Leseprobe aus Ausgabe Nr. 49/2022

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Ausgabe 49 | August 2022

Quelle: Johannes Ziegler, Die Kriegskunst in sieben Büchern nebst den kleinen militärischen Schriften des Niccolò Machiavelli, Karlsruhe, 1833, S.183

Ausgabe 44, Dezember 20212 Psychologie Ausgabe 49, August 20222 Liebe Leser Dank der kulturellen und zivilisatorischen Errungenschaf ten unserer Vorfahren hatten die meisten von uns, mich eingeschlossen, bislang das grosse Glück, ihr Leben in Frieden und Überfluss zu gestalten. Da in ein solches Leben hineingeboren, kennen wir nichts anderes und so wird dieses Glück gerne für selbstverständlich gehalten. Kaum jemand ist sich bewusst, dass dieser gesellschaftliche Zustand des Frie dens und Überflusses, sowohl geschichtlich als auch global betrachtet, eine absolute Aus nahme darstellt. Im Normalzustand ist unter den herrschenden Bedingungen das Leben geprägt von Not und Mangel, oft noch be stimmt von einem Klima kriegerischer Auseinandersetzungen. Im Angesicht der aktuellen Entwicklungen kann diese Unbewusstheit im Ernstfall zu schwerwiegenden, existenzbe drohenden Konsequenzen führen. Darüber und über mögliche Lösungsansätze (oder den persönlichen Umgang damit) handeln die nächsten Zeilen. Was sich momentan vor unser aller Augen zusammenbraut, kann ohne Übertreibung als «der perfekte Sturm» bezeichnet werden. Die uns allen bekannten Krisen der letzten Jahrzehnte, welche ihn ausmachen, wur den, sofern sie tatsächlich existierten, nie überwunden oder gelöst, sie wurden in der öffentlichen Diskussion nur von neuen ab gelöst und rückten so aus unserem Bewusstsein, wobei sie allerdings bis heute schwelen. Wer denkt denn noch an die Euro- oder Schuldenkrise? Wurde das zugrundeliegende Problem behoben? Mitnichten. In Billionen höhe wurde allen voran deutsches Volksvermögen durch unbegrenzte Anleihenkäufe der EZB solidarisch in die Märkte gepumpt, «bis die Schuldenbombe irgendwann mit unab sehbaren Konsequenzen platzen wird», so die unheilvolle Prognose der Neuen Zürcher Zeitung vom 15. Mai 2021. Vorboten machen sich im Geldbeutel bereits bemerkbar. Auch von den Millionen kulturfremden «Flüchtlingen» (heute Migranten), die seit 2015 dank Merkels Rechtsbruch der offenen Grenzen und mittler weile einem eigens vereinbarten UN-Migrationspakt, zielgenau Deutschland (und andere westliche Staaten) und deren Sozial systeme fluten, vernimmt man, mit Ausnahme von Meldungen zu Tötungsdelikten, Vergewaltigungen oder gerichtlichen Geldleis tungsforderungen, kaum mehr etwas in den Medien. Doch sind sie da, und sie ersetzen die ansässige Bevölkerung durch hohe Geburtenraten mit bedingungslosen Steuergeldgeschenken für ihre Kinder Schritt für Schritt - ganz so, wie es die «Replacement Migration»-Agenda der UN (Ausgaben 5,14,19) vorsieht und for ciert.Die vermeintliche «Klimakrise» wiederum basiert auf der Lüge vom menschengemachten Klimawandel (Ausgaben 9, 27) und wird uns bei jedem stärkeren Sonnenschein, Windstoss, Re genguss oder Schneeschauer medial in Erinnerung gerufen. Nicht etwa diese erfundene «Klimakrise», sondern ihre politischen Folgen in Form der zerstörerischen Energiewende (Ausgabe 47) dürften schon bald ihre verheerenden und nachhaltigen Konse quenzen für unsere Gesellschaft offenbaren. Gehen die Lichter aus, wovon schon heute viele Kenner der Materie und Realisten ausgehen, wird's dunkel - auch in metaphorischem Sinne. Denn spätestens beim Eintritt eines vermehrt erwarteten Blackouts, der ohne weiteres durchaus über Wochen andauern kann, blei ben die Regale leer, was folglich nicht nur Kälte sondern zudem auch Hunger bedeutet! Die Handelskette Spar in Österreich be reitet die Belegschaft neuerdings auf Plünderungen im Falle eines Blackouts vor, bei Lidl Schweiz und andernorts gibt es ebenfalls entsprechende Massnahmen. Der Präsident der Sicherheitspolitischen Kommission des Schweizer Parlaments, Mauro Tuena, warnt in diesem Kontext vor extremen Konsequen zen: «Es gäbe ein Chaos par excellence, die Leute würden durchdrehen. […] Nicht nur die Lebensmittelläden wären von Plünderun gen betroffen. Es könnte auch zu unschönen Szenen zum Beispiel in Spitälern kommen.» Zudem wären unter anderem die Zahlungs dienstleister, der öffentliche Verkehr und das Telekommunikationsnetz davon betroffen. «Unsere gesamte Infrastruktur würde früher oder später zusammenbrechen.» Diese War nungen gelten wohlgemerkt für die Schweiz, wo knapp 60% (!) des Stroms durch Was ser- und rund 33% durch Kernkraft erzeugt wird! Der Anteil der schwankenden und un zuverlässigen «Erneuerbaren Energien» an der Gesamtstromerzeugung ist im Windradversessenen Deutschland ungefähr sechs Mal höher als in der Schweiz, was die Lage nördlich der Alpen noch weitaus gefährlicher macht. Wenn Deutschland zu Ende dieses Jahres auch noch die letzten drei verbliebenen Kernkraftwerke abstellt, dann wäre es wohl nicht mehr lang hin bis zum wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zusammenbruch im Herzen Europas. All dies zusammen ergäbe schon einen «perfekten Sturm» mit nie gekannter an ti-zivilisatorischer Windstärke, doch als wäre die Wucht dieses Krisen-Orkans nicht schon zerstörerisch genug, addiert sich zu ihm eine aufkommende Lebensmittelknappheit, die, wie all die anderen Krisen, mit hybrider Kriegsführung zur Erreichung übergeordneter Ziele vorsätzlich herbeigeführt wird. Etwas, das in dieser Ausgabe ausführlich belegt werden wird. Welche Kräfte hinter all diesen Entwicklungen stehen und zu welchem Zweck sie dienen, wird für das eigene Überleben spätestens beim Eintritt dieser sich abzeichnenden Notlagen zweitrangig. Dann gilt es, genügend Nahrung und Wasser, Wär me- und Lichtquellen, Hygieneartikel uvm. vorrätig zu haben. Während man einen aufziehenden Sturm nicht aufhalten kann, kann man sich zumindest entsprechend vorbereiten, um ihn möglichst schadlos zu überstehen. Dazu möchte ich Sie, liebe Leser, hiermit in aller Deutlichkeit aufrufen! Wir sehen uns einem «perfekten Sturm» gegenüber, der ein Mindestmass an persönlicher Notfallvorsorge unabdingbar macht. Ob, wann, wie und in welcher Tragweite diese Szenarien eintreffen werden, wissen wir nicht. Doch die Kumulierung wie auch gleichzeitige Beschleunigung all dieser unheilvollen Ent wicklungen in Kombination mit dem Ukrainekrieg und möglicherweise einem baldigen Angriff Chinas auf Taiwan sollten zur (Vor-)Sorge Anlass geben. (ab)

