Limmatwelle Woche 5

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Offiz. Amtliches Publikationsorgan des Kreis 2 Limmattal für die Gemeinden Wettingen, Neuenhof, Killwangen, Spreitenbach und Würenlos Donnerstag, 4. Februar 2021, 60. Jahrgang, Nr. 5

Einsatz für Frauen

PP 5432 Neuenhof Post CH AG

Homeoffice statt Kaserne

Am 7. Februar 1971 wurde das Frauenstimmrecht beschlossen. Für Verlegerin Doris Stump ist das 50-Jahr- Donat Krasniqi aus NeuenJubiläum ein guter Anlass, um die hof und Patrick BlickensLeistungen in den letzten Jahren zu würdigen. Im Interview spricht die torfer aus Otelfingen sind erste Wettinger Gemeinderätin und zwei von 5000 Rekruten, spätere SP-Nationalrätin über andie virtuell in die RS einfänglichen Widerstand und sagt, was es noch braucht, damit man in rückten. der Schweiz von einer vollständigen Gleichstellung von Frau und Mann SIBYLLE EGLOFF UND RAHEL BÜHLER sprechen kann. (sib) S. 2/3 Am 18. Januar begann für 12 000 junge Menschen die diesjährige Rekrutenschule. 5000 von ihnen lernen seit fast drei Wochen im Homeoffice. Dazu gehören auch Patrick Blickenstorfer aus Otelfingen und Donat Krasniqi aus Neuenhof. Ob«Einige haben das Telefon aufge- wohl das Lernsystem anfangs nicht hängt, als sie Contact Tracing hör- funktionierte, findet Blickenstorfer ten», sagt Michael Klee. Als Angehö- das Büffeln zu Hause mittlerweile riger der Zivilschutzorganisation «lässig». Auch Krasniqi ist froh, dass Wettingen-Limmattal stand er bei der er noch etwas länger zu Hause bleikantonalen Koordinationsstelle Conti ben kann. Am kommenden Montag im Einsatz. Dabei hat er auch Positi- gilt es jedoch ernst für die beiden: ves erlebt und eine neue Sicht auf die Dann rücken sie auch physisch in Pandemie erhalten. (bär) S. 15 die RS ein. S. 6/7 Vier Stunden Sport pro Woche: Donat Krasniqi geht seit RS-Start joggen. SibylleEgloff

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WETTINGEN AUS DEM GEMEINDERAT

Strassenbeleuchtung Seit Montag, 17. Januar 2020, sind die Strassenbeleuchtungen im gesamten Gemeindegebiet (Strassen, Plätze, Unterführungen) in allen Nächten in der Zeit von 1 bis 4 Uhr abgeschaltet. Diesem Vorgehen hat der Einwohnerrat im Rahmen der Budgetdebatte 2020 zugestimmt. Diese Nachtabschaltungen haben etliche Reaktionen in der Bevölkerung hervorgerufen. Es sind auch im Einwohnerrat verschiedene Vorstösse zu diesem Thema eingereicht worden. In zwei im November 2020 überwiesenen Postulaten verlangten Simona Nicodet (CVP) und Ruth Jo Scheier (GLP) insbesondere, dass Freitag- und Samstagnacht auf die Nachtabschaltung verzichtet werden solle. Zu entscheiden war, wann die Nachtabschaltung beginnen und wie lange sie dauern solle. Die Zug- und Busverbindungen von und nach Wettingen enden grossmehrheitlich vor 1 Uhr morgens. Aus diesem Grund ist es zu verantworten, dass eine Ausschaltung der Strassenbeleuchtung ab 1 Uhr weiterhin durchzuführen ist. Die Abschaltung dauert neu bis 5 Uhr. Am Wochenende (Freitag und Samstag) ist es mit den Nachtverbindungen der öffentlichen Verkehrsmittel jedoch angebracht, auf ein Löschen der Strassenbeleuchtung zu verzichten. Angepasste Dienstleistung der Gemeindeverwaltung Ein Zutritt wird nur noch gewährt, wenn vorgängig ein Termin vereinbart wurde. Sämtliche Verwaltungsstellen sind über die Zentrale unter der Telefonnummer 056 437 71 11 und auf wettingen.ch erreichbar. INSERATE

Bauherrschaft:

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Die öffentliche Auflage der Pläne erfolgt ausschliesslich online über www.wettingen.ch. Eine Einsichtnahme vor Ort kann nur in begründeten Fällen und nach vorheriger Absprache zugestanden werden. Öffentliche Planauflage vom 6. Februar bis 8. März 2021. Allfällige Einwendungen sind im Doppel während der Auflagefrist dem Gemeinderat einzureichen. Sie haben eine Begründung und einen Antrag zu enthalten.

Bau- und Planungsabteilung

«Frauen verdienen nach wie Als Politikerin, Verlegerin und Wissenschaftlerin engagiert sich Doris Stump seit Jahrzehnten für die Gleichstellung von Frau und Mann. Anlässlich des 50-Jahr-Jubiläums des Frauenstimmrechts blickt sie auf die Errungenschaften seit damals zurück und sagt, wo es heute noch hapert.

lebten Sie viel Widerstand? Ja. Einige Männer hatten Mühe damit, zu akzeptieren, dass eine Frau ernst genommen werden will. Einige besassen immer noch ein altbackenes Frauenbild. Sie vertraten die Meinung, dass die Frau an den Herd und ins Haus gehört, hübsch und nett, aber politisch ruhig sein soll. Mit bösen Sprüchen versuchte man, mich fertig zu machen. Das Problem war nicht nur, dass ich eine Frau war, sondern dass ich zusätzlich die einzige SP-Vertreterin im Gemeinderat war. Linkes und feministisches Gedankengut wollte man SIBYLLE EGLOFF im Gremium nicht dulden. Doch ich Am 7. Februar vor 50 Jahren wurde das blieb hartnäckig, liess nichts auf Frauenstimmrecht beschlossen. Ist das mir sitzen und wehrte mich. Jubiläum für Sie ein Grund zum Feiern? Doris Stump: Es ist ein guter Anlass, um die Situation der Frauen in der «Als ich 1995 Nationalrätin Schweiz zu betrachten und sich vor wurde, änderte sich das Augen zu führen, was Frauen in dieKlima im Gemeinderat.» sen 50 Jahren geleistet haben. Können Sie sich erinnern, an welchem Punkt im Leben Sie 1971 standen? Ich war damals 20 Jahre alt, hatte die Matura abgeschlossen und befand mich im ersten Studienjahr. Ich fühlte mich meinen männlichen Kollegen ebenbürtig, hatte aber kein Stimmrecht. Das störte mich, da ich es als eine Selbstverständlichkeit ansah, dass die Geschlechter gleichgestellt sind. Aktiv für das Stimmrecht gekämpft hatte ich jedoch nicht. Ich weiss aber noch, dass ich jeweils mit grosser Verachtung am Haus des Brugger Fürsprechers Markus Herzig in meiner Heimat vorbeilief. Er war der Präsident der «Eidgenössischen Aktion gegen das Frauenstimmrecht». Wann begannen Sie, sich aktiv für die Gleichstellung einzusetzen? Aktiv geworden bin ich während meiner Zeit an der Uni Zürich. Ich habe mich dort als Präsidentin der Fachschaft Germanistik eingebracht. Nach einem Studienaufenthalt in den USA zog ich nach Wettingen und engagierte mich im Frauenzentrum Baden, in dem sich verschiedene Frauengruppen zusammenschlossen. Es wurde zu einem Treffpunkt für Frauen. Anlässe mit Vertreterinnen aus Politik, Kunst und Wissenschaft fanden statt. Ich organisierte unter anderem zahlreiche Selbstverteidigungskurse.

DORIS STUMP, PIONIERIN IN DER POLITIK

Woher nahmen Sie die Kraft dazu? Ich erfuhr ja nicht nur Ablehnung, sondern auch Anerkennung. Ich wurde als Gemeinderätin vier Mal wiedergewählt, man hat mich und meine Arbeit wahrgenommen und auch geschätzt. Motivierend war für mich auch, dass ich in diesen 16 Jahren als Gemeinderätin einiges bewirken konnte. Dazu gehörten zum Beispiel die Einführung von Teilzeitstellen, Russpartikel-Filtern bei den Regionalbussen, die Unterstützung von Kinderkrippen oder dass Frauen bei der Polizei angestellt werden. Zudem war die Zusammenarbeit im Gegensatz zur Exekutive in meinem Ressort Soziales von Beginn an gut. Als ich 1995 in den Nationalrat gewählt wurde, änderte sich auch das Klima im Gemeinderat. Ich erhielt dadurch einen anderen Status und wurde nicht mehr nur als feministische Nörglerin betrachtet. Als Antoinette Eckert als zweite Frau in den Gemeinderat gewählt wurde und Felix Feiner als weiteres SP-Mitglied Einzug in der Exekutive nahm, ging es mit der Stimmung weiter aufwärts.

Von 1995 bis 2011 wirkten Sie als Nationalrätin. Dort wurden Sie als Frau nicht mehr bekämpft. Nein, dort wurde nur noch über die Inhalte gestritten und nicht über die Be1990 traten Sie als erste Frau für die rechtigung, ein Teil des Nationalrats SP in den Wettinger Gemeinderat. Er- zu sein. Ich konnte meine Energie

daher für meine Anliegen bezüglich Gleichstellung und Umwelt nutzen. Unter anderem arbeitete ich an der Revision der Bundesverfassung mit, die geschlechtergerechter formuliert ist. Ich gehörte zudem einer Delegation beim Europarat an und war zum einen für einen Bericht zur stereotypen Darstellung von Frauen und Männern in den Medien und zum anderen für einen Bericht zur pränatalen Geschlechterselektion in Europa verantwortlich. Seit 2001 leiten Sie den feministischen Verlag «eFeF», der vornehmlich Sachbücher und literarische Werke von Schweizer Autorinnen publiziert. Wie kam es dazu? Wenn ich den Verlag nicht übernommen hätte, wäre er eingegangen. Im Gründungsjahr 1988 hatten es Frauen schwer, ihre Werke zu publizieren. Die Situation hat sich mittlerweile verbessert. Ich selbst habe zwei Bücher beim «eFeF»-Verlag herausgebracht. Dazu gehört eine Sammlung von Texten von Schweizer Autorinnen von 1795 bis 1945. Die Arbeit daran war für mich sehr wichtig. Die Tradition und die Geschichte von Frauen zu kennen, die bereits ähnliche Ideen hatten und die für die Gleichstellung kämpften, motiviert und inspiriert. Die Berechtigung für uns Frauen weiterzumachen und an diesen Forderungen anzuknüpfen, ist da. Ich glaube, auch deshalb liegt mir die Weiterführung des Verlags sehr am Herzen. Vor 50 Jahren erfolgte mit der Einführung des Frauenstimmrechts ein wichtiger Schritt Richtung Gleichstellung. Was hat sich seitdem positiv für die Frau verändert? Eine grosse Errungenschaft ist das neue Eherecht, das 1988 in Kraft trat und auf dem Grundsatz der Gleichberechtigung von Frau und Mann beruht. Zuvor war die Frau zum Beispiel noch angehalten, ihren Mann um Erlaubnis zu fragen, wenn sie arbeiten wollte. Auch das Lohngleichheitsgesetz, das Ende 2018 als Passus im revidierten Gleichstellungsgesetz integriert wurde, ist erfreulich. Freude bereitet mir, dass heute viel mehr Frauen in der Politik aktiv sind. Im Nationalrat machen sie derzeit 42 Prozent aus. Auch an den Hochschulen hat sich etwas getan, es gibt mehr Professorinnen. Der Umgang und die Sensibilität der Polizei im Zusammenhang mit Gewalt an Frauen haben sich ebenso verbes-


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vor weniger als Männer» Frauen aufgezeigt werden, wie viele Möglichkeiten sie haben. Auch bei der Vereinbarkeit von Berufstätigkeit und Familie gibt es grossen Handlungsbedarf. Für Männer stellt sich nach wie vor nicht die Frage, die Arbeit zu reduzieren oder aufzugeben, während für eine Frau ein Kind oftmals das Ende der Karriere bedeutet. Es muss dafür gesorgt werden, dass Frauen trotz Kindern im Beruf bleiben können und den Anschluss dadurch nicht verlieren. Die Einführung von Elternzeit für beide Elternteile könnte dabei helfen.

