze zugänglich zu machen, richtet sich der Entwurfsfokus auf die Typologie des öffentlichen Platzes.

In my work I deal with vernacular architecture, its methods of design, the processing of materials and what it is capable of. The use of renewable and local resources as well as the know-how how to react to environmental influences with them represent an effective solution for sustainable architecture and its building technologies. For this purpose, vernacular, self-sufficient cooling methods and their physical principles and customs are analyzed. The aim of the study is to understand how these ancient cooling methods could be so efficient without using additional energy. Is it possible to implement the investigated self-sufficient cooling methods in a new situation away from their places of origin? Which cooling methods work in which climate zones? Which materials are suitable for the design of these objects? In order to make a place for protection from the heat accessible to as many people as possible, the design focus is on the typology of the public square.

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It is now time to adopt a paradigm shift thinking. Instead of devising ever more effective means of protection against the prevailing natural forces, why not use them?[1] -Auszug aus: Form follows Energy Brian Cody

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01.3_ Begrifffserklärung | Definition of Terms

Die vernakulare, einheimische Architektur wird von Natur aus aus lokalen Materialien gebaut, die leicht verfügbar sind, und wird daher durch die Geologie und Ökologie der Region sowie durch die lokalen klimatischen Bedingungen definiert. Diese gemeinschaftlich mit meist traditionellen Werkzeugen errichteten Strukturen sind äußerst praktisch, energieeffizient und fügen sich in die Landschaft ein. Diese Gebäude tragen viele Attribute, die man nutzen kann um unsere gebaute Umwelt an die Anforderungen des Klimawandels anzupassen. Grundlegende Bedürfnisse des Menschen werden in der vernakularen Architektur berücksichtigt. Unteranderem stellt der Schutz vor Umwelteinflüssen ein großes Aufgabenfeld dar. In dieser Arbeit wird die Maxime vom Schutz vor der Hitze als Untersuchungsgebiet gewählt. Die folgenden Beispiele zeigen auf, was vernakulare Architektur im Stande ist zu leisten. Auf die Bedürfnisse von thermisch konditionierten Räumlichkeiten reduziert sich die Auswahl an Beispielen auf drei herausragende altertümliche Methoden der Kühlung. [2]

Vernacular, indigenous architecture is naturally built from local materials that are readily available and is therefore defined by the geology and ecology of the region, as well as local climatic conditions. These structures, built jointly with mostly traditional tools, are extremely practical, energy-efficient and fit into the landscape. These buildings have many attributes that can be used to adapt our built environment to the demands of climate change. Basic human needs are taken into account in the vernacular architecture. Among other things, the protection against environmental influences represents a large field of activity. In this work, the maxim of protection against heat is chosen as the study area. The following examples show what vernacular architecture is capable of. The selection of examples is reduced to three outstanding ancient methods of cooling to meet the needs of thermally conditioned rooms. [1]

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We humans have an amzing ability to innovate. Nowhere is this more apparent than in the world’s diverse range of handmade or vernacular buildings[2] -Auszug aus: Buildings without Architects John May, Anthony Ried

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02_ Autarke Kühlmethoden Autarc Cooling Methods

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02.1_ Klimazonen | Climate Zones

1 2 60°N

3

40°N 23.5°N

4

23.5°S 40°S

3

60°S

1

Kalte Zone | Cold Zone

2

Gemäßigte Zone | Temperate Zone

3

Subtropische Zone | Subtropical Zone

4

Tropische Zone | TropicalZone

[Abb. 1] Karte 01

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Im Vorfeld der Untersuchung von autarken Kühlmethoden werden die verschiedenen Klimazonen analysiert. Um ein Verständnis für die Konzeption der untersuchten Objekte zu erlangen, ist es essenziell, die Umwelteinflüsse zu kennen. Jede Klimazone birgt eigene Charakteristika, die, je nach Ort, verschiedene Aufgaben für die gebaute Architektur bereithalten.

In the run-up to the investigation of self-sufficient cooling methods, the various climate zones are analyzed. In order to gain an understanding of the conception of the examined objects, it is essential to know the environmental influences. Each climate zone has its own characteristics, which, depending on the location, have different tasks in store for the built architecture.

Das Klima der Erde ist in verschiedene Zonen mit ähnlichen Verhältnisen unterteilt. Diese Grafik zeigt eine vereinfachte Unterteilung in vier Klimazonen.

The earth’s climate is divided into different zones with similar proportions. This graphic shows a simplified subdivision into four climate zones.

Kalte Zone

Cold zone

Bereiche, die Breitengrade von mehr als 60° Nord und Süd aufweisen, gehören zur Kalten Zone. Durch den niedrigen Sonnenwinkel erfährt diese Zone weniger direkte Sonneneinstrahlung, wodurch die Tage im Winter kurz und die Sommertage lang sind. Diese extremen Bedingungen führen zu einer rauen und sich stark abwechselnden Umgebung für Flora, Fauna und Menschen.[1]

Areas with latitudes greater than 60 ° north and south belong to the cold zone. Due to the low angle of the sun, this zone receives less direct sunlight, which means that the days in winter are short and summer days are long. These extreme conditions lead to a harsh and highly varied environment for flora, fauna and people. [1]

Gemäßigte Zone

The temperate zone with latitudes between 40 ° and 60 ° has the most varied climatic Sub-regions on. The four different seasons should be emphasized here. Since the objects examined are located in hot and Mediterranean regions, the climatic conditions of the other sub-regions are not taken into account. The Mediterranean climate features hot, dry summers and rainy, mild winters. In order to enable people to survive here, all that is needed is some form of shade that serves to protect against hot summer days. However, due to the rise in temperatures and the increase in massive heat waves, this climate is developing less and less ideally. In the vernacular architecture, thermal mass and shading were used to cope with the hot, sunny summer conditions. [1]

Die gemäßigte Zone mit Breitengraden zwischen 40° und 60° weist die unterschiedlichsten klimatischen Unterregionen auf. Hervorzuheben sind hier die vier verschiedenen Jahreszeiten. Da sich die untersuchten Objekte in heißen und mediterranen Gegenden befinden, werden die klimatischen Bedingungen der anderen Unterregionen nicht berücksichtigt. Das mediterrane Klima weist heiße, trockene Sommer und regnerische, milde Winter auf. Um hier ein Überleben für Menschen zu ermöglichen, braucht es lediglich eine Form von Beschattung, die zum Schutz vor heißen Sommertagen dient. Durch den Anstieg der Temperaturen und die Zunahme von massiven Hitzewellen entwickelt sich dieses Klima jedoch zunehmend weniger ideal. In der vernakularen Architektur wurden thermische Masse und Beschattung eingesetzt, um die heißen, sonnigen Sommerbedingungen zu bewältigen.[1]

Temperate zone

Quelle: Form follows Energy, Brian Cody

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02.1_ Klimazonen | Climate Zones

Subtropische Zone

Subtropical zone

In der subtropischen Zone zwischen den Breitengraden 23,5 und 40 auf beiden Hemisphären, erreichen Sonnenstrahlung und Temperaturen ihr Maximum. In den Sommermonaten wirkt die Sonnenstrahlung fast senkrecht zur Erdoberfläche. Die Luft ist trocken und der Himmel ist nur wenig bewölkt. In Küstennähe sind die Sommer heiß und feucht, in den Wüstenzonen weiter im Landesinneren heiß und trocken. Aufgrund der starken Sonneneinstrahlung tagsüber und der langwelligen Strahlung bei klarem Nachthimmel, ist In den Wüstengebieten die tägliche Temperaturschwankung sehr hoch. Die vernakulare Architektur in Gebieten mit heißen, trockenen Klimabedingungen verwendete Verdunstungskühlung und Nachtlüftung kombiniert mit thermischer Masse. Die Winter sind milder und kühler als in den Tropen. [1]

In the subtropical zone between latitudes 23.5 and 40 on both hemispheres, solar radiation and temperatures reach their maximum. In the summer months, the solar radiation acts almost perpendicular to the earth’s surface. The air is dry and the sky is only slightly cloudy. Near the coast the summers are hot and humid, in the desert zones further inland they are hot and dry.

Tropische Zone

Tropical zone

Die tropische Zone befindet sich zwischen den Breitengraden 23.5° nördlich und südlich des Äquators. Hier variiert der Sonnenstand am Himmel über das Jahr nur wenig und steht fast immer senkrecht zur Erdoberfläche. Dank der durchschnittlich hohen Sonneneinstrahlung über das gesamte Jahr hinweg, verdunsten die Wassermassen von den ergiebigen Niederschlägen konstant und sorgen somit für hohe Luftfeuchtigkeit. Die Temperaturen sind aufgrund des häufig bedeckten Himmels geringer als in der subtropischen Zone. Auch zwischen Tag und Nacht gibt es nur geringe Schwankungen und die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit sind konstant hoch. Somit liegt ein perfektes Klima für Vegetation und Pflanzen vor. Dieses Klima ist für den Menschen nicht geeignet. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit wird die körpereigene Kühlung durch Verdunstung unterbunden. Die vernakulare Architektur wurde hier so umgesetzt, dass sie über ausreichend natürliche Belüftungssysteme verfügt, die den Menschen durch Luftbewegung kühlen. [1]

The tropical zone is located between the latitudes 23.5° north and south of the equator. Here the position of the sun in the sky varies little over the year and is almost always perpendicular to the earth’s surface. Thanks to the average high solar radiation throughout the year, the water masses constantly evaporate from the heavy rainfall and thus ensure high humidity. The temperatures are lower than in the subtropical zone due to the often overcast sky. There are only minor fluctuations between day and night and the temperature and humidity are consistently high. Thus there is a perfect climate for vegetation and plants. This climate is not suitable for humans. The body’s own cooling through evaporation is prevented by the high humidity. The vernacular architecture was implemented here in such a way that it has sufficient natural ventilation systems that cool people through the movement of air.

Due to the strong sunlight during the day and the long-wave radiation with a clear night sky, the daily temperature fluctuation is very high in the desert areas. The vernacular architecture in areas with hot, dry climates used evaporative cooling and night ventilation combined with thermal mass. Winters are milder and cooler than in the tropics. [1]

[1]

Quelle: Form follows Energy, Brian Cody

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Die folgenden Beispiele zeigen auf, was vernakulare Architektur im Stande ist zu leisten. Auf die Bedürfnisse von thermisch konditionierten Räumlichkeiten, reduziert sich die Auswahl an Beispielen auf drei herausragende altertümliche Methoden der Kühlung. Die analysierten Objekte befinden sich alle in der selben Klimazone. Jedoch gibt es hier einschlägige Unterschiede die anhand der Klimaklassifikation von Köppen-Geiger geschildert werden.

The following examples show what vernacular architecture is capable of. The selection of examples is reduced to three outstanding ancient methods of cooling to meet the needs of thermally conditioned rooms. The objects analyzed are all in the same climatic zone. However, there are relevant differences that are described using the Köppen-Geiger climate classification.

