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EIN GROSSER NAME FÜR EIN NEUES MODELL
Was der Vorgänger mit seinem Crossover-Design bereits angekündigt hat, setzt die neueste Generation nun kompromisslos um: Der Renault Espace ist nun ein gewöhnlicher SUV – allerdings ein guter zu einem fairen Preis.
DER RENAULT ESPACE ist eine Auto-Ikone. Vor 40 Jahren war er der erste Familien-Van in Europa. Ein revolutionäres Raumkonzept mit sechs Einzelsitzen in drei Reihen auf nur 4,25 Metern Länge, aussergewöhnliche Features wie Klapptische an den Sitzlehnen, Leselampen und gleich zwei Sonnendächer sowie ein extravagantes Design: Damit machte sich der Franzose schnell einen Namen und löste einen regelrechten Run auf diese Karosserievariante aus. In den 90ern hatten die meisten Volumenhersteller mindestens ein VanModell im Angebot.
Doch die Zeiten haben sich geändert. Mit der Einführung der sechsten Modellgeneration hat Renault dem Van nun definitiv den Rücken gekehrt. Denn was der Vorgänger von 2015 mit seinem CrossoverDesign bereits angekündigt hat, setzt das neueste Modell nun kompromisslos um: Der neue Espace ist ein reiner und gewöhnlicher SUV geworden, den man optisch kaum mehr von einem Renault Astral unterscheiden kann. Er ist zudem um
Der neue Espace ist ein reiner SUV geworden, mit dem die Franzosen vom SUV-Boom profitieren wollen.
14 Zentimeter geschrumpft und wurde 3,2 Zentimeter flacher, bietet zwar auf Wunsch noch immer drei Sitzreihen (ohne Aufpreis), allerdings gibt es im Fond keine Einzelsitze mehr. Und da die mittlere Reihe zwar ab-, aber nicht umgeklappt werden kann, ist der Zustieg zur dritten Reihe eine Kletterpartie. Das konnten die Vorgänger besser, und auch das Ladevolumen war schon grösser: Je nach Sitzkonfiguration passen zwischen 159 und 1818 Liter in den Kofferraum – im Vorgänger konnten fast 300 Liter mehr verstaut werden.
Nur noch eine Motorisierung
Auch beim Motorenangebot hat sich der Espace stark verändert. Wo früher noch diverse Benzin- und Dieselmotoren angeboten wurden, ist heute noch eine einzige Variante erhältlich: ein Vollhybrid mit einer Kombination aus 1,2-Liter-Dreizylinder-Benziner und Elektromotor. Das klingt mager, ist es aber nicht: Dank tatkräftiger Unterstützung des 50 kW starken E-Motors beschleunigt der Hybridantrieb kraftvoll und elastisch und bleibt dabei akustisch angenehm im Hintergrund. Das ermöglicht einen WLTP-Schnitt ab 4,6 Liter – damit sind mit einer Tankfüllung bis 1100 Kilometer möglich. Der Allradantrieb wurde leider gestrichen, fortan gibt es den Espace ausschliesslich mit Frontantrieb. Immerhin ist eine Hinterradlenkung erhältlich, die den SUV spürbar agiler und stabiler macht. Es gibt gute Gründe, weshalb Renault seine Markenikone so grundlegend verändert hat: Der SUV-Boom hält weiter an – im DSegment, in das sich der Espace einreiht, machen sie hierzulande inzwischen 55 Prozent aus. Der Rest sind Limousinen und Kombis – Vans sind kaum mehr gefragt. Hinzu kommt, dass Renault die Technik aus der Konzern-Allianz nutzen muss, um die Entwicklungs- und Herstellungskosten zu senken. Erfreulich, dass davon auch der Kunde profitiert: Die Preise für den neuen Espace starten bei 44’300 Franken, die fast komplett ausgestattete Topversion Iconic wird ab 49’100 Franken angeboten. Das ist fair. (ds)