«Meine politische Tätigkeit hat mir gezeigt, dass man etwas bewegen kann.» DORIS STUMP, PIONIERIN IN DER POLITIK

Doris Stump ermuntert Frauen dazu, sich zu wehren. sert. Als Kämpferin für eine geschlechtergerechte Sprache hat mich die Nachricht, dass Duden das generische Maskulin abschafft, sehr gefreut. Wer Personen beider Geschlechter meint, muss laut Duden neu auch die weibliche Form nennen. Eine Forderung, die wir Frauen bereits vor 40 Jahren vorbrachten. Von einer vollständigen Gleichstellung in der Schweiz kann aber immer noch nicht die Rede sein. Was muss noch alles passieren? Die rechtliche Gleichstellung wurde in den vergangenen Jahren geschaffen, doch eine tatsächliche Gleichstellung existiert noch immer nicht. Frauen verdienen nach wie vor weniger als Männer. Ziel wäre es, eine Lohngleichheit für gleiche Arbeit und gleichwertige Arbeit zu erreichen. Das

zVg/Sabine Rock

heisst also, dass nicht nur eine Journalistin gleich viel Lohn erhält wie ein Journalist, sondern auch eine Coiffeuse so viel bezahlt bekommt wie ein Mechaniker. Die Berufswahl ist noch stark von Stereotypen geprägt. In Schulbüchern und bei der Berufsberatung sollte Mädchen und

Der Weg zur Gleichstellung ist also noch lange nicht zu Ende. Was geben Sie Frauen für einen Rat, damit sie in den nächsten 50 Jahren feministische Anliegen vorantreiben können? Ich ermuntere Frauen dazu, sich zu wehren. So wie es der Titel des Buchs über das Frauenzentrum Baden sagt: «Wehrt euch, bevor ihr frustriert und hässig seid». Meine politische Tätigkeit hat mir gezeigt, dass man etwas bewegen kann, wenn man sich getraut, den Mund aufzumachen. Ich habe nach acht Jahren im Gemeinderat Wettingen sogar meine männlichen Kollegen dazu gebracht, offensichtlichen Sexismus zu bemerken. Als wir als Gremium einmal jemanden trafen, der despektierlich über Frauen sprach, ich dazu jedoch schwieg, kamen sie nach dem Gespräch auf mich zu und meinten, dass dieser Mann ein sehr veraltetes Frauenbild habe. Auch das bestätigte mir, dass sich Beharrlichkeit auszahlt und die Botschaft irgendwann ankommt.

Zur Person Doris Stump ist in Brugg aufgewachsen. Nach der Matura studierte sie von 1970 bis 1977 an der Universität Zürich und am Bryn Mawr College in Pennsylvania Germanistik und Anglistik. Die Gymnasiallehrerin war von 1987 bis Dezember 1989 Einwohnerrätin von Wettingen, danach bis 2005 Gemeinderätin. Von 1995 bis 2011 war die SP-Politikerin zudem als Nationalrätin tätig und gehörte

unter anderem der Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie an. Seit 2001 leitet sie den «eFeF»-Verlag in Baden, der vornehmlich Literatur und Sachbücher von Schweizer Autorinnen publiziert. Von Mai 2010 bis April 2015 amtete sie als Präsidentin der Aargauer Spitex und präsidierte die Spitex Wettingen-Neuenhof. Stump ist 70 Jahre alt und lebt in Wettingen. (sib)

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LESERBRIEFE Friedensrichterwahlen im Kreis IV Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verabschiede ich mich per Ende März aus dem Friedensrichteramt. Die Aufgabe war enorm spannend und lehrreich, weshalb ich das Amt nur ungern aufgebe. Aber um die Aufgabe gewissenhaft erfüllen zu können, braucht es Zeit und Flexibilität, die mir aufgrund meines neuen Mandats als Grossrätin so nun nicht mehr gegeben ist. Es freut mich daher, dass die GLP Bezirk Baden mit Andrea Kleger eine Kandidatin zur Verfügung stellt, die diese Voraussetzungen mitbringt. Ich habe Andrea Kleger als interessierte, spannende und fleissige Power-Frau kennengelernt und bin überzeugt, dass sie dieses Amt sehr gewissenhaft ausführen wird. An dieser Stelle auch ein Dankeschön an meine beiden Kollegen Christian Oberholzer (SP) und Daniel Gisler (SVP) für die geschätzte Zusammenarbeit. Ich empfand das Team als sehr ausgeglichen und bin überzeugt, dass Andrea Kleger (GLP) in die Gruppe passen wird. Manuela Ernst, Einwohnerrätin GLP, Wettingen

Taten statt Worte In einem Leserbrief in der Limmatwelle von vergangener Woche hat Adrian Knaup (SP) die SVP Wettingen kritisiert. Nun: Warum wollte die SVP den Klimanotstand im Einwohnerrat thematisieren? Sicher nicht, weil wir der Ansicht wären, ein Südseeklima würde Wettingen guttun. Es ging darum, aufzuzeigen, wo es in der Wettinger Politik – mit dem Gemeinderat an der Spitze – zurzeit harzt. Statt zu tun, erklärt man sich wortreich und ruft etwa symbolisch den Klimanotstand aus. Das kostet nichts und man kann sich im Lichte der eigenen Worte sonnen. Statt zu agieren, reagiert der Gemeinderat. Er wartet lieber auf Inputs des Einwohnerrats, anstatt uns aufzuzeigen, wo wir konkret schon einen Beitrag zum nachhaltigen Wirtschaften (im Sinne des Klimaschutzes) leisten oder sinnvoll leisten könnten. Damit wird eine Vielzahl an zukünftigen Vorstössen provoziert. Diese wären aber nicht nötig, würde der Gemeinderat proaktiv handeln. Dann müsste man sich auch nicht über zu viele Vorstösse aus dem Einwohnerrat beklagen. Die Antworten des Gemeinderats zur Ausrufung des Klimanotstands zeigen zudem sehr schön auf, was uns diese Ausrufung konkret bringen wird: Im besten Fall nichts. Im schlimmsten Fall wird die Publikation einer weiteren Broschüre, genannt «Nachhaltigkeitsbericht», in Auftrag gegeben werden. Diese Erstellung dürfte an ein teures externes Büro vergeben und uns dann wieder zehntausende Steuerfranken zusätzlich kosten – für nichts. Martin Fricker, Einwohnerrat SVP, Wettingen.


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WETTINGEN

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Sie helfen trotz Einschränkungen Viele Anlässe der ServiceClubs finden nicht statt. Mit dem Projekt «Happy Moments by Rotary» wollen sie trotzdem Gutes tun.

«Happy Moments by Rotary» Mit dem Projekt «Happy Moments by Rotary» möchte der Rotary Club Wettingen-Heitersberg in schwierigen Zeiten Freude schenken: Der Club organisiert und verteilt in den kommenden Monaten Lebensmittel in Einkaufstaschen für die Abgabe an in Not geratene Personen in der Region WettingenLimmattal. Bereits mit einem Beitrag von 30 Franken wird die Abgabe einer mit Lebensmitteln und Hygiene-Artikeln gefüllten Einkaufstasche ermöglicht. Mehr Informationen gibt es unter www.happy-moments.ag.

ROMI SCHMID

Er ist seit Jahren ein fixer Termin im Kalender des Rotary Clubs Wettingen-Heitersberg: Der Donnerstagmittag im Restaurant Sternen. Wegen Corona können die wöchentlichen Treffen zurzeit nicht stattfinden – genau wie die Mehrheit der geplanten Aktivitäten und Engagements. Helfen heisst im Moment, auf soziale Aktivitäten und direkte Kontakte zu verzichten. Deshalb finden die Treffen momentan nur noch einmal im Monat digital statt. «Auch unser ältestes Mitglied ist regelmässig zugeschaltet», erklärt Flavio De Nando, Präsident des RC Wettingen-Heitersberg. Ähnlich tönt es beim Rotary Club Wettingen. Auch sie haben das wöchentliche gemeinsame Mittagessen abgesagt. «Die Treffen finden jetzt jeden Freitag per Zoom statt», so Präsident Stefan Käufeler. 15 bis 20 Mitglieder nehmen daran teil. Trotzdem können die virtuellen Treffen den persönlichen Austausch nicht ersetzen. «Die grösste Herausforderung ist der Zusammenhalt. Da wir uns zurzeit nicht mehr real treffen, steigt die Gefahr, dass man sich auseinanderlebt», sagt De Nando. Auch für Käufeler ist das Schwierigste, den Clubbetrieb aufrechtzuerhalten. Kein Suppentag, keine Party dafür Einkaufstaschen mit Lebensmitteln Anlässe wie der Suppentag, die Midlife Party, Altersheimausflüge oder Grümpelturniere mussten die beiden Clubs absagen. «Nichts tun ist aber keine Option», sagt De Nando und fügt an: «Anstatt in Lethargie zu verfallen, haben wir uns gesagt: jetzt erst recht!» Deshalb hat der INSERATE

Flavio De Nando will mit den Rotariern jetzt erst recht helfen. Rotarier das Projekt «Happy Moments by Rotary» ins Leben gerufen. Damit wollen sie in Not geratenen Menschen Freude schenken. «Über die nächsten Monate organisieren, finanzieren und verteilen wir Lebensmittel in Einkaufstaschen für die Abgabe an in Not geratene Personen», sagt De Nando. Auch gerade an Menschen, die aufgrund der Corona-Pandemie ihre Arbeit verloren haben oder unter die Existenzgrenze fielen. Inhalt der Taschen sind Hygiene-Artikel und Lebensmittel. Von der Beschaffung der Waren bis

zVg

zum Abpacken erledigen die Rotarier alles selbst. «Wir planen mehrere Verteilaktionen über die nächsten Monate», sagt De Nando. Verteilt werden die Tüten dann in Koordination mit Sozialämtern, Kirchen und Sozialwerken der Gemeinden in der Region. Bereits Ende Februar soll die erste Verteilaktion starten. Bis jetzt sind Spenden im Wert von 650 gefüllten Einkaufstaschen eingegangen. «Wir sind um jede Spende froh und wünschen uns natürlich, rund 1000 Einkaufstaschen abgeben zu können», sagt De Nando. Andere Service-Clubs unterstützen die Aktion Viele andere Service-Clubs beteiligen sich an der Aktion, so auch der Rotary Club Wettingen. Club-Präsident Stefan Käufeler: «Der Vorstand wird den Betrag an seiner nächsten Sitzung bestimmen. Und auch persönliche Engagements einzelner Mitglieder wurden mir schon mitgeteilt.»

Lebensmittelabgaben kommen auch bei Spendern gut an Bereits im Dezember hat die Reformierte Kirchgemeinde SpreitenbachKillwangen eine ähnliche Aktion lanciert und Taschen mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln an Bedürftige abgegeben. Pfarrer Stefan Siegrist, der die Aktion mitorganisiert hat, zog Ende Januar eine positive Bilanz: «Besonders war auch, wie sehr sich die Spender gefreut haben, dass sie etwas tun konnten.» Siegrist unterstützt als Mitglied des Rotary Clubs Wettingen-Heitersberg auch die Aktion «Happy Moments by Rotary» und freut sich über das Engagement der Rotarier. «Die Idee ist unabhängig von der Aktion der reformierten Kirche entstanden», so Siegrist. Auch der Ansatz unterscheidet sich: Damit sich bei der Aktion der Kirche möglichst viele Gemeindemitglieder aktiv beteiligten, wurde zu Sachspenden aufgerufen und die Taschen wurden auch selbst verteilt. Bei den Rotariern erfolgt die Abgabe über bestehende Kanäle und es werden vor allem Geldspenden gesucht, auch von Firmen. Bereits mit einem Beitrag von dreissig Franken wird die Abgabe einer gefüllten Einkaufstasche an in Not geratene Personen ermöglicht. Was alle gemeinsam haben, ist der Wunsch, dass die Krise bald überstanden ist. «Ich wünsche mir, dass die Wirtschaft schnell wieder in Fahrt kommt und möglichst viele Unternehmen, Arbeits- und Ausbildungsplätze gerettet werden», sagt De Nando und fügt an: «Und dass wir uns bald wieder donnerstags im Sternen treffen können.» Auch Stefan Käufeler hat einen Wunsch: «Ich würde mich freuen, wenn wir die Amtsübergabe im Juni 2021 wieder physisch durchführen könnten.»


WETTINGEN

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Keine Lohnkürzungen Der Gemeinderat überprüft jedoch nach der ersten Einwohnerratssitzung 2021 die Saläre der Politiker. Im Mai sollen die Ergebnisse vorliegen.

