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Autobahnbrücken aus Holz ist das die Zukunft?
Autobahnbrücken
aus Holz – ist das die Zukunft?
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Der Infrastrukturbau zählt zu den grössten CO2-Emittenten der Schweiz. Hauptursache ist der verwendete Stahlbeton. Durch den vermehrten Einsatz von Holz könnte der Infrastrukturbau zur Dekarbonisierung beitragen. Schwerlastbrücken mit vorgespannten Hohlkastenelementen würden grosse Bauwerke wie Autobahnbrücken und Viadukte ermöglichen.
TEXT: zvg BILDER: BFH Visualisierung einer 2-feldrigen Schwerlastbrücke zusammengesetzt aus Einzelmodulen
Rund zwei Brücken pro Kilometer gibt es auf dem Schweizer Nationalstrassennetz. Viele dieser bestehenden Brücken werden in den nächsten Jahren ersetzt werden müssen. Kann dabei der Stahlbeton durch CO₂speichernde Materialien wie Holz ersetzt werden?
Machbarkeitsstudie zu Schwerlastbrücken
Erste vielversprechende Anwendungsmöglichkeiten von Holz im Infrastrukturbau, wie Wildtierüberführungen, gibt es bereits. Damit grosse Brücken – insbesondere Brücken in der Achse der Fahrtrichtung – gebaut werden können, bedingt es weiterer Forschung. Die Berner Fachhochschule BFH führt unter der Leitung von Prof. Dr. Steffen Franke eine Machbarkeitsstudie zu Schwerlastbrücken in Holz für Schweizer National- und Kantonsstrassen durch. Von Januar 2022 bis im Sommer 2023 wird die Ausbildung der bekannten Hohlkastenquerschnitte aus dem Betonbau in Verbindung mit der Vorspanntechnologie in Holz geprüft. Nach Projektabschluss sollen die Hohlkastengeometrie, der Spanngliedverlauf und die lokalen Krafteinleitungsdetails geklärt sein. Weiter wird der Bauprozess analysiert. Im Rahmen des Projektes wurde ein erstes Arbeitsmodell zweier Module eines Brückenquerschnittes zur weiteren Analyse erarbeitet, aufgestellt und am 9. Mai an der BFH in Biel vorgestellt. Holz-Plattenverbund zusammen. Für die Erstellung einer Brücke mittels TS3-Technologie könnten mehrere dieser Elemente aneinanGrossflächen aus biegesteif verbundenem dergereiht, mit der TS3-Technologie verbunHolz sind heute möglich. Zehn Jahre For- den und anschliessend vorgespannt werden. schung von Timbatec zusammen mit der BFH An der Medienpräsentation zeigen sich die und der ETH Zürich stecken dahinter. Heute drei Redner entsprechend positiv. «Die heute ist die TS3-Technologie marktreif und wird eingeweihte Brücke ist ein Arbeitsmodell», im Hochbau und weiteren Anwendungen er- betonte Dr. Steffen Franke, Professor für folgreich eingesetzt. Das in Biel eingeweihte Holzbau und Statik, Berner Fachhochschule Brückenelement ist für eine Brücke quer zur BFH und liess damit keine Zweifel offen, Achse geplant. Damit kann beispielsweise dass das vorgestellte Modul noch weitereine Kantonsstrasse über eine 6-spurige entwickelt wird. Auf die Resultate darf man Autobahn mit einer Mittelabstützung aus- gespannt sein. geführt werden (2 × 22,5 Meter Spannweite als Zweifeldträger und 40 Tonnen Nutzlast). Die einzelnen Platten der Elemente sind mit WEITERE INFORMATIONEN: der TS3-Technologie biegesteif verbunden, Forschung Projekte Machbarkeitsstudie dadurch wird die Torsionssteifigkeit erhöht zu Schwerlastbrücken in Holz und die einzelnen Platten wirken effizient www.bfh.ch
Eingeweihtes Arbeitsmodell einer Schwerlastbrücke aus Holz in Biel.