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Foto: Andreas Murk
Zeitschrift der Franziskaner-Minoriten 77. Jahrgang – Nr. 5 – 2011
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Es ist Schnee von gestern, der Ihnen präsentiert wird auf der Titelseite und auf der Rückseite dieses Heftes. Der Redaktionsschluss am 3. November lässt es nicht anders zu. Wenn Sie die Zeitschrift zugestellt bekommen – hoffentlich noch vor dem ersten Advent –, dann wird die Nervosität in unserer deutschen Ordensprovinz einen gewissen Höhepunkt erreicht haben. Wie bereits angedeutet, tagen die Kapitulare vom 27. November bis zum 2. Dezember im Kloster Schwarzenberg zur ersten Sitzungsperiode des Provinzkapitels. Nach dem Anhören der Berichte über das vergangene Quadriennium und einem ersten Schritt hin zur Erstellung eines Programms für die kommenden vier Jahre, wird die Leitung der Provinz gewählt: der Provinzialminister und sein Rat, die Definitoren. Bereits seit Monaten beten wir in den einzelnen Konventen um einen guten Verlauf dieser Versammlung: Gib uns die Fähigkeit, Wichtiges von Unwichtigem unterscheiden zu können. Schenke uns zündende Ideen, die in unserer Gemeinschaft etwas zum Brennen und Leuchten bringen können. Lass uns deinem Geist vertrauen, damit wir uns nicht nur auf uns selbst verlassen müssen. Diese Bittgebete werden fortgesetzt bis zum März. Dann treffen sich die Kapitulare noch einmal zu einer Woche der Beratung und Entscheidung. Das Programm des nächsten Quadrienniums wird ausgearbeitet. Zu wählen sind die Guardiane unserer sechs Konvente. Die sonstigen Ämter und Aufgaben in der Provinz werden zugeteilt. Sie sind herzlich eingeladen, uns in diesen wichtigen Monaten mit Ihrem Gebet zu begleiten. Freuen Sie sich mit uns über die Entscheidung von Bruder Helge aus Ratingen, der sich mit seiner Ewigen Profess lebenslang unserem Orden angeschlossen hat. Das Foto, nach der Feier in der Sakristei aufgenommen, zeigt nur einen Teil der Konzelebranten und Mitbrüder, die nach Würzburg gekommen waren. Stark vertreten ist seine Verwandtschaft, in einer Reihe mit ihm: die
tüchtigen Ministrantinnen Marlen und Kira und Cousin René. Genießen Sie es, wie locker Bruder Andreas den Konvent Schönau vorstellt. Aus jeder Zeile schimmert durch, wie sehr es ihm die erholsame Stille dort angetan hat. Und wenn immer wieder „Fränkische Saale“ im Text auftaucht, so habe ich es in den meisten Fällen selbst eingefügt. Im Moment bin ich der einzige lebende Minorit, der an diesem Flüsschen aufgewachsen ist, mit bloßen Hände Fische gefangen hat, die sich unter flachen Steinen versteckt hielten, sich an schlimme Hochwasser erinnert und in der Saale das Schwimmen gelernt hat. In der zweiten Volksschulklasse ging unser geographischer Horizont mindestens bis zur „Drei-Flüsse-Stadt“ Gemünden, wo die Sinn und die Fränkische Saale in den Main münden. Können Sie beim ersten Lesen mit der Überschrift „Die Mutter ist müde, die Tochter tanzt“ etwas anfangen? Ich finde dies eine treffliche Formulierung, auch wenn wir verschlafenen Europäer nicht so gut wegkommen dabei. Dankbar bin ich Pater Josef, dass er meinen Tipp beherzigt hat, sich sofort an Ort und Stelle Notizen zu machen. So lieferte er über seine Teilnahme am Kongress in Nairobi umfangreiche Tagebuchaufzeichnungen; sie mussten für unser Heft um die Hälfte gekürzt werden. Hoffentlich habe ich jene Passagen herausgefiltert, die Ihnen den rechten Eindruck vom Schwarzen Kontinent vermitteln. Und wieder machen wir Werbung im Heft für eigene Produkte. Vielleicht ist etwas darunter, mit dem Sie sich selbst oder anderen eine Freude machen können zu den Festtagen. Für Ihre Treue und Ihr Wohlwollen sage ich Ihnen von Herzen Vergelt’s Gott. Ich wünsche Ihnen ein frohes Weihnachtsfest und Gottes Segen im Neuen Jahr 2012. In dankbarer Verbundenheit Ihr
