minimal means 04.06.–10.07.2005 Galerie in der Alten Post in Eislingen
Douglas Allsop Jill Baroff Stephan Baumkötter Hartmut Böhm Cedric Christie Frank Gerritz James Howell Linda Karshan Sharon Louden Julia Mangold Winston Roeth
GALLERY N. VON BARTHA CONTEMPORARY ART · LONDON
Minimal Means Das Komitee des Kunstvereins Eislingen unter der Führung von Herrn Paul Kottmann hat unsere Galerie eingeladen, anlässlich seines zwanzigjährigen Bestehens eine Jubiläumsausstellung mit zeitgenössischer reduzierter Kunst in der Alten Post zusammen zu stellen. Es ist uns eine große Ehre, führende Künstler ihres Genres in der Ausstellung „Minimal Means“ zu vereinen. Deutsche Vertreter dieser Kunstrichtung sind unter anderem Stephan Baumkötter, Hartmut Böhm, Frank Gerritz und Julia Mangold. Frank Gerritzs Ölstiftzeichnungen auf Aluminium finden ihren Ursprung in seinen frühen Plastiken, mit denen sie sich nicht nur die Dreidimensionalität sondern auch die formale Strenge teilen. Eine ähnliche Formenstrenge findet sich in den Arbeiten von Hartmut Böhm wieder, der durch die Gegenüberstellung und das Anreihen von Stahlelementen puristische Skulpturen entstehen lässt.
Cedric Christie schafft mit Alltagsmaterialien beinah verspielte Objekte, deren fast zufällig wirkende Komposition jedoch der Formensprache seiner Vorbilder wie zum Beispiel der Russischen Avantgarde nachempfunden ist. Die amerikanischen Künstle Jill Baroff, Linda Karshan und Sharon Louden, die mit Arbeiten auf Papier vertreten sind, und die Bilder von James Howell und Winston Roeth vervollständigen die Ausstellung. Jill Baroffs „Gezeitenzeichnungen“ stellen eine entfremdete Illustration von Ebbe und Flut einer Küstenregion dar. Linda Karshan arbeitet in einem rhythmischen Prozess des Zeichnens, jede Arbeit ist ein Teil einer Serie, welche sie schließlich editiert. In den atmosphärischen Zeichnungen von Sharon Louden bewirken einzelne Pinselstriche unerwartete Flächenaufteilungen.
Julia Mangold verwendet ebenfalls Stahl, gibt jedoch ihren aus rechteckigen Elementen bestehenden Werken eine sinnliche Oberfläche, die den Schritt zur Malerei suchen, aber im Eindruck immer bei der Skulptur bleiben.
James Howells radikales Werk beschäftigt sich ausschließlich mit den unendlichen Variationen der Farbe Grau, welche er über Jahrzehnte erforscht hat.
Die auf den ersten Blick monochrom wirkenden Bilder des Malers Stephan Baumkötter erschliessen sich erst durch das Betrachten als facettenreiche Farbwelten.
Tiefe Farbflächen charakterisieren die Arbeiten von Winston Roeth, seine starke Farbkomposition hebt die Qualität der Fläche hervor, in der sich der Betrachter verliert.
Douglas Allsop und Cedric Christie aus England arbeiten mit unterschiedlichen Ansätzen.
Die Kunst der puristischen Abstraktion ist alles andere als eine Kunst ohne Inhalt. Die Arbeiten der hier ausgestellten Künstler kommen aus einer Tradition, die ihre ersten greifbaren Anfänge im russischen „Suprematismus“, dem „De Stijl“ oder dem „Bauhaus“ in Europa findet und sich später in der „Minimal-Art“ der 1960er und 1970er Jahre in den USA weiter entwickelte.
In den hier gezeigten Werken Allsops wird der Betrachter durch das Spiegelbild seiner selbst zum Teil der Arbeit. Die Reflexion, der Blick durch und hinter das Werk sind Teil der Wahrnehmung, welche der Künstler gezielt manipuliert.
