1 minute read
HIER KOMMT AIWAYS
Mit dem U6 will der chinesische Hersteller in der Schweiz durchstarten. Das ein Hingucker –
SCHON SEIT LANGEM kündigen chinesische Autohersteller den Schritt nach Europa an – passiert ist bisher nicht allzu viel. In den letzten Jahren sind allerdings einige Marken aufgetaucht: In der Schweiz sind das nach den Nutzfahrzeugherstellern DFSK und Maxus nun auch die Elektroautohersteller Nio und Aiways, zwei junge Start-ups aus dem Grossraum Shanghai. Nach diversen Lockdowns in China und dem Zusammenbruch der Lieferketten, der sich bis heute stark auf die Autoindustrie auswirkt, wird der Aiways U6 nun also endlich auf zwölf europäischen Märkten eingeführt. Das 4,8 Meter lange SUV-Coupé im futuristischen Blechkleid sorgt auf jeden Fall für Aufsehen: An der Fahrvorstellung in Lissabon verdrehten sich die Passanten die Hälse nach dem unbekannten Auto – sogar eine chinesische Reisegruppe inspizierte den U6 mit grossem Interesse. Für Erstaunen sorgt vor allem das Interieur: Die Zeiten der nach Klebstoff stinkenden PlastikInnenräume der chinesischen Billigautos sind definitiv vorbei, der Aiways präsentiert sich schick, modern und solid verarbeitet. Das derzeit ausschliesslich erhältliche Dreifarben-Interieur stellt den europäischen Geschmack allerdings auf die Probe – die abenteuerliche Farbkombination dürfte dennoch vielen gefallen. Ein schwarzes Interieur ist zumindest angekündigt.
Das futuristische Blechkleid des Aiways U6 sorgt für Aufsehen, Passanten verdrehen sich die Hälse nach dem unbekannten Auto.
Ladehemmung
Ein E-Motor mit 160 kW/218 PS treibt die Vorderräder an – damit beschleunigt das 4,8 Meter lange SUV-Coupé in knapp sieben Sekunden auf Temo 100 und schafft eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h. Das ist vollkommen ausreichend, um gut im Strassenverkehr mitzuschwimmen. Bei Reichweite und Ladetempo kann sich der Chinese dagegen nicht brüsten: Seine 63-kWh-Batterie ermöglicht zwar eine WLTP-Normreichweite von
405 Kilometern, was noch ziemlich konkurrenzfähig ist. Mit einer Ladeleistung von 90 kW (DC) hinkt der Aiways allerdings den Mitbewerbern klar hinterher. Zuhause an der Wallbox lädt er immerhin dreiphasig mit maximal 11 kW (AC).
Toll ist hingegen das Cockpit mit einem riesigen Touchscreen, auf dem wie bei Tesla so ziemlich alles bedient wird. Bei Aiways gibt es aber lobenswerterweise zusätzliche Tasten für wichtige Funktionen wie etwa die Verstellung der Aussenspiegel. Die eigene Software-Oberfläche braucht sicher etwas Eingewöhnungszeit, ist aber logisch und benutzerfreundlich aufgebaut. Die umfangreiche Komfort- und Sicherheitsausstattung mit allen gängigen Assistenzsystemen sowie die Garantieleistung von fünf Jahren (oder 150'000 Kilometern) sind weitere Argumente für den Chinesen – und das zu 48'990 Franken ohne jegliche Aufpreise. Die Markteinführung erfolgt im zweiten Halbjahr 2023. (ds)