Seitenspiegel - Das autobau Magazin 03.2015

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SEITENSPIEGEL Das autobau Magazin

Ausgabe Winter 2015


Vorwort

Glanzvoll Glanzvolle Momente gibt es immer wieder, gerade die nahende Festzeit bietet unzählige. Mit dem frühen Eindunkeln wird Licht wichtig – im Lebensraum und natürlich auch beim Autofahren. Das Titelbild zeigt einen Wagen, der nicht nur auf dem Foto im perfekten Licht steht. Der Aston Martin hat als Filmpartner von James Bond («Stirb an einem anderen Tag») im Scheinwerferlicht posiert. Glänzen kann auch Chrom: Insbesondere Amerikaner aus den Fünfzigerjahren weisen viele Teile aus Chrom auf. Und genau diesen Fahrzeugen ist die Sonderschau 2016 gewidmet.

Vor Begeisterung glänzende Kinderaugen haben den Inhaber Fredy Lienhard einst dazu bewegt, die Idee autobau voranzutreiben. Kürzlich gab der erste autobau Charity Event etwas an Kinder zurück: Die Kinderkrebshilfe Ostschweiz erhielt eine grosszügige Spende. Vor Freude glänzende Augen gehören zu den besonderen Momenten bei autobau – die neue Ausstellung im spektakulären Polygon wird ab Herbst 2016 ihren Teil dazu beitragen. Fröhliche Grüsse aus der autobau Welt in Romanshorn

Raffael Soppelsa Geschäftsführer

k Aston Martin V12 Vanquish

Der Vanquish gehört auf den roten Teppich oder auf den roten Platz in St.Gallen, schliesslich ist er ein echter Filmstar. Gemeinsam mit dem ebenfalls aus Grossbritannien stammenden James Bond rettete er 2002 die Welt vor bösen Schurken.



autobau Charity Event

Charity Event lässt Kinderaugen leuchten Am 10. Oktober 2015 fand in der autobau Erlebniswelt ein Charity Anlass zugunsten der Kinderkrebshilfe Ostschweiz statt. Warum? Weil glänzende Kinderaugen der Ursprung von autobau waren und nun, sechs Jahre später, erneut Kinderaugen leuchten sollen. «Schutzlos» Neben vielen anderen Objekten wie Büchern, Uhren usw. ging es an dem Event vor allem um die Versteigerung eines Fiat 500. Aber kein normales Modell. Marcus Gossolt von der Künstleragentur Com&Com lieferte eine spezielle Idee zur Gestaltung des Fahrzeugs: Unter dem Motto «Schutzlos» nahm er das Thema der Spendenaktion auf. Dem Fiat kam dafür eine für Autos ungewöhnliche Behandlung zuteil. Sein weisser Lack wurde entfernt, das Auto in Güttingen auf ein Schiff verladen und «schutzlos» auf dem Bodensee dem Wetter ausgesetzt, damit es rostet. Anschliessend wurde ein neutraler Lack aufgetragen. So entstand ein Unikat, das ohne Einschränkungen fahrtüchtig und damit alltagstauglich ist.

Erwartungen übertroffen Mit viel Engagement führte Reto Breitenmoser durch die Auktion. Rund 90 vergnügte Gäste zeigten sich in Spenderlaune und boten eifrig. Der Fiat 500 ging schliesslich an die Bee-Family AG von Marisa Bühler. Aber nicht nur die Gäste am Charity Event zeigten Herz. An der Aktion waren viele Helfer beteiligt, die auf eine Entschädigung verzichteten. Der Kinderkrebshilfe Ostschweiz konnte nach diesem Abend die sagenhafte Summe von CHF 70 000.– als Spende übergeben werden. Allen Spendern und Helfern gilt ein herzliches Dankeschön. Der «rostige» Fiat 500 ist inzwischen unterwegs auf den Ostschweizer Strassen – vielleicht begegnen Sie ihm schon bald?

Informationen zur autobau AG, zur Erlebniswelt und zur Factory: autobau.ch.


h Der Auktionator Reto Breitenmoser ist w채hrend der Versteigerung von 14 Lots in seinem Element.

x Andrea Buob und Eliane Baumann (Kinderkrebshilfe), Urs und Marisa B체hler, Marcus Gossolt (K체nstler) und Fredy Lienhard (von links nach rechts).