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Minimal Means Die Besucher der Ausstellung werden eingeladen, sich von den gezeigten Objekten herausfordern zu lassen. Sie mögen sich mit ihnen auseinander setzen und mit ihnen in einen Kontext kommen. Damit werden sie bewusst zum Teil der Arbeiten. Wir möchten den Künstlern für ihre Teilnahme an dieser Ausstellung, sowie Herrn Klein und Frau Dr. Biedermann für die Leihgabe der Arbeiten von Linda Karshan und Frau Caparrelli für die Leihgabe von Sharon Loudens Arbeiten danken. Herr Direktor Jonathan Watkins von der Ikon Gallery in Birmingham genehmigte uns freundlicher Weise die Übernahme des Titels „Minimal Means“ für diese Ausstellung. Eislingen/London Mai 2005 Niklas und Daniela von Bartha
The commission of the Kunstverein Eislingen e.V. under the direction of Herr Paul Kottmann has invited our gallery on the occasion of the twentieth anniversary of the Kunstverein’s founding to curate a special exhibition of contemporary minimal art in the building of the Alte Post. It is a great honour for us to bring together leading artists of this genre in the Minimal Means exhibition. German representatives of this art movement include among others Stephan Baumkötter, Hartmut Böhm, Frank Gerritz and Julia Mangold. Frank Gerritz’s oil pencil drawings on aluminium derive from his early sculptures, with which they share not only their three-dimensional property but also their formal rigour. We find a similar severity of form in the works of Hartmut Böhm, who by placing steel elements opposite each other and in progression creates purist sculptures. Julia Mangold also uses steel. She imparts to her works of rectangular elements, however, a sensuous surface which seeks a connection to painting but is nevertheless perceived as always remaining with the sculpture. The paintings of Stephan Baumkötter, which at first glance appear monochrome, only reveal on closer examination a many-facetted world of colour. Douglas Allsop and Cedric Christie from England proceed from different approaches in their work. In the works by Allsop shown here the viewer becomes part of the work through the mirror image of himself. Both reflection and the looking through and behind the work are part of a perception deliberately manipulated by the artist.
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Cedric Christie creates almost playful objects with commonplace materials. Their seemingly incidental composition, however, alludes to the vernacular of art movements he admires, for example the Russian Avantgarde. The American artists Jill Baroff, Linda Karshan and Sharon Louden, who are showing works on paper, and the paintings of James Howell and Winston Roeth complete the exhibition. Jill Baroff’s drawings of tides represent an alienated depiction of a coastal region at high and low tide.
text with them. In doing so they will consciously become part of the works. We would like to thank the artists for participating in this exhibition, as well Mr. Klein and Mrs. Dr. Biedermann for the loan of Linda Karshan’s works and Mrs. Caparelli for the loan of Sharon Louden’s works. Jonathan Watkins, the director of the Ikon Gallery in Birmingham, has kindly given us permission to take over the title Minimal Means for this exhibition. Eislingen/London May 2005 Niklas & Daniela von Bartha
Linda Karshan works in a rhythmical process of drawing. Each work is part of a series which she ultimately edits. In the atmospheric drawings of Sharon Louden individual brush strokes lead to unexpected areal divisions. James Howell’s radical work deals exclusively with the colour grey, a colour he has explored for decades. Intense areas of colour characterize the works of Winston Roeth. His strong colour compositions highlight the quality of the plane, in which the viewer loses himself. The art of purist abstraction is anything but art without content. The works of the artists exhibited here come out of a tradition whose first tangible beginnings are found in Russian Suprematism, De Stijl or Bauhaus and which later developed in the US into the Minimal Art of the 1960s and 1970s. The visitors to this exhibition are invited to be challenged by the works shown here. They are invited to grapple with them and enter into a con5
Katalog / Catalogue
Douglas Allsop Diese Arbeiten stehen in einem architektonischen Verh채ltnis zum Raum, in dem sie platziert wurden. Sie sind weder eine Abstraktion noch eine Illusion, sondern eine Reflexion. Sie fangen die Welt mit einem invertierten Spiegel ein, die sich entsprechend unserer Wahrnehmung 채ndert. Sie stellen in Frage wie wir sie sehen und was wir sehen wollen.
These works present a site specificity that is architectural. They are neither abstract nor illusory but reflective. They capture an inverted mirror world that changes with our perception. They question the way we look at them and what we want to see.
