Themenwoche Toleranz

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BELASTUNG

NORMAL

NERVENSÄGE

AUSSENSEITER

– ODER –

– ODER –

– ODER –

– ODER –

BEREICHERUNG?

NICHT NORMAL?

ZUKUNFT?

FREUND?

15. – 21. November 2014

Themenwoche Toleranz Anders als Du denkst


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ARD-Themenwoche Toleranz

„Toleranz ist, Vertrauen in Menschen zu haben, die anders sind als man selbst.“ Christiane Hörbiger

„Liebe ist das Allerwichtigste im Leben. Und Toleranz ist quasi wie die allgemeinen Geschäftsbedingungen, die jeder unterschreiben muss, der Liebe geben und bekommen möchte.“ Jan Delay

„Toleranz gegenüber jedem Menschen und seiner Andersartigkeit ist für mich selbstverständlich und erste Bürgerpflicht. Aber nur dann, wenn der andere auch mich und meine Andersartigkeit toleriert. Wenn individuelle Freiheit auf Kosten anderer geht, sie dem Einzelnen, der Gesellschaft, dem öffentlichen Leben schadet, ist Toleranz fehl am Platz. Ohne klare Regeln des Miteinanders ist das öffentliche Leben nicht zu meistern.“ Jörg Hartmann

Dem Thema „Toleranz im Sport“ hat sich das Bündnis für Demokratie und Toleranz (BfDT) im Jahr 2007 aufgrund seines wichtigen Beitrages zur praktischen Demokratieförderung verstärkt zugewendet. Der Sport ist nicht nur besonders gut geeignet, um das Prinzip des Fairplay auch auf andere Bereiche des Lebens zu übertragen und damit insgesamt ein tolerantes Miteinander in unserer Gesellschaft zu fördern – er besitzt auch eine enorme Integrationskraft. Unser Ziel ist es, Sportvereine und Verbände möglichst praxisnah in ihren Bemühungen gegen Rassismus und Diskriminierung zu stärken und ihnen konkrete Impulse für ihre tägliche Arbeit vor Ort zu geben. www.buendnis-toleranz.de


Inhalt

GRUSSWORTE5���������������������������������������������������������5

Ulrich Wilhelm, Intendant des Bayerischen Rundfunks

Volker Herres, Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen

Joachim Knuth, Vorsitzender der ARD-Hörfunkkommission und NDR Programmdirektor Hörfunk

DIE PATEN_____________________________________________________________ 6 Anna Schaffelhuber, Monoskifahrerin__________________________________7

Jan Delay, Hip-Hop-, Reggae-, Soul-, Rock- und Funk-Musiker________________8

Pinar Atalay, Fernsehmoderatorin_____________________________________8

WEITERE AUTOREN_____________________________________________________ 11

Aydan Özuguz, MdB, Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration_________________________________________ 11

Prof. Dr. Fabienne Becker-Stoll, Direktorin des Staatsinstituts für Frühpädagogik (IFP)________________________________________________ 13

Prof. Dr. Andreas Zick, Direktor des Instituts für interdisziplinäre Konfliktund Gewaltforschung, Universität Bielefeld____________________________ 15

Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern, Sprecher des Bayerischen Bündnisses für Toleranz_________________ 16

Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz__________________________ 19

Abdelkarim, Kabarettist___________________________________________ 20

David Gill, Staatssekretär, Chef des Bundespräsidialamtes_________________ 23

Alfons Hörmann, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes_______24

Prof. Dr. Ferdinand Kirchhof, Vizepräsident des Bundesverfassungsgerichts___ 25

DIE ARD-THEMENWOCHE_______________________________________________26 DER AUFTAKT_________________________________________________________ 27 #REDEFREIHEIT – DER TOLERANZ-SLAM___________________________________28 AKTION SCHULSTUNDE________________________________________________ 30 STEH ZU DIR! WAS HÄTTEST DU GETAN? ___________________________________ 32 DAS PROGRAMM______________________________________________________ 35 ONLINE / VIDEOTEXT__________________________________________________ 50 ANSPRECHPARTNER / IMPRESSUM_______________________________________ 52

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ARD-Themenwoche Toleranz

Schonung

Respekt

Freizügigkeit

Rücksicht Milde Nachsicht

Behutsamkeit

Duldsamkeit

Akzeptanz

Großmut

TOLERANZ

Wertschätzung

Großzügigkeit

Hochherzigkeit

Verständnis

Langmut

Gnade

Geduld

To|le|ranz [lat.] die; -, -en: 1. (ohne Plural) das Tolerantsein (1), Entgegenkommen; Duldung, Duldsamkeit; Ggs. Intoleranz (1). 2. begrenzte Widerstandsfähigkeit des Organismus gegenüber schädlichen äußeren Einwirkungen, bes. gegenüber Giftstoffen od. Strahlen (Med.); Ggs. Intoleranz (2). 3. (in der Fertigung entstandene) Differenz zwischen der angestrebten Norm u. den tatsächlichen Maßen eines Werkstücks (Techn.). to|le|rie|ren: dulden, gewähren lassen, erlauben (Quelle: Duden, Das Fremdwörterbuch)

to|le|rant; -este (duldsam; nachsichtig; weitherzig) To|le|ranz, die; -, Plur. (Technik:) -en (Duldung; Duldsamkeit; Technik zulässige Abweichung vom vorgegebenen Maß) (Quelle: Duden)


Grussworte

ULRICH WILHELM

Intendant des Bayerischen Rundfunks Wir alle haben unsere Herkunft, unsere ganz persönliche Prägung und unsere Sicht der Dinge. Toleranz ist immer dann gefragt, wenn wir auf andere Anschauungen und Werte stoßen. Gerade im Zeitalter der Globalisierung, der Migration, des wachsenden Tourismus und des weltweiten Internets kommen wir ständig mit anderen Kulturen, fremden Denkweisen oder uns ungewohnten Moralvorstellungen in Berührung. Das Miteinander in unserer Gesellschaft kann nur gelingen, wenn wir auch die Ansichten und Handlungsweisen anderer Menschen gelten lassen – selbst wenn sie uns persönlich fremd und unangenehm sein mögen. Dabei stehen wir immer wieder vor der spannenden Frage: Was können wir akzeptieren, was zumindest erdulden, und wo sind unsere Grenzen überschritten? Mit unserer ARD-Themenwoche „Anders als Du denkst“ wollen wir Sie mit auf eine Erkundungstour nehmen: von den alltäglichen Fragen des Miteinanders bis an die Grenzen unserer Toleranz – dort, wo sich die menschliche und demokratische Qualität unserer Gesellschaft definiert. Wir wollen zum Nachdenken anregen, für Fragen der Toleranz sensibilisieren und Diskussionen anstoßen. Der Vielfalt des Themas begegnen wir mit unterschiedlichen Darstellungsformen aus vielerlei Perspektiven, mal überraschend, mal provokant – denn das Motto unserer Themenwoche gilt selbstverständlich auch für das Programm: Anders als Du denkst!

VOLKER HERRES

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JOACHIM KNUTH

Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen

Vorsitzender ARD-Hörfunkkommission, NDR Programmdirektor Hörfunk

Toleranz – Das Erste wird diesem für eine demokratische, offene Gesellschaft zentralen Begriff in Dokumentationen, Reportagen und Magazinen nachspüren und in zwei Eventprogrammierungen – Fernsehfilmen mit anschließenden Gesprächssendungen – zeigen, wie Toleranz auch gegen äußere und innere Widerstände geübt und gelebt werden kann.

Toleranz ist Haltung und Tugend zugleich – von allen geschätzt, von jedem erwartet. Wer will schon als intolerant gelten? Keine pluralistische Gesellschaft käme auch nur einen Tag ohne Toleranz aus.

Christiane Hörbiger als Witwe Maria Nikolai macht eben diese Erfahrung in dem Fernsehfilm „Bis zum Ende der Welt“ am Montagabend. In ‚ihr‘ Mietshaus in Hamburg sind Roma-Familien eingezogen. Die anfänglich gefühlte Bedrohung wandelt sich durch das Kennenlernen in Respekt. Toleranz, so zeigt uns der Film, ist eine aktive Lebenseinstellung, für die keine Altersbeschränkung gilt. Frank Plasberg wird im Anschluss mit seinen Gästen darüber ‚hart aber fair‘ diskutieren. Der Mittwochs-Film „Das Ende der Geduld“ entstand nach dem gleichnamigen Buch der 2010 verstorbenen Jugendrichterin Kirsten Heisig, die damit eine Debatte über die Bekämpfung von Jugendkriminalität anstieß. Der Film mit Martina Gedeck in der Hauptrolle spielt in einem sozialen Brennpunkt Berlins und macht deutlich, wie wichtig es ist, Grenzen zu setzen, um Toleranz wahren zu können. „Anne Will“ wird mit ihrer Gesprächsrunde an diesen Fernsehfilm anschließen. „Bis zum Ende der Welt“ und „Das Ende der Geduld“, das sind zwei Fernsehfilme im Ersten, die sicher zu den Highlights der diesjährigen ARD-Themenwoche zählen.

Die Hörfunkprogramme der ARD widmen sich während der Themenwoche der begrifflichen Breite von Toleranz. Deren konkrete Anwendung kann ja durchaus tückisch sein. Weil unter Toleranz nicht jeder dasselbe versteht, können Widersprüche, Paradoxien und Konflikte entstehen. So werden beispielsweise Reporterinnen und Reporter der jungen Radioprogramme der ARD im Selbstversuch testen, wie weit Toleranz im Alltag geht. Was passiert, wenn man früh morgens in der S-Bahn einen Döner isst – oder wenn man im Rollstuhl sitzt und Hilfe braucht, um Treppenstufen überwinden zu können? In anderen Radiobeiträgen wird es um Toleranz in Beziehungen – Familie, Freundschaft, Partnerschaft – gehen. Und immer wieder werden wir unsere Hörerinnen und Hörer fragen, an welcher Stelle sie sich eigentlich mehr Toleranz wünschen. Wie Toleranz in all ihren Facetten aussieht, wie es gelingen kann, sich für anderes und andere zu öffnen – auch wenn man falsch findet, was andere tun – das sind spannende Fragen, über die wir gern mit Ihnen ins Gespräch kommen möchten.


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ARD-Themenwoche Toleranz

DIE SACHE MIT DER WAHRHEIT

Ist sie Kellnerin, Stewardess oder vielleicht doch Managerin einer Rockband? Michelle (Christiane Paul) versteht es meisterhaft, in unterschiedliche Rollen zu schlüpfen und ihre Umwelt im Ungewissen zu lassen. Selbst ihr Freund Bruno (Hendrik Duryn) weiß nicht, wer die Frau wirklich ist, die er liebt. Als er ihr einen Heiratsantrag macht, droht Michelles Lügengebäude zusammenzubrechen. In dieser Situation trifft sie zufällig auf ihre Freundin Doro (Jule Ronstedt), mit der sie vor 20 Jahren zusammen in einer WG gewohnt hat. Das Erste | Freitag, 21.11.2014 | 20.15 Uhr Die Sache mit der Wahrheit


Die Paten

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DIE PATEN heißt es für mich „Ruhe bewahren“ und die Umstände zu erläutern. In den meisten Fällen ändern sich dann Sichtweise und Verständnis. Gleiches gilt natürlich für mich. Auch ich reagiere nicht immer richtig. Aber, wie schon angesprochen, sind Respekt, Einsicht, Verständnis, Gelassenheit und Kommunikation wichtige Voraussetzungen für Toleranz.