«Besser ist, den Feind durch den Hunger zu besiegen als durch Eisen.»das Niccolò Machiavelli, italienischer Philosoph und Stratege

Die Alarmzeichen stehen auf Rot: Spätestens seit Beginn des Ukrainekrieges ist die Rede von einer sich immer weiter verschärfenden Lebensmittelkrise globalen Ausmasses. Öffentliche Stimmen tun Schreckensszenarien von noch nie dagewesenen Hungerka tastrophen kund und Regierungen raten ihren Bürgern dazu, sich Notvorräte anzulegen. Auf der einen Seite scheint die Lage sehr ernst - in den USA brennen ungewöhnlich viele lebensmittelbe zogene Einrichtungen ab und hierzulande sind teils leere Supermarktregale zu verzeichnen -, auf der anderen Seite redet Russland von Rekordernten und China kann gigantische Lagerbestände an Getreide vorweisen. Zur stark taumelnden Ernährungssicher heit zahlreicher Länder gesellt sich die Angst vor Kriegen und Aufständen und drohende Blackouts aufgrund der Energiekrise (Ausgaben 47,48) - alles scheint auf destruktive Weise ineinander zugreifen und verbunden zu sein. Schaut man sich einmal an, wie die hiesige Politik mit der Notlage umgeht bzw. welche politischen Entscheidungen dazu geführt haben, dass Deutschland zum heu tigen Zeitpunkt alles andere als krisenfest dasteht, dann mehren sich die Indizien dafür, dass man von boshaftem Kalkül und Vor satz sprechen muss. Allzu Vieles deutet auf eine hybride Kriegsführung gegen den industrialisierten Westen als Hauptfeind hin - und die üblichen Verdächtigen rücken in den Fokus. Die Lösung kann nur lauten: Landwirtschaftliche Autarkie

Der internationale Handel mit Kommunisten auf Kosten der eigenen Selbstversorgung erweist sich heute wenig überraschend als fatal. 8

Inhalt

Verlag InfoXpress GmbH, Hohestr. 130, CH-4104 Oberwil Herausgeber André Barmettler Kontakt Tel +41 61 511 45 08 / info@expresszeitung.com Website www.expresszeitung.com

Redaktion Tilman Knechtel (tk) / André Barmettler (ab) / Jonas Freud Alexanderredaktion@expresszeitung.comSchnarf(as),FynnPeter (fp), Torsten Mann (tm), Markus Flegel (mf)