Bei der Abstimmung gab es eine Seltenheit: Namensnennung Die Meinungen zu einem gekürzten Salär für den Ammann waren im Einwohnerrat klar: SVP und GLP folgten den beiden Motionären. «Wir sollten den Bürgern zeigen, dass wir endlich sparen», sagte Martin Gilgen (SVP). Der Rest

Die SVP-Fraktion (vorne) und GLP sprachen sich für die Kürzungen der Löhne von Einwohner- und Gemeinderat aus. Die anderen Fraktionen nicht. CHMedia/Archiv war dagegen. Leo Scherer (SP/Wet- meindeschreiber Urs BlickenstortiGrüen) stellte den Antrag, den fer der Reihe nach jeden Namen Vorstoss auch als Postulat nicht an auf. Die Einwohnerräte und -rätinnen riefen dann die Antwort durch die Maske.

«Wir sollten den Bürgern zeigen, dass wir endlich sparen.»

den Gemeinderat zu überweisen. Schliesslich folgten 35 Einwohnerräte dem Vorschlag des Gemeinderats. 14 Parlamentarier stimmten für den Antrag von Scherer. Nun wird der Gemeinderat dem Einwohnerrat im Mai über seine Erkenntnisse berichten. Eine Seltenheit gab es bei dieser Abstimmung: Martin Fricker (SVP) beantragte die Namensnennung bei der Abstimmung über den Lohn des Gemeindeammanns. So rief Ge-

Die Entgelte für die Einwohnerräte bleiben bei 100 Franken pro Sitzung Die anderen beiden Abstimmungen über die Politiker-Löhne liefen wie gewohnt ab: Die Räte drückten ihre Meinung durch Aufstehen aus. Die Motion, die die Kürzung der Saläre der weiteren Gemeinderäte verlangt, überweist der Einwohnerrat als Postulat. Die dritte Motion von Fricker und Palit verlangt die Kürzung der Saläre der Einwohnerräte von 100 Franken pro Sitzung auf 85 Franken. Man könne nicht nur vom Gemeinderat erwarten, dass er spare. Das müssten auch die Einwohnerräte tun. Der Vorstoss blieb chancenlos: 34 Einwohnerräte stimmten dagegen, 15 dafür.

infrage gestellt wurde. Die Antwort des Gemeinderats war sachlich: Es gehe beim Klimanotstand nicht nur um leere Worte. Sondern darum, die wirklich existierende Krise, die des Klimas, wo immer möglich, anzugehen, auch auf Gemeindeebene. Die Anerkennung des Klimanotstands soll wie ein Leuchtturm helfen, künftigen politischen Entscheidungen in Wettingen eine klimafreundliche Richtung zu geben. Da der Fraktion SP/WettiGrüen der Klimaschutz wichtig ist, wollte sie im Rat eine Diskussion beantragen. Doch die Mehrheit im Einwohnerrat war da-

gegen. So war das Traktandum schnell abgehandelt. Die Fraktion SP/Wettigrüen hofft, dass das wortlose Abhandeln des Klimanotstands nicht bedeutet, dass der Wettinger Einwohnerrat das Klimathema bereits aus den Augen verloren hat und SP/WettiGrüen die einzige Fraktion bleibt, die auf Gemeindeebene mehr Engagement fürs Klima fordert. Alle Vorstösse und Geschäfte, die Richtung Nachhaltigkeit und Klimaverträglichkeit gehen, sind unterstützenswert. Mit der gegebenen Dringlichkeit. Und egal, aus welcher Partei sie kommen.

MARTIN GILGEN, SVP-EINWOHNERRAT

PARTEINOTIZ SP/WETTIGRÜEN Ein SVP-GLP-Duo hatte sich an der letzten Wettinger Einwohnerratssitzung zum Ziel gesetzt, mit drei Eingaben bei Löhnen von Gemeinde- und Einwohnerrat etwas fürs Wettinger Budget herauszuholen. Eine «Spar- und Solidaritätsübung», die keinem einzigen Menschen in Not einen Franken mehr in die Tasche eingebracht hätte. Dabei war ein Geschäft traktandiert, das die Welt – und damit auch Wettingen – viel mehr beschäftigen sollte: Die Interpellation der SVP, mit der die Ausrufung des Klimanotstands durch den Wettinger Gemeinde- und Einwohnerrat

KOMMENTAR

Rahel Bühler Stagiaire Limmatwelle

RAHEL BÜHLER

200 000 statt 237 000 Franken für den Wettinger Gemeindeammann. Sowie 15 Prozent weniger Lohn für die restlichen fünf Gemeinderäte und die 50 Einwohnerräte. Das forderten Orun Palit (GLP) und Martin Fricker (SVP) in drei im März 2020 eingereichten Motionen. So könne man sich solidarisch zeigen mit der durch die Coronapandemie leidende Bevölkerung, begründen sie. Und damit könne die Gemeinde auch Geld sparen. Mehrere Leserbriefe und auch die Fraktionsberichte im Vorfeld der Sitzung machten wieder einmal deutlich: Die Finanzen polarisieren immer wieder. Auch im Einwohnerrat. Der Gemeinderat lehnt die Motionen nicht ab. Aber er schlägt vor, sie in Postulate umzuwandeln und die Saläre zu überprüfen. «Wir möchten alle Argumente abwägen und die Löhne mit anderen Gemeinden und auch dem Ruhegehalt des Gemeindeammanns vergleichen», erklärte Vizegemeindeammann Markus Maibach (SP) das Vorgehen.

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An der Journalistenschule in Luzern trichtern die Dozierenden den Auszubildenden – zu denen auch ich noch einen Monat gehöre – immer wieder ein: Haltet euch kurz. Beschränkt euch auf das Wesentliche. Sonst springt euch die Hörer- oder Leserschaft ab. Von diesem Grundsatz könnte sich manch ein Wettinger Einwohnerrat eine Scheibe abschneiden. Das hat die Sitzung vom vergangenen Donnerstag wieder einmal gezeigt. Fast jedes Statement beginnt mit «Sehr geehrter Einwohnerratspräsident, sehr geehrter Gemeindeammann, sehr geehrte Einwohnerräte, Gemeinderäte, Kirsten, werte Presse, liebe Gäste». Der einzige anwesende Gast wurde am vergangenen Donnerstag gar noch ein halbes Dutzend Mal beim Namen begrüsst. Ein zackiges «Geschätzte Anwesende» würde vollends genügen: Es spricht alle Anwesende an, ist höflich und spart Zeit. Ein weiteres Beispiel ist die Aussage «Eigentlich wurde zu diesem Thema schon alles gesagt. Aber...» Und dann erwähnt der Votant genau das Gleiche nochmals, was seine Vorrednerinnen und Vorredner bereits gesagt haben. Das muss nicht sein. Natürlich, die Sitzung am vergangenen Donnerstag dauerte nur bis 21.15 Uhr. Das ist nichts im Vergleich zur sechsstündigen Budgetsitzung im November 2020. Aber auch die erste Sitzung im 2021 hätte einiges kürzer ausfallen können. War sie doch ebenfalls geprägt von vielen mehrminütigen Statements. Mit kurzen Voten lassen sich Kernbotschaften jedoch viel klarer vermitteln als mit langen. In diesem Sinne, liebe Einwohnerräte, liebe Einwohnerrätinnen: Haltet eure Voten kurz. Beschränkt euch auf das Wesentliche. Sonst springen euch die Zuschauer ab. Und mit kürzeren Voten hätten auch wir Medienschaffende noch eher den Durchblick. Feedback an: rahel.buehler@chmedia.ch


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Gemeinde Neuenhof

WETTINGEN/NEUENHOF

Räumung von Grabfeldern im Herbst 2021 Infolge Ablauf der Grabesruhe werden auf dem Friedhof Papprich, Neuenhof, folgende Gräber aufgehoben: Urnengräber

F2/64 bis F2/74 (Januar 1995 – Januar 1996) F3/1 bis F3/15

(Februar 1996 – Januar 1997)

F4/16 bis F4/18 (November 1995 – Januar 1996) Erdreihengräber

D1/68 bis D1/82 (März 1995 – Januar 1997)

Kindergräber

D4/3 bis D4/4

Gemeinschaftsgrab Grabfeld H

(Juli 1991 – August 1995) (Dezember 1981 – Dezember 1995)

Als Grabräumung ist das Entfernen von Grabsteinen oder -platten und der Bepflanzung zu verstehen. Erdbewegungen (Ausgrabungen) erfolgen keine. Es wird zudem darauf hingewiesen, dass sich die Dauer der Grabesruhe nach der Erstbestattung richtet. Private Räumungen sind bis Ende August 2021 vorzunehmen. Vor der Wegnahme des Grabsteins ist das Bestattungsamt Neuenhof zu informieren. Angehörige, die den Grabstein durch Dritte entfernen lassen, haben diesen einen schriftlichen Auftrag zu erteilen, welcher vor der Entfernung dem Bestattungsamt Neuenhof vorzuweisen ist. Nach Ablauf dieser Frist (ab September 2021) wird die Gemeinde über die noch verbliebenen Grabsteine und Bepflanzungen/Gegenstände verfügen und die Räumung zu Lasten der Gemeinde veranlassen. Zur vorgesehenen Grabräumung werden bei den Eingängen zum Friedhof Papprich sowie bei den Räumungsreihen Hinweistafeln angebracht. Für weitere Auskünfte steht Ihnen das Bestattungsamt Neuenhof (Tel. 056 416 21 70) gerne zur Verfügung. Neuenhof, im Februar 2021

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Sie beide rückten 5000 von 12 000 Rekruten sind bis Sonntag coronabedingt im Homeoffice. Zwei von ihnen, Patrick Blickenstorfer aus Otelfingen und Donat Krasniqi aus Neuenhof, erzählen. RAHEL BÜHLER UND SIBYLLE EGLOFF

Computer statt Kaserne. Trainerhosen statt Kampfstiefel. Patrick Blickenstorfer ist seit knapp drei Wochen in der Rekrutenschule. Wie 5000 andere Rekrutinnen und Rekruten auch, verbringt er sie zu Hause. Für den 21-Jährigen ist das Homeoffice eine komplett neue Welt. Als gelernter Automatiker arbeitet er im Betrieb. Bisher falle ihm zu Hause die Decke aber noch nicht auf den Kopf. «Ich kann immer noch raus zum Joggen.» Zudem seien die Aufgaben, die er erledigen müsse, vielfältig: Lesen, Videos, Animationen. Wenn sie denn funktionieren. Bei RS-Beginn, am 18. Januar, war das System der Armee komplett überlastet. Dies berichteten mehrere Medien. Auch Blickenstorfer bestätigt das. «Ich habe mich zum Glück früh genug eingeloggt. Da konnte ich noch ein paar Aufgaben herunterladen.» So habe er sich drei Tage beschäftigen können. Ab Donnerstag habe er aber seine Aufgaben erledigt gehabt. «Dann wurde es mühsam, weil nichts mehr ging.» Mittlerweile funktioniert das System einwandfrei, sagt der Otelfinger. Sein Tagesablauf sieht momentan so aus: morgens einloggen, Aufgaben erledigen, Mittagspause, weiterlernen am Nachmittag. So komme er gut auf die sechs Stunden Lernen pro Tag, welche die Armee vorgebe. Als Ausgleich gehe er draussen joggen oder mache Kraftund Konditionsübungen zu Hause. Joggen zählt er auch sonst zu seinen Hobbys. Zudem ist er Mitglied im Schützenverein Zuerst nervte er sich, jetzt findet er es «lässig» Als er Anfang Januar die Information von der Armee erhielt, er müsse zu Hause bleiben, habe er sich genervt, so Blickenstorfer. «Ich hatte mich auf etwas anderes vorbereitet.» Mittlerweile findet er es aber «lässig»: «Es ist ein Luxus, den viele andere Rekruten nicht hatten.»

