Wolfgang H. Salcher: "Die Schule war und ist ein Politikum"

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auszug #19

widerstand und wandel 70er über die 19

jahre in tirol

Wolfgang H. Salcher „die schule war und ist ein politikum“. die pädagogischen utopien und die „neuerfindung“der schule anhand von sechs projekten in tirol


impressum Herausgeber: aut. architektur und tirol (www.aut.cc) Konzept: Arno Ritter Redaktion: Arno Ritter, Claudia Wedekind Lektorat: Esther Pirchner Gestaltung und Satz: Claudia Wedekind Grafisches Konzept und Covergestaltung: Walter Bohatsch, Wien Gedruckt auf Magno Volume 115 g Gesetzt in Frutiger Lithografie und Druck: Alpina Druck, Innsbruck Buchbindung: Koller & Kunesch, Lamprechtshausen © 2020 aut. architektur und tirol, Innsbruck © der Textbeiträge bei den Autorinnen und Autoren © der Abbildungen bei den jeweiligen Rechteinhabern Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in ­irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, Mikrofilm oder in einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Herausgebers ­reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme ­verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. ISBN 978-3-9502621-7-9

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.


Wolfgang H. Salcher „die schule war und ist ein politikum“1. die pädagogischen utopien und die „neuerfindung“ der schule anhand von sechs projekten in tirol

Es gibt sie, die sehenswerten und interessanten Schulbauten. Um ­ inige Tiroler Beispiele aus den 1970er-Jahren soll es hier gehen. Warum e diskutieren wir aber beim Thema Schule seit fünfzig Jahren immer wieder das Gleiche? Und warum spielt die Architektur im Schuldiskurs seit fünfzig Jahren kaum eine Rolle? Diese zwei Fragen haben sich nach einer spannenden, aber auch ernüchternden Beschäftigung mit Tiroler Schulbauten der 1970er-Jahre am auffälligsten gestellt. Denn viele ­bildungspolitische Überlegungen der letzten Jahre wurden bereits vierzig bis fünfzig Jahre zu­vor diskutiert. Die 1960er- und 1970er-Jahre waren in ­gewissem Sinne die Zeit der pädagogischen Utopien. Auf diese neuen pädagogischen Konzepte sollte damals der Schulbau reagieren. Themen wie Ganztags­schule, Gesamtschule, Gruppenlernen, Einzelarbeiten, Freiarbeiten, Projekt­ unterricht, Gesprächskreise, flexible Räume usw. waren bereits Anfang der 1970er-Jahre umfangreich diskutiert worden. Umgesetzt wurde davon damals und bis heute nur sehr wenig. Seit dem Beginn der Zweiten Republik lag der bildungspolitisch schein­bar unüberwindbare Graben in Österreich zwischen den Parteien SPÖ und ÖVP. Immer wieder werden seither die gleichen Themen de­ battiert. Hart formuliert wird seit über fünfzig Jahren ein schulpolitischer Stellungskrieg geführt, der von statischen Frontverläufen geprägt ist. ­Ur­sprünglich war es Konsens, dass im Jahre 1945 – im Zuge der Neu­ gründung Österreichs – die Wiedereinführung der Schulgesetze der Ersten Republik, die teilweise auf Bestimmungen aus dem 19. Jahrhundert zurückgingen, ein Provisorium sein sollte, bis neue Regelungen gefunden würden. Alleine die Dauer bis zur Einigung auf ein neues Schulgesetz zeigt aber die Schwie­rigkeiten auf. Obwohl es bereits 1946 erste Bestrebungen gab und 1948 die Parteien ihre Entwürfe für die grundlegende Neu­e­ rung des ­österreichischen Schulwesens vorlegten, brauchte es weitere 14 Jahre und drei Bildungsminister (ÖVP), bis sich ÖVP und SPÖ auf einen Kompromiss für ein neues Schulorganisationsgesetz (SchOG) einigen ­konnten.2 Dieses Über­einkommen beinhaltete die Unentgeltlichkeit des Schul­ besuchs (Schul­geldfreiheit) und die Verlängerung der Schulpflicht von acht auf neun Jahre. Mit neuen, über das ganze Land verteilten Schultypen wie der Allgemeinbildenden höheren Schule (AHS) oder der Berufsbilden­ den höheren Schule (BHS) hoffte man, das Bildungsniveau der Bevölkerung insgesamt heben zu können. 1962 wurde der Unterricht übrigens noch


Karl Heinz, Dieter Mathoi und Jörg Streli, FremdenverkehrsFachschule, Zell am Ziller, 1976 – 78, Skizze

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nach Geschlechtern getrennt geführt, erst 1975 wurde die Koedukation, also der gemeinsame Unterricht von Mädchen und Buben, zum Regelfall erklärt.3 Das neue Schulorganisationsgesetz und der damit einhergehende Bildungsboom führten in vielen bestehenden Schulen zu Platzmangel, weil auf demselben Raum immer mehr Klassen zu unterrichten waren. Dieser Druck führte letztlich zur Forderung nach neuen Schulen. Im Schuljahr 1969 / 70 wurde in Tirol die 100.000er-Marke bei der Anzahl der Schulkinder überschritten, 1976 / 77 waren es 128.000.4 Im Schuljahr 1972 / 73 wurden in Tirol erstmals über 4.000 Klassen unterrichtet.5 Genau in diese Wachstumsund Bauphase fallen die anschließend betrachteten Tiroler Schulen. politische gräben Das gegenseitige Misstrauen der politischen Parteien in Schulfragen zeigt sich in der ebenfalls aus dem Jahr 1962 stammenden und noch gül­ tigen Verfassungsbestimmung, wonach Schulgesetze „nur mit einer Mehr­ heit von zwei Dritteln“ beschlossen werden können. Die im Zuge der Schulreform unter Unterrichtsminister Drimmel (ÖVP) vereinbarte Bindung von neuen Schulgesetzen an eine Zweidrittelmehrheit im Parlament wurde bereits damals als „Verewigung großkoalitionärer Packelei“ kri­ tisiert oder als „Bastion praktischer Vernunft in der Schulpolitik“ gelobt.6


neue schulformen Die SPÖ errang bei der Nationalratswahl 1970 mehr Stimmen als die ÖVP und 1975 erstmals die absolute Mehrheit. Dies führte dazu, dass ­schulpolitische Fragen vermehrt in der Öffentlichkeit diskutiert wurden. Im Mittelpunkt der Diskussion zur Schulreform standen die gemeinsame Schule der Zehn- bis Vierzehnjährigen, die integrierte Gesamtschule und das Angebot ganztägiger Schulformen, also die Ganztagsschule und die Tagesheimschule. Fred Sinowatz, Unterrichtsminister in der Regierung Bruno Kreiskys, gab sich 1982 hinsichtlich der Gesamtschule noch optimistisch: „Ich ­bekenne mich nach wie vor zur gemeinsamen Schule der Zehn- bis Vier­ zehnjährigen und ich bin fest davon überzeugt, daß eine gemeinsame Mittelstufe in der Zukunft auch von den fanatischsten Verfechtern überholter Strukturen nicht aufzuhalten sein wird.“7 seventies in tirol Nicht nur im Schulbau gab es in den 1970er-Jahren in Tirol einen Bauboom. Der damalige Landeshauptmann Eduard Wallnöfer (1913 – 89) eröffnete 1972 den letzten Abschnitt der Inntal- und Brennerautobahn. Wallnöfer, von 1963 bis 1987 Landeshauptmann, setzte sich besonders für den Ausbau der Tiroler Verkehrswege ein: „Verkehr ist Leben.“ So wurde 1978 der Arlbergtunnel eröffnet. Auch der Bau von Wasserkraftwerken und Speicherseen, zum Beispiel im Zillertal, und die Olympischen Winter­ spiele 1964 und 1976 in Innsbruck fallen in diese Zeit.

