Leseprobe aus Ausgabe Nr 2/2016

Page 1

Obamas Präsidentschaft: Acht Jahre Dauerkrieg

Seite 21

Barack Obama wird als einer der gewalttätigsten und kriegerischsten US-Präsidenten in die Geschichte eingehen. Seine Versprechen brach er und stürzte die USA in unnötige Konflikte, während er den Militärapparat weiter ausbaute.

Brustkrebs: «Powerfrauen» sterben jung Der Status «Powerfrau» schadet offenbar der Gesundheit.

L es

epr obe Seite 47

EXPRESSZEITUNG.com Ausgabe 2, Dezember 2016

Jetzt abonnieren - Seite 2

Raubzüge der Eliten – Kennen Sie Glencore? Internationale Konzerne plündern Afrika im Zusammenspiel mit korrupten Diktatoren aus.

Seite 34

Donald Trumps Wahlsieg: Bankrotterklärung der Mainstream-Medien

Ideologie statt Wissen: Wie politisch korrekte Indoktrination eine neue Gesellschaft formt Der ganz normale Wahnsinn auf unseren Schulen und Universitäten: Wer nicht mitspielt im Kult der politischen Korrektheit, wird abgehängt, bekommt schlechte Noten, erhält Disziplinarmassnahmen oder darf die Klasse wiederholen. Bravheit ist wichtiger als Mut, Angepasstheit zählt mehr als Innovation, verkrampfter Gehorsam ist entscheidender als gesunde Lebendigkeit. Das staatliche Bildungssystem erzieht sich eine Seite 4 Bevölkerung von Ja-Sagern und Untertanen.

Trumps Wahlsieg zeigt : Das Vertrauen in die Mainstream-Medien schwindet in rasantem Tempo.

Seite 9

Panikmache im Auftrag der Schweizer Bankenlobby? Bundesrat und Economiesuisse überraschen mit unwissenschaftlichen Aussagen zur Vollgeldinitiative

Seite 41

Autoren dieser Ausgabe:

Gerhard Wisnewski

Daniele Ganser

Hagen Grell

Christopf Pfluger

Frieder Wagner

Andreas Thiel

Friedrich & Weik

Dominik Müggler


NEULANCIERUNG

Liebe Leser Weihnachten steht vor der Tür und manche prophezeien, es werden die vorerst letzten sein im Frieden, die letzten Weihnachten vor dem grossen Krieg. Auch wenn wir hoffen, dass der Friede, so wie wir ihn kennen, uns noch lange erhalten bleibt, sollten wir die dynamischen Entwicklungen zur Vorbereitung des grossen Krieges nicht einfach ignorieren oder verdrängen. Nachdem sich Regierungen der ganzen Welt während der letzten Jahrzehnte in unermesslichem Ausmass aufgerüstet haben, werden nun diese Rüstungsgüter und ganze Armeen weltweit in Stellung gebracht, meist ausserhalb des öffentlichen Wahrnehmung. Beim Nato-Grossmanöver diesen Sommer mit vielsagendem Namen «Anakonda» spielten mehr als 30 000 Soldaten einen Angriff Russlands auf Polen durch. Die Russische Föderation wiederum setzte Anfang September eine der grössten jemals durchgeführten Militärübungen «Caucasus 2016» an, an welcher insgesamt mehr als 120 000 Soldaten und Offiziere teilnahmen. Und gerade eben stationierte die NATO im Baltikum, direkt an der russischen Grenze, die ungeheure Anzahl von rund 300 000 Soldaten! Wohl kaum zum Picknick! Die Liste weltweit besorgniserregender Truppenstationierungen könnte beliebig fortgesetzt werden.. Wo bleibt da der mediale Aufschrei? Warum hören wir nichts davon in den Medien oder nur am Rande? Warum findet darüber in der Öffentlichkeit keine breite Diskussion statt? Warum setzen die Politiker nicht alles daran, diesen sich anbahnenden Krieg abzuwenden? Weil diejenigen, die diesen Krieg wollen, das nicht erlauben. Punkt. Kriege passieren nie zufällig sondern werden von langer Hand geplant, was eben genannte Übungen und die weltweiten Vorbereitungen deutlich belegen. Doch zu dieser Planung gehört nicht «nur» das Aufrüsten und in Stellungbringen von Truppen und Armeen, sondern auch die Schaffung der dazu nötigen gesellschaftlichen Umstände. Das heisst nichts anderes, als dass restlos alle politischen, wirtschaftlichen, wissenschaftlichen, kulturellen, geistigen und sonstigen wichtigen Entwicklungen in unserer Gesellschaft einer vorgegebenen Richtung folgen. Vielen Menschen ahnen oder erkennen dies seit längerem, denn es tritt mehr und mehr zu Tage und wird offenkundig. Der (noch) uneingeschränkte Zugang zu Informationen und deren Austausch im Internet spielt in diesem «Aufwachprozess» der Menschen sicherlich die zentrale Rolle. So verwundert es kaum, wenn Regierungen nun unter fadenscheinigen Begründungen zur Verhinderung von «Fake-News», sogenannten «Fallschmeldungen», die Verbreitung unbequemer Tatsachen beschneiden wollen. Dies wird einer Zensur gleichkommen und bedeutet nichts anderes als das Ende der Meinungsfreiheit und die nächste, wichtige Stufe in den Überwachungsstaat. Als unabdingbare Notwendigkeit werden der westlichen Gesellschaft künftig solch «regulierende» Mediengesetze (Zensur) angepriesen, einhellig unterstützt und bestätigt von Politik, Medien, Wissenschaft, Expertentum, Prominenz, Kirche und dergleichen. Doch noch immer können wir alle unseren Teil dazu beitragen und uns gegen diese unheilvollen Entwicklungen wehren, indem wir Informationen im Umfeld weitergeben und Impulse setzen, die Dinge zu hinterfragen. Immer mehr Menschen wachen auf und so sind wir trotz alledem hoffnungsvollen Mutes, freuen uns, Ihnen diese Ausgabe der ExpressZeitung zu präsentieren, wünschen viel Spass und neue Erkenntnisse bei der Lektüre und frohe besinnliche Festtage! Ihr Team der ExpressZeitung Ein Abo der ExpressZeitung als Geschenkidee zu Weihnachten?

Am 28. Dezember 2016 erscheint die nächste Ausgabe

EXPRESSZEITUNG.com

Jetzt abonnieren Jahresabo mit 12 Ausgaben für nur CHF 69.- in CH und nur EUR 59.- in D/A

Online-Bestellung unter: www.ExpressZeitung.com Mail-Bestellung an: abo@expresszeitung.com Telefonische Bestellungen unter: +41 61 511 45 08 • Mo. bis Fr. 09:00 bis 12:00 und 14:00 bis 17:00 Uhr Postkarte mit Anschrift und Betreff Jahresrabo an: • InfoXpress GmbH Hohestrasse 130 4104 Oberwil

Verlag

InfoXpress GmbH, Hohestrasse 130, CH-4104 Oberwil

Kontakt

Tel +41 61 511 45 08, info@expresszeitung.com

Website

www.ExpressZeitung.com

Erscheinung

Die ExpressZeitung erscheint 12 x jährlich im Abonnement in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Abo-Preis

Schweiz: SFr 69.- / Deutschland und Österreich: EUR 59.-

Bestellung

Tel +41 61 511 45 08 oder abo@expresszeitung.com

Herausgeber

André Barmettler und Ruben Buchwalder

Redaktion

Tilman Knechtel (tk) redaktion@expresszeitung.com

Gastautoren

Jeder Autor haftet für seine Aussagen selber. Deren Meinung widerspiegelt nicht zwingend die Meinung der Redaktion.

