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architektur] Hotel in Tirol
Eva Mittner
Glänzende Aussichten
Hotel „Das Gerlos“ – extravanter Look in exklusiver Lage
In exponierter Lage im Zentrum von Gerlos im Tiroler Land wurde im Dezember 2021 ein moderner Treffpunkt für Sport- und Bergweltbegeisterte eröffnet. Das Hotel „Das Gerlos“ sticht als 5-geschossiger Neubau und Design-Stück auffallend aus der Umgebung hervor. Die Gastgeber lieben es sportlich, stylish und sehr lebendig.
Zunächst punktet das Haus mit der Lage im Herzen der alpinen Gemeinde Gerlos im Zillertal in Tirol – direkt im Zentrum, aber in sehr ruhiger Lage. Das Gebäude ist umgeben von attraktiven touristischen Zielen wie Schönachtal, Schwarzachtal und natürlich dem Skigebiet Zillertal Arena. Zusätzlich spielt „Das Gerlos“ seine inneren Werte aus, sobald man das Gebäude betritt. Es bietet sich als Rückzugsort zum Entspannen an. Und mit urbanem Style im minimalistischen Look. Wo vorher ein gewöhnlicher Parkplatz kaum Beachtung fand, entstand nun auf 5 Geschossen während einer Bauzeit von 12 Monaten das heutige Hotelgebäude in Betonbauweise. Der schlanke Baukörper wurde passgenau auf das sehr schmale trapezförmige Grundstück geplant. Die geschwungenen Linien, bodentiefe Glasflächen und die schiffsrumpfartige Fassade ergeben jetzt den ungewöhnlichen Look. Das Haus unterscheidet sich stark von den traditionellen Gebäuden der Nachbarschaft.
Architektur: Außen glänzend und stylish – innen weltoffen und herzlich
Entstanden ist der Komplex nach den Plänen des Tiroler Architekturbüros Plan360° aus Ebbs und Oberndorf. Die extravagante Architektur hat man vorrangig mit Stahl, Beton und Glas erreicht. Das Gebäude zeigt sich durch die vielen transparent verglasten Flächen und überaus gut gestaltete Kanten, Ecken und Schwünge als Design-Highlight. Die schrägen Außenwände sind aus Fichtenholz gebaut.
Schon im September 2020 wurde der erste Spatenstich gemacht, bis zum Dezember hat man Tiefgarage und Keller fertiggestellt. Pandemiebedingt konnte man erst 2021 weiterbauen und hat binnen kurzer Bauphase 27 Zimmer und die weiteren Räume sowie den Spa-Bereich erstellen lassen. Alle Gewerke wurden an regionale Unternehmen aus dem Zillertal vergeben.
Faszination eines umgenutzten Materials
Sehr spannend gestaltet ist die komplette Außenhaut des Hauses. Genutzt wurden dafür Dachschindeln aus Aluminium, die sich zur Bekleidung von gekrümmten oder gerundeten Flächen an Fassade und Dach eignen.
„Wir sind sehr zufrieden mit dem stylishen Look, obwohl wir zunächst ein bronzefarbenes Outfit für das Gebäude angedacht hatten“, berichtet Raffael Hörl, der das Hotel gemeinsam mit seinen Eltern Barbara Hörl und Martin Kammerlander betreibt.
Der rote Faden ist hier grün
Im Erdgeschoss befindet sich eine hippe Lounge für Hotelgäste. Der Eintritt in das angrenzende Foyer ist ein optisches Highlight, denn die Wände sind hier vertikal begrünt und dadurch ein besonderer Hingucker. Die hier gepflanzten Gewächse dienen dem Raumklima und die realisierten Akustikdecken sind ein besonderer schallabsorbierender „Lärmschlucker“. Diese Art der Begrünung in Form von Hydrokulturwänden ist wegweisend für neue Klimatisierung von Arbeits- und Aufenthaltsräumen. Ohne Energie von außen – allein durch biologische Vorgänge wie Osmose, Verdunstung und Kondensierung wird die Atemluft gereinigt und das Raumklima verbessert. Im Erdgeschoss sind Lounge, ein Frühstücksraum und die Küche sowie Wirtschaftsräume und Personalzimmer verteilt. Die Gästezimmer sind in den darüberliegenden Geschossen untergebracht. In den beiden obersten Geschossen gibt es Suiten für bis zu sechs Personen. Hochwertige Holzböden aus Eiche, Holzverkleidungen für die Wände, helle Naturtöne und Grauschattierungen sowie schwarze Akzente ziehen sich durch alle Räumlichkeiten. Ein Großteil der Möbel wurde von regionalen Handwerksbetrieben maßgefertigt, ebenso die mit lebenden Pflanzen begrünte Wand an der Rezeption. Ausgesuchte Designer-Stücke stammen von Alfredo Häberli, KFF und Cane Line. Für die Konzeptionierung der Innenarchitektur leisteten die beiden Firmen Wohnatelier und Voglauer eine Menge Kreativarbeit. Die Experten von Wohnatelier aus Oberndorf und Ebbs bildeten zudem die Schnittstelle zwischen Architekten, technischen Fachplanern und Bauherrenschaft. Sie begleiteten das Bauvorhaben bis zur Übergabe.
