RUDOLF VOIGT
!
( LEIPZIG 1925- LEIPZIG 2007 )
TEIL I
! BODO W. HELLMANN Monographie eines Leipziger Malers
WER IST eigentlich RUDOLF VOIGT?
! Eine Frage die des öfteren an den Galeristen Bodo W. Hellmann von der Galerie Fine Art gestellt wird. !
Bisher muss man da schon doch etwas weiter ausholen um die Bedeutung von Rudolf Voigt im Leipziger Kunstbetrieb dazustellen. Denn, zu seinen Lebzeiten (1925 bis 2007) musste Voigt sich nicht vermarkten, so würde man es wohl heute bezeichnen. Aber anders ausgedrückt, hatte er eben das große Glück finanziell unabhängig zu sein, denn der Leipziger Künstler arbeitete als Kunsterzieher. Ein kleiner Wermutstropfen bleibt dabei aber schon.
!
Voigt hat seine Arbeiten, und es sind etliche, leider nicht oft genug in Leipzig oder anderswo ausgestellt. Aus diesem Grund ist sein Name als Künstler bislang nur Eingeweihten bekannt. Dies möchte Bodo W. Hellmann nun ändern und durch das Verfassen dieser Künstlermonografie und weiteren Ausstellungen seiner Werke, einem breiten Publikum bekannt machen.
!
Rudolf Voigt, der 1949 die Ausbildung seiner bildnerischen Fähigkeiten in Form privater Studien bei Elisabeth Voigt und Max Schwimmer abschloss, hinterließ ein durch Jahrzehnte reichendes, umfangreiches Werk als Zeichner, Grafiker und Maler. Als neugieriger Mensch probierte er vieles aus, nicht nur mit Hinsicht auf die Thematik seiner Arbeiten, sondern auch in Bezug zur Vielgestaltigkeit der von ihm verwendeten Techniken.
!
So finden wir bis in kleinste Detail minutiös gemalte Bilder, pastöse Malereien, große farbige Bildkollagen aus besonders ausgewählten Tapetenteilchen und Stilleben. Deren Grundierung wurde mit feinem Sand durchmischt, so dass eine fast greifbare Oberfläche entstand. Das grosse Interesse und die Freude an der handwerklichen Seite künstlerischer Arbeit zeigt die fantastische Bandbreite, über die dieser Künstler hinsichtlich der technischen Möglichkeiten verfügte.
!
Die offensichtliche Freude, für seine Bildgestaltung auch unübliche Vorgehensweisen auszuprobieren, dürfte wohl neben der Grundlegung in seinem Talent auch in der Wahl seines Lebensberufes begründet sein. Rudolf Voigt ist beinahe ein Leben lang als Kunsterzieher tätig gewesen. Aus der Fülle seiner Arbeiten, wobei neben den Bildern noch die Vielzahl der Zeichnungen, als Studien oder Vorarbeiten zu den Gemälden stehen, und nicht wenige druckgrafische Werke unbedingt zu benennen sind, tritt dem Betrachter ein ungewöhnlich interessierter Mensch entgegen. Offen, zugleich betroffen und bedrückt, steht er den Problemen der Gegenwart in der Welt gegenüber, sieht schmerzerfüllt den Missbrauch, den Zeitgenossen mit den natürlichen Ressourcen treiben, schafft Bildpaare, die Gegenwart und auf sie bezogene denkbare Zukunft zum Gegenstand haben. In anderen Werken versucht er die Verzweiflung Einzelner angesichts des unentrinnbaren Eingespanntseins zwischendunklen Mächten zu gestalten, die sich hinter grimmigen Masken verbergen.
!
Er strebt danach, ein Bild für die Daseinslage der Menschen im östlichen Deutschland seit 1989 zu finden, das hochfliegende und bald enttäuschte Erwartungen mit der unbarmherzigen Realität zusammenfügt.
! !
Voigt weiß um das Unvermögen, als Künstler eingreifen zu können. Seine Macht endet mit der Fertigstellung des Bildes . Nun ist es dem Betrachter und dessen Erlebnisfähigkeit, überlassen seinem Wollen, sich auf Bilder einzulassen und seiner Sensibilität, Bildsignale empfangen zu können. Gerade hier findet sich bei Rudolf Voigt der Ansatz zu skurrilen Elementen, um durch Übersteigerung, gewollte Umformung von Proportionen, Brechung gewohnter Sichtweisen den Betrachter aus der Routine der Bildaufnahmen herauszureißen.
! !
In seinen Gestaltungsweisen sind klassisch re a l i s t i s c h e Z ü g e e b e n s o z u fi n d e n , w i e neusachliche oder surrealistische Anklänge. Die eigene Handschrift ist dagegen verborgen, es bleibt zu vermuten, dass es ihm darum nicht in erster Linie zu tun war. Seine Werke sollten als Mitteilung verstanden werden. Sucht der Betrachter dennoch nach Eigenheiten, dann wird er Erzählfreudigkeit und Leidenschaft für Skurriles entdecken und dabei sehr bald auf die „Narrenzüge“ des Künstlers stoßen: Buntfarbigkeit des Lebens, heitere Gelassenheit, derber Humor, fröhliches Treiben, makabere Absonderlichkeiten, Unalltägliches, Schelmenhaftigkeit – Rudolf Voigt ein fabulierender Erzähler.
Text von Peter Enders ( 1 )!
! !
Es gibt Meister der darstellenden Künste, die ihre Kraft im Kulturbetrieb finden. Oder sie lassen sich in diesem erschöpfen (nicht immer gegen ihren Willen). Manchmal trifft sogar beides zu. Dies wird dann oft und gern als „existentielle“ Malerei bezeichnet. Und es wird genauso oft mit Meisterschaft schlechthin gleichgesetzt. Denn in der Tat, die Ansprüche und Einsichten des Marktes, der Schulen, der Tradition bildenden Mächte mit den eigenen Einsichten und Ansprüchen möglichst zu verbinden ist wichtige, wenn gewiss auch nicht die eigentliche Motivation vieler bedeutender Künstler.!
!