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02.2_ Bagdir

YAZD | IRAN Köppen Climate Classification BSh | semi-arid climate Subtropical Zone

n einer Region mit semiaridem Klima übersteigt in sechs bis neun Monaten pro Jahr die Verdunstung den Niederschlag. Semiarid ist also eine Bezeichnung für Räume und Klimate, die durch das Auftreten einer markanten Trockenzeit geprägt sind, jedoch im Jahresverlauf auch etwa drei bis fünf humide Monate aufweisen. Während dieser kürzeren Zeit, in der die Niederschläge die Verdunstung übersteigen, sind Flüsse periodisch oder episodisch wasserführend. Im Gegensatz zum ariden Klima, in dem die Verdunstung fast das ganze Jahr über größer ist als die vorhandene Niederschlagsmenge, wechselt dieses für Tiere und Pflanzen gefährliche Missverhältnis saisonal mit einem niederschlagsreicheren Klima ab, in dem die Luftfeuchtigkeit höher ist. Es bilden sich Halbwüsten. [3]

In a region with a semi-arid climate, evaporation will exceed precipitation for six to nine months per year. Semi-arid is a term for rooms and climates that are characterized by the occurrence of a distinct dry season, but also have around three to five humid months over the course of the year. During this shorter time in which precipitation exceeds evaporation, rivers are periodically or episodically water-bearing. In contrast to the arid climate, in which evaporation is greater than the amount of precipitation almost all year round, this imbalance, which is dangerous for animals and plants, alternates seasonally with a more precipitation-rich climate in which the humidity is higher. Semi-deserts are forming. [3]

[Abb. 2] Karte 02

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[Abb. 3] Bagdir

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02.2_ Bagdir

Bagdir arabische Wohnhäuser mit Windfänger

Bagdir arabien houses with Windcatcher

[Abb. 4] Funktions-Diagramm 01

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Dieser schematische Schnitt eines typischen YadzInnenhof-Hauses zeigt, wie der Wind gefangen und durch einen langen Schacht vom Dach in die unteren Räumlichkeiten geleitet wird. Dadurch werden Luftströmungen durch die Zimmer und über einen Kaltwasser-Brunnen erzeugt, die auf diese Art die innere Lufttemperatur kühlen. Bagdir, auch Windfänger genannt, kommen in Wüstenregionen des Nahen Ostens und darüber hinaus vor. Im Iran haben Windfänger die Form eines vierseitigen, mit einer Kappe versehenen Turms mit Öffnungen auf jeder Seite, die je nach Windrichtung geschlossen oder geöffnet werden können. Diese können kühle frische Luft ins Haus bringen und abgestandene heiße Luft ausstoßen, wodurch das Haus zu jeder Jahreszeit angenehm bewohnbar wird.[2]

This schematic section of a typical Yadz courtyard house shows how the wind is caught and guided through a long shaft from the roof to the lower rooms. This creates air currents through the rooms and over a cold water fountain, which in this way cool the internal air temperature. Bagdir, also called wind catcher, are found in desert regions of the Middle East and beyond. In Iran, wind catchers are shaped like a four-sided, capped tower with openings on each side that can be closed or opened depending on the direction of the wind. These can bring cool fresh air into the house and expel stale hot air, making the house comfortable to live in at any time of the year. [2]

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02.2_ Yackchal

ABARKOOH | IRAN Köppen Climate Classification BWh | Arid Climate Subtropical Zone

Arides Klima, auch Wüstenklima, bezeichnet trockene Klimate, in denen die jährlichen Niederschläge im 30-jährigen Mittel geringer sind als die mögliche Verdunstung. Es ist das Gegenteil von humidem Klima. Extrem aride Gebiete sind meist Wüsten. Die Grenze zur Trockenheit definiert sich durch das Verhältnis zwischen Niederschlag und potentieller Evapotranspiration. Ein typisches Kennzeichen für ein arides Gebiet ist seine Abflusslosigkeit. Flüsse verdunsten in ihrem Verlauf vollständig oder enden in abflusslosen Seen oder Salzpfannen. Zwar liegen die meisten Trockengebiete im subtropischen Wüstengürtel, weil die Passatwinde nur bis zu den sogenannten Rossbreiten gelangen, doch gibt es aride Klimate ebenso in anderen Regionen, zum Beispiel in vielen Hochgebirgen oder den Polargebieten. Ein weiteres Kennzeichen ist der Niederschlag, mit weniger als 100 mm pro Jahr.[4]

Arid climate, also desert climate, describes dry climates in which the annual rainfall is less than the possible evaporation on a 30-year average. It is the opposite of a humid climate. Extremely arid areas are mostly deserts. The limit to drought is defined by the relationship between precipitation and potential evapotranspiration. A typical characteristic of an arid area is that it has no runoff. Rivers evaporate completely in their course or end in lakes or salt pans without drainage. Most arid areas are located in the subtropical desert belt because the trade winds only reach the so-called horse latitudes, but there are arid climates in other regions as well, for example in many high mountains or the polar regions. Another characteristic is the precipitation, with less than 100 mm per year. [4]

[Abb. 5] Karte 03

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[Abb. 6] Yackchal

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02.2_ Yackchal

Yackchal iranische Eishäuser

Yackchal iranien Icehouses

[Abb. 7] Funktions-Diagramm 02

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Yackchals sind Eishäuser die im iranischen Raum gebaut wurden. Die bis zu 20 Meter hohen, konischen Kuppeln bedecken eine große, offene Grube die zur Eislagerung dient. Das Eis wurde in den Wintermonaten aus nahegelegenen Gebirgen geholt und gelagert, um es dann während der Sommermonate für die traditionelle persische Eiscreme zu verwenden. Die Kuppel besteht aus Materialien die in der direkten Umgebung gefunden werden können. Großteils handelt es sich um Schlamm und Lehmziegeln. Durch Eine Öffnung im Obersten Bereich der Kuppel kann warme, feuchte Luft entweichen. Dank der konstanten Erdkühle bleibt die Grube kühl temperiert. Vorgesetzte Wasserbecken hindern die umliegende Hitze das Objekt aufzuheizen. Durch die konische Kuppel-Form wird nur ein kleiner Teilbereich des Yackchals direkt von der Sonne bestrahlt, das restliche Spektrum des Sonnenlichts tangiert das Objekt nur. Die Yackchals wurden mit Wasser von den umliegenden Bergen durch ein ausgeklügeltes Quanant-System versorgt.[5]

Yackchals are ice houses that were built in the Iranian region. The conical domes, up to 20 meters high, cover a large, open pit that is used to store ice. The ice was fetched from nearby mountains in the winter months and stored in order to be used for the traditional Persian ice cream during the summer months. The dome is made of materials that can be found in the immediate vicinity. Most of it is mud and adobe bricks. Warm, humid air can escape through an opening in the uppermost area of ​​the dome. Thanks to the constant coolness of the earth, the pit remains at a cool temperature. Front water basins prevent the surrounding heat from heating up the object. Due to the conical dome shape, only a small part of the yack scarf is directly irradiated by the sun, the rest of the spectrum of sunlight only affects the object. The yackchals were supplied with water from the surrounding mountains through a sophisticated quantum system. [5]

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02.3_ Scirocco

SICILY | ITALY Köppen Climate Classification Csa | Hot Summer Mediterranean Climate Subtropical Zone

Diese Unterart des Mittelmeerklimas ist die häufigste Form des Mittelmeerklimas, daher wird sie auch als typisches Mittelmeerklima bezeichnet. Regionen mit dieser Form des mediterranen Klimas weisen im wärmsten Monat durchschnittliche Temperaturen von über 22,0 °C und im kältesten Monat durchschnittlich zwischen 18 und -3 °C auf. Regionen mit dieser Form des Mittelmeerklimas erleben typischerweise heiße, manchmal sehr heiße und trockene Sommer und milde, feuchte Winter. In einer Reihe von Fällen können die Sommer hier den Sommern in ariden und semiariden Klimazonen sehr ähneln. Die hohen Temperaturen im Sommer sind jedoch aufgrund der großen Wassermenge im Allgemeinen nicht ganz so hoch wie in ariden oder semiariden Klimazonen. Alle Gebiete mit diesem Subtyp haben nasse Winter.[6]

This subspecies of the Mediterranean climate is the most common form of the Mediterranean climate, hence it is also known as the typical Mediterranean climate. Regions with this type of Mediterranean climate have average temperatures of over 22.0 ° C in the warmest month and an average of between 18 and -3 ° C in the coldest month. Regions with this form of Mediterranean climate typically experience hot, sometimes very hot and dry summers and mild, humid winters. In a number of cases, summers here can be very similar to summers in arid and semi-arid climates. However, due to the large amount of water, the high temperatures in summer are generally not quite as high as in arid or semi-arid climates. All areas with this subtype have wet winters. [6]

[Abb. 8] Karte 04

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[Abb. 9] Scirocco-Room

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Altertümliche Kühlmethoden | Ancient Cooling Methods

Scirocco Räume unterirdische Rümlichkeiten

Scirocco Room subterranean Dwellings

[Abb. 10] Funktions-Diagramm 03

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Der Scirocco-Raum ist ein traditionelles passives Kühlsystem, das seinen Ursprung in Sizilien zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert hat. Entwickelt wurde dieses System in Zusammenarbeit von italienischen und arabischen Baumeistern. Der Scirocco-Raum besteht aus einem gewölbten unterirdischen Raum, der durch lange Gänge mit Wasserkanälen und kleinen Löchern in den Wohnräumen mit dem Rest des Hauses verbunden ist. Der Kühlraum wird gegraben und mit einem künstlichen Wasserkanal, genannt Quanant, verbunden. Ein Luftschacht verbindet den Raum mit der Außenseite, während eine Treppe den Zugang zum Haus gewährleistet. Oben hat eine Öffnung die Funktion, die heiße Luft abzusaugen und um einen leichten, aber kontinuierlichen Luftstrom zu erzeugen. Dieses Kühlsystem verwendet drei natürliche Elemente: Erdkühle, Luft und Wasser sowie deren physikalisches Verhalten. Die Kombination dieser Elemente führt zu thermisch physikalischen Effekten wie dem Wärmeaustausch mit dem Untergrund, der Luftbewegung von einer kühleren in eine wärmere Zone und der Kühlung durch Wasserverdampfung, wodurch eine effiziente Klimaanlage entsteht.[7]

The Scirocco room is a traditional passive cooling system that originated in Sicily between the 16th and 18th centuries. This system was developed in cooperation with Italian and Arab builders. The Scirocco room consists of a vaulted underground room that is connected to the rest of the house by long corridors with water channels and small holes in the living rooms. The cold room is dug and connected to an artificial water channel called a quanant. An air shaft connects the room with the outside, while a staircase provides access to the house. An opening at the top has the function of sucking out the hot air and creating a light but continuous flow of air. This cooling system uses three natural elements: earth coolness, air and water and their physical behavior. The combination of these elements leads to thermal-physical effects such as heat exchange with the subsurface, air movement from a cooler to a warmer zone and cooling through water evaporation, which creates an efficient air conditioning system. [7]

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Fazit | Conclusio

Verdunstungskühlung

unterirdisch | beschatten

Luftzirkulation

Evaporative cooling

subterranean | shading

air circulation

[Abb. 11] Prinzipien

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Diese anonymen, vernakularen Objekte bestehen seit hunderten von Jahren und sind gemessen an ihrer Einfachheit, in ihrer Funktion und Effizienz bis heute unübertroffen. Die untersuchten Kühlmethoden bedienen sich einfachster physikalischer Prinzipien. Durch den geschickten Einsatz von Verdunstungskühlung, Beschattung bzw. unterirdisches Bauen und Luftzirkulation sind sie in der Lage, trotz hoher Aussentemperaturen, ein wohltuendes Raumklima zu erzeugen. Hervorzuheben ist, dass diese Methoden gänzlich ohne den Einsatz externer Energiequellen funktionieren. Weiters wurden die Objekte ausschließlich mit lokalen, primitiven Baustoffen errichtet und ihre Gestallt ist perfekt an die einwirkenden Umwelteinflüsse angepasst. So einfach und primitiv diese Objekte sind, so herausragend sind sie in ihrer Effizienz und Funktionalität. Eine sorgfältige Auswahl von Baumaterialien die Vorort auffindbar und nutzbar gemacht werden können ist einer der Hauptpfeiler der vernakularen Architektur. Diese Baustoffe sind so einzusetzen dass sie mit dem Wenigsten Verbrauch das Maximum an Bedürfnissen stillen. Die Nutzung erneuerbarer Ressourcen stellt eine effektive Lösung für Kühleffekte in Gebäudetechnologien dar. Diese Methoden sorgen nicht nur für ein angenehmes Raumklima, sondern auch für eine gesunde und hygienische Raumklima-Qualität. Solche einfachen und energiesparenden Lösungen müssen in der modernen Architektur vollständiger genutzt werden, um eine gesündere Zukunft zu erreichen.

These anonymous, vernacular objects have existed for hundreds of years and are still unsurpassed in terms of their simplicity, function and efficiency. The cooling methods examined make use of the simplest physical principles. Through the skillful use of evaporative cooling, shading or underground construction and air circulation, they are able to create a pleasant indoor climate despite high outside temperatures. It should be emphasized that these methods work entirely without the use of external energy sources. Furthermore, the objects were built exclusively with local, primitive building materials and their design is perfectly adapted to the environmental influences. As simple and primitive as these objects are, they are outstanding in their efficiency and functionality. A careful selection of building materials that can be found and made usable on site is one of the main pillars of vernacular architecture. These building materials are to be used in such a way that they meet the maximum of needs with the least consumption. The use of renewable resources is an effective solution for cooling effects in building technologies. These methods not only ensure a pleasant indoor climate, but also a healthy and hygienic indoor climate quality. Such simple and energy-saving solutions must be used more fully in modern architecture in order to achieve a healthier future.

