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Versteckte Übeltäter

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Preisrätsel

Preisrätsel

Klein, schmerzhaft und ansteckend: Wer ein Fieberbläschen hat, will es schnellstmöglich wieder loswerden. Schon einfache Hygieneregeln, aber auch eine ausgewogene Lebensweise können einer Infektion vorbeugen.

Es beginnt meist mit einem Kribbeln an den Lippen, wenig später fühlt sich die Lippe angespannt an – und dann sind sie auch schon da: die juckenden, nässenden und unheimlich nervigen Bläschen. Was im Volksmund als Fieberbläschen bekannt ist, heisst in der medizinischen Fachsprache Lippenherpes (Herpes labialis). Wie der Name schon verrät, bilden sich die Bläschen am häufigsten um den Mund herum. Sie können aber auch an anderen Stellen auftreten – beispielsweise am Auge sowie um oder in der Nase. Weitere ähnliche Herpesformen können auch an den Fingern, am unteren Rücken oder im Intimbereich Hautveränderungen verursachen.

Medizinisch gesehen handelt es sich beim Lippenherpes um ein Symptom einer Infektion mit dem Herpes-simplex-Virus Typ I. Dieser ist ansteckend: über direkten Kontakt mit den Fieberbläschen, aber auch durch Tröpfchen- und

Schmierinfektion. Im Körper angelangt, dringen die Herpesviren über die Schleimhaut des MundRachen-Raums in den Körper. Sie sammeln sich hauptsächlich in sogenannten Nervenganglien (= Ansammlung von Nervenzellkörpern) an. Unbemerkt verharren sie dort im «Ruhemodus» und warten auf die nächste Gelegenheit, aktiv zu werden.

Wiederkehrendes Ärgernis

Die Ansteckung mit den Viren geschieht meistens recht früh – oft schon vor dem sechsten Lebensjahr. Rund 90 Prozent der Erwachsenen tragen bereits die Antikörper gegen dieses Herpesvirus im Blut. Dadurch bekommt eine Mehrheit der Virusträger*innen ihr ganzes Leben lang keine Fieberbläschen. Für rund 30 Prozent der Infizierten sind Fieberbläschen leider eine immer wiederkehrende Unannehmlichkeit. Stress, ein geschwächtes Immunsystem, Krankheit oder auch hormonelle Veränderungen können zu einem Ausbruch des Lippenherpes führen – aber nicht nur. Auch intensive Kälte oder Sonnenlicht sind mögliche Ursachen. Letzteres hängt mit der intensiven UV-Strahlung zusammen, der die Haut und die Lippen im Sommer oder auch im Winter in den Bergen ausgesetzt sind, beispielsweise beim Skifahren. Die UV-Strahlung verlangsamt die Immunabwehr und begünstigt die Reaktivierung von Herpes. Eine Lippenpflege mit hohem Sonnenschutzfaktor kann helfen, den Fieberbläschen vorzubeugen.

Heilung anregen und vorbeugen

Lippenherpes klingt meist nach einigen Tagen von selbst ab. Mit verschiedenen Salben kann der Heilungsprozess aktiv unterstützt werden. «Dabei gilt es zu beachten, ob die Bläschen schon aufgeplatzt sind oder nicht», erklärt Philipp Dietschi, eidg. dipl. Drogist und Inhaber der

DROPA Drogerie Dietschi in Muttenz. Sind lediglich die Vorboten des Bläschens spürbar oder die Fieberblase zumindest noch nicht aufgeplatzt, empfiehlt Dietschi Cremen, die den Wirkstoff Aciclovir beinhalten. «Dieser drängt die Viren wirksam zurück und kann das Kribbeln oder Pulsieren schnell lindern.» Ebenfalls gibt es eine Kombination von Aciclovir und Hydrocortison, die zusätzlich hilft, die Bläschenbildung zu minimieren. Ist die Blase bereits aufgeplatzt, geht es darum, die Wundheilung zu fördern. «Hierfür können Produkte mit Zinksulfat hilfreich sein.»

Auch kleine Pflaster – Patches genannt – können helfen. «Idealerweise werden sie bereits zu Beginn des Ausbruchs angewendet», betont der DROPA Experte und ergänzt: «Mit den Patches und Lippenstift lassen sich Fieberbläschen nicht nur gut kaschieren, sondern sie verhindern auch ein Verschleppen der Viren in andere Körperregionen.»

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