Satz/Layout

Elementi Studio

Druck

DZZ Druckzentrum Zürich AG, CH-8021 Zürich

Fotos

Sofern nicht anders vermerkt: commons.wikimedia.org

Cover-Bild

Götz Wiedenroth, www.wiedenroth-karikatur.de

Nächste Ausgabe 28. Dezember 2016


INHALT

3

Titelgeschichte:

Ein kranker Kult an deutschen Schulen

Gesellschaft Ist Präsident Trump «pro-life» und wird er seine Wahlversprechen halten?

von Hagen Grell

Wer nicht mitspielt im Kult der politischen Korrektheit, wird abgehängt, bekommt schlechte Noten, erhält Disziplinarmassnahmen oder darf die Klasse wiederholen.

4

von Dominik Müggler Die Wahl von Trump könnte in der Frage der Abtreibung und des Lebensschutzes zu einer Wende führen.

«Die NATO eine Gefahr für den Weltfrieden»

Politik

Interview mit Daniele Ganser

Donald Trumps Wahlsieg: Bankrotterklärung der Mainstream-Medien Trumps Wahlsieg zeigt: Das Vertrauen in die Mainstream-Medien schwindet in rasantem Tempo.

Der Schweizer Friedensforscher Daniele Ganser gelangt zu dem Schluss, dass der Westen schwerste Verbrechen gegen das Völkerrecht verübt.

Gesundheit 25

Der Status «Powerfrau» schadet offenbar der Gesundheit.

Medien

US-Präsident Obama, politische Entscheidungsträger und die Massenmedien sagen aktuell sogenannten «Fake News» den Kampf an. 15

Interview mit Heiko Schrang

Verführung durch die Droge Zucker von Edgar Gärtner Eine Warnung vor stark gezuckerten Speisen und Getränken.

50

von Frieder Wagner

Wirtschaft 18

Geopolitik

Aspartam – Die Chronik der Legalisierung eines Süssstoffes

Raubzüge der Eliten – Kennen Sie Glencore?

Wussten Sie, dass Aspartam (E951) durch die US-Aufsichtsbehörde FDA mehrfach verboten wurde? 52

von Matthias Weik und Mark Friedrich Internationale Konzerne plündern Afrika im Zusammenspiel mit korrupten Diktatoren aus. 34

Obamas Präsidentschaft: Acht Jahre Dauerkrieg Barack Obama wird als einer der gewalttätigsten und kriegerischsten USPräsidenten in die Geschichte eingehen.

Schleichender Genozid im Schatten „humanitärer“ Kriege – Der Einsatz von Uranmunition und die Folgen

47

Seit zwei Jahrzehnten werden in Kriegen Uranbomben eingesetzt, die ganze Regionen unbewohnbar machen und die Zivilbevölkerung vergiften. 30

Nein zur Zwangsgebühr! Der Autor Heiko Schrang widmet sich in seinem neuen Buch «Die GEZ-Lüge» den hinterhältigen Methoden des Beitragsservices und der Verschwendungssucht des öffentlichrechtlichen Rundfunks in Deutschland.

Brustkrebs: «Powerfrauen» sterben jung von Gerhard Wisnewski

9

Der Kampf gegen «Fake News» zur Einschränkung der Meinungsfreiheit

45

Überwindung des kollektiven Irrtums 21

von Christoph Pfluger Geld ist nicht das, was wir meinen; und es tut nicht, was wir erwarten. 38

Panikmache im Auftrag der Bankenlobby? - Bundesrat und Economiesuisse überraschen mit unwissenschaftlichen Aussagen zur Vollgeldinitiative. Der Schweizer Bundesrat lehnt die Vollgeld-Initiative ab.

41

Ist Ihnen die Lust auf Süsses schon vergangen? von Sophia Müller Xylit ist eine natürliche Alternative zu Haushaltszucker (Saccharose). Bei Xylit bleiben Heisshunger-Attacken und die Lust nach immer mehr Süssem aus. 54


Ausgabe 2, Dezember 2016

Die LINKE feiert einen Massenmörder Kaum ein Monat vergeht, in dem DIE LINKE im Bundestag keine Anfrage an die Bundesregierung richtet, um ihrer Sorge um rechtsextreme Gewalt und vor allem, um deren Opfer auszudrücken. Der LINKE liegen die Menschen am Herzen, sofern sie Opfer rechter Gewalt werden. Bei linker Gewalt sieht das schon anders aus. Die Opfer linker Gewalt, sie kommen in der rosaroten Kommune nicht vor.

W

er in den 1950er oder 1960er Jahren geboren ist, der ist mit Fidel aufgewachsen und natürlich mit Che. Fidel, der Zigarrenliebhaber, der den USA Paroli geboten und die Welt an den Rande eines Dritten Weltkriegs manövriert hat. Fidel, der seine Revolution nach ihrem Erfolg zu einer marxistisch-leninistischen Revolution erklärt hat, und Gegner seiner Politik gerne vor eine Reihe von Gewehren hat stellen und erschießen lassen. Wo gehobelt wird, da fallen eben Späne, so denkt man als junger Mensch, und dann wird man erwachsen und entwickelt eine Moral, eine Moral die sagt, dass man selbst auch nicht gerne auf der falschen Seite von Gewehrläufen stehen will, und es deshalb nicht unbedingt das Mittel der Wahl ist, wenn es darum geht, seine politische Überzeugung durchzusetzen. Man wird erwachsen und sieht Fidel als das, was er ist, ein Staatsmann mit Blut an den Händen, einen Massenmörder, der denen, die in

Den Haag verhandelt werden, in nicht viel nachsteht. Nur bei der LINKE wird man entweder nicht erwachsen oder bei der LINKE ist man der Ansicht, dass der Kampf für linke Werte es rechtfertigt, Menschen umzubringen, Massen davon, rund 100.000, so die derzeitige Schätzung der Toten, die Fidel Castros Regime zu verantworten hat, die meisten davon sind auf der Flucht umgekommen, viele Tausend auf Anordnung von Castro exekutiert worden. Dass Fidel Castro ein Massenmörder war, kann man also getrost als Tatsache ansehen. Selbst unter den restriktiven Annahmen des Cuba Archive Project, das nur Tote sammelt, die von zwei unabhängigen Quellen als Opfer des Regimes bestätigt wurden, ist er das: 9,240 bestätigte Regime-Opfer haben die Mitarbeiter der Initiative in den wenigen Jahren ihrer Existenz bereits namentlich erfasst und unabhängig bestätigt. Das reicht für das Prädikat „Massenmörder“. Und es reicht dazu, um von der LINKE gefeiert zu werden, denn wie allen Linken, so geht es auch der LINKE ganz offensichtlich nicht um Menschen, sondern darum, ihr politisches Regime durchzusetzen, ob dabei ein paar oder ein paar Tausend Menschen ins Gras beißen, ist schlicht irrelevant. „Danke ,Fidel für Dein Lebenswerk“, so prangt es auf der Seite von „Cuba, si“, einer Arbeitsgemeinschaft innerhalb der Partei die LINKE, die sich für „materielle Solidarität mit dem sozialistischen Kuba“ einsetzt, also nicht mit den Menschen, die in Kuba leben. Der Parteivorstand der LINKE macht aus Fidel gleich einen Vorkämpfer für die flächendeckende Ge-

Castro hat seine Gegner vor eine Reihe von Gewehren stellen und erschießen lassen. Nach derzeitigen Schätzungen hatte sein Regime ca. 100 000 Tote zu verantworten.