ANNA SCHAFFELHUBER

Monoskifahrerin

Was ist eigentlich Toleranz? Definiert wird Toleranz als Duldsamkeit, als ein Geltenlassen und Gewährenlassen fremder Überzeugungen, Handlungsweisen und Sitten. Synonyme sind Menschlichkeit, Liberalität, Offenheit. Oft sprechen wir über Toleranz, sie zu leben ist aber nicht einfach. Manchmal fehlt uns das Geltenlassen anderer Verhaltensweisen, der Respekt vor dem Anderssein oder dem Andersdenken und der Mut sich zu öffnen. Wir echauffieren uns über Kleinigkeiten im Miteinander, Aussagen und Verhaltensweisen anderer erregen immer wieder unseren Unmut. Wenn aber bereits wir im Alltag Schwierigkeiten haben uns zu öffnen, wie viel schwieriger ist das Sich-Öffnen dann für ganze Länder bzw. Kulturen, deren Glaubensrichtungen sich gegenseitig nicht tolerieren? Eine Grundvoraussetzung für Toleranz ist aus meiner Sicht Respekt. Wenn ich meine Umwelt, meine Mitmenschen nicht respektiere, kann ich weder selbst tolerant sein noch von anderen Toleranz erwarten. In fremden Ländern herrschen bekannterweise andere Sitten und die muss ich akzeptieren – im Kleinen wie im Großen. Ich habe das Glück, dass ich über den Sport viele Freunde aus anderen Ländern gefunden habe, von denen ich ständig lerne – und sie vielleicht auch ein wenig von mir. Ich darf andere Länder bereisen und neue Eindrücke sammeln. Das tue ich sehr bewusst, denn dadurch öffnet sich der eigene Horizont und das Verständnis für den einen oder das andere wächst. Toleranz heißt aber auch, Fehler zu verzeihen, kleine und große Fehler, die aus Unwissenheit, Unbedarftheit oder Sonstigem resultieren. Wie oft erlebe ich es, dass Bemerkungen oder Verhaltensweisen an mich herangetragen werden, die gar nicht so gemeint oder gewollt sind. Dann

Ich freue mich, dass Toleranz der Mittelpunkt der diesjährigen Themenwoche ist, denn ich würde mir sehr wünschen, dass wir offener werden. Wenn dies gelebt wird, dann wird Inklusion nur noch ein Begriff für „bauliche“ Korrekturen sein, und nicht für das menschliche Miteinander. Integration wird zur Normalität und die Menschen und ihre Religionen werden in einem gesunden und respektvollen Miteinander leben. Darüber wächst das Vertrauen in den Nachbarn, in den Unbekannten im Straßenverkehr und in die Bedürfnisse und Verhaltensweisen „fremder“ Länder. Letztlich schafft Vertrauen Frieden. Ich hoffe, dass die Toleranzwoche mich selbst und alle anderen wieder einen kleinen Schritt zum Nachdenken bringt.

Im Alter von fünf Jahren stand Anna Schaffelhuber erstmals auf Monoski. 2007 absolvierte sie einen Sichtungslehrgang beim Deutschen Paralympic-Skiteam und wurde in den Rennkader aufgenommen. Inzwischen ist sie als Leistungssportlerin äußerst erfolgreich: Bei den Paralympics in Sotchi 2014 gewann sie fünfmal Gold und fuhr im Gesamtweltcup in den vergangenen vier Jahren jedes Mal auf Platz eins. Die Bayerin ist aufgrund ihrer angeborenen inkompletten Querschnittlähmung auf den Rollstuhl angewiesen. Warum sie sich für die ARDThemenwoche Toleranz einsetzt? Der ParalympicsStar hofft, dass die Themenwoche Toleranz zum Nachdenken anregt.


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ARD-Themenwoche Toleranz

JAN DELAY

PINAR ATALAY

Hip-Hop-, Reggae-, Soul-, Rock- und Funk-Musiker

Fernsehmoderatorin

Liebe ist das Allerwichtigste im Leben. Jeder Mensch muss Liebe senden und empfangen, um überleben zu können. Das Problem ist nur: Jeder hat andere Menschen und Dinge, denen er Liebe schenken bzw. von denen er sie bekommen möchte. Und damit all diese verschiedenen „Lieben“ koexistieren können, hat irgend so ein schlauer Typ irgendwann mal die Toleranz erfunden. Durch sie gibt es keine „richtige“ oder „falsche“ Liebe, sondern einfach nur: Liebe. Die Toleranz lässt die Liebe leben. So kann jeder seine Lieben leben und sein Leben lieben. Gibt es keine Toleranz, zieht man der Liebe den Stecker. Und dann wird es dunkel und kalt ...

Europa hat ein tolerantes Gesicht. Es trägt Kleider und hat einen Vollbart. Conchita Wurst. Die Kunstfigur sagt: „Am Ende des Tages ist es einfach wurst, wie man aussieht und woher man kommt, weil einzig und allein der Mensch zählt“. Schöne Worte, doch leider mehr Wunsch als Realität. Denn auch wenn sich unser Kontinent, und damit auch Deutschland, bei der Wahl eines ESC-Siegers wunderbar tolerant gezeigt hat: Der Alltag ist oft intolerant. Ressentiments gegen Sinti und Roma. Ärzte, die Homosexuelle heilen wollen. Menschen mit Handicap, die sich auf offener Straße anschnauzen lassen müssen, weil sie den Behindertenparkplatz nutzen können und der gestresste Autofahrer ohne Behinderung nicht. Toleranz ist anstrengend, fordert, und zwar jeden. Niemand ist frei von Vorurteilen, niemand ist dauergrinsender, grünen Tee trinkender, tiefenentspannter Yoga-Schüler mit Zimtlatschen. Wieder so ein Vorurteil. Denkmuster durchbrechen. Denn am Ende wäre es doch schön, wenn es einfach wurst wäre, wie man aussieht und woher man kommt, weil einzig und allein der Mensch zählte. Die ARD-Themenwoche ist ein guter Anfang.

Jan Delay ist gebürtiger Hamburger, doch sein Herz schlägt für den SV Werder Bremen, den Verein, der dafür bekannt ist, dass auf Rängen und Rasen des Weser-Stadions Diskriminierung, Gewalt und Drogen keine Chance haben. Der Musiker, der als Mitglied der Gruppe Beginner bekannt wurde, ist mit seinen deutschsprachigen Texten ein national gefeierter Künstler. Seine Stilrichtungen sind HipHop, Reggae, Soul und Funk. Jan Delay engagiert sich als Toleranzbotschafter von Werder Bremen und nun auch als Pate der ARD-Themenwoche „Anders als Du denkst”.

Pinar Atalay wurde im Kreis Lippe geboren und begann ihre journalistische Karriere mit 19 Jahren beim Radio. Die Wahlhamburgerin ist seit Februar dieses Jahres Moderatorin der Tagesthemen. Außerdem moderiert sie die Plusminus-Ausgaben des NDR im Ersten und die Nachrichtensendung NDR aktuell. Pinar Atalay engagiert sich seit Jahren für den Verein „Dolle Deerns“ in Hamburg, der sich um benachteiligte Mädchen kümmert, die oft um Toleranz und Anerkennung kämpfen müssen.


Die Paten

MEIN WEG NACH OLYMPIA

„Sport ist Mord“ – davon ist der Regisseur Niko von Glasow überzeugt, seit er als Kind gezwungen wurde, Sport zu treiben. Besonders die Paralympischen Spiele sieht der Regisseur kritisch, der selbst von Geburt an verkürzte Arme hat. Beste Voraussetzungen also, um einigen Athleten der Paralympics 2012 in London auf den Zahn zu fühlen: Warum zum Teufel quälen sie ihren Körper für eine Veranstaltung, die wahrscheinlich doch nur dazu dient, das schlechte Gewissen der Gesellschaft zu beruhigen. (Foto: Christiane Reppe: „Mein Ziel in London ist es, einfach so schnell zu schwimmen, wie ich kann.“) WDR | Samstag, 15. November 2014 | 15.30 Uhr Mein Weg nach Olympia

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ARD-Themenwoche Toleranz

ROLLATOREN EROBERN DIE STADT – DIE REPORTAGE

Die Scham, einen Rollator zu benutzen, haben die Rentner längst verloren. Die Gehhilfe macht sie mobil. In Hamburg-Poppenbüttel leben mehr als 1.000 Senioren in einer behindertengerechten Altenanlage, und ca. 40 Prozent der Bewohner haben einen Rollator. NDR | Freitag, 21. November 2014 | 21.15 Uhr Rollatoren erobern die Stadt – Die Reportage


weitere Autoren

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Das Gegenmittel besteht aus drei Bestandteilen: Aus dem Bewusstsein, dass wir Bilder im Kopf haben, aus dem Zweifel, der unsere Bilder permanent hinterfragt und – ganz entscheidend – einer großen Portion Toleranz, die uns das „andere“ respektieren lässt. Tolerant zu sein, heißt nicht, gegenüber allen und allem nachsichtig zu sein, erst recht nicht – wie es der Wortursprung nahelegt – alles zu erdulden. Toleranz ist auch nicht Gleichgültigkeit.

AYDAN ÖZUGUZ

MdB, Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration Charlotte wird zum Klauen geschickt. Abdullah liebt rote Strümpfe. Oma Hilde versenkt den Ball im Tor. Irgendetwas passt nicht bei diesen Sätzen, ist nicht „normal“ und „anders als Du denkst“? Was wir als anders empfinden, ist oft nur anders als erwartet. Keine Frage, wir alle haben feste Bilder im Kopf. Gefertigt aus Urteilen und Beurteilungen, aus Gefühlen und Unterbewusstem. Und ja – sie vereinfachen uns das Leben, helfen auch, den Umgang miteinander zu strukturieren. Wir brauchen diese Vorstellungen, um uns auf die unterschiedlichsten Situationen und Menschen einstellen zu können. Oft hilft uns dieser menschliche Mechanismus auch, dass wir uns richtig entscheiden. So weit, so gut, so gefährlich!

„TAG FÜR TOLERANZ“ AM 16.11.2014

Der internationale Tag für Toleranz findet 2014 wie jedes Jahr am 16. November statt. Der Gedenktag geht zurück auf den 16. November 1995: Damals unterzeichneten 185 Mitgliedsstaaten der UNESCO feierlich die Erklärung der Prinzipien zur Toleranz. Seitdem erinnert die UNESCO mit dem Tag für Toleranz an jene Regeln, die ein menschenwürdiges Zusammenleben der unterschiedlichen Kulturen und Religionen auf unserem Planeten ermöglichen.

Fällen wir allerdings unsere Urteile schnell und falsch, dann werden sie zu Vorurteilen. Das, was eben noch geholfen hat, wird zu einer pauschalen Herabsetzung oft ganzer Menschengruppen. Nach dem Muster: Südeuropäer machen ständig „Siesta“, Alte sind leistungsschwach und Frauen können nicht einparken. Aus Individuen werden Angehörige einer Gruppe. Vielschichtige Persönlichkeiten werden definiert über ein stereotypes Merkmal: „Die sind halt so!“ So weit, so schlecht! – was hilft?

