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Wieso Frauen häufiger «müssen» Bedingt durch die Geschlechtsorgane ist die Anatomie von Harnblase und Harnröhre bei Mann und Frau unterschiedlich. Frauen haben ein kleineres Blasenvolumen als Männer, da die Gebärmutter bei ihnen zusätzlich Platz im Bauchraum beansprucht. Das bedeutet, dass Frauen generell etwas häufiger Harndrang verspüren. Da ihre Harnröhre zudem einiges kürzer ist als bei Männern (ca. 3 bis 4 Zentimeter im Vergleich zu 20 Zentimetern) und sehr dicht am Darmausgang liegt, sind Frauen deutlich anfälliger für Blasenentzündungen. Denn Bakterien gelangen so viel leichter in die Harnröhre und somit in die Blase. Auch von Blasenschwäche (Inkontinenz) sind Frauen häufiger betroffen, da ihre Beckenbodenmuskulatur z.B. durch eine Geburt geschwächt werden kann. Mit zunehmendem Alter ist aber auch der allgemeine Verlust an Muskulatur als Auslöser für Inkontinenz möglich. Beim Mann verursacht mit den Jahren vor allem die gleich unterhalb der Blase gelegene
Interview Mit Diana Sch Ffer
Eidg. dipl. Apothekerin und Co-Betriebsleiterin in der DROPA Drogerie Apotheke Interlaken Ost
Soll man schon bei geringem Harndrang die Toilette aufsuchen oder erst, wenn die Blase voll ist?
Ich empfehle, so lange zu warten, bis die Blase richtig voll ist. So trainiert man sie, mehr Flüssigkeit zu halten. Wenn man bei kleinen Mengen immer gleich auf die Toilette geht, dann gewöhnt sich die Blase daran und dehnt sich irgendwann nicht mehr so stark aus.
Frauen leiden besonders häufig an Blasenentzündung. Wie beugt man am besten vor?
Der wichtigste Punkt ist das Trinkver- halten. Man sollte jeden Tag zwei Liter Flüssigkeit in Form von Wasser oder ungesüsstem Tee zu sich nehmen, damit die Blase mehrmals richtig durchgespült wird. So werden auch allfällige Bakterien ausgeschwemmt. Ebenso können Präparate mit D-Mannose oder Preiselbeeren helfen, dass die krank machenden Bakterien nicht an der Blasenwand anhaften können. Eine gute Intimpflege ist ebenfalls wichtig, denn eine gesunde Schleimhaut ist abwehrfähiger. Konkret heisst das: eine milde Intimreinigung verwenden und ab und zu nachfetten, wenn man zu trockener Haut neigt.
Nach dem Stuhlgang sollten Frauen sich unbedingt von vorne nach hinten abwischen, damit die Darmbakterien nicht in die Harnröhre gelangen.
Was kann man sonst noch für eine gute Blasengesundheit tun?
Neben einer ausreichenden Flüssigkeitsaufnahme ist Beckenbodentraining das Wichtigste für eine gute Blasengesundheit, weil der Beckenboden den Schliessmuskel der Blase unterstützt. Somit kann man mit Beckenbodentraining einer Inkontinenz vorbeugen. Dies gilt sowohl für Frauen als auch für Männer.