Die Arbeitsgemeinschaft „Cuba, si“ der Linkspartei betrauert den Tod Fidel Castros. sundheitsversorgung und für eine bessere Welt. “Eine bessere Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung ist möglich! Das war die feste Überzeugung von Fidel Castro. Viele junge Menschen sind in den 1960er Jahren vom Enthusiasmus der kubanischen Revolution inspiriert worden, gerade in ihrer Auseinandersetzung mit dem übermächtigen US-Imperium. Die kubanische Revolution befreite Kuba von einer blutigen Diktatur unter Fulgencio Batista, die über 30.000 Menschen getötet hatte. Kuba war zuvor ein Ort, an dem die US-Mafia einund ausging. Großgrundbesitz, oft in Händen von US-Amerikanern, beutete die Landarbeiter maßlos aus. Schwarze waren einem System des Rassismus unterworfen. Nie bekam die Landbevölkerung einen Arzt zu sehen und die Rate der Analphabeten überstieg die 70 Prozent. Sicherlich hat Fidel eine bessere Welt für die, die sein Regime überlebt und in seinen Nutznießernetzwerken eingebunden waren, geschaffen. Für all diejenigen, die ihm zum Opfer gefallen sind, offenkundig nicht. Das vergisst man bei der LINKE, die sich wieder unter der Rhetorik des Arbeiter- und Bauernstaates versammelt hat, gewürzt mit einer militanten Form des Anti-Amerikanismus. Früher hätten wir gedacht, es ist erschreckend, wie leicht es linken Parteischergen gelingt, selbst einen Massenmörder wie Fidel heilig zu sprechen, heute finden wir es nicht mehr erschreckend, sondern bezeichnend, bezeichnend für die Anhänger einer politischen Lehre, die über Leichen geht, wenn es darum geht, die „bessere Welt“ , also das, was Linke dafür halten, zu schaffen. Entsprechend kann man nicht mehr erschrecken, sondern sich nur noch angewidert, ob dieser inhumanen und menschenfeindlichen Haltung abwenden. Quelle: sciencefiles.org


Ausgabe 2, Dezember 2016

Medien

5

Zensur Die Mainstream-Medien behaupten, Trumps Wahlsieg könne auf Falschmeldungen im Internet zurückgeführt werden. «Fake News», die sich über die sozialen Netzwerke verbreiten, hätten die Wähler negativ beeinflusst. Die Massenmedien werfen den alternativen Internet-Medien vor, Informationen zu verfälschen, doch üben keinerlei Selbstkritik an ihren eigenen journalistischen Pannen. Der Kampf gegen die Fake News ist ein Versuch der etablierten Medien, die alternative Konkurrenz im Internet zu verunglimpfen.

Der Kampf gegen «Fake News» zur Einschränkung der Meinungsfreiheit

Der Bericht der «SonntagsZeitung» über die angeblichen Falschmeldungen der alternativen Medien war voller unbelegter Behauptungen und deshalb ein Paradebeispiel für «Fake News».

US-Präsident Obama, politische Entscheidungsträger und die Massenmedien sagen aktuell sogenannten «Fake News» den Kampf an, weil Falschmeldungen auf Blogs und Internetseiten die breite Bevölkerung in die Irre führen würden.

E

s wird behauptet, die im Internet kursierenden Falschmeldungen, hätten einen entscheidenden Einfluss auf Donald Trumps Wahlerfolg gehabt. Fake-News, die Hillary falsch darstellten, hätten sich im Internet verbreitet und ihrem Image geschadet. Wähler hätten sich deshalb kurz vor der Wahl noch umentschieden und Trump gewählt. Die von den Medien stets als besonnen und vernünftig dargestellte Hillary Clinton, habe deshalb gegen den vermeintlich demokratiefeindlichen und egoistischen Trump verloren. Um solch eine «Katastrophe» in Zukunft zu vermeiden, gelte es, das Internet zu kontrollieren und News, die nicht der Wahrheit entsprechen, zu zensieren. Um Medien-Konsumenten, die sich nicht alternativ im Internet informieren, von der Gefahr der Fake-News zu überzeugen, werden für diese Medienkampagne selektiv Negativ-Beispiele aus dem Internet ausgewählt: Jeder hat die Möglichkeit im Internet eine Webseite, einen Blog, eine Facebook-Seite oder einen Youtube-Channel ins Leben zu rufen. Da die Bevölkerung zu einem geringen Anteil aus wahnsinnigen Spinnern besteht, wird man demzufolge auch im Internet Blogs, Videos und Webseiten von wahnsinnigen Spinnern finden. Da das Internet also

auch Verrückten die Möglichkeit gibt, ihre Meinung zu verbreiten, wird es für Redakteure zum Kinderspiel, eine echte Falschmeldung eines kaum beachteten Blogs zu finden und sie dem Zuschauer als repräsentativ für das Meinungsklima im Internet zu präsentieren. Dieser Blogeintrag etc. wird dann als endgültiger Beweis

dafür herangezogen, dass Falschmeldungen das World Wide Web dominieren. Beim Angriff auf etablierte Nachrichten-Webseiten, die nicht dem Narrativ des Mainstreams folgen, wird ebenfalls zur Negativ-Selektion gegriffen: Da Online-Artikel nicht verschwinden, durchforsten die Mainstream-Medien mittelmässig bis gut besuchte alternative Webseiten nach Fehlern, um diese daraufhin zu attackieren. Dass Fehler menschlich sind und auch im Mainstream-Journalismus vorkommen, wird dabei nicht berücksichtigt. Auch der Umstand, dass die Betreiber der Online-Blogs und Webseiten nicht von Zwangsgebühren oder Werbung finanziert werden, sie deshalb meistens kaum Geld mit ihrer Arbeit verdienen, diese Arbeit mehr aus Idealismus ausführen und im Gegensatz zur Mainstream-Presse nicht die Möglichkeit haben, Mitarbeiter zur Überprüfung der Informationen einzustellen, wird ignoriert. So macht man sich gezielt auf die Suche nach Fehlern der alternativen Internetpresse, reibt diese den eigenen Zuschauern unter die Nase, während man gefliessentlich eigene Fehler ausblendet, die einem selbst schon unterlaufen sind. Wie verhielt es sich damals mit der Rede von Colin Powell vor dem UN-Sicherheitsrat 2003, in der der damalige US-Aussenminister behauptete, Saddam Hussein besitze Massenvernichtungswaffen? Wurden Powells Aussagen damals nicht kritiklos als Wahrheit von den Massenme-


Ausgabe 2, Dezember 2016

6

Medien

Angela Merkel kündigt Zensur der Internets an Angela Merkel forderte den Bundestag am 23.11.2016 zu einer strengeren Kontrolle des Internets auf: «Wir haben Regelungen für alles, was Pressefreiheit ausmacht, die Sorgfaltspflicht der Journalisten und vieles andere mehr. Und wir haben heute viele, die Medien wahrnehmen, die auf ganz anderen Grundlagen basieren. Die weniger kontrolliert sind. Und ich will darin nicht die einzige Ursache sehen, aber ich will nur darauf aufmerksam machen, dass Meinungsbildung heute grundsätzlich anders

Seite 15 dien akzeptiert und der daraus resultierende zweite Irak-Krieg als rationale Entscheidung verkauft? Kam es nach diesem journalistischen Debakel zu Massenentlassungen und einer Welle der Selbstkritik in den Medien? Nein, keine Spur von Reue! Auch die vollkommene Fehleinschätzung des Meinungsbildes vor der US-Wahl führte zu keinerlei Selbstzweifel. Man verkaufte dem Publikum über Monate, Hillary läge meilenweit vor Trump in Führung. Kaum eine dem Publikum präsentierte Umfrage wollte Trump eine Chance im Präsidentschaftsrennen eingestehen. Nach Trumps Wahlsieg brach das Gebäude der Desinformation zusammen, doch Konsequenzen wurden daraus keine gezogen.