„Wo Verschiedenheit heimisch wird, da ändert sich das Zusammenleben. Einwanderung setzt starke Gefühle frei und birgt gelegentlich auch handfeste Konflikte. Die offene Gesellschaft verlangt uns allen einiges ab: Jenen, die ankommen, und jenen, die sich öffnen müssen für Hinzukommende. Offen sein ist anstrengend.“ Joachim Gauck – Rede vom 22. Mai 2014 auf der Einbürgerungsfeier anlässlich 65 Jahre Grundgesetz

„Toleranz ist die Fähigkeit, Widerspruch zu ertragen‘‘, formulierte der französische Dichter Philippe Soupault. Das fällt nicht immer leicht. Doch das Zögern, seinen eigenen Vorurteilen nachzugeben, die Bereitschaft, die Auseinandersetzung um konkurrierende Wahrheitsansprüche zu führen und das Verständnis und Einfühlung für das andere zu entwickeln, ist eine Grundbedingung für Humanität. Das mag mühsam sein, aber bereichert, denn es führt aus der Engstirnigkeit heraus. „Offen sein ist anstrengend!“, sagte Bundespräsident Joachim Gauck in seiner Rede am 22. Mai 2014. Am 16. November ist der Internationale Tag für Toleranz und die ARD wirbt mit einer Themenwoche für Toleranz. Das ist eine Anstrengung wert – nicht nur an diesem Tag und in dieser Woche.


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ARD-Themenwoche Toleranz

EVET, ICH WILL!

In der Multi-Kulti-Hauptstadt Berlin treffen verschiedene Paare und Singles zusammen, die alle denselben Wunsch haben: Sie wollen heiraten. Das Problem: Jeder von ihnen muss auf irgendeine Weise mit der türkischen Tradition kämpfen, denn ob schwul, deutsch, nicht gläubig oder einfach nur scharf auf eine Aufenthaltsgenehmigung – so einfach kann man nicht mal eben sagen: „Evet, ich will!“ BR | Samstag, 15. November 2014 | 20.15 Uhr Evet, ich will!


weitere Autoren

PROF. DR. FABIENNE BECKER-STOLL

Direktorin des Staatsinstituts für Frühpädagogik (IFP)

TOLERANZ VON ANFANG AN Kinder sind von Geburt an tolerant. Diese Offenheit für jegliche Form der Umwelt und der Personen, die für das Kind sorgen, ist überlebensnotwendig.

Kinder, die von ihren Eltern feinfühlige Zuwendung erfahren haben und eine sichere Bindungsbeziehung zu ihren Eltern aufbauen konnten, zeigen das höchste Ausmaß an Flexibilität, Akzeptanz und Toleranz. Wird ein Kind geboren, hängen sein Leben und Überleben ganz und gar von den Personen ab, die dieses Kind versorgen und pflegen – meist sind es seine Eltern. Gleichzeitig ist das nicht alleine überlebensfähige Neugeborene aufgrund seiner physiologischen Unreife noch extrem anpassungsfähig. Ganz gleich, ob das Kind hier in Deutschland in eine Akademikerfamilie oder in Botswana in eine Nomadenfamilie der bush people hineingeboren wird, es ist phylogenetisch so ausgestattet, dass es sich an die unterschiedlichsten Umwelten wird anpassen können. Die wichtigsten Kompetenzen, um in der gegebenen Umwelt zurechtzukommen, wird es von und mit seinen Eltern erlernen. Die Erfahrungen, die das Kind von Geburt an und in den ersten Lebensjahren vor allem in der Interaktion mit seinen Eltern machen wird, werden sein Gehirn formen und die Weichen für seine weitere Entwicklung stellen. Diese Beziehungs- und Interaktionserfahrungen werden auch darüber entscheiden, ob das Kind selber gegenüber anderen tolerant sein wird oder nicht. Wächst das Kind z. B. bei einem körperlich behinderten Elternteil auf, dann wird das Kind ganz selbstverständlich

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lernen, damit umzugehen. So sagen z. B. Kleinkinder einer blinden Mutter nicht „Mama, schau mal!“ sondern bringen der Mutter den neu entdeckten Gegenstand und legen ihn ihr in die Hände, sodass die Mutter mit dem Kind die neue Entdeckung teilen kann. Die frühe Kindheit ist also auch ein sehr guter Zeitpunkt, um Kinder mit und ohne Behinderung zusammenzubringen. Sie begegnen sich hier noch unbefangen. Ab dem Alter von drei bis vier Jahren werden Kinder sich der Werte und Normen bewusst und reagieren sensibler auch auf die Reaktionen von anderen und verinnerlichen nun auch die Reaktionen der Erwachsenen auf andere Personen. Wie flexibel und sozial kompetent Kinder sich z. B. gegenüber anderen Kindern verhalten oder wie starr und rigide sie bestimmte Normvorstellungen umsetzen (z. B. darüber, was Mädchen und Jungen machen dürfen oder nicht), hängt im Wesentlichen von den Erfahrungen ab, die Kinder mit ihren Eltern gemacht haben. Kinder, die von ihren Eltern feinfühlige Zuwendung erfahren haben und eine sichere Bindungsbeziehung zu ihren Eltern aufbauen konnten, zeigen das höchste Ausmaß an Flexibilität, Akzeptanz und Toleranz. Je mehr das Kind von Anfang an Beachtung seiner Bedürfnisse erfährt und je mehr es die liebevolle Akzeptanz seiner Person mit seinen Stärken und Schwächen durch seine Eltern und andere Bezugspersonen erfährt, desto mehr wird es gegenüber anderen Akzeptanz und Toleranz entwickeln. Anders gesagt: Nur die Toleranz, die ein Kind in seinen zentralen Beziehungen selber erlebt, kann es befähigen, selber tolerant zu werden. Kinder, die von ihren Eltern kontinuierliche liebevolle Zuwendung und feinfühlige Beantwortung ihrer Grundbedürfnisse erfahren, entwickeln von sich selbst ein Bild als liebenswert und von anderen Menschen ein Bild als liebevoll und hilfsbereit, sie entwickeln also „Urvertrauen“ in sich und in die Welt. Diese Erfahrung wiederum ist die Voraussetzung dafür, dass ein Kind sich selbst annehmen kann und ein realistisches, positives Selbstbild entwickelt, andere ebenfalls so akzeptieren kann, wie sie sind und durch deren Andersartigkeit oder Fremdheit nicht selber verunsichert wird. Die innere Verunsicherung oder sogar Angst ist ja die wesentliche Ursache für die Ablehnung oder gar die Aggression gegenüber Andersartigen bzw. Fremden.


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ARD-Themenwoche Toleranz

LESBISCHE ELTERN – FAMILIEN ZWEITER KLASSE?

Sabine und Susanne aus Köln sind seit vielen Jahren ein Paar und leben in eingetragener Partnerschaft. Vor einem Jahr erfüllten sie sich ihren Kinderwunsch. Susanne wurde Dank der Samenspende eines Freundes schwanger und ihre Tochter wurde geboren. Doch noch immer hat Sabine als nicht-leibliche Mutter kein Sorgerecht für die kleine Marla: „Wenn Susanne etwas zustoßen würde, dürfte ich nicht die Fürsorge für unser Kind übernehmen“. WDR | Sonntag, 16. November 2014 | 16.15 Uhr Lesbische Eltern – Familien zweiter Klasse?


weitere Autoren

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der Sozialphilosoph Rainer Forst annimmt. Damit ist die Wertschätzung der Unterschiedlichkeit gemeint.

PROF. DR. ANDREAS ZICK

Direktor des Instituts für interdisziplinäre Konfliktund Gewaltforschung, Universität Bielefeld Die Toleranz hat es schwer. Einerseits wird ihr vorgehalten, eine leere Formel für die charakterlose Duldung zu sein, andererseits wird sie bemüht, um die vielen unterschiedlichen Formen der Intoleranz in der Gesellschaft auszuräumen. Und dann nimmt sie noch jeder für sich in Anspruch. Nach Ergebnissen einer aktuellen repräsentativen Umfrage des Instituts für Interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld halten sich 82 Prozent der Bürger für tolerant, gar 80 Prozent behaupten, sie „akzeptieren jeden, wie er ist.“ Das kann nicht sein, denn zugleich grassieren menschenfeindliche Einstellungen, Vorurteile und Diskriminierungen in einem Ausmaß, das der Selbsteinschätzung zuwiderläuft. Es verwundert daher nicht, wenn Gruppen, die immer wieder von den selbst ernannten Toleranten diskriminiert werden, der Toleranz nicht viel zutrauen. Geben wir die Toleranz also auf? Das wäre vorschnell, denn nicht das Konzept der Toleranz ist das Problem, sondern das, was wir darunter verstehen und wie Toleranz verhandelt wird. Toleranz ist eine Maxime, die ohne eine sozialverträgliche Handlung nicht als solche bezeichnet werden kann. Wir brauchen sie, wenn ein Konflikt zwischen Gruppen besteht und eine Entscheidung zu fällen ist. Dann erweist sie sich als Haltung den Konflikt zu regeln, ohne die Gleichwertigkeit der anderen infrage zu stellen, ihre Gleichberechtigung also zu achten. Sie zeigt sich also als eine Bereitschaft, die Freiheit des anderen, auch des Gegners, nicht infrage zu stellen. Tolerant können wir als Personen sein, aber Toleranz entspricht einer sozialen Norm. Wird sie verinnerlicht, wird Toleranz zu einer Ziviltugend, die insbesondere dann notwendig ist, wenn die Ungleichwertigkeit von Gruppen behauptet wird, denen wir selbst nicht angehören. Die Toleranz, die fähig ist, Konflikte zu mindern, zeigt sich aber nicht in einer einfachen Duldung von anderen, der Idee, dass man besser nebeneinander herlebt, oder dem Respekt gegenüber anderen. Die höchste Form der Toleranz ist die Wertschätzung der anderen, wie

Dabei macht es uns die Gesellschaft nicht leicht, tolerant zu sein. Viele Menschen klagen einen Wert- und Normverlust ein und ihre Orientierungslosigkeit lässt sie Intoleranz akzeptieren, weil die scheinbar Orientierung gibt. Misstrauen gegenüber der demokratischen Aushandlung von Konflikten lässt intolerant werden, wie auch ein Konformismus und eine Hörigkeit gegenüber Autoritäten, insbesondere jenen, die die Toleranz abwerten und appellieren, dass wir tolerant genug waren. Toleranz braucht also Courage, ist anstrengend und sie braucht eine Bildung, die Wertschätzung lehrt. Aber es hilft nicht, sie allein zu lehren und darüber zu reden. Wirkungsvoller ist es, Toleranz zu erfahren, sie zu hören und zu sehen, um sie dann selbst zu üben. Hinhören und hinsehen ist gut.