Theorie daheim lernen: Donat Krasniqi aus Der 21-Jährige befindet sich im Moment in der allgemeinen Grundausbildung. Sie ist der erste Teil der Rekrutenschule und dauert acht Wochen. Derzeit beschäftigt er sich daher vor allem mit Grundlagen: Wie funktioniert ein Sturmgewehr? Welche Dienstränge gibt es? Wie verhalte ich mich gegenüber Kameraden? Alles in der Theorie. «Die Praxis fehlt», sagt Blickenstorfer. Er stammt selbst aus einer Militärfamilie. Vater Urs Blickenstorfer, Wettingens Gemeindeschreiber, und der Grossvater waren beide Majore. So war das Militär am Familientisch oft ein Thema. «Ich habe mich darauf gefreut.» Für ihn sei es eine Chance, etwas auszuprobieren, das im zivilen Leben nicht möglich wäre. Er ist eingeteilt als Fliegersoldat. «Mir wurde gesagt, dass das eine sehr vielfältige Funktion ist. Und man kann sich weiterbilden.» Sein Ziel ist die Ausbildung zum Helikopterpiloten. «Ich sehe das Militär auch als Möglichkeit, eigene Bedürfnisse zurückzustecken und etwas fürs Gemeinwohl zu tun.» Am Montag wird Blickenstorfer physisch einrücken. Er fragt sich,


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zu Hause statt in der Kaserne ein

Neuenhof ist nach drei Wochen Homeoffice gespannt auf das Leben als Rekrut. Sibylle Egloff Patrick Blickenstorfer kann seine Militärschuhe noch nicht anziehen. wie lange er dann nicht nach Hause gehen darf oder wie viel Gepäck er mitnehmen muss. Aber: «Ich freue mich darauf. Dann haben wir hoffentlich mehr Praxisbezug.» Er war froh, dass er etwas länger zu Hause bleiben kann Auch Donat Krasniqi aus Neuenhof ist am 18. Januar virtuell eingerückt. Statt in der Kaserne in Thun verbringt der 22-Jährige die ersten drei Wochen der Rekrutenschule zu Hause. Enttäuscht über den speziellen Start war Krasniqi nicht. Im Gegenteil: «Ich bin eigentlich froh, dass ich noch etwas länger daheim bleiben und die Theorie hier lernen kann», sagt der junge Mann. Auf dem Bildschirm vor ihm finden sich diverse Folien. «Im Lernsystem können wir uns einloggen und verschiedene Module absolvieren.» Themen wie Cyberkriminalität, Anatomie, Nothilfe oder der Umgang mit Waffen und Munition werden geschult. «Einiges habe ich bereits in der Schule behandelt, doch nicht in diesem Ausmass. Ich habe schon vieles dazugelernt oder aufgefrischt», sagt Krasniqi. Der gelernte Polymecha-

niker hat im Coronajahr seine Berufslehre abgeschlossen. «Ich bin jemand, der nicht den ganzen Tag vor dem Computer sitzen kann, ich muss etwas tun.» Doch in der Berufsschule hat er bereits Erfahrung im Fernunterricht gesammelt. Kras-

ich, jeden zweiten Tag eine Runde zwischen Neuenhof und Killwangen zu machen.» Beim ersten Mal habe er sich etwas übernommen und sei schnell ausser Puste geraten, sagt er und lacht. «Doch mittlerweile ist meine Kondition besser geworden.» Tradition hat der Militärdienst in seiner Familie nicht. «Mein Vater ist «Es ist ein Luxus, den mit 16 Jahren aus dem Kosovo in die Schweiz gekommen und war nie im viele andere Rekruten Militär. Ich bin sozusagen der erste nicht hatten.» in der Familie, der in der Schweizer Armee ist», sagt Krasniqi. Sein PATRICK BLICKENSTORFER, REKRUT Grossvater habe ihm ab und zu von seiner Zeit als Rekrut in Jugoslaniqi hatte in der ersten Woche eben- wien erzählt. Damals sei der Dienst so Mühe, auf das Lernsystem der mit Stolz behaftet gewesen. Armee zuzugreifen. «Ich habe mich dann halt auf den sportlichen Teil Er wird in Thun zum der Ausbildung konzentriert.» Zu Sicherheitssoldaten ausgebildet Hause macht er Kraftübungen wie «Ich glaube, die Armee hat heute Liegestützen und Rumpfbeugen. einen anderen Stellenwert als frü«Zudem lasse ich mich von Home- her», sagt der Neuenhofer. Wenn er workout-Videos auf Youtube inspi- nicht müsste, würde er die Rekrurieren und habe auf Empfehlung tenschule wohl nicht besuchen. von Kollegen schon einige Sport- «Doch wenn schon, dann die RS und Apps ausprobiert», sagt Krasniqi. nicht den Zivildienst», findet KrasSeit dem RS-Beginn geht er auch niqi. Er wird in der Kaserne in Thun joggen. «Ich wohne hier ideal gele- zum Sicherheitssoldaten in der Argen am Waldrand, deshalb versuche tillerie ausgebildet. «Das war meine

zVg

zweite Wahl, am liebsten wäre ich als Lastwagenfahrer eingeteilt worden. Ich hätte gerne die Lastwagenprüfung gemacht.» Das hätte auch nach der RS seine Vorteile. «Mein Vater leitet eine Transport-Firma. Ich hätte ihn mit einer Lastwagenprüfung in der Tasche im Betrieb unterstützen können.» Krasniqi wird nicht durchdienen, sondern bis am 21. Mai im Dienst stehen. «Ich beende die RS zwei Tage vor meinem 23. Geburtstag und kann dann zu Hause mit meiner Familie feiern», sagt er. Auch wenn er kein Militärbegeisterter ist, freut er sich auf die neue Erfahrung. «Es wird bestimmt eindrücklich und herausfordernd werden. Es heisst, dass man im Leben nie so gute Kameraden findet wie im Militär. Ich bin gespannt, ob das stimmt, und bin neugierig, verschiedene Leute aus dem ganzen Land kennenzulernen.» Für den Start in der Kaserne am 8. Februar ist Krasniqi gewappnet. «Ich habe sogar schon Rohner-Socken gekauft. Die sollen so gut sein, dass man auch nach stundenlangem Marschieren keine Blasen an den Füssen bekommt.»


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NEUENHOF/KILLWANGEN AUS DEM GEMEINDERAT

Die Steuererklärung für unselbstständig Erwerbende muss bis 31. März 2021 eingereicht werden. Archiv Steuererklärung 2020 Ende Januar 2021 wurden die Steuererklärungen 2020 zugestellt. Seit 2014 wird auf die Zustellung einer Wegleitung verzichtet. Zudem wird ab der Steuerperiode 2019 keine EasyTaxCD mehr produziert. Damit werden natürliche sowie finanzielle Ressourcen geschont. Die Wegleitung sowie das Programm «Easy Tax» können auf der Webseite des Kantonalen Steueramtes unter www.ag.ch/steuern heruntergeladen werden. Abgabefrist: Man beachte bitte, dass die Steuererklärung für unselbstständig Erwerbende bis späINSERATE

GEMEINDE NEUENHOF

Baugesuchspublikation Baugesuch Nr. 2021-0008 Bauherrschaft: Heinz Sommerhalder, Hardstrasse 16, 5432 Neuenhof Lage: Parzelle Nr. 755, Hardstrasse 18, 5432 Neuenhof Bauvorhaben: Um- und Ersatzbau Wohnhaus und Scheune Gestützt auf § 60 Abs. 2 BauG und § 54 Abs. 3 BauV liegen die Pläne während der gesetzlichen Auflagefrist vom 5. Februar 2021 bis 6. März 2021 im Gemeindehaus, Abteilung Bau und Planung, öffentlich auf. Das Gemeindehaus ist aufgrund der aktuellen Situation geschlossen. Wenn Sie Einsicht in die Planunterlagen wünschen, teilen Sie es uns für eine Terminabsprache bitte mit. Telefon: E-Mail:

056 416 21 20 bauverwaltung@neuenhof.ch

Einwendungen können während der gesetzlichen Auflagefrist (30 Tage) beim Gemeinderat erhoben werden. Sie haben einen Antrag, eine Begründung sowie ein Begehren zu enthalten. Allfällige Beweismittel sind beizuziehen und soweit möglich beizulegen. Abteilung Bau und Planung

ZEICHNUNGEN FÜR DIE SENIOREN IN KILLWANGEN testens am 31. März 2021 einzureichen ist. Falls eine fristgerechte Einreichung nicht möglich ist, wird darum gebeten, eine Fristverlängerung zu beantragen. Fristerstreckungen via Internet (E-Fristen): Unter www.ag.ch/steuern können Fristerstreckungen zur Abgabe der Steuererklärungen online beantragt werden. Zur Sicherheit und Identifikation wird der persönliche «Code» benötigt. Dieser ist auf Seite 1 der Steuererklärung am linken Rand aufgedruckt. Einführung Gebühren Mahnwesen: Am 21. November 2017 hat der Grosse Rat die Einführung von kostendeckenden Gebühren für Mahnungen und Betreibungen im Steuerwesen beschlossen. Mit der Inkraftsetzung der Steuergesetzrevision per 1. Januar 2019 können grundsätzlich für sämtliche Mahnungen und Betreibungen im Steuerbereich Gebühren erhoben werden. Die Gebühren werden jedoch nur für Mahnungen für nicht rechtzeitig eingereichte Steuererklärungen erhoben. Bei Fristerstreckungen zur Einreichung der Steuererklärung werden keine Gebühren erhoben. Mahnungen für Aktenergänzungen sind ebenfalls nicht gebührenpflichtig. Die Gebühr für die erste Mahnung beträgt 35 Franken sowie für die zweite Mahnung 50 Franken. Die Rechnungsstellung der Mahngebühren aus dem Veranlagungsverfahren erfolgt auf der definitiven Steuerrechnung des betreffenden Steuerjahres und wird separat ausgewiesen.

Schülerin Daria: «Ich habe früher immer mit meiner Oma mini Schneemänner gemacht.» Schülerin Celine: «Die Tage vergehen und die Blumen verblühen, die Senioren erblühen.»

LESERBRIEFE KILLWANGEN Demokratie ist ein kostbares Gut, welches mündige und aktive Bürger braucht, um es am Leben zu erhalten. Es liegt in der Natur der Sache, dass die gewünschte freie Meinungsbildung und Äusserung aber schnell auch einmal missbraucht werden kann. Was dann als «Brunnenvergiftung» zulasten aller geht. Für mich sind im Leserbrief von Herrn Käppeli zum wiederholten Male Fakten ausser Acht gelassen worden und es wurde nicht offen oder sogar falsch kommuniziert. So wie auch schon an der Gemeindeversammlung, in der Presse sowie bei den Voten zum Aufruf zur Ablehnung der ARA-Vorlage. Mir kommt es vor, dass es nicht mehr um die Sache und Verbesserung geht, sondern nur noch um Persönliches. Das ist für mich unverständlich. Wieso die Schneeräumung bei dieser aussergewöhnlichen Situation nicht optimal verlief, wurde auch durch die Gemeindeschreiberin in entschuldi-

gender Weise dargelegt, für jeden nachvollziehbar. Der im Leserbrief gemachte Vergleich mit der Arbeit der Spreitenbacher Kollegen wirkt für mich einseitig. Fakt ist, dass diese Tätigkeit, wie auch das letzte Jahr, sehr zu wünschen übrig lässt. Einmal mitten in der Strasse durchfahren und die Schneemasse vor private Eingänge und Ausfahrten schieben, hat für mich nichts mit Profiarbeit zu tun. Wurden vor Jahren beide Strassenseiten gepflügt, der Schnee auf freier Gemeindefläche deponiert, so scheint dies nicht mehr populär. Dass die Bewohner auch noch angemacht werden, wenn sie Teile des Schneewalls vor der Türe wieder zurückschaufeln, ist für mich mangelnde Professionalität. Positive Anregungen / Reklamationen zugunsten der Gemeinschaft sind sicher bei jedem Bewohner willkommen, aber mit Fakten, fair und nach bestem Wissen und Gewissen. Zum Glück haben wir

ja die freie Wohnsitznahme zur persönlichen Glückseligkeit. Herbert Schraner,

Sprecher und alleiniges Mitglied der Gruppierung nachdenklicher Bürger, Killwangen

Im Nordosten unseres Landes fiel vor rund zweieinhalb Wochen so viel Schnee wie seit 15 Jahren nicht mehr. Davon war auch die ganze Region Limmattal stark betroffen. Es gebührt den Mitarbeitern von sämtlichen Strassendiensten der Gemeinden an dieser Stelle einfach nur ein grosses und ernst gemeintes Dankeschön. Der Effort, der über mehrere Tage geleistet wurde, ist einfach nur bewundernswert. Beinahe rund um die Uhr hatte man geschuftet, um den unglaublichen Massen Schnee entgegenzuwirken. Trotzdem wurde an dieser Stelle die Leistung des Bauamtes Killwangen sehr kritisch hinterfragt. Lassen wir doch die Kirche in solch aussergewöhnlichen Situationen im Dorf und zeigen


WOCHE NR. 5 DONNERSTAG, 4. FEBRUAR 2021

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GEMEINDE KILLWANGEN

Baugesuche Bauherrschaft:

AUS DEM GEMEINDERAT

Grundeigent.: Bauobjekt:

Bauvorhaben:

Bauherrschaft:

Grundeigent.: Bauobjekt:

Bauvorhaben:

Maria Mazza, Zelgmattstrasse 4, 8956 Killwangen do. Zelgmattstrasse 4, 8956 Killwangen (Parz. Nr. 61) Verglasung bestehender Balkon mit Metall-Glas-Konstruktion Salvatore Mazza, Zelgmattstrasse 14, 8956 Killwangen do. Zelgmattstrasse 14, 8956 Killwangen (Parz. Nr. 61) Verglasung bestehender Balkon mit Metall-Glas-Konstruktion

Die Baugesuche liegen vom 4. Februar 2021 bis 8. März 2021 während den ordentlichen Schalteröffnungszeiten öffentlich auf der Gemeindekanzlei zur Einsichtnahme auf.