Visualisierung des Tankinneren nach dem Umbau: Auf drei Etagen werden k체nftig Fahrzeuge aus der Sammlung pr채sentiert.


autobau Erlebniswelt

Polygon: erster Einblick Seit einiger Zeit beschäftigen sich die Verantwortlichen der autobau AG mit der Umnutzung des Polygons und dem Stahltank in seinem Inneren. Gemeinsam mit dem Architekturbüro Müller + Partner aus Sulgen ging man die detaillierte Planung an und reichte das Baugesuch ein. Denkmalpflege als Partner Ebenso wie die Hauptgebäude der autobau Erlebniswelt ist auch das Polygon denkmalgeschützt. Seit dem Start des Umnutzungsprojekts arbeitet autobau deshalb eng mit der Denkmalpflege des Kantons Thurgau zusammen. Diese Zusammenarbeit hat sich schon bei den Umbauarbeiten 2008/2009 bewährt: Trotz neuer Nutzung strahlen die Gebäude noch immer jahrhundertealten Charme aus. Auch beim Polygon wird man alles daran setzen, die historische Ausstrahlung zu erhalten.

Blick ins Innere Früher war der gewaltige Tank – stolze 22 Meter Durchmesser hat er – mit Löschwasser und Rapsöl gefüllt. Um den Innenbereich zu erkunden und zu vermessen, wurde in den vergangenen Tagen eine Öffnung in die massive Stahlwand geschweisst. Mit Spannung erwartete man den Blick ins Innere. Zu sehen war jedoch nichts, es herrschte Dunkelheit in der Stahlhülle. Die exakte Vermessung der inneren Wartungsleiter sowie diverser Rohre und Leitungen war denn auch nur mithilfe intensiver Beleuchtung möglich. Dem Umbau des Polygons steht nichts mehr im Weg. In den nächsten Wochen wird ein Zaun die Baustelle sichern und dafür sorgen, dass die Handwerker ungestört ihrer Arbeit nachgehen können. Erst einmal werden sie durch Sandstrahlen den Tank reinigen. Es ist aber noch viel, viel mehr zu tun bis zur Eröffnung des Polygons.

Informationen zum Bauprojekt Polygon laufend auf autobau.ch.


autobau Factory

Es lebe die Faser Abgenutztes und Fleckiges ist Bernhard Ernsts Leidenschaft: In der autobau Factory sorgt der gelernte Werkzeugmacher dafür, dass Gebrauchtes wieder wie neu aussieht. Sein offenes Geheimnis heisst Fiber Seal – «die Fasern versiegeln». Kristallschutzmantel Fleck ist nicht gleich Fleck. Bernhard Ernst von der Fiber Seal Osch GmbH unterscheidet über 60 Fleckenarten. «Jeder Fleck muss erst analysiert werden, um den idealen Reinigungsprozess zu ermitteln und durchzuführen. Das erfordert viel Grundwissen.» Um Flecken vorzubeugen, lassen sich die Fasern von Textilien versiegeln. Dafür hat das Romanshorner Unternehmen ein Produkt auf Kristallbasis entwickelt. Es wird aufgesprüht und setzt sich in den Hohlräumen der Faser fest. So nehmen die Fasern weniger Dreck auf und werden durch die Kristalle gleichzeitig stabilisiert. «Die Eigenschaften der Textilien ver-

ändern sich dabei nicht», betont Ernst. Die Fiber Seal Osch GmbH ist das einzige Unternehmen in der Schweiz, das die Versiegelung von Textilien in dieser Form anbietet. «Jeder Kunde ist ein VIP» Der gebürtige Deutsche ist während seiner 17-jährigen Tätigkeit aber nicht nur Spezialist in der Reinigung, Versiegelung und Färbung von Polsterstoffen und Teppichen geworden. Auch abgewetztes Leder, beispielsweise von Autositzen oder Sesseln, sieht nach einer Behandlung wie neu aus. Tiefenreinigen, entfetten, Farbpigmente auftragen und eincremen sind dabei nur einige der Arbeitsschritte. Bernhard Ernst ist ein gründlicher Mensch und überlässt nichts dem Zufall. «Es gibt keine Standardlösung, nur das Richtige für jeden einzelnen Kunden. Und jeder Kunde ist ein VIP.»

Weitere Informationen: fiberseal-ostschweiz.ch.


h Nicht auswechseln, sondern aufbereiten. Jeder Hand-

griff muss dabei sitzen, und die Arbeiten erfolgen mit hoher Pr채zision.

x Hochwertige Produkte unterst체tzen das Handwerks-Know-how.