Rudolf Voigt gehörte zeitlebens nicht zu diesen, warum? Ist er ein Großer, der im Verborgenen schuf? Oder doch eher ein verborgen Gebliebener, dem es an wahrer Größe fehlte?! Hat er immer weiter gelernt, weil er nicht lehren konnte? – Er war ohne DDR-typischen Abschluss einer Kunstmalschule geblieben. – Oder ist in seinem umfangreichen, äußerst vielschichtigen Werk die letzte Entschiedenheit darin zu finden, immer weiter zu suchen?! Diese Fragen harren einer zufriedenstellenden Antwort. !
!
Das Werk von Rudolf Voigt ist längst nicht erschlossen. Doch zeigt sich bereits, dass es eine eigenständige, ernstzunehmende Variante innerhalb der „Leipziger Schule“ darstellt, für die in erster Generation, zeitgleich mit Voigt, bisher natürlich die Kollegen Werner Tübke, Lothar Mattheuer und Bernhard Heisig stehen.! Man findet wieder die typische Figürlichkeit der Thematisierung, das Erzählerische bis ins Detail, stilistische Bezüge zur Renaissancemalerei, zum Symbolismus, zum Surrealismus, gelegentliche Ausflüge ins Expressive, ins Abstrakte, den Verismus usw. …Dies alles dient dann zumeist einer erklärenden, verweisenden Mal- und Bildsicht. Geschichten werden erzählt, Abstecher werden gemacht, die Bilder sind mehrdimensional, haben verschiedene Schichten. Die Technik dient der Aussage, die Handschrift dient der Technik.! Dient die Aussage auch der Handschrift?!
Dies nun scheint dasjenige Merkmal zu sein, worin Voigt eigene Wege geht.! Aber Rudolf Voigt war auch ein Meister der Groteske.! Die Eigenart Voigts ist darin sichtbar, dass er den aufmerksamen Betrachter ins Bild mitnimmt, ihn hindurch begleitet, ihm wieder aus dem Bilde heraushilft, ohne möglicherweise mehr zu meinen, als er zeigt. Ohne notwendigerweise weniger zu zeigen, als er sollte oder dürfte. Dies gilt viel unter DDR-Bedingungen. Da er sich nicht gezwungen sah, von der Malerei zu leben, konnte er sich diese Umsicht leisten. (Damit ist er aber auch kein typischer „DDR-Maler“ mehr, sondern ein Betrachter seiner Zeit, seiner Welt.)!
!
Die Technik, einmal als Ideologie betrachtet, verdeutlicht das:! Die Leinwand wird nicht zugeschmiert. Man wird nicht von oder durch Lack und Farbe abgehalten, zu erleben. Man bleibt nicht im Öl stecken. Es gibt keine wesenlose Undichtigkeit. Man wird nicht in die Irre geführt. ! Aber es werden die Irreführungen, Undichtigkeiten, Vereinzelungen und einseitigen Verallgemeinerungen des Lebens vorgeführt, ohne von diesem Vorführen wegzuführen.! Denn genauso dicht - sachlich und persönlich zugleich - ereignet sich das Thema auch. Man wird begleitet, nicht erschreckt. Man darf wiederkommen und sieht weiter und tiefer. Man wird interessiert, aber nicht dressiert. Voigt will den klugen Betrachter, den kundigen Bildleser, den, der mitdenkt. Und doch, wie alle echten Künstler: er arbeitet zuletzt ja nur für sich und die Kunst. !
! !
Wer dies so sieht, versteht, und er versteht auch, wieso Voigt Zeit brauchte und verbrauchte, auch Stile und Schemata, ohne sich doch in alldem zu verlieren. Und er hat ja dabei nie irgendetwas oder sich selbst künstlich dämonisiert, um eigene Schwäche auszugleichen.! Das nennt man „Wahrhaftigkeit“. Deshalb ist eine gewisse Vorsicht, auch Gewitztheit, extremere Malweisen betreffend und modische Vergänglichkeiten, bei ihm zu bemerken. Er rüttelt überall an der „Matrix“ der Schulen und gönnt sich ein ganz uneitles, befriedigtes „Ach ja, ganz nett. So geht das.“ !
Dabei hat er die Übersicht und kennt bestens die Spannweite moderner Bild-Kunst! Man vergleiche nur beispielsweise die anrührenden, obwohl völlig herkömmlich ausgemalten Portraits der Großmutter mit den grandios-expressiv gesehenen „Tanzenden Hexen“und mit den körnigen, das Pixelzeitalter reflektierenden „Sandbildern.“ („Felix...“)! Das heißt also nicht, dass er der gebotenen Auseinandersetzung auswich. Im Gegenteil: er spielt teilweise mit den Stilen. Ja, es gelingt ihm mitunter, diese selbst, wenn schon nicht in ihrer Nichtigkeit, so doch in ihrer Einseitigkeit bloßzustellen. Kunstkritik mit den Mitteln der Kunst! Dieser Maler macht uns klüger.!
!
Eine wichtige Konstante im Schaffen des Künstlers ist der offene oder versteckte Symbolismus alter Tradition. Er erkundet diesen und spielt mit seinen Konsequenzen. Seine so ausgeglichen zentrierten oder am Goldenen Schnitt orientierten, oft ganz herkömmlich gewichteten Bilder bergen Momente der Unwucht, der Verstärkung oder des scheinbaren Scheiterns im Bildaufbau, die mitunter feinsinnig oder auch selbstironisch kommentiert werden. Die Perspektive wird zur Stilisierung genutzt. Die Farbigkeit erinnert manchmal an Gebrauchsgrafik, aber es geht beim wiederholten scheinbar vordergründigen Bemühen der Grundfarben recht eigentlich um verhaltene Kritik sowohl des Impressionismus als auch des Expressionismus. Färbe nur ein, wenn Du die Konsequenzen kennst! !
!