Auch auf der anderen Seite des Atlantiks haben die Nahrungsproduzenten mit zahlreichen Problemen zu kämpfen. Die Aussaat von gentechnisch veränderten Nutzpflanzen (GVO) setzt die amerikanische Landwirtschaft besonders unter Druck. 33

Eine überbordende Bürokratie zwingt Bauern, ihre Höfe aufzugeben und sich aus ihrem Beruf zu verabschieden. 12 So nagt die Energiewende an der Nahrungsversorgung

Ab Seite 11 Foto: Shutterstock/Lightspring

Bauernsterben in Deutschland und Europa

Satz/Layout Elementi Studio Fotos Sofern nicht vermerkt: commons.wikimedia.org Cover-Bild Markus Reinhardt Nächste Ausgabe Oktober 2022

Nahrungskrise in Amerika

Der Krieg gegen die Tierhaltung Unter dem Vorwand vermeintlicher Epidemien oder des Umweltschutzes werden Viehhalter terrorisiert und müssen ihren Bestand und somit ihre Existenzgrundlage mitunter komplett abschlachten. 44

Die Anstrengungen, konventionelle Energien durch Erneuerbare Energien zu ersetzen, reissen ein beträchtliches Loch in die Ernährungssicherheit.

3Ausgabe 49, August 2022

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Hunger in der Dritten Welt: Ist der Westen schuld? Was ist dran an der Behauptung, die Normalbevölkerung des Westens profitiere von der Ausbeutung Afrikas? 70 Globaler Holodomor (oder inszenierte Propaganda-Krise?) mit dem Westen als Buhmann? Die Vermutung liegt nahe, dass China und Russland ihre Getreidevorräte nutzen werden, um als Retter der Dritten Welt aufzutreten - oder gar Schlimmeres? 81

Erscheinung ca. 8 x jährlich im Abonnement Abo-Preis Schweiz: SFr 59.- / EU: EUR 59.Bestellung abo@expresszeitung.comwww.expresszeitung.com

Mit der Hungerkrise zur UN-Weltregierung Für die planwirtschaftliche Transformation der Welt im Rahmen einer Hungerkrise - so durchgespielt 2015 in der Übung Food Chain Reaction - sind die Voraussetzungen mittlerweile nahezu ideal. 56

Twitter-Beitrag vom 10.05.2022

Ausgabe 49, August 20224 Nahrungsmittel Auf einen Blick Weltweit steigen die Preise für Nahrung rasant an und die Lage spitzt sich weiter Mainstream-Medienzu.

terer Katastrophenaspekt hinzugekommen und dominiert aktuell in ähnlichem Aus mass die internationalen Schlagzeilen. Dieses omnipräsente Thema ist allerdings eng mit «Corona», dem Krieg in der Ukraine

Die These der Vorgängerausgabe, die deutsche Regierung arbeite gegen das eigene Volk - u.a. indem sie Mittel verschleudert, die eigentlich gebraucht würden, um schwerwiegende Probleme im Inland zu lösen - wird den Leser auch in dieser Ausgabe begleiten.

Die globale Lebensmittelkrise - Was steckt dahinter?

Foto: Tim Reckmann from Hamm, https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/deed.enFile:Einkaufswagen_(24140951728).jpg)(https://commons.wikimedia.org/wiki/Deutschland «Ich will, dass ihr handelt, als wenn euer Haus brennt, denn das tut es. [...] Ich will, dass ihr in Panik geratet.» (1) So formulierte die «Klima-Ak tivistin» Greta Thunberg 2019 in Davos eine Art Betriebsanleitung für die kommende Zeit. Mittlerweile befindet sich die Welt, ganz nach dem Geschmack von Gretas Stichwort gebern, im absoluten Panikmodus. Nachdem das Jahr 2019 mit Klimawandel-Alarmismus rund um angeblich verheerende Waldbrände noch nie da gewesenen Ausmasses zu Ende ging, wurde in den ersten Tagen des Jahres 2020 der Beginn des «Dritten Weltkriegs» regelrecht heraufbeschworen, nachdem ein US-Luftschlag einen ranghohen iranischen General tötete. Schon wenige Tage später wurde dieses Getöse dann mit der uns seit nunmehr über zwei Jahren die Kräfte rau benden «Corona»-Propaganda abgelöst. Als die «Viren-Panik» allmählich abzuklingen schien, ging es Schlag auf Schlag weiter mit dem Ukrainekrieg (Ausgabe 46) und einer sich anbahnenden Energiekrise (Ausgaben 47,48) - eine Verschnaufpause ist nicht in Sicht. Seit einigen Wochen ist nun ein wei und der damit einhergehenden Energiekrise verflochten. Es handelt sich um die mittlerweile auch im persönlichen alltäglichen Leben langsam aber sicher spürbaren Ver sorgungsproblematiken in Bezug auf Lebensmittel. Weltweit steigen die Preise für jene überlebensnotwendigen Erzeugnisse der Agrarindustrie rasant an und die Lage scheint sich weiter zuzuspitzen. Erholung ist weit und breit nicht in absehbar. Die lan ge in Hülle und Fülle vorhandenen Grundnahrungsmittel werden knapper, was sich in höheren Preisen niederschlägt, die laut der UN-Ernährungsorganisation FAO in zwischen sogar ein Rekordniveau erreicht haben.Nach(2) Angaben der Verbraucherorganisation Foodwatch, die sich wiederum auf die Vereinten Nation beruft, liegen die Prei se für Lebensmittel international um 34 Prozent höher als noch vor einem Jahr und damit auf dem höchsten Stand seit 1990. (3) Eine Rückwärtsentwicklung ist kaum zu erken nen. Gar vor «apokalyptischen» Preissteigerungen bei Lebensmitteln warnte Andrew Bailey, der Chef der Zentralbank Englands, im Mai dieses Jahres. (4) Eine Studie des Kreditversicherers «Allianz Trade» prognostizierte soziale Unruhen in Ländern, die Nettoimporteure von Lebensmitteln oder auf Importe knapp gewordener Lebensmittel wie Getreide angewiesen sind. Dies seien Algerien, Tunesien, Bosnien-Herzegowina,