LOW TECH ARCHITECTURE = SUPER EFFICIENT - 33 -


03_Klimadaten Vergangen, Jetzt und in Zukunft Climate Data Past, Present and Future

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03.1_ Aufkommen Hitzewellen | Occurence of Heatwaves

Probabilty

>3 >6 >9

Berlin

>3 >6 >9

Bratislava

>3 >6 >9

Brussels

>3 >6 >9

Bucharrest

>3 >6 >9

Budapest

>3 >6 >9

Copenhagen

>3 >6 >9

Dublin

>3 >6 >9

Helsinki

>3 >6 >9

Lefkosia

>3 >6 >9

Lisbon

>3 >6 >9

Ljubljana

>3 >6 >9

London

>3 >6 >9

Luxembourg

>3 >6 >9

Madrid

>3 >6 >9

Moscow

>3 >6 >9

Oslo

>3 >6 >9

Paris

>3 >6 >9

Prague

>3 >6 >9

Riga

>3 >6 >9

Rom

>3 >6 >9

Sofia

>3 >6 >9

Stockholm

>3 >6 >9

Tallinn

>3 >6 >9

Valletta

>3 >6 >9

Vilnius

>3 >6 >9

Warsaw

>3 >6 >9

Wien

>3 >6 >9

Zagreb

>3 >6 >9

Zürich

>3 >6 >9

0.5

0.75

0.9

0

60 North

Athens

0.25

55 North

>3 >6 >9

5 West

Ireland

Dublin

Great Britain

A London

B 50 North

0.1

Amsterdam

10 West

65 North

15 West

Cities

Paris

40 North

45 North

Fra

Madrid

Portugal

Spain

35 North

Lisbon

30 North

2

[Abb. 12] Tabelle 01

- 36 -


Da der Schutz vor Hitze ein globales Problem darstellt, wurden, um eine Standort-Auswahl zu treffen, Klimadaten von der Vergangenheit, Gegenwart und Vorhersagen gesammelt und ausgewertet. Um die Auswahlmöglichkeiten zu minimieren grenzt sich das untersuchte Gebiet auf Europas Hauptstädte ein. Hitze ist den meisten Städten Europas nur ein temporäres Problem. Ausschlaggebend über die Standortwahl soll sein, wo die meisten Aufkommen von massiven Hitzewellen sind. Die Karte zeigt wie hoch die Wahrscheinlichkeiten für drei, sechs und neun massiven Hitzewellen pro Jahr in den verschieden Städten ist. Aus dieser Sammlung von Wetterdaten geht hervor das Valletta, Hauptstadt von Malta, am meisten betroffen sein wird. Weiters wird anhand von Tabellen geschildert wie sich die Aufkommen von kalten zu warmen Tagen und Nächten verhält. Auch hier sticht Valletta hervor.

Since protection from heat is a global problem, in order to select a location, climate data from the past, present and forecasts were collected and evaluated. In order to minimize the choice, the area examined is limited to Europe’s capitals. Heat is only a temporary problem in most of Europe’s cities. The decisive factor in the choice of location should be where most of the occurrences of massive heat waves are. The map shows how high the probabilities are for three, six and nine massive heat waves per year in the different cities. From this collection of weather data, it appears that Valletta, the capital of Malta, will suffer the most. In addition, tables are used to describe how the occurrence of cold to warm days and nights is related. Here too, Valletta stands out.

- 37 -


10 West

5 West

0

5 East

10 East

65 North

15 West

15 East

20 East

Norway

Oslo Stockholm

60 North

Sweden

55 North

Denmark

Ireland

Dublin

Copenhagen

Great Britain

Berlin

Amsterdam

Warsaw

Netherlands

Poland Germany

London Brussels Belgium

50 North

Prague Luxembourg

Czech Republic

Paris

Slovakia

Wien

Bratislava

Bu

Austria

Zürich

France

Hungary

Switzerland

45 North

Ljubljana Croatia

Zagreb

Bosnia & Herz. Italy

Serb

Montenegro

40 North

Rome

Albani

Madrid

Portugal

Spain

Lisbon

35 North

Valletta

30 North

250 km

[Abb. 13] Karte 05

- 38 -

0

500 km

1000 km


25 East

30 East

35 East

40 East

45 East

50 East

Helsinki Tallinn Estonia Russia

Riga

Latvia

Moscow Lithuania

Vilnius

Belarus

Ukraine

Moldova

udapest Romania

Bucharest

bia

Kosovo

Sofia Georgia

Bulgaria Macedonia

ia

Armenia

Ankara

Greece

Turkey

Athens

LefkosiaCyprus

2000 km

- 39 -

Azerbaijan

55 East

60


ColdNights tn10p [% of days in year]

03.2_ Aufkommen kalter und warmer Nächte | Occurence of cold and hot Nights

70

60

50

40

30

20

10

1971

1981

1991

2001

2011

2021

2031

Aufkommen kalter Nächte

2041

2051

Occurence of cold NIghts

[Abb. 14] Tabelle 01

- 40 -

2061

2071

2081

2091 2096


WarmNights tn90p [% of days in year]

70

60

50

40

30

20

10

1971

1981

1991

2001

2011

2021

2031

Aufkommen warmer Nächte

2041

2051

2061

2071

2081

2091 2096

Occurence of warm NIghts

[Abb. 15] Tabelle 02

- 41 -


ColdDays tx10p [% of days in year]

03.3_ Aufkommen kalter und warmer Tage | Occurence of cold and hot Nights

30

25

20

15

10

5

1971

1981

1991

2001

2011

2021

2031

Aufkommen kalter Tage

2041

2051

Occurence of cold Days

[Abb. 16] Tabelle 03

- 42 -

2061

2071

2081

2091 2096


WarmDays tx90p [% of days in year]

30

25

20

15

10

5

1971

1981

1991

2001

2011

2021

2031

Aufkommen warmer Tage

2041

2051

2061

2071

2081

2091 2096

Occurence of warm Days

[Abb. 17] Tabelle 04

- 43 -


04_ Ort, Platz und Phänomen Location, Site and Phenomenon

- 44 -


- 45 -


04.1_ Ort | Location

1 : 10 000

[Abb. 18] Schwarzplan Valletta und Floriana

- 46 -


Valletta

Floriana

- 47 -


04.1_ Ort | Location

n

io

ct

Se

1 : 2 500

[Abb. 19] Verortung Bauplatz

- 48 -


The Granaries | Floriana | Malta

35°53‘36.0“N 14°30‘20.8“E

- 49 -


04.1_ Ort | Location

NNW

[Abb. 20] Schnitt durch Floriana NNW - SSE

- 50 -


Für detailiertere Informationen über den Bauplatz wurde die „Faculty for the Built Environment - University of Malta“ angeschrieben. Glücklicherweise war es möglich durch deren Hilfe Geo-Laser-Scan-Daten zu bekommen. Somit konnten Größen, Dimensionen und Entfernungen der Insel und des Bauplatzes besser nachvollzogen werden und die daraus resultierende Punktwolke half zur Erstellung einer 3D-Umgebung.

For more detailed information about the building site, the “Faculty for the Built Environment - University of Malta” was contacted. Fortunately, with their help it was possible to get Geo-Laser-Scan data. Thus the sizes, dimensions and distances of the island and the construction site could be better understood and the resulting point cloud helped to create a 3D environment.

SSE

100

- 51 -

50

0


04.2_ Platz | Site

[Abb. 21] Punktwolke 01

- 52 -


- 53 -


04.2_ Platz | Site

[Abb. 22] Punktwolke 02

- 54 -


- 55 -


04.2_ Platz | Site

[Abb. 23] Orthofoto

- 56 -


[Abb. 24] Perpektive 01

[Abb. 25] Perpektive 02

- 57 -


04.2_ Platz | Site

[Abb. 26] Plangrafik mit Umgebung

- 58 -


Der größte öffentliche Platz in Malta ist der vor der Kirche St. Publius in Floriana. In Malta ist der Platz als „il-Fosos“ bekannt, was übersetzt „Gruben“ bedeutet. Die Briten gaben ihm den Namen The Granaries da dieser Platz hunderte Jahre die Funktion der Getreidespeicherung hatte. Hier gibt es die größte Konzentration von unterirdischen Getreidesilos. Insgesamt 76 Stück sind auf dem Platz verteilt und haben jeweils ein Fassungsvermögen von 50 bis 500 Tonnen Getreide. Dies kann bei einer ausreichenden Versiegelung bis zu vier Jahre gelagert werden. Obwohl die nahegelegene St. Publius Kirche im April 1942 von der Luftwaffe komplett zerstört wurde, blieben unglaublicherweise die strategischeren Getreidespeicher weitgehend verschont. Die Getreidespeicher erfüllten ihren Zweck bis 1962, als an anderer Stelle moderne Lagersilos gebaut wurden. Angrenzend and den Pjazza San Publju befindet sich eine 400 Meter lange Promenade, die mit Bäumen, Sträuchern und Wasserkörpern bestückt ist. Die sogenannte „il Mall“.[8] Heutzutage dient der Platz für Massenveranstaltungen aus drei Gründen. Politik, Glaube und Kulturveranstaltungen.

The largest public square in Malta is the one in front of the Church of St. Publius in Floriana. In Malta, the square is known as “il-Fosos”, which translates as “pits”. The British gave it the name The Granaries because this place served as a grain store for hundreds of years. There is the greatest concentration of underground grain silos here. A total of 76 pieces are distributed on the square and each have a capacity of 50 to 500 tons of grain. This can be stored for up to four years if it is adequately sealed. Although the nearby Church of St. Publius was completely destroyed by the Air Force in April 1942, the more strategic granaries were incredibly largely spared. The granaries served their purpose until 1962, when modern storage silos were built elsewhere. Adjacent to the Pjazza San Publju is a 400 meter long promenade, which is equipped with trees, bushes and bodies of water. The so-called “il Mall”. [8] Nowadays the space is used for mass events for three reasons. Politics, Faith and Cultural Events.

Wieviel Personen sich auf diesem Platz versammeln hängt also von der Veranstaltung ab. In vier Szenarien wird getestet wie die Anzahl von Personen je nach Veranstaltung variiert.

How many people gather on this square depends on the event. How the number of people varies depending on the event is tested in four scenarios.

- 59 -


04.2_ Platz | Site

[Abb. 27] Szenario 01

- 60 -


szenario I Intime Distanz r = 60 CM ca 8.000 Personen

- 61 -


04.2_ Platz | Site

[Abb. 28] Szenario 02

- 62 -


szenario II Persönliche Distanz r = 120 CM ca 2.000 Personen

- 63 -


04.2_ Platz | Site

[Abb. 29] Szenario 03

- 64 -


szenario III Gruppe A r = 200 CM ca 400 Gruppen ca 2.400 Personen

- 65 -


04.2_ Platz | Site

[Abb. 30] Szenario 04

- 66 -


szenario IV Gruppe B r = 400 CM ca 225 Gruppen ca 1.350 Personen

- 67 -


04.3_ Phänomen | Phenomenon

[Abb. 31] Altertümliche Bilder

- 68 -


Der unterirdische Raum wurde im Laufe der Geschichte häufig genutzt, entweder durch natürliche oder durch gegrabene Hohlräume, die als Lager für die landwirtschaftliche Produktion genutzt wurden. Insbesondere Getreide war in den mediterranen Kulturen ständig präsent. Ihre Erhaltung war im Getreidehandel des Mittelmeers für das lokale und städtische Wachstum von entscheidender Bedeutung. Weizen war der Rohstoff für die Gewinnung von Brot, was ein wesentliches Grundnahrungsmittel für alle sozialen Schichten war. Die unterirdische Getreidelagerung wurde bereits in der Jungsteinzeit genutzt. Diese Praxis hat sich während der Eisenzeit erheblich erweitert.[9]

The underground space has been used widely throughout history, either through natural or dug cavities that were used as storage for agricultural production. Cereals in particular were constantly present in Mediterranean cultures. Preserving them was vital to local and urban growth in the Mediterranean grain trade. Wheat was the raw material for making bread, which was an essential staple food for all social classes. The underground grain storage was already used in the Neolithic. This practice expanded significantly during the Iron Age. [9]

- 69 -


04.3_ Phänomen | Phenomenon

5West 8W

7W

6W

0 4W

3W

2W

1W

5 East 1E

2E

3E

4E

10 East 6E

7E

8E

9E

15 East 11E

12E

13E

14E

20East 16E

17E

18E

19E

25 East 21E

22E

23E

24E

30 East 26E

27E

28E

29E

35 East 31E

32E

33E

34E

36E

37E

38E

44N

45 North

46N

47N

48N

49N

9W

42N

43N

RIMINI

FOGGIA 41N

CERIGNOLA

QUARSENIS

GOZO CITADEL

FLORIANA

33N

34N

35 Nord

36N

37N

38N

39N

40 North

ALTINOVA VALENCIA

0 km

500 km

31N

32N

250 km

[Abb. 32] Karte 04

- 70 -

1000 km

HARTHA

39E


Im Mittelalter erreichte die unterirdische Getreidespeicherung ihren Höhepunkt. Silos wurden als unterirdische Lagerhäuser für die Konservierung von Lebensmitteln und insbesondere für die Konservierung von Getreide eingesetzt. Aufgrund der starken Ausweitung des Seehandels wurden diese unterirdischen Strukturen im gesamten Mittelmeerraum reichlich ausgegraben. So existierten kleine landwirtschaftliche Silos neben großen Fossae, die für den Verbrauch in Großstädten geschaffen wurden. Im Mittelalter gebaute großflächige Silos wurden noch bis zum 19. Jahrhundert genutzt, um Getreide bei Ernteausfällen oder schwankenden Getreidepreisen einzusparen.[10] Abhängig vom Ort der Silos gibt es unterschiede in Form, Größe, umliegendes Erdreich, inneres Material und Abschluss Elemente. Dies wird in den folgenden Grafiken dargestellt.