Reflective Editors, vertical slots, parallel pattern, 2004, Acrylglas, Stahln채gel, 72 x 180 x 0,3 cm
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Blind Screen, 2005, Video-Magnetband, Aluminiumprofilschienen, 99,5 x 193 x 2 cm
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Jill Baroff Ich begann 2002 mit diesen Tide Drawings (Gezeiten-Zeichnungen). Aufgewachsen an den Wasserstrassen, die die Insel Manhattan umgeben, erlebte ich die Zerstörungen des 11. September aus erster Hand. Diese Zeichnungen ermöglichten mir, eine Verbindung zu den natürlichen Rhythmen des Meeres und zu der Bewegung der Flüsse in meiner nächsten Umgebung aufzunehmen. Im Laufe der Zeit erweiterten sich die geographischen Grenzen, erst um Orte, die ich besucht hatte, und dann um Orte, die mich interessierten. Schließlich begann ich diese Zeichnungen als Muster von Orten zu sehen, als Kartographien von Zeit und Geographien, die für uns normalerweise unsichtbar bleiben. Wir können für die Zukunft planen, indem wir uns an vergangenen Ereignissen orientieren, aber wir haben nur beschränkte Kontrolle über die Entfaltung der Wirklichkeit. Gezeiten-Tabellen reflektieren dies in dem sie zwar auf der Logik mathematischer Algorithmen basieren, jedoch keine spezifischen Voraussagen für das Wetter machen können. Eine Zeichnung ist ähnlich konstruiert: eine Idee kann eine Struktur vorschlagen, aber das Material hat seine eigene Sprache. Der Zufall ist die Poesie der Zeit.
I embarked on the Tide Drawings in 2002. Having grown up on the waterways that surround the Island of Manhattan, and experiencing the destruction of 9/11 first-hand, it was a way of connecting to the natural rhythms of the sea, and, closer to home, the movement of the rivers around me. As time went on, the geographical range of the drawings expanded to places I had visited, and then to places I was curious about. Eventually, I have come to see the drawings as patterns of place; mappings of time and geography not usually visible to us. We can plan for the future based on past incidents, but have limited control over the unfolding of reality. Predictive tide tables reflect this in that, though based on the logic of mathematical algorithms, they cannot foresee the specifics of weather. A drawing is similar in construction: an idea may offer a structure to build on, but material has it own language. Chance is the poetry of time.
Tide Drawing, Havre de Grace, 2003, Tinte auf japanischem Gampipapier, 112 x 112 cm
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Stephan Baumkötter Katharina Winnekes: Was Interessiert Sie als Wahrnehmenden an Ihren Bildern? Stephan Baumkötter: Mich interessiert als Betrachter, dass ich das Bild nicht zu Ende sehen kann, dass es keinen identifizierenden Blick erlaubt. Ich versuche Bilder zu malen, die diesen identifizierenden Blick nicht zulassen, die so in einem Zustand endloser Reflexion bleiben, in denen es zu keiner Objektbildung kommt. Dann wird es zu zum Bild und das ist der Grund für mich Bilder zu malen.
Katharina Winnekes: What interests you in your paintings as a viewer? Stephan Baumkötter: As a viewer I am interested in the fact that I cannot see the painting in its entirety, that it does not allow my eye to identify it. I try to paint paintings which do not admit identifying viewing, paintings which remain in a state of infinite reflection and in which a formation of object does not occur. Only then does it become a painting and that is my reason for painting.
O.T., 2003, Ölstift auf Leinwand, 74,5 x 42,5 cm
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Hartmut Böhm „Böhm verbirgt nichts, verschleiert nichts und breitet alles unmittelbar vor dem Besucher aus, doch die eigenwillige Verbindung von rigoroser Ordnung und ständiger Wandelbarkeit, Muster und Variation, Volumen und Leere aktiviert den gesamten Raum und ist schließlich von einer ausgesprochen kathartischen Wirkung.“ Gregory Volk, System With Surprises Übersetzung aus dem Amerikanischen von Sabine Russ in Katalog Hartmut Böhm, Ausdehnung und Begrenzung. Das extreme Eine und das extreme Andere. Stiftung für konkrete Kunst, Reutlingen, 2000
„Böhm hides nothing, obscures nothing, and lays everything right before you, but still his peculiar mix of rigorous order and ever-shifting fluctuations, pattern and variations, materials and emptiness, activates the whole space and winds up being downright cathartic.“ Gregory Volk, System With Surprises Exhibition catalogue Hartmut Böhm, Ausdehnung und Begrenzung. Das extreme Eine und das extreme Andere. Stiftung für konkrete Kunst, Reutlingen, Germany 2000
Progression gegen Unendlich, 1992, Stahl, 240 x 8,2 x 8 cm
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Gegen端berstellung, 2005, Stahl, 240 x 21,2 x 14 cm
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Cedric Christie Meine Arbeiten entstehen aus Alltagsmaterialien, wie Gerüststangen und Billardkugeln. Auf einer weißen Wand entfalten sich meine Objekte als farbige, horizontale und vertikale Kompositionen. Jedes ist ein ausschliesslich abstraktes Element, das den Eindruck erweckt, es sei aus einem frühen Bild des russischen Konstruktivismus entsprungen. Durch gezieltes Manipulieren von Alltagsgegenständen gebe ich diesen eine neue Funktion als Künstlermedium, gleichzeitig erhalte ich jedoch bewusst die ursprüngliche Identität des Gegenstands.