und Politiker des Westens erklären Wladimir Putin zum alleinigen Sündenbock für den Preisanstieg von Lebensmitteln, doch die Ursachen sind vielfältig und zu grossen Teilen durch die hiesige Politik verschuldet. Wie bei der Energiekrise (Ausgabe 48) fällt auf, dass hinter «strategisch unklugen Entscheidungen», wie der Reduzierung westlicher Nahrungssouveränität und dem Einfädeln verheerender Abhängigkeitsbeziehungen zu kommunistischen Staaten, System zu stecken scheint. Handelt es sich um Sabotage aus den eigenen Reihen?

In einer noch verkraftbaren Weise kam es in der BRD bereits zu einem langen Aus fall von einem in der Ukraine produzierten Gut: Noch heute sind die meisten Regale im Supermarkt, wo früher das Sonnenblumenöl stand, leer. «Bei Sonnenblumenöl ist die Ukraine der wichtigste Lieferant weltweit», so ein Sprecher des Verbands der ölsaaten verarbeitenden Industrien (Ovid) in Berlin. Über die Hälfte der weltweiten Exporte von Sonnenblumenöl komme aus dem osteuro päischen Land. Die Exporte seien wegen des Kriegs zum Erliegen gekommen. «Das wird sich auf absehbare Zeit nicht verbessern.» (11)

Quelle: bild.de, Dreifach-Mama Steffi über Inflation: Kanzler, so geht es nicht weiter! , 12.07.2022

Leere Regale Sonnenblumenölbei

Steffi Suchanow: ‹Früher haben mein Mann und ich immer gesagt, dass wir nicht am Essen sparen. Bei den Preisen müssen wir es.›» Bild-Online am 12.07.2022

Das Merkwürdige: Nur Deutschland scheint dieses Problem zu haben. In Ländern wie Tschechien, der Schweiz, Kroatien, Däne mark und vielen mehr ist hingegen kein Sonnenblumenöl-Mangel in Sicht, manchmal findet man die Ware dort sogar im Sonderan gebot. (12) Über die dahinterliegenden Gründe liesse sich lange spekulieren, doch da es bild.de, 15.06.2022

5Ausgabe 49, August 2022 Ägypten, Jordanien, der Libanon, Nigeria, Pakistan, die Philippinen, die Türkei und Sri Lanka, wo bereits im Mai ein breit gefächer ter Bürgerprotest Fahrt aufnahm. In einigen Ländern könne der Preisanstieg bei Lebens mitteln sogar zum Sturz von Regierungen wie im Arabischen Frühling führen, warnte der Versicherer mit dem Zusatz, dass sich dieser Trend in der Zukunft eher fortsetzen statt umkehren werde. (5) So könnte der Regierungssturz auf der Inselnation Sri Lanka nur den Anfang eines globalen Proteststurms darstellen.

Lage in Deutschland

Die Hersteller von Lebensmitteln und Getränken haben ihre Preise in Deutsch land der Studie zufolge seit Anfang 2021 um durchschnittlich 16,6% angehoben, an dere Quellen kommen auf über 20% (siehe rechts). Am stärksten seien die Aufschlä ge bei Produkten des täglichen Bedarfs, darunter Öle und Fette (53%), Mehl (28%) und Nudeln (19%). «Das Schlimmste» käme auf die Haushalte allerdings erst noch zu, so der Allianz-Handelsexperte Aurélien Duthoit. (6) Preise, die durch die monetäre Inflation - d.h. durch die Geldvermehrung der Zentralbanken - sowieso rasant empor schnellen (doch das ist ein Thema für sich). Die deutschen Tafeln versorgen derzeit so viele Menschen wie noch nie (7) und der einstige Mittelstand rutscht immer tiefer in die Armut ab. Vergleiche zur Inflations- und Wirtschaftskrise der frühen 1930er, die das Ende der Weimarer Republik einleitete und zu einem der schrecklichsten Kapitel der jüngeren Geschichte führte, als überzogen abzutun, fällt zunehmend schwerer. Auch der deutsche Landwirtschafts minister Cem Özdemir rechnet mit weiter steigenden Lebensmittelpreisen. «Wir müs sen im Herbst und Winter mit Steigerungen rechnen, weil sich der Handel jetzt mit teu rer Energie versorgen muss und die Preissteigerungen an die Kunden weitergereicht werden», sagte er gegenüber der Rheini schen Post. (8) «Normales Essen wird zum Luxus» und «Globale Ernteprobleme deuten auf jahrelang hohe Lebensmittelpreise hin» titelten Bild-Online und Reuters Mitte und Ende Juni 2022. (9)(10)

