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BIM: Von Praktikern erprobt und empfohlen
Ein Besuch auf der Baustelle Hamilton 2.0 der Firma Zindel+Co. AG in Domat/Ems. Ein sonniger Samstag im Mai – Wetter wie für Postkarten gemacht oder für eine Besichtigung der Sektion Prättigau/Davos.
TEXT / BILDER: Mily Samaz
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Bauführer Andreas Heldstab flankiert von Vermesser Martin Ackermann und IT-Verantwortlicher Marco Gallo empfängt die Sektion Prättigau/Davos mit Kaffee und Gipfeli. Die «Zindel-Mannen» sind auch am Samstagvormittag (14. Mai 2022) gut gelaunt und verbreiten eine strahlende Atmosphäre – im Wettlauf mit der Sonne. Der Sektionspräsident Maurizio di Lanzo bedankt sich für die Gelegenheit, die BIM-geführte Baustelle zu besuchen und übergibt das Wort Andreas Heldstab.
Allgemeine Informationen
Die ersten Informationen werden in einer PowerPoint Präsentation dargeboten, mit fachkompetentem Kommentar versehen und perfekt bebildert. Die Firma Hamilton Bonaduz AG ist Auftraggeberin, sie ist vor allem im Bereich Medizinaltechnik (weltweit) tätig. Der im Entstehen begriffene Neubau ist das zweite Gebäude, das dritte ist aufgrund des Bedarfs bereits in Planung.
Der Baustart erfolgte im August 2021, das Gebäude wird im September 2023 bezogen, wobei die Rohbauphase 11 Monate dauert. Die Firma Zindel arbeitet für diese Baustelle mit BIM (Building Information Modelling), der Arbeitsmethode für die vernetzte Planung mithilfe von Software. Die für den Bau relevanten Werksdaten werden digital erfasst und im Computermodell dargestellt. Dies zeigt Andreas Heldstab eindrücklich in seiner Ausführung: «Das Tool ist bedienerfreundlich, alles Notwendige ist sichtbar, es braucht keine Papierpläne mehr.
«Ich bin stolz, mit BIM zu arbeiten. Offen zu bleiben und sich der neuen Technologie zu stellen ist wichtig, denn das System wird bestimmt Bestandteil des Bauens werden.»
Andreas Heldstab
Die Wünsche seitens der Bauherrschaft können laufend berücksichtigt werden. Dafür arbeiten wir mit Informationen und Uploads via Teams.» Mit der Kommunikation über Teams sind die Daten gleichzeitig dokumentiert, was als Vorteil gewertet wird.
Eckdaten Hamilton 2.0
Ausführung nach BIM
Betonmenge:
Bewehrungen: 16'800 m³
2250 to.
Dämmungen: 4400 m²
«S’Planhüüsli»
Die BIM-BOX ist ein Bau-Container. «Wie gehabt» könnte man meinen – weit gefehlt! Darin findet man keine Papierpläne, dafür einen grossen Bildschirm und eine Tastatur. Zudem sind Bauführer und Poliere mit Tablets ausgerüstet, dadurch stets mit allen notwendigen und aktuellen Daten versorgt.
Eindrucksvoll sind die Möglichkeiten und die Übersicht: Die Armierung des Fundaments kann sogar von unten betrachtet werden, womit Verbindungen und Schnittstellen auf unterschiedlichen Niveaus angezeigt werden. Man bekommt den Eindruck, in der Armierung drin zu sitzen.
Mit dem Trimble connect 3D-Viewer sind alle Details pro Stockwerk sichtbar. Mit diesem Modell kann ausgemessen werden, auch komplexe Aussparungen werden angezeigt. Die Messtechnik ist sehr genau.
Baustellenbetrieb
Selbstverständlich haben alle (neuen und alten) Technologien ihre Vor- und Nachteile. Andreas Heldstab hält fest, dass für ihn die Vorteile überwiegen. Voraussetzungen für gutes Gelingen sind insbesondere: intakte Internetverbindung und nicht zu tiefe Temperaturen. Die Internetverbindung garantiert den zeitnahen Zugriff auf alles Wichtige. Es hat sich im vergangenen Winter gezeigt, dass
Teilnehmende Baukader Sektion Prättigau/Davos und Mitarbeitende Zindel AG posieren vor der BIM-Box.
tiefe Temperaturen die Akkus der Tablets schnell leeren. Früher konnte es passieren, dass Änderungspläne eintrafen, nachdem die Decke betoniert war, dann musste gespitzt und gebohrt werden. Heute sind die aktuellen Anpassungen umgehend über Uploads vor Ort, dies verhindert umständliche Nacharbeiten. Die bildliche Anschauung im Modell wird farblich dargestellt, dies ist sehr hilfreich. Die Farbgebung kann den eigenen Bedürfnissen angepasst werden. Die einzelnen Daten können zu- und weggeklickt werden, je nach dem, was man anschauen will. Die neue Technik ist unterstützend, die Arbeiten (mauern, betonieren, schalen) müssen weiterhin auf der Baustelle ausgeführt werden. Die Ausführungsanweisungen sind verschriftlicht und für alle Beteiligten abrufbar. Zusätzlich wird jeden Tag eine Aufnahme gemacht: Die beiden Kräne drehen sich in einer bestimmten Geschwindigkeit für eine 360°-Fotografie. So entsteht eine Bilddokumentation des Fortschreitens der Bauarbeiten. Ein beeindruckendes Beispiel: Als der Saharastaub herangeweht wurde, war die gesamte Baustelle mit beige-oranger Farbe überzogen.
Mit BIM kann die Armierung des Fundamentes sogar von unten betrachtet werden.
FAZIT: B I M
Bleibt immer motiviert für Neues!
Ausklang
Der gesellige Teil konnte bei einem gemeinsamen Mittagessen genossen werden. Die Churer Altstadt bietet dafür viele gemütliche Möglichkeiten.
Vielfältige und fortschrittliche Holzprodukte für den Bau
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