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Mercedes: Der Elch, der alles veränderte
Die A-Klasse kippte im Oktober 1997 beim „Elchtest“ um
Der Elch, der alles veränderte
Seit dem „Elchtest“, der vor genau 25 Jahren durch die Fachwelt ging, hat sich viel getan: Mercedes gab Journalisten einen Einblick in das Entwicklungsprogramm.
Von Franz Farkas
Vor 25 Jahren ging ein lautes Raunen durch die Automobilfachwelt. Eine Mercedes A-Klasse kippte bei einem Spurwechseltest der schwedischen Fachzeitschrift „Teknikens Värld“ einfach um. Dieser „Elchtest“ löste bei Mercedes vorerst eine kurze Schreckstarre aus. Christoph Böhm, der bei Mercedes-Benz die Entwicklung der Fahrdynamiksysteme leitet und damals ganz kurz in der Firma tätig war, erinnert sich. „Es musste schnell eine Lösung her. Die fand sich im eigenen Haus, genauer gesagt in der S-Klasse.“ Hier verbaute man seit 2 Jahren das mit Bosch entwickelte ESP-System (Elektronisches Stabilitätsprogramm). Dieses Assistenzsystem, das mit gezielten Bremseingriffen und einer Vernetzung mit dem ABS arbeitet, löste das Problem bei der A-Klasse nachhaltig. Seit 2014 muss ESP mit wenigen Ausnahmen in jedem neu zugelassenen Auto verbaut sein – und es wurde von Bosch über 300 Millionen Mal verkauft. Fakt ist auch, dass sich auf der Hardware-Seite einiges getan hat. Die Sensoren, die die zur Regelung notwendigen Fahrdaten liefern, sind wesentlich schneller und auch kleiner geworden, damit können auch mehr untergebracht werden. Auch die Rechenleistung der beteiligten Computer beträgt ein Vielfaches der damaligen Rechner. Zudem gibt der nunmehrige Einsatz von EPS (Electronic Power Steering), also der elektrisch betätigten Lenkung, die Möglichkeit, auch diese mit zu vernetzen und damit weitere Eingriffe möglich zu machen. Doch nicht nur beim Spurwechselsystem sind die ESP-Sensoren beteiligt, sie spielen fast bei jedem in einem modernen Auto verbauten System eine tragende Rolle: Etwa beim Anhängerassistentensystem (das ein Schlingern des Anhängers verhindert und auch beim Rückwärtseinparken hilft), beim Bremsassistenten (der bei Fahrzeugen und Objekten, die plötzlich im toten Winkel auftauchen, eine Bremsung
einleitet), bei Bergauf- und Bergabfahrhilfen, sogar bei der Einparkhilfe und noch einigem mehr. Etwa bei Gefahrenbremsungen auf Flächen mit unterschiedlichen Reibwerten: Das Auto kommt auch bei einer Panikbremsung kaum aus der Spur und wenn doch, korrigiert es sofort. Allerdings ist der Aufwand bei der Entwicklung dieser Systeme nicht zu unterschätzen. Bis zur Marktreife eines Systems oder Fahrzeugs gibt es mehr als 1.500 unterschiedliche Simulationssituationen, die von der Elektronik bewältigt werden müssen. Doch alle diese Systeme sollen das Unternehmen dem Ziel „Vision Zero“ näher bringen: Man will bis 2030 die Zahl der Opfer im Vergleich zu 2020 um die Hälfte verringern und die Zahl der Verkehrstoten bis 2050 auf null bringen. •
Christoph Böhm, Mercedes
Vredestein Quatrac Pro EV
Ganzjahresreifen für E-Autos
Apollo Tyres führt mit dem neuen Vredestein Quatrac Pro EV den europaweit ersten Ganzjahresreifen für Elektrofahrzeuge in den Markt ein. Der ab Dezember debütierende Reifen weist laut Hersteller eine Reihe fortschrittlicher Designeigenschaften und Materialien auf. Der speziell für batteriebetriebene Elektro- und Hybridfahrzeuge entwickelte Ganzjahresreifen ermögliche eine größere Reichweite sowie eine hervorragende Haftung und Traktion unter allen Bedingungen – auch auf Eis und Schnee. Der neue Pneu wurde mit den aktuell erhältlichen, ausgezeichneten Ganzjahresreifen von Vredestein verglichen. Im Rahmen von Computersimulationen und Praxistests von Apollo Tyres sei nachgewiesen worden, dass der neue Reifen für Elektrofahrzeuge eine überragende Haftung biete. Dank seines geringeren Rollwiderstands und niedrigeren Gewichts ermögliche er eine größere Reichweite und weise zudem eine geringere Umweltbelastung auf. Weniger Lärm und Rollgeräusche, ein komfortables Fahrverhalten und kurze Bremswege seien weitere Vorteile. Der neue Reifen ist nach den höchsten Industriestandards für Ganzjahresreifen zertifiziert und ist somit an der Seite mit dem 3PMSF-Symbol (Schneeflocke vor dem Hintergrund von drei Gipfeln) gekennzeichnet, was seine Wintertauglichkeit bestätigt.
Neue Vignette
Purpur ist die neue Farbe der Klebevignette für das Jahr 2023. Die Pkw-JahresVignette wird im kommenden Jahr 96,40 Euro und für Motorräder 38,20 Euro kosten.
Gute Testergebnisse
Auszeichnung für den Semperit Speed-Grip 5: Die großen Autofahrerklubs der D-A-CH-Region verliehen ihm in ihrem Winterreifentest 2022 das Prädikat „sehr empfehlenswert“.
Exklusiver Lieferant
Liqui Moly baut sein Engagement im Zweirad-Motorsport aus und unterstützt verstärkt die MotoGP sowie die kleineren Serien Moto2 und Moto3. So bleibt das Unternehmen nach 8 Jahren auch weiterhin exklusiver Schmierstofflieferant für sämtliche Motorräder in der Moto2 und Moto3. Zum Einsatz kommt mit Motorbike 4T Synth 5W-40 Street Race ein Produkt, das für jeden erhältlich ist. Green NCAP veröffentlichte Bewertungs-Ergebnisse (2022) von 6 Fahrzeugen: 5 Sterne gab es für den Audi Sportback Q4 e-tron, je 2,5 Sterne für den Hyundai Bayon, den Renault Kangoo TCe 130 und den VW Caddy 1,5 l TSI. 2 Sterne konnte der Peugeot 308 1,2 l PureTech einfahren und 1 Stern gab es für den Genesis GV70.