«Steffi Suchanow hat mit ihrem Mann für die Familie 4500 Euro zur Verfügung: Bei drei Kindern, zwei Autos und Handys für alle reicht das Geld nicht bis zum Monatsende. […]

Daher mag man an der Authentizität von Özdemirs zur Schau gestellter Betroffenheit über die aktuelle Situation zweifeln, denn sie ist nicht allzu weit von dem entfernt, was die Grünen-Partei durch die eigene Politik lang fristig herbeiführen will.

sich hier lediglich um einen Randaspekt der Versorgungskrise handelt, lohnt es sich, wieder das grössere Gesamtbild in den Blickpunkt zu rücken. Die Knappheit des Sonnenblumenöls mag allerdings einen Vor geschmack darauf bieten, was die deutschen Supermarktgänger bald bei vielen anderen, essenzielleren Waren erwarten könnte. Die Ursachen der gestiegenen Lebens mittelpreise sind vielfältig, werden von den diversen Medien, je nachdem welche Ziel gruppe sie bedienen, indes sehr einseitig dargestellt. Mal ist es Russlands Krieg in der Ukraine, der monokausal für die Verteue rung verantwortlich gemacht wird. Mal ist es die Niedrigzinspolitik der Zentralbanken, mal die Spekulation an den Rohstoffbörsen. Ein andermal werden die verheerenden Aus wirkungen der irrsinnigen «Corona»-Massnahmen, welche die Lieferketten lahmlegten und die allgemeine Planungssicherheit zu nichtemachten (siehe S.65 ff.), als zentrale Ursache angeführt. Unerwähnt sollte in diesem Kontext ebensowenig die deutsche Energiewende bleiben, welche für stetig steigende Strompreise sorgt und auf die sem Wege mittelständische Unternehmen in die Knie zwingt (siehe S.27 ff.). Der Wahrheit kommt man wohl am ehesten nahe, wenn man alle diese zahlreichen Ursachen kombi niert und die drohende Hungerkrise als Teil eines grossen hybriden Angriffs gegen die Weltbevölkerung versteht, der von verschie denen Personen, Gruppen und Organisationen gleichzeitig durchgeführt wird.

Dieses Verhaltensmuster ist auch aus der Energiekrise bekannt. So frohlockte der Journalist Detlef Fintz in den ARD-Tagesthe men vom Oktober 2021 noch optimistisch: «Er ist da, der Preisschock! Gut so! Denn nur wenn Öl und Gas spürbar teurer wer den, kriegen wir die Erderwärmung in den Griff.»(14) Heute unterschlägt das deutsche Nachrichtenmagazin Nummer eins, dass Pu tins Gasverknappung den Zielen der Altparteien mehr oder weniger entgegenkommt, so als wolle man den Unmut der Bevölkerung allein auf ihn abschieben.

Volle Regale mit Sonnenblumenöl in Kroatien. Es handelt sich um ein Foto eines verwunderten ÄhnlicheFacebook-Nutzers.Bilderkamen aus Schweden, Tschechien, der Schweiz und anderen Ländern. Im Internet kursierten zahlreiche Bilder von unterschiedlichen Nutzern, die prallvolle Sonnenblumenöl-Regale ausserhalb hatten. Wurde in diesem Fall nur die Illusion eines Mangels geschaffen?

Auffällig ist - wie schon bei der Verteuerung von Energie - dass die Zustände, die Deutschland nach dem Ukraine-Krieg er fassten, augenscheinlich mit dem übereinstimmen, was breite Teile der Politikerkaste langfristig für «ihr» Land vorgesehen haben. «Es darf keine Ramschpreise für Lebensmit tel mehr geben, sie treiben Bauernhöfe in den Ruin, verhindern mehr Tierwohl, befördern das Artensterben und belasten das Klima. Das will ich ändern», sagte Cem Özdemir kurz nach seinem Antritt als Agrarminister im De zember 2021. Die Tagesschau kommentierte: «Er will der Industrie neue Vorgaben machen - und die Lebensmittelpreise erhöhen.»(13)

Krise vom Reissbrett? Die Aussagen zahlreicher internationaler Strippenzieher gleichen jenen von Cem Özdemir. Bill Gates äusserte sich dement Aufgrund

Ausgabe 49, August 20226 Nahrungsmittel

Eine geplante Krise?