Steuerabschluss 2020 der Einwohnergemeinde Killwangen Bei den Einkommens- und Vermögenssteuern der natürlichen Personen liegt der Steuerertrag rund 237 300 Franken oder 4,5 % unter dem Budget wie auch ebenfalls deutlich unter den ertragsstarken Vorjahren. Die Gründe für den deutlichen Rückgang der Steuererträge liegen einerseits bei bereits infolge der Corona-Pandemie nötigen Senkung von prov. Steuerrechnungen sowie auch der Veränderung der Einwohnerstruktur der Gemeinde Killwangen im Laufe des Jahres 2020. Der Steuerertrag pro Einwohner bei den Einkommens- und Vermögenssteuern der natürlichen Personen sank somit von rund 2400 auf rund 2300 Franken. Im Bereich der Quellen- sowie Aktiensteuern hat die Gemeinde Killwangen keinen direkten Einfluss

wir nicht mit dem Finger auf andere. Begeben wir uns stattdessen noch einmal – wenigstens in Gedanken – auf einen entspannten Spaziergang am Heitersberg, übers Feld nach Neuenhof oder der Limmat entlang und erfreuen uns an den herrlichen und schönen Naturbildern, die uns durch die Schneemassen geschenkt wurden. Oder aber, man nervt sich ab den Kleinigkeiten des Lebens; vereiste und mit hohen Schneewalmen versehene Trottoirs in Killwangen – notabene nur an einigen wenigen Tagen in den letzten 15 Jahren. Wenn ich jetzt zum Fenster rausschaue, sehe ich statt Schnee nur noch lang andauernden ReMarcel Muther, Killwangen gen. Schade! Ich bin sehr enttäuscht, was ich als Neuzuzüger in Killwangen bezüglich Schneeräumung erlebt habe. Bei meinem Fussweg von zu Hause Nähe Friedhof zum Bahnhof Killwangen um die

auf die Erträge, Veranlagungsbehörde ist hier das Kantonale Steueramt. Demzufolge können diese Erträge aufgrund des Abrechnungsverfahrens erheblichen Schwankungen ausgesetzt sein. Die weitere Entwicklung wird hier genau beobachtet. Ebenfalls konnten im Bereich der Nachsteuern und Bussen deutliche Mehrerträge verzeichnet werden. Die durch das Steueramt angezeigten Nach- und Strafsteuerverfahren sind jedoch zum Zeitpunkt der Budgetierung nicht planbar. Mehrerträge konnten wiederum bei den Grundstückgewinnsteuern generiert werden. Hier konnten 157 568 Franken in Rechnung gestellt werden, dies entspricht einem Mehrertrag gegenüber dem Budget von rund 57 570 Franken und ist auf die aktuell hohen Immobilienpreise sowie den regen Immobilienhandel im attraktiven Limmattal zurück-

Mittagszeit musste ich mich über nicht gepfadete Strassen und Trottoirs durchkämpfen. Die Trottoirs voller Schneehaufen und Fussgängerstreifen nicht passierbar. Der ganze Fussweg zum Bahnhof nicht schneegeräumt und sogar voll Eis ohne Salzbehandlung. Da mag die Publikation der Behörde Killwangen, dass beide Schneeräumungsmaschinen defekt seien, das Fass zum Überlaufen bringen. Dann holt man sich doch sofort Hilfe bei privaten Unternehmen oder bei Nachbarsgemeinden. Und was passiert eigentlich mit den Steuergeldern in der Gemeinde Killwangen? Ein solches Chaos bezüglich Schneeräumung habe ich in meinem ganzen Leben noch nie in einer Gemeinde in diesem Ausmass erlebt. Ich hoffe sehr, dass die Gemeinde Killwangen in Zukunft ein Auge auf die möglichen Unfallgefahren ihrer Untätigkeit bei der Schneeräumung hält. Richard Berlinger, Killwangen

zuführen. Da diese Einnahmen jeweils ereignisabhängig sind, können deutliche Abweichungen gegenüber dem Budget sowie auch den Vorjahreserträgen resultieren. Zudem darf nicht davon ausgegangen werden, dass solche Mehrerträge jährlich anfallen werden. Aufgrund des Inkassostillstandes während der ersten Corona-Pandemie-Welle wurde das Verfahren bei laufenden Betreibungen hinausgezögert, was wiederum zu weniger abgeschlossenen Betreibungsfällen und somit zu geringeren Forderungsverlusten führte. Der Gesamtsteuerertrag konnte gegenüber dem Budget 2020 um rund 75 570 Franken oder knapp 1,4 % besser abschliessen. Im Vergleich zum Vorjahresergebnis konnte der Gesamtsteuerertrag um rund 31 140 Franken oder 0,6 % gesteigert werden.

Einsprachen sind innert der Auflagefrist an den Gemeinderat Killwangen zu richten. Eine Einsprache hat schriftlich zu erfolgen und muss einen Antrag sowie eine Begründung enthalten.

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In eigener Sache Die Meinungen in Sachen Schneeräumung gehen bekanntlich auseinander. Diese differenzierten Sichtweisen zeigen sich auch in den Leserbriefen, die dazu in der Ausgabe von vergangener und dieser Woche in der Limmatwelle abgedruckt sind. Mit der Publikation dieser Leserbriefe beenden wir das Thema. Die Redaktion behält sich grundsätzlich vor, Kürzungen bei Eingesandten und Leserbriefen vorzunehmen und entscheidet über deren Publikation. Anonyme Leserbriefe und Eingesandte werden nicht abgedruckt. Leserbriefe dürfen max. 1500 Zeichen (inkl. Leerzeichen) umfassen. Die Redaktion

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KILLWANGEN/SPREITENBACH

Es lässt sich nicht mehr sagen, wer zugestochen hatte Mit Messer und Elektroschocker überfielen drei Dominikaner einen Escort-Unternehmer in Killwangen. Nun endet der jahrelange Justizmarathon. Was ist in dieser verhängnisvollen Juni-Nacht vor bald sieben Jahren wirklich geschehen? Hat Felix G. sein Opfer André R. mit 13 Messerstichen traktiert oder verhindert, dass es einer seiner Komplizen tat? Darüber musste das Bezirksgericht Baden beraten und entschied: Der Angeklagte kommt sofort frei. Es verhängt zwar eine sechsjährige Freiheitsstrafe, da Felix G. aber bereits seit 2014 zunächst in Untersuchungshaft und danach im vorzeitigen Strafvollzug sass, war er bereits zu lange inhaftiert. Der 43-Jährige erhält deshalb 15 000 Franken Entschädigung, 200 Franken für jeden der 77 Tage, die er zu lange hinter Gittern verbringen musste. Das Gericht befand, dass sich heute nicht mehr sagen liesse, welcher der drei Täter mit dem Messer

zugestochen habe. Es gebe keine Zeugen, keine Waffe, keine Beweise – nur sich widersprechende Aussagen. Deshalb musste Felix G. vom Vorwurf des versuchten Mordes freigesprochen werden. Klar aber war für das Gericht, dass die drei Dominikaner auf der Suche nach Drogen in die Wohnung des Opfers eingedrungen waren und ihn mit Elektroschocker und Messer verletzt hatten. Den Straftatbestand der Mittäterschaft der einfachen Körperverletzung erfüllte Felix G. somit. Das Strafmass liegt unter den von der Staatsanwaltschaft geforderten 14 Jahren. Die Tat sei vergleichsweise wenig gefährlich und grausam gewesen. Felix G. wurde bereits zum zweiten Mal vom Vorwurf des versuchten Mordes freigesprochen. Der jahrelange Justizmarathon mit unterschiedlichen Urteilen von Bundes- und Obergericht endet nun aber vorerst. Nur: Ob Felix G. in der Schweiz bleiben kann, ist fraglich. Er besitzt keine gültige Aufenthaltsbewilligung. (rsz)

VERMISCHTES Jugi Killwangen Am 23. Januar führte die Jugendriege (Jugi) Killwangen die Papiersammlung durch. Die Kinder beluden die Fahrzeuge und beim Werkgebäude warfen sie die Bündel dann in eine grosse Mulde. Es ist immer ein Highlight, da mitzumachen, schreibt Jugi-Leiter Thomas Telle. Der Erlös ist die Haupteinnahmequelle der Jugi. (zVg) INSERATE

Skilager Killwangen Am Samstag, 6. Februar, hätte das Skilager der Killwangener Schule angefangen. Es kann nicht stattfinden, wie Lagerleiter Thomas Telle bekannt gibt: Das Schutzkonzept im Lagerhaus kann nicht eingehalten werden. Zudem gibt es vom Kanton ein Verbot, Lager durchzuführen. Die Planung, die bereits gemacht wurde, wird das Lagerteam 2022 umsetzen. (zVg)

Noch ist unklar, ob Um Spreitenbachs Bevölkerung den Zugang zur Limmattalbahn zu vereinfachen, schlägt der Gemeinderat einen Ortsbus vor. Im Herbst gab es eine Vernehmlassung. RAHEL BÜHLER

Braucht Spreitenbach einen Ortsbus? Wenn ja, wo soll er verkehren? Mit dieser Frage beschäftigt sich die Spreitenbacher Politik derzeit. Das Ziel eines solchen Busses ist es, die Bevölkerung im südöstlichen Gemeindegebiet weiterhin an den öffentlichen Verkehr anzubinden. Der Ortsbus soll Anschlüsse an die Limmattalbahn (LTB) und das bestehende Netz der Regionalen Verkehrsbetriebe Baden-Wettingen (RVBW) sicherstellen. Nötig wird dies, weil die Buslinie 303, die von Dietikon nach Killwangen fährt, mit der Eröffnung der LTB im Dezember 2022 gestrichen wird. Es soll keine Konkurrenz zwischen Bahn und Bus geben. Als Ersatz ist der Kanton bereit, einen Ortsbus in Spreitenbach für eine Testphase von zwei bis drei Jahren zu finanzieren, erklärt Gemeinderat und Ressortvorsteher Edgar Benz (SVP). Allerdings nur, wenn bloss ein Fahrzeug auf der Linie verkehrt. Will die Gemeinde einen zweiten Bus, muss sie die Kosten dafür selbst tragen. Um die Meinungen der Ortsparteien, Kommissionen und des Vereins Pro Spreitenbach abzuholen, startet der Gemeinderat im Herbst eine Vernehmlassung. Darin schlägt er ihnen zwei Linienvarianten vor: Variante eins ist ein Lassobetrieb mit einem Bus. Start und Ziel ist die zukünftige LTB-Haltestelle Kreuzäcker. Die Kosten für den Kanton belaufen sich auf 650 000 Franken pro Jahr. Für diese Variante gäbe es sechs Haltestellen entlang von Seefeldquartier und Dorfstrasse. Die Investition für die Gemeinde beträgt etwa 420 000 Franken. In Variante zwei würden zwei Busse gleichzeitig verkehren. Als Start und Ende sind das Shoppingcenter und die LTB-Haltestelle Kreuzäcker vorgesehen. Der Kanton würde auch für diese Linie 650 000 Franken pro Jahr übernehmen. Weil sie aber ein zweites Fahrzeug und damit einen zweiten Chauffeur braucht, kommen nochmals 385 000 Franken dazu. Die-

Gibt es in Spreitenbach bald einen Ortsbus sen Betrag müsste die Gemeinde finanzieren. Die Linienführung sieht acht Haltestellen vor. Von «Kreuzäcker» Richtung Seefeldquartier. Dann via Dorfstrasse zum Shoppi und wieder zurück. Die Investition für die Haltestellen belaufen sich auf etwa 560 000 Franken. Auch für diesen Betrag müsste die Gemeinde aufkommen. Bei beiden Varianten fährt der Bus zu den Hauptverkehrszeiten alle 15 Minuten, zu Randzeiten alle 30. Die Ortsparteien sind sich nicht ganz einig Die SVP spricht sich für die erste Variante aus: «Leider lässt es die Finanzlage nicht zu, eine optimale Lösung für unsere Bürger anzubieten. Trotzdem sind wir der Meinung, mit der von der Gemeinde vorgeschlagenen Variante eins ein adäquates Angebot zu schaffen», sagt Aktuar Marcel Suter. Die SVP würde die Linie jedoch anpassen: Sie würde die bereits bestehende Haltestelle vom Shoppi an die Lasso-Linie anbinden. So wären Anschluss an Einkaufszentrum, Post und Buslinien 2 und 4 vorhanden. Auch die FDP befürwortet Variante eins, weil sie günstiger ist. Sie ist auch für die Verlängerung der RVBWBuslinie 10. Diese würde auch die zukünftigen «Wachstumszonen» von Spreitenbach berücksichtigen, sagt Präsident Josef Bütler. Zudem kritisiert er das Vorgehen des jetzigen Gemeinderats: «Leider wurde den Parteien nur der Protokollauszug des


WOCHE NR. 5 DONNERSTAG, 4. FEBRUAR 2021

es Ortsbus gibt

wie in Würenlos (im Bild)? Das ist noch unklar.