My work is made of standard materials, such as scaffolding poles or billiard balls. Set loose on a white wall the objects I create become coloured arrangements of horizontals and verticals. Each functions purely as abstract element that looks as if it escaped from an early Russian Constrcutivist painting. I deliberately manipulate elements of our everyday existence and give them a new lease of life as an artistic media, while consciously leaving their former identity exposed.
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Elephant and Castle, 2005, Stahl and Cellulosefarbe, 55 x 59 x 21 cm Abb. links: Pure Green, 2005, Stahl and phenoplastisches Harz, 125 x 8 5,5 cm
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Frank Gerritz Ich besch채ftige mich mit dem Grenzbereich von Zeichnung, Skulptur und Malerei.
I deal with the border area between drawing, sculpture and painting.
Sector III, 2004, Paintstick auf eloxiertem Aluminium, 60 x 120 cm
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Gemini Suite II, 2004, Paintstick auf eloxiertem Aluminium, 180 x 60 cm
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James Howell Meine Arbeiten hier im Kunstverein Eislingen sind Teil einer Serie, die ich 1996 unter dem Titel SERIES TEN (SERIE 10) begann. Das Thema dieser Serie ist die Bewegung des Lichts im Schatten. Die Bilder verschiedener Formate sind in Gruppen und Progressionen angeordnet. Die Abstufungen in jedem Bild sollen möglichst gering bleiben. Das Bild ist immer oben am hellsten und wird nach unten dunkler. Die Bewegung innerhalb des Feldes wird durch lagenweises Auftragen der Pigmente erzielt. Wenn ich anfange, mir die Komposition eines Gemäldes zu überlegen, dann bedenke ich den Wasseranteil der Farbe, die Dichte der Pigmente und auch den Farbton. Ich experimentiere mit diesen Dingen und mache mir Notizen dazu. Diese
Notizen hat man mit musikalischen Notenblättern für die Gemälde verglichen. Tatsächlich bestimmen die auf Kurven angeordneten Zahlen die Bewegung in den gemalten Feldern. Die Serie hat sich zu einer Erforschung unbegrenzter Möglichkeiten innerhalb einfacher Grenzen entwickelt. Sie stimmt mit der Vorstellung überein, dass Realität letztlich nicht eine Begrenzung, sondern ein Spielraum ist.
The work here at the Kunstverein Eislingen is part of a series I started in 1996 entitled SERIES TEN. The subject of the series is movement of a light into shade. The paintings in various scales are arranged in sets and progressions.
Odd Pair, 96.66 – 68.70, 2004, Acryl auf Leinwand, 63,5 x 166,5 cm
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I prefer the gradation to remain limited in each painting. It is always lightest at the top of each painting, with the light falling darker toward the bottom. The movement within the field is accomplished through layering the pigments. When I think of beginning to compose a painting, there is a water quotient and a value, and there is a consideration of the hue – and I work with these things and I make notes. These have been likened to sheet music for the paintings. In fact, certain numbers, placed on curves, arrange the movement in the painted fields. The series has become an exploration of the unlimited possibilities within simple boundaries, and concurs with the notion that reality is finally not an edge, but a range.
88.32 – 91.97, 2004, Acryl auf Aluminium, je 15,25 x 15,25 cm
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Linda Karshan Alles Graziöse ist rationell. Die Grundlage meiner Arbeit ist die Art und Weise 1 wie ich arbeite . Wie ich im Studio stehe und mich bewege ist von elementarer Bedeutung: Jede Bewegung muss graziös sein und alles wirklich Graziöse ist rationell. 1
Während das Blatt vor mir flach auf dem Tisch liegt, höre ich auf diese inneren Nummern und Rhythmen, die meine Bewegungen leiten; ich markiere meinen Weg auf dem Papier, schlage die Seite in Linksrichtung bis auf 90° um wenn ich den Schlag 2, 4, 8 oder 16 in mir höre, bevor ich wieder zu zählen beginne.