Karl Heinz, Dieter Mathoi und Jörg Streli, Hauptschule Fulpmes, 1976 – 78


Verner Panton, Partykeller in Wien, 1971 – die weltweit einzige bekannte noch am Originalort erhaltene Panton-Ausstattung, ­fotografiert 2016 von Stefan Oláh 208 209

Im Tourismus ging es ebenso steil nach oben. Wurden im Jahr 1950 noch rund 2,3 Millionen Nächtigungen in Tirol registriert, waren es 1960 schon über 11,8 Millionen und am Ende der 1970er-Jahre rund 38 Millionen.8 Die 1970er-Jahre sind unter anderem geprägt durch internationale Ereignisse: die Geiselnahme von München bei den Olympischen Spielen 1972, die Ölpreiskrise 1973, die Watergate-Affäre 1974, das Ende des Vietnamkriegs 1975, der Deutsche Herbst der RAF 1977, die Entstehung der Umweltschutzbewegungen, die islamische Revolution 1979, die ­Grün­dung von Microsoft 1975 und Apple 1976, aber auch durch Menschen in der Politik: Bruno Kreisky, Margaret Thatcher, Helmut Schmidt, Augusto Pinochet, Erich Honecker oder Leonid Breschnew. Die Dekade umfasst auch die Pop-Architektur samt den bunten Wohnlandschaften eines Verner Panton (1926 – 98), die brutalistischen Bauten, den Beginn der Post­ moderne sowie erste Vorläufer des Dekonstruktivismus wie des ökologischen Bauens. Die 1970er-Jahre waren aber auch bestimmt durch die Auswir­k­ungen der zivilgesellschaftlichen Proteste der 1968er-Bewegung. Der ge­­ sellschaftliche Reformdruck führte zum Aufbruch in unterschiedlichen Bereichen. Während der Ära Kreisky – Bruno Kreisky war von 1970 bis 1983 Bundes­kanzler – kam es zu gesellschaftspolitischen Veränderungen,


von den Geschlechterrollen bis zur Justizreform, und sogar die Kirche ­öffnete sich im Zuge des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962 – 65). Autoritäre Struk­turen wurden infrage gestellt und neue Gesell­schafts­ modelle ausprobiert. Grundlegende Reformen im Bildungsbereich, wie die von der SPÖ an­ ge­strebte Gesamtschule, waren in den 1970er-Jahren aufgrund der nötigen Zweidrittelmehrheit zwar nicht möglich, aber es gab viele Neuerungen wie ab 1972 die Verteilung kostenloser Schulbücher und freie Schul­fahr­ ten. Es folgten die Verbesserung der Schul- und Heimbeihilfen und der ­forcierte Neubau von Schulen. Mit der Mitsprache von Schüler- und Eltern­ vertretern sollte eine Demokratisierung des Schulbereichs erzielt werden. Weiterhin gab es aber im Bildungsbereich grundlegende Auf­fassungs­ unterschiede in den Parteien über die Chancengleichheit, die Kindern ­verschiedener sozialer Schichten die gleichen Chancen gewährleisten sollte, und die Chancengerechtigkeit, eine die Sozialisationsnachteile der schwächeren Schüler systematisch abbauende Förderung. Kreisky dazu: „Hier [im Schulwesen] müssen auch Schranken, die in Jahrhunderten entstanden und kennzeichnend sind für den Klassencharakter der Gesell­ schaft, weggeräumt werden.“9 architektur und schule in tirol? Zur Relevanz der Architektur im Schulbau ist festzustellen, dass Architektur und Pädagogik bei Schulreformen oft nicht die Rolle spielen, die ihnen zustehen würde. „Die vergangenen Jahre des Planens und Bauens standen im Zeichen ernsthafter Bemühung aller Beteiligten, die bes­ten Schulen zu schaffen, doch unterlief dabei sehr viel Mittel­mäßiges und Ungenügendes“, hieß es schon 1957.10 In den 1960er-Jahren wurden in Tirol zwar viele Schulen gebaut, aber pädagogisch und ar­chi­ tektonisch gab es keine wirklichen Innovationen. „Man hat den Eindruck, daß es den Architekten nur vereinzelt gelang, sich gegen einen allge­ meinen Konser­vativismus durchzusetzen“, schrieb der Architekturkritiker Friedrich Achleitner (1930 – 2019) 1965 und beschrieb den damaligen Tiroler Schul­b­au in einem Zeitungsartikel unter anderem mit Begriffen wie „Irrwege“, „trostlose Produktion“ und „bauliche Monster, die ein Bastard von Almhütte und Kaserne zu sein scheinen“.11 innovationen International herrschte in den 1960er- und 1970er-Jahren aber im Schulbau Aufbruchsstimmung. Neue Lernformen und pädagogische Modelle wurden ausprobiert, zahlreiche innovative Ideen und Impulse ­diskutiert, darunter die „Schülerschule“ (Voneinander lernen) oder das in den USA praktizierte „Parkway Programm“ (Schule ohne Wände).12 Man entwickelte neue Raumkonzepte mit mobilen Einheiten und ­flexibel gestaltbaren Lebens- und Lernlandschaften. In diesen sollten


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die Kinder sowohl allein als auch mit anderen lernen, spielen, sich be­ wegen, essen, kommunizieren und sich erholen. Themen wie Beleuchtung, Raum­klima, Akustik, Farben oder Möblierungen wurden behandelt. Im ­Zu­sammenhang mit der allgemeinen Fortschritts-, Wachstums- und TechnikEuphorie der späten 1960er-Jahre entwickelten sich neue Konzep­te im Schulbau, die mit den Begriffen Flexibilität, Nutzungsänderung und Variabilität, Teamteaching, mobiler Schulbau oder Fernsehschule diskutiert wurden. Kritiker sprachen dagegen abschätzig von „Lernfabriken“ und „Schulmaschinen“. Auch die Architekturschaffenden in Österreich beschäftigten sich zum Teil intensiv mit den neuen Ideen aus dem Ausland. Anton Schweighofer (geb. 1930) schrieb 197313 über den „Umsturz aller Werte“, den „Zusam­ menhang von Architekt, Architektur und Pädagogik im Bildungsbau“ und ganzheitliche Problemlösungen. Architektur setze eine Zusammenschau voraus, die „dabei jedoch nie ein widerspruchsfreies System ergibt“. Der Zustand der Gesellschaft ändere sich und damit seien auch die Werte ­verändert. „Interessant ist, daß die gesellschaftliche Veränderung aber ­wesentlich langsamer vor sich geht als der Sturz der Werte.“ Laut Schweighofer haben Architekturschaffende einen „Sozial­­ auftrag“ zu erfüllen. In der Planung würden die geistige und kulturelle Situation einer Zeit, pädagogische Vorstellungen und Werte sichtbar. Deshalb müsse die „Architektur das Ergebnis eines ganzheitlichen Vor­ gangs“ sein. Dies betreffe „die Konstruktion, die Dimension, das Material, den Raum, die Struktur und Textur, das Licht, die Akustik, das Sehbare und das Greifbare, die Begrenzung und die Öffnung, das Einzelne und das Ganze, die Geborgenheit und die Offenheit, die Orientierung, die Identität, das Vertraute und das Fremde, das Klima, die Tradition und ­vieles mehr“. Dies solle zu einer „gebauten Bildungslandschaft“, einer

Peter P. Pontiller und Peter Swienty, Hauptschule, Bildungsund Sportzentrum Olympisches Dorf, Innsbruck, 1976