Sozialismus.einschleichendendiesichSymptomeneinesrationiertSupermärktendeutschenvonwurdenPflanzenölenKnappheitdervondieseeinigen-vonvielendeslangsaminGesellschaft

12. merkur.de, Deutsches Sonnenblumenöl in Schweden im Angebot: Kunden sauer - «Werden vera...», 19.05.2022

5. welt.de, Steigende Lebensmittelpreise könnten in elf Ländern zu Unruhen führen, 15.06.2022

7. tagesschau.de, Armut in Deutschland: Ansturm bei den Tafeln - 178.000 im Notquartier

14. bild.de, «Gut so!»: ARD-Kommentar feiert Preisschock bei Öl und Gas, 13.10.2021

(https://commons.wikimedia.org/wiki/BrandtnerMichaelFoto: https://creativecomFile:Robert_Habeck_2021_in_Kiel_18.jpg) mons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.en focus.de, 06.07.2022 Habeck sprach bei einer Veranstaltung der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw) in München davon, dass aufgrund der politischen Entwicklung ungefähr 50 Prozent der Gesellschaft «auf eine Situation» zulaufen, «in der sie weniger verdienen, als sie ausgeben».

4. manager-magazin.de, Bank-of-England-Chef warnt vor «apokalyptischen» Lebensmittelpreisen, 17.05.2022

6. mdr.de, Experten fürchten weiter steigende Lebensmittelpreise, 29.05.2022

15. cbsnews.com, Bill Gates says reducing greenhouse emissions to zero is «bigger than anything humanity has done to date», 16.02.2021

«Im besten Deutschland, das es jemals gegeben hat» (Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier), grassiert die Armut und die Parallelen zum krisenhaften Zustand der Weimarer Republik in den frühen 1930ern werden immer schwerer von der Hand zu weisen.

10. reuters.com, Global crop problems point to years of high food prices, 28.06.2022

9. bild.de, Normales Essen wird zum Luxus, 15.06.2022

Wer dauerhaft weniger verdient, als er ausgibt, landet langfristig in der Mittelund Obdachlosigkeit. Da kein gangbarer Ausweg aus der aktuellen Krisensituation angeboten wird, scheint der Zusammenbruch des Systems eigentlich vorprogrammiert, denn eine solch kolossale Massenarmut würden sich wohl selbst die leidensfähigen Deutschen nicht gefallen lassen. sprechend in einem CBS-Interview aus dem Februar 2021, in dem er sein Buch «Wie wir die Klimakatastrophe verhindern» vorstell te. Zur Vereitelung jener Möchtegern-Apokalypse sei es nötig, «dass die Dinge etwas teurer werden, während wir diesen Über gang [zu einer «klimafreundlichen» Welt] durchlaufen». (15) Überspitzt könnte man sagen: Dann würde doch im Moment alles nach Plan laufen. Ist das weltweite «Gür tel enger schnallen» vielleicht so vorgesehen und erwünscht? Schon an dieser Stelle lässt sich erahnen, dass hinter der globalen Lebensmittelkrise weit mehr steckt, als uns die Berichte der Mainstream-Medien verra ten - eine Spur, die wir auf den kommenden Seiten weiterverfolgen werden. Wieder einmal soll es in dieser Ausgabe darum gehen, eine Ordnung in das Wirrwarr der täglich auf uns einprasselnden, häufig widersprüchlichen Meldungen zu bringen und den Leser ein zusammenhängendes Bild erkennen zu lassen. Ebenso wie hinter der Energiekrise steckt auch hinter der Lebens mittelkrise System. Die Welt zum jetzigen Zeitpunkt am Hungertuch nagen zu lassen, gehört zu einer langfristig geplanten Agen da, die die Welt und gar den Menschen als solchen in nie gekanntem Ausmass umge stalten soll, und das keineswegs im positiven Sinne. (tk/fp)

«Die Zahl der Menschen, die von den Tafeln in Deutschland als Kunden geführt werden, ist deutlich angestiegen. Aufgrund von Inflation, Pandemie und Kriegsfolgen habe sie sich seit Jahresbeginn um etwa die Hälfte erhöht, erklärte der Vorsitzende der Tafel Deutschland, Jochen Brühl. Mittlerweile würden deutlich mehr als zwei Millionen von Armut betroffene Menschen in Deutschland die Angebote wie kostenlose Lebensmittel nutzen. Dies seien so viele Bezieher wie nie zuvor.»