In the Middle Ages, underground grain storage reached its peak. Silos were used as underground warehouses for the preservation of food and, in particular, for the preservation of grain. Due to the rapid expansion of maritime trade, these underground structures have been abundantly excavated throughout the Mediterranean. Thus, small agricultural silos existed alongside large fossae created for consumption in large cities. Large-scale silos built in the Middle Ages were used until the 19th century to save grain in the event of crop failures or fluctuating grain prices. [10]

Depending on the location of the silos, there are differences in shape, size, surrounding soil, internal material and finishing elements. This is illustrated in the following graphics.

- 71 -


04.4_ Verschiede Morphologien | Different morphologies

am oun do fs oil cov o eri ng

oil

i n n er ial

rt a r

h=

13

dim -1

5

ens

io n

e xte

d= 8

s c a tt e re

- 10

RIMINI | ITALY

[Abb. 33] Morphologien

- 72 -

n sio

d

n h g at

ere

d

128

cou

t er

mo

ma

li m e

nt

s loam yey cla of

s

d se

alluvia l so ils c om po

slats en od o rw ts ve en m e el


clay with

lim es ton

hem isp he ric cov a eri ng

oil

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41

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t er

mo

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e

lid ne sto e l lim nts me ele

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d= 4

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s c a tt e re

nsio

d

n h g at

er e

d

BURJASSO I VALENCIA | SPAIN

[Abb. 34] Morphologien

- 73 -


04.4_ Verschiede Morphologien | Different morphologies

circ ula ro rs cov q eri ng

in ner ial

rt a r

h=

8-

dim 11

ens

e xte

io n

d= 5

- 7.5

s c a tte re

nsio

d

GOZO CITADEL | MALTA

[Abb. 35] Morphologien

- 74 -

n h g at

er e

d

3

cou

t er

mo

ma

li m e

nt

clay lue db an ck ro

oil

s

e

globig eria n lim es ton

lids flat e r ts ua en m e el


stone a flat ver o w tra fs o ts r en m e el

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s

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of s oil a nd al ay cov e eri ng

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cou

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non

18

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d

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er e

d

HARTHA | JORDAN

[Abb. 36] Morphologien

- 75 -


04.4_ Verschiede Morphologien | Different morphologies

clay with lim es ton e s

88

0(

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rt a r

h=

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cou

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mo

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am oun do fs oil cov o eri ng

slats en od o rw ts ve en m e el

6-

dim 10

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d= 4

-6

s c a tte re

FOGGIA | ITALY

[Abb. 37] Morphologien

- 76 -

n sio

d

n

h g at

er e

d


clay with lim es ton e s

nces sta ub ts us cr oil

am oun do fs oil cov o eri ng

slats en od o rw ts ve en m e el

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cou

ma

mo

625

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4-

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d = 4-

8

s c a tte re

n sio

d

n

h g at

er e

d

CERIGNOLA | ITALY

[Abb. 38] Morphologien

- 77 -


04.4_ Verschiede Morphologien | Different morphologies

oil

am ou nd of cov s eri ng

s

cla y

il so

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t er

cou

ma

mo

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2.5

dim

ens

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d

OUARSENIS | ALGERIA

[Abb. 39] Morphologien

- 78 -

n h g at

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400

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n sio

d

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ere

d

ALTINOVA | TURKEY

[Abb. 40] Morphologien

- 79 -


04.4_ Verschiede Morphologien | Different morphologies

glob ige rni al

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im

ock er ton es oil

circ ula ro rs cov eri ng

s

ial

e

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cou

ma

non

dim 9

ens

e xte

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d = 4,5

s c a tt e r e

FLORIANA | MALTA

[Abb. 41] Morphologien

- 80 -

n sio

d

n h g at

ere

d

76

nt

in ner h=


Model - il Fosa M 1:100

- 81 -


05_ Das Material The Material

- 82 -


- 83 -


05.1_ Globigeriner Kalkstein | Globigerina Limestone

St. Publius Square Section

- 84 -


Es stellt sich die Frage wie es möglich ist, dass ein Platz der so eine massive Perforation vorweist über solch eine lange Zeitspanne und mehreren Bombardierungen nicht kollabiert ist? Grund dafür ist die besondere Beschaffenheit des Grundes. Dieser besteht zur Gänze aus globigerina Kalkstein. Eine Steinart die eine sehr hohe Druckfestigkeit aufweist und gleichzeitig durch seine Weichheit sehr leicht zu verarbeiten ist.

The question arises, how is it possible that a place with such a massive perforation has not collapsed over such a long period of time and multiple bombings? The reason for this is the special nature of the ground. This consists entirely of globigerina limestone. A type of stone that has a very high compressive strength and at the same time is very easy to work with due to its softness.

- 85 -


05.1_ Globigeriner Kalkstein | Globigerina Limestone

Der „Untere Globigerina-Kalkstein“ wird seit über 6000 Jahren für Gebäude und Skulpturen aller Art verwendet. Somit ist dieser Stein von historischen, kulturellen und wirtschaftlichen Wert. Der Baustoff mit dem fast alle Gebäude und Objekte auf der Insel errichtet wurden. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wird der Stein in viele europäische und nordafrikanische Länder exportiert. Somit stellt dieses Material die Wichtigste NaturResource und Exportgut der Insel dar.[11]

Quelle: Maltese stone, by Damjan Hidic, University of Ljubljana July 2009, Omertaa 2009 Journal of applied Anthropology

The “Lower Globigerina Limestone” has been used for buildings and sculptures of all kinds for over 6000 years. Thus, this stone is of historical, cultural and economic value. The building material with which almost all buildings and objects on the island were built. The stone has been exported to many European and North African countries since the beginning of the 20th century. Thus, this material is the island’s most important natural resource and export. [11]

- 86 -


[Abb. 42] Steinbrucharbeiter

[Abb. 43] Schnittprozess 01

[Abb. 44] Schnittprozess 02

- 87 -


05.2_ Steinbruch Serie | Quarry Series

Die Besonderheit der maltesischen Steinbrüche ist die Art der Steinbearbeitung und die Fläche, die verbleibt, wenn die Berge aus verwertbarem Stein erschöpft sind. Malta und vor allem Gozo sind mit diesen Steinbrüchen übersät, von denen eine große Anzahl noch heute aktiv ist. Die Besonderheiten des Steins, der weich und leicht zu bearbeiten ist, ermöglicht eine besondere Arbeitsweise.

The peculiarity of the Maltese quarries is the type of stone processing and the area that remains when the mountains of recoverable stone are exhausted. Malta and especially Gozo are dotted with these quarries, a large number of which are still active today. The peculiarities of the stone, which is soft and easy to work, enable a special way of working.

Sie senken die Masse des Kalksteins Schicht für Schicht und verwandeln ihn in Blöcke mit verschiedenste Abmessungen. Die Bearbeitung ist in drei Sägeverfahren unterteilt. Die Sägen gleiten auf Schienen. Das Sägeblatt der ersten Säge dreht sich in vertikaler Richtung und schneidet die ebene Oberfläche des Steinbruchs in Stücke. Zuerst nur in Längsrichtung bis zu einer bestimmten Breite und dann wieder quer. Das Sägeblatt der zweiten Säge dreht sich in horizontaler Richtung, schneidet die untere Verbindungsstelle des Steins weg und erzeugt einen Block mit den gewünschten Abmessungen. Da diese Blöcke ziemlich robust und grob geschnitten sind, werden sie durch eine dritte Maschine geschickt. Dies führt den Block entlang eines Laufbandes durch ein System von drei Kreissägen, die für eine feine Oberfläche sorgen und somit gebrauchsfähig machen.

They lower the mass of the limestone layer by layer and turn it into blocks of various dimensions. The processing is divided into three sawing processes. The saws slide on rails. The saw blade of the first saw rotates vertically and cuts the flat surface of the quarry into pieces. First only in the longitudinal direction up to a certain width and then again across. The saw blade of the second saw rotates horizontally, cutting away the lower junction of the stone and creating a block with the desired dimensions. Since these blocks are pretty sturdy and roughly cut, they are sent through a third machine. This guides the block along a treadmill through a system of three circular saws, which ensure a fine surface and thus make it usable. [12]

[12]

- 88 -


[Abb. 45] Steinbruchszene 01

[Abb. 46] Steinbruchszene 02

[Abb. 47] Steinbruchszene 03

- 89 -


05.2_ Steinbruch Serie | Quarry Series

Der Globegirina Kalkstein, auch Franka genannt, ist ein außerordentlicher Baustein. Er hat eine gleichmäßige Textur, ist leicht zu verarbeiten und widerstandsfähig gegen Witterungseinflüsse.

The Globegirina limestone, also called Franka, is an extraordinary building block. It has a uniform texture, is easy to work with and resistant to the effects of the weather.

Die folgenden Grafiken zeigen wo sich auf den Inseln die Hauptsteinbrüche befinden. Weiters geben Luftbilder ein Gefühl in welchen Dimensionen Stein auf Malta und Gozo abgetragen wird.

The following graphics show where the main quarries are located on the islands. Furthermore, aerial photos give a feeling of the dimensions in which stone is being removed from Malta and Gozo.

- 90 -


Globigerina Limestone

Blue Clay D Lower Coraline Limestone

Upper Coraline Limestone

N

Md

D - Dwejra, San Lawrenz N - Naxxar S

S - Siggiewei Q - Qurendi

M Q

B - Birzebbuga M - Mqabba

B

Md - Mdina

1 : 45 000

0

1

5

15 km

[Abb. 48] Karte 05

- 91 -


05.2_ Steinbruch Serie | Quarry Series

D

San Lawrenz [Abb. 49.1] Verortung Steinbrüche

- 92 -


[Abb. 50.1] Orthofoto

1 : 10 000

0

500 m

100

- 93 -


05.2_ Steinbruch Serie | Quarry Series

N

Naxxar [Abb. 49.2] Verortung Steinbrüche

- 94 -


[Abb. 50.2] Orthofoto

1 : 10 000

0

500 m

100

- 95 -


05.2_ Steinbruch Serie | Quarry Series

S

Siggiwei [Abb. 49.3] Verortung Steinbrüche

- 96 -


[Abb. 50.3] Orthofoto

1 : 10 000

0

500 m

100

- 97 -


05.2_ Steinbruch Serie | Quarry Series

Q

Qrendi [Abb. 49.4] Verortung Steinbrüche

- 98 -


[Abb. 50.4] Orthofoto

1 : 10 000

0

500 m

100

- 99 -


05.2_ Steinbruch Serie | Quarry Series

B

Birzebbuga [Abb. 49.5] Verortung Steinbrüche

- 100 -


[Abb. 50.5] Orthofoto

1 : 10 000

0

500 m

100

- 101 -


05.2_ Steinbruch Serie | Quarry Series

M

Mqabba [Abb. 49.6] Verortung Steinbrüche

- 102 -


[Abb. 50.6] Orthofoto

1 : 10 000

0

500 m

100

- 103 -


05.2_ Steinbruch Serie | Quarry Series

Md

Mdina [Abb. 49.7] Verortung Steinbrüche

- 104 -


[Abb. 50.7] Orthofoto

1 : 10 000

0

500 m

100

- 105 -


05.3_ Schönheit des Steines | The Beauty of the Stone

- 106 -


Steinbrüche weisen eine besondere Atmosphäre auf. Die verbleibenden riesigen vertikalen Wände schaffen eine einzigartige Art und Weise Raum aufzuspannen. Die Kombination eines unregelmäßigen Schnittmusters und der Tektonik des Steines führt zu einer außergewöhnliche Haptik. Diese Beobachtungen führen zum Entschluss den Steinbruch und seine Besonderheiten als Methode zur Gestaltung des Platzes zu wählen.