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MINORITENKLOSTER SCHÖNAU an der Fränkischen Saale Aus der Stille kommt die Kraft, das wusste schon Mahatma Gandhi. Im Kloster Schönau gibt es jede Menge davon. Für die Zisterzienserin Veronika in der Mitte des 16. Jahrhunderts lag Schönau „in einer Wildnis und Einöde“. Doch gerade von hier aus starteten im 19. Jahrhundert Minoriten-Pioniere in die USA, als Seelsorger für die deutschsprachigen Einwanderer. Heute schätzen gestresste Großstadtmenschen die erholsame Abgeschiedenheit. Auch unser Autor schwärmt davon. In den Provinzstatuten, gewissermaßen dem „Gesetzbuch“ unserer Provinz, wird das Kloster Schönau als „Haus der Sammlung und Abgeschiedenheit“ bezeichnet. Was man aus der Ferne betrachtet leicht als Geringschätzung verstehen könnte, bezieht sich wohl auf die geographische Lage: Das Kloster Schönau liegt
am Flussufer der Fränkischen Saale, inmitten des kleinen Weilers Schönau mit einigen wenigen Häusern, nur ein paar Kilometer von Gemünden/Main entfernt. Von unserem Würzburger Kloster ist Schönau mit dem Auto leicht in weniger als einer Stunde erreichbar. Im Juniorat ist es den Brüdern erlaubt, die Tage „zwischen den Jahren“ in einem anderen Kloster zu verbringen. Einige Male während meines Studiums habe ich diese Zeit genutzt, um Schönau kennen – und schätzen zu lernen. Die „Abgeschiedenheit“ wurde für mich zum wunderbaren Ruhepol. Wer Schönau kennen lernen will, kommt nicht umhin, unseren Provinzsenior Bruder Bernward M. Bauer um Rat zu fragen bzw. eines seiner beiden umfassenden Bücher zum
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Kloster zu konsultieren. In mühevoller Arbeit hat er Quellen studiert und die Geschichte Schönaus in das größere Ganze eingeordnet. Für die Vorstellung hier in „Friede und Heil“ sollen nun aber die wichtigsten geschichtlichen Stationen genügen.
Zarte Frauen in der Wildnis Ende des 12. Jahrhunderts war hier ein Kloster von Zisterzienserinnen gegründet worden. Über die Jahre gewann dieses Frauenkloster zunehmend an Einfluss und Besitz, wurde aber schließlich im Markgräflerkrieg 1553/1554 zerstört. Von den geflohenen Nonnen kehrten lediglich die Äbtissin und ihre leibliche Schwester zurück. Die Klostervorsteherin Veronika gestand allerdings, dass sie diesem „Kloster in einer Wildnis und Einöde“ künftig nicht mehr vorstehen könne. So wurde das Kloster dem Würzburger Bistum übergeben.
Stuckmarmor von Bruder Kilian Stauffer Erst nach 135 Jahren ohne klösterliches Leben geschah eine Wende: Die Franziskaner-
Dieses Kochbuch begleitete die Amerika-Missionare.
Minoriten übernahmen im April 1699 von Würzburg aus das Schönauer Kloster bzw. das, was davon übrig war. Ein neues Kloster musste erst errichtet werden. Ebenso wurde die Kirche unter maßgeblicher Beteiligung des begabten Bruder Kilian Stauffer, einem geschickten Stuckmarmorier und eifrigen Franziskaner-Minoriten, neu ausgestattet. Um auch das geistliche Leben im Gotteshaus zu beleben, erhielt man wenige Jahre später aus Rom Reliquien der heiligen Märtyrer Victorius und Antoninus, deren beide Statuen aus Buntsandstein den Aufgang zur Kirche flankieren.
Der hartnäckige Pater Totnan Schech Diese hoffnungsvollen Anfänge wurden 1796 durch einen Überfall französischer Truppen arg gebeutelt: Das Kloster wurde geplündert, vieles zerstört. Weiteres Unheil drohte schon wenige Jahre später zur Zeit der Säkularisation. 1802 wurde der gesamte Schönauer Klosterbesitz zu Staatseigentum erklärt. Lediglich als Aussterbekloster durfte Schönau fortbestehen. Pater Totnan Schech war schließlich der einzige noch verbliebene Franziskaner-Minorit in Schönau, der aber allen Versuchen, ihn umzusiedeln, trotzte. Seine Hartnäckigkeit wurde schließlich belohnt, und König Ludwig I. von Bayern gestattete eine personelle Neubelebung.
Die Märtyrer Victorius und Antoninus flankieren den Aufgang zur Kirche.
Aus der bewegten Schönauer Geschichte, die hier in wenigen Sätzen zusammengefasst wurde, seien noch kurz drei Ereignisse erwähnt: der Beginn einer Amerika-Mission von
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Bruder Kilian Stauffer kleidete die Klosterkirche mit Stuckmarmor aus.
Biblische Idylle an der Fr채nkischen Saale.
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Schönau aus im Jahr 1852, die Bombardierung am Ende des Zweiten Weltkriegs und der Klosterneubau in den 1970er Jahren. Dieser war nötig geworden, weil sich die Konventsgebäude in desolatem Zustand befanden.