Die Kontrolle des Internets Aufgrund der «Fake-News» raten die Behörden und die ihnen hörigen Medien zu einer «Kontrolle» des Nachrichtenflusses im Internet. Welche Geringschätzung der breiten Bevölkerung hinter solch einer Forderung steht, ist kaum in Worte zu fassen. Auf einem freien Markt der Meinungen sollte es dem Konsumenten selbst überlassen bleiben, welchen Quellen er vertraut oder misstraut. Soll künftig eine Wahrheitskommission darüber entscheiden, was wahr und was unwahr ist? So wie es George Orwell in seinem Buch 1984 vorausgesagt hat? Hält man die Menschen inzwischen für so dumm, dass man glaubt, sie seien nicht mehr in der Lage, ihren eigenen Kopf zu benutzen und richtig von falsch zu unterscheiden? Durch wegbrechende Abo-Zahle wissen die

erfolgt, als das vor 25 Jahren erfolgt ist. Dass heute Fake-Seiten, Bots, Trolle, Meinungsbilder verfälschen können. Dass heute sich selbst regenerierende Meinungsverstärkungen durch bestimmte Algorithmen stattfinden. Und wir müssen lernen, uns damit auseinanderzusetzen und ich glaube, dies könnte auch eine spannende Frage für dieses Haus (Anm.: Den Bundestag) sein. Ich kann diese Debatte heute natürlich nicht führen. Aber wir müssen wissen: Um Menschen zu erreichen, um Menschen zu begeistern, müssen wir diesen Phänomenen umgehen und wo notwendig sie auch regeln. Und deshalb unterstütze ich auch die Ansätze von Justizminister Maas und von Innenminister de Maiziere, Hassreden, Hasskommentare, vernichtende und mit der Menschenwürde nicht in Übereinstimmung zu bringende Dinge anzusprechen und alles zu unternehmen, um

Medien ja selber aus bester Erfahrung, wie sich Falschmeldungen und Vertrauensverlust beim Publikum auswirken. Der Vorwurf, im Internet würden sich automatisch falsche News durchsetzen, solange sie nur die Sensationsgier des Publikums befriedigten, hält einer Prüfung nicht stand. Man behauptete, Falschmeldungen hätten an Hillarys Image gekratzt und Trump in letzter Sekunde zum Präsidenten gemacht. Sieht man sich aber sogenannte «Falschmeldungen» von einflussreichen Internet-Medien wie «Breitbart» und «Infowars» selber an und trennt dabei die teils übertrieben emotionale Berichterstattung von der inhaltlichen Substanz und Sachlichkeit, werden angeprangerte «Falschmeldungen» oftmals plötzlich wahr und es eröffnen sich nachvollziehbare Gründe, gegen Clinton und somit für Trump zu stimmen. Die Ausschlachtung einer Story auf Kosten des Inhalts und die dramatische Übersteigerung von Geschehnissen ist ebenso kein alleiniges Problem des Internets. Sicher setzen die Internetmedien zu oft darauf, lieber viele Besucher zu generieren, anstatt ordentlich journalistisch zu arbeiten. Das hängt eben auch mit der erwähnten Geldnot der Online-Medien zusammen. Doch wollen uns «Bild», «Blick» & Co. wirklich über die Gefahr reisserischer Titel und überzogener Darstellungen der Realität zur Steigerung des Interesses belehren? Kann es im Internet überhaupt noch sensationalistischer und plumper zugehen als auf den Titelblättern dieser Zeitungen?

Mainstream in der Existenzkrise Die Motivation für den Kampf gegen die Fake-News ist offenkundig: Die grossen Medi-

Dieses Bild von der Webseite « Alles Schall und Rauch» mit einer unbelegten Aussage Obamas führte die «SonntagsZeitung» an, um zu beweisen, dass die Webseite stets die Fakten verzerre. In dem Artikel folgten jedoch keine sachlichen Argumente mehr. enkonzerne sowie die öffentlich-rechtlichen Medien verlieren an Marktanteil und Glaubwürdigkeit in der Bevölkerung. Trumps Wahlsieg war ein deutliches Zeichen dafür, dass die Bürger sich nicht mehr an den Empfehlungen der grossen Medien orientieren. Nun probiert man, die Konkurrenz im Internet zu verunglimpfen, ohne die eigenen Fehler selbstkritisch aufzuarbeiten. Einem besonders substanzlosen Artikel über die vermeintliche Fake-News-Welle im Internet machte sich nun die «Sonntagszeitung» schuldig. Sie schrieb in dem Artikel «Verzerrte Fakten aus der Schweiz» über alternative News-Webseiten: «Alles Schall und Rauch» ist eine der aktivsten alternativen Newssites des deutschsprachigen Raums und als Verein organisiert. Der Betreiber, Manfred Petritsch, schreibt unter dem Pseudonym Freeman. […] Freeman ist sehr aktiv. Täglich postet er bis zu sechs Artikel. In diesen verzerrt er aktuelle Nachrichten, um gegen Flüchtlinge oder den Westen zu hetzen. Nach der Wahl Donald Trumps schrieb er in einer Analyse, Hillary Clinton sei für die «Flüchtlingsflut» nach Europa verantwortlich. Hier, wie auch in Amerika, lebe die politische Elite mit ihren «Lügenmedien» in einer «eingebildeten Traumwelt». […] Eine weitere Seite operiert aus Winterthur: Uncut-news.ch. Der Betreiber bietet über den gleichnamigen DVD-Versand «unzensurierte» Filme zu Weltpolitik und Gesellschaftsfragen an. «Uncutnews» veröffentlicht vor allem Artikel von Drittsites oder Youtube-Filme mit Inhalten, die den Untergang der EU heraufbeschwören oder der Schweizer Regierung vorwerfen, sich bei der Nato «anzubiedern». […]