Das ist deshalb auch kein Neoverismo mehr, außer man verstünde unter diesem mehr als klare, nüchterne Sachbezogenheit, besser: Sachlichkeit!, in Bildaufbau und Farbverlauf bzw. Farbgebung.! Ist es Pop Art? Unter „Pop Art“ kann man eine Mischung aus Surrealismus und Verismus verstehen. Das besorgt auch Voigt, aber er ist zu traditionell, zu gelassen, zu ! hintergründig-vielschichtig, um anders als das sonst oft oberflächliche Schönmalen und Schönfärben den Themen nicht mehr abzugewinnen als nur ein (Werbe-)Zitat.! Ein besonderes ist die Malweise des Spätwerkes, sind die „Sandbilder“. Sand wurde in die Farbe gemischt. Die Bilder erhalten übers Griffige hinaus eine merkwürdige Zeitlosigkeit, als wäre das Sujet dem Sand der Zeit ausgesetzt worden und in ihm konserviert geblieben.!
Es geht vielleicht aber auch um einen ironischen Verweis aufs Pixelzeitalter. Voigt ist – zumindest im Werk – kein Melancholiker. Ironie ist dagegen einer der Brennstoffe seines Schaffens gewesen, neben Gemütstiefe. Die hierbei und derart entstehende Mischung bewahrte ihn vor den Ansprüchen der Schulen, aber auch vor deren billig zu habenden, lauten Jubel. Noch einmal: Voigts Werk will ruhig und freundlich erschlossen werden. Dann zeigt sich auch, dass hinter dem Selbstzweck der Kunst, mittels seiner und durch ihn hindurch hier eine echte Leistung erreicht wurde. Denn er hat den Stoff, das Sujet, nicht vergessen.!
FELIX
! !! !! !! !! !!
Felix“ - Der Junge schaut ganz klar ins Auge des Betrachters. Der Mund ist leicht geöffnet, die Pausbacken wirken nicht kitschig. Auch sein Blick ist offen, beinahe eindimensional, dabei nicht fordernd, aber gerichtet. - Was ist? Ich bin`s. Na? -
Im Stil der 90er mit verkehrt aufgesetztem Basecap und Freizeitjacke wirkt der Junge auf gewisse Art erwachsen, und die Nüchternheit des Neoverismo scheint dem dienen zu sollen. Der fein vermalte Hintergrund ist perspektivisch ins ebene Irgendwo auslaufend. Ebereschen und Pinien verweisen auf eine Gegend in der Art der Neapolitana.
Klare Konturen, klare schöne Farben und asymmetrische Details geben der Echtheit des Anblicks, als einem begreifbar erzählten Zustand, seinen besonderen Nachdruck. ( 1 )
!! !
Rudolf Voigt - "Felix ",
Öl auf Leinen, Mischtechnik,
30,5 x 20,5 cm,
2000
GITARRENSPIELERIN KOPIE
テ僕 auf Malpappe
26,5 x 19 cm
1950 WV: M 63
! !
MEINE LIEBLINGSPUPPE
!
テ僕 auf Leinwand
40 x 30 cm
1951 WV: M 6
OMA BEIM LESEN Öl auf Holz
33 x 26 cm
1952 WV: M 2
! ! ! ! !
Ein intimes Bildnis der Großmutter, erinnert im Stile an Liebermann oder Corinth. Die impressive Farbigkeit ist nicht grell, sondern sanft, ohne Schwäche. Die alte Frau schaut nach unten, ihr Kopf ist jedenfalls nicht von halb oben gemalt. Das macht die Ansicht nicht oberflächlich, sondern tief. Die Frau ist versonnen oder sie liest etwas oder sie ist in Erinnerung begriffen. Sie nimmt keinen Blickkontakt zu uns auf, doch sie ist uns nahe. Grüne und weiße, gelbe und orangene Töne geben Alter und eine gewisse Weichheit – des Lichtes wie des Antlitzes – wieder. Sie charakterisieren die alte Frau, in dunklerer Kleidung und vor diffuser Rückwand, ihre mütterlich-vertraute, in sich gekehrte Haltung.
!
OMA
!
テ僕 auf Hf
37 x 30 cm
1952 WV: M 3
DIE HEXE
!
テ僕 auf Leinwand
70 x 60 cm
1955 WV: M 7
13
DIE UNTERICHTSSTUNDE AMOR
!
テ僕 auf HF
80 x 140 cm
1955 WV: M 4
14
ÜBERRASCHT
!
Öl auf HF
105 x 60 cm
1980 WV: M44
! !
15
AKT IN MAUERECKE
!
テ僕 auf HF
70 x 46,5 cm
1980 WV: M 67
16
DER STUDENTENSOMMER
!
テ僕 auf Hartfaser | 125 x 125 cm |1980 | WV: M13 ! 17
Im Vordergrund sitzen bzw. stehen sich je drei Bauarbeiter und drei in den Semesterferien zum „Studentensommer“ abkommandierte junge Frauen, vielleicht in ihrer gemeinsamen Arbeitspause, gegenüber. Und sie führen nichts wichtigeres im Schilde als sich - eventuell! - zu verabreden.! Den Hintergrund geben roh behauene Wohnklötze ab, noch ohne Glas und Farbe.!
!
Es scheint fast, als traute der Maler dem Vorgang selbst nicht, den er inszeniert oder doch nur abmalt, so profan, beinahe banal ist das Geschehen.! Und doch, lässt man sich auf die so gewöhnliche Szenerie ein, entdeckt man, dass Voigt etwas Eigentümliches gelingt: die jeweilige Binnenperspektive der Akteure mit unserer Sicht des Geschehens zu verbinden, ablesbar und verdeutlicht in Konstellation der Personen und Merkmalen der Handlung: der betonten, manchmal fast geistlosen Körperlichkeit der Beteiligten, der Gesichtslosigkeit der Männer, dem wohligen Posieren der Mädchen, ihrer aller Unbefangenheit.!
!
Dazu passt malerisch sein Betonen oberflächlicher Plastizität und leichter Deformation der Proportionen. So bei den Köpfen der Männer und den Leibern der Mädchen. Die Farbgebung ist Voigt-typisch. Typisch ist auch, das Unwichtige als unwichtig zu malen. Kleine erzählerische Details lohnen das genauere Hinblicken. Die rechts stehende Studentin lädt dazu ein.!
!
18
EIN DENKMAL DER NEUTRONENBOMBE
!
テ僕 auf HF
63 x 49 cm
1980 WV: M 11
! !
!
19
MEDUSA
!
テ僕 auf HF
69,5 x 49 cm
1980 WV: M 61
! !