Beliebte Wallfahrtskirche Heute wird das Kloster von drei Brüdern bewohnt: Günther Thomys (Guardian), Lukas Schwartz und Bernhard Johannes Schulte. Sie betreuen die Wallfahrtskirche sowie die Gemeinde Seifriedsburg und helfen in verschiedenen umliegenden Pfarreien aus. Der kleine Wallfahrtsort am Rande des Spessart sieht zwar keine Pilgermassen, ist aber vor allem im Sommer ein lohnenswertes Ausflugsziel und Ort geistlicher Einkehr. Br. Martin Großer hat die Bitten von Pilgern in einem Wallfahrtslied zur Muttergottes vor einigen Jahren zusam-
mengefasst: „Maria von der Schönen Au, lass uns den Frieden finden. Lass uns an dieser Stätte froh, dein Lob stets neu verkünden. Nimm unsre Herzen, führ’ sie hin zu deinem lieben Sohne, und schirm uns auf dem Pilgerweg: du Mutter mit der Krone!“
Gott liebt das Schiefe Wer als Pilger oder Tourist die Wallfahrtskirche betritt, wird sich vielleicht über den „schief“ wirkenden Chorraum wundern: Er ist vom Langhaus aus betrachtet etwas nach links abgeknickt. Als Erklärung für diesen „Baufehler“ dient der Hinweis, dass die Kirche im Mittelalter über mehrere Etappen gebaut worden ist. Vermutlich hat man bei den unterschiedlichen Bauphasen den Stand der Sonne jeweils leicht unterschiedlich gemessen und wegen der üblichen Ausrichtung der Kirchen nach Os-
Kinderzeltlager mit Verköstigung im neuerbauten Pilgerheim.
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ten am Bau Korrekturen vorgenommen. Eine spirituelle Deutung der „schiefen“ Schönauer Kirche hat unser Provinzökonom Bruder Lukas Schwartz parat: „Gott liebt das Schiefe.“
Gestühl im Mönchs-Chor Wer die Kirche besucht, sollte sich auch den Mönchs-Chor hinter dem Hochaltar zeigen lassen. Durch eine große, vom fränkischen Künstler Georg Sebastian Urlaub reich bemalte Leinwand ist er vom Rest der Kirche abgetrennt. Er beherbergt auch eine Figurengruppe aus der Werkstätte Tilman Riemenschneiders aus dem frühen 16. Jahrhundert. Dargestellt sind der Evangelist Johannes, die Gottesmutter Maria und Johannes der Täufer. Das Chorgestühl wird geziert von 18 Portraits von seligen, heiligen oder heiligmäßigen FranziskanerMinoriten aus dem 16.-18. Jahrhundert.
Tiefschlaf des Tippelbruders Eine Anekdote aus dieser Kirche erzählte Bruder Bernward in seinem Festvortrag im Jahr 1999 anlässlich des Jubiläums „300 Jahre Franziskaner-Minoriten in Schönau“: „Gütige und geduldige Gastfreundschaft erlebte ich selbst als Theologiestudent an einem Sonntagvormittag des Monats August 1949. Ein Tippelbruder erhielt an der Klosterpforte Speise und Trank zur Auffrischung seiner körperlichen Kräfte. Als dieser danach seine Sonntagspflicht erfüllen wollte, nahm er in der vordersten Kirchenbank unter der Kanzel Platz. Pater Guardian Florian Wenz, Exprovinzial und bekannt für seine Gastfreundschaft, zelebrierte das sonntägliche Amt. Wegen seiner Herzbeschwerden bestieg er nicht die Kanzel, sondern trug seine wohl vorbereitete Predigt über Sonntagsgebot und Sonntagsheiligung an der Kommunionbank stehend vor. Nach der ersten Predigthälfte gewann das lautstarke Schnarchen des Tippelbruders die Oberhand über die Stimme des Predigers. Ich erwartete eine explosive Reaktion des Predigers. Aber Pater Guardian legte zunächst eine kurze Denkpause ein und versuchte dann mit verstärkter Stimme, den Schläfer zu wecken.
Er mahnte: „Wer schlafen will, der soll nach hinten gehen!“ Tatsächlich erwachte der Schläfer und schaute den Prediger erstaunt an, fiel aber schnell wieder in die schnarchenden Töne zurück. Es blieb dem Prediger nichts anders übrig, wie den zweiten Teil der Sonntagspredigt in Kurzform zu beenden.“ – Vielleicht auch ein schöner Beleg für die Tatsache: „Gott liebt das Schiefe.“
Angebot und Einladung Abgeschlossen werden soll diese Vorstellung mit der herzlichen Einladung, den Wallfahrtsort Schönau einmal zu besuchen – an einem der Wallfahrtstage oder zwischendrin im Jahr, vielleicht verbunden mit einer Wanderung durch den Spessart, einer Radtour entlang der Fränkischen Saale – oder gar einer Kanufahrt auf dem Fluss. Für Kinder zwischen acht und zwölf Jahren wird jedes Jahr im August ein Sommerzeltlager angeboten, und für Erwachsene gibt es über das Jahr verteilt verschiedene geistliche Angebote. Genauere Informationen erhalten Interessierte direkt beim Kloster Schönau. Text und Fotos von Br. Andreas Murk
Kontakt: Minoritenkloster Schönau Schönau 28 · 97737 Gemünden Tel.: 09351-3301 www.franziskaner-minoriten.de
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Die Mutter ist müde, die Tochter tanzt Mein Erlebnis Afrika Eine Meditation der besonderen Art bietet uns Pater Josef Fischer in diesem Heft. Auf Einladung des Generalministers nahm er im Juli 2011 an einem Kongress des Minoritenordens in Nairobi / Kenia teil. An Hand seiner Tagebuchaufzeichnungen erleben wir mit ihm die Schritte seiner Annäherung an die Vitalität Schwarzafrikas. Die müden Augen des Europäers lernen das Staunen. Kurz vor Heiligabend 2010 überreichte mir Provinzial Pater Leo Beck mein „Christkind“, die persönliche Einladung unseres Generalministers Pater Marco Tasca zum Ordenskongress in Nairobi für Sommer 2011. Das Thema: „Interkultureller Orden?! – (Aus-) Bildung zum Teilen und zur Solidarität.“ Von Jugend an war ich gebannt von den drahtigen Läufern bei Olympiaden, den Bildern einer Safari, polnischen Missionaren, gestandenen Ordensfrauen auf Heimaturlaub! In dieser ganz anderen und fremden Welt wurde mir ein geschwisterliches Abenteuer geschenkt.