PROJEKT ZUGLEICH (ZUGEHÖRIGKEIT + UNGLEICHWERTIGKEIT) (2.006 Befragte)

stimme nicht zu

stimme zu

„Ich stehe selbst fremden und unbekannten Menschen offen gegenüber.“

4,8 %

82,9 %

„Ich bin sehr tolerant.“

2,8 %

82,2 %

„Ich akzeptiere jeden, wie er ist.“

5,2 %

79,6 %

„Ich gehe auf jeden Menschen unvoreingenommen zu.“

6,4 %

72,5 %

Aussagen zur Toleranz:

Quelle: www.uni-bielefeld.de/ikg

PROZENTUALE ZUSTIMMUNG/ABLEHNUNG ZUR SELBSTWAHRNEHMUNG DER TOLERANZ

(2.006 Befragte) %

Ablehnung

Zustimmung

100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0

Ich bin sehr tolerant

Quelle: www.uni-bielefeld.de/ikg

Ich akzeptiere jeden, wie er ist


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ARD-Themenwoche Toleranz

LANDESBISCHOF HEINRICH BEDFORD-STROHM

Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern, Sprecher des Bayerischen Bündnisses für Toleranz

BEDEUTUNGSEBENEN VON TOLERANZ Der Begriff der „Toleranz“ gehört zu den großen Programmbegriffen unserer Zeit. Das gilt jedenfalls für unseren Kontext der westlichen Demokratien, deren Selbstverständnis eng mit diesem Begriff verbunden ist. Menschen sollen sich entfalten können. Sie sollen die Freiheit haben, so zu leben, wie sie es sich wünschen und nur darin eine Grenze finden, dass sie anderen die gleiche Freiheit zubilligen. Dies gilt besonders auch im Hinblick auf andere Religionen und Überzeugungen. Ob wir anderen Überzeugungen und Religionen nur mit Respekt gegenübertreten oder mit Wertschätzung, hängt von den Überzeugungen ab, um die es geht. Dass wir den Menschen aber mit Wertschätzung begegnen, auch wenn sie andere Überzeugungen vertreten als wir, das muss klar sein. In der Ziellinie der Toleranz liegt deswegen nicht nur die Duldung anderer Überzeugungen oder der Respekt vor ihnen. Wo wir anderen Menschen mit Wertschätzung begegnen, werden wir auch ihren Überzeugungen jedenfalls mit Neugier begegnen. Wir werden den starken Seiten dieser Überzeugungen die gleiche Aufmerksamkeit widmen wie ihren Grenzen. Es ist deswegen auch ein Mangel an Toleranz, wenn wir andere Religionen zuerst und in erster Linie in ihren fundamentalistischen Pervertierungen wahrnehmen und dabei die fundamentalistischen Pervertierungen der eigenen Religion einfach übersehen. Viel produktiver ist es, wenn wir im Umgang mit anderen Religionen Auslegungstraditionen zugrunde legen, die auch wirklich im Glaubensleben der Menschen vor Ort verwurzelt und damit zugleich Spiegel eines gelingenden sozialen Zusammenlebens sind. In Bayern gibt es dafür glücklicherweise viele gute Beispiele. Das wertschätzende und grundsätzlich offene interreligiöse Gespräch birgt die

Chance, die jeweils andere Religion neu kennenzulernen. Es kann uns aber auch helfen, unsere eigene Religion vielleicht erst recht authentisch leben zu lernen. Es gibt indessen auch Grenzen der Toleranz. Weil Toleranz auf der Anerkennung der anderen und ihrer qua Menschsein zugesprochenen Würde beruht, muss sie gegen die Verletzung der Menschenwürde verteidigt werden. Engagement für die Toleranz bedeutet immer auch die Abgrenzung gegenüber einer zugespitzten Form der Intoleranz. Die Menschenwürde muss verteidigt werden, wo sie durch zum Programm gemachte Intoleranz infrage gestellt wird. Solche zum Programm gemachte Intoleranz liegt vor, wenn die Anerkennung der Würde eines bestimmten Menschen oder einer Gruppe von Menschen grundsätzlich verweigert wird. Wenn der Toleranzgedanke ernst genommen werden soll, muss gleichzeitig in aller Klarheit festgestellt werden: Es gibt keine Toleranz gegenüber der systematischen Verletzung der Menschenwürde! Es gibt keine Toleranz gegenüber Folter! Es gibt keine Toleranz gegenüber Verstümmelung von Frauen unter Berufung auf religiöse und kulturelle Traditionen! Es gibt keine Toleranz gegenüber Antisemitismus und Rassismus! Unsere Gesellschaft braucht das Engagement der Bürgerinnen und Bürger. Freiheit heißt immer auch Engagement für die anderen, insbesondere Engagement für die Schwachen. Und sie braucht Engagement für das Recht, das die Schwachen schützt. Deswegen ist es ein Zeichen der Hoffnung, dass überall in Bayern – und ähnlich auch anderswo in der Republik – Bündnisse für Toleranz entstanden sind. Und es ist ein Zeichen der Hoffnung, dass das Bayerische Bündnis für Toleranz wächst und gedeiht. Inzwischen gehören ihm 50 gesellschaftliche Organisationen und Institutionen an. Dass Christinnen und Christen, dass Amtsträgerinnen und Amtsträger unserer Kirche in dieser Bewegung zu denen gehören, die in der ersten Reihe stehen, freut mich besonders. Denn es zeigt: Wir haben nach Jahrhunderten der Verstrickung in Gewalt und Intoleranz als Kirchen endlich dazugelernt. Wir gehen heute Hand in Hand mit allen Menschen guten Willens, die sich zusammen mit uns für eine humane Gesellschaft einsetzen, in der alle Menschen in Würde leben können.


weitere Autoren

GLAUBEN

Darf ich auch was anderes glauben? Bekehrung als Testfall für religiöse Toleranz In Europa herrscht Religionsfreiheit; jeder kann glauben, was er will. Auch die Religionsgemeinschaften treten für Toleranz ein – offiziell. Wie weit diese Toleranz geht, zeigt sich bei der Konversion: Wie reagieren die Religionsgemeinschaften, wie reagieren Familie und Freunde, wenn jemand die Religion wechselt? SWR 2 | Sonntag, 16. November 2014 | 12.30 Uhr Glauben

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ARD-Themenwoche Toleranz

KRUZIFIX, KOPFTUCH, KARIKATUREN – WIE TOLERANT MÜSSEN WIR SEIN?

Basierend auf dem vor neun Jahren ausgelösten Karikaturenstreit, bei dem MohammedZeichnungen in einer dänischen Zeitung weltweite Proteste in der muslimischen Welt auslösten, geht Rainer Dachselt der Frage nach: Wie tolerant sollten wir religiösen Gruppen und Strömungen gegenüber sein? hr-INFO | Montag, 17. November 2014 | 20.35 Uhr Kruzifix, Kopftuch, Karikaturen – wie tolerant müssen wir sein?


weitere Autoren

KARDINAL REINHARD MARX

Erzbischof von München und Freising, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz

DIE EIGENE ÜBERZEUGUNG ALS FUNDAMENT DER TOLERANZ Vor mehr als 20 Jahren formulierte Samuel Huntington die These eines „Kampfes der Kulturen“. Er zeichnete das Zukunftsbild einer Welt, die geprägt sein würde von einem fundamentalen Konflikt zwischen den verschiedenen Kulturkreisen des Westens und der islamischen Welt. Dieser Kampf der Kulturen ist unterdessen keine bloße Theorie mehr. In einer pluralisierten Welt, in Gesellschaften, in denen immer mehr Kulturen, Religionen und Weltanschauungen nebeneinander existieren, gibt es den Kampf der Kulturen auf Mikroebene. Diese Spannungen können in Gewalt umschlagen, aber in den häufigsten Fällen ist es kein gewalttätiger Kampf, er wird nicht mit Waffen ausgetragen und zielt nicht auf die Vernichtung des Gegners. Es sind kleine Konflikte, die mit Worten ausgefochten werden und in denen der eine den anderen von seiner Weltanschauung, seinem Menschenbild, seinen Werten überzeugen will. Weder wird man diesen kleinen, alltäglichen Konflikten zwischen Kulturen und Religionen mit dem Modewort der Toleranz etwas Wesentliches entgegensetzen können, noch wird der oft zur leeren Phrase verkommene Ruf nach ihr zu einer nachhaltigen Lösung dieser Konflikte führen. Erst muss eine genauere Betrachtung dieser Haltung, ihrer Bedeutung und ihrer Wirkmöglichkeiten in der heutigen Welt erfolgen. Auch hier lohnt ein Blick in die Geschichte. Das Zweite Vatikanische Konzil setzte mit seiner Erklärung über das Verhältnis der katholischen Kirche zu den nichtchristlichen Religionen ein die Zeiten überdauerndes Zeichen der Toleranz. Keineswegs ist das Dokument „Nostra aetate“ als Aufruf zu verstehen, alles als gleich wahr anzuerkennen; es ist kein Plädoyer für Egalitarismus oder Relativismus. Es ist ein brennendes Plädoyer für eine richtig verstandene

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Toleranz, die feste Überzeugungen und die Suche nach Wahrheit nicht ausschließt. Gerade Christen müssen sich aufgerufen fühlen, anderen Religionen und Meinungen mit Respekt entgegenzutreten, anzuerkennen, dass auch bei ihnen „eine gewisse Wahrnehmung jener verborgenen Macht, die dem Lauf der Welt und den Ereignissen des menschlichen Lebens gegenwärtig ist“ (Nostra aetate Nr. 2) in Erscheinung tritt. Wo im Lauf der Jahrhunderte „manche Zwistigkeiten und Feindschaften“ (Nostra aetate Nr. 3) entstanden, sehen die Konzilsteilnehmer jeden Menschen guten Willens, zuvorderst die Christen selbst in der Pflicht, sich aufrichtig um gegenseitiges Verstehen zu bemühen. Vereint in universaler Brüderlichkeit, wie es das Konzil formulierte, sind alle dazu aufgefordert, der Diskriminierung Andersgläubiger entschieden entgegenzutreten, denn sie widerspricht dem Geist Christi. Toleranz also muss für den Christen die Grundlage des Handelns anderen Religionen gegenüber sein. Ein Kampf der Kulturen, in dem die eine Seite die andere als minderwertig erachtet, verbietet sich für ihn. Die Toleranz anderen Religionen gegenüber, das wird hier deutlich, braucht ein Fundament: Toleranz muss auf einer eigenen, gefestigten Meinung gründen. Ohne ein stabiles Fundament, das aus eigenen Überzeugungen und Werten besteht – die man auch zu vertreten bereit ist –, ist Toleranz nur die Verkleidung von Gleichgültigkeit. Dort, wo sich der Gleichgültige als tolerant tarnt, verkommt diese Tugend, deren fundamentale Bedeutung das Konzil allen Christen so eindrücklich vor Augen führen wollte, zur hohlen Phrase. Wir müssen uns, gerade als Christen, zu unseren Werten und Überzeugungen bekennen, wenn wir aufrecht in den Kontakt mit anderen Religionen treten wollen. Dies aber verlangt gleichermaßen, wie das Konzil hervorhob, stetige Erneuerung im Sinne einer ständigen Prüfung der eigenen Werte. Immer wieder müssen wir uns neu fragen, unseren Wertekompass gleichsam neu justieren, um in der Welt bestehen und unsere Überzeugungen vertreten zu können. In der Erklärung über die Religionsfreiheit, „Dignitatis humanae“, weist das Konzil dann auch eindeutig den Weg, dass „die menschliche Person das Recht auf religiöse Freiheit hat“ und dass dieses Recht „auf die Würde der menschlichen Person selbst gegründet“ ist (Dignitatis humanae Nr. 2). Wollen wir anderen Meinungen, Ansichten und Religionen mit Wertschätzung entgegentreten können, wollen wir mit ihnen in einen Dialog eintreten, wollen wir die Gemeinsamkeiten erkennen und die Unterschiede tolerieren, müssen wir uns also zuallererst unserer eigenen und dann auch der fremden Überzeugungen und Werte bewusst werden und bereit sein zum Bekenntnis. Denn nur so kann Toleranz wirklich fruchtbar werden.