Die grösste Gemeinsamkeit der alternativen Newssites in der Schweiz ist ihre Ablehnung traditioneller Medien. Eine Anfang 2016 gegründete Page hat sich sogar zum Ziel gesetzt, die Schweizer Medien zu entlarven, die «Propaganda» machten. Die Betreiber nennen sich «unabhängige Medienwissenschaftler». Ihr Herzstück ist ein Organigramm, das die vermeintliche Verstrickung der Schweizer Medienlandschaft mit amerikanischen Institutionen oder dem Verteidigungsbündnis Nato aufzeigen soll. Dies versuchen die Betreiber akribisch zu beweisen – und scheuen keinen Aufwand. Innerhalb dieses Jahres erstellten sie zwei «Studien». Darin untersuchten sie Artikel der NZZ und Beiträge des Schweizer Radios und Fernsehens nach «Manipulationen». Diese Dokumente sind über 20 Seiten lang und verwenden eine akademische Sprache. Zudem geben sie vor, wissenschaftliche Methoden anzuwenden. Auf Anfrage schreiben die Betreiber von «Swiss Propaganda», sie würden von über einer halben Million Menschen gelesen. Ihre Motivation liege darin, eine Lücke der Wissenschaft zu füllen: «Auf diesem Gebiet gab es bislang noch keine systematischen Untersuchungen, und entsprechend gross ist das Interesse an unseren Arbeiten.» Auch sie stehen der Debatte über Fake News skeptisch gegenüber. Dies sei eine Manipulation und eine Unterstellung der traditionellen Medien.» Eine saubere inhaltliche Kritik an den alternativen Medien im Internet? Eine lange Liste der Falschmeldungen von «Uncut-News» oder «Alles Schall und Rauch»? Quellenangaben? Ausführliche Recherche? Fehlanzeige! Nichts als unbelegte Anschuldigungen. Und das ausgerechnet in einem Artikel, der den Internetmedien fehlende Recherche und Falschdarstellung vorwirft. Warum geht man nicht auf die «vermeintliche Verstrickung der Schweizer Medienlandschaft mit amerikanischen Institutionen oder dem Verteidigungsbündnis Nato» ein und widerlegt das Diagramm von Swisspropaganda, das die Verbindungen der Schweizer Medien zu transatlantischen Organisationen zeigt? Der Artikel beschränkte sich weitgehend auf Aussagen ohne logische Begründungen. Damit bestätigen die Mainstream-Medien mit ihrer journalistischen Arbeit genau den Vorwurf, den sie den alternativen Internetmedien machen.

Mainstream als Paradebeispiel für Fake News Und es wird noch verrückter, denn «20min.ch» bezog sich in einer Kurzmeldung auf den weitgehend recherchefreien Artikel der «Sonntagszeitung». In ihrer Meldung «Fake-News made in Switzerland» übernahmen sie die Aussagen der «Sonntagszeitung» kritiklos: «Jetzt zeigen Recherchen der «SonntagsZeitung»: Auch in der Schweiz werden Fake-News produziert. Und sie verbreiten sich durch die sozialen Medien im ganzen deutschsprachigen Raum. Fakten werden vom Betreiber der Seite bewusst verzerrt und in einen anderen Kontext gesetzt.» Die «Recherchen der SonntagsZeitung» bestanden im Wesentlichen aus unbelegten Behauptungen. Lediglich ein Bild von der Webseite «Alles Schall und Rauch» mit einem nicht belegten Obama-Zitat diente als Beweis für die «verzerrten Fakten» auf den angeblichen Fake-News-Webseiten. Ein substanzloser und hetzerischer Mainstream-Artikel wird nun von anderen Leitmedien kritiklos übernommen, verbreitet sich über das gesamte Internet und führt die Leser in die Irre. Ist das nicht genau die gefährliche Dynamik von Fake-News, die uns hier von der «Sonntagszeitung» zur Schau hätte gestellt werden sollen? Jedem halbwegs kritisch denkenden Menschen sollte klar sein, welcher Zweck mit der Kampagne gegen «Fake-News» verfolgt wird. Das Internet soll nur etablierten Medien, Parteien, Banken und Konzernen dazu dienen, ihr gutgläubiges Klientel nach ihren Interessen zu «informieren.» Dass jeder Einzelne politische Diskussionen anstossen, andere für seine Sache gewinnen oder Kritik äussern kann, passt den klassischen Medien nicht. Die Information muss erst durch ihr Filternetz gehen, ansonsten gilt die Information als wertlos. Ein weiterer unfairer Versuch, alternative Medien als unangenehme Konkurrenz mundtot zu machen.

7

Thiels Kolumne Die Demokratie wird von vielen Intellektuellen als Gerechtigkeitsprojekt missverstanden. Das ist eine Fehleinschätzung mit fatalen Folgen. Die Demokratie dient nicht der Gerechtigkeit sondern dem Frieden. Die Demokratie ist ein Friedensprojekt. Wer sein Gerechtigkeitsempfinden über den Frieden stellt, zerstört ihn. Gerechtigkeit ist etwas Übergeordnetes. Man kann sie für sich erhoffen und versuchen, selber gerecht zu handeln. Wenn der Mensch versucht, Gerechtigkeit herzustellen, dann schafft er nicht Gerechtigkeit sondern spricht Recht. Recht wird gesprochen von Richtern, die jemand eingesetzt hat, aufgrund von Gesetzen, die jemand erlassen hat. Aber sowohl bei der Erlassung von Gesetzen wie auch bei der Rechtsprechung kann neues Unrecht entstehen. Deshalb lehnen sich die Menschen immer wieder gegen jene Instanzen auf, die Gesetze erlassen und Richter einsetzen. Das nennt sich dann Revolution. Die Obrigkeit wird gestürzt, und es entsteht meistens ein Chaos, aus welchem heraus sich eine neue Obrigkeit an die Macht schwingt. Das einzige System, welches ohne Obrigkeit auskommt, ist die Demokratie. Die Demokratie ist allerdings bloss die Übereinkunft, keine Obrigkeit zu akzeptieren sondern selbst Gesetze zu erlassen und eigene Richter einzusetzen. Deshalb besteht einer der wichtigsten Grundsätze der Demokratie darin, weder fremde Gesetze noch fremde Richter zu akzeptieren. Und aus dem gleichen Grund heraus sind unter verschiedenen Demokratien Grenzen nötig, welche den Rechtsraum der einen Demokratie gegen den Rechtsraum der anderen abstecken. Denn wenn eine Demokratie einer anderen Demokratie ihre Gesetze aufzwingt, gebärdet sie sich als Obrigkeit, welche die fremde Demokratie zerstört. Weil in einer Demokratie jeder mitreden kann, sind bei der Erlassung von Gesetzen und der Ernennung von Richtern Interessenkonflikte vorprogrammiert. Die Demokratie löst diese Konflikte, indem sie ein Prozedere zur Konfliktlösung vorgibt. Dieses Prozedere heisst «Abstimmung». Dazu wird ein Stichtag festgelegt. Bis zu diesem wird diskutiert und dann abgestimmt. Der einzige gemeinsame Nenner dabei ist, dass das Abstimmungsresultat von allen akzeptiert wird. Das heisst, dass mit der Abstimmung auch die Diskussion beendet ist. Denn über die Richtigkeit eines Abstimmungsresultats wird man sich nach der Abstimmung noch genau so uneins sein wie vorher. Deshalb besteht der einzige gemeinsame Nenner in einer Demokratie in der Wahrung des Friedens und nicht in der Schaffung von Gerechtigkeit. Es geht um Form und nicht um Inhalt. Seit einiger Zeit wird der Ruf lauter, im Namen der Gerechtigkeit die Demokratie einzuschränken. Ob damit Gerechtigkeit geschaffen werden kann, bleibt Ansichtssache. Gewiss ist, dass damit der Friede zerstört wird. Der Versuch, Gerechtigkeit zu schaffen, indem man gegen missliebige Abstimmungsresultate demonstriert, zerstört den Frieden. Der Aufruf, Abstimmungsresultate zu missachten, zerstört den Frieden. Der Versuch, Abstimmungsresultate umzustossen, sei es im Bundesrat, dem Parlament oder mittels weiterer Volksabstimmungen, zerstört den Frieden. Der Ruf nach fremden Richtern, genährt vom Wunsch, dass diese sich über die Demokratie hinwegsetzen, um Gerechtigkeit zu schaffen, zerstört den Frieden.