!
20
ZEUS IM XX. JAHRHUNDERT
!
テ僕 auf HF
34,5 x 87 cm
1981 WV: M 24
! !
21
DAS LETZTE MUSEUM Öl auf HF, 60 x 238 cm, 1981, WV: M23!
!
„Das letzte Museum“ Malerisch ohne Makel ist dies Bild zugleich eines der dichtesten Voigts nach Aussage und Wirkung. Das letzte Museum ist Außerirdischen oder einer Roboterzivilisation vorbehaltenes Refugium zur Betrachtung, ein Reservat des einst naturgemäßen und freundlichen Lebens, wie wir es kennen. Das unstrittig Ernsthafte, Bannende des Bildes entwickelt sich nicht allein aus der Frage, ob oder wann es so kommen könne: - Die Einsamkeit des Überlebenden in einer fremd gewordenen, trostlosen Welt wird thematisiert, wohinein es nicht mehr passt und nicht mehr passen darf, geschützt und abgeschlossen zugleich mittels Stahl und Glas. Die Wissenschaft vom Leben ist nicht das Leben selbst.
22
DAS FEIGENBLATT
!
テ僕 auf HF
125 x 65 cm
1981
WV: M41
! ! ! ! ! ! ! !
23
ARBEITSLEBEN TRYPTICHON
!
テ僕 auf HF
30 x 29,5 cm, 30 x 15,5 cm, 30 x 15,5 cm
1981 WV: M 84
24
IN DER SAUNA
!
テ僕 auf HF
62 x 100 cm
1981 WV: M 66
!
! IPSUM DOLOR
25
SELBSTBILDNIS MIT LEINE
!
41 x 31 cm
1983 WV: M 19
26
SELBSTBILDNIS MIT VESTOVER
!
ÖL auf HF 40,5 x 30 cm 1983 WV: M 64
27
SELBSTBILDNIS MIT AKT
!
テ僕 auf HF
125 x 60 cm
1983
WV: M 18
! ! ! ! ! ! ! !
28
DER WEG ZUM OLYMPIASIEG Mischtechnik
92 x 73 cm 1983 sign. u.r. Voigt WV: M 22
29
SELBSTBILDNIS MIT STILLLEBEN
!
テ僕 auf HF
59 x 62 cm
1983 WV: M 20
30
IN JEDER MINUTE AUF DER WELT
!
テ僕 auf HF! 100 x 70 cm! 1984! signiert u.r. Voigt! WVZ M161!
! ! ! ! !
31
SOLIDARITÄT
!
ÖL auf HF
25 x 50 cm
1984 WV: M 49
32
FREUNDSCHAFT
!
ÖL auf HF
25 x 50 cm
1984 WV: M 48
33
FRIEDEN
!
テ僕 auf HF
25 x 50 cm
1984 WV: M 47
!
34
AN DER HALTESTELLE
!
ÖL auf HF
25 x 50 cm
1984 WV: M 46
35
RENATE (EHEFRAU) BEIM STRICKEN テ僕 auf Pappe
34 x 27 cm
1985 WV: M 45
36
DIE SCHULSPEISUNG
!
テ僕 auf Leinen
60 x 90 cm
1985
37
KLEINER NARRENZUG
!
I. Fassung)
テ僕 auf Leinen und HF
12,5 x 41,5 cm
1985 sign. U.M. R. Voigt WV: M 30
!
!
38
SONNIGE HERBST VORM ALTERSHEIM
テ僕 auf Hf
50 x 104 cm
1985 WV: M 43
! !
39
GESPRÄCH AM STRANDKORB CAKSO DODTOS
Öl auf HF
126 x 100cm
1886
WV: M 12
! !
40
OPFER UND TÄTER
!
Opfer und Täter (3 Teile)
Acryl auf Leinen
185 x 485 cm 1986 WV: M 297
! !
41
OPFER UND TÄTER DETAIL
!
42
IM KAUFHAUS GUM IN MOSKAU
!
テ僕 auf HF
90 x 60 cm
1987 WV: M 70
! !
43
MARKT IN MOSKAU III DETAIL
!
Acryl
22 x 22 cm 1987 WV: M 71
44
MARKT IN MOSKAU II DETAIL
Acryl
22 x 22 cm 1987 WV: M 71
45
MARKT IN MOSKAU I DETAIL
!
Acryl
22 x 22 cm 1987 WV: M 71
46
Das Geschäft
!
Öl auf HF
99,5 x 70 cm
1988
!
„Das Geschäft“ - Großformatige Frauenabbilder sind nicht selten in der Kunst des 20. Jahrhunderts. Wo aber .wird die Person des Interesses so akzentuiert auf ihre Mündigkeit hin befragt und in Szene gesetzt wie hier? Die Leipziger Messe war doch schön, oder? Dabei geschieht diese Befragung nüchtern, mit leisem Einverständnis. Die Frau weiß für sich selbst zu sorgen, sie nimmt nicht nur, was sie etwa bekommen kann, sondern das, was ihr zusteht. Der gerichtete, nicht unfreundliche, aber versachlichte, leicht grienende Blick zeigt es. Im Bild ist kein Platz für romantisches Ambiente, auch die Reizwäsche (?) ist nur Arbeitskleidung. Doch hat der Maler nicht zynisch übertrieben. Man gibt, was man kann, zeigt, was man hat und was es soll, nimmt, was man braucht und ist doch nirgends befleckt. Dieses Bild ist nicht sexistisch, raffiniert, überhöht, sondern so deutlich, dass es die Zustimmung zu sich ins Bild hineinnimmt: die ondulierten Dauerlöckchen der m a i t re s s e d e p l a i s i e r s p re c h e n i h r umfassendes Wort.
Dabei hat er die Übersicht und kennt bestens die Spannweite moderner BildKunst! Man vergleiche nur beispielsweise die anrührenden, obwohl völlig herkömmlich ausgemalten Portraits der Großmutter mit d e n g r a n d i o s - e x p re s s i v g e s e h e n e n „Tanzenden Hexen“und mit den körnigen, d a s P i x e l z e i t a l t e r r e fl e k t i e r e n d e n „Sandbildern.“ („Felix...“)
Das heißt also nicht, dass er der gebotenen Auseinandersetzung auswich. Im Gegenteil: er spielt teilweise mit den Stilen. Ja, es gelingt ihm mitunter, diese selbst, wenn schon nicht in ihrer Nichtigkeit, so doch in ihrer Einseitigkeit bloßzustellen. Kunstkritik mit den Mitteln der Kunst! Dieser Maler macht uns klüger.