­ gebauten Päda­gogik“ führen. Schweighofer erkannte die soziale Rolle „ der Schule, weil sie vermehrt gesellschaftliche Funktionen zu übernehmen habe. Daraus resultiere auch „die Verpflichtung zur Architektur als ge­ sellschaftliche Aufgabe“. Schule und Schulbau sind für ihn eindeutig Angelegenheiten der Gesellschaft. Deshalb solle darüber öffentlich mehr diskutiert und nicht nur an der Oberfläche gekratzt werden. offene lehr- und lernformen Im Rahmen des Schulbaubooms der 1960er-Jahre wurden, den Leit­ gedanken der Reformpädagogik folgend, bei manchen Schulneu­bauten neue Raumkonzepte für den Unterricht umgesetzt. Die Schulen in Völ­ker­ markt, Imst und Wörgl waren die damaligen Musterschulen in Österreich. Dieser Typus sollte eine offene, demokratische Schule symbolisieren. Als Ziele verfolgte man die Individualisierung des Unterrichts, Team­ teaching, Computerunterricht für selbstständiges Arbeiten und die aktive Beteiligung der Schulkinder. Darüber hinaus forderte man die Abschaf­fung der traditionellen Stammklasse und des als „unpädagogisch, un­ demokratisch und autoritär disqualifizierten“ Frontalunterrichts, weil die immer gleich großen Klassenräume zu unflexibel und nur für den Fron­ talunterricht geeignet seien.14 Für diese offenen Lehr- und Lernformen ­errichtete man Skelettbauten mit frei disponiblen Unterrichtsflächen und Räumen: künstlich beleuchtet, durch eine mechanische Lüftung mit ­op­timalen klimatischen Bedingungen versorgt, durch Teppichböden und Akustikdecken akustisch gedämpft sowie durch Mobiliar und durch ­bewegliche Trennwände beliebig gliederbar. Viele dieser von manchen als „Lernfabriken“ kritisierten Großraum­ schulen scheiterten mit ihrer räumlichen und konzeptionellen Offenheit, weil die NutzerInnen nicht gelernt hatten, damit umzugehen. Ein Aspekt war sicher auch die fehlende Beteiligung der LehrerInnen an der Planung und die fehlende Ausbildung der Lehrkräfte für diese Art des Unterrichts. So konnte oder wollte sich die damalige pädagogische Praxis nicht auf diese Konzepte einstellen. „Bei Schulen gibt es stets Phasen, in denen sich die Pädagoginnen und Pädagogen und das Haus ­‚zusammenraufen‘ müssen.“15 Die neue Architektur war mit der alten Pädagogik nicht immer ­kompatibel. Bald hieß es deshalb wieder „zurück zur alten Schule“. Die ­offenen Raumkonzepte wurden meist wieder verändert und in tradi­ tionelle Raumstrukturen verwandelt.16 sechs tiroler schulen Die ausgewählten sechs Tiroler Schulen verbindet nicht nur ihre Zeitzeugenschaft, sondern sie stehen auch als herausragende Schulbauten für den damaligen Fortschrittsglauben: Damals war Zukunft.17


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visionäre ansätze Der Beginn der 1970er-Jahre brachte eine Fülle von Reformen, neuen Konzepten und neuen Möglichkeiten auf dem Gebiet des Schulwesens. Herausragende, innovative Schulen wurden damals in Europa und Amerika umgesetzt und auch publiziert.18 Neue Konzepte für die Organisation der Schulen wurden damals ­vorgelegt, darunter eine Schule ohne Klassenräume oder einer „Schul-Welt“ mit einer Aufteilung in Zonen wie Schwellenbereiche (Garderobe etc.), Arbeitszonen (gruppendynamische Basis- und Nistplätze etc.), Zentral­­ bereiche (multifunktionale Nutzung etc.), Kontakt- und Verkehrszonen ­(Bi­bliothek, Buffet, Diskussionsnischen etc.), Sozialbereiche (Kontakt- und Entspannungszone, Cafeteria etc.), flexible Bereiche (demontable Bauten, Unterrichtscontainer etc.). Und bereits um 1970 wurden die Auswirkungen beim schulischen Einsatz von Computern auf den Schulbau untersucht.19 Diese Liste der visionären Ansätze der 1970er-Jahre könnte man lange fortsetzen, denn sie spiegeln gut die Umbrüche und Veränderungen in diesem Jahrzehnt wider. Hier jedoch sollen sie vor allem veranschau­ lichen, dass es zu diesen innovativen Ansätzen im Schulbereich – pädagogisch wie baulich – schon jahrzehntelange und umfangreiche Erfahrungen in Europa gibt. Achleitner sprach im Zusammenhang mit seiner Analyse zur Tiroler Architektur der damaligen Zeit von einer „architektonischen „Gegen­welt [...], die, hinter Betonmassen versteckt, eine bessere, ja vielleicht optimistischere Welt entworfen hat und es verdient, von der Öffentlichkeit erkannt und respektiert zu werden“.20 Eine solche Gegen­ welt waren diese sechs Tiroler Schulen, die in ihrer gesellschaftlichen Position eine „Architektur des Widerstandes“ bildeten. Bei Architekt Josef Lackner war dieser am offensichtlichsten. „Sein ­eigenständiger und unruhiger Geist sorgt immer für unkonventionelle und überraschende Konzeptionen, ein wenig zur großen Geste, wenn nicht zum Pathos neigend, haben seine Bauten jedoch meist eine entwaffnende räumliche und konstruktiv-funktionale Logik. Seine Architektur sucht nicht den Konsens, weder was die sogenannten internationalen Tendenzen noch was die lokalen Traditionen betrifft, er hält einen Konfrontations­ kurs, allein der Aufgabe und seiner Auffassung von ihr verpflichtet“, ­analysierte Achleitner treffend.21 Auch beim Schigymnasium in Stams, ­Othmar Barths einzigem Bau in Nordtirol, ist das Abweichen vom üblichen ­Ein­­heitsbrei sichtbar. „Barth bringt mit diesem Bau einen neuen Ton in die Tiroler Architektur, er zeigt, daß es zwischen Konfrontation und An­ passung gangbare Wege gibt, die auch die Komplexität, die Charakteristik einer Bauaufgabe sichtbar machen.“22 Die Tiroler Schulen vermitteln einen gewissen Erfahrungshunger23 und sind auch durch ihre Farbkonzepte miteinander verbunden. Auch wenn es nur nach einem formalen Element aussieht, zeigt sich im gezielten Einsatz von Farben auch die neue Ausrichtung im Schulbau.


ursulinenschule, innsbruck, 1971 – 80 planung: josef lackner „Ideen sollten unser Handeln bestimmen. Die Architektur drückt Ideen aus. Oft fehlen diese und man baut trotzdem. In diesem Falle wäre die Idee, es nicht zu tun, die beste.“ Josef Lackner

Die Ursulinenschule in Innsbruck brach mit vielen damaligen Kon­ ventionen und landete wie ein Raumschiff in der österreichischen Bildungslandschaft. Ausschlaggebend für die Entstehung der Ursulinen­ schule war eigentlich ein anderes Schulprojekt von Josef Lackner: das Wettbewerbsprojekt für eine Schule in Telfs, das zwar nie umgesetzt wur­ de, aber als Konzept so radikal wie einmalig war. Es bestand aus einem kreisrunden Gebäude mit einer spiralförmigen Erschließung.24 „Ich hab damals von Lackner, das weiß ich noch gut, eine Planung für Telfs gesehen“, erinnert sich Schwester Hildegard, Verantwortliche vom Konvent der Ursulinen. „Das war eine Initialsache, ein Eindruck, der mich für ihn eingenommen hat. [...] Er hat einen Rundbau vorgesehen, eine Tortenform sozusagen. Das Projekt wurde zwar nie ausgeführt, aber ­bepreist. Und ich weiß noch, dass ich in der TT [Tiroler Tageszeitung] Bilder gesehen habe und mir gedacht habe: ‚Das wäre eine tolle Schule für uns!‘ Bald danach haben wir den Kontakt mit Lackner aufgenommen. Die damals hauptzuständige Oberin hat einfach, glaube ich, auch den