CH Media/Archiv

Gemeinderats zur Vernehmlassung zugestellt. So hatten die Parteien keine Kenntnis der Studien, die im Vorfeld gemacht wurden.» Das motiviere viele Anwohner dazu, ihre eigenen «Fachkenntnisse» einzubringen, ohne die dazu nötige Kompetenz. Die CVP hingegen spricht sich für Variante zwei aus, wie Präsident Mato Banovic sagt: «Wir sind der Auffassung, dass die Bevölkerung ent-

gen der Anbindung ans Shoppi spricht sie sich aber für Variante zwei aus. Zudem sei das Risiko von nur einem Bus zu gross. Dafür seien die Bushaltestellen Brüel und Altersheim nicht mehr bedient. Die SP findet, man soll die Linienführung womöglich mit diesen Haltestellen ergänzen.

«Um die Kosten der Infrastruktur, die die Gemeinde tragen muss, so tief wie möglich zu halten, bevorzugt der Gemeinderat die Lasso-Variante.» EDGAR BENZ, GEMEINDERAT

lang der zusätzlichen Strecke, die sich im Gegensatz zur Variante eins ergibt, verkehrstechnisch besser angebunden werden soll.» Auch hier spielt die Anbindung ans Shoppi eine Rolle. Variante eins sei nur ein Zubringer zur LTB. Die SP stellt die Grundsatzfrage: Sind Ortsbusse – in ihrem Aktionsradius naturgemäss sehr beschränkt – die richtige Antwort, um das ÖVAngebot zu verbessern? Aus der Vernehmlassung gehe nicht hervor, wieso es einen Bus brauche. Die SP sieht in beiden Varianten Potenzial, sagt Präsident Manuel Fischer. We-

Der Gemeinderat bevorzugt die Variante mit einem Fahrzeug «Um die Kosten der Infrastruktur, die die Gemeinde tragen muss, so tief wie möglich zu halten, würde der Gemeinderat die Variante «Lasso» bevorzugen», sagt Benz. Der Rat favorisiere zudem eine Lösung unter Einbezug möglichst viel bestehender Infrastruktur, sprich Haltestellen, um die Kosten überschaubar zu halten. Der Gemeinderat wird laut Benz in den nächsten Wochen die Rückmeldungen sichten und eventuell andere Lösungen berücksichtigen. Dann wolle man eine Variante suchen, die den Anliegen am meisten entspricht. Wegen der Coronapandemie könne es allerdings in diesem Prozess zu Verzögerungen kommen. Schliesslich können die Stimmberechtigten an einer Gemeindeversammlung über das Thema abstimmen. Der Kanton hat bereits in Aussicht gestellt, wenn die Testphase erfolgreich sei, sprich der Bus ausgelastet ist, er den Bus weiterhin finanzieren würde.

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AUS DEM GEMEINDERAT Verkehr mit Gemeindeverwaltung und Werken Die Bevölkerung wird dringend angehalten, Sachgeschäfte mit der Gemeindeverwaltung und den Gemeindewerken ausschliesslich per E-Mail, Briefpost oder Telefon zu klären. Persönliche Gespräche sind nur nach vorgängiger Terminvereinbarung möglich. Steuererklärung 2020, Einreichungsfrist In diesen Tagen ist die Aufforderung zur Einreichung der Steuererklärung 2020 an die Steuerpflichtigen versandt worden. Fristverlängerungen bis 30. Juni 2021 müssen nicht beantragt werden. Sollte eine längere Frist benötigt werden, ist online unter www.ag.ch ein Gesuch um Fristerstreckung einzureichen. Aufgrund der aktuellen Lage ist die persönliche Abgabe der Steuererklärung am Schalter der Gemeindeverwaltung nicht möglich. Die Bevölkerung wird gebeten, die Steuererklärung in den Briefkasten des Gemeindehauses einzuwerfen.

Rechtskraft Gemeindeversammlungsbeschlüsse Sämtliche Beschlüsse der Einwohnergemeindeversammlung vom 15. Dezember 2020 sind nach unbenutztem Ablauf der Referendumsfrist in Rechtskraft erwachsen. Ersatzwahl Gemeinderat Für den offenen Sitz im Gemeinderat sind bis zur Drucklegung dieser Nachrichten noch keine Anmeldungen erfolgt. Die Meldefrist läuft am 12. Februar 2021, 12 Uhr, ab. Anmeldeformulare können bei der Gemeindekanzlei bezogen oder auch auf www.spreitenbach.ch im OnlineSchalter, Bereich Gemeindekanzlei, heruntergeladen werden. Termine Schul-Sportferien: 8.–21. Februar; 15. Februar, 17 Uhr: unentgeltliche Rechtsauskunft, nur telefonisch möglich zwischen 17 und 18 Uhr. Die Telefonnummer wechselt jeweils, daher bitte aktuelle Telefonnummer auf der Homepage beachten.

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WÜRENLOS AUS DEM GEMEINDERAT

Aushubdeponie «Steindler» Ende Dezember 2020 wurde der Gemeinderat informiert über die auf der Onlineplattform petitio.ch der Aargauer Zeitung mit 341 Unterschriften erfolgreich zu Stande gekommene Petition «Würenlos: Beliebtes Naherholungsgebiet Steindler erhalten – Deponie verhindern!». Der Gemeinderat wurde aufgefordert, innerhalb eines Monats dazu Stellung zu nehmen. Stellungnahme des Gemeinderates: Der Gemeinderat hat die Petition aufmerksam verfolgt und stellt fest, dass mit über 300 Unterschriften eine beachtliche Anzahl erreicht wurde. Er nimmt ernsthaft zur Kenntnis, dass das Thema die Bevölkerung interessiert und bewegt. Demgegenüber dürfte es allerdings auch eine schweigende Zahl von Bürgerinnen und Bürgern geben, die das Vorhaben der Aushubdeponie «Steindler» nachvollziehen und befürworten können. Der Gemeinderat Würenlos hat aktuell weder eine Deponie im «Steindler» noch an einem anderen Standort in Würenlos bewilligt. Das laufende Verfahren zur Evaluation von Deponiestandorten im Aargau wurde vom Kanton in die Wege geleitet, und nicht vom Gemeinderat. Als die zuständigen Stellen dem Gemeinderat mögliche Standorte für Deponien für sauberes Aushubmaterial auf dem Würenloser Gemeindegebiet vorlegten, lehnte er einen davon dezidiert ab, weil er jenen Teil der Landschaft als besonders schützenswert beurteilte. Hingegen hat er sich zum Gebiet «Steindler» dahin gehend geäussert, dass er sich diesen Standort vorstellen kann. Dabei liess er sich von folgenden Überlegungen leiten: Die Gemeinde Würenlos ist seit vielen Jahrzehnten den Umgang mit dem Aushub und der Auffüllung von Kiesgruben gewohnt. Sie weiss, worauf es beim Bewilligungsverfahren ankommt. Der Standort «Steindler» liegt, wie auch die bisherigen Kiesgruben (Tägerhard, Flüefeld, Lugibach), ausserhalb des Wohngebiets. Er ist via Autobahn und Autobahnzubringer überaus gut für Lastkraftwagen erreichbar, sodass der grösste Teil der Fahrten nicht durch Gemeindegebiet erfolgt. Die Behauptung, es gäbe eine Zunahme des Schwerverkehrs durch Würenlos, ist daher falsch und sie trifft auch auf die Nachbargemeinden nur bedingt zu. Die Haltung, ein Grossteil des Auffüllmaterials käme von ausserhalb des Kantons, erachtet der Ge-

meinderat als eine Denkweise nach dem St.-Florians-Prinzip. Es ist falsch, bei einem zusammengewachsenen Lebensraum, wie dem Furttal und dem Limmattal, Halt an der Kantonsgrenze zu machen, wenn es unter anderem um ökologisch verträgliche Lösungen geht. Die ganze Region weist seit Jahrzehnten eine enorme Entwicklung mit hoher Bautätigkeit auf. Alle Gemeinden haben davon profitiert, viele Private konnten ihr Eigenheim realisieren. Es ist nach Dafürhalten des Gemeinderates nicht mehr als fair, wenn sich die Region auch dafür bereit erklärt, sauberes Aushubmaterial bei sich selber irgendwo zu deponieren. Der Gemeinderat möchte vorerst die Auswertung des Mitwirkungsverfahrens zum Richtplaneintrag abwarten. Die Eingabefrist ist abgeschlossen und das Departement Bau, Verkehr und Umwelt nimmt nun die Auswertung vor. Vorderhand geht es um eine Richtplananpassung. Eine weitere Hürde für die Aushubdeponie ist die Anpassung des kommunalen Zonenplans, welcher eine öffentliche Auflage vorausgeht und die einen Gemeindeversammlungsbeschluss erfordert. Letztlich wird die Einwohnergemeindeversammlung darüber befinden, ob sie einer entsprechenden Umzonung zustimmen will oder nicht. Stimmt sie der Umzonung zu, folgt ein Baugesuchsverfahren, gegen welches weitere Rechtsmittel zur Verfügung stehen. Publikation Gesuch um ordentliche Einbürgerung Folgende Personen haben bei der Gemeinde Würenlos ein Gesuch um ordentliche Einbürgerung gestellt: Igor Galovic, geb. 6. Februar 1984, kroatischer Staatsangehöriger, wohnhaft in Würenlos, Buechstrasse 43; Sanela Galovic, geb. 17. Mai 1984, kroatische Staatsangehörige, wohnhaft in Würenlos, Buechstrasse 43; Marina Galovic, geb. 28. März 2012, kroatische Staatsangehörige, wohnhaft in Würenlos, Buechstrasse 43; Noa Galovic, geb. 2. Mai 2014, kroatischer Staatsangehöriger, wohnhaft in Würenlos, Buechstrasse 43. Jede Person kann innert 30 Tagen seit der amtlichen Publikation dem Gemeinderat eine schriftliche Eingabe zum Gesuch einreichen. Diese Eingaben können sowohl positive wie negative Aspekte enthalten. Der Gemeinderat wird die Eingaben prüfen und in seine Beurteilung einfliessen lassen.