! !! !
!
47
VERGESSEN HUT UND SCHIRM
テ僕 auf HF
50 x 34,5 cm
1989 sign. u.r. Voigt MV; M 92
! !
48
!
Eine wichtige Konstante im Schaffen des Künstlers ist der offene oder versteckte Symbolismus alter Tradition. Er erkundet diesen und spielt mit seinen Konsequenzen. Seine so ausgeglichen zentrierten oder am Goldenen Schnitt orientierten, oft ganz herkömmlich gewichteten Bilder bergen Momente der Unwucht, der Verstärkung oder des scheinbaren Scheiterns im Bildaufbau, die mitunter feinsinnig oder auch selbstironisch kommentiert werden. Die Perspektive wird zur Stilisierung genutzt. Die Farbigkeit erinnert manchmal an Gebrauchsgrafik, aber es geht beim wiederholten scheinbar vordergründigen Bemühen der Grundfarben recht eigentlich um verhaltene Kritik sowohl des Impressionismus als auch des Expressionismus. Färbe nur ein, wenn Du die Konsequenzen kennst!
! !
Das ist deshalb auch kein Neoverismo mehr, außer man verstünde unter diesem mehr als klare, nüchterne Sachbezogenheit, besser: Sachlichkeit!, in Bildaufbau und Farbverlauf bzw. Farbgebung.
Ist es Pop Art? Unter „Pop Art“ kann man eine Mischung aus Surrealismus und Verismus verstehen. Das besorgt auch Voigt, aber er ist zu traditionell, zu gelassen, zu hintergründig – vielschichtig, um dem oft oberflächlichen Schönmalen und Schönfärben mehr abzugewinnen als ein Zitat.
!
49
Der erste Schritt
!
テ僕 auf Hartfaser
100 x 80 cm
1988
50
ÄQUILIBRISTIK
!
Öl auf HF
52 x 60 cm
1989 WV: M 186
!
IPSUM DOLOR
51
Christina Blaschke ( 20 Jahre alt )
!
Öl auf Hartfaser 65 x 42 cm signiert und datiert rechts unten: R. Voigt 1298 (1998)
!
„Christina Blaschke“ Dies ist offenbar ein Auftragsbild, eine Momentaufnahme einer jungen Frau und Musikerin mit ihrem Instrument, und ein schönes Bild. Unwissenheit der Jugend, das Leben betreffend, Zukunftsgerichtetheit (der introvertiert-extravertierte Blick der Augen!) und ein gewisser schon vorhandener „Realitätssinn“, angedeutet durch Kleidung, Positur und Griff zum Instrument, geben eine spannende, gelungen umgesetzte thematische Dreiheit. Der Hintergrund lässt Fragen offen, aber ist nicht schicksalsbedeutend. Die am Rand leicht gewölbte Frisur nimmt dies auf und fokussiert das ganze Bild ins Gesicht der jungen Dame. So ist die sinnierende Ruhigkeit des Gesichtsausdrucks mit einer dazu passenden, nicht zu schwer lastenden, aber ernsthaften Ausdrücklichkeit des Wollens verbunden worden.
! !
52
DIE SCHÖNE (Ruhe)
Mischtechnik
40 x 30 cm
2000
sign. R. Voigt
WV: M 334
!
„Die Schöne“ - Die Schöne ist vor allem eines: schön. Sie ist aber auch eitel. Geht beides immer miteinander, oder liegt eine Verwechslung vor? R. Voigt lässt die Antwort bewusst offen; wir selbst sind gefordert, zu entscheiden. Die Phantasiefrisur ist zu kurz, um über die Singularität der Schönen hinaus zu weisen, aber noch lang genug, sich mit ihr oder sich selbst zu beschäftigen. Die makellosen Brauen, der makellose Mund usw. sind geschwungen, nicht geziert, doch zu sich hin geschlossen. Der anmutige Hals ist nicht freizügig, vielleicht keck, doch hier genießt man sich selbst, oder? Denn die offene Hintergrundlandschaft bliebe auch sonst erhalten, auch wenn die Schöne uns gar besucht und dem Restbilde entsprünge.
!
53
DER CHEF ( Boss )
!
Mischtechnik auf Hartfaser
40 x 19 cm
2000
54
MODELL UND WERK
!
テ僕 auf Hartfaser
78 x 78 cm
1993
sign. u. r. Voigt
WV: M 154
! !
55
ARIADNE UND THESEUS
!
Mischtechnik 25 x 38 cm 2000 sign. u.r. R. Voigt WV: M 346
!
IPSUM DOLOR
56
DIE WENDE - 10 JAHRE DANACH
!
Collage, Acryl auf HF 165 x 250 cm 1999 sign. u.r. R. Voigt WV: M 341
!
57
WEITERGABE VON WISSEN UND LEBENSWEISHEITEN
!
テ僕 auf HF
30,5 x 40 cm
1999 sign. u.l. R. Voigt WV: M 312
58
NATURSONNENSTUDIO
!
Acryl auf HF 110 x 160 cm 1998 sign. u.l. LAVER WV: M 302
59
DAS GOLDENE RAD
!Acryl auf
Leinwand
140 x 140 cm
1989
sign. u.r. LaVer
WV: M 300
! !! !! !! !! !! !! !! !! !! !! !! !!