2. tagesschau.de, Folge des Ukraine-Kriegs: Lebensmittel weltweit so teuer wie nie, 08.04.2022

3. tagesschau.de, Rohstoff- und Lebensmittelpreise Kritik an «Zockerei» auf Agrarmärkten, 09.05.2022

Dass die steigenden Lebensmittelpreise der «grünen» Politik eigentlich in die Karten spielen, wird auf den kommenden Seiten (siehe S.16, 53 u. 72) noch weiter thematisiert werden. berliner-zeitung.de, 26.12.2021 br.de, 10.06.2022 Quellen: 1. YouTube: Greta Thunberg: Our House Is On Fire!, 25.01.2019

8. br.de, Özdemir rechnet mit weiter steigenden Lebensmittelpreisen, 14.06.2022

11. manager-magazin.de, Ukraine wichtigster Lieferant: Sonnenblumenöl wird Mangelware bleiben, 17.04.2022

7Ausgabe 49, August 2022

Tagesschau-Online, 14.07.2022 Quelle: tagesschau.de, Armut in Deutschland Ansturm bei den Tafeln178.000 im Notquartier, 14.07.2022 focus.de, 29.06.2022

13. tagesschau.de, Vorgaben für Fertigprodukte: Özdemir will gesündere Ernährung fördern, 26.12.2021

Der Aufstieg Rotchinas vom Entwicklungs land zur zukünftig dominierenden Weltmacht ist klar erkennbar, während zur selben Zeit der Niedergang der westlichen Nationalstaa ten nicht nur kaum zu übersehen ist, sondern im westlichen Mainstream gar lautstark von allen Seiten eingefordert und heraufbe schworen wird. Was aber häufig übersehen wird, ist, dass sich der westliche Niedergang zu grossen Teilen auf das Wirken «ehemaliger» Kom munisten zurückführen lässt, die besonders während der letzten drei Jahrzehnte in die Schaltzentralen der europäischen und angel sächsischen Staaten aufgestiegen sind und von dort aus systematisch auf den planmässi gen Kollaps der westlichen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung hinarbeiten. Bekannt lich war die frühzeitige Platzierung und Kultivierung von Perspektivagenten, Maulwürfen oder Schläfern, die erst nach einer gewissen Zeit in Positionen gelangen, von denen aus sie wirksamen Einfluss ausüben können, seit jeher eine Spezialität der kommunistischen Geheimdienste. Insbesondere die ostdeut sche Stasi beherrschte diese Praxis perfekt und ihre Leute stiegen im Auftrag Moskaus nach der erfolgten Wiedervereinigung bis in die höchsten Ränge der bundesdeutschen Po litik auf. «Externe wirtschaftliche Waffen» Diese Vorgehensweise entspricht den Vorgaben des antiken chinesischen Strategen Sun Tsu, der in seinem klassischen

Die Lösung kann nur lauten: Landwirtschaftliche Autarkie

China hat den Kampf gegen den «kapitalistischen Klassenfeind» nie beendet und sieht jede Form der Interaktion mit westlichen «Handelspartnern» nicht als Handel im eigentlichen Sinne, sondern als zielgerichteten Schritt hin zur globalen Dominanz des Kommunismus.

Ausgabe 49, August 20228 Nahrungsmittel

Was in Ausgabe 48 bezüglich der Energieversorgung postuliert wurde, kann an dieser Stelle im Hinblick auf die Nahrungsversorgung nur wiederholt werden. Welthandel: Ja! Welthan del, der unter dem verharmlosenden Begriff «Interdependenz» zu auswegloser Abhängig keit führt: Nein, danke! Der berühmte Satz «Wenn Waren die Grenzen nicht überschrei ten, werden Soldaten es tun», mit dem die seit Jahrzehnten stattfindende Globalisierung oft verteidigt wird und der auf die friedensstif tende Funktion des Handels verweist, greift zu kurz: Wer mit anderen Staaten handeln will, sollte dies erstens nicht auf Kosten der eigenen Selbstversorgung tun (wenn diese möglich ist) und zweitens ist genau darauf zu achten, welche Ziele der Handelspartner verfolgt. In zahlreichen Vorgänger-Ausgaben legten wir die Beweise auf den Tisch, dass Russland und insbesondere China den Kampf gegen den westlichen «Klassenfeind» nie be endet haben und jede Form der Interaktion mit westlichen «Handelspartnern» nicht als Handel im eigentlichen Sinne verstanden wird, sondern als zielgerichteter Schritt hin zur globalen Dominanz des Kommunismus. Da Kommunisten jedes Zusammenspiel mit dem Klassenfeind - auch den Handel - als Teil eines hybriden Kriegs verstehen, gleichen die Entscheidungen westlicher Amtsträger, ausufernde Import-Export-Beziehungen mit Russland und China einzugehen, den sieben Geisslein, die den bösen Wolf, der sie mit Haut und Haaren fressen will, bereitwillig in ihr Haus bitten. «Unsere» Politiker machten Chi na über Jahrzehnte zur «Werkbank der Welt» und gerieten so in eine gefährlich einseitige Abhängigkeit von kommunistischen Despo ten, die sich heute rächt. Wenn China seinen Export von Bauteilen, Rohstoffen, Maschinen usw. einstellt, kann die westliche Wirtschaft lahmgelegt werden, was unsere gesellschaft liche Stabilität ähnlich hart treffen würde wie ein konventioneller Kriegsakt. Krieg mit allen Mitteln Dahinter steckt eine langfristige Planung, der der Westen auf den Leim ging: Die zu Be ginn der dritten Phase der kommunistischen Langzeitstrategie (Doppelausgabe 41/42) be gonnene wirtschaftliche Öffnung des Ostblocks war keine Defensivmassnahme und schon gar keine Niederlage des Kommunis mus, sondern leitete in Wirklichkeit eine bis heute immer noch nicht verstandene Offen sive ein, um die freie Marktwirtschaft mit «kapitalistischen» Mitteln zu zerstören. Denn ganz im Gegensatz zu den naiven Geschäftsleuten der westlichen Welt ist es nicht etwa simples Profitstreben und marktwirtschaft licher Wettbewerb, der den russischen und chinesischen Aussenhandel antreibt; viel mehr führen diese Staaten einen einseitigen Handelskrieg, der wiederum nur eine Waf fe in einem viel umfassenderen Arsenal der hybriden Kriegsführung des in Wahrheit nie untergegangenen Ostblocks darstellt. Dieser arbeitet auf den Kollaps des westlichen Ge sellschaftssystems hin, sprich: Die Unfreiheit der Weltbevölkerung soll maximiert werden.