Josef Lackner, Wettbewerb Hauptschule Telfs, 1969, Grundriss Normalgeschoß


­Ein­druck gewonnen, dass Lackner wirklich engagiert ist und viel Kompe­ tenz hat, denn er hat Leute beeindrucken und von seinen Konzepten ­über­zeugen können.“ Bei der Ursulinenschule ist auf den ersten Blick ersichtlich, dass sie etwas Besonderes ist. Die Beschreibungen reichen von Kompaktschule, konzentriertem, monolithischem Baukörper, solitärem Block mit innerer „Landschaft“, räumlicher Struktur mit Wegen und Plätzen, kompro­miss­ loser Dichte und Kompaktheit bis zu einer Stadt im Kleinen mit einem ­„urbanistischen“ Potenzial. Josef Lackner leistete zeit seines Lebens Widerstand. Er sprach sich ge­gen einen „Bauernhausstil“ aus, bei dem jedes Hotel oder jeder ­Indus­triebetrieb „verjodelt“ wird und Schulhäuser als Riesenstadel oder ­Bauern­haus getarnt werden.25 „Der Schulbau Tirols, abgesehen vom Quanti­tativen, ist nicht der Rede wert. […] Sollten Sie der Architektur ­begegnen, grüßen Sie sie von mir.“ „Schulbau hat mutvoll, zukunfts­ weisend und ­lebendig zu sein.“26 Auf die Frage nach einer architekto­ nischen Vision antwortete Lackner 1978 in einem Interview mit Wolfgang Pfaundler: „Mir schwebt vor, eine Struktur zu bauen, in der alle städtischen Belange möglich sind.“27 Mit der Ursulinenschule und ihrem „inneren urbanistischen“ ­Po­ten­zial ist dies Lackner gelungen. Die Klassenräume im Obergeschoß sind ­zwischen geschoßhohen Stahlfachwerken, die das Erdgeschoß ­ü­ber­spannen, eingespannt. Die Ursulinenschule weist mit den offenen

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Josef Lackner, Schule der Ursulinen, Innsbruck, 1971 – 80, Rohbau


Josef Lackner, Schule der Ursulinen, Innsbruck, 1971 – 80, Schnitt

Leitungs­führungen im Inneren, dem technoiden Charakter, dem Farb­ konzept, der sichtbaren Tragkonstruktion der Fachwerkträger und dem weitgehend von Stützen freien und flexibel nutzbaren Innenraum Parallelen mit dem zeitgleich entstandenen Centre Pompidou (1971 – 77) in Paris auf. Wie konnte so ein Konzept in Tirol, noch dazu von katholischen Auftraggebern, entstehen? „Es war schon recht riskant, so einen großen Schritt zu setzen“, sagt Schwester Hildegard. „Wir wollten eine neue Schule, und zwar eine, die nicht nur ein neues Gebäude ist, sondern auch pädagogisch zukunftsfähiges Potenzial haben sollte. In den 1970er-Jahren hat man die 68er auch bei den Schülerinnen gespürt.28 Natürlich haben wir damals über die Flexibilität der Räume diskutiert und über verschiebbare Wände, aber letztlich haben wir diese Themen wieder verworfen und uns für normale Klassenräume entschieden. Denn wir wollten eine Schule, wo man wirklich lernen kann, und kein Experiment.“29 klassen ohne ausblick Das Konzept der Klassen mit geringer Aussicht wurde zwar selten umgesetzt, aber Lackner war mit dieser Idee nicht allein. In BadenWürttem­berg wurde 1967 eine Schule mit Klassenräumen ohne Fenster ­gebaut.30 Damals sprach man noch begeistert von der „dichten päda­ gogischen Atmosphäre“ und einem zukunftsweisenden Konzept, denn wer nicht zum Fenster rausschaue, lerne besser, weil ohne Ablenkung. Die Idee stammte aus Amerika, kam jedoch bei den Lehrkräften und den Schulkindern nicht gut an. Auch bei dem von Frank Lloyd Wright 1936 ­entworfenen Johnson Verwaltungsgebäude gibt es im Bürobereich keine Fenster nach außen.31 Die Belichtung kommt ausschließlich von oben bzw. durch Kunstlicht zwischen den Pilzsäulen. Dieses introvertierte Gebäude, das wie ein Kokon keine Verbindung zur Außenwelt hat, wurde damals als eine der Arbeit geweihte „Kathedrale“ bezeichnet.


Günther Norer mit Margarethe Heubacher-Sentobe, Volksschule Vomp, 1972 – 74

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Günther Norer mit Margarethe Heubacher-Sentobe, Volksschule Vomp, 1972 – 74


volksschule vomp, 1972 – 74 (wettbewerb 1971) planung: günther norer mit margarethe heubacher-sentobe „Im Schulbau war die Architektur theoretisch immer viel weiter, als das, was gebaut wurde.“ Günther Norer32

Die Volksschule in Vomp ist ein Juwel im kleinen Maßstab. Kompakt verwirklichten sich hier die Ideen der pädagogischen Avantgarde jener Zeit: eine Hallenschule mit Freiluftklassen und Gruppenräumen. Sie war der Zeit in Tirol eindeutig voraus – ein Raumkonzept zum Leben und Lernen, ein modernes Haus im ruralen Dorf, ein Statement für die Zukunft. Bunt, hell, offen, freundlich und sensibel erscheint die Architektur. Visionär geplant, präzise gebaut, aufgrund ihres Konzepts vorausschauend, später unterschätzt, unverstanden und verunstaltet – so könnte man die Schulgeschichte zusammenfassen. Die Vomper Schule ist ein konzentrierter Schultyp mit um eine zentrale Mehrzweckhalle angeordneten Klassenräumen, einem Turntrakt und der Schulwartwohnung. Die Konstruktion erfolgte in Schottenbauweise in Sichtbeton. Zentrum und Herz ist die mittig gelegene Halle mit einem gläsernen Grabendach. Die Disposition der Klassen mit dazwischen situierten Lernräumen als neues, pädagogisches Angebot scheint gelungen. Die Wege und Verbindungen der Ebenen und Galerien ermöglichen Kom­ munikation und Übersicht. Lange Erschließungsgänge konnten so einfach vermieden werden. „Corridor is the worst thing architects can plan. The length of the corridors corresponds with the quality of architects“, konstatierte Herman Hertzberger zum Thema Gänge im Schulbau.33 freiluftklassen Die Freiluftklassen und die quadratischen Klassen, wie in Vomp umgesetzt, haben ihren Ursprung in der Reformpädagogik der 1920er-Jahre und der Freiflächenschulen des Neuen Frankfurt.34 Norer kannte laut ­eigenen Angaben auch die heute als Architekturikone eingestufte Frei­luft­ schule (Openluchtschool) in Amsterdam-Zuid (1926 – 31) von Jan Duiker (1890 – 1935): „Das ist eine schöne Schule. Ich habe sie mir 1964 angeschaut und sie hat mir unheimlich gut gefallen.“35 Zu den Freiluftklassen in Vomp stellte Norer fest: „Für mich war das ein Angebot, das ich der Schule un­ bedingt geben wollte, damit die Kinder auch im Freien unterrichtet werden können. Aber leider wurde das Angebot nie wirklich angenommen.“ hochgelobt und ungeliebt Friedrich Achleitner bemerkte zu Norers Bau: „Die Volksschule von Vomp war seine größte und architektonisch eindrucksvollste Arbeit. Ein plastisch durchstrukturiertes und abwechslungsreiches Raumkonzept,


sensible Lichtführungen und lebendige Innen- und Außenraum­kontak­ ­te.“36 „Man könnte sie einen Beitrag zur ‚Ästhetisierung des Raumes im pädagogischen Konzept‘ nennen.“37 „Mit der Volksschule von Vomp ist der Tiroler Schulbau in ein neues Stadium getreten. […] Die Schule ­liefert ein großes ‚räumliches Angebot‘, das hoffentlich genutzt wird.“38 Im Jahr 1982 wurden für das Buch „Schulbau in Österreich von 1945 bis heute“39 42 relevante Pflichtschulbauten aus dieser Zeitspanne aus­ gewählt. Die Schule in Vomp war dabei und wurde im Buch als „räumlicher Brennpunkt“ beschrieben. erster platz im wettbewerb Laut Norer war sein im Wettbewerb erdachtes pädagogisches Kon­ zept, das Gruppenräume vorschlug, ausschlaggebend für den 1. Preis.40 Zugleich habe es aber von Anfang an Widerstand und Ablehnung ge­ geben. Dies dürfte auch einer der Gründe dafür sein, dass das äußere Erscheinungsbild später bis zur völligen Unkenntlichkeit verändert wurde. „Im Zuge eines späteren, völlig unsensiblen Umbaus wurden alle Quali­ täten zerstört. Der schlimmste Eingriff war die Überdeckung der Anlage mit einem Tiroler Satteldach“, so Achleitner.41 1983 wurde dieses Dach ­aufgesetzt, 2005 / 06 wurden die Beton-Fassaden mit grauen und rosa Fassadenplatten verkleidet und 2008 Teile der Schule samt Turnsaal ab­ gerissen, um einem Neubau Platz zu machen. 218 219