8. Juli – Aufbruch In Würzburg feiert man die Frankenapostel. Was hatten die iroschottischen Mönche Kilian, Kolonat und Totnan wohl in ihrem Reisegepäck? Die erste Malariaprophylaxe hat durchschlagende Wirkung, das kann ja heiter werden. Am Bahnhof in Markt Bibart fühle ich mich allein unter dem einen Himmel Gottes. Wie die Schwalben sich im Herbst zum Flug nach Afrika sammeln, so treffe ich mich in Fribourg / Schweiz mit Pater Vincenzo Cosatti, Generaldelegat der Mitbrüder in der Schweiz, Präsident der mitteleuropäischen Ordenskonferenz und Kongressteilnehmer. Der Wecker wird auf 4 Uhr gestellt.
9. Juli – Geduldsprobe Beim Flug am frühen Morgen von Genf nach Rom blendet mich das gleißende Licht über den Wolken. Der Rest des Tages kostet Nerven. Am Flughafen erfahren wir: Kenya Airlines
Die Kongress-Teilnehmer in Nairobi.
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10. Juli – Schwungvoller Sonntag
Die Hinterbänkler sind oft die Aufmerksamsten.
startet erst um 19.30 Uhr. Neun Stunden ‚Warteschleife‘ im Flughafengebäude. Wir treffen die ersten Kongressteilnehmer, lesen Dokumente des Kongresses, debattieren über Licht und Schatten internationaler Erfahrungen im Orden. Es geht um die Bedeutung von Sprache, kulturellen Eigenheiten und ums Geld. Beim Einchecken stehen wir Schlange mit Menschen aus aller Welt. Julia, das kenianische Au-Pair-Mädchen, trägt ihr italienisches Pflegekind Cassandra auf dem Arm. Afrika trägt Europa – ein Vorzeichen? In der Boeing 767 („Stolz Afrikas“) sitze ich neben David, einem Lehrer, der von Berlin aus in sein Heimatland fliegt. Von ihm lerne ich die ersten Worte Kiswahili: Asante sana – Dankesehr! Beim Aufsetzen des Fliegers auf der Rollbahn begrüßt er mich als erster auf dem fremden Kontinent mit einem herzlichen Karibu! Das Wort kommt mir bekannt vor. So hieß die Jugendbegegnungsstätte bei den Würzburger Erlöserschwestern, über die unser Neupriester Steffen Behr zu uns kam. Bei der Passkontrolle spreche ich mit Monsignore Barthélemy Adoukonou aus Benin, Sekretär des Päpstlichen Rates für Kultur im Vatikan, der den ersten Vortrag in der Aula halten wird. Herzlich begrüßen uns polnische Patres und afrikanische Ordensstudenten – mit Wollmützen, denn es ist Winterzeit bei 15-25 Grad und auf 1.800 Metern Höhe. Gegen 6 Uhr erreichen wir mit Minibussen unsere Unterkunft, eine Mütze voll Schlaf muss heute genügen. Ich liege zum ersten Mal in meinem Leben unter einem Moskitonetz.
Vor der Fahrt in unsere Pfarrei Limuru lasse ich mir die erste Banane schmecken – klein, aber fein, eben reif! Überwältigender Empfang: Tanzgruppen aus allen Generationen, staunende Kinder, eine bewegende Prozession mit der Bibel in einem Korb, eine bodenständige Gabenprozession mit Früchten, Hühnern, Säcken voll Mehl für den Konvent. Nach zwei Stunden Sonntagsmesse im Freien wird unser Generalminister zum Ehrenstammesfürsten gekürt. Wir 62 Kongressteilnehmer bekommen alle ein Stück vom Festtagskuchen in die Hand gedrückt.