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ARD-Themenwoche Toleranz

auch wenn man es uns nicht ansieht!“ Und die Migranten sind so verunsichert, dass sie alle Urdeutschen in normaler Kleidung für Zivilfahnder halten.

ABDELKARIM

Kabarettist

TOLERANZ UND INTEGRATION. WER HAT NOCH NICHT? WER WILL NOCH MAL? Für mich ist Toleranz in Deutschland ein ganz seltsames Ding. Vor allem beim Thema Integration. Je mehr man darüber spricht, desto weiter entfernt man sich davon. Warum ist das so? Vielleicht liegt es daran, dass sich irgendwie jeder zum Thema Integration äußert. Wenn man früher verzweifelt war, hat man Domian angerufen. Wenn man heute verzweifelt ist, geht man entweder ins Dschungelcamp oder man wird Islamexperte. Wenn mal ausnahmsweise wirklich ein Experte in einer Talkshow sitzt, dann kennt er Migranten nur aus Statistiken. Und bevor sich jetzt Frau Alice Schwarzer panisch zu Wort meldet: „Er“ meine ich im geschlechtsneutralen Sinne und auch mir ist klar, dass es auch weibliche Experten gibt. Und ich toleriere sie. Weibliche Experten haben übrigens eins mit männlichen Experten gemeinsam: Sie schaffen es mit gut recherchierten Beiträgen fast nie ins TV-Rampenlicht. In PrimetimeTalkshows geht es noch zu oft um Sensationen, Attraktionen und Wahlkampf. Beim Thema Integration geht es in Primetime-Talkshows sehr selten tolerant zu. Das liegt ein bisschen in der Natur der Sache. Integration ist ein toller Aufhänger für Panikmache. Nach jedem Terroranschlag fragen sich zig selbst ernannte Terrorismuspräventionsbeauftragte, wie ernst die Lage ist und ob man Terroristen an ihrem Aussehen erkennt (z. B. an einer Signalweste). Verbände aus allen Ecken und Löchern verlangen dann von allen Muslimen, sich vehement von Terroranschlägen zu distanzieren und ganz laut zu sagen:„Nein, wir finden Terrorismus nicht gut,

Bei aller Panikmache muss aber eins klar sein: Das wahre Leben sind nicht die Talkshows. Wenn heute etwas für gelebte Toleranz steht, dann ist es das Thema Integration. Man muss nur mal im wahren Leben die Augen aufmachen und schon merkt man: Es hat sich viel getan. Es gibt heute zum Beispiel – und das wissen viele gar nicht – einige Deutsche, die ohne Angst und ohne Panik zu einem Versicherungskaufmann gehen, der Ahmet heißt. Die gehen da ganz entspannt rein und sagen „Hallo Ahmet, ich brauche eine Hausratversicherung.“ Früher war das undenkbar. Früher haben die Deutschen eine Hausratversicherung abgeschlossen, wenn der Nachbar Ahmet hieß. Ein weiteres schönes Beispiel für tolle Toleranz kommt aus Berlin. Da hat die NPD nach langem Hin und Her endlich Flyer auf Türkisch. Auch die NPD hat gemerkt: Jede Stimme zählt! Der Flyer hat sogar eine Überschrift: „Bu Flyer yalniz almanlar icin“. Das ist Türkisch und bedeutet: „Dieser Flyer ist nur für Deutsche“. Den Flyer habe ich gesehen, als ich mit einem Freund in Berlin war, um ein paar Dinge zu erledigen. Was für Dinge spielt hier und jetzt keine Rolle. Als wir fertig waren, gingen wir in eine Pizzeria. Indisch essen. Es war richtig lecker. Am Ende gab es Glückskekse. Gefüllt mit Zaziki. Direkt rechts neben der Pizzeria war der kleine, süße NPD-Stand. Ich gebe zu: Das war clever. Ein richtiger Geniestreich. Die NPD wollte nämlich die enttäuschten Deutschen direkt aus der Pizzeria abfangen. Da standen aber nur mein Freund und ich. Und 20 Japaner. Oder Chinesen. Ich will mich da jetzt nicht festlegen. Das wurd’ dem NPD-Menschen zu bunt: „Ach Leute, weg hier!

Damit das Licht nicht auch noch beim Thema Toleranz ausgeht, sollten wir nicht immer nur darüber reden, sondern Toleranz machen.

Wir machen das doch nicht für euch!“ rief er, worauf ich sofort reagierte: „Ganz ruhig Brauner!“ Das ist eine meiner vielen Stärken: deeskalierend wirken. Hab ich von einem Sozialarbeiter gelernt. Von einem arbeitslosen Sozialarbeiter. Das ist ihm egal. Dann gibt er seine Tipps halt kostenlos weiter. Auf mich ist er ganz besonders stolz. Er findet, ich habe mich vor allem im Vergleich zu meinem Vater sehr stark weiter entwickelt. Mich sozusagen angepasst. Das stimmt. Mein Vater ist Gastarbeiter, ich bin nur noch Gast.


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Ich gebe zu, es war ein schwerer Schritt. Ich war mir nicht sicher: „Soll ich es machen, oder nicht?“, bis ich mir dachte: „Wenn man sich als Gast wohl fühlt, dann arbeitet man nicht. Das wäre unhöflich.“ Dafür mache ich nebenberuflich sehr viel. Ich nutze jede Gelegenheit, um zu zeigen, dass ich ein integrierter Migrantenabkömmling bin. Ich beschwere mich über die Deutsche Bahn, ich verurteile alle Terroranschläge – auch präventiv – und was ich am liebsten mache: Ich spreche mit Deutschen. Das gilt in der Bielefelder Bronx als „Toleranz des Grauens“. Aber es macht Spaß. Einmal war ich in einem Supermarkt. Ich hatte nur eine Cola und wartete damit an der Kasse. Die Schlange war sehr lang. Hinter mir stand ein älterer Herr, ein Deutscher. Obwohl sein Einkaufswagen voll war, wollte ich nett sein und bot ihm an: „Ich habe Zeit, Sie können ruhig vor.“ Und was antwortet er? „Nein danke, ich habe dich lieber im Blick!“ Das Gespräch kann mir keiner nehmen. Wer sehen möchte, wie Toleranz in großem Stil aussieht, der sollte sich mal Jogi Löw & Friends reinziehen! Unsere Fußballnationalmannschaft. 2006 ging es los. Die WM im eigenen Land. Die Welt zu Gast bei Freunden. Und die Welt konnte ihren Augen nicht trauen. Zum ersten Mal durften zwei Schwarze für Deutschland spielen. Deswegen ist die WM 2006 auch bekannt geworden als „Das Sommermärchen“. Das war wirklich neu: Dass Schwarze und Weiße gemeinsam hin und her laufen, kannte man bis dahin nur aus Ostdeutschland. Viele fragen sich vielleicht: „Schwarz? Darf man das überhaupt sagen?“ Ja, darf man. So viel Auswahl hat man eigentlich gar nicht. Entweder man sagt schwarz oder man sagt dunkelhäutig. Ich weiß, viele sagen farbig. Ich habe in meinem Leben schon viele Schwarze gesehen, aber keiner von denen war farbig. Übrigens sagt Muhammad Ali, der coolste Mensch aller Zeiten, „Black is beautiful“. Er sagte nie „Coloured is beautiful“. Aber in Deutschland verlangt garantiert schon bald ein Sehrgutmensch: „Nein! Nicht farbig. Wir nennen sie jetzt bunt.“ 2010 ging es weiter. Integration Level 2. Wen hat Löw da alles ins Boot geholt? Özil – türkische Wurzeln. Khedira – tunesische Wurzeln. Podolski – polnische Wurzeln. Es ist wirklich nicht zu viel der Euphorie, wenn man sagt, Jogi Löw hat alles integriert, was bei drei nicht in der Spielothek war. Dann endlich 2014. Wir sind Weltmeister – Integration Level 3. Die Mannschaft ist bunter denn je: Klose – polnische Wurzeln, Boateng – ghanaische Wurzeln, Schweinsteiger –

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ein Deutscher auch noch mit dabei. Das Einzige, was im Löwschen Sortiment noch fehlt, ist ein Indianer. Ein langhaariger Superathlet, der nach jedem Tor einen Salto macht, in der Luft die Panflöte raus packt und damit Guantanamera in C-Dur spielt. Falls sich jetzt jemand denkt: „Boah, der geht mir jetzt aber richtig auf’n Keks mit dem Fußballgedöns!“ kann ich nur sagen: Sorry, mein Fehler! Bin wirklich ein absoluter Fußballjunkie. Ein echter Fußballfreak. Wenn ich spielen könnte, wäre ich Fußballprofi. Ich habe sogar im Schlafzimmer ein Poster von Oliver Kahn. Direkt über dem Bett. Das hat aber andere Gründe. Er soll nachts die Geister vertreiben. Ein Freund hat mich mal gefragt: „Im Schlafzimmer ein Poster von Kahn. Bist du jetzt komplett hängen geblieben?“ Da sagte ich ihm, er solle das doch einfach bei seinem vierjährigen Sohn ausprobieren. Und was ist passiert? Seitdem im Kinderzimmer ein Poster von Oliver Kahn hängt, bettelt der Sohn immer dann, wenn er im Bett liegt: „Papa, Licht aus!“ Damit das Licht nicht auch noch beim Thema Toleranz ausgeht, sollten wir nicht immer nur darüber reden, sondern Toleranz machen. So wie all die vielen Sozialarbeiter in Deutschland, die man nie in Polittalkshows sieht. Denn eins hab’ ich von Sozialarbeitern gelernt: Wenn man Toleranz lebt, ist es Akzeptanz.


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ARD-Themenwoche Toleranz

WAS HEISST HIER RECHTS?

Kulturfeature Das Feature handelt von den Intellektuellen der „Neuen Rechten“. Sie veröffentlichen keine Nazi-Hetzschriften, sondern die Publikationen vermitteln zuweilen den Eindruck, als würden sie den Mainstream vertreten. WDR 3 | Samstag, 15. November 2014 | 12.05 Uhr Was heißt hier rechts?


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nen unsere Aufmerksamkeit, sondern auch die zahllosen, vermeintlich „kleinen“ Diskriminierungen im Alltag: der abfällige Blick in der U-Bahn, die Verdächtigung ganzer Bevölkerungsgruppen oder das Bewerbungsschreiben mit dem fremdländisch klingenden Namen, der umgehend auf der Absageliste landet. Auch unsere Gesellschaft hat da noch einiges einzuüben.