Günther Norer mit Margarethe Heubacher-Sentobe, Volksschule Vomp, 1972 – 74, Aula mit Grabendach


Günther Norer mit Margarethe Heubacher-Sentobe, Volksschule Vomp, 1972 – 74, Schnitt durch die Aula

farbe und holzmaserung Heute lässt sich immerhin noch am Schulwarttrakt sowie im Inneren der Vomper Schule die Kraft des ursprünglichen Konzepts erkennen. Die zentrale Halle mit der roten Stahlkonstruktion des Glasdachs, die skulpturalen Sichtbetonkonstruktionen mit den Abdrücken der Holz­ maserung der Schalungsbretter sowie das Farbkonzept mit den roten Geländern, gelben Garderoben und blauen Bodenbelägen sind immer noch bemerkenswert. zukunft abgesagt? „So scheiterten die schulreformerischen Bemühungen um 1970 ­zwischen mutlosen Politikern, häufig überforderten oder auch unwilligen Lehrern und einer Architektur, die die Chancen der neuen Pädagogik einer neuen demokratischen Freiheit nicht vermitteln konnte.“42 „Es gab eine kurze Bewegung, die dann leider eingeschlafen ist. Sie hatte kein Echo, keinen Widerhall. Es gab aber in den 1970er-Jahren von den Architekten viele Ansätze. Man kann nicht sagen, dass die Ar­ chitekten nichts gemacht hätten.“43

bundesrealgymnasium imst, 1970 – 73 planung: studiengemeinschaft vorfertigung im schulbau, team 1, architekten franz kiener und ferdinand kitt

Im Vergleich zur Vomper Schule hielt sich das BRG Imst recht gut. Die Sichtbetonteile der Fassade sind heute zwar grau gestrichen, aber der Gesamteindruck wurde weitgehend bewahrt. Das BRG Imst ist eine von drei Modellschulen – neben Wörgl und Völkermarkt –, die auf Basis eines Forschungsprojekts zur Vorfertigung im Schulbau errichtet wurden. 1968 erhielt das Architektenteam „Studien­ gemeinschaft Vorfertigung im Schulbau“ – Viktor Hufnagl (1922 – 2007), Franz Kiener (*1926), Ferdinand Kitt (1919 – 73), Fritz Gerhard Mayr (*1931),


Herbert Thurner (1905 – 98) und Ottokar Uhl (1931 –  2011) – vom Bundes­ ministerium für Bauten und Technik den Auftrag, die Voraus­set­zun­gen für die Anwendung von Methoden und Systemen der Vorfertigung im österreichischen Schulbau zu erarbeiten.44 Franz Kiener, ein Mitglied der Studiengruppe, war unter anderem durch seine Teilnahme 1956 an einem Seminar von Konrad Wachsmann (1901 – 80) mit den Ideen des industrialisierten Bauens, der modularen Konstruktionsprinzipien und Bausysteme vertraut.45 Das Gebäude in Imst wurde als Stahlbetonskelettbau in Beton­fertig­ teilen mit leichten Zwischenwandsystemen konzipiert, um eine größt­ mögliche Flexibilität in der Benutzung der Unterrichtsräume zu er­reichen. Aufgrund ihres Modellcharakters (Hallenschule, Rastersystem, Sichtbeton­ fertigteile) und ihres architektonischen Konzepts stellt die Schule eine Besonderheit im Schulbau Österreichs dar. Sie gilt als wichtiger Beitrag zur Lösung der Schulbaufrage mit Betonfertigteilen. gesetzliche grundlagen Die Studiengemeinschaft erkannte damals ganz richtig, dass eine ­industrielle Fertigung nur aufgrund gesetzlicher Standards sinnvoll ist. Deshalb formulierte sie als Ergebnis der Untersuchungen auch, dass

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Franz Kiener und Ferdinand Kitt, BRG Imst, 1970 – 73, Grundriss 2. Obergeschoß


Franz Kiener und Ferdinand Kitt, BRG Imst, 1970 – 73

bundeseinheitliche Voraussetzungen dafür zu schaffen seien. Nach Ein­ schätzung der Forschungsgruppe „dürften von sachlicher Seite“ einer das gesamte Bundesgebiet umfassenden Vereinheitlichung „keine unüberbrückbaren Hindernisse entgegenstehen“ – ein optimistischer Ansatz, der sich jedoch als Fehleinschätzung erwies. Die 1970er-Jahre gelten zwar als Zeit der Visionen, der damals for­ mulierte Ansatz der Vorfertigung verlief aber im Sand. Dies verwundert ­allein schon deshalb nicht, weil es bis heute noch nicht gelungen ist, eine einheitliche Bauordnung für neun Bundesländer zustande zu bringen. Auch die aufgrund des Forschungsprojekts formulierten Zehn-PunkteEmpfehlungen zeigen, warum sich die Vorfertigung im Schulbau nicht durchsetzen konnte. Zu den Forderungen gehörten eine konsequente Ent­ wicklungsarbeit mit Versuchsprogrammen, Typenwettbewerbe, neue Vergabeformen, Preiskataloge, die Entwicklung multifunktionaler, offener Bausysteme mit großer Variabilität und Flexibilität sowie Auswechsel­ barkeit einzelner Elemente und die bereits erwähnte Vereinheitlichung der Baugesetze und Verordnungen.46 wechselwirkung zwischen pädagogik und schulbau Aber nicht nur in der Bauweise wollte man neue Wege gehen. Neben den technischen Anforderungen wurden auch die bildungspolitischen, ­pä­dagogischen und didaktischen Tendenzen der damaligen Zeit und die ­daraus resultierenden Überlegungen bezüglich Mobilität, Flexibilität