All the grace is Economical 1
My fundamental work is the way that I work , and that I go on. How I stand and move in the Studio is crucial to the work: Every movement must be graceful, and all „all true grace is economical“. 1
With the sheet flat on the table, „Listening to“ those internal numbers and rhythms that direct my moves, I mark my way round the page, turning the paper Anti-clockwise through 90° on the stroke of 2, 4, 8 or 16 before starting the count again.
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linke Arbeit: 9.7.04., 2004, Graphit auf Papier, 75 x 55 cm rechte Arbeit: 18.7.04.II, 2004, Graphit auf Papier, 75 x 55 cm
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Sharon Louden Meine Zeichnungen sind Darstellungen von Individuen, die ich als „anthropomorphisch“ sehe. Obwohl sie abstrahiert und formal sind, haben sie menschenähnliche Züge in ihren minimalen und einfachsten Linien und Gebärden. Die spezifischen und merkwürdigen Anordnungen dieser Formen rufen eine Bewegung in ihren Gebärden hervor und treten in einen Dialog mit dem Raum, der ihre Herkunft in Frage stellt. Bewegen sich diese Formen in den Raum hinein oder aus ihm heraus und drängt ihre Umgebung sie hinaus oder gewährt sie ihnen Einlass? Es ist wichtig für mich, die Illusion einer drei-dimensionalen Form zu schaffen, welche durch ihre Subtilität und Schönheit eine kraftvolle Präsenz in ihrer eigenen Welt ausstrahlt.
My drawings are representations of what I consider „anthropomorphic“ individuals. Although abstract and formal, they have human-like aspects within their very minimal state, made of simple line and gesture. Through the specific, awkward placement of these forms, they evoke movement through their gesture and have a dialogue with the space in a way that questions their history: are these forms moving in or out of the space and is the environment pushing them out or allowing them in? It is important for me to create the illusion of a three-dimensional form that, through its subtlety and beauty, elicits a powerful presence in its own world.
Flaps, 1997–98, Wasserfarben und Gel-Bindemittel auf kariertem Film, 61 x 45,5 cm
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Julia Mangold Das Wiederholen der Formen mit Variationen, Bewegung innerhalb statischer Muster. Dies sind delikate und einfache und ßppige Gegenstände. Ich glaube: SchÜnheit ist wichtig.
Repetitive form in variations, movement within static pattern. These are delicate and simple and rich objects. I believe beauty is important.
O.T., 1.8.01., 2001, Stahl gewachst, 90 x 60 x 60 cm Abbildung rechte Seite: O.T., 21.5.01., 2001, Stahl gewachst, 125 x 118 x 10,5 cm
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Winston Roeth Wenn man den Pinselstrich kaum wahrnehmen kann, löst sich die Fläche im Licht auf, geht in Raum über, so dass ein Widerhall entsteht und eine vibrierende Unbestimmbarkeit sich entwickeln kann. Die Farbe ist tatsächlich aus vielen Farben zusammengemischt, diese eine Farbe kann sich beim wahrnehmenden Betrachten der Oberfläche von warm zu kühl entwickeln und dennoch bleibt sie ein und dieselbe Farbe. Der Lichtwinkel, die Richtung des Lichts und die Lichtverteilung über das ganze Gemälde rufen gleichzeitig viele verschiedene visuelle Erscheinungen hervor. Viele Partikel schaffen viele Schatten. Der Maßstab ist sehr klein, aber es sind die Partikel durch die in einer Ecke Schatten entstehen und sich in einer anderen Ecke Licht entfaltet. Es ist überall dieselbe Farbe, aber das Licht bricht sich in ihr auf ganz verschiedene Weise. Und da einige Partikel das Licht absorbieren, während andere es zurückwerfen, wird das Licht entweder eingesaugt oder von dem Gemälde abgestoßen.
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When you see little evidence of the stroke, the surface dissolves more into light, dissolves more into space, so a resonance begins to happen, a vibrant and indeterminacy can then take place. The colour is actually multiple colours mixed into one and that one colour – in the perceptual experience of looking – can move from warm to cool in different areas on the surface area yet remain the same colour. The angle of the light, the direction of light, and the distribution of light on the surface, will give many different simultaneous visual effects. A lot of particles create a lot of shade. It´s at a very small scale, but it´s this, which causes shade to collect in one corner and light to collect in another. It´s the same colour throughout, but the light breaks off in different ways. And then, because some particles absorb light while other reflect light, light is being sucked in or is shooting off the painting. The issues – of different colours and visual speed – create activity in a painting which, in all its simplicity, becomes a much more complicated event.