Quarries have a special atmosphere. The remaining huge vertical walls create a unique way of creating space. The combination of an irregular cutting pattern and the tectonics of the stone leads to an extraordinary feel. These observations lead to the decision to choose the quarry and its peculiarities as a method for designing the square.

- 107 -




05_ Der Entwurf The Design

- 110 -


- 111 -


06.1_ Umweltanalyse | Environmental Analysis

GROUND TEMPERATURE | CENTRAL EUROPE

EARTH SURFACE

January

-2

July

-4

DEPTH BELOW SURFACE (M)

-6

-8

-10

-12

TEMPERATURE (°C)

2

4

6

8

10

[Abb. 52] Ground Temperature

- 112 -

12

14

16


GROUND TEMPERATURE | MALTA

25.05 23.08 22.54 21.29 20.03

Temperature °C

18.78

GroundTemperature at -4.0 Meters

17.52

GroundTemperature at -2.0 Meters

16.27 15.01

GroundTemperature at -0.5 Meters

13.76 12.50

Jan

Feb

Mar

Apr

May

Jun

Jul

Aug

Trotz der massiven Sonnenstrahlung heizt der Boden in einer Tiefe von vier Metern nicht mehr als 22°C auf. Angelehnt an die Scirocco-Raum-Analyse wird mit Hilfe der Grundtemperatur ein kühler unterirdischer Raum entworfen. Durch das Verhalten des Bodens entsteht bei einer gewissen Tiefe ein konstante Temperatur.

Sep

Okt

Nov

Dez

Despite the massive solar radiation, the ground does not heat up to more than 22 ° C at a depth of four meters. Based on the Scirocco room analysis, a cool underground room is designed with the help of the basic temperature. The behavior of the soil creates a constant temperature at a certain depth.

[Abb. 53.1] Ground Temperature

- 113 -


06.1_ Umweltanalyse | Environmental Analysis

N TRAMONTANA

WINDROSE | MALTA

25%

NN

W NN

E

20%

MAESTRALE

GRECALE

E

WN

EN

W

15%

10%

5%

W PONENTE

W

ES

WS

E

E LEVANTE

SCIROCCO

LIBECCIO SS

E

SS

W

Windspeed in m/s 0-2

4-6

8 - 10

2-4

6-8

> 11

MEZZOGIORNO S

[Abb. 53.2] Wind Rose

- 114 -


WINDPROFILE | MALTA

28 24 20 16

Height m

12 8 4 1

2

3

4

5

6

7

8

9

Windspeed m/s

Die Hauptwindrichtung aus West-Nord-West wirkt sich positiv auf die Aufenthaltsqualität auf dem Platz aus da. Aus dieser Richtung fließt der Wind durch die angrenzende Parkzeile, genannt „il Mall“ und wird so auf natürliche Weise gekühlt und auf den Platz geführt. Um diesen Effekt zu verstärken wird im diesem Bereich des Platzes die zusätzliche Vegetation platziert.

The main wind direction from west-north-west has a positive effect on the quality of stay. From this direction the wind flows through the adjacent park line, called “il Mall”, and is thus naturally cooled and guided onto the square. In order to reinforce this effect, the additional vegetation is placed in this area of the square.

[Abb. 53.3] Wind profile

- 115 -


06.1_ Umweltanalyse | Environmental Analysis

AMOUNTS OF RAINFALL | MALTA

125 mm

30 Days

100 mm

25 Days

75 mm

20 Days

50 mm

15 Days

25 mm

10 Days

0 mm

5 Days

J

F

M

A

M

J

J

A

S

O

N

D

AVARAGE RAINFALL mm/m2 89

61,3

40,9

22,5

6,6

3,2

0,4

7

40,0

14

11

9

6

3

1

0

1

4

89,7

80

112,3

DAYS WITH RAIN > 1 mm/m2

[Abb. 53.4] Rainfall

- 116 -

10

11

14


Die Niederschlagsmengen in den Wintermonaten sind recht beachtlich, wenn man diese mit den Sommermonaten vergleicht. Süßwasser ist auf einer Insel wie Malta ein wertvolles gut. Dadurch werden im Entwurf einige der ehemaligen unterirdischen Getreidesilos zu Grauwasserspeicher umfunktioniert. Damit kann die Wartung der umliegenden Vegetation gewährleistet werden.

The amount of rainfall in the winter months is quite considerable when compared to the summer months. Water is a precious resource on an island like Malta. As a result, some of the former underground grain silos will be converted into gray water storage tanks in the design. This can guarantee the watering of the surrounding vegetation.

- 117 -


06.1_ Umweltanalyse | Environmental Analysis

SUNPATH | MALTA

N

W

NN

340

350

10

NN

320

E

20

10

330

30 40

20 30

E

WN

50

EN

310

W

0

40 60

300

21 Jun solstice

50 290

21 May-Jul 70

60

21 Aprir-Aug

70 280

80 80

21 March-Sept

E

W

100

260

250

110

21 Feb-Oct

21 Jan-Nov 21 Dec solstice

ES

E

120

W

WS

240

130

230 140

220 210

SS

W

150 200

190

170

S

[Abb. 53.5] Sun Path

- 118 -

160

E

SS


Das Sonnenpfad-Diagramm zeigt das auf Malta in den heißen Sommermonaten die Sonne fast rechtwinklig zur Erdoberfläche steht. Durch die direkte Sonneneinstrahlung heizt der Platz auf und wird zu einer urbanen Hitzeinsel. In den milden, feuchten Wintermonaten fällt die Sonne jedoch flach auf den Platz. In dieser Zeit sehnt man sich nach Sonnenstrahlen. Um dieser Problematik entgegen zu wirken werden im Entwurf schattenspendende, sowie zur Sonne ausgerichtete Objekte auf den Platz positioniert. Eine Dachstruktur die mit wilden Wein bewachsen ist, sorgt auf natürliche Art für Beschattung im Sommer. Wenn das Laub im Herbst fällt wird die Dachstruktur offener und lässt die ersehnten Sonnenstrahlen auf den Platz wirken.

The sun path diagram shows that on Malta in the hot summer months the sun is almost at right angles to the earth’s surface. The square heats up due to direct sunlight and becomes an urban heatisland. In the mild, humid winter months, however, the sun falls flat on the square. During this time, one longs for sun rays. In order to counteract this problem, shady objects as well as objects facing the sun are positioned on the square in the design. A roof structure overgrown with wild vines naturally provides shade in summer. When the leaves fall in autumn, the roof structure becomes more open and lets the long-awaited rays of sunshine onto the square.

- 119 -


06.1_ Umweltanalyse | Environmental Analysis

7

6

2 1 5

1

1

3 1

4

1 2 3

Vegetation | Verdure Parkplatz, Bühne | Parking, Stage Kirche | Church

6

4 5 6 7

[Abb. 51] Standort Analyse

- 120 -

Sonnenpfad | Sunpath Hauptwindrichtung | Main Wind Direction Hafen | Harbor Tor zu Valletta | Gateway to Valletta


Ein großer Teil der Gestaltungsstrategie bestand darin, ein passendes Programm für den Platz zu entwickeln. Der bestehende Grünstreifen an der Nordwestseite des Platzes, „il Mall“ genannt, soll auf dem Platz erweitert werden. Da die Hauptwindrichtung aus West-NordWest weht, wird der Hauptanteil des Windes durch die Vegetation gekühlt und auf den Platz geführt.

A large part of the design strategy was developing a suitable program for the square. The existing green strip on the northwest side of the square, called “il Mall”, is to be expanded on the square. Since the main wind direction blows from westnorth-west, the main part of the wind is cooled by the vegetation and directed onto the square.

Im nordöstlichen Teil des Platzes wird eine große Fläche als Parkplatz genutzt. Dieser Bereich dient auch als Ort für eine temporäre Bühnen. Dieser Bereich wird dem Platz nun als Aufenthaltsfläche zurückgegeben. Durch die großflächige Anhäufung des gewonnenen Materials entsteht eine reliefartige Landschaftsgestaltung. Diese weist neben der Möglichkeit des Sitzens und Betretens auch die Funktion einer Barriere gegen den angrenzenden Verkehr auf.

In the north-eastern part of the square, a large area is used as a parking area. This area also serves as a place for a temporary stages. This area is now given back to the square as additional area to stay and rest. The extensive accumulation of the extracted material creates a relief-like landscape design. In addition to the possibility of sitting and stepping on, this also functions as a barrier against adjacent traffic.

Der zentrale Bereich der Platzgestaltung weist eine massive, dreidimensionale Materialverdrängung auf. Hier befindet sich eine Erschließungsschnecke die im oberirdischen Bereich als Verteiler bzw. Versammlungsort dient und die Besucher in die unterirdischen Räumlichkeiten führt. Diese Räumlichkeiten bieten nicht nur Schutz vor der Hitze in einer kühlen und entschleunigten Atmosphäre, sondern beherbergen auch die Historie des Platzes in Form der durchdrungenen und freigelegten „ilFosa“. Somit werden die vernakularen Maßnahmen vom sechzehnten Jahrhundert erlebbar gemacht.

The central area of the square design shows a massive, three-dimensional displacement of material. Here there is an access screw that serves as a distributor or meeting place in the above-ground area and leads the visitors into the underground rooms. These rooms not only offer protection from the heat in a cool and decelerated atmosphere, but also accommodate the history of the square in the form of the penetrated and exposed “ilFosa”. Thus, the vernacular measures of the sixteenth century can be experienced.

Der St.Publius Kirche vorgesetzt, hält sich die Platzgestaltung etwas reduzierter. Eine Freifläche die als neutraler Versammlungsort dient, löst sich reliefartig Richtung Erschließung auf und wird immer reichhaltiger an Sitzmöglichkeiten, Vegetation und Wasserkörpern.

In front of the St.Publius Church, the design of the square is somewhat reduced. An open space that serves as a neutral meeting place dissolves in a relieflike manner towards the development and becomes more and more rich in seating, vegetation and bodies of water.