Wohnungen statt Seit Jahren plant die Katholische Kirchgemeinde Würenlos den Abriss des alten Hochstudhauses. Eine Überbauung entsteht. Nächste Woche fahren die Bagger auf. RAHEL BÜHLER

Rund um die katholische Kirche in Würenlos wird es ab kommender Woche laut: Der Abriss des 400-jährigen Hochstudhauses, «Chilemetzg» genannt, beginnt. Ein Mehrfamilienhaus mit Wohnungen, Gemeinschaftssaal und Gewerberaum ersetzt das Haus. 1964 hat die Katholische Kirchgemeinde Würenlos das Haus, das neben der Kirche steht, gekauft. Einige Jahre war es eine Metzgerei. Später wollte die Kirchgemeinde aus dem Areal einen Friedhof machen, weil der alte zu klein wurde. Mittlerweile ist klar: Die Erweiterung braucht es nicht. Die Leute wünschen mehr Gemeinschafts- statt Einzelgräber. Das Hochstudhaus hat keinen Nutzen mehr. Verena Zehnder ist seit zwei Jahren Präsidentin der Kirchgemeinde. «Das Haus befindet sich in einem schlechten Zustand.» Deshalb ist eine Sanierung nicht vertretbar. Ein neuer Bau, der sich in die Umgebung des Kirchenviertels einfügt, soll das alte Haus ersetzen. Zu diesem Viertel gehören auch die katholische Kirche, die alte Kirche, das Sigristenhaus und das Pfarramt. «Es war der Grund, warum ich das Amt der Präsidentin übernommen habe.» 2012 bewilligte die Kirchgemeindeversammlung einen Kredit von 100 000 Franken für diverse Abklärungen. 2016 hat die Kirchgemeinde einen Wettbewerb veranstaltet. Gewonnen hat ihn das Badener Architekturbüro Meier Leder. «Das neue Haus soll ein Ensemble mit den historischen Bauten bilden», sagt Architekt Martin Leder. Da es mitten im Kirchenbezirk steht, soll es auch dem Gemeindewohl dienen. Total kosten Planung und Bau des Neubaus 8 Millionen Franken Ebenfalls 2016 genehmigte die Kirchgemeindeversammlung einen Kredit von 320 000 Franken für die Planung. Ein Zürcher Raumplanungsbüro arbeitete mit der Gemeinde Würenlos einen Gestaltungsplan aus. Mit ihm werden Zahl, Lage, äussere Ab-

Bei der alten Chilemetzg in Würenlos beginnt messungen, Zweck und Nutzen des künftigen Baus festgelegt. 2017 sprach die Kirchgemeindeversammlung den nächsten Kredit: 7,6 Millionen Franken für die restliche Planung und den Bau. Im September 2018 reichte die Gemeinde den Gestaltungsplan beim Departement Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) des Kantons Aargau ein. Parallel fand ein Mitwirkungsverfahren in der Gemeinde statt, an dem sich niemand beteiligte. Im Dezember gab das BVU eine erste Stellungnahme ab. Danach musste man den Gestaltungsplan nochmals überarbeiten. So sei das normale Verfahren, bestätigt die Würenloser Bauverwaltung. Der abschliessende Bericht des Kantons war im Mai 2019 vorhanden. Im Juli lag der Gestaltungsplan in der Gemeinde öffentlich auf. Es gab eine Einwendung, die man laut Bauverwaltung rasch lösen konnte. Die Gemeinde gab ihr Okay im Oktober. Einen Monat später hat die Bauherrschaft bei der Gemeinde das Baugesuch eingereicht. In der öffentlichen Auflage ging eine Sammeleinwendung von Nachbarn ein. Sie kritisierten die Mauer, die die Einfahrt zur künftigen Tiefgarage bildet. Sie sei zu hoch. Im Juni 2020 gab es eine Einwendungsverhandlung. Es folgten mehrere Briefwechsel. Auch dann fanden sich die Parteien laut Bauverwaltung noch nicht. Im Oktober erfolgte die Baubewilligung der Gemeinde. Inklusive der kürzeren Mauer. Die Einwender haben daraufhin keine Beschwerde erhoben. «Wir waren lange im Ungewissen», sagt


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alte «Chilemetzg»

nächste Woche der Rückbau. Im Bild: Martin Leder und Verena Zehnder. Zehnder. Am Projekt gezweifelt habe sie nie. «Mit diesem Neubau gibt es etwas Schönes, Vernünftiges.» Sie habe von der Bevölkerung viele positive Rückmeldungen erhalten. Mittlerweile ist das weitere Vorgehen definiert: Anfang nächster Woche beginnt der Rückbau. Er dauert vier bis sechs Wochen. «Nach dem Aushub startet im April der Baumeister und im Verlauf des Sommers werden die ersten Holzbauelemente gestellt», sagt Leder. Bezugsbereit soll der Neubau Mitte 2022 sein. Je nachdem, wie das Wetter mitspielt. Präsidentin: «Der Neubau gibt eine Aufwertung des Ortsbilds.» Im Erdgeschoss gibt es drei Atelierwohnungen. Eine Kombination aus Wohnen und Arbeiten. Zehnder denkt etwa an einen Blumenladen. «Die Nachfrage ist da: Wir haben schon mehrere Anfragen.» Nebst den Atelierwohnungen wird es einen Gewerberaum geben. Zudem den Lindensaal. Die Kirchgemeinde wird ihn für Anlässe nutzen. Er soll ein zentraler Ort des Kirchenbezirks werden. «Dort werden wir Teile der alten Chilemetzg und der Linde, die wir für den Neubau fällen müssen, wiederverwenden», sagt Leder. Das Fällen des alten Baums schmerze. Zehnder: «Gärtner und Förster haben gesagt, die Linde ist zu morsch, um erhalten zu werden. Die Gefahr, dass ein Ast herunterfällt und jemanden verletzt, ist zu gross.» Im ersten und zweiten Obergeschoss gibt es je drei 3,5-ZimmerWohnungen und je eine mit 4,5-Zim-

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Geständnis im Mordfall Würenlos Ein junger Mann gibt zu, einen Rentner nahe der Limmat getötet zu haben.

Rahel Bühler

mern. Auf jedem Stock gibt es einen Laubengang. Der Zugang zu den Wohnungen erfolgt über diesen Gang. «Es soll ein Miteinander von verschiedenen Generationen sein», sagt Leder. Zehnder ist überzeugt: «Menschen brauchen einander.» Sie stelle sich eher junge Leute vor, die dieses moderne Wohnen bevorzugen würden. Auch für Fussgänger wird sich etwas ändern. Sie können das Trottoir entlang der Schulstrasse wie gehabt weiternutzen. Ein zusätzliches Schild zeigt jedoch an, dass man die Strasse bereits beim Kreisel queren und so die Baustelle umgehen kann. Der Weg zwischen dem Neubau, dort, wo jetzt noch das Hochstudhaus steht, und der grünen Wiese wird gesperrt. Fussgänger müssen an der Kirche vorbei und dann rechts Richtung Pfarrhaus und Schulstrasse abbiegen. Dabei werde man auch mit der Schule in Kontakt treten und die Umleitung bei Bedarf verbessern. Zehnder ist froh, beginnt nächste Woche der Rückbau: «Mit dem Neubau gibt es eine Aufwertung des Kirchenbezirks und des Ortsbilds.»

Am Dienstagnachmittag vor einer Woche wurde in der Nähe der Raststätte Würenlos an der Limmat eine Leiche gefunden. Die Polizei geht von einem Tötungsdelikt aus. Noch vor Ort konnte sie einen Schweizer festnehmen. Der mutmassliche Täter aus Kloten, ZH, habe sein Opfer erwürgt. Dies gehe auch aus dem Obduktionsbericht und dem Spurenbild hervor. Der 31-Jährige sei geständig, teilt die Oberstaatsanwaltschaft mit. Das 81-jährige Opfer aus dem Kanton Zürich wurde unterhalb des Fussgängerwegs an einem nur schwer zugänglichen Teil der Uferböschung der Limmat gefunden. Die Polizei konnte die sich halb im Wasser befindliche Leiche nur mit Hilfe eines Bootes bergen, wie aus diversen Medienberichten hervorgeht. Spurensicherung und Bergungsaktion hätten bis zum Abend gedauert. Dazu habe die Polizei den

Baugesuchspublikation Einsicht nur nach telefonischer Vereinbarung (056/436 87 50) möglich Baugesuch Nr.: 202105 Bauherrschaft: Haberthür Michael und Sabrina Feldstrasse 18b 5436 Würenlos Bauvorhaben: Erstellung Sichtschutz aus Steinkörben und Pflanzen Lage: Parzelle 1559 (Plan 70) Feldstrasse 18b Zone: Wohnzone E2 Baugesuch Nr.: 202107 Bauherrschaft: Blöchlinger Peter Bachwiesenstrasse 18 5436 Würenlos Bauvorhaben: Aussengerät für Luft-Wasser-Wärmepumpe Lage: Parzelle 596 (Plan 73) Bachwiesenstrasse 18 Zone: Wohn- und Gewerbezone WG Gesuchsauflage vom 5. Februar bis 8. März 2021 während der ordentlichen Schalterstunden im Büro der Bauverwaltung. Allfällige Einwendungen sind innerhalb der Auflagefrist im Doppel an den Gemeinderat zu richten und haben einen Antrag und eine Begründung zu enthalten. BAUVERWALTUNG WÜRENLOS

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Bergung per Boot Der Tatort war nur schwer zugänglich. Tele M1 Tatort grossräumig abgesperrt und rund 30 Beamte eingesetzt. Zu Motiv und Tathintergrund geben Polizei und Staatsanwaltschaft noch keine Auskunft. Letztere hat allerdings bereits einen Antrag auf eine mindestens dreimonatige Untersuchungshaft gestellt und ein Verfahren wegen vorsätzlicher Tötung eröffnet. (rsz) www.chlitiertaxi.ch

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KIRCHLICHE MITTEILUNGEN

WETTINGEN Kath. Kirche St. Sebastian, Schartenstrasse 155 Freitag, 5. Februar, 8 Uhr, Eucharistiefeier mit Segnung des AgathaBrotes – stille Anbetung bis 9 Uhr. Samstag, 6. Februar, 17.30 Uhr, Wortgottesdienst mit Kommunionfeier – Segnung des AgathaBrotes und Erteilung des BlasiusSegens (Mario Stöckli). Sonntag, 7. Februar, 9.30 Uhr, Eucharistiefeier mit Segnung des Agatha-Brotes und Erteilung des Blasius-Segens (Hans Boog). Mittwoch, 10. Februar, 9 Uhr, Wortgottesdienst mit Kommunionfeier. Donnerstag, 11. Februar, 8 Uhr, Eucharistiefeier. Kath. Kirche St. Anton, Antoniusstrasse 12 Freitag, 5. Februar, 18.30 Uhr, Eucharistiefeier mit Anbetung in der Kirche. Samstag, 6. Februar, 19.45 Uhr, Gottesdienst in kroatischer Sprache. Sonntag, 7. Februar, 9.30 Wortgottesdienst mit Kommunionfeier, Blasius-Segen und Weihe des Agatha-Brotes (Mario Stöckli); 11 Uhr, Santa Messa in lingua italiana; 12.30 Uhr, Gottesdienst in kroatischer Sprache. Mittwoch, 10. Februar, 9 Uhr, Eucharistiefeier in der Kirche. Donnerstag, 11. Februar, 19.30 Uhr, Rosenkranzgebet mit Eucharistiefeier in kroatischer Sprache in der Kirche. Kloster Wettingen, Klosterstrasse 12 Sonntag, 7. Februar, 11 Uhr,

Eucharistiefeier mit Blasius-Segen und Weihe des Agatha-Brotes (Hans Boog). Ref. Kirche, Etzelstrasse 22 Sonntag, 7. Februar, 9.30 Uhr, Gottesdienst (Kornelia Baumberger-Dängeli). Anschliessend Kirchenkaffee. Alterszentrum St. Bernhard, Rebbergstrasse 24 Dienstag, 9. Februar, 9.30 Uhr, Wortgottesdienst mit Kommunionfeier.

NEUENHOF Kath. Pfarrkirche St. Josef, Glärnischstrasse 12 Samstag, 6. Februar, 17 Uhr, Rosenkranzgebet; 18.30 Uhr, Wortgottesdienst mit Kommunionfeier (Benjamin Meier). Sonntag, 7. Februar, 9.30 Uhr, Eucharistiefeier (Paul Monn); 18 Uhr, Santa Messa in lingua italiana. Montag, 8. Februar, 17 Uhr, Rosenkranzgebet. Mittwoch, 10. Februar, 19 Uhr, Wortgottesdienst mit Kommunionfeier. Donnerstag, 11. Februar, 17 Uhr, Rosenkranzgebet.

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Politzky). Sonntag, 7. Februar, 10 Uhr, Eucharistiefeier (Kornelius Politzky). Mittwoch, 10. Februar, 9.30 Uhr, Eucharistiefeier, Gedächtnis für Maria Steger-Schaller und Klara Weber-Troll. Ev.-ref. Dorfkirche, Chilegass 18 Sonntag, 7. Februar, 9.30 Uhr, Gottesdienst mit Pfarrer Stefan Siegrist, Kollekte: Wycliffe Bibelübersetzung.

KILLWANGEN Kath. Pfarrkirche Bruder Klaus, Kirchstrasse 9 Freitag, 5. Februar, 19 Uhr, Wortgottesdienst mit Kommunionfeier. Sonntag, 7. Februar, 11 Uhr, Eucharistiefeier (Laurentius Bayer).

WÜRENLOS Kath. Pfarrkirche St. Maria, Schulstrasse 21 Samstag, 6. Februar, 18 Uhr, Eucharistiefeier (Hans Boog), Brot-Segnung und Blasius-Segen. Sonntag, 7. Februar, 17.30 Uhr, RosenkranzGebet. Mittwoch, 10. Februar, 10 Uhr, Wortgottesdienst mit Kommunionfeier, Mittwochskollekte.

SPREITENBACH

Ref. Kirche Würenlos, Gipfstrasse 4 Kath. Pfarrkirche Sonntag, 7. Februar, 9.30 Uhr, St. Kosmas & Damian, Ratzengasse 3 Gottesdienst, (Renate Bilinski). Freitag, 5. Februar, 19 Uhr, Eucharistiefeier; 19.30 Uhr, AnbetungsKlosterkirche Fahr stunde. Samstag, 6. Februar, Es finden im Moment keine öf18 Uhr, Eucharistiefeier (Kornelius fentlichen Gottesdienste statt!