Cedar Landscape, 2004, Tempera auf Zedernholz,
Black / Green Square, 2004, Tempera auf ultraleichtem
50,5 x 76,1 cm
MDF, 61 x 61 cm
First Contact, 2003, Tempera auf Verbundmaterial, 119,4 x 119,4 cm
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Biografien / Biographies Douglas Allsop CV in London geboren 1943 Lebt und arbeitet in London, England.
2004
Seit 1995 Studien Direktor der Byam Shaw School of Art, London Lecturer für Malerie am Royal College of Art, London
2002
Auswahl Einzellaustellungen 2005 Nine Reflective Editors, Stiftung für konkrete Kunst, Reutlingen 2004 Kettles Yard Gallery, University of Cambridge, Cambridge 2003 Two Views, Gallery N. von Bartha, London 2002 Seven Sequential Spaces, Southampton City Art Gallery, Southampton Drawing. Object, Installation, Gallery N. von Bartha, London 2001 Zeichnungen, Objekte und Installationen 1971_2001 Staedtisches Museum, Gelsenkirchen und Emschertal Museum, Herne, Germany
2000
Auswahl Gruppenaustellungen 2005 Lohn der Arbeit, Westdeutsche Künstlerbund e.V., Museum Bochum 2003 L'abstraction geometrique vecue – rencontre entre un peintre et un collectioneur, musee de Canbrai
2003
Auswahl Gruppenaustellungen 2005 DRAWINGS/WATERCOLORS/ COLLAGES, Margarete Roeder Gallery, New York Dating Data, Josée Bienvenu Gallery, New York Minimalist Art Now, Elvehjem Museum of Art, U. of Wisconsin, Madision, WI 2004 Infinite Possibilities, serial imagery in 20th-century drawings, Davis Museum, Wellesley College, Wellesley, MA Astonishing Knowledge, Center for Curatorial Studies, Bard College, Annandale-on-Hudson, NY
Stephan Baumkötter 1958 in Münster geboren Lebt und arbeitet in Köln. 2005
Jill Baroff 1954 in Summit, New Jersey, USA geboren Lebt und arbeitet in New York, USA. 2005
Artist in Residence, Cape Cod National Seashore, National Park Service
Auswahl Einzellaustellungen Tide Drawings, Brian Gross Fine Art, 2005 San Francisco 30
Second Nature, Cristinerose/Josée Bienvenu Gallery, New York. Elementary Measurements, Gallery N. von Bartha, London. Borrowed Scenery, Margarete Roeder Gallery, New York. Hannover Martkirche, Hannover Scattered Light: new drawings and digital skies, Galerie Krohn, Badenweiler Stacked Drawings, Wynn Kramarsky, 560 Broadway, New York
Artist in Residence, Josef and Anni Albers Foundation, Bethany, CT Gastprofessur für Malerei, Johann Wolfgang Goethe Universität, Frankfurt
Auswahl Einzellaustellungen Goethe-Institut New York 2005 Josef Albers Museum Quadrat, Bottrop Galerie Rupert Walser, München 2004 Kunsthistorisches Institut der Univer2003 sität, Bonn
Auswahl Gruppenaustellungen 2005 Lebendiges Grau, Karl-Ernst-Osthaus Museum, Hagen A Painting, Fruchthalle, Kaiserslautern 2004 Still Mapping the Moon, Perspektiven Zeitgenössischer Malerei, Kunstmuseum Bonn 2003 Seeing Red, Contemporary Nonobjektive Painting, Hunter College, Times Square Gallery, New York A Painting, Gallery N. von Bartha, London