11. Juli – Veränderungen in Kirche und Welt Morgenlob und Eucharistie stehen am Anfang eines jeden Kongresstages. Pater Jude Winkler, der freundliche Amerikaner mit dem Schnauzbart, gibt nach dem Evangelium einen Impuls. Dann ein Vortragsmarathon. Sechs Referenten beleuchten Veränderungsprozesse in Kirche und Welt, sowie deren Bedeutung für unser Ordensleben. Mir tun sich Fragen auf: Wie finden wir als Kirche die Mitte zwischen Abschottung und Gleichförmigkeit mit Zeit-
Bei der Prozession in vorderster Reihe.
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trends? Nehmen wir das Zeugnis der Kirche und Kultur in Afrika an, mit ihrem ausgeprägten Sinn für Gemeinschaft und Religion? Welche Konsequenzen kommen auf uns zu, wenn im Jahr 2025 immerhin 70 Prozent der Christenheit auf der südlichen Hemisphäre lebt? Bereits heute finden wir dort knapp die Hälfte unserer Franziskaner-Minoriten (derzeit 4.302 Mitbrüder). Die Beiträge von Pater Fermino Giacometti, dem wohl letzten Graphologen im Orden und Seraphicumskollegen von unserem Pater Anselm, und Pater Valentino Rotondo aus Spanien zum Minderbrudersein zeigen mir persönlich, auf welchen Schultern wir Jüngeren stehen. Eine gute Theorie ist wichtig für eine gute Praxis.
12. Juli – Erfahrungsberichte Mein Fieber macht mir heute Mühe, den elf interkulturellen Erfahrungsberichten zu folgen. In der Sitzungspause erzählen mir afrikanische Mitbrüder von unserem christlichen
Heilungsauftrag in Auseinandersetzung mit der starken Konkurrenz der einheimischen Heiler. Unter den Berichten spricht mich das Modell Cholet / Frankreich an. 12 Kilometer von der Grabstätte von Margareta M. Alacoque entfernt setzen Brüder aus verschiedenen Nationen auf das gemeinsame Gebet, den Austausch, einen einfachen Lebensstil und eine engagierte Jugendseelsorge. Pater Daniel Thévenet betont immer wieder die Vorsehung Gottes. Übrigens: Bundeskanzlerin Angela Merkel war heute in Nairobi. Der Regierung soll sie in puncto Korruption deutlich ins Gewissen geredet haben.
13. Juli – Unterbrechung Nach dem Vormittag in der Aula führt uns der Nachmittagsausflug zu graziösen Giraffen und weniger ansehnlichen Warzenschweinen. So vielfältig ist Gottes Schöpfung! Danach der Blick auf einen Slum mit 1 Million Menschen
Die mit den langen Hälsen.
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unweit von einem feinen Lokal mit afrikanischen Delikatessen. Der Kontrast könnte fast nicht größer sein.
14. Juli – Kamillus-Gedenktag In der Aula wird Andreas Fieback gedankt, unserem deutschen Mitbruder an der Generalkurie. Er hat hinsichtlich Statistik und Übersetzungen viel an Zuarbeit geleistet. Pater Cesar Essayan legt ein leidenschaftliches Zeugnis für eine glaubwürdige Präsenz im Nahen Osten ab, besonders in der Türkei und im Libanon (bald vier Novizen in Assisi). Sein Anknüpfungspunkt ist das Zeugnis der Mönche von Algerien, die 1996 ermordet wurden (vgl. den ausgezeichneten Film „Von Menschen und von Göttern“). Heute sind mir unsere ehemaligen Sambia-Missionare besonders nahe: Sigisbert Hanß, Franz-Josef März, Kamil und Gerhard Wenzel, Franz-Ernst Kowol.
15. Juli – Frage der Berufung In der Aula wird ein Kolbe-Film von ca. 5 Minuten gezeigt. Unser Heiliger der Nächstenliebe und „Kreativapostel“ ist nur kurz mit Bart (nach der Japanmission) vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs zu sehen. In den Gruppenarbeiten taucht immer wieder die Frage auf, wie man die eigene Berufung lebendig erhalten kann, damit sie nicht verflacht und uns andere Formen der „Erfüllung“ in Beschlag nehmen. Die Schicksale von Mitbrüdern, die durch Bequemlichkeit und Gefangensein in der virtuellen Welt kein gutes Zeugnis ablegen, beschäftigen uns.
16. Juli – Schlussdokument In der Frühmesse bringt der quirlige Bruder Jorge Fernandez, Generalassistent für Latein amerika, einen USB-Stick mit allen Dokumenten des Kongresses bei der Gabenbereitung zum Altar. Der Generalminister kommentiert: die Frucht unserer Arbeit. Im Plenum wird das Schlussdokument verlesen: Statt multikulturellem Nebeneinanderher die interkulturelle Begegnung und ein Miteinander. Dem Austausch der Personen und ökono-
Tanzender Einzug zum Freiluftgottesdienst.