DAVID GILL

Staatssekretär, Chef des Bundespräsidialamtes Anders als Du denkst. Dieser Halbsatz kennt viele Gewänder. Mal begegnet er uns als Bedrohung, mal als Verheißung, mal als Versprechen. In meiner Kindheit klang in ihm eher eine Gefahr an, denn „anders denken“ war in den meisten Fällen unerwünscht. Wer in der DDR in einem kirchlich geprägten Elternhaus aufwuchs, der lernte früh, wie es sich anfühlt, anders zu sein; weil man ein Etikett angeheftet bekam – das Etikett des Außenseiters. Mit sechs Geschwistern und einer recht aktiven, familienreichen Kirchengemeinde war ich zum Glück nie allein, und je öfter ich mich zu meinem Glauben bekannte, desto stärker spürte ich: Selbst in einem Regime, das in vieler Hinsicht übermächtig wirkte, konnten die Solidarität und der Zusammenhalt im Alltag stärker sein als die parteilich verordnete Konformität und Unterdrückung. Die Intoleranz des SED-Staates verbaute jungen Menschen wie mir zwar das Abitur, die Erfahrung einer offeneren Gemeinschaft in der evangelischen Kirche konnte sie uns aber nicht nehmen. Und so nahm ich nach einer Klempnerlehre die „innerkirchliche akademische Laufbahn“. Als ich mein Theologiestudium begann, war das System, in dem ich lebte, am Ende. Anders denken und eine eigene Meinung äußern zu dürfen, war seit 1990 auch für mich ein Recht mit Verfassungsrang. Wie kostbar! Mit damals Mitte zwanzig wurde mir allerdings auch klar: Wie schutzbedürftig! Das Grundgesetz beschreibt zwar unsere freiheitlich-demokratische Ordnung, wie wir diesen Rahmen aber ausfüllen, wie tolerant wir uns dabei zeigen, müssen wir – muss die viel zitierte Bürgergesellschaft – immer wieder neu aushandeln. Und dann verteidigen. Ich erinnere mich noch an mein Entsetzen, als Anfang der 90er Jahre die Asyldebatte eskalierte und die Anschläge in Hoyerswerda, Rostock-Lichtenhagen, Solingen und Mölln Leben und Hoffnungen zerstörten. Die Menschenketten und Mahnmärsche für ein friedliches Miteinander wurden damals zu den prägenden Bildern einer „bunten“ Republik, die sich weiter entwickelte, aber bis heute immer wieder Rückschläge erfährt. Nicht nur schwere Vergehen und Versäumnisse wie im Zuge der NSU-Mordserie verdie-

Toleranz braucht ein solides Fundament, nicht Beliebigkeit oder Gleichgültigkeit. Deshalb ist Selbstvergewisserung wichtig und nötig. Wo kein ICH definiert ist, da kann kein WIR wachsen. Die vermeintlich homogene Mehrheit genauso wie jene, die anders denken, glauben oder fühlen, anders geboren wurden oder anders sein wollen, kurz: Alle brauchen ein präzises Bild von sich selbst, ehe sie sich mit „Anderen“ konstruktiv befassen können. Toleranz gedeiht dort, wo verlässliche Werte einen Boden bereiten, wo Recht statt Repression waltet, wo Urteil statt Vorurteil reift, wo die eigene Freiheit genau dann auf Grenzen stößt, wenn sie anfängt, die Freiheit anderer zu beschneiden. Anderssein und Toleranz sind im Übrigen keine neuen Themen. Die Geschichte ist voll von guten und schlechten Beispielen, wie Gesellschaften damit umgingen. Und genau das ist auch das Thema des aktuellen Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten „Anders sein. Außenseiter in der Geschichte“. Ich bin gespannt auf die Geschichte(n), die Schülerinnen und Schüler, Studentinnen und Studenten hierzu entdecken werden. Geschichten, aus denen wir heute noch lernen können und solche, die uns zeigen, dass wir in unserer Gesellschaft schon ein gutes Stück vorangekommen sind.

Das Grundgesetz beschreibt zwar unsere freiheitlich-demokratische Ordnung, wie wir diesen Rahmen aber ausfüllen, wie tolerant wir uns dabei zeigen, müssen wir – muss die viel zitierte Bürgergesellschaft – immer wieder neu aushandeln. Und beim Gedanken an die Zukunft klingt „Anders als Du denkst“ für mich auch wie ein Appell: Bleib offen – offen im Geist, offen im Herzen. So viele äußere Gewissheiten sind vergänglich. Innere Haltung bleibt.


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ARD-Themenwoche Toleranz

ALFONS HÖRMANN

Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes

SPORT UND TOLERANZ Es ist längst allgemein anerkannt, und wir sind stolz darauf: Der Sport, seine Vereine und Verbände haben einen ganz wesentlichen Beitrag geleistet auf dem Weg zu einer demokratischen Gesellschaft, zu nationaler Identität und zu internationaler Anerkennung. Mehr noch: Der Sport hat eine besondere gesellschaftliche Kraft entwickelt, die gemeinsamen Werte Freiheit, Solidarität, Chancengleichheit, Toleranz zu bewahren und die Generationen und unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen zusammenzuführen. Der DOSB als Dach des deutschen Sports bekennt sich zu diesen demokratischen Strukturen und Entscheidungsabläufen. Sie basieren auf Gleichberechtigung, Mitbestimmung, Mehrheitsbildung und Teilhabe möglichst aller. Aber auch wir wissen: Es ist ein ständiger Prozess, all diese Begriffe mit Leben zu füllen. Sonst bleibt im Bemühen, in einer sich wandelnden Gesellschaft mit vielen kulturellen Einflüssen anständig zusammen zu leben, auch der Begriff der „Toleranz“ nur eine Eingangstür. Erst dahinter beginnt die eigentliche Arbeit. Toleranz ist nötig, damit wir in Vielfalt miteinander leben können. Aber unsere Toleranz im Sport hat Grenzen. Zum Beispiel dort, wo Toleranz nur als Duldsamkeit missverstanden wird. Dort also, wo ein Miteinander nicht auf Augenhöhe stattfindet, sondern eine Gruppe immer noch über einer anderen steht. Das kann auf Dauer nicht funktionieren. Sport braucht vielmehr einen toleranten, weltoffenen Umgang, der von Respekt, Anerkennung und Akzeptanz geprägt ist. Gerade unsere Sportvereine verwirklichen das auf beeindruckende Weise. Die vielen Lösungen, die sie etwa in der Integration und auch der Inklusion finden, der neuen großen gesellschaftlichen Aufgabe, sind Vorbild für alle. So bietet etwa das bundesweite Programm „Integration

durch Sport“, das gerade 25 Jahre alt geworden ist, mittlerweile zahllose Beispiele für erfolgreiche Hilfe, Gemeinsamkeit und respektvolles Zusammenleben. Erst seit 2004 gibt es die Auszeichnung „Sterne des Sports“, die soziales Engagement der Vereine würdigt. Aber auch hier zeigen die Sieger Jahr für Jahr auf eindrucksvolle und fantasievolle Weise, wie beispielsweise Inklusion gelingen kann – und damit wohlverstandene Toleranz. Der Todtglüsinger Sportverein von 1930 zum Beispiel, der fünftgrößte Niedersachsens, wurde 2013 für seine Initiative „Wer kümmert sich um die Ausrutscher?“ ausgezeichnet. In dem Projekt erhalten straffällig gewordene Jugendliche die Chance, während des Freizeitarrests oder beim Ableisten von Sozialstunden beim Verein zu arbeiten, im Gegenzug dafür dürfen sie den Kraft- und Fitnessraum des Klubs nutzen. Unsere Toleranz hat aber auch da Grenzen, wo sie missbraucht wird. Oder, wie schon Wilhelm Busch sagte: „Toleranz ist gut – aber nicht gegenüber den Intoleranten“. Also vor allem dort, wo rechtsextreme Organisationen und Gruppierungen mit unterschiedlichen Strategien versuchen, den Sport, seine Strukturen und Möglichkeiten für ihre Zwecke zu instrumentalisieren. Das gefährdet nicht nur die demokratische Kultur des Sports, sondern der gesamten Zivilgesellschaft. Wir stellen uns dieser wachsenden Herausforderung, Extremismus, Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung von Minderheiten zu bekämpfen. Bis zum vorigen Frühjahr beispielsweise mit dem R.AN!-Projekt der hessischen Sportjugend: „Wir bieten Respekt und Anerkennung im Sport“. Oder auch mit dem Projekt „MuT – Menschlichkeit und Toleranz im Sport“ des Landessportbundes SachsenAnhalt: Es bildet Demokratietrainer aus, die wiederum ihr Wissen in ganz unterschiedlichen Workshops und Fortbildungen weitergeben. Ein drittes Beispiel ist das Netzwerk „Sport und Politik verein(t) gegen Rechtsextremismus – für Toleranz, Respekt und Menschenwürde“. Vorsitzender ist der Soziologe und Fanforscher Prof. Gunter A. Pilz, der für sein Wirken auch mit dem DOSB-Ethikpreis ausgezeichnet worden ist. Es sind drei Beispiele von vielen verschiedenen Initiativen, die alle ein Ziel haben, aber auch zeigen, dass der Weg dahin immer neue Windungen und Kreuzungen hat. Der Sport stellt sich dieser Aufgabe, auch im olympischen Sinne, den der DOSB satzungsgemäß bewahrt, fördert und weiterentwickelt: mit der Botschaft des guten Willens, des Dialogs, der Toleranz und des Friedens. Dabei bleibt der Sport politisch neutral, aber nicht apolitisch. Wir wissen, dass unsere Entscheidungen auch politische Auswirkungen haben. Aber die Gesellschaft kann sich weiterhin auf den autonomen, selbstbewussten und starken Partner Sport verlassen.


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PROF. DR. FERDINAND KIRCHHOF

Vizepräsident des Bundesverfassungsgerichts

DAS ENDE DER GEDULD

Im Zentrum der fiktionalen Geschichte steht die Jugendrichterin Corinna Kleist (Martina Gedeck) im Kampf um einen Fall, der ihr sehr nahe geht. Sie legt sich mit dem Intensivtäter Nazir (21) an, dem libanesischen Clan-Boss, der über die Drogengeschäfte in der Berliner Hasenheide herrscht. Das Erste | Mittwoch, 19. November 2014 | 20.15 Uhr | Das Ende der Geduld

Toleranz gegenüber den Mitmenschen ist für uns eine individuelle Tugend und für einen Verfassungsstaat ein generelles Gebot. Toleranz beruht auf der Erkenntnis, dass jede Person ihren eigenen Lebensplan erst verwirklichen kann, wenn alle anderen Menschen ihn auch dann respektieren, wenn er ihnen selbst verfehlt oder gar unvernünftig erscheint. Die Freiheit aller beruht auf diesem gegenseitigen Respekt vor der Ansicht des anderen. Die intellektuelle Toleranz gegenüber fremden Thesen ist geradezu die Grundbedingung der Wissenschaft, die sich nur im gegenseitigen Aufnehmen und Schätzen anderer Meinungen entwickeln kann. Politische Toleranz ist in der Demokratie unerlässlich, denn sie lebt von der Vielfalt der Ansichten zur Gestaltung des Gemeinwesens. Malerei, Musik und Literatur blühen erst, wenn man auch fremde Ansichten akzeptiert und berücksichtigt. Toleranz ist also eigentlich eine Selbstverständlichkeit im Zusammenleben – und wird dennoch im Alltag häufig vermisst, weil die Menschen Fremdes oft instinktiv als Unrichtiges oder gar Schlechtes empfinden und abwerten oder ihre eigene Meinung als allein zutreffend betrachten. Der deutsche Verfassungsstaat hat aus dieser Erkenntnis heraus nach etlichen historischen Irrfahrten in einigen Freiheitsgrundrechten die Toleranz zur Staatsidee erhoben und sich selbst an sie rechtlich gebunden. Das Grundrecht der Religionsfreiheit des Art. 4 GG gewährt jedem Bürger seinen eigenen weltanschaulichen Lebensweg, die Meinungs- und Medienfreiheit des Art. 5 GG sichert einen offenen Markt argumentativer und werbender Auseinandersetzung mit fremden Feststellungen und Ansichten, die Demonstrationsfreiheit nach Art. 8 GG erlaubt sogar die öffentliche Präsentation politischer Meinungen auf der Straße. Der Staat mischt sich nicht ein, sondern toleriert. Sogar, wenn die Mehrheit im Parlament ihre Auffassung durchsetzen könnte, verhindern die Grundrechte ein legislatives Eindringen in diese Freiheitsbereiche einer Person. Toleranz als verbindliche Staatsidee begründet auf diese Weise ein freiheitliches Gemeinwesen.


