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ASIA AHMETJANOVA
Komponistin
Die Komponistin, Pianistin und Performancekünstlerin Asia Ahmetjanova ist in Riga (Lettland) aufgewachsen. Nach ihrer musikalischen Ausbildung als Pianistin in Riga und ihrem Bachelor-Abschluss an der Musik- und Theaterakademie in Tallinn (Estland) studierte sie bei Konstantin Lifschitz an der Hochschule Musik in Luzern, wo sie auch Kompositionsunterricht bei Dieter Ammann nahm. Ihren Master-Abschluss ergänzte sie anschliessend mit einem zusätzlichen «Master in Music and Art Performance», ebenfalls an der Hochschule in Luzern. Eine längere Zusammenarbeit verbindet sie mit Marianthi Papalexandri-Alexandri, Uli Fussenegger, Urban Mäder und Carola Bauckholt.
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Asia Ahmetjanova ist als Korrepetitorin an der Hochschule Luzern – Musik sowie an der Hochschule der Künste Bern tätig. Seit 2014 ist sie Mitglied des «Ensemble ö!», das auf zeitgenössische Musik spezialisiert ist.
Asia Ahmetjanova ist Mitglied des Lettischen Komponistenverbandes und mit dem Notenverlag Edition Gravis Berlin verbunden. Aufnahmen ihrer Werke wurden auf BBC 3, Radio SRF 2 und Latvijas Radio 3 ausgestrahlt.
Asia Ahmetjanova lehnt jegliche Form von Generalisierung der Menschen und ihrer Aktivitäten ab. Diese Denkweise spiegelt sich in ihren Kompositionen wider. Ihre experimentelle Auseinandersetzung mit dem musikalischen Material und dem menschlichen Körper, ihre persönliche Spiritualität wie auch die klassische Tradition der Klavierliteratur stehen in ihrer Kunst in einem Gleichgewicht.
Bound To The Bow
Ashley
Fure
Ein Bild im Ohr der Komponistin Ashley Fure gab den Anstoss zu diesem Stück. Es stammt aus einem der bekanntesten Gedichte der englischen Romantik: Samuel Taylor Coleridges «Rime of the Ancient Mariner». Einer Ballade, die von einem Seemann handelt, der nach einer Irrfahrt in den Eiswüsten der Antarktis durch die Tötung eines Albatros einen Fluch heraufbeschwört und zur Strafe für seine Mordtat fortan den riesigen Seevogel um seinen Hals tragen muss.
Bei Ashley Fure erfährt dieses Bild jedoch eine Wendung: Sie lässt den Albatros, dieses grosse geflügelte Ding, nicht erschlagen und einem Matrosen um den Hals hängen, sondern an den Bug des Schiffes binden. Daraus ergeben sich besondere Kontraste: schwere Leichtigkeit; geerdeter Flug; nasse, beschwerte Flügel.
«Bound to the Bow» für Orchester und Elektronik ist geradezu aufgeladen von der sich in diesem Bild manifestierenden gebändigten kinetischen Energie. Hektische Klangfetzen verweben sich zu dichten, lärmenden Gespinsten. Bögen schwingen über die Saiten wie Vögel in Käfigen: flatternd, ohne zu fliegen; sich an den Ton klammernd; versuchend, sich zu erheben.
Das Werk «Bound to the Bow» – entstanden im Auftrag des New York Philharmonic Orchestra – wurde beim Pulitzer-Preis 2017 in die Endauswahl aufgenommen und von der Wettbewerbsjury als «ein fesselndes, zugleich stringentes wie auch atmosphärisches Orchesterwerk von grosser kompositorischer Souveränität» gelobt.