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Franz Kiener und Ferdinand Kitt, BRG Imst, 1970 – 73

usw. betrachtet. Mit den „probeweise durchgeführten Versuchsbauten werden allgemeine Erfahrungen gesammelt“, so das Bundesministerium für Bauten und Technik als Auftraggeber. Im Forschungsprogramm soll­ten auch die aus den pädagogischen Überlegungen resultierenden bau­ lichen Konsequenzen betrachtet werden, denn die Wechselwirkung ­zwischen Pädagogik und Schulbau war dem Projektteam „Industrialisie­ rung und Vorfertigung im Schulbau“ damals bewusst. Die in jener Zeit im Ausland bereits erkannten neuen bildungspolitischen, pädagogischen


und didak­tischen Forderungen würden „völlig neue Voraussetzungen für Schulbau­systeme“ ergeben, wie die Auflösung des starren Jahrgangsund Klassensystems oder des Unterrichts in Gruppen wechselnder Größe. Sie würden Anforderungen wie Flexibilität, permanente Anpassung der Schule, Veränderbarkeit und Erweiterbarkeit erfordern. Die damit ein­her­ gehenden Probleme im Bereich der Akustik und der Kosten bei flexiblen Trennwänden wurden formuliert. Als Lösung wurden Skelettbauten mit nicht tragenden Wänden und einer großen Raumvariablität wie bei der Schule in Imst vorgeschlagen. wenn pädagogik und architektur nicht harmonieren Bei der Imster Modellschule sollten „neue pädagogische Erkenntnisse baulich umgesetzt werden“, um die Schule „mit solcher Variabilität und Flexibilität auszustatten, dass den kommenden Formulierungen neuer ­didaktischer Intentionen keinerlei Schranken auferlegt werden“.47 Dafür dienten eine Mittelzone für etwaige Erweiterungen, Doppelböden für ­einfache Ergänzungen der Installationen und leicht versetzbare Wände, zum Beispiel Faltwände. Das Raumkonzept, die aufgelöste Tragkonstruk­ tion und die flexiblen Raumteiler sollten einen Unterricht in kleinen Gruppen möglich machen. „Das Team hat versucht, den Pädagogen ein Instrument in die Hand zu geben, mit dem nun weitere Experimente zur Er­neuerung der Bildungsreform durchgeführt werden können.“48 Die geplante Flexibilität der Trennwandsysteme und damit der Raum­ funktionen in der Schule in Imst wurden kaum genützt, sind aber noch weitgehend erhalten, wie auch das Konzept weiterhin gut funktioniert.

modellschule wörgl, 1969 – 73 planung: studiengemeinschaft vorfertigung im schulbau, team 2, architekten viktor hufnagl und fritz gerhard mayr „In einer Werteskala menschlicher Bedürfnisse sind Harmonie, Schönheit, Proportion, Gestaltung, Ästhetik und Ethik an die oberste Stelle zu setzen. Dies alles ist keine Frage von Mehr­ kosten oder überhaupt von Geld, sondern nur eine Frage des Bemühens, der Gesinnung und des Engagements.“ Viktor Hufnagl49

Da das Bundesschulzentrum für Bundesrealgymnasium (BRG), Handels­akademie (BHAK) und Handelsschule (BHS) in Wörgl wie Imst eine Modellschule desselben Forschungsprogramms war, sind die Charak­ teristika ähnlich: Flexibilität und Variabilität für die Verwirklichung neuer pädagogischer und didaktischer Aspekte, Transparenz, beidseitig be­ lichtete quadratische Klassen.


Das entscheidende Moment bei der Schule in Wörgl lag, wie bei der Schule in Vomp, in der Umwandlung der kaum benutzbaren Gang­flächen in einen zentralen, vielseitig nutzbaren Raum, in eine Aula, die den viel­ fältigen Bedürfnissen der Schule dienen sollte. Der Typus Hallen­schule hielt damit Einzug in Tirol. Ein weiterer wichtiger Aspekt war – wie bei den Schulen in Imst und St. Johann – die Entscheidung für ein ­modulares Trag­ system mit wenigen Stützen, was flexible Unterteilungen der Räume mit Trennwänden aus Holz und Glas möglich machen sollte.

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Viktor Hufnagl und Fritz Gerhard Mayr, Modellschule Wörgl, 1969 – 73, Grundriss 1. Obergeschoß

Viktor Hufnagl und Fritz Gerhard Mayr, Modellschule Wörgl, 1969 – 73


sprengelhauptschule, st. johann in tirol, 1974 – 79 planung: team a graz, franz cziharz (projektleiter), dietrich ecker, ­herbert missoni, jörg wallmüller

Der Baubeginn für die Doppelhauptschule in St. Johann war im April 1974. Aufgrund des dringenden Raumbedarfs begann schon im De­zem­ber 1976 der Unterricht, aber erst 1980 wurde das Gebäude offiziell eingeweiht. Bereits damals ging man davon aus, dass das Gebäude für die Anforderungen eines Ganztagsbetriebs oder einer Gesamtschule geplant sein sollte.50 Deshalb wurde besonders auf die zukünftige Adaptierbarkeit geachtet. Tragstruktur, technische Einrichtungen und raumtrennende Bauteile wurden unabhängig voneinander ausgeführt, damit künftige Änderungen nicht durch tragende Wände verunmöglicht werden.

Team A Graz, Doppelhauptschule St. Johann in Tirol, 1974 – 79, Grundriss Erdgeschoß

Team A Graz, Doppelhauptschule St. Johann in Tirol, 1974 – 79


schigymnasium / internatsschule für schisportler, 1974 – 82 planung: othmar barth

Die nachträgliche Adaptierbarkeit spielte bei der Planung der Schule in Stams keine zentrale Rolle. Unter einem langen Dach wurden die notwendigen Funktionen gruppiert: Das 185 Meter lange Gebäude folgt einer Hangkante und beherbergt entlang einer „inneren Straße“ die Klassen­ räume, die Turnhalle und ein Hallenbad. Besonders prägend ist die plastische Ausformulierung des alles überspannenden Dachs, das wie Flügel­ schwingen erscheint. Die Betonschalen mit einem durchlaufenden Glas­ ober­lichtband in der Mitte schweben scheinbar über dem Baukörper. Auch in Stams hat sich, wie bei den anderen genannten Schulen, jemand etwas getraut und zugelassen, dass neue Wege im Schulbau beschritten werden.

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Othmar Barth, Schigymnasium Stams, 1974 – 82, Querschnitt

Othmar Barth, Schigymnasium Stams, 1974 – 82


Die 1970er-Jahre haben im Schulbau in Tirol neue Konzepte und Lösungen ermöglicht, die bis heute funktionieren und damit nachhaltig sind. Sie ­entsprechen damit dem Motto „Damals war Zukunft“. 1