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DIE ARDTHEMENWOCHE EIN PROGRAMMSCHWERPUNKT IN RADIO, FERNSEHEN UND INTERNET Die Tage vom 15. bis 21. November 2014 stehen in den ARDProgrammen ganz im Zeichen der Toleranz. Unter dem Motto „Anders als Du denkst“ werden im Ersten, in allen Dritten Fernsehprogrammen sowie den Hörfunkwellen und Onlineangeboten der ARD die unterschiedlichsten Facetten des Themas Toleranz beleuchtet. Wer sich hierzulande mit dem Begriff „Toleranz“ auseinandersetzt, hat – oft schablonenhaft – die bekannten Themenfelder der öffentlichen Debatte schnell zur Hand: Integration und Migration, das Ringen von sozial und wirtschaftlich Schwachen um Anerkennung und Gleichbehandlung, der Status religiöser und politischer Minderheiten, Fragen der sexuellen Gesinnung und der Umgang der Gesellschaft mit Randgruppen oder sozial Ausgegrenzten. Aspekte toleranten Handelns aus dem täglichen Lebensumfeld, in der persönlichen Betrachtung und Analyse sozialer, kultureller und gesellschaftlicher Eigenheiten sowie im Wirtschaftsleben geraten zuweilen ins Hintertreffen, spielen aber in der Bewertung der Stimmungslage in der Bevölkerung eine nicht unwichtige Rolle. So wurden in einer Studie der Bertelsmann-Stiftung vom Juli 2013 die „emotionale Verbundenheit mit dem Gemeinwesen“ und die „Verantwortung des Einzelnen für das Gemeinwohl“ als eigentliche Qualitätsmerkmale einer toleranten Gesellschaft definiert. Toleranz vollzieht sich folglich weitaus stärker in Form einer allgemeinen Stimmungslage, eines „Toleranz“-Klimas, als in Gestalt von kontroversen Diskussionen über besonders umstrittene Einzelthemen. Die öffentliche Wahrnehmung und die Mechanismen der Mediendemokratie korrespondieren allerdings nicht immer mit diesem Befund. „Toleranz“ in ihren Facetten schafft es zumeist durch Reizthemen in die Schlagzeilen – das Bekenntnis von Ex-Fußballprofi Thomas Hitzlsperger zu seiner Homosexualität und die einsetzende öffentliche Debatte über zum Teil sonderbare Begriffe wie das „Outing“ persönlicher sexueller Neigungen mag hierfür beispielhaft gewesen sein.

Stiftungen, Vereine, Bündnisse und Institutionen der politischen Bildungsarbeit leisten bei der Vermittlung von Toleranz-Maßstäben Wertvolles im Regelbetrieb demokratischer Willensbildung, doch ihr Wirken muss zumeist durch besondere Aktivitäten und Aktionstage hervorgehoben werden. Dabei sind sie es, die auf wichtige Themenfelder und Fragen hinweisen: Wie lernen Jugendliche, Toleranz als Wesensmerkmal einer lebendigen Demokratie schätzen? Wodurch manifestiert sich eine weltoffene und tolerante Einstellung gegenüber anderen Kulturen, Lebensstilen und gesellschaftspolitischen Haltungen zu Normen und Regeln? Wo kann Toleranz im Beruf und in der Freizeit aktiv gelebt und nicht nur passiv geduldet werden? Wo ist das Engagement einer Bürgergesellschaft besonders gefragt, um Schaden vom Gemeinwohl abzuhalten? Wo verlaufen die Grenzen zwischen Toleranz und Akzeptanz? Wie definiert man die Grenzen der Toleranz? Wo gilt es schließlich, neue Aspekte (Toleranz im Netz) rechtzeitig zu benennen? Tradition der ARD-Themenwochen ist es, dass sich der Leitgedanke in der Sendewoche wie ein roter Faden durch alle ARD-Programme und Sendeformate zieht. In den verschiedenen Programmfarben werden Angebote für Antworten auf diese und andere Fragen zu finden sein. Komplettiert wird das trimedial angelegte Angebot durch einen Aktionstag unter dem Motto „#Redefreiheit – der Toleranz-Slam!“. An diesem Tag werden in Radio und TV sowie in Schulen, Universitäten, Jugendzentren, Gemeindesälen, Cafés, Theatern und vielen anderen Orten kurze, selbst geschriebene Texte einem Publikum vorgetragen. So entsteht eine öffentlichkeitswirksame, bundesweite Aktion für Toleranz. Auch die 2013 und 2014 mit dem Deutschen Bildungsmedien-Preis Digita ausgezeichnete „Aktion Schulstunde“ wird es in diesem Jahr wieder geben. Es ist die insgesamt neunte ARD-Woche, in der jeweils ein wichtiges gesellschaftliches Thema im Zentrum steht. 2006 startete das Projekt unter der Überschrift „Leben, was sonst?“. 2007 folgte „Kinder sind Zukunft“, 2008 stand der demografische Wandel unter dem Titel „Mehr Zeit zu leben“ im Mittelpunkt. 2009 ging es um das Ehrenamt, 2010 unter der Überschrift „Essen ist Leben“ um unsere Ernährung, 2011 stand „Der mobile Mensch“ im Mittelpunkt, 2012 das „Leben mit dem Tod“ und 2013 das „Glück“.


Der Auftakt

DER AUFTAKT BERLINER GESPRÄCH / PRESSECLUB – „TOLERANZ“ Offizieller Auftakt zur ARD-Themenwoche „Anders als Du denkst“: Presseclub des Ersten beim „Berliner Gespräch“ Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoguz, eröffnet mit ihrer Keynote am 16. November 2014 das „Berliner Gespräch“, die Auftaktveranstaltung der ARD zu ihrer diesjährigen Themenwoche „Anders als Du denkst“ (Live-Übertragung in vielen Hörfunkwellen). Im anschließenden „Presseclub“ diskutiert Volker Herres mit vier Journalisten live im Ersten im ARD-Hauptstadtstudio zum Auftakt der Themenwoche Toleranz.

Presseclub live im Ersten, Sonntag, 16. November 2014, 12.03 bis 12.45 Uhr

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ARD-Themenwoche Toleranz

#REDEFREIHEIT – DER TOLERANZ-SLAM Was ist eigentlich Toleranz? Und was passiert, wenn sie fehlt? Jeder Mensch macht seine persönlichen Erfahrungen mit Toleranz. Jeder hat etwas zu diesem Thema zu erzählen. Um möglichst viele individuelle Stimmen zur Toleranz zu sammeln, ruft der Bayerische Rundfunk im Rahmen der ARD-Themenwoche zur bundesweiten Aktion „#Redefreiheit – der Toleranz-Slam“ auf. Alle engagierten Bürger, Jugendliche und junge Erwachsene, Erzieherinnen und Erzieher, Lehrerinnen und Lehrer, Jugendgruppenleiterinnen und -leiter sind eingeladen, an der Aktion teilzunehmen und selbst geschriebene Texte zur Toleranz vor einem Publikum vorzutragen. Und so geht’s: Anmelden, Toleranz-Slam organisieren und Video einreichen. Alle Beiträge werden auf den ARD-Webseiten sowie in der ARDMediathek veröffentlicht. Am 18. November berichten Fernsehen und Hörfunk über die Aktion – so erreicht jeder Toleranz-Slam eine breite Öffentlichkeit.

DAS ZIEL: „GANZ DEUTSCHLAND SLAMMT ZUR TOLERANZ“ Ob lustig, politisch oder poetisch: Gesucht sind Slams, die echte, schonungslose sowie packende Geschichten erzählen. Toleranz-Klischees haben hier keinen Platz. Die Anmeldung funktioniert ganz einfach über die Aktionsseite www.br.de/redefreiheit. Die ARD unterstützt alle, die einen Toleranz-Slam veranstalten, mit umfangreichem Werbe- und Organisationsmaterial.

WAS IST EIN SLAM? Slam bedeutet übersetzt so viel wie Schlagabtausch. Bei einem Slam tragen mehrere Teilnehmer – sogenannte Slammer – ihre selbstgeschriebenen Texte einem Publikum vor. Die Zuschauer wählen anschließend beispielsweise durch Applaus einen Gewinner.

ANMELDUNG ZUR AKTION #REDEFREIHEIT Bis zum 31. Oktober können Teilnehmer sich für den Toleranz-Slam anmelden. Das Anmeldeformular sowie weitere Informationen zum Slam finden sich auf der Aktionsseite www.br.de/redefreiheit.


Toleranz-Slam

#REDEFREIHEIT – DER TOLERANZ-SLAM

zur ARD-Themenwoche wird live übertragen am 18. November um 21.00 Uhr in der ARD-Mediathek. Die Highlights des Abends sind zu sehen am 20. November, 23.15 Uhr im Bayerischen Fernsehen. BR | Donnerstag, 20. November 2014 | 23.15 Uhr #Redefreiheit – der Toleranz-Slam

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ARD-Themenwoche Toleranz

DIE FERNSEHSENDUNG ZUR AKTION SCHULSTUNDE: „HALLO TOLERANZ!“ MIT BEN UND KNIETZSCHE

Sonntag, 16. November 2014 um 7.10 Uhr, im Ersten Mittwoch, 19. November 2014 um 7.30 Uhr, rbb WissensZeit Sonntag, 23. November 2014 um 6.30 Uhr, rbb Fernsehen sowie in weiteren Dritten Programmen der ARD


Aktion Schulstunde

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AKTION SCHULSTUNDE „TOLERANZ: ICH, DU, WIR!“ – DIE „AKTION SCHULSTUNDE“ Dem Wesen der Toleranz ist in der „Aktion Schulstunde“ auch der kleine Philosoph Knietzsche auf der Spur. Er macht sich so seine ganz eigenen Gedanken, weiß aber mit Sicherheit: „Die Welt ist bunt. Was heute fremd ist, ist morgen vertraut und vielleicht das Allerbeste in deinem Leben. Jeder soll jeden so nehmen, wie er ist – das ist Toleranz! Wenn jeder danach leben würde, wäre das Leben viel einfacher.“ Lehrerinnen und Lehrer sind eingeladen, mit ihren Schülerinnen und Schülern Antworten auf spannende Fragen zu den Themen „Jeder ist anders“, „Abenteuer Vielfalt“ und „Einer für alle, alle für einen!“ zu suchen. Die „Aktion Schulstunde“ richtet sich schwerpunktmäßig an die 3. bis 6. Klasse und kann bewusst fächerübergreifend eingesetzt werden. Durch handlungsorientiertes Lernen und Aufgaben in unterschiedlichen Differenzierungsstufen eignet sich das Angebot auch für den inklusiven Unterricht. So können Sachtexte auch erstmalig als Hörbeitrag abgerufen werden.