Der kleinste gemeinsame Nenner


Dies ist lediglich eine kleine Kostprobe aus der Ausgabe Nr. 2 - Dezember 2016 Unterstßtzen Sie kritischen Journalismus? Dann bestellen Sie heute noch Ihr Abonnent der neuen ExpressZeitung! Die Erstausgabe in voller Länge sowie alle weiteren Infos finden Sie unter: www.expresszeitung.com


Ausgabe 2, Dezember 2016

Brustkrebs: «Powerfrauen» sterben jung

Gesundheit

47

Krebs

Im Januar 2017 erscheint zum zehnten Mal Gerhard Wisnewskis Jahrbuch verheimlicht – vertuscht – vergessen, in dem der bekannte Enthüllungsjournalist Themen nachgeht, von Gerhard die vom Mainstream im vergangenen Jahr verschwieWisnewski gen oder vernachlässigt wurden. Auch diesmal ist es voll brisanter Enthüllungen, zum Beispiel, dass der Status «Powerfrau» offenbar der Gesundheit schadet. Ohne Witz: Insbesondere erfolgreiche Karrierefrauen werden immer öfter von Brustkrebs dahin gerafft. Hier ein Vorabdruck aus verheimlicht – vertuscht – vergessen 2017.

U

nser Plan war es, als Omas auf der Veranda zu sitzen und unseren Enkeln beim Spielen zuzusehen. Das haben wir uns oft ausgemalt und darüber geschmunzelt und gesagt, dass wir aber vorher erstmal auf dem Tisch tanzen. Und zwar oft und wild und ausgelassen», schrieb die deutsche Moderatorin Eva Imhof am 13. Juli 2016 auf Instagram. Die Rede war von Imhofs Freundin Miriam Pielhau, Schauspielerin, Moderatorin, Autorin und natürlich «Powerfrau» (promiflash.de, 13.7.2016). Aus der beschaulichen Szene mit den Enkeln wird jedoch nichts, denn Pielhau hatte Krebs – Brustkrebs: «Wir haben uns noch das EM-Spiel Deutschland gegen Italien zusammen angeguckt», erzählte Imhof laut n-tv. «Dann habe sich der Gesundheitszustand von Pielhau dramatisch verschlechtert. Die Mutter einer kleinen Tochter starb zehn Tage später mit nur 41 Jahren an Krebs.» Am 12. Juli 2016 war Miriam Pielhau tot. «Im März erst» hatte sie «über ihren jahrelangen Kampf gegen den Krebs» gesprochen, schrieb damals die Schweizer Illustrierte: «Jetzt ist sie im Alter von 41 Jahren gestorben» (online, 13.7.2016). Furchtbar: Schauspielerinnen, Sängerinnen, Reporterinnen – ausgerechnet «Powerfrauen» werden von Brustkrebs dahin gerafft wie die berühmten Fliegen. 2016 starb zum Beispiel in Deutschland reihenweise weibliche TV-Prominenz. Zum Beispiel die erwähnte Miriam Pielhau. Der freche Blick war Pielhaus Markenzeichen: Den Kopf nach unten geneigt, die Augen nach oben gerichtet, blickte sie einen auf Fotos mit einem breiten Lächeln herausfordernd an. Auf Selfies grinste sie mit ihrer Freundin Imhof gern provokant um die Wette. Aber um über Tote nichts Schlechtes zu sagen:

«

Das ist nun mal das, was der Mainstream verlangt - «selbstbewusste» und «eigenständige» Frauen, die ihr Leben alleine stemmen und keinen starken Mann brauchen. Die dürfen dann in den Medien Karriere machen, um anderen Frauen ihre Misere und ihre Einsamkeit als «modernen Lebensentwurf» zu verkaufen. Für ihre Arbeit als Reporterin und Moderatorin bekam Pielhau den Grimme Online Award. 2008 wurde bei ihr Brustkrebs diagnostiziert. Vier Jahre später brachte sie noch eine Tochter zur Welt. Im jahr darauf zerbrach ihre Ehe, dann - 2014 - wurde die Krankheit erneut festgestellt. Da war ihre Tochter gerade mal zwei Jahre alt. Zuletzt hatte Pielhau eine eigene Sendung im Radio - die Miriam-Pielhau-Show. Im Januar 2016 hatte es Maja Maranow «erwischt». Zuvor hatte die Schauspielerin eine beeindruckende Fernsehkarriere hingelegt. In der Serie Ein starkes Team mimte sie eine toughe Kriminalhauptkommissarin, die Verbrechern cool die Waffe unter die Nase hielt und ihnen Handschellen anlegte. Laut Medien war Maranow nie verheiratet, und Kinder hatte sich «diese attraktive Frau, die allein bei ihrer Mutter aufgewachsen ist», auch «nicht gewünscht», schrieb Die Bunte am 18. Januar 2016 (online). «Der richtige Zeitpunkt für eine Schwangerschaft war auch nie da», zitierte das Blatt die Schauspielerin. Am 4. Januar 2016 starb die 54-jährige an Brustkrebs. Die Neue Zürcher Zeitung bezeichnete die als «Schauspielerin von grosser Emotionalität» (online, 9.2.2016). Oder nehmen wir Jana Thiel. Die journalistische Laufbahn der flotten Sportreporterin begann schon in der DDR. Von 1997 bis 2000 studierte sie neben ihrem Beruf an der FU Berlin. 2002 wurde sie für den Deutschen Fernsehpreis nominiert – für ihre Moderation

Miriam Pielhau starb im Alter von 41 Jahren an Brustkrebs. War es der Lebensentwurf einer «Powerfrau», der ihr gesundheitlich zusetzte? Bei sogenannten «Powerfrauen”, die Karriere machen, anstatt sich auf Kinder und Familie zu konzentrieren, häufen sich die Brustkrebsdiagnosen. Mediziner wie Paul Kleihues von der Universität Zürich machen den westlichen Lebensstil für die steigende Zahl an Brustkrebsfällen verantwortlich. Bei Frauen heisst dies immer mehr: Karriere statt Kinder. Frauen, die jahrelang hormonell verhüten, haben ein erhöhtes Risiko für eine Brustkrebserkrankung. Frauen, die in jungen Jahren Kinder geboren haben, erkranken kaum an Brustkrebs. Diese Zusammenhänge werden vom Mainstream und den politischen Parteien unter den Teppich gekehrt. bei der Winterolympiade in Salt Lake City und bei der Tour de France. Den ZDF-Zuschauern war die Frau in den letzten Jahren vor allem als Sportmoderatorin in der Nachrichtensendung Heute bekannt geworden. Ihre Beziehung mit einem Stabhochspringer war jedoch kinderlos geblieben. Am 11. Juli 2016 starb die 44-Jährige an Brustkrebs.

Eine lange Liste Die Liste liesse sich beliebig verlängern. Auch international grassiert der Brustkrebs unter den «Powerfrauen»:


Ausgabe 2, Dezember 2016

Gesundheit

48 Seite 47

• • • • • • • • •

Anastacia, Sängerin Christina Applegate, Schauspielerin Cynthia Nixon, Schauspielerin Carly Fiorina, Managerin/HP Kylie Minogue, Sängerin Sylvie van der Vaart, Moderatorin Sheryl Crow, Sängerin Martina Navratilova, Sportlerin u.v.a.m.