„Das goldene Rad“ - Dies ist ein Rad der Emotionen, sechsfach geteilt. Das Rad ist eine mittig oder fast mittig gelagerte Scheibe. Drei Scheibenausschnitte sind abwechselnd je oliv oder hautfarben, um dem Betrachter die Übersicht zu erleichtern. Die Begrenzungen im Nebeneinander der Gesichter werden als Speichen wahrgenommen. Nicht erleichtert, sondern durch die einprägsame, sehr deutliche Gestaltung der verschiedenen Antlitze eher erschwert wird die Deutung der Emotionen: Sind es Masken, sind es Momentanbilder, sind es Erinnerungen...? Offenbar wäre dies alles möglich. Aber was heißt es? Man könnte das Bild auch andersherum aufhängen, vielleicht sogar seitlich. Jedenfalls kann einem leicht, sehr leicht schwindelig werden, und aus der Scheibe von Gesichtern, die uns in ihren Bann ziehen – so sind sie gestaltet – wird ein Rad, das nicht sich, sondern dem Betrachter den Kopf verdrehen kann.
60
DIE SKATBRÜDER
! ! Acryl auf Leinen
200 x 200 cm
1998
sign. R. Voigt
WV: M 298
!! !! !! !! !! !! !! !! !! !! !
!! „Die Skatbrüder“ - Dieses Bild ist eine kraftvolle, ironische Auseinandersetzung mit der großen
Leidenschaft. Man spielt zu viert, denn einer „schreibt auf“, man sitzt zwischen Stuhllehne und alles zentrierendem Holztisch – und lebt! Wie entfremdete „Trolle“ im erborgten Tun sich doch selbst beleben, so belebt der Spielgedanke hier die Spieler. Die frohe Farbigkeit verweist noch auf mehr: dass mittels des Spiels etwas seltenes gelingt: eine Quadratur des Kreises! Selbst die Aschenbecher sind deshalb vierstrahlig, es ist zum Lachen. Doch schon haut der rote Spieler die Karte auf den Tisch, und alle gehen mit. Dieses Bild ist von vornherein ein Klassiker.
61
ANTLITZ DER FRAU Acryl auf HF
170 x 106 cm 1997 sign. r.u. LAVER WV: M 292
!
62
GESICHT DES MANNES
!
Acryl auf HF
179 x 125 cm 1997 sign. o.r. LAVER WV: M 291
! !
63
BLAUER WEIN
!
Dispersionsfarbe u. テ僕 auf HF
165 x 125 cm
1996 sign. u.r. Voigt WV: M 266
! !
LOREM IPSUM DOLOR
64
ROTE PLASTIK
!
Dispersionsfarbe und
Öl auf HF
165 x 125 cm
1996 sign. Mitte u. R. Voigt WV: M 258
!
!! !! !! !! !! !! !! !! !! !! !! !! !! !! !!
„Rote Plastik“ - Durch mehrere farblich gestufte Rahmen fast malerisch, doch auch wieder nüchtern eingerahmt, weil geometrisch und blau, steht im Bildzentrum der Sockel mit Plastik. Den Hintergrund bildet das Innere der Rahmung, orange und bergend, doch bei sich ist es leer. Die Plastik steht damit in einem offenen und zugleich begrenzten Raum. Sie ist gebunden und doch frei. Es ist die Plastik einer schönen Frau, antik oder klassizistisch. Vielleicht eine Göttin. Die Frau ist nackt, schön und ...seltsam lebendig. Es ist nicht unser Rahmengebäude, in dem sie steht und auf etwas verweist oder blickt, es ist ihr natürliches Umfeld, dem sie vertraut ist und dieses ihr. Worauf macht sie aufmerksam? Der Zeigefinger rechts weist leicht aufwärts gerichtet nach außen. Der Blick ist noch zur anderen Seite gewandt. Geht sie schon oder steht sie noch? Standbein und Spielbein sind wohl unterschieden. Sie wird also bleiben und man darf beruhigt sein und schauen.
65
DIE SCHLIPSNADEL
!
Dispersionsfarbe u. テ僕 auf HF
165 x 125 cm
1996 Sygn. M.u. R. Voigt WV: M 257
! !
66
FLASCHENPARADE
! ! !
67
STILLLEBEN MIT FISCH ÖL auf HF
48,5 x 93 cm
1994 sign. u.r. LAVER WV; M 225
! !
68
STILLLEBEN MIT BROT UND KÄSE
!
Öl auf HF
55 x 99,5 cm
1994 sign. u.r. LAVER WV: M 208
! !
69
UNGLEICHES PAAR
!
テ僕 auf Leinen
140 x 100 cm
Jahr: 1992 WV: M 218
! !
70
DER OBSTKELCH Öl auf HF! 121 x 87 cm! 1994
!
„Der Obstkelch“ - Nach 400 Jahren mehr oder minder gut und recht stilisierter Still-Leben in Europa: - kann man da diesem eigenständigen Genre noch etwas Munteres und Malerisches abgewinnen, ohne im/mit Popart das Kind mit dem Bade auszuschütten?? Ja! Rudolf Voigt jedenfalls konnte es. … Das Interieur zuerst - es bleibt nur solange gewöhnlich, solange man es erst einmal übersieht. Auch die üblichen Früchte und Farben führen ganz leise nur zum Eigenen hin – der Balance. Aber diese hat es in sich! Sie wird bildnerisch erkämpft und behauptet. Fünfbeiniger Tisch und sacht selbstleuchtende Ta p e t e n w a n d o d e r a u s g e l e u c h t e t e r Dielenboden, alles perspektivfrei, geben nun Zeugnis für die besondere, verdreht-schräge Früchteschale ab samt Inhalt. Und so schräg und verdreht diese ist, der Fuß des Obstständers weist frech in die dem Tisch entgegengesetzte Richtung, so gedreht und stabil führt alles zum Wichtepunkt und Zentrum des Bildes: einem recht gewöhnlichen, doch stolz gehobenen Apfelblatt mit Spitze. Dieses ist farblich gleichwohl etwas zurückgenommen. Das Obst leuchtet seine eigene Farbigkeit satt aus und zeigt, dass in der Kunst die Kraft der Farbe nichts künstlich (er)scheinen lässt, wenn nur alles in allem der Aussage dient. Das Messer auf weißem Grund hat beinah die Gestalt eines Pinsels des Meisters.
71
JUPITER UND JO
!
テ僕 auf HF
125 x 165
1994 sign. u.r. LAVER WV: M 206
!
IPSUM DOLOR
72
STADTRAND DER STADT FUTURUM
!
テ僕 auf HF
54 x 133
1994 sign. u.M.r. LAVER WV: M 204
! !