Foto: Shutterstock/Vitalii Stock Komm, wir zwei werden Handelspartner!

«Die 15 grössten Seeschiffe der Welt stossen jährlich mehr schädliche Schwefeloxide aus als alle 760 Millionen Autos weltweit.»

Alexander Porschke, Landesvorsitzender des Naturschutzbunds (NABU) Hamburg Quelle: hamburg.nabu.de, Kreuzfahrtschiffe müssen sauberer werden Gerade in Anbetracht der globalen Abgas-Hysterie wirkt es vollkommen absurd, die lokale Lebensmittelproduktion zugunsten des Transports von Lebensmitteln in riesigen Container-Schiffen um die halbe, wenn nicht ganze Welt abzuwürgen.

9Ausgabe 49, August 2022

(2) Die Zielsetzung der hybriden Kriegsführung Chinas lautet also zunächst, durch den Einsatz nichtmilitärischer Kampfmittel den Krieg über lange Zeit unsichtbar zu halten, die westliche «Bourgeoisie» damit in Sicherheit zu wiegen, sie anschliessend - sobald sie die ersten Ver luste erleidet - über die wahre Identität des Angreifers im Unklaren zu lassen und sie zuletzt glauben zu lassen, ihre finale Unterwerfung sei in Wirklichkeit eine Rettungsmassnahme oder ein Akt der Befreiung. Schliesslich hatte ja auch Trotzki gefordert, dass das von den herrschen den Zuständen frustrierte Volk den Umsturz unter der Führung der Kommunisten «bewusst erstreben» müsse und auch der KGB-Überläu fer Anatoliy Golitsyn hatte angekündigt, dass der Klassenkampf am Ende noch «sein blutiges Schlachtfest» bekommen werde. (3) Ein solches «Spielen über Bande» ist dem Westen grundsätzlich fremd, weshalb es der Bevölkerung, aber auch so manch politischem Akteur hierzulande schwerfällt, die chinesi sche und russische Langzeitstrategie als solche zu erkennen. Mittlerweile scheinen wir in Selbst wenn sich der Lebensmittelimport von China nach Deutschland noch im Rahmen halten würde: Spätestens bei Rohstoffen, Maschinen und Bauteilen für die Landwirtschaft, die China als «Werkbank der Welt» produziert, hängt der Westen bei seiner Ernährungssicherhei t endgültig an der Leine des Reichs der Mitte.

Werk «Die Kunst des Krieges» schon vor zwei Jahrtausenden ausdrücklich den subversiven Einsatz von Spionen und Agenten als entscheidenden Grundpfeiler betrachtete. Selbstredend spielten Spionage und Infiltration auch im Westen seit jeher eine feste Rolle, doch niemals in dem Ausmass, wie sie es in China bereits zu Zeiten von Sun Tsu taten. Die Sowjets stellten sich in diese Tradition und übernahmen von Sun Tsu nicht nur den Rat zur Platzierung von Agenten; vielmehr war sein Werk, wie der KGB-Überläufer Anatoliy Golitsyn berichtete, insgesamt eine der wichtigsten ideologischen Grundlagen, auf denen die in den 1950er-Jahren entwickelte kommunistische Langzeitstrategie aufbaute. (1) Sun Tsus Kernaussage, die höchste Kunst des Krieges sei es, den Widerstand des Feindes durch überlegene Planung und den Einsatz von Mitteln zu brechen, die man inzwischen als hybride Kriegsführung bezeichnen würde, kommentierte der chinesische General Xu Fenlin im Jahr 2006 unter der Überschrift «Meister Suns Kriegskunst und die Vorbereitungen auf den militärischen Kampf im Informationszeitalter» mit den Worten: «Diese Feststellung verkörpert die Auffassung von der Allüberlegenheit der Supraplanung. Ein Krieg ist nicht nur eine Frage des Militärs, sondern auch der Politik, der Wirtschaft und der Diplomatie. Nur dank eines umfassenden Einsatzes vielfältiger Kampfesmittel und einer hinreichenden Entfaltung der aufeinander abgestimmten Funktionen aller Bereiche vermag man in strategischer Hinsicht die Oberhand zu gewinnen.»

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