Was längst vergessen ist: Die britische Daily Mail warnte schon vor 15 Jahren, der Brustkrebs habe den Lungenkrebs als häufigste Krebserkrankung bei Frauen abgelöst (online, 5.11.2001). Lag der Brustkrebs in Grossbritannien damals nur relativ knapp vor dem Lungenkrebs, reden wir bei Frauen zwischen 40 und 55 heute von einer epidemischen Ausbreitung. «Mit zuletzt rund 70.000 Neuerkrankungen im Jahr ist der Brustkrebs die mit Abstand häufigste Krebserkrankung der Frau», heisst es auf der Website der Deutschen Krebshilfe: «Etwa eine von acht Frauen erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Fast drei von zehn betroffenen Frauen sind bei Diagnosestellung jünger als 55 Jahre alt.» Wenn es sich nicht um statistische Artefakte handelt, hat der Brustkrebs andere Krebsarten bei Frauen inzwischen weit hinter sich gelassen. Auch global beobachtet man eine unheimliche Zunahme der Erkrankung. Gab es 1975 jährlich etwa 550.000 Neuerkrankungen, waren es im Jahr 2000 schon doppelt so viele. Was ist da nur los?

Die Mittel, die viele Frauen benutzen, um kinderlos und jung zu bleiben, sind gefährlich, nämlich Hormone, zum Beispiel die «Pille». Sie erhöhen das Risiko einer Brustkrebserkrankung. rin genau besteht denn nun der «westliche Lebensstil»? Ganz einfach: Für Frauen heisst das: Gymnasium, möglichst auch im Ausland, Hochschulreife, Studium (möglichst mit Doktortitel), und dann erst mal Karriere mit möglichst viel Ruhm und Öffentlichkeit. Wenn es geht, werden nebenbei auch noch Schwangerschaften durchgezogen und die Kinder in den Hort abgeschoben. Oder die Schwangerschaft wird bis zum Alter von 30, 40 Jahren verschoben, während die Frauen immer unfruchtbarer werden. Denn die Fertilität nimmt schon ab einem Lebensalter von 24 Jahren langsam aber sicher ab: «Frauen sind am fruchtbarsten im Alter zwischen 20 und 24 Jahren», warnt die Kinderwunsch-Website babycenter.de: «Je äl-

Der Krebs der Reichen Antwort: Nicht überall ist der Brustkrebs gleich verbreitet, sondern «als wesentlicher Faktor bei der Entstehung» gilt «der westliche Lebensstil», schrieb der österreichische Standard am 3. Januar 2013 (online). Brustkrebs, Prostata-, Nieren-, Darm- und Hodenkrebs haben «alle ihren Ursprung im westlichen Lebensstil», zitierte auch der Stern den Mediziner Paul Kleihues von der Uni Zürich: Brustkrebs zum Beispiel sei «in den Entwicklungsländern nahezu unbekannt. ‹Es ist der Krebs der reichen Länder›» (online, 1.7.2006). Aber wo-

2017

Das andere Jahrbuch

GERHARD WISNEWSKI

verheimlicht

vertuscht

vergessen Was 2016 nicht in der Zeitung stand

ter Frauen werden, desto mehr sinkt die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, während die Wahrscheinlichkeit einer Unfruchtbarkeit ansteigt.»

Weiblich, ledig, steril Die Mittel, die viele Frauen benutzen, um kinderlos und jung zu bleiben, sind ebenfalls gefährlich, nämlich Hormone, zum Beispiel die «Pille». «Frauen, die vor ihrer ersten Schwangerschaft mehrere Jahre lang hormonell verhüten, haben ein erhöhtes Risiko für eine Brustkrebserkrankung vor der Menopause», schrieb die Pharmazeutische Zeitung (online, Nr. 10/2006). «Dies ergab eine Meta-Analyse aus 34 Studien.» Auch die Hormone, die viele Frauen ab 40 nehmen, um jung und frisch zu bleiben, steigern das Risiko für Krebs. Und während Medizin und Medien dem weiblichen Geschlecht weismachen, schon bald könne man auch noch mit 50 oder 60 Kinder kriegen, werden die Frauen in Wahrheit steril. Ist frau erstmal Mitte dreissig, 40 oder gar älter, sinkt die Chance, ein Kind zu bekommen, rapide. Schon 30-Jährige können heute wegen ihres beruflichen Stresslebens häufig nicht mehr ohne Unterstützung schwanger werden. Flugs bietet sich die moderne Medizin an, um den Kinderwunsch doch noch zu erfüllen.

Brustkrebs: Wenn die Mama die Krise kriegt

Hollywood stellt mit Filmen wie «Im Himmel trägt man hohe Schuhe» die Erkrankung an Brustkrebs als eine grosse Party dar.

«Verheimlicht - Vertuscht – Vergessen» beginnt dort, wo herkömmliche Jahresrückblicke enden: Gerhard Wisnewski enthüllt die Wahrheit hinter dem täglichen Nachrichten-Einheitsbrei: Was wurde verheimlicht, vertuscht und vergessen? Warum erscheinen manche Themen auf der Tagesordnung, während andere schnell aus den Schlagzeilen verschwinden? Wer steuert unsere Medien, und warum wird unsere Wirklichkeit so oft verfälscht? Wisnewski zeigt die wahren Zusammenhänge, die sich hinter der angeblich «objektiven» Berichterstattung verbergen.

«Frauen, die in jungen Jahren viele Kinder geboren hätten, würden kaum an Brustkrebs erkranken» , wurde der Züricher Mediziner Neuropathologie-Professor Kleihues im Stern zitiert (online, 1.7.2006). Kurz: Durch den modernen westlichen Lebensstil kriegt die «Mamma» (medizinischer Name für die weibliche Brust) die Krise: • durch die sogenannte «Emanzipation» wurden die weiblichen Biografien total umgewälzt. Heraus kamen • gestörte Lebensläufe von Frauen (und Männern) und • ein ständiger «Mammakonflikt» zwischen Fortpflanzung und Brutpflege auf der einen und den eingeflüsterten Karrierewünschen auf der anderen Seite. • Die Folge war eine ständige, unausgesprochene innere Zerrissenheit zwischen Nachwuchs und Beruf und ein • massiver Konflikt zwischen dem natür-


49 Bei der Schauspielerin Christina Applegate wurde 2008 Brustkrebs diagnostiziert. Sie reiht sich damit in eine lange Liste von «Powerfrauen» ein.

lichen Bedürfnis, «Mamma» zu sein und dem gesellschaftlich aufgezwungenen Credo, sich in einem Beruf verwirklichen zu müssen. Daraus entstand ein • schlechtes Gewissen gegenüber ungeborenen, abgetriebenen und vernachlässigten Kindern, die nur kurz oder gar nicht gestillt und anschliessend in die Kita entsorgt wurden. Die fehlende Mutter-Kind-Bindung schadet also auch der Mutter. Ausserdem • unbefriedigte biologische Wünsche und • künstlich verzögerte Schwangerschaften bis zur Unfruchtbarkeit, künstlichen Befruchtung, Leihmutter-Modellen etc. Hormonelle Verhütungs- und Verjüngungsmittel tun ein Übriges.