- 121 -


06.2_ Entwurfsmethode | Design Method

Aufbauen und Aushölen ... Die Dialektik zwischen diesen beiden Prozessen der Gestaltung und ihre Verschmelzung in eine weitere Dimension freier plastischer Gebilde und des Raumes war immer schon die Grundlage für das Schaffen von Architektur. Das tektonische Aufhäufen zum Himmel hin, das sich den Regeln der Schwerkraft fügen muß, und das a-tektonische Aushöhlen, Ausgraben, das sich frei in alle Richtungen - wie der Fisch im Wasser - ausbreiten kann, bedingt und erlaubt ganz unterschiedliche Entwicklungen von Raum. Die Figur im Steinblock aus Carrara zu erahnen und herauszulösen oder das Zusammenfügen von Elementen zu einer Gestalt eröffnet der Kreaktivität grundsätzlich verschiedene Möglichkeiten der Definition - auch von Architektur - nicht zuletzt als Symbiose dieser beiden. Der frühe Mensch suchte Schutz indem er sich eingrub in die Erde oder eine Höhle fand. Er schützte sich indem er Äste zu einer Umhausung baute und versuchte sich auszudrücken indem er einen (rituellen) Steinhaufen errichtete, oder den Turm zu Babel.[14] -Auszug aus: Text Aufbauen und Aushölen Hans Hollein, Aprill 2003

Quelle: http://www.hollein.com/ger/Schriften/ Texte/Aufbauen-und-aushoehlen, 08.03.2021, 17:00

- 122 -


Digging - Piling up - Forming ... The dialectic between these two processes of design and their blending into a further dimension of sculptural objects in space has been fundamental in the creation of architecture. Tectonic building-up towards the sky, obliging to the rules of gravity and a-tectonic excavation developing freely in all directions - like a fish in the water - allow and generate very different developments of space in space. To sense the figure inside the block of Carrara-marble and liberate it or to assemble elements into such a figure opens up very different creative options of sculptural definition - as well as architectural ones - not least also as a symbiosis of both. Early human beings sought shelter by digging a depression into earth or by finding a cave. They protected themselves by an enclosure of twigs - the first manmade construction. Man expressed himself by erecting a (ritual) pole, a pile of rocks - or the Babylonian Tower.[14] -Excerpt from: Text Digging -Piling up - Forming Hans Hollein, Aprill 2003

- 123 -


06.2_ Entwurfsmethode | Design Method

- 124 -


Will man die Steinbruch-Methode an den unterirdischen Getreidesilos anwenden, wird klar, dass einige Schnittoperationen nicht möglich sind. Einerseits sind nur geradlinige Schnitte möglich, die sich vertikal abtreppen. Andererseits kann der unterste Bereich keine breitere Öffnung als die darüberliegende aufweisen. Dies würde die Methode des Schnittes verlassen und in den Schürf-Prozess übergehen. Der Bestand, mit seinen Besonderheiten, weist den Prozess des Schürfens durch die Aushölung der Getreidesilos auf. Diese Methode der Materialverdrängung kommt bei den kreisrunden Momenten im Entwurf zum Einsatz. Die im Entwurf auftretende Momente, wie die in der Grafik rot schraffierten Bereiche, werden anhand eines konstruktionsbedingten Materialwechsels gelöst.

If you want to use the quarry method on the underground grain silos, it becomes clear that some cutting operations are not possible. On the one hand, only straight cuts are possible that descend vertically. On the other hand, the lowest area cannot have a wider opening than the one above it. This would leave the method of cutting and move on to the digging process. The stand, with its special features, shows the process of digging through the excavation of the grain silos. This method of material displacement is used for the circular moments in the design. The moments occurring in the design, such as the areas hatched in red in the graphic, are solved by means of a construction-related change of material.

- 125 -


06.2_ Entwurfsmethode | Design Method

... Die Wahl des Materials für ein Gebäude liegt letztlich in den Händen des Architekten, denn es besteht kein solcher Kausalzusammenhang zwischen Idee und Material wie zwischen Idee und Ordnung. Wichtig ist jedoch, dass sich die vom Architekten getroffene Materialauswahl trotzdem von der Gebäudeidee ableitet! Man könnte die Wahl des vorherrschenden Materials für ein Gebäude mit der Entscheidung für eine Sprache vergleichen, in der eine Geschichte erzählt oder ein Text geschrieben wird. … Der Architekt ist frei in der Wahl seiner Sprache, aber er muss eine Materialentscheidung treffen - dieses Material bildet dann die Basis für die formalen Qualitäten des Gebäudes. Eine Idee muss nicht in jedem Fall mit nur einem Material umgesetzt werden. … Die Auswahl ist jedoch beschränkt: Der Architekt muss jenes Material wählen, das es dem Gebäude ermöglicht, seine Idee zu transportieren.[15] -Auszug aus: Nicht-Referenzielle Architektur Valerio Olgiati, Markus Breitschmid

- 126 -


... The choice of material for a building is ultimately in the hands of the architect, because there is no such causal relationship between idea and material as there is between idea and order. However, it is important that the material selection made by the architect is still derived from the building idea! Choosing the predominant material for a building could be compared to choosing a language in which to tell a story or write a text. ... The architect is free to choose his language, but he has to make a material decision - this material then forms the basis for the formal qualities of the building. An idea does not always have to be implemented with just one material. ... The choice is limited, however: the architect has to choose the material that enables the building to convey his idea. [15] -Excerpt from: Non-Referential Architecture Valerio Olgiati, Markus Breitschmid

- 127 -


06.2_ Entwurfsmethode | Design Method

Je nach abgetragener Höhe des Steinvolumens erscheint der Durchmesser von den Getreidespeichern in verschieden Durchmessern. Je nach Durchmesser können diese Speicher mit neuen Funktionen bestückt werden. Dies umfassen Wasspeicherung, Vegaetation, Belichtung, bis hin zur Skulptur. Eine Variants aus groben Eingriff und Bestand erhalten ist somit die gewählte Methode um den Platz neu zu bespielen.

+5.00

Depending on the height of the stone volume removed, the diameter of the granaries appears in different diameters. Depending on the diameter, these storage tanks can be equipped with new functions. These include water storage, vegetation, exposure, and even sculpture. A variant from rough intervention and existing stock is therefore the chosen method to replay the course.

0.00 Säule

-5.00

-5.00 Tank

-7.50 Pflanzen

Brunnen

-7.50 Licht

- 128 -

Skulptur


Anhand der Verortung von den Bestands-Silos und der Einteilung des PLatzes nach Zonen wird die Funktionszuteilung entschieden. Die verschiedenen Funktionen werden mit der durchgehenden Steinbruchmethode über den ganzen Platz verbunden.

The allocation of functions is decided on the basis of the location of the existing silos and the division of the space into zones. The various functions are combined with the continuous quarry method across the entire square.

-7.50 Licht

-7.50 Licht

-5.00 Brunnen

-7.50 Skulptur

-5.00 Pflanzen

+5.00 Säule

-5.00 Brunnen

- 129 -


06.3_ Modelle | Physical Models

Die Bruchserie soll zur Weiterentwicklung der Platzaufteilung dienen. Mehrere Scheiben werden in Gips gegossen. Diese werden an den relevanten Achsen, welche am Platz auftreten, gebrochen. Die Positionen der unterirdischen Getreidesilos wurde mit Schrauben ausgespart. Somit sind die Scheiben perforiert. Erhofft wird, das die Brüche auf die Aussparungen reagieren und Interessante Muster bzw. Scherben entstehen. Diese werden als Zonen gelesen. Weiters werden die Scherben in ihrer Höhenposition neu angeordnet um verschiedene Abterrassierungen des Platzes zu testen.

The series of breaks should serve to further develop the division of space. Several slices are cast in plaster of gipsum. These are broken on the relevant axes that occur in the field. The positions of the underground grain silos were left out with screws. Thus the plates are perforated. It is hoped that the breaks will react to the recesses and that interesting patterns or shards will arise. These are read as zones. Furthermore, the shards are rearranged in their height position in order to test different terracing of the place.

- 130 -


- 131 -


06.3_ Modelle | Physical Models

- 132 -


Die vorgefundenen unterirdischen Getreidesilos werden mit einer gedachten Kapsel konserviert. Somit wird die innen liegende Gestalt des Bestandes beibehalten. Die neu aussenliegende Form wird gestaltet. Je nach Schnitt kann man den Volumen verschieden Funktionen zuordnen. Hier entstehen interessante gefäßartige Volumen die digital weiterentwickelt und dann als Funtion auf den Platz verteilt werden. Diese runden Formen sollen eine formale Auflockerung zum orthogonalen Raster des Steinbruchs darstellen.

Die vorgefundenen unterirdischen Getreidesilos Werden Mit Einer gedachten Kapsel konserviert. Somit wird die innenliegende Gestalt des Bestandes beibehalten. Die neu aussenliegende Form wird gestaltet. Je nach Schnitt kann man den Volumen diversen Funktionen zuordnen. Hier werden interessante gefäßigte Volumen die digitalen Rechte und dann als Funtion auf den Platz gegeben werden. This runden Formen sollen eine formale Auflockerung zum orthogonalen Raster des Steinbruchs darstellen.

- 133 -


06.3_ Modelle | Physical Models

- 134 -


Anhand der Aufschichtung von dünnen SchaumststoffPlatten kann der Platz an den Verschieden Zonen nach unten geöffnet werden. Diese Öffnung nach unten beruht auf der Steinbruch-Analogie. Durch Subtraktion entsteht neuer Raum. Das Verdrängte Material wird zur Neugestaltung des Platzes verwendet. Mehrere Schnittarten wurden getestet und anschließend nach ihren Qualitäten verglichen. Die aus der Schnitt-Modell-Serie entstanden Objekte werden eingefügt und ergänzen die orthogonale Auflösung des bestehenden Steinvolumens mit einer kreisrunden Formensprache. Der finale Ansatz ist somit ein orthogonales Raster das die einzelnen Elemente, die in Kreisform auftreten, einfasst.

With the help of the stacking of thin foam sheets, the space in the various zones can be opened downwards. This downward opening is based on the quarry analogy. Subtraction creates new space. The displaced material is used to redesign the square. Several types of cuts were tested and then compared according to their quality. The objects created from the sectional model series are inserted and complement the orthogonal resolution of the existing stone volume with a circular design language. The final approach is thus an orthogonal grid that encloses the individual elements that appear in a circle.

- 135 -


06.3_ Modelle | Physical Models

- 136 -


- 137 -


06.3_ Modelle | Physical Models

sc I

+-0,00

sc I.I

+-0,00

sc II

+-0,00

sc II.I

+-0,00

sc III

+-0,00

sc III.I

+-0,00

- 138 -


sc i

+-0,00

sc I.I

+-0,00

sc II

+-0,00

sc II.I

+-0,00

sc III

+-0,00

sc III.I

+-0,00

Eine Auswahl von Modellen wurde durch Hilfe von einem Laserscanner und Fotometrie digitalisiert. Dieser Schritt diente zur Kombination von den gelungensten Modellen und zur Weiterentwicklung der ganzheitlichen Platzgestaltung. Das Ergebnis der Scans lieferte mehrere Punktwolken. Durch die vielschichtige Lesbarkeit der Punktwolke ist es möglich verschiedenste Qualitäten als solche festzuhalten und zu verorten. Durch die Möglichkeit Punktwolken aus dem Modellbau in die Umgebungs-Punktwolke maßstäblich einzupassen, konnten Größen und Dimension besser eingeschätzt und editiert werden. Dargestellt werden die aussagekräftigsten Kombinationen in Längs- und Breitansicht. Lesbar sind sie jedoch vielschichtiger.

A selection of models was digitized using a laser scanner and photometry. This step served to combine the most successful models and to further develop the holistic space design. The result of the scans provided several point clouds. The multi-layered legibility of the point cloud makes it possible to record and locate a wide variety of qualities as such. Due to the possibility of scaling point clouds from the model construction to fit into the surrounding point cloud, sizes and dimensions could be better assessed and edited. The most meaningful combinations are shown in length and width view. However, they are more complex to read.

- 139 -


06.3_ Modelle | Physical Models

- 140 -


Am Platz-Programm-Modell wurden die Erkenntnisse des vorigen Modellbaus angewandt. Neue Funktionen werden zu kleineren Kreisformen und anhand der exakten Lage der bestehenden unterirdischen Getreidesilos verortet. Je nach Größe des Durchmessers verhält sich die Tiefe des einzelnen Objekts. Flächige Scheiben verorten die reliefartige Subtraktion vom Bestands-Stein-Volumen. Diese geben auch Auskunft über die Position einer möglichen Überdachung. Je nach Übereinander-Schichtung verhält sich die zu erreichende Tiefe am Platz. Gitterflächen verorten den Bereich des unterirdischen Raumes. Diese weisen kreisförmige Aussparungen auf, die als Platzhalter für die Erschließung und die freizulegenden „il Fosa“ zu lesen sind.

The findings of the previous model building were applied to the course-program model. New functions are assigned to smaller circular shapes and based on the exact location of the existing underground grain silos. The depth of the individual object depends on the size of the diameter. Flat disks locate the relief-like subtraction from the existing stone volume. The depth to be achieved depends on the layering on top of each other. Lattice surfaces locate the area of the underground space. These have circular recesses, which are to be read as placeholders for the development and the “il Fosa” to be uncovered.