Otto Müller, Aspekte der österreichischen Bildungspolitik, Diss. Univ. Innsbruck, 1983, S. 130. 2 Markus Loew, Das Schulorganisationsgesetz 1962, https://austria-forum.org/af/ Wissenssammlungen/Essays/Bildung/Das_Schulorganisationsgesetz_1962 (abgerufen am11. 10. 2018). 3 SchOG-Novelle, Bundesgesetz vom 29. April 1975, BGBl. Nr. 323 / 1975, Art. I, Z 2. 4 Statistik Austria, Schulstatistik, erstellt am 14. 12. 2017, Schülerinnen und Schüler an öffentlichen und privaten Schulen 1923 / 24 bis 2016 / 17. Im Schuljahr 2016 / 17 fiel übrigens die Schulkinderzahl erstmals seit 1969 wieder auf unter 100.000. Bis 2030 ist auch kein Anstieg prognostiziert, vgl. Schulstatistik, erstellt am 2. 4. 2012, Prog­nose der Schüleranzahl nach Bundesländern und Prognosejahren – Trendvariante. 5 Statistik Austria, Schulstatistik, erstellt am 14. 12. 2017, Klassen an öffentlichen und privaten Schulen 1923 / 24 bis 2016 / 17. Im Schuljahr 1954 / 55 waren es erstmals über 3.000 Klassen. Von 1980 bis heute liegt die Klassenanzahl in Tirol beinahe konstant bei 5.000 Klassen. 6 Josef A. Novak, Schulkompromiß, Tiroler Tageszeitung 237 / 1981, S. 2; Otto Müller (wie Fußnote 1), S. 299. 7 Persönliche Stellungnahme des Vizekanzlers, Bundesminister für Unterricht und Kunst, Dr. Fred Sinowatz, Vorsitzender bei den Verhandlungen über die 7. Schul­ organisationsgesetz-Novelle. 8 Daten & Zahlen zum Tourismus in Tirol, https://presse.tirol.at/de/daten-zahlen-zumtourismus-in-tirol/pr335467 (abgerufen am 6. 12. 2018). 9 Bruno Kreisky, Reden II, Wien 1981, S. 733, zit. nach: Otto Müller (wie Fußnote 1), S. 70. 10 Günter Wilhelm, Architektur-Wettbewerbe. Volksschulen und Gymnasien, Schriftenreihe für richtungsweisendes Bauen 21 / 1957, S. 8. 11 Friedrich Achleitner: Schlusslicht im Schulbau. Neues Bauen kritisch betrachtet: Tiroler Schulen, Die Presse, 19. / 20. Juni 1965, S. 9; und in: aut. architektur und tirol (Hg.), reprint. ein lesebuch zu architektur und tirol, Innsbruck 2005, S. 164 f. 12 John Bremer, Michael Moschzisker, The School without Walls. Philadelphia’s Parkway Program, New York 1971, dt.: Das Parkway-Programm in Philadelphia. Schule ohne Mauern, Ravensburg 1974. 13 Anton Schweighofer, Bauen für junge Menschen. Ein Plädoyer für die Architektur, in: Adolf Melezinek, Unterrichtstechnologie und Schulbau, Referate des internationalen Symposions in Klagenfurt vom 3. bis 5. 10. 1973, Klagenfurt 1974, S. 95ff. 14 Tendenzen im Schulbau, aw 93, Architektur Wettbewerbe, Stuttgart 1978. 15 Ralf Augsburg, Wien: „Alle neu gebauten Schulen sind Ganztagsschulen“. Architekt Georg Poduschka im Interview, www.ganztagsschulen.org/de/ 30008.php (abgerufen am 8. 12. 2018). 16 Tendenzen im Schulbau (wie Fußnote 14). 17 Vgl. die Publikation zur gleichnamigen Ausstellung: Monika Bernold, Hannes Etzlstorfer, Schallaburg Kulturbetriebsges. m. b. H. (Hg.), Die 70er – damals war Zukunft, 19. 3. bis 6. 11. 2016, Ausst.-Kat., Schallaburg 2016. 18 Studio Computer-Schule, Architekturforum (AF), Zeitschrift für Architektur, Design und Wohnkultur, Die Gesamtschule 4 / 1971, S. 17ff. 19 Ebd. 20 Friedrich Achleitner: Die Widerspiegelung des Abwesenden. Am Beispiel Architektur, in: Otto Breicha, Reinhard Urbach (Hg.), Österreich zum Beispiel. Salzburg-Wien 1982, S. 413 – 454; wiederabgedruckt in: Martina GriesserStermscheg, Sebastian Hackenschmidt, Stefan Oláh (Hg.), Bunt, sozial, brutal. Architektur der 1970er Jahre in Österreich, Fotografiert von Stefan Oláh. Salzburg 2019 21 Friedrich Achleitner (wie Fußnote 20), S. 144. 22 Ebd., S. 145. 23 Michael Rutschky, Erfahrungshunger. Ein Essay über die siebziger Jahre, Köln 1980.


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Ein ähnliches Konzept konnte Lackner später beim Lichtstudio Bartenbach in Aldrans (1986 – 88) umsetzen und bereits 1974 bis 1977 entstand das von Lackner geplante Jugendzentrum in Fellbach bei Stuttgart mit ebenfalls kreisförmigem Grundriss. 25 Wolfgang Pfaundler, Das Tiroler Porträt. Josef Lackner, in: das Fenster 22 / 1978; S. 2196 – 2213. ­­­26 Josef Lackner, Unser Schulbau – ein Anachronismus. Die Behauptung eines Architekten, in: Josef Lackner, Salzburg 2004. 27 Monika Abendstein (Hg.), Josef Lackner 1931 – 2000, Salzburg 2002, S. 239; Wolfgang Pfaundler, (wie Fußnote 25). 28 Die Katholische Privatschule wurde bis zum Schuljahr 2014 / 15 als Mädchenschule geführt. 29 Schwester Hildegard Wolf vom Konvent der Ursulinen im Gespräch mit dem Autor, 3. 5. 2010. 30 Jörg Armbruster, Geballter Schwachsinn, Schule ohne Fenster. Die Schüler sind krank und die Lehrer verschnupft, in: Die Zeit, Nr. 10 / 1981, 27. 2. 1981; Lisa Haller, Lebensraum Schule, Ausgewählte Beispiele zur Entwicklung der Lernumgebung, Klassenzimmer in Tirol ab 1945, Bachelorarbeit, Pädagogische Hochschule Tirol, 2013, S. 28. 31 Johnson Wax Headquarters, 1936 – 1939, Racine, Wisconsin, USA. 32 Günther Norer im Gespräch mit dem Autor, 9. 3. 2009. 33 Der niederländische Architekt Herman Hertzberger (geb. 1932) im Rahmen seiner Keynote Lecture beim Symposium „Education: An Urban Inquiry“, 23. – 25. 11. 2018, Universität für angewandte Kunst Wien. 34 Architekt Wilhelm Schütte (1900 – 68), der sich bereits in den 1920er-Jahren in Frankfurt intensiv mit Schulbau und Freiluftklassen auseinandergesetzt hatte, plante eine beispielhafte Schule (1961) nach dem Prinzip der Freiluftklassen und mit flexiblen Faltwänden in Wien-Floridsdorf. 35 Günther Norer (wie Fußnote 32). 36 Kunstuniversität Linz, Roland Gnaiger (Hg.), Friedrich Achleitners Blick auf Österreichs Architektur nach 1945, Linzer Vorlesungen, Basel 2015, S. 316f. 37 Friedrich Achleitner (Hg.), Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer in drei Bänden, Band I: Oberösterreich, Salzburg, Tirol, Vorarlberg, Salzburg 1980, S. 285f. 38 Friedrich Achleitner, in: das Fenster 16 / 1975; und in: aut. architektur und tirol (Hg.), reprint. ein lesebuch zu architektur und tirol, Innsbruck 2005, 1975, volksschule vomp als beispiel, S. 213 – 216. 39 Österreichisches Institut für Schul- und Sportstättenbau, Manfred Nehrer u. a., Schulbau in Österreich von 1945 bis heute, Horn 1982. 40 Günther Norer im Gespräch mit dem Autor, 9. 3. 2009; laut Norer war Bezirksschulinspektor Rudolf Hörhager (1917 – 2006, Schulleiter in GinzlingDornauberg / Finkenberg 1945 – 57) in der Jury ausschlaggebend. 41 Friedrich Achleitners Blick auf Österreichs Architektur nach 1945 (wie Fußnote 36). 42 Gert Kähler, „… dass der Mensch was lernen muss.“ Staat, Schule, Schulhaus – ein historischer Rückblick, in: Schulen in Deutschland, Neubau und Revitalisierung, Wüstenrot Stiftung, Ludwigsburg, Stuttgart 2004, S. 35. 43 Günther Norer (wie Fußnote 32). 44 Herbert Thurner, Österr. Schulbausysteme, Katalogisierung österr. Schulbau­ systeme, 10-Punkte-Programm zur systematischen Erforschung der Vorfertigung im Schulbau, Heft E + F 1 / 72, Element + Fertigbau, Fachzeitschrift für industriali­ siertes Bauen, Januar 1972. 45 Sabine Plakolm-Forsthuber, Modulare Ordnung & flexibles Raumsystem. Die Modellschule Imst, 1970 – 73, in: Ingrid Holzschuh (Hg.), Franz Kiener – eine Ordnung als Anfang, Zürich 2016, S. 144 – 148. 46 „Das Ergebnis der Lageprüfung (im Bereich Industrielles Bauen in Österreich) ist kurz und lapidar. […] Wir treten nach wie vor auf der Stelle“, Hubert Hrastnik, Österreichs Fertigbau im Jahre 1969, in: Fertigbau, Fachzeitschrift für Industrialisiertes Bauen 10 / 1969, S. 6. 47 architektur aktuell, Fach-Journal, Bildungsbau 2, 37 / 1973, S. 44. 48 Ebd. 49 Viktor Hufnagl, Reflexionen und Aphorismen zur österreichischen Architektur, hg. von Bundes-Ingenieurkammer Bundesfachgruppe Architektur, Wien 1984, S. 607. 50 Peter Seidl, Ausleseschule oder Gesamtschule, Innsbruck 1972.