Hartmut Böhm 1938 in Kassel geboren Lebt und arbeitet in Berlin. Auswahl Einzellaustellungen 2004 Galerie Mueller-Roth, Stuttgart Beardsmore Gallery, London 2002 Ansicht diagonal, Stiftung für konkrete Kunst, Reutlingen 2001 Galerie Edurne, Madrid 2000 Espace d´art contemporain Agi Schönigh, Demigny Auswahl Gruppenaustellungen 2004 Deux arcs de cercle - Neue Werkgruppen in der Sammlung Aargauer Kunsthaus, Aarau Minimalism and After III, DaimlerChrysler Contemporary, Berlin Nothingness, Galerie Eugen Lendl, Graz 2003 Cambio Constante IV, Monasterio de Veruela, Veruela The DaimlerChrysler Collection 100 Positionen aus über 60 Jahren, Museum für Neue Kunst, ZKM Karlsruhe The DaimlerChrysler Collection 100 Positionen aus über 60 Jahren, The Detroit Institute of Arts, Detroit MI Sammlung Peter C. Ruppert - Konkrete 2002 Kunst in Europa nach 1945, Museum in Kulturspeicher, Würzburg
Scultura Internazionale a la Mandria, Villa dei Laghi, Veneria Reale, Turin
Cedric Christie 1962 in London geboren Lebt und arbeitet in London, England. Auswahl Einzellaustellungen 2004 objects, Ausstellungsraum Ursula Werz, Tübingen 2003 1/2 Empty or 1/2 Full?, Rocket Gallery, London 2001 What’s the point of looking but not touching?, Rocket Gallery, London 1997 I could’ve done that, Commercial Gallery, London 1995 Cedric Christie, Commercial Gallery, London Auswahl Gruppenaustellungen 2005 Repeat Performance, Anthony Grant Gallery, New York People of the world, Galerie Desimple, Brussels 2004 Needful Things: Recent Multiples, The Cleveland Museum of Art, Cleveland, Ohio Scope New York, Solo project at Scope Art Fair, New York 2003 Chockckafuckingblock, Jeffrey Charles Gallery, London Bootleg, Spitalfields Market, London 2002 It’s only words, Mirror, London College of Communication, London Berlin/London/Minimal, Galerie Markus Richter, Berlin Cabinet with Outfit, Galerie Andreas Brüning, Düsseldorf, Germany East Wing Collection 5, Courtauld Insti2001 tute, London Counting Colour, Rocket Gallery, London
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Frank Gerritz 1964 in Hamburg geboren, Lebt und arbeitet in Hamburg. Auswahl Einzellaustellungen 2005 Lovers and Sidewinders, Galerie Vera Munro, Hamburg 2004 Early Sculptures, Gallery Niklas von Bartha, London 2003 Last Minute Dream, Nusser & Baumgart Contemporary, München 2002 Stark Gallery (mit Winston Roeth), New York 2001 Coded Language, Galerie Vera Munro, Hamburg 2000 Parallel Universe, Galerie von Lintel & Nusser, München Stark Gallery, New York Auswahl Gruppenaustellungen 2004 Skulptur und Farbe. Arbeiten aus der Sammlung Lafrenz, Hamburger Kunsthalle, Galerie der Gegenwart 66-03. Ein neuer Dialog der Sammlungen Lafrenz und Reinking, Neues Museum Weserburg, Bremen 2003 Landscape. Seascape. Territory, Nusser & Baumgart Contemporary, München 2001 Monets Vermächtnis. Serie – Ordnung und Obsession, Kunsthalle Hamburg, Hamburg Patient Process, Faulconer Gallery, Bucksbaum Center for Arts, Grinnell, Iowa 1993 Sculptor’s Drawings of the 20th Century, The Brooklyn Museum of Art, New York 1992 Arthur M. Sackler Museum, Boston
James Howell in Kansas City geboren 1935 Lebt und arbeitet in New York, USA.