Gastgeber mit Geschichte
Mit viel Liebe zum Detail erschuf die Gastgeberfamilie Hörl/Kammerlander einen Ort, der Gäste sofort in seinen Bann zieht. Die Ausrichtung: modern, minimalistisch – ohne typischen Alpenkitsch. Besonderes Augenmerk widmen die Gastgeber dem Thema Nachhaltigkeit. Mit nur 5 Mitarbeitern stemmt die Familie den Hotelbetrieb und hat bereits viele gute Bewertungen eingeheimst.
Wiederkehrendes Design-Element: der Kreis
Ein zentrales Element stellt der überall gegenwärtige Punkt bzw. goldfarbene Kreis dar. Er spielt im Haus durchgängig eine große Rolle und stellt den „perfekten AusgangsPUNKT“ dar, der sich im Interieur wie beispielsweise den Ring- und Zylinderleuchten, kreisförmigen Couchtischen, Badezimmerspiegeln oder auch an der indirekt beleuchteten Decke im Frühstücksraum widerspiegelt.
Möbel und Innenausbauten wurden nachhaltig beim Möbelhersteller Voglauer aus Abentau gefertigt. Gewählt hat man für alle Möbel helle Eiche gekalkt. Plus samtige Stoffe in ruhigen Schwarz- und Grautönen.
Schick in Schale: 27 Design-Zimmer und -Suiten
Die Zimmer wurden im typisch legeren Look des Hotelkonzepts ausgestattet. Bodentiefe schallisolierte Fenster ermöglichen von allen Gästezimmern aus einen sprichwörtlich herausragenden – und dennoch ruhigen – Blick auf den Ort Gerlos. Der kühle Sichtbeton an Decken und Wänden stellt in interessanter Optik die rohe Oberfläche des Materials bewusst zur Schau. Ergänzt wurde diese gradlinige Formensprache durch die hochwertigen Hölzer. Dazu kommt ein Mix aus ruhigen Farben: Ocker, mattes Schwarz und unterschiedliche Brauntöne. Sehr warm hat man auch die verschiedenen Lichtakzente als stimmungsvolle Ambientebeleuchtung dazu geplant. Goldakzente unterstützen die behagliche Stimmung. Mit viel gutem Gespür für Schönes gestalteten die Innendesigner den gesamten Look im Hotel für die 20 Doppelzimmer, zwei Junior Suiten, zwei Suiten und zwei großzügige Lofts sowie eine Penthouse Suite.
Der Wellnessbereich mit Saunen und Ruheraum runden das Angebot ab. „Bei der Umsetzung waren uns warme Materialien und ein natürlicher Stil sehr wichtig“, erklärt Raffael Hörl. „Wir wollten uns auf das Wesentliche konzentrieren, einen perfekten Ausgangspunkt für die Erkundung des Ortes Gerlos und des Zillertals schaffen und zugleich anders sein – nach unserem Credo, ohne Schnick, mit Schnack.“
Architekten: Plan360° GmbH
Plan360° besteht aus einem weit aufgestellten Team von erfahrenen Architekten, Baumeistern, Designern, Innenarchitekten und Bauleitern. Ein großes Team, das den Zeitgeist trifft und jeden Auftrag professionell und verantwortungsbewusst abwickelt. Architektur – von innen nach außen. Jahrelange Zusammenarbeit mit internationalen Firmen ermöglicht, das Interior Design der Projekte im Kontext der Architektur auf ein ganz neues Level zu setzen. Stets auf dem neusten Stand, ist es den Experten möglich, bis ins kleinste Detail das Möbel in das Licht einer formgebenden Architektur zu setzen. Dabei plant man von innen nach außen und erfasst gekonnt die Bereiche, in denen sich die beiden Faktoren berühren, ergänzen und komplettieren.
Wohnatelier
Leben ist Entwicklung – wie das Leben hat auch das Unternehmen Wohnatelier eine Entwicklung durchlaufen. Vom Einrichtungsstudio 1996 hat es sich bis heute zum Innenarchitekturbüro Interior Architects by Wohnatelier entwickelt. Dabei wurden höchste Ansprüche an die Planungskompetenz erfüllt, die seit der Gründung im Vordergrund steht. Treibende Kräfte sind die Eigentümer Norbert Bergmann und Franz Hechenbichler. Mit Kreativität und Feingefühl haben sie das Unternehmen stetig weiterentwickelt und können auf eine über 20 Jahre lange Firmengeschichte und Erfahrung zurückblicken. Das Unternehmen wurde 2018 neu positioniert und fokussiert sich heute noch mehr auf die Innenarchitektur als Dienstleistung.