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› Fortsetzung Artikel „Cannabis-Konsum und Arbeitssicherheit – Wie passt das zusammen?“
Welche betrieblichen Präventionsmaßnahmen schlagen Sie vor, um von der angekündigten Cannabis-Legalisierung nicht plötzlich vollkommen überrascht zu werden?
MURO: Um die Auswirkungen einer möglichen Cannabis-Legalisierung im Betrieb gut zu handhaben, schlage ich folgende Präventionsmaßnahmen vor:
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► Kommunikation: Kommunizieren Sie transparent über die Firmenrichtlinien bezüglich des Drogenkonsums und stellen Sie sicher, dass alle Mitarbeiter über die Regeln informiert sind.
► Schulungen: Bieten Sie Schulungen für Mitarbeiter an, die sich mit den Auswirkungen von Cannabis und anderen Drogen auseinandersetzen.
► Überwachung: Überwachen Sie den Betrieb regelmäßig, um Missbrauch frühzeitig zu erkennen und zu bekämpfen.
► Intervention: Stellen Sie ein Interventionsprogramm bereit, das Mitarbeitern bei drogenbedingten Problemen hilft.
► Vereinbarungen: Treffen Sie Vereinbarungen mit den Mitarbeitern, die den Konsum von Drogen, einschließlich Cannabis, am Arbeitsplatz verbieten.
Diese Maßnahmen können helfen, das Unternehmen vor den Auswirkungen einer möglichen Legalisierung von Cannabis zu schützen und ein sicheres und produktives Arbeitsumfeld zu gewährleisten.
Vita
Fachkräfte für Arbeitssicherheit, Betriebsärzte, Sicherheitsbeauftragte und Personalvertreter arbeiten im Arbeitsschutz meist eng zusammen. Ist das nicht auch im Bereich des Gesundheitsschutzes sinnvoll, und gibt es hierfür positive Beispiele?
MURO: Ja, es ist sinnvoll, dass Fachkräfte für Arbeitssicherheit, Betriebsärzte, Sicherheitsbeauftragte und Personalvertreter im Bereich des Gesundheitsschutzes eng zusammenarbeiten. Durch diese Zusammenarbeit können sie eine umfassende betriebliche Gesundheitsstrategie entwickeln und umsetzen, die sich auf alle Bereiche des Gesundheitsschutzes bezieht, einschließlich des Konsums von Drogen und insbesondere von Cannabis am Arbeitsplatz. Positive Beispiele für diese Art der Zusammenarbeit können die Implementierung von betrieblichen Suchtpräventionsprogrammen oder die regelmäßige Überprüfung und Aktualisierung von Gesundheits- und Sicherheitsrichtlinien sein.
Wenn Sie der Bundesregierung als Berater zur Seite stehen würden, welchen Tipp würden Sie beispielsweise dem Gesundheitsminister geben?
MURO: Als Experte für den Gesundheitsbereich kann ich sagen, dass es wichtig ist, eine wissenschaftlich fundierte und umfassende Bewertung der Auswirkungen von Cannabis auf die Gesundheit durchzuführen, bevor politische Entscheidungen getroffen werden. Darüber hinaus sollte die Regierung die Möglichkeiten
Sicherheitsexperte Donato Muro (Foto: D. Muro) für eine angemessene Überwachung und Regulierung des Konsums von Cannabis sorgfältig erwägen, um negative Auswirkungen auf die Gesundheit und die öffentliche Sicherheit zu minimieren.
Infos „Illegale Drogen“
Substanzen, die unter das Betäubungsmittelgesetz fallen, werden als illegale Drogen bezeichnet. Insbesondere Auszubildende und junge Erwachsene neigen zum Konsum. Die am meisten konsumierte illegale Droge ist Cannabis. Sechs bis sieben Prozent der Deutschen geben an, im vergangenen Jahr Cannabis konsumiert zu haben. Jüngere Personen gebrauchen Cannabis häufiger als ältere. Nach aktuellen Schätzungen weisen ein bis zwei Prozent der Erwachsenen in Deutschland einen problematischen Cannabiskonsum auf. Seltener ist ein problematischer Kokain- und Amphetaminkonsum (0,1 bis 0,3 Prozent). Noch seltener tritt eine Opiatabhängigkeit auf.
Donato Muro besitzt Kompetenzen in den Bereichen Sicherheits- und Brandschutztechnik sowie in der Chemiebranche. Zudem ist er studierter Jurist und Arbeitspsychologe. Mit seiner Expertise steht Muro seinen Kunden jederzeit zur Seite. Zu den Kunden seines Ingenieurbüros zählen vor allem interessierte Unternehmen, bei denen der Arbeitsschutz deutlich über ergonomische Schreibtisch stühle hinausgeht.
18. – 20. JUNI 2023