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Auswahl Einzellaustellungen 2005 Galerie von Bartha, Basel 2004 Charlotte Jackson Fine Art, Santa Fe Gallery N. von Bartha Contemporary Art, London 2000 Galerie von Bartha, Basel Charlotte Jackson Fine Art, Santa Fe 1998 STIL-American Fine Art, Düsseldorf 1995 Sharon Truax Fine Art, Venice, CA Charlotte Jackson Fine Art, Santa Fe Auswahl Gruppenaustellungen 2005 Albright Knox Museum Art Gallery, Buffalo, NY Connie Dietzschold Gallery, Sydney 2004 Albright Knox Museum Art Gallery, Buffalo, NY 2003 Charlotte Jackson Fine Art, Santa Fe, NM Galerie von Bartha, Basel, Switzerland Gallery N. von Bartha Contemporary Art, London Las Vegas Art Museum, Las Vegas 2002 Florence Lynch Gallery, New York W. H. Kramarsky, New York Conny Dietzschold Gallery, Sydney
Linda Karshan 1947 in Minneapolis, Minnesota geboren Lebt und arbeitet in London und Connecticut, USA. Auswahl Einzellaustellungen 2004 Riflemaker Gallery, London The Redfern Gallery, London 2003 galerie biedermann, München Galerie Werner Klein, Köln Kettle´s Yard, Cambridge The Redfern Gallery, London 2002 Institut Valencià d´Art Modern, IVAM, Valencia Sir John Soane´s Museum, London Dee-Glasgow Gallery, New York 2001 Michael Martin Gallery, San Francisco 2000
Sharon Louden 1964 in Philadelphia geboren Lebt und arbeitet in New York, USA. Auswahl Einzellaustellungen 2006 Neuberger Museum of Art, Purchase, NY 2005 Numark Gallery, Washington DC 2004 Anthony Grant, Inc., New York, NY Clark University, Worcester, MA Ambrosino Gallery, Miami, FL 2003 Kemper Museum of Contemporary Art, Kansas City, MO 2001 DiverseWorks ArtSpace, Houston, TX Numark Gallery, Washington DC 2000 Urban Institute for Contemporary Arts, Grand Rapids, MI Rhona Hoffman Gallery, Chicago, IL Dee/Glasoe Gallery, New York, NY Haines Gallery, San Francisco, CA Carnegie Mellon University, Pittsburgh, PA
Julia Mangold 1966 in München geboren Lebt und arbeitet in München und Portland, USA. Auswahl Einzellaustellungen 2004 Gallery N. von Bartha, London Galleria L. Rubin, Milano 2003 Lemberg Gallery, Ferndale Rhona Hoffman, Chicago Studio la Città, Verona 2002 Fifth Floor Foundation, W.H. Kramarsky, New York Devin Borden & Hiram Butler, Houston Galerie Robert Drees, Hannover Galerie Fahnemann, Berlin 2001 Gallery N. von Bartha, London Walter Storms Galerie, München Studio la Città, Verona 2000
Auswahl Gruppenaustellungen 2004 Bochner - Flavin - Mangold, Robert Brown Gallery, Washington Space Vehicles: Allusion Objectified, 2003 McClain Gallery, Houstion In Time, Ben Janssens Oriental Art & Gallery N. von Bartha, London 2002 Minimal Art - Ancient China, Ben Janssens Oriental Art & Gallery N. von Bartha, London Schwarz-Weiss, Walter Storms Galerie, Munich Zeichnungen, Galerie Fahnemann, Berlin
Winston Roeth 1945 in Chicago geboren Lebt und arbeitet in Beacon, New York, USA. Auswahl Einzellaustellungen 2006 Gallery N. von Bartha, London Galerie von Bartha, Basel 2004 Andrew Jensen Gallery, Auckland, Neuseeland 2002 New Painting, Stark Gallery, New York 2001 Palazzo Ducale di Sassuolo Paintings, Stark Gallery, New York Palazzo Ducale di Sassuolo, Sassuolo, Italy 2000 Gallerie Vera Munro, Hamburg Stark Gallery, New York Auswahl Gruppenaustellungen 2005 Who’s aAfraid of Red, Yellow and Blue? Ingelby Gallery, Edinburgh Reflex, the brain closer then the eye, Gallery N. von Bartha, London 2003 Seascape, Landscape, Territory, Nusser Baumgart Contemporary, München
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Impressum Herausgeber Kunstverein Eislingen Gestaltung Paul Kottmann, Eislingen Editor Stephanie Krieg, München Druck und Herstellung Rung Druck, Göppingen Auflage 300 Exemplare © 2005 ISBN 3-929947-36-6
Leihgeber Die Arbeiten wurden von folgenden Galerien zur Verfügung gestellt: Gallery N. von Bartha, London: Douglas Allsop, Stephan Baumkötter, Jill Baroff, Hartmut Böhm, Frank Gerritz, James Howell, Julia Mangold und Winston Roeth Gallery N. von Bartha, London und Ausstellungsraum Ursula Werz, Tübingen: Cedric Christie Galerie Werner Klein, Köln & Galerie Biedermann, München: Linda Karshan Studio Caparrelli, London: Sharon Louden
Mit freundlicher Unterstützung der
der Kreissparkasse in Eislingen der Volksbank Göppingen eG Gebauers aktiv markt, Salach und der Stadt Eislingen.
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