Hintergrund: Porsche 911 S/R 2.5

Mitgründer des LISTA Racing Teams Der «Neunelfer» ist der bekannteste Sportwagen aus dem Hause Porsche und wird seit 1963 produziert. Der Jahrgang 1972 mit nur 21 hergestellten Wagen hat für Fredy Lienhard eine besondere Bedeutung. Seinen in diesem Jahr erworbenen Porsche 911 S/R 2.5 fuhr er erfolgreich an verschiedenen Rennen. Doch das ist erst der Anfang der Geschichte. Unerlaubter Fahrerwechsel In seinem Entstehungsjahr erreichte der Wagen Topplatzierungen, zum Beispiel am Bergrennen Oberhallau und an Rennen in Hockenheim (DE). Und er beeinflusste das LISTA Racing Team nachhaltig. Theo Hofer, der sich an dem Auto beteiligt hatte, absolvierte vor einem Rennen am Hockenheimring einige Runden in dem Wagen. Die Rennjury, von welcher Eugen Strähl Mitglied war, verurteilte die Aktion als unerlaubten Fahrerwechsel. Es kam zu einem Rechtsstreit. Das Resultat des Geschehens waren eine Verwarnung und zwei neue Kameraden im LISTA Racing Team: Theo Hofer und Eugen Strähl.

40 Jahre später Irgendwann vermochte der sonnengelbe Porsche 911 S/R 2.5 nicht mehr mitzuhalten und Fredy Lienhard erwarb den leistungsstärkeren Nachfolger. Fast 40 Jahre später sah er «seinen» Wagen in einem Magazin wieder. Er war von Karl-Heinz Feustel und dessen Sohn Florian aufwendig restauriert worden. Der autobau Inhaber besuchte die Werkstätte in Deutschland und war begeistert von der Arbeit der Feustels, denn das Auto präsentierte sich in perfekter Qualität. Fredy Lienhard kaufte den Porsche 911 ein zweites Mal und übergab ihn seiner Sammlung in der autobau Erlebniswelt. Seltenheitswert, Rennwagenklassiker, Teamgründung und Nostalgie vereinen sich bei diesem «Neunelfer» zu seiner ihm eigenen Geschichte.

Öffnungszeiten der autobau Erlebniswelt jeweils mittwochs und sonntags, für angemeldete Gruppen jederzeit.


h Der Porsche 911 S/R 2.5 mit der originalen Lackierung des LISTA Racing Teams.

x Der 270 PS starke Sechszylindermotor ist in die unverkennbare 911er-Karosserie eingebaut.


Racing in der Schweiz

Studenten beweisen Klasse Im Jahr 2006 gründeten Studierende der ETH Zürich den Akademischen Motorsportverein Zürich (AMZ). Der Verein besteht noch heute aus Studenten, die Fahrzeuge entwickeln und bauen und damit als einziges Schweizer Team am europäischen «Formula Student»-Wettbewerb teilnehmen. Seit seinem Gründungsjahr sponsert autobau den AMZ. Theorie in die Praxis umsetzen Seit 2010 baut der AMZ rein elektrisch angetriebene Rennwagen. Dabei setzen die Studierenden das in der Theorie erarbeitete Ingenieurwissen um. Zum Mitmachen berechtigt sind alle Studenten einer Schweizer Fachhochschule, einer Schweizer Universität oder der ETH Zürich. Im Rahmen des Projekts sammeln sie Erfahrung in Teamführung, Innovations- und Qualitätsmanagement, Kostenkontrolle, Projekt- und Produktdokumentation sowie Risikokontrolle.

Innovationsprozess vorantreiben Die Formula-Student-Serie kam 1998 von Amerika nach Europa. Dort wurde im Jahr 2010 die eigene Klasse für Elektrofahrzeuge eingerichtet, um den Ingenieurnachwuchs für die Zukunftstechnologie des elektrischen Antriebs zu rüsten und den Innovationsprozess voranzutreiben. Die Saison 2015 war für das Schweizer Team ein voller Erfolg: Zum einen entschied es mit dem Boliden «Flüela» in Spielberg (AT) und Barcelona (ES) zwei von vier Wettbewerben in der Gesamtwertung für sich. Zum anderen verteidigte es den Weltranglistenplatz Nummer 1 zum zweiten Mal in Folge. Nicht zuletzt krönte die Jury die Ingenieursleistung der Studenten bei drei von vier Engineering Design Events mit dem ersten Platz. Der erfolgreiche Saisonabschluss wurde in der autobau Erlebniswelt ausgiebig gefeiert.

Mehr über das AMZ Racing Team: amzracing.ch.


Partnerschaften

Emil Frey Classics Seit sich die Emil-Frey-Gruppe in Safenwil (AG) niedergelassen hat, ist der Ort Zentrum fürs Automobil. Nun hat auch die Passion für klassische Fahrzeuge dort ein Zuhause gefunden. Mit der Emil Frey Classics AG vereinen sich über 90 Jahre Know-how im Automobilgewerbe und das Erlebnis Oldtimer. Kompetenzzentrum für Aston Martin Das 2015 eröffnete Classics-Zentrum ist nicht nur Ausflugsziel mit eigener Ausstellung und Eventlokalität. Interessierte finden bei Emil Frey Classics auch eine professionelle Handelsplattform, eine Oldtimerwerkstatt und ein Oldtimerhotel. Ganz besonders stolz ist man auf den Aston Martin Heritage Service by Roos Engineering, dem Servicecenter für alte Aston Martin und Lagonda. Aston Martin hat weltweit nur 13 Unternehmen zu Spezialisten ernannt, Roos Engineering wurde mit dieser Auszeichnung von der traditionellen britischen Marke geehrt.