KIRCHLICHE VERANSTALTUNGEN Rückblick Sunntigsfiir Neuenhof Die Sunntigsfiir im Januar war gut besucht. Gemeinsam setzte man sich mit der Taufe Jesu auseinander. Im Anschluss durften die Kinder ein Blatt von der Taufe Jesu malen und dieses mit nach Hause nehmen. Die nächste Sunntigsfiir findet am Sonntag, 7. März, um 11 Uhr in Killwangen statt. Treffpunkt ist in der Kirche. Anschliessend geht es Die OK-Mitglieder haben sich seit vielen Jahren mit viel Herzblut für die ökumein den Pfarrsaal. Alle Kinder von 5 nische Seniorenfasnacht in Neuenhof engagiert. Nachweis bis 8 Jahren sind herzlich dazu einlangjährigen OK-Mitglieder Heidi grossen Einsatz, den die drei mit geladen. Hafner, Janny Meier und Rita Fell- viel Herzblut, Frauenpower und Seniorenfasnacht Neuenhof Eigent- mann zu verabschieden. Nach vie- Kreativität geleistet haben. lich wäre am 11. Februar die all- len Jahren, in denen sie sich für Das vierte OK-Mitglied, Marlies seits beliebte Seniorenfasnacht im die ökumenische Seniorenfas- Bruggisser, stellt sich weiterhin zur kath. Pfarreiheim Neuenhof ge- nacht und die Chlausfeier enga- Verfügung und würde sich über plant gewesen. Leider fällt sie, wie giert haben, haben sie sich nun Verstärkung sehr freuen, damit so vieles, der aktuellen Corona-Si- entschieden, diese Aufgabe abzu- man auch in Zukunft wieder zu tuation zum Opfer. Es wäre auch geben. An dieser Stelle nochmals fröhlich bunten Stunden im Pfarder perfekte Rahmen gewesen, die ganz herzlichen Dank für diesen reiheim einladen kann.

«MEIN GOTT»

Yvonne Keller, Sozialdiakonin Evangelische Kirchgemeinde WettingenNeuenhof

«Es» lässt uns nicht los. Jeden Tag werden wir aufs Neue in irgendeiner Weise daran erinnert. Doch was ist «Es»? Das Virus? Oder vielmehr all die Gedanken, die wir uns rund um dieses Virus machen? Weshalb gelingt es mir nicht, mich davon zu lösen – einfach loszulassen? Nützen tut es mir nichts, wenn ich mich pausenlos damit befasse und mir Sorgen mache. Dabei steht doch in meinem WhatsAppProfil: «Carpe diem» – nutze den Tag. Schliesslich kann ich nicht verändern, was gestern war. Und ich weiss nie wirklich, was morgen ist: Ich konzentriere mich also ganz darauf, meinen heutigen Verpflichtungen nachzukommen und dabei auch meine persönlichen Bedürfnisse zu beachten. Deshalb war ich heute in der Physiotherapie und habe mein tägliches Übungsprogramm absolviert. Wenn die Kolumne fertig ist, mache ich zur Belohnung eine Runde mit unserem Hund – ein Vorteil von Homeoffice und freier Zeiteinteilung. Dabei kann ich meine Gedanken fliessen lassen und mir überlegen, wie ich den Rest des Tages sinnvoll einteilen und gut nutzen kann. Einfach ganz da sein – in jedem Gespräch, bei jeder Arbeit. Sein mit allen Sinnen. Natürlich: Am Ende des Tages wird noch viel Arbeit unerledigt bleiben, manches Problem ungelöst. Doch wenn es mir gelingt, mich voll und ganz auf das Heute zu konzentrieren, dann ist dies ganz im Sinne der Bergpredigt von Matthäus, Kapitel 6, Vers 34: «Darum sorget euch nicht um den morgigen Tag; denn der morgige Tag wird seine eigne Sorge haben. Jeder Tag hat genug an seiner eigenen Plage.» Möge es Ihnen und mir immer öfter gelingen, so zu leben. Feedback an: redaktion@limmatwelle.ch


LIMMATTAL

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Einer der vierzig Zivilschützer, die in der Koordinationsstelle im Einsatz waren.

Raphael Boge leitete den Einsatz der Zivilschützer.

Die Zahlen sind omnipräsent: die an Covid-19 erkrankten und in Quarantäne gesetzten Personen. Um sie zu kontaktieren, halfen beim Contact Tracing zwei Wochen lang 40 Angehörige der Zivilschutzorganisation Wettingen-Limmattal mit.

gung zum Abgeben an den Arbeitgeber erhielten. Negative Reaktionen gab es von dem knappen Drittel der Personen, die bereits mehrmals von anderen «Tracern» angerufen worden waren. Diese Doppelspurigkeit habe mit dem System zu tun, weiss Boge: Nicht der ganze Ablauf ist vollständig digitalisiert, sodass nicht ersichtlich ist, wenn eine Person mehrmals aufgeführt und deshalb schon kontaktiert worden ist. Er hat Verständnis dafür: «Wie will man in neun Monaten ein vollständig funktionierendes System neu aufbauen?»

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Zivilschützer unterstützen «Conti»

MELANIE BÄR

«Es war anspruchsvoll», resümiert Sandro Mannarino. Der 29-Jährige ist einer der vierzig Zivilschützer aus dem Limmattal, die in der Koordinationsstelle Conti, dem Contact Tracing des Kantons, die vergangenen zwei Wochen mithalfen. Zusammen mit über 100 anderen «Tracern» rief er infizierte Personen und deren Kontaktpersonen an und informierte sie. Anspruchsvoll auch

«Der Einsatz hat das Kleinreden der Pandemie für mich relativiert.» SANDRO MANNARINO, ZIVILSCHÜTZER

wegen sprachlicher Barrieren und vieler Rückfragen. «Man realisiert, dass viele infizierte Personen in der Nähe wohnen, obwohl man selbst vielleicht fast oder gar niemand kennt.» Anspruchsvoll war der Einsatz auch für Raphael Boge, der ihn leitete. Zwar waren die Zivilschutzorganisationen (ZSO) vorinformiert, dass sie bei einer Überlastung der Koordinationsstelle Conti zur Mit-

hilfe aufgeboten würden. «Doch wir wussten nicht in welchem Rahmen und kannten nur den ungefähren Zeitraum», so Boge. Im Januar kam dann das Aufgebot: Vom 18. bis 31. Januar nahm das «Conti» Unterstützung von 40 Angehörigen der ZSO Wettingen-Limmattal in Anspruch. Die Männer arbeiteten in den «Conti»-Büroräumen im Zweischichtbetrieb von 7 bis 22 Uhr in Aarau. Vorher musste Boge mit zwei weiteren Führungskräften innerhalb weniger Tage das Team zusammenstellen. Zuerst konnten sich Freiwillige melden, danach wurde aufgeboten. «Es handelt sich um einen Ernstfalleinsatz, da muss einrücken, wer aufgeboten wird», stellt Boge klar. Nicht alle Arbeitgeber seien glücklich über solche Einsätze ihrer Mitarbeiter. «Aber es gibt auch nicht viel Widerstand. Schliesslich wissen sie, dass sie vielleicht auch einmal von unserem Einsatz profitieren.» Wie bei Militäreinsätzen wird der Lohn auch bei Zivilschützern durch den Erwerbsersatz gedeckt. Durchschnittlich 15- bis 20-minütige Gespräche Nach einer halbtägigen Schulung galt es für die Zivilschützer dann ernst: Sie riefen positiv getestete Personen und ihre Kontaktpersonen an und informierten sie über Massnahmen, Isolation und Quarantäne. 15 bis 20 Minuten dauere ein Gespräch durchschnittlich, so Boge. «Vor allem ältere Personen waren dankbar, dass sie mit jemandem einen Schwatz halten können», sagt Severin Rieder, einer der Zivilschützer. Dankbar hätten auch Arbeitnehmende reagiert, die eine Verfü-

Contact-Tracing ist aufwendiger als erwartet Mittlerweile ist der Einsatz der Zivilschutzorganisation beendet und das «Conti» wird von anderen Helfern unterstützt. Bei den 40 Männern aus dem Limmattal hat der Einsatz aber teilweise Spuren hinterlassen. «Ich hätte nie gedacht, wie aufwendig das Contact Tracing ist, wie viele Schritte involviert sind, auch für die telefonische Betreuung während der Isolation und Quarantäne», zieht Rieder Fazit. «Es wird viel Manpower benötigt», sagt Zivil-

«Ich hätte nie gedacht, wie aufwendig das Contact Tracing ist.» SEVERIN RIEDERER, ZIVILSCHÜTZER

schützer Tim Voser und Michael Klee doppelt nach: «Ja, es ist erstaunlich, wie viele Personen pro infizierte Person kontaktiert und teilweise in Quarantäne gesetzt wer-

zVg

den müssen und sogar andere angesteckt haben.» Wie hoch die Zahl effektiv ist, wollte das Departement Gesundheit und Soziales auf Anfrage der «Limmatwelle» nicht bekannt geben und verwies auf ihre Website mit den laborbestätigten Fällen. Am Montag sind 95 neue Fälle hinzugekommen. Die Männer dürften aber sowieso weniger die Zahlen als die Menschen dahinter interessieren, mit denen sie ins Gespräch kamen. «Der

«Das sind Menschen, die an ihrer Existenz nagen.» RAPHAEL BOGE, EINSATZLEITER ZSO

Einsatz hat das Kleinreden der Pandemie für mich relativiert, weil ich auch von krassen Fällen erfahren habe. Die Angst vor Spätfolgen oder dass der Geschmacksverlust nicht mehr weggeht, wurden häufig genannt», sagt Zivilschützer Sandro Mannarino. Bei Einsatzleiter Boge sind die Pandemie-Auswirkungen mittlerweile auch in seinem Beruf in der Versicherungsbranche angekommen. Es gibt Kunden, die Konkurs anmelden und Verträge für die berufliche Vorsorge (BVG) kündigen. «Das sind Menschen, die an ihrer Existenz nagen. Deshalb will ich nicht jammern, sondern zufrieden sein, auch wenn mir die sozialen Kontakte fehlen», sagt er einen Tag nach Einsatzende. Im Wissen, dass ein erneuter Einsatz jederzeit möglich ist. «Wenn es uns braucht, sind wir auch als Milizeinheit jederzeit bereit für einen erneuten Einsatz.»


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RÄTSEL

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KREUZWORTRÄTSEL 24 300 Exemplare. Erscheint jeden Donnerstag. Amtliches Publikationsorgan der Gemeinden Wettingen, Neuenhof, Killwangen, Spreitenbach und Würenlos. HERAUSGEBERIN CH Regionalmedien AG, Kronenplatz 12, 5600 Lenzburg GESCHÄFTSFÜHRER Stefan Biedermann, stefan.biedermann@chmedia.ch, Telefon 058 200 58 10

REDAKTION redaktion@limmatwelle.ch, Telefon 058 200 58 20 REDAKTIONSLEITUNG Melanie Bär, melanie.baer@chmedia.ch

BINOLOGIC

SUDOKU

REDAKTIONSTEAM Rahel Bühler, rahel.buehler@chmedia.ch Manuela Page, manuela.page@chmedia.ch Robin Schwarz, robin.schwarz@chmedia.ch FREIE MITARBEITER DIESER AUSGABE Sibylle Egloff, Romi Schmid REDAKTIONSSCHLUSS Montag, 8 Uhr COPYRIGHT Herausgeberin Die Redaktion übernimmt keine Verantwortung für eingesandtes Material. INSERATE Brigitte Gähwiler, brigitte.gaehwiler@chmedia.ch, Telefon 058 200 53 73

In jeder Zeile oder Spalte, aber auch in jedem der neun Quadrate, müssen Zahlen von 1 bis 9 stehen. Jede Zahl darf in jeder Zeile oder Spalte sowie in jedem Quadrat nur einmal vorkommen.

Es dürfen nicht mehr als zwei aufeinanderfolgende X oder O in jeder Zeile oder Spalte vorkommen und in jeder Zeile und jeder Spalte stehen gleich viele X und O. Alle Zeilen und alle Spalten sind einzigartig.

BILDER-RECHNUNG

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DRUCK CH Media Print AG, 5001 Aarau ZUSTELLUNG Die Post ABO SERVICE E-Mail: abo@chmedia.ch / Stichwort Liwe, Telefon 058 200 55 55, Telefax 058 200 55 56

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