mischen Mittel, sowie der Wertschätzung der Arbeit kommt besondere Bedeutung zu. Ein Jahrestag der Solidarität mit dem Gesamtorden wird angestrebt – und persönlich traue ich mich in der Aula zu einem Dankwort: „Die Mutter (Europa) ist müde, die Tochter (Afrika) tanzt. Die Woche ist eine brüderliche und musikalische Auffrischungstherapie für mein Konventualsein geworden.“
17. Juli – Abschied In unserem nahegelegenen Ordensseminar Langata fällt mir der Tabernakel bei den Dimesse Sisters ins Auge. Der Auferstandene sitzt bei seinen Freunden am Tisch und bricht das Brot. Diese Szene erinnert mich an die Emmausdarstellung im Caritas-Altenheim Maximilian Kolbe, Scheinfeld. Dort hat Schwester Ludgera aus Reute einen wunderbar hellen Wandbehang hinter dem Altar gestaltet. Nur ein brennendes Herz vermag gerne zu teilen. In diesem Sinne: „Asante, Buana – Danke, Herr!“ P. Josef Fischer
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Feierliche Profess auf Lebenszeit – Bruder Helge Lubberich In einem Gottesdienst am 2. Oktober um 9.30 Uhr in der Franziskanerkirche zu Würzburg legte Bruder Helge Lubberich seine Feierlichen Gelübde ab und band sich so für die Zeit seines Lebens an unsere Ordensgemeinschaft. Für die Franziskaner-Minoriten war es ein freudiger Tag. Die zahlreichen sonntäglichen Gottesdienstverpflichtungen waren für einige Brüder aus verschiedenen Klöstern kein Hindernis, an der Professfeier teilzunehmen. Besonders freute sich Bruder Helge über die Anwesenheit seiner Eltern und Verwandten, sowie einer Abordnung seiner Heimatgemeinde St. Suitbertus in Ratingen. Geboren am 20. Januar 1963 in Düsseldorf, absolvierte Helge Lubberich später eine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann und wurde in der Buchhaltung eingesetzt. Über die Brüder aus der Krakauer Ordensprovinz im Minoritenkloster Ratingen fand er den Weg zur Deutschen Provinz der FranziskanerMinoriten. Am 5. Oktober 2007 begann er in Maria Eck das Probejahr des Noviziates und legte am 5. Oktober 2008 als Bruder Helge seine zeitliche Profess ab. Die endgültige Bindung an den Orden erfolgte am 2. Oktober 2011 durch die Feierliche Profess.
In seiner Ansprache beim Professgottesdienst betonte Provinzialminister Bruder Leo Beck, dass die Feierlichen Gelübde eine Grundsatzentscheidung darstellten, nämlich ein „endgültiges, uneingeschränktes Ja, im Geist des heiligen Franziskus Christus nachzufolgen“. Er zeigte auf, dass es zu Einsamkeit und Isolation führe, wenn man sich des Ordens bediene: „Wer aber dem Orden dient, der findet Gemeinschaft, die zur Weite hin führt.“ Anhand des Siena-Testaments des heiligen Franziskus zeigte Bruder Leo wichtige Aspekte des franziskanischen Anliegens auf: die Armut lieben, die Brüder lieben und die Kirche lieben. Abschließend richtete er sich an Bruder Helge: „Lieber Bruder Helge, nicht allein sollst du den Weg gehen. Schon bisher hast du die Vielfalt der Brüder erlebt – und die Überzeugung gewonnen, dass du mit diesen konkreten Brüdern deinen Lebensweg gehen willst.“ Für den künftigen Weg wünschte ihm der Provinzialminister alles Gute in der Gewissheit: „Der uns ruft, der trägt uns auch.“ Nach dem Festgottesdienst und einem kleinen Stehempfang waren Brüder und Gäste im Würzburger Konvent zu Mittagessen und Kaffee und Kuchen eingeladen.
Im Rahmen der ordensinternen Ausbildung absolvierte Bruder Helge Praktika bei der Bahnhofsmission, an der Klosterpforte und in der Sakristei, er besuchte einen Kommunionhelferkurs, belegte den Grundkurs Italienisch und leistet willkommene Dienste an alten und kranken Brüdern. Nach dem Grundkurs bei „Theologie im Fernkurs“ an der Domschule Würzburg stellt sich Bruder Helge im November 2011 dem Abschlussexamen für den Aufbaukurs.