Ein Stück Geschichte Beeindruckend sind die Eventmöglichkeiten bis zu 500 Personen. Diverse Räumlichkeiten und die Ausstellung als erlebnisreiche Ergänzung ergeben eine Plattform für Events aller Arten. Emil Frey Classics und autobau verbindet die Leidenschaft zum Automobil, was eine solide und spannende Grundlage für eine Partnerschaft und damit attraktive Kooperationsmöglichkeiten schafft. Zudem ist Safenwil neuer Standort der Swiss Car Register, wo Dokumente zu historischen Fahrzeugen aus der Schweiz archiviert und verwaltet werden. Das ergibt eine zusätzliche Verbindung zwischen Safenwil und Romanshorn. Auch der Tausch von Exponaten ist eine vorstellbare Zukunft und würde beide Ausstellungen gegenseitig bereichern.

Erlebnis Emil Frey Classics: emilfreyclassics.ch.


autobau Neuigkeiten

Kurz und bündig

SONDERSCHAU 2016 Im April des kommenden Jahres startet die autobau Sonderschau mit US Cars aus den goldenen Fünfzigern. Die prächtigen Fahrzeuge aus der Nachkriegszeit zeigen ausserordentliche Autobaukunst. Bis September 2016 wird ein komplettes Stockwerk der Erlebniswelt mit Fahrzeugen aus Erich Trabers Sammlung ausgestattet.

AUTOBAU IM VERKEHRSHAUS Seit einigen Wochen sind Fahrzeuge aus der autobau Sammlung im Verkehrshaus der Schweiz ausgestellt. In der Strassenhalle stehen drei legendäre Rennwagen – darunter der DallaraJudd, mit dem Fredy Lienhard das 24-StundenRennen von Daytona 2002 gewonnen hat. Die Ausstellung wird durch Fotografien von Ralph Steckelbach ergänzt.


autobau Neuigkeiten

Neue Fahrzeuge in der Sammlung

FERRARI 458 ITALIA Ein italienisches Vollblut ergänzt die Classic Halle. Der Acht-Zylinder-Motor leistet 570 PS und ermöglicht eine Höchstgeschwindigkeit von 325 km/h. Innhalb von 3.4 Sekunden spurtet der Ferrari von 0 auf 100 km/h. Trotz all dieser sportlichen Werte lässt sich der 458 Italia im normalen Strassenverkehr problemlos fahren.

ALFA ROMEO 1750 GTV Noch ein «neuer» Italiener in der autobau Erlebniswelt: Der Alfa Romeo 1750 GTV, der Nachfolger der bekannten «Giulia». Seine Spitzenwerte kommen nicht ganz an die Werte des Ferraris heran. Für die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h benötigt er mehr als dreimal so viel – nämlich 11.2 Sekunden.


Letzte Seite

Wussten Sie ... Es war eine Frau, die zum ersten Mal Gedanken zum Rückspiegel in einem Auto veröffentlichte. In ihrem Buch «The Woman and the Car: A Chatty Little Handbook for the Edwardian Motoriste» schrieb die Engländerin 1909: «Frauen sollten an geeignetem Platz im Auto einen kleinen Handspiegel mitführen und ihn von Zeit zu Zeit hoch nehmen, um während der Fahrt im Verkehr nach hinten zu blicken.» Zwei Jahre später installierte der amerikanische Rennfahrer Ray Harroun beim 500-MeilenRennen in Indianapolis einen fixen Rückspiegel an seinem Rennwagen, den ersten überhaupt. Dadurch sparte er den Platz für den Beifahrer, dessen Aufgabe es vorher war, dem Fahrer Informationen über das Geschehen hinter dem Rennwagen zu liefern. Da kein Beifahrer mehr nötig war, verringerte sich auch das Gewicht des Rennwagens, und das verhalf Ray Harroun zum Sieg in diesem Rennen. Bereits 1914 montierten einige Fahrzeughersteller den Rückspiegel an ihren Autos, aber erst in den 1930er- und 1940er-Jahren setzten sich die Innen- und Aussenspiegel als Standardausstattung durch.

6. AUSGABE – WINTER 2015 Auch online zu betrachten auf autobau.ch. autobau AG Egnacherweg 7 8590 Romanshorn (Schweiz) T +41 71 466 00 66 E info@autobau.ch


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