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e-Fuels: Synthetischer Kraftstoff

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Rückstrahler

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Bevor der synthetische Kraftstoff in Serie geht, will Porsche ihn im Motorsport testen.

Der synthetische Kraftstoff soll nicht nur alte und neue Porsche 911er antreiben, sondern ist für alle Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor gedacht.

e-Fuels Synthetischer Kraftstoff soll den 911er retten

Die Klimaziele bei Porsche sind klar gesteckt: Bis 2030 will der Stuttgarter Hersteller über 80 Prozent aller Modelle mit einem Elektroantrieb anbieten und bis dahin eine CO2-neutrale Bilanz vorweisen. Auf dem Weg dorthin will man aber auch die fossilen Energieträger von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor durch erneuerbare Energien vorantreiben. Für deren zukünftige Mobilität könnten sogenannte e-Fuels eine Lösung sein. Die synthetischen Kraftstoffe, die aus nachhaltiger Wind-, Sonnen- oder Wasserkraft erzeugt werden, liefern beste Voraussetzungen dafür. Bei Porsche zum Beispiel soll der 911 das erste Modell sein, das auf den Betrieb mit nichtfossilen Treibstoffen vorbereitet wird. Aber auch Oldtimer sollen schon bald mit e-Fuels fahren, genauso wie herkömmliche Autos, damit ihr Bestand gesichert bleibt.

„Im nächsten Jahr startet Porsches e-Fuel-Anlage in Chile mit der Produktion, erzeugt mit nachhaltiger Windenergie.“

Effektive Windkraft in Chile Und genau aus diesem Grund errichten die Schwaben nun eine Industrieanlage im Süden von Chile. Dort soll bereits im nächsten Jahr aus Windkraft der CO2-neutrale Kraftstoff hergestellt werden. Das südamerikanische Land bietet beste Vorrausetzungen für erneuerbare Energien. Dort herrscht ein konstant starker Wind und mit nur 15 Euro pro Megawattstunde liegen die Energiekosten außerdem sehr gering. Zum Vergleich: Am Standort der Anlage läuft ein Windrad 270 Tage im Jahr unter Volllast, in Europa sind es dagegen nur 80. Da sich der erzeugte Strom aber nicht ohne Verluste nach Europa transportieren lässt, wird er in Chile mittels Elektrolyse zu flüssigem Methanol umgewandelt.

Methanol statt Schweröl Der Treibstoff kommt mit Schiffen zu uns nach Europa. Damit auch die Frachter einen geringen CO2-Fußabdruck hinterlassen, sollen sie mittelfristig mit Methanol statt mit Schweröl betrieben werden. Ebenso wäre der Einsatz von e-Fuels zukünftig auch in Flugzeugen als e-Kerosin denkbar. Bevor der alternative Kraftstoff jedoch in Serie geht, will ihn Porsche zunächst im Motorsport unter Härtebedingungen testen. „Der Koalitionsvertrag bei unseren deutschen Nachbarn springt hinsichtlich eines möglichst schnellen industrialisierten Hochlaufs von synthetischen Kraftstoffen, sogenannter e-Fuels, zu kurz.“ Dies stellt Ralf Diemer, Geschäftsführer der „e-Fuel Alliance“, fest. Zwar würden nicht definierte Quoten für die Schifffahrt und die Luftfahrt unterstützt und breite staatliche Programme für den Einstieg in die Wasserstoffwirtschaft angekündigt, bei den CO2-Flottengrenzwerten für Pkw und Vans bleibe es jedoch vage.

Die Formulierung, dass „außerhalb des bestehenden Systems der CO2-Flottengrenzwerte nachweislich nur mit e-Fuels betankbare Fahrzeuge neu zugelassen werden können“, hält Diemer für unverständlich. Sie ergebe vor dem Hintergrund eines faktischen Verbrennerverbotes, das die EU-Kommission bis 2035 durch die CO2-Flottengrenzwerte vorschlägt, keinen Sinn. „Es wird dann regulatorisch keine solche Fahrzeuge mehr geben können“, sagte er.

Wenn die Politik Neufahrzeuge mit synthetischen Kraftstoffen wolle, dann müssten diese auch in den CO2-Flottengrenzwerten berücksichtigt werden. Dies sei bislang jedoch nicht geschehen.

PS: Die e-Fuel-Allianz ist ein europäischer Zusammenschluss von Unternehmen und Verbänden. Zu ihnen gehören unter anderem Mineralkonzerne, Zulieferer wie ZF und Mahle, aber auch Mazda und Iveco als Fahrzeughersteller.

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