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Laudato. Ein Liederbuch für junge Menschen 250 thematisch sortierte Neue Geistliche Lieder, alle mit Akkorden versehen. Spiralbindung, Würzburg 2010. € 12,- zzgl. Porto
Kolbe-Film „Leben für Leben“ Kürzlic h ist der 1991 produzierte Kolbe-Fil m „Leb e n f ü r L eb e n“ auf DVD herausgegeben worden, bislang war er nur auf Videokassetten erhältlich. Inhalt: Im Juli 1941 gelingt es einem jungen Schlesier, Jan, aus dem KZ Auschwitz zu fliehen. Für diesen Flüchtigen verurteilt der Lagerkommandant Fritzsch zehn Häftlinge zum Tod im Hungerbunker. Als einer von ihnen unter diesem Todesurteil zusammenbricht, geht stellvertretend für ihn der Franziskanerpater Maximilian Maria Kolbe in den Tod. Fortan ist Jan nicht nur vor der Gestapo auf der Flucht, sondern auch vor seiner Schuld, seiner Verstrickung in Kolbes Tod. Neben dieser Figur taucht eine andere auf: Bruder Anselm, ein junger Minoritenpater, der ruhig und unbeirrbar die Seligsprechung Kolbes durch Papst Paul VI. vorantreibt. Mit Oscar-Preisträger Christoph Waltz als Jan in einer seinen frühen Rollen. Polen/Frankreich/Deutschland, 1991, 90 Min. Ein Film von Krzysztof Zanussi Produktion: Filmgruppe TOR, Warschau Media-Film, Paris; Ifage, Wiesbaden empfohlen ab 12 Jahren, FSK 12 € 12,- zzgl. Porto
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Franziskanischer Gebetsbund Sorgen und Dank, Nöte und Freuden der Mitglieder des Franziskanischen Gebetsbundes tragen wir Junioren im Stundengebet und in der heiligen Messe vor Gott. Werden auch Sie Mitglied, so dass wir uns im Gebet verbunden und getragen fühlen dürfen. Die Mitgliedschaft und die Aufnahmebestätigung sind kostenfrei. Kontakt: Franziskanischer Gebetsbund Franziskaner-Minoritenkloster Franziskanergasse 7 97070 Würzburg E-Mail: gebetsbund@franziskaner-minoriten.de Internet: www.franziskanischer-gebetsbund.de
Buch „Maximilian Kolbe“ Im Jahr 2011 ist im Echter Verlag ein Buch Maximilian Kolbe von unseren Brüdern Märtyrer der Nächstenliebe Andreas Murk und Konrad Schlattmann erschienen. Es enthält eine Biographie über Pater Maximilian Kolbe, eine ausführliche Zeittafel, eine Darlegung von Kolbes marianischer Frömmigkeit, die zur Gründung der Marianischen Initiative geführt hat, ausgewählte Quellentexte und einiges mehr. Das Vorwort schrieb der Bamberger Erzbischof Dr. Ludwig Schick. Diese neue Publikation mit zahlreichen, teilweise bisher selten veröffentlichten Bildern bietet eine informative Zusammenfassung von Leben und Werk P. Maximilians. Andreas Murk · Konrad Schlattmann
echter
Andreas Murk • Konrad Schlattmann Maximilian Kolbe • Märtyrer der Nächstenliebe 178 Seiten, gebunden, Echter Verlag, Würzburg 2011. € 12,80 zzgl. Porto Bestellungen an: Bildungshaus Kloster Schwarzenberg Klosterdorf 1 • 91443 Scheinfeld Telefon: 0 9162/92 88 9 - 0 E-Mail: info@franziskaner-minoriten.de
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Wir graatuulieer en unnser enn Mittbrrüdern
Br. Erich Raspel im Minoritenkloster Maria Eck zu 75 Lebensjahren am 9. Januar
Bestellung • von heiligen Messen nach besonderer Meinung (Intention) Stipendium jeweils 10,– € • der Wunderbaren Medaille in Cellophanhülle, mit zwei Gebeten. Stückpreis 50 Cent, zuzüglich Briefporto. • der Monatszeitschrift
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P. Bonaventura M. Henrich im Franziskanerkloster Würzburg zu 85 Lebensjahren am 18. Januar
Gebetsmeinungen der M.I. Dezember – Januar Damit die Erwartung des Herrn, der da kommen soll, von Freude begleitet sei und von neuer Bereitschaft, andere anzunehmen. Damit wir uns, in Verbundenheit mit Christus und mit Maria, seiner Mutter, für den Frieden und die Gemeinschaft in unserer Umgebung einsetzen.
Text- und Ausmalheft für Kinder Die Lebensgeschichte P. Maximilian Kolbes wird in 16 kleinen Kapitelchen kindgerecht erzählt. Auch schwierige Themen sind in einfacher Sprache dargestellt. Auf der gegenüberliegenden Seite findet sich jeweils ein passendes, liebevoll gezeichnetes Bild zum Ausmalen. Text: Br. Konrad Schlattmann OFM Conv. Zeichnungen: Br. Krzysztof Robak OFM Conv. 36 Seiten, € 2,- zzgl. Porto. In dieser Reihe ist bereits erschienen: Elisabeth von Thüringen. Eine franziskanische Heilige Text: Br. Andreas Murk OFM Conv. Zeichnungen: Br. Krzysztof Robak OFM Conv. 28 Seiten, € 2,- zzgl. Porto
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Segen über seine Vaterstadt
M. I. Franziskus segnet Assisi und jeden seiner Brüder Segnend verabschiedet sich Franz von Assisi aus dieser Welt. Den Segen Gottes ruft er herab auf seine Vaterstadt Assisi und auf jeden einzelnen seiner Brüder, denen er in den letzten Wochen seines Lebens begegnet. Je mehr die Brüder merkten, dass es mit ihrem Vater zu Ende ging, desto mehr bettelten sie um seinen Segen. Wie Melchisedek den Abraham gesegnet hat, so wollten sie von ihm gesegnet sein. Er konnte ihnen nicht mehr durch Tat und Beispiel in ihrer Lebensorientierung helfen. Nun versprechen sie sich alles von seinem Segen.