- 141 -


06.3_ Modelle | Physical Models

- 142 -


- 143 -


06.4_ Zeichnungen | Drawings

3 3

3 4

2

1

5

6 7

3

- Site Map M 1 750 1

5

15

50

- 144 -

1


Bestand Vegetation | Existing Vegetation

1

Ergänzende Vegetation | Additvie Vegetation

2

Öffentliche Objekte | Public Objects

3

Wasserkörper | Water Bodies

4

Zugang Unterirdischer Raum| Access Underground Space

5

Dachstruktur | Roof Structure

6

Grauwasserspeicher | Gray Water Storage

7

Freigelegte Getreidespeicher | Excavated Grain Silos

8

Dachlandschaft | Roofscape

9

Ablagerungsbereich | Deposition Area

10

2

7

10

8

1 9

1


06.4_ Zeichnungen | Drawings

2

2 2 3 3

4 2

3

6

2 5

- Plan 0,00 1

5

15

M 1 500

- 146 -

1 50


Bestand Vegetation | Existing Vegetation

1

Grauwasserspeicher | Gray Water Storage

6

Öffentliche Objekte | Public Objects

2

Freigelegte Getreidespeicher | Excavated Grain Silos

7

Wasserkörper | Water Bodies

3

Dachlandschaft | Roofscape

8

Zugang Unterirdischer Raum| Access Underground Space

4

Ablagerungsbereich | Deposition Area

9

Dachstützen | Roof Supports

5

Beleuchtung | Lantern

10

6

4

7

9 8

1

- 147 -


06.4_ Zeichnungen | Drawings

1

1

4

2

3

10

- Plan -3,00 1

5

15

M 1 500

- 148 -

50


7 9

4

6

8

8

2

9

7 5

Getreidesilos | Grain Silos

1

Freigelegte Getreidespeicher | Excavated Grain Silos

6

Lichtöffnungen | Light openingv

2

Wasserbecken | Pools

7

Wasserkörper | Water Bodies

3

Unterirdischer Raum | Subterranean Space

8

Zugang Unterirdischer Raum| Access Underground Space

4

Durchdrungene Getreidespeicher | Sliced Granaries

9

Blockboden | Brick Floor

5

Vorplatz Erschließung | Forecourt Circulation

10

- 149 -


06.4_ Zeichnungen | Drawings

1

4

2

- Plan -7,00 1

5

15

M 1 500

- 150 -

50


2

7

6

4

6

8

3

7 5 8

Getreidesilos | Grain Silos

1

Blockboden | Brick Floor

5

Korridor | Passage

2

Freigelegte Getreidespeicher | Excavated Grain Silos

6

Durchdrungene Getreidespeicher | Sliced Granaries

3

Wasserbecken | Pools

7

Zugang Unterirdischer Raum| Access Underground Space

4

Ablagerungsbereich | Deposition Area

8

- 151 -


06.4_ Zeichnungen | Drawings

1 5 4

2

3 2

9

8

- 152 -

7


Zugang Unterirdischer Raum| Access Underground Space

1

Dachstruktur | Roof Structure

5

Freigelegte Getreidespeicher | Excavated Grain Silos

2

Beleuchtung | Lantern

6

Dachlandschaft | Roofscape

3

Durchdrungene Getreidespeicher | Sliced Granaries

7

Öffentliche Objekte | Public Objects

4

Bestehende Vegetation | Existing Vegetation

8

6

4

8

Section B - B M 1 250 1

10

30

- 153 -


06.4_ Zeichnungen | Drawings

6 3

9

- 154 -

2


Section A - A M 1 250 1

10

30

5

2

10

- 155 -

7


4

1

- 156 -


Zugang Unterirdischer Raum| Access Underground Space

1

Ablagerungsbereich | Deposition Area

6

Freigelegte Getreidespeicher | Excavated Grain Silos

2

Durchdrungene Getreidespeicher | Sliced Granaries

7

Dachlandschaft | Roofscape

3

Ergänzende Vegetation | Additive Vegetation

8

Öffentliche Objekte | Public Objects

4

Wasserbecken | Pools

9

Dachstruktur | Roof Structure

5

Steinbruch Haptik | Quarry Texture

10

8

- 157 -


06.4_ Zeichnungen | Drawings

6

7

3 8

2 5

4 1

Detail il Fosa M 1 100 0,1

1

5

- 158 -


1 2 3 4 5 6 7 8 9

Kalkstein | Limestone Freigelegtes Getriedesilo | Excaveted Grainsilo Ergänzender Aufbau | Supplementary structure Blockboden | Block Flooring Steinbruchtextur | Quarry-Texture Sonneneinstrahlung | Soloar radiation Entlüftung | Venting Dachlandschaft | Roof Landscape Verankerung | Anchoring

8 9

The detailed drawing shows the attempt to transfer the function of the Scirocco method into the design. The existing grain silo is exposed with a varying wall thickness and thus experiences an outside structure. With the displaced material, the exposed silo is also built up in order to protrude over the adjacent roof landscape. The completion of the construction follows the sun path to be heated by the sun on the south side. The angled finish prevents direct sunlight from shining into the volume, but diffuse stray light can provide exposure in the volume. By heating up the thermal mass, a warm air package is created in the inner upper part, which ensures a natural suction effect. This gently ventilates the underground space. The air masses flow over a moist floor. The floor covering consists of canted limestone blocks with moisture-retaining joint material that is obtained from the remaining quarry material. The roof landscape consists of a steel girder grating with four ring supports in the field, which are supported by the exposed silos. The stone blocks obtained are used as a surface that can be walked on and alternate in places with glass blocks that provide lighting in the underground space.

5

1

4

Detail Quarry M 1 100 0,1

1

In der Detailzeichnung erkennt man den Versuch die Funktion der Scirocco-Methode in den Entwurf zu übertragen. Das bestehende Getreidesilo wird mit einer variierenden Wandstärke freigelegt und erfahrt dadurch eine Aussengestallt. Mit den verdrängten Material wird das freigelegte Silo in die Höhe zusätzlich aufgebaut um über die anliegende Dachlandschaft zu ragen. Der Abschluss des Aufbaus folgt dem Sonnenpfad um auf der Südseite von der Sonne aufgeheizt zu werden. Der schräge Abschluss hindert das direkte Sonnenlicht in das Volumen zu scheinen jedoch kann diffuses Streulicht für Belichtung im Volumen sorgen. Durch dass Aufheizen der Thermischen Masse entsteht im inneren obern Teils ein Warmluft-Paket das für einen natürlichen Sogeffekt sorgt. Dadurch wird der unterirdischen Raum auf sanfte Weise gelüftet. Die Luftmassen strömen über einen feucht gehaltenen Boden. Der Bodenbelag besteht aus aufgekanteten Kalkstein-Blöcken mit feuchtigkeitsspeicherndem Fugenmaterial das aus dem überbleibenden Bruchmaterial gewonnen wird. Die Dachlandschaft besteht aus einem Stahl-Trägerrost das im Feld vier Ringauflager aufweist die von den freigelegten Silos gestützt werden. Als begehbare Oberfläche werden die gewonnen Steinblöcke eingesetzt und wechseln sich partiell mit Glas-Blöcken, die für Belichtung im unterirdischen Raum sorgen, ab.

5

- 159 -


06.4_ Zeichnungen | Drawings

Cooling Method - Scirocco -

5

3 6

2 1

1

Grund | Ground

2

Quanant, Feuchter Boden | Quanant, Moist Flooring

3

Thermale Masse | Thermal Mass

4

Aufsteigende Warmluft | Rising warm air

5

Sonneneinstrahlung | Solar Radiation

6

Belüftungsöffnung | Ventilation opening

- 160 -

4


Cooling Method - Final Design -

5 6 6

3 4

2

1

- 161 -


06.5_ Bereiche | Areas

4

1

Vegetation | Verdure

2

Beleuchtung | Lantern

3

Platzobjekt | SpaceObject

4

Gehsteig | Sidewalk

5

Brunnen | Fountain

6

Wasserkörper | Waterbodys

7

Grauwasserspeicher | Gray water storage

1

3

2

7

1 2 3 4 5 6 7

Vegetation | Verdure Beleuchtung | Lantern Platzobjekt | Public Object Gehsteig | Sidewalk Brunnen | Fountain Wasserkörper | Waterbodys Grauwasserspeicher | Gray Water Storage

5

- 162 -

6


Betreten wir den Platz an der Nord-Westlichen Seite, finden wir ein Objekt für Sonnenanbeter vor. Eine gefäßartige Schale ist mit ihrer Öffnung gegen Süden ausgerichtet um das volle Potential der Sonne einzufangen. Für leichte Beschattung sorgen umliegende Bäume und schnelle Abkühlung holt man sich am Wasserband.

If we enter the square on the north-west side, we find an object for sun worshipers. A vessel-like bowl is oriented with its opening to the south in order to capture the full potential of the sun. Surrounding trees provide light shade and you can cool off quickly on the water belt.

- 163 -


06.5_ Bereiche | Areas

Von der St. Publius Kirche aus Richtung Nordwesten wird die reduzierte Platzgestaltung immer reichhaltiger. Wasserbänder, Vegetation und Sitzmöglichkeiten führen zum Zentrum des Platzes. Ein schattenspendendes Objekt, das mit der Öffnung nach Norden gerichtet ist, sorgt für einen angenehmen Aufenthalt am Platz.

From the St. Publius Church towards the north-west, the reduced design of the square becomes more and more rich. Water bands, vegetation and seating lead to the center of the square. A shady object with the opening facing north ensures a pleasant stay on the square.

- 164 -


1

2

3

7

1

5 6 4

Vegetation | Verdure Beleuchtung | Lantern Platzobjekt | Public Object Dachstruktur | Roof Structure Dachbewuchs | Roof Vegetation Wasserkörper | Waterbodys Blochboden | Blockflooring

- 165 -

1 2 3 4 5 6 7


06.5_ Bereiche | Areas

Vegetation | Verdure

1

6

Wasserkörper | Waterbodys

Beleuchtung | Lantern

2

7

Erschließungsschneke | Access screw

Platzobjekt | SpaceObject

3

8

Steinbruchtextur | Quarry-Texture

Dachstruktur | Roofstructure

4

9

Besand | Existing Fosa

Dachbewuchs | Roof vegetation

5

10

Blockboden | Blockflooring

2 3

4 5

6

1 2 3 4 5 6 7 8 9

Vegetation | Verdure 7 Beleuchtung | Lantern Platzobjekt | Public Object Dachstruktur | Roff Structure Dachbewuchs | Roof Vegetation Wasserkörper | Waterbodys Erschließungsschneke | Acces screw Steinbruchtextur | Quarry-Texture Getreidespeicher | Grainsilo

10

8 9

- 166 -

1


Das Zentrum des Platzes bildet eine kreisförmige Erschließung die von einer mit wilden Wein bewachsenen Dachstruktur umgeben ist. Dieser Bereich dient als Versammlungsort und Verteiler in die unterirdischen Räume. In den unterirdischen Bereich des Platzes gelangt man entweder über eine Rampe oder eine großzügige Treppe. Unten angekommen führt ein Korridor durch den geschnittenen Bestand. Die Methode des Steinbruchs kann man an der Beschaffenheit der Oberflächen ablesen.

The center of the square forms a circular development which is surrounded by a roof structure overgrown with wild vines. This area serves as a meeting place and distributor in the underground rooms. The underground area of the square can be reached either via a ramp or a spacious staircase. Once at the bottom, a corridor leads through the cut stock. The method of the quarry can be seen from the texture of the surfaces.

- 167 -


06.5_ Bereiche | Areas

Die freigelegten Getreidesilos können nun durchwandert und betrachtet werden. Durch das Öffnen des Platzes ist es nun möglich die vernakularen Maßnahmen des 16.Jahrhunderts zu erleben. Eine begehbare Dachlandschaft sorgt für die Beschattung des tiefer gelegenen Bereichs. Durch die neue Funktion der freigelegten „il Fosa“ findet man hier ein angenehmes Klima auf und kann in ruhiger Atmosphäre verweilen.

The exposed grain silos can now be wandered through and viewed. By opening up the square, it is now possible to experience the vernacular measures of the 16th century. A roof landscape that can be walked on provides shade for the lower-lying area. Thanks to the new function of the exposed “il Fosa”, you will find a pleasant climate here and you can linger in a quiet atmosphere.