Das Berufsleiden der Powerfrauen So leiden Millionen Frauen nicht nur an einer (in Wirklichkeit) verkorksten weiblichen Biografie, sondern auch an einer verkorksten Mutterschaft – dem Kampf gegen Fortpflanzungsinstinkte und natürliche Bedürfnisse. Und so kam es zu einem ewigen Leiden an einer eigentlich normalen Sache: Nämlich dem Mammasein. Und alles deutet darauf hin, dass das gefährlich sein könnte: «Diejenigen, die die Gründung einer Familie bis zu ihren späten Dreissigern oder sogar Vierzigern aufschieben, könnten aufgrund von hormonellen Prozessen einer grösseren Gefahr ausgesetzt sein, sagen Experten», laut Daily Mail (ebenda). «Die Brustkrebsraten sind gemäss einem Trend zur späteren Mutterschaft innerhalb eines Jahrzehnts um 20 Prozent gestiegen. Eine wachsende Zahl von Frauen, einschliesslich berühmter Figuren wie Madonna oder Cherie Blair, bekommen erst in ihren Vierzigern Kinder.» Genau das sind die Leitfiguren des Medienbetriebs, die diesen «Lebensstil» in der Bevölkerung verbreiten sollen. Der Mainstream verheizt die angeblichen Powerfrauen auf der heissen Platte der Propaganda und der Ideologie von den «starken Frauen», die keine Männer und keine Kinder brauchen, sondern die Gesellschaft demnächst alleine «schmeissen». «Frauen verfolgen lieber ihre Karrieren und verschieben das Kinderkriegen auf später», zitierte das Blatt einen Krebsforscher. «Dies könnte hormonelle Prozesse in Gang setzen, die ihr Risiko beeinflussen, die Krankheit zu entwickeln.» Noch einfacher formuliert könnte man auch sagen: Ein Organ, das nie benutzt

Empfehlung Clinton vs. Trump

Wahl Wer ist die bessere Oder hat der für Amerika? pt eine Wähler überhau Wahl?

l mit Andreas Thie neuer Kolumne

am verstossene Der vom Mainstre Thiel mit Querdenker Andreas er Kolumne in der exklusiv regelmässiger,

Seite 54

ExpressZeitung!

Seite 4

NG.com

EXPRESSZEITU Erstausgabe,

Jetzt abonnieren

- Seite 2

November 2016

Propaganda im unk! öffentlichen Rundf

tionen Wie das SRF Informa en westlich zugunsten der manipuliert! Konfliktparteien

Seite 20

Keine Klimakatastro in Sicht

ng Dogma-Impfu Die tägliche

Jahrhunderten Schwangerschaften und Stillen als protektive Faktoren bei der Brustkrebsentstehung betrachtet, da man festgestellt hatte, dass Nonnen besonders häufig betroffen sind.» Epidemiologische Untersuchungen hätten «die Richtigkeit dieser alten Hypothese weiter untermauert». Wichtig sei das Alter der Frau bei der ersten Geburt: «Besonders stark vor Brustkrebs schützen frühe Schwangerschaften um das 18. Lebensjahr. Mit jeder weiteren Geburt und mit zunehmenden Stillzeiten sinkt das Brustkrebsrisiko dann noch weiter...». Berechnungen zufolge könnte die Brustkrebsrate in den Industrieländern «mehr als halbiert werden, wenn die dort lebenden Frauen wieder mehr Kinder bekämen und diese länger stillen würden.» Das hiesse aber auch, den Beruf erst einmal an den Nagel zu hängen und sich mindestens drei Jahre auf eine Mutter-Kind-Bindung einzulassen.

phe

emachte Ist die menschg g wissenschaftlich Klimaerwärmun Seite 44 beweisbar?

Nordkorea n in China und en der und Staat gehöre en die Method n durch Medien besser oder verlauf Indoktrinatio bei uns im Westen Realitätsferne lich ist die Situation Was wird eigent zum Alltag. Aber t? nur subtiler? it bestimmter an Halloween gefeier die Manipulation st von der Wahrhe Ende des felsenfe Blick auf sind he, das baldige Ein schockierender Massenmedien zu nennen. te Klimakatastrop ge Zuschauer der um nur einige menschgemach dunklen Ursprün gen, die Die meisten es heit sei Impfun von Seite 53 überzeugt, it der Mensch Halloweens die Notwendigkeit Glaubenssätze von der Mehrhe Seite 3 völkerung oder in gültige und itig Überbe die allgeme gleichze sie Erdöls, schon wenn in seiner Freizeit keit überprüfen, Wer möchte nur auf deren Richtig wird eiten“ dann „Wahrh gt, versor akzeptierte 00 Hypothek über die

00 $100.0 dass du $200.0 dich mit einer n $100.000, Bank erwartet, Wenn eine Bank geschaffen. Die t nicht die zweite der Kreditbetrag zurückbezahlst, aber sie schaff die harte Welt hinaus, um in nächsten 20 Jahre t dich statt dessen 0 aufzubringen.» Die Bank schick $100.0 und Publizist - die Zinsen. diese zweiten Finanzoekonom kämpfen, um Bernard A. Lietaer, gegen jeden zu

system, Fehler im Geld r über die Seite 30 Lesen Sie meh und die Schuldenkrise! g Wachstumszwan

In der ExpressZeitung November/2016 empfahlen wir das Buch «Eine Welt ohne Krebs» und berichteten über die krebslindernde Wirkung von «Vitamin B17». Der Artikel ist online zu lesen unter: expresszeitung.com wird, kann eben leicht krank werden.

Die Krankheit der Nonnen Ist der Brustkrebs also wirklich «die Berufskrankheit der Powerfrauen»? Es sieht ganz so aus: «Früh ein Kind bekommen und lange stillen - das schützt am besten vor Brustkrebs», empfiehlt die angesehene ÄrzteZeitung: «Niedrige Geburtenraten oder Geburten erst im Alter über 30 Jahren treiben in Industrieländern die Brustkrebsrate hoch» (online, 24.3.2010). Sieh da: So deutlich haben wir das bisher selten gehört. «So wurden schon in früheren

Gerhard Wisnewski studierte Politikwissenschaften in München. Seit 1986 arbeitet er als hauptberuflicher Journalist, Schriftsteller und Filmautor. Spezialgebiete: Wissenschaft, Technik, Politik und Geschichte. Wisnewski arbeitete für zahlreiche Mainstreammedien wie Bild, Frankfurter Neue Presse, AZ, tz, SZ-Magazin u.v.a.m. Erstes Aufsehen erregte Wisnewski 1992 mit dem Buch Das RAF-Phantom (mit

Brustkrebs=Party Bis auf wenige Ausnahmen wird das alles vom Mainstream und den politischen Parteien unter den Teppich gekehrt. Oder einfach vergessen. Heutzutage gilt das alles als nicht mehr politisch korrekt. Schliesslich haben die Medien den Frauen diesen schädlichen und unnatürlichen Lebensstil ja erst aufgeschwätzt: Karriere für die Frau, Kita für das Kind. Wenn überhaupt eins da ist. Und nicht nur das. Inzwischen wird Brustkrebs sogar als eine fidele Sache dargestellt und als ein Leiden, das eine moderne Powerfrau einfach haben muss. 2016 erschien ein Kinofilm, in dem der Brustkrebs als eine lustige Party dargestellt wird. Titel: «Im Himmel trägt man hohe Schuhe». Laut Medien ist der Streifen eine «klamaukige Achterbahnfahrt durch Bars, Chemotherapiezentren, Perückenläden, Reha-Einrichtungen, Spezial-BH-Geschäfte und Hotelbetten» (Stadtmagazin chilli, Freiburg, 31.3.2016). Das Kinoplakat zeigt ausgelassen lachende Frauen. An Brustkrebs zu erkranken, ist doch eigentlich ganz witzig, soll das wohl heissen. Es bleibt anzunehmen, dass sich für die realen Opfer der Spass in Grenzen hält.

Landgraeber, Sieker). Der darauf beruhende Fernsehfilm erhielt im Jahr2000 den Grimme-Preis (Regie: Dennis Gansel). Heute gilt Wisnewski als führender Vertreter der Gegenöffentlichkeit und zählt laut «Spiegel» zu den Pionieren «des aktuellen Gegenzeitgeistes». Seit 2008 veröffentlicht er seinen sehr erfolgreichen kritischen Jahresrückblick «verheimlicht – vertuscht – vergessen».


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.