73
DIE WENDE 3 Jahre danach
!
Mischtechnik
260 x 175 cm 1993 WV: M 182
74
WAS KUNST IST, BESTIMME ICH
! !
( Kunstsammler Ludwig )
テ僕 auf HF
100 x 70 cm
1993 WV: M 181
75
UNSER LEBEN
!
テ僕 auf HF
112 x 112 cm
1993 sign. u.r. Voigt WV: M 167
!
76
ADAMS UND EVAS TRAUM
!
テ僕 auf HF
44 x 37 cm
1993 sign. u.l. Voigt WV: M 160
! !
LOREM
77
DER ROTE APFEL
!
Acryl und テ僕 auf HF
165,5 x 124,5 cm 1993 Sygn. M.l. Voigt WV: M 145
! !
!
78
PORTRÄT KOPIE NACH REPIN
Öl auf Hartfaser
30,5 x 24 cm
1991 WV: M 103
! !
79
UND DAS IST KUNST?
!
テ僕 auf HF
165 x 250 cm
1993 sign. u.r. Voigt/ u.l. LAVER WV: M 141
! !
LOREM
80
MODELLPAUSE
!
テ僕 auf HF
100 x 75 kn
1993 sign. u.l. Voigt WV: M 153
! !
81
9 AKTE
!
テ僕 auf HF
30 x 40 cm
1993 WV: M 157
82
KAPITALISMUS
!
Collage
151 x 100 cm 2004 WV: M 384
! !
83
DER SLIP
!
テ僕 auf Leinen
39 x 39 cm
1995 sign. u.M. Laver WV: M 246
! !
84
MÄDCHEN MIT TASCHE
!
Öl auf HF
105 x 60 cm
1002 WV: M 172
! !
85
DOPPELPORTRÄT
!
Öl auf Leinwand ! 80,3 x 70,5 cm! 1992!
! !
„Doppelporträt“ - Der Maler in sich Selbst, kubistisch sich, naturalistisch uns anschauend. Er beherrscht diese Reiche, sein Herrscherstab ist in der Hand der „natürlichen“ Hälfte. Die natürliche Farbe der Bekleidung dieses Herrschers im eigenen Reiche ist Gold. Der Sinn geht nach außen, der analytische Verstand geht nach innen. Die Hintergründe sind vertauscht zugeordnet, Verweis auf die Verdopplung auch der Welt in Mikrokosmos und Makrokosmos. Das Motiv des gelassen blickenden Malers ist offenbar der Ausgleich beider. Mit wenig Aufwand wurde in diesem Bild viel an Wirkung erreicht. Das Bild bleibt im Gedächtnis.
!! !! !! !!
86
! ! ! !
87
DIE REGIERUNGSBRILLE
!
テ僕 auf HF auf Dispersionsnaturgrund
165 x 250 cm
1994 sign. u.l. Voigt WV: M 220
! !
88
DIE EMANZE COLLAGE
100 x 100 cm
1997 WV: M 284
! !
89
AUSBLICK COLLAGE
200 x 200 cm
1997 sign. u.l. Laver/Voigt WV: M 294
! !
LOREM
90
MÜLLPLATZ DER GESCHICHTE 2. FASSUNG
Öl auf HF (gespachtelt)
165 x 255 cm
1992 sign. u.M. Voigt WV: M 120
! !
91
MÜLLPLATZ DER GESCHICHTE 1.FASSUNG
Öl auf HF
165 x 167,5 cm
1992 sign. u.r. Voigt WV: M 111
! !
LOREM
92
BLINDER MANN MIT JUNGE
!
„Der Blinde“ - Dies ist keine Satire auf das allbekannte „Seid wie die Kinder!“. Der Großvater ist erblindet, sein Enkel führt ihn. Dies macht ihn traurig und lässt ihn erwachsen, fast überkonzentriert erscheinen. Liest man das Bild sozialpsychologisch, könnte man das Problem der Weitergabe der Erfahrung von Alt an Jung dargestellt sehen. Denn der Junge macht die Erfahrung selbst, der Alte ist weit weg, er hat ein reiches Leben - verdeutlicht durch Haarpracht und Künstlerkappe - gehabt; nur Hand und Blindenstock halten noch Kontakt zu Nachwuchs und Realität. Die Tasche mit den Unterlagen ist in der Hand des Kleinen. Wie soll es weitergehen? Ein Gespräch darüber ist hier nicht möglich, ohne dass es Zwist oder vordergründige Fremdheit gäbe. Der Ernst des Bildes wird durch die Überführung der Rahmenbedingungen des Geschehens verstärkt: Wetter und Straße, Weg und Herkunft erscheinen ineinander übergehend, getrübt und unklar. Blaue und graue Töne also. Wohin geht es, wie geht es nun weiter?, wo ich doch weiter muss! Das ist die stille Frage des Jungen an den Betrachter.
! !
93
DER KUGELSTOßER
!
Öl auf HF
50 x 54 cm
1990 WV: M 197
!
!
IPSUM DOLOR
94
DER SCHWIMMER
!
テ僕 auf HF
50 x 54 cm
1990 WV: M 196
! !
95
DER KÜNSTLER NACH DER WENDE
!
Öl auf Leinen
140 x 100 cm
1994 sign. u.l. LAVER WV: M 205
! !
96
DU BIST NICHTS SYMBOLE SIND ALLES
!
Acryl auf Leinen
200 x 160 cm 2001 sign. M.r. R. Voigt WV: M 350
! !
97
NACH DEM BAD
!
Mischtechnik auf HF
72 x 48 cm 2000 sign. u.l. R. Voigt WV: M 338
! !
98
MÄRCHENSTUNDE
!
Mischtechnik auf HF
29 x 23,8 cm 2002 sign. o.M R. Voigt WV: M 363
99
DREI SCHÜCHTERNE
!
Öl auf HF 43 x 33 cm
Jahr ??? WV: M 370
100
H. BERLITZ UND SEINE VORBILDER
Mischtechnik auf HF
48 x 42,5 cm 2003 WV: M 371
101
H. BERLITZ UND SEINE SCHÖPFUNGEN
Mischtechnik auf HF
48 x 42,5 cm 2003 WV: M 372
102
DAS GOLDENE ZEITALTER
!