Der Herr segne Dich! Wie Franziskus lebenslang sich selbst mit dem Kreuz-Christuszeichen gesegnet und damit unter die Herrschaft Gottes gestellt hatte, wird er nun zum segnenden Helfer für alle nach der Ordnung des Melchisedek, der gesprochen hatte: „Gesegnet seist du, Abraham.“ So segnete er den Bruder Leo. Dieser war bei ihm am Alvernaberg, als Franz die Wundmale empfing. Franziskus hatte gerade den „Lobpreis an den Gekreuzigten“ verfasst und auf einem Stück Pergament aufschreiben lassen. Während Franz so aufjubelte, saß Bruder Leo stumm und bedrückt neben ihm. Er hatte in jener Zeit eine schwere innere Krise durchzustehen und bat Franz um seinen Segen. Da drehte Franziskus das Pergament herum und schrieb die Worte der Schrift darauf nieder: „Der Herr segne dich und bewahre dich! Er wende sein Angesicht zu dir und erbarme sich deiner! Er lasse sein Angesicht leuchten über dir und schenke dir den Frieden“ (Num 6,24-26). Franz fügte an: „Der Herr segne dich, Bruder Leo!“ Und er zeichnete ein großes TauChristuskreuzzeichen darauf. Dieses Segensblatt für Bruder Leo wird heute noch im Sacro Convento in Assisi aufbewahrt.
Und Franz segnete und segnete mit seinen letzten Kräften: Er segnete seine Brüder, wenn sie zu ihm kamen. Er segnete alle, an die er seine Schreiben richtete. Er segnete den Generalminister: „Dich, mein Sohn, segne ich in allen und durch alle … so segne ich dich und in dir alle.“ Er segnete die heilige Klara und ihre Schwesternschaft. Als man den Sterbenden von Assisi nach der Portiunkulakapelle hinuntertrug, wo er in seiner armseligen Zelle, dem bräutlichen Heim seiner Herrin Armut, sterben wollte, ließ er auf halbem Weg am Crucigeri-Spital anhalten, von wo aus man ganz Assisi überblicken konnte. Er ließ sie die Bahre auf den Boden stellen, ihn mit dem Angesicht der Stadt zugewandt. Seine blinden Augen konnten seine Vaterstadt nicht mehr sehen. Halb aufgerichtet betete er vor den Männern über seine Vaterstadt: „Herr, früher wohnte in dieser Stadt Gottlosigkeit … Schau nicht auf unsern Umgang, sondern gedenke deiner übergroßen Güte, die du dieser Stadt erwiesen hast: Lass sie Hort und Heim für die sein, die dich erkennen und dich und deinen Namen verherrlichen.“ Aus dem Nachlass von P. Dr. Agathon Kandler FRIEDE UND HEIL, Zeitschrift der deutschen Franziskaner-Minoriten Herausgeber: Deutsche Franziskaner-MinoritenProvinz St. Elisabeth, Franziskanergasse 7, Würzburg, Tel. 09 31/3 09 01-0, Fax 09 31/3 09 01-21, e-mail: friede.und.heil@ofmconv.de. Kurzadresse: Ordensapostolat Postfach 11 05 62 97032 Würzburg Redaktion: P. Dr. Polykarp Götz OFM Conv. Mit kirchlicher Druckerlaubnis. Druck: Benedict Press, 97359 Münsterschwarzach. Erscheinungsweise: fünfmal jährlich. Die Zeitschrift FRIEDE UND HEIL vermittelt den Mitgliedern der Franziskanischen Gemeinschaft (FG), der Marianischen Initiative – P. Kolbe (M.I.) und des Franziskanischen Gebetsbundes sowie Freunden und Wohltätern unseres Ordens und seiner Missionen Anregungen für ein christliches Leben im Geist Mariens und des heiligen Franziskus. Statt eines Abonnements bitten wir alle Bezieher, einen Unkostenbeitrag von mindestens 10,– € pro Jahr an uns direkt (oder an unsere Förderer zwecks Sammelüberweisung) zu entrichten. Unser Konto: Ordensapostolat, LIGA Regensburg BLZ 750 903 00, Kto. 3016307 IBAN: DE88 7509 0300 0003 0163 07 BIC (SWIFT-Code): GENODEF1M05.
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Aus dem Kloster und Bildungshaus Schwarzenberg im verschneiten Steigerwald – hier versammeln sich Anfang Dezember die Kapitulare zur Wahl des Provinzialministers –
wünschen wir Franziskaner-Minoriten in Deutschland unseren Lesern und Wohltätern
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Foto: Marius Sava
ein gnadenreiches, friedvolles Weihnachtsfest und Gottes Segen im Neuen Jahr 2012.
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