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Die anlässlich der Ausstellung

widerstand und wandel. über die 1970er-jahre in tirol erschienene Publikation kann auf unserer Web-Site unter www.aut.cc bestellt werden. Sonderpreis: 19,70 Euro zuzüglich Versandspesen (6,- Österreich, 12,- Europa) Danke für Ihre Unterstützung!


bildnachweis Archiv AEP S. 40 | Wilhelm Albrecht S. 353, S. 354, S. 356 – 357, S. 359 – 362 | aus: ar­ chi­tektur aktuell 37 / 1973 S. 224 | aus: Architektur und Fremdenverkehr, 1974 S. 276 | Architektur­zentrum Wien, Sammlung S. 87, S. 91, S. 177 (Foto Margherita Spiluttini), S. 178, S. 197, S. 199 (Foto Christof Lackner), S. 213 – 215, S. 323 | Atelier Classic S. 330 | Archiv aut S. 125 – 126, S. 130, S. 148, S. 216, S. 218 | aus: bauforum S. 138 (81 / 1980), S. 312 (23 / 1971), S. 324 (14 / 1969) | aus: Baugeschehen in Tirol 1964 –  1976, 1977 S. 187, S. 210, S. 225, S. 274 – 275, S. 331 | aus: BMZ – Offizielles Organ der Baumusterzentrale S. 279 (3 / 1968), S. 314 (1 / 1967), S. 318 (1 / 1968) | BrennerArchiv Innsbruck – Vorlass Mitterer S. 118 | aus: Broschüre für die „Luxus Ter­rassen­ hausanlage Höhenstraße“ der BOE, o. J. S. 168 | Canadian Centre for Archi­tec­ture (Gift of May Cutler) S. 171 | Archiv COR S. 316 – 317 | aus: das Fenster S. 146 (5 / 1969), S. 150 (11 / 1972) | Digatone S. 63 – 64, S. 67 | Sammlung Albrecht Dor­nau­er S. 55, S. 288 | Andreas Egger S. 200 – 201 | Thomas Eisl S. 93 | aus: Endbe­richt – XII. Olympi­ sche Winterspiele Innsbruck 1976, 1976 S. 288 | aus: Festschrift zur offiziellen Über­ gabe und kirchlichen Weihe, Sprengelhauptschule St. Johann in Tirol, 1980 S. 225 | FI Archiv für Baukunst der Universität Innsbruck S. 119, S. 197 – 198, S. 229 – 231, S. 233, S. 238, S. 241, S. 244 – 245, S. 248 – 249, S. 282 | FRAC Orle­ans S. 157 – 158 | frischauf-bild S. 160 – 161, S. 164 – 165, S. 169, S. 277 | Archiv Galerie Krinzinger S. 104 – 105, S. 108 | Siegbert Haas S. 179 | Karl Heinz S. 206, S. 207 | aus: Norbert Heltschl. Bauten und Projekte, 2002 S. 197 | Nachlass Ernst Hies­mayr S. 132 | Sepp Hofer S. 69 | aus: Horizont. Kulturpolitische Blätter der Tiroler Tageszeitung S. 140 (18 / 1974), S. 143 (4 / 1972), S. 145 (9 / 1973), S. 149 (10 / 1973), S. 152 (29 / 1976), S. 154 (13 / 1974) | Hertha Hurnaus S. 162 | Sammlung Waltraud Indrist S. 284, S. 290 | Sammlung Peter Jordan S. 259 – 260, S. 269 – 270, S. 364 | aus: Kasiwai. Ein Bildband des Kennedy-Hauses in Innsbruck, 1970 S. 31 | Franz Kiener S. 220 – 222 | Wolfgang Kritzinger S. 263 | Christof Lackner S. 226 | Bernhard Leitner S. 76 – 80 | Christian Mariacher S. 14 – 22 | Albert Mayr S. 82, S. 84 –  85 | Wolfgang Mitterer S. 97 | Thomas Moser S. 268, S. 271 | Helmut Ohnmacht S. 345, S. 370 | Stefan Oláh S. 208 | Archiv ORF Landesstudio Tirol S. 343 | Ortner & Ortner S. 129 | Archiv Max Peintner S. 281 | Charly Pfeifle S. 304 – 309 | Wolfgang Pöschl S. 262 | Peter P. Pontiller S. 191, S. 193 –  194 | aus: Pooletin, 3 / 4, 1977 S. 107 | aus: Pressemappe des Bauzentrums Innsbruck, 1971 S. 322 | aus: Prospekt „i-bau 1973“ S. 334 | Carl Pruscha S. 148 | Nachlass Egon Rainer S. 328 – 329 | Kurt Rumplmayr S. 261 – 262 | Sammlung Wolfgang Salcher S. 219, S. 226 | Elisabeth Schimana S. 89 | Hanno Schlögl S. 184, S. 186 | Sammlung Hubertus Schuhmacher S. 57 | aus: Schul­bau in Österreich, 1996 S. 224 | Sammlung Meinrad Schumacher S. 30 | Sammlung Elisabeth Senn S. 255 – 257 | aus: Sozialer Wohnbau in Tirol. Historischer Überblick und Gegenwart, 1987 S. 136, S. 196 | Stadt­ archiv Innsbruck S. 24, S. 68, S. 71, S. 285, S. 325 | aus: Stadtentwicklung Innsbruck. Tendenzen und Perspektiven, 1978 S. 127 | Subkulturarchiv Innsbruck S. 33, S. 34, S. 37, S. 47 – 49, S. 58 – 62, S. 66, S. 70 | Archiv Taxispalais Kunsthalle Tirol S. 100, S. 102 | tirol kliniken S. 283 | Tiroler Landesmuseen / Zeug­haus S. 330 | Tiroler Landes­museum Ferdinandeum S. 109, S. 112, S. 300 (Grafi­sche Sammlung, Inv. Nr. 20Jh / C / 59), S. 302 (Grafische Sammlung, Inv. Nr. 20Jh / P / 118) | aus: Tiroler Nachrichten, 159 / 1968 S. 320 | aus: Tiroler Tageszeitung, 108 / 1973 S. 336 | aus: Tirols Gewerbliche Wirt­schaft, 20 / 1970 S. 327 | aus: TRANSPARENT. Ma­nuskripte für Architektur, Theorie, Kritik, Polemik, Umraum, 8 / 9, 1970 S. 294, S. 299 | Trash Rock Archives S. 52 | Archiv TU Graz, Sammlung Dreibholz S. 190 | Dieter Tuscher S. 131 | UniCredit Bank Austria AG, Historisches Wertpapierarchiv S. 246 | Universitäts­archiv Innsbruck S. 234 | Uni­ver­si­ tätsarchiv Innsbruck – Nachlass A. Pitt­racher S. 251 | aus: Der Volksbote, 19 / 1973 S. 332 | Günter Richard Wett S. 339 – 340, S. 341, S. 344, S. 346 – 351, S. 366 –  369, S. 371 – 491 | Wien Museum, Karl Schwanzer Archiv (Foto Sigrid Neubert) S. 128 | aus: Wohnanlage Mariahilfpark Innsbruck (WE), 1970 S. 166, S. 167 | aus: Wohnen Morgen Burgenland, 1971 S. 180 – 185, S. 188 | Nachlass Arthur Zelger S. 286 | Siegfried Zenz S. 121, S. 122 Trotz intensiver Bemühungen konnten nicht alle Inhaber von Textrechten ausfindig ­gemacht werden. Für entsprechende Hinweise sind die Herausgeber dankbar. Sollten Urheberrechte verletzt worden sein, werden diese nach Anmeldung berechtigter Ansprüche abgegolten.


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