Öl auf Goldgrund auf HF 77 x 56,5 cm
1999 WV: M 340
!! !! !!
„Das Goldene Zeitalter“ - Voigts oft skurriler, dabei narrensicherer Umgang mit Bildaufbau und Bildproportion ist nicht nur Folge oder Frucht des immensen Fleißes des Malers. Das Bild gibt davon Zeugnis, wie Voigt die Tradition versteht. Verliert die Moderne ihren Bezug zum Überlieferten,„so ist's umbsunst“. Wie eine in Gebrauch befindliche Lehrtafel mittelalterlicher Baumeister oder Auftragsmaler gestaltet und überlegt gemalt, werden diverse Liniensysteme gezeigt und diskutiert: Oben ein doppelter Fibonacci-Bogen, der ein Herz – Symbol der Liebe – bilden lässt. Zu den Seiten und quer darüber einfachste Beispiele der Hervorbringung perspektivischer Wirkung oder gestaltbildender Bogenstücke.
Darunter rechts und links je ein „goldener Griff“, in sich zu sich selbst gedoppelt konfiguriert.
Unter ihnen kleine Farbenkreise, nur aus den voigt-typischen, allegorisch aufzufassenden vier Grundfarben bestehend. Die untere Mitte des Bildes beschreibt den „goldenen Schnitt“ näher, die vierte Zeile bricht den Reim. Davon weicht die geometrische Skizze über ihr ab. Das zu erwartende Freimaurer-Emblem ist um ein eingeschriebenes Rechteck ergänzt, das Quadrat fehlt, wodurch keine 12er, sondern die 10er Matrix bedienbar bleibt, der das Pentagramm innewohnt. Dieses verweist aber wieder auf das Herz. Voigt ist tief ins Wesen der Symbole eingedrungen. Die Mäanderlinie ganz unten bestätigt die griechische Herkunft der zentralen Elemente.
103
KLEIN KAROLINE
!
テ僕 auf Malpappe 14 x 9 cm
1983 WV: M 62
104
BLUMENSTILLLEBEN MIT PLASTIK
!
テ僕 auf Dispersionsnaturgrund auf HF 37,5 x 30 cm
1993 WV: M 176
105
STILLLEBEN MIT KERZE UND KULTFIGUR
!
テ僕 auf Dispersionsnaturgrund auf HF 30 x 20,5 cm
1993 WV: M 177
106
IN DER SCHLUCH
!
Acryl auf HF und Naturgrund
165 x 125 cm 1995 sign. u.l. Voigt WV: M 238
107
DAS ROTE EI
!
テ僕 auf HF
39 x39 cm
Jahr?? WV: M 247
108
IM GEBET
!
テ僕 auf HF
50 x 50 cm
1998 sign. l.M. Laver WV: M 305
109
!
110
111
112
113
114
115
BLIND
!
テ僕 auf HF
60,5 x 42 cm
1993 sign. R.u. LAVER WV: M 139
116
DIE FIXER
!
テ僕 gespachtelt auf HF
151 x 100 cm
2004 sign. o.l. R. Voigt WV: M 381
117
!
118
DER NEUE HUT
!
テ僕 auf HF
1996
125 x 125 cm sign. u.l. Voigt WV: M 259
119
DIRNDL
!
„Dirndl“ - Die junge Frau schaut in Dreiviertelperspektive nach außen, zugleich in sich hinein. Sie ist gelassen und ihrer gewiss. Sie ist stabil und heiter. Was vor ihr liegt – liegt hinter ihr und umgekehrt. Sie könnte schwanger sein. Das Bild kommt mit drei Farben aus: blau-weiss und gelb. Auch die Augen sind von klarem, dichtem Blau. Die offene Heiterkeit des Antlitzes findet in der ruhigen, entspannten Haltung der Frau ihre Fortsetzung. Dies teilt sich auf unaufdringliche Weise dem Betrachter mit, der, allmählich, das Bildnis liebgewinnen wird.
120
Solo Ausstellungen:!
!
Kabinett für Kulturarbeit der Stadt Leipzig! Galerie im II. Stock, Naumburg! Galerie im Foyer, Schkeuditz! Kleine Galerie im Turm „Prinzeßchen“, Barby! Kleine Galerie, Elsterwerda! Dresdner Bank, Leipzig! Hotel Adagio, Leipzig! Techniker Krankenkasse, leipzig! Galerie im Lottohaus, Leipzig!
!
Galerie Fine Art | Leipzig! Rudolf Voigt | Personalausstellung- Würdigung eines Lebenswerkes | 25.09.2010 - 29.10.2010!
!
Galerie Fine Art | Leipzig!
Frühe Zeichnungen und Gemälde! Es spricht der Präsident der Akademie für Kunst und Design – Mitteldeutschland, Herr Ullrich Strube | Ausstellungszeitraum: 16. März bis 28. April 2012
! ! Ausstellungsbeteiligung:! !
Ruhrfestspiele, Recklinghausen! Grafikausstellunge , Chemnitz (Preisträger)! im Ausland: Österreich, Schweden, Rußland, Schweiz, Afghanistan, CSSR, Spanien!
! !
Biografie! 1925 in Leipzig geboren! nach Schulbesuch Lehre als Offsetdrucker bei Fa. Brockhaus anschließend Soldat im 2. Weltkrieg und Gefangenschaft! 1946-1949 Privatschüler bei Prof. Elisabeth Voigt und Prof. Max Schwimmer! 1949-1990 nach Studium Lehrer für Kunsterziehung! 1976-1990 Arbeit in verschiedenen Malzirkeln! 1980-1985 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Leipzig! 1990-2007 freischaffend und Mitglied des Bundes Bildender Künstler Leipzig
121
IMPRESSUM
! TEXTE UND BILDBESCHREIBUNGEN
! ( 1 ) Peter Enders | Leipzig
( 2 ) Bodo W. Hellmann
( 3 ) Anette Kröning
! ! ! FOTO
!
Bodo W. Hellmann
Sven Abraham
Conny Schmitz
Archiv des Künstlers
!
122