- 168 -


Beleuchtung | Lantern

2

Dachlandschaft | Roof landscapev

3

Steinbruchtextur | Quarry-Texture

4

Freigelegter Besand | Exposed Fosa

5

Blockboden | Blockflooring

6

1 2 9 3

4

1

5

6

Vegetation | Verdure Beleuchtung | Lantern Dachlandschaft | Roof Landscape Steinbruchhaptik | Quarry Texture Freigelegter Bestand | Exposed Fosa Blochboden | Blockflooring

- 169 -

1 2 3 4 5 6


06.6_ Schattenstudie | Shadow Study

- 170 -


Um nachzuvollziehen wie der Entwurf den Platz verbessert hat wurde eine Schattenstudie durchgeführt. Diese zeigt im direkten Vergleich den Bestand und den Entwurf im Kontext der zwei Maxime. Die Sonnenstände am längsten und kürzesten Tag des Jahres, den 21. Juni und den 21. Dezember.

To understand how the design has improved the space, a shadow study was carried out. This shows in direct comparison the existing structure and the design in the context of the two maxims. The positions of the sun on the longest and shortest day of the year, June 21st and December 21st.

- 171 -


06.6_ Schattenstudie | Shadow Study

June 21st

10:00

after Sunrise | 05:45

- 172 -


true noon | 13:03

befor sunset | 20:21

- 173 -


06.6_ Schattenstudie | Shadow Study

December 21st

after Sunrise | 07:09

10:00

- 174 -


12:00 | true noon

bevor sunset | 16:52

- 175 -


06.7_ Schaubilder | Renderings

- 176 -


- 177 -


- 178 -


- 179 -


- 180 -


- 181 -


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06.8_ Modellfotos | Model Photos

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07_ Anhang Appendix

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07.1_ Bildnachweis | Picture Credit

[Abb. 1]

Hörl, Andreas Karte 01 Klimzonen (Bildinformation: Form follows Energy, Brian Cody) [Abb. 2] Hörl, Andreas Karte 02 Verortung Bagdir (Bildinformation: Form follows Energy, Brian Cody) [Abb. 3] Bagdir Mansour Kiaei Quelle: https://unsplash.com/photos/4q62fqN1Ngc Abrufdatum: 16.03.2020 [Abb. 4] Hörl, Andreas Funktions-Diagramm 01 - Bagdir (Bildinformation: Buildings without Architects, a global guide to everyday architecture, Autor: John May, Anthony Reid) [Abb. 5] Hörl, Andreas Karte 03 Verortung Yackchal (Bildinformation: Form follows Energy, Brian Cody) [Abb. 6] Yackchal Quelle: https://www.tishineh.com/tour/Pictures/Item/1818/21663.jpg Abrufdatum: 3.12.2019 [Abb. 7] Hörl, Andreas Funktions-Diagramm 02 - Yackchal Bildinformationen: Quelle: http://www.solaripedia.com/13/407/6394/ice_house_entrance_in_abarqu_iran.html [Abb. 8] Hörl, Andreas Karte 04 Verortung Scirocco (Bildinformation: Form follows Energy, Brian Cody) [Abb. 9] Camera-dello-scirocco-di-Villa-Naselli Quelle: https://www.lasiciliainrete.it/wordpress/wp-content/uploads/2021/01/Camera-dello-scirocco-di-Villa-Naselli.jpg Abrufdatum 21.01.2020 [Abb. 10] Hörl, Andreas Funktions-Diagramm 03 - Scirocco Bildinformationen: https://issuu.com/dida-unifi/docs/versus_fup_google; 30.09.2019 Abrufdatum: 30.09.2019 [Abb. 11] Hörl, Andreas Physikalische Prinzipien [Abb. 12] Hörl, Andreas Tabelle zur Ermittlung der Aufkommen von Hitzewellen Bildinformation: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2212095518302700?via%3Dihub [Abb. 13] Hörl, Andreas Karte zur Ermittlung der Aufkommen von Hitzewellen Bildinformation: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2212095518302700?via%3Dihub [Abb.14-17]Hörl, Andreas Tabelle 01-04 Bildinformationen: https://cgranell.shinyapps.io/metroheat/ Abrufdatum: 09.12.2019 [Abb. 18] Hörl, Andreas Schwarzplan Valletta und Floriana Bildinformation: https://www.openstreetmap.org/relation/365307#map=14/35.8964/14.5087 [Abb. 19] Hörl, Andreas Verortung Bauplatz Bildinformation: https://www.openstreetmap.org/relation/365307#map=14/35.8964/14.5087 [Abb. 20] Hörl, Andreas Schnitt durch Floriana NNW - SSE Bildinformation: http://www.um.edu.mt/projects/cloudisle/DATA1/cloudisleII/webpublish/18_Floriana.html Abrufdatum: 10.12.2019 [Abb. 21] Hörl, Andreas Punktwolke Perspektive Bildinformation: http://www.um.edu.mt/projects/cloudisle/DATA1/cloudisleII/webpublish/18_Floriana.html Abrufdatum: 10.12.2019 [Abb. 22] Hörl, Andreas Punktwolke Perspektive Bildinformation: http://www.um.edu.mt/projects/cloudisle/DATA1/cloudisleII/webpublish/18_Floriana.html Abrufdatum: 10.12.2019 [Abb. 23] Orthofot Quelle: Google Earth Pro Abrufdatum: 20.12.2019 [Abb. 24] Perspektive Quelle: Google Earth Pro Abrufdatum: 20.12.2019 * Die Rechte aller Darstellungen ohne Verweis sind dem Autor Andreas Hörl vorbehalten.

- 202 -


[Abb. 25]

Perspektive Quelle: Google Earth Pro Abrufdatum: 20.12.2019 [Abb. 26] Hörl, Andreas Plangrafik mit Umgebung Bildinformation: https://www.openstreetmap.org/relation/365307#map=14/35.8964/14.5087 [Abb. 27-30] Hörl, Andreas Verschieden Szenarien auf dem Platz Bildinformation: http://www.um.edu.mt/projects/cloudisle/DATA1/cloudisleII/webpublish/18_Floriana.html [Abb. 31] Altertümliche Bilder Quelle: https://www.researchgate.net/publication/291160574_Il-Fosos_Underground_grain_storage_in_the_Maltese_islands [Abb. 32] Hörl, Andreas Karte 04 - Verortung von unterirdischen Getreidesilos Bildinformation: Valls Ayuso, A.; García García, F.; Ramírez Blanco, MJ.; Benlloch Marco, J. (2015). Understanding subterranean grain storage heritage in the Mediterranean region: The Valencian silos (Spain). Tunnelling and Underground Space Technology. 50:178-188. doi:10.1016/j. tust.2015.07.003. - 18.11.2019 - http://hdl.handle.net/10251/58504 [Abb. 33-41]Hörl, Andreas Morpholgien von unterirdischen Getreidesilos Bildinformation: Valls Ayuso, A.; García García, F.; Ramírez Blanco, MJ.; Benlloch Marco, J. (2015). Understanding subterranean grain storage heritage in the Mediterranean region: The Valencian silos (Spain). Tunnelling and Underground Space Technology. 50:178-188. doi:10.1016/j. tust.2015.07.003. - 18.11.2019 - http://hdl.handle.net/10251/58504 [Abb. 42] Steinbrucharbeiter Quelle: https://assets.tvm.com.mt/en/wp-content/uploads/sites/2/2019/01/GEBLA-_1.jpg [Abb. 43] Schnittprozess 01 Quelle: https://i.pinimg.com/236x/ec/c2/99/ecc299e18d2fc23f0914a96d43862306--limestone-quarry-malta.jpg [Abb. 44] Schnittprozess 02 Quelle: http://www.adi-associates.com/wp-content/uploads/2013/07/SG7_Sept2009-012-700x306.jpg [Abb. 45] Steinbruchszene 01 Quelle: https://www.wanderndeluxe.de/wp-content/uploads/Malta-und-Gozo-aus-Kalkstein-erbaut-Steinbruch-auf-Gozo.jpg [Abb. 46] Steinbruchszene 02 Quelle: http://www.mediterraneangardensocietyarchive.org/i/journal/91-basson/6s.jpg [Abb. 47] Steinbruchszene 03 Quelle: https://i.pinimg.com/originals/97/0e/b7/970eb79a4b3bea994d5284513391e0a9.jpg [Abb. 48] Hörl, Andreas Karte 05 - Gesteinsarten auf Malta Bildinformation: https://malta-contshelf.maps.arcgis.com/apps/MapTools/index.html?appid=79ad35031ff4449ea92df25a2e2e505e [Abb. 49] Hörl, Andreas Verortung Steinbrüche Bildinformation: https://malta-contshelf.maps.arcgis.com/apps/MapTools/index.html?appid=79ad35031ff4449ea92df25a2e2e505e [Abb. 50] Othofotos Quelle: Google Earth Pro [Abb. 51] Hörl, Andreas Standort Analyse Bildinformation: Google Earth Pro [Abb. 52] Hörl, Andreas Ground Temperature BIldinformation: Form Follows Energy, Brian Cody [Abb. 53] Hörl, Andreas Umweltanalysen Bildinformationen: Ladybug for Grasshopper, epw-file from Malta Airport

- 203 -


07.2_ Literaturnachweis | Bibliography

[1]

Brian Cody: Form Follows Energy, Using natural forces to maximize performance 2017 Birkhäuser Verlag GmbH, Basel

[2]

John May, Anthony Reid: Buildings without Architects, a global guide to everyday architecture 2010 Rizzoli, New York

[3]

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Semiarides_Klima Abrufdatum: 03.03.2021

[4]

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Arides_Klima Abrufdatum: 03.03.2021

[5]

Iranian Ice Houses Were Early Refrigerators Quelle: http://www.solaripedia.com/13/407/6394/ice_house_entrance_in_abarqu_iran.html Abrufdatum: 03.12.2019

[6]

Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Mediterranean_climate#Hot-summer_mediterranean_climate Abrufdatum. 03.03.2021

[7]

Versus Quelle: https://issuu.com/dida-unifi/docs/versus_fup_google; 30.09.2019 Abrufdatum: 06.12.2019

[8]

https://www.chevron.co.uk/blog/party-and-more-the-granaries-in-floriana/ Abrufdatum: 13.02.2020

[9]

Quelle: https://www.researchgate.net/publication/291160574_Il-Fosos_Underground_grain_storage_in_the_Maltese_islands Abrufdatum: 21.02.2020

[10]

Quelle: Valls Ayuso, A.; García García, F.; Ramírez Blanco, MJ.; Benlloch Marco, J. (2015). Understanding subterranean grain storage heritage in the Mediterranean region: The Valencian silos (Spain). Tunnelling and Underground Space Technology. 50:178-188. doi:10.1016/j.tust.2015.07.003. 18.11.2019 - http://hdl.handle.net/10251/58504 Abrufdatum: 24.02.2020

[11]

Quelle: Maltese stone, by Damjan Hidic, University of Ljubljana July 2009, Omertaa 2009 Journal of applied Anthropology Abrufdatum: 16.06.2020

[12]

Quelle: https://www.researchgate.net/profile/Tano_Zammit2/publication/320132194_Proposal_for_the_nomination_of_Lower_Globigerina_Limesto ne_of_the_Maltese_Islands_as_a_Global_Heritage_Stone_Resource/links/5d9646eb458515c1d391b21e/Proposal-for-the-nomination-of-Lo wer-Globigerina-Limestone-of-the-Maltese-Islands-as-a-Global-Heritage-Stone-Resource.pdf?origin=publication_detail Abrufdatum: 20.06.2020

[13]

Quelle: Maltese stone, by Damjan Hidic, University of Ljubljana July 2009, Omertaa 2009 Journal of applied Anthropology Abrufdatum 27.06.2020

[14]

Hans Hollein: Text, Aufbauen und Aushölen, Aprill 2003 Quelle: http://www.hollein.com/ger/Schriften/Texte/Aufbauen-und-aushoehlen Abrufdatum: 03.10.2020

[15]

Valerio Olgiati, Markus Breitschmid: Nicht-Referenzielle Architektur 2019 Park Books AG, Zürich

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- 205 -


DANKE

an ... Karolin, Christoph und Gonzalo für die vielen Gespräche und eure Unterstützung Meiner Familie Johannes, Christiane, Berni, Balti und Raffael Jakob und Raphi Luca und Flo Ernest, Günther, Klaus und Flo das AZ3


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