Gemeinsam Toleranz als spannende Bereicherung erleben: Lehrerinnen und Lehrer sind eingeladen, mit ihren Schülerinnen und Schülern ein Projekt zu entwickeln, bei dem sie Menschen kennenlernen, die anders sind. Das kann sich auf die Herkunft, die Sprache, die Religion, den Lebensstil, das Aussehen, das Alter und vieles andere beziehen. Sie werden gebeten, andere teilhaben zu lassen und ihre Erlebnisse zu dokumentieren.

Unter der Überschrift „Wir sind TOLLerant!“ startet eine große Mitmach-Aktion.

Alle Einsendungen werden in der sukzessive entstehenden Online-Galerie „Wir sind TOLLerant“ veröffentlicht. So zeigen Kinder, wie man Toleranz leben kann und werden damit zum Vorbild für andere Klassen, Kinder und interessierte Erwachsene.

Im Angebot finden sich lustige wie spannende Filme, umfassendes Unterrichtsmaterial und viele Projektideen. Vieles ist auch für die Nachmittagsbetreuung geeignet. Das Angebot wird bis zur ARD-Themenwoche weiter wachsen. Unter der Überschrift „Wir sind TOLLerant!“ startet eine große Mitmach-Aktion. Knietzsche meint: „Wenn das Leben ein Tuschkasten mit vielen unterschiedlichen Farben ist, dann kann nur derjenige ein buntes Bild malen, der auch alle Farben kennt.“ Tolerante Menschen sind reich an Eindrücken. Sie lernen viele Farben dieser Palette kennen, denn sie suchen die Begegnung mit der Andersartigkeit und stürzen sich immer wieder in das Abenteuer Vielfalt. Die mit dem Deutschen Bildungsmedienpreis Digita 2013 und 2014 ausgezeichneten Angebote der „Aktion Schulstunde“ sind ebenfalls weiter online.


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ARD-Themenwoche Toleranz

STEH ZU DIR! REPORTAGE Die 30-minütige Reportage verfolgt einen Sommer lang die Entwicklung von drei Jugendlichen. Immer wieder stoßen sie an ganz alltägliche Grenzen der Toleranz – bei anderen und bei sich selbst. Was wollen sie wirklich? Das Erste | Samstag, 15. November 2014 | 16.30 Uhr Steh zu dir! Reportage


IZI-Projekt

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STEH ZU DIR! WAS HÄTTEST DU GETAN? INTERAKTIVES JUGENDANGEBOT ZUR ARD-THEMENWOCHE TOLERANZ Was bedeutet Toleranz im Alltag? In einem crossmedialen Reportage-Projekt erzählt die Redaktion Bildung des Bayerischen Rundfunks, wie drei Jugendliche nach ihrem eigenen Weg suchen und wie sie dabei an Grenzen der Toleranz stoßen. Nicko, der bi ist und sich in seinem Heimatdorf outen will. Conny, die denkt,„ich bin zu dick!“ – wie die meisten jungen Frauen in Deutschland – sich aber endlich akzeptieren will. Kosrat, der nicht weiß, wie er seinen streng gläubigen Eltern erzählen soll, dass er eine Deutsche liebt. Was werden sie tun? Online können User die Entwicklung der drei schon vor Ausstrahlung der 30-Minuten-Reportage verfolgen, Kommentare abgeben – und entscheiden, was sie an Stelle der drei getan hätten.

STEH ZU DIR! DIE REPORTAGE Es sind große Entscheidungen für sie: Nicko, 19, steht auch auf Männer, hat aber ein Problem mit dem Schwulsein. Hilft es ihm, wenn sich bei seinen alten Freunden outet? Conny, 16, könnte einen Traumsommer haben. Stattdessen kämpft sie ständig mit dem Gefühl, zu dick zu sein. Schafft sie es, dass sich endlich mal nicht mehr alles um die Figur dreht? Kosrat, 21, will seinen irakischen Eltern nichts von der deutschen Freundin sagen. Auch jetzt nicht, da seine Familie zurück in den Irak geht? Die 30-minütige Reportage verfolgt einen Sommer lang die Entwicklung der drei Jugendlichen. Immer wieder stoßen sie an ganz alltägliche Grenzen der Toleranz – bei anderen und bei sich selbst. Was wollen sie wirklich? Das Erste, 15. November 2014, 16.30 Uhr

STEH ZU DIR! DAS WEB-ANGEBOT Online wird „Steh zu dir!“ als Web-Reportage über mehrere Wochen fortlaufend in einem interaktiven Blog angeboten. Einzelne Inhalte werden punktuell über Facebook und Youtube verbreitet.

Ausgangspunkt sind immer die Geschichten von Nicko, Conny und Kosrat, wie sie ganz alltäglich mit Toleranz umgehen und wo sie dabei an Grenzen stoßen. Schon vor der Ausstrahlung der Reportage im Fernsehen werden Schlüsselszenen im Blog unter ard.de/steh-zu-dir online gestellt. User können das Geschehen über den ganzen Zeitraum im Blog oder über Social Media kommentieren und miteinander diskutieren, wie sie selbst handeln würden. Im Blog wird diese Diskussion gebündelt und dokumentiert. Dazu gibt es dort kompakte Hintergrundinformationen in Form von Bildergalerien, Grafiken mit Aha-Effekt und kurzen Video-Statements. Kurz vor Ausstrahlung im Fernsehen können User die ganze Reportage bereits im Blog sehen.

WAS HÄTTEST DU GETAN? DAS ZUSATZ-ANGEBOT DES IZI Das Internationale Zentralinstitut für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI) stellt außerdem ein didaktisches Zusatzangebot bereit, mit dem Jugendliche aktiv involviert werden können. Ausgehend vom Wissen von Jugendlichen, typischen Formen ihrer Intoleranz und zur Frage, wie diese verändert werden können, liefert „Was hättest du getan?“ Bausteine, die das Wissen erweitern und Handlungskompetenzen verbessern. Das Kernelement sind dabei kurze Videos von Jugendlichen aus einem Debattierclub, die sich zu den Herausforderungen für Nicko, Conny und Kosrat in „Steh zu dir!“ äußern. Sie bringen verschiedene Argumente für die eine oder andere Position, versuchen sich spielerisch im Übertrumpfen, „was man möglichst nicht tun sollte“, und erzählen ehrlich, wie sie persönlich reagiert hätten. Ziel des Angebots ist eine direkte Ansprache von Jugendlichen ab 13 Jahren. Das Onlineangebot ist unterhaltsam, kurzweilig und so dicht an der Alltagswelt der Jugendlichen, dass es wie nebenbei Bildungsprozesse anregt.


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ARD-Themenwoche Toleranz

BIS ZUM ENDE DER WELT

Maria Nikolai (Christiane Hörbiger), Musikerin und Witwe, lebt in einem Hamburger Wohnviertel, das zunehmend von Ausländern, besonders Roma-Familien, bewohnt wird. Sie führt einen Kampf gegen ihre ungeliebten Nachbarn. Beschwerdeversuche bei Hauptkommissarin Susanne Howacht (Marie-Lou Sellem), die für ihr Viertel zuständig ist, laufen ins Leere. Zuspruch findet Maria Nikolai nur in dem kleinen Supermarkt von Brigitte König (Karin Neuhäuser). Das Erste | Montag, 17. November 2014 | 20.15 Uhr Bis zum Ende der Welt


Das Programm

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DAS PROGRAMM Nachfolgend ist eine Auswahl der Programmhighlights im Ersten sowie der einzelnen Rundfunkanstalten zusammengestellt (Hörfunk und Fernsehen ). Das vollständige und aktuelle Programm ist im Internet unter www.themenwoche.ARD.de zu finden.

DAS ERSTE STEH ZU DIR! 16.30 UHR Sie müssen entscheiden, was sie wollen. Es sind große Entscheidungen für sie: Nicko, 19, steht auch auf Männer, hat aber ein Problem mit dem Schwulsein. Hilft es ihm, wenn er sich bei seinen alten Freunden outet? Conny, 16, könnte einen Traumsommer haben. Stattdessen kämpft sie ständig mit dem Gefühl, zu dick zu sein. Schafft sie es, dass sich endlich mal nicht mehr alles um die Figur dreht? Kosrat, 21, will seinen irakischen Eltern nichts von der deutschen Freundin sagen. Auch jetzt nicht, da seine Familie zurück in den Irak geht? In der 30-minütigen Reportage wurden die Betroffenen einen Sommer lang mit der Kamera begleitet. Immer wieder stießen und stoßen diese dabei an ganz alltägliche Grenzen der Toleranz – bei anderen und bei sich selbst. Was wollen sie wirklich?

90 MINUTEN SIND KEIN LEBEN 19.00 UHR

„Sportschau“ Special zum Thema Depressionen im Spitzensport Hannover, 15. November 2009. Die Fußballwelt steht still. 40.000 Menschen haben sich in der Hannoveraner AWDArena versammelt, in deren Mittelkreis ein Sarg aufgebahrt ist. Vor dem Stadion brennt ein Meer von Kerzen. Fünf Fernsehkanäle übertragen die Trauerfeier für Robert Enke live. Fünf Tage zuvor hat der Nationaltorwart an einem Bahnübergang in der Nähe seines niedersächsischen Heimatortes Selbstmord begangen. Das tragische Ende eines langen Leidensweges und eines viel zu kurzen Lebens. Robert Enke wird nur 32 Jahre alt. Nur Enkes Frau Teresa und

seine engsten Freunde sowie einige wenige Ärzte hatten gewusst, dass der nach außen immer beherrschte und souveräne Modellathlet seit vielen Jahren an Depressionen litt. Nie hätte er es gewagt, seine Erkrankung im Big Business des Profisports öffentlich zu machen. In den folgenden Wochen entbrennt eine heftige und vielschichtige gesellschaftliche und mediale Debatte. Die Unmenschlichkeit und Brutalität des Profisports wird ebenso öffentlich angeprangert, wie die Tabuisierung der Krankheit Depression kritisiert. Die Oberflächlichkeit und Kurzlebigkeit des Medieninteresses wird von deren eigenen Vertretern selbstkritisch hinterfragt. Warum hat niemand etwas gemerkt? Warum konnte niemand helfen? Warum konnte sich Robert Enke nicht öffentlich zu seiner Krankheit bekennen und Hilfe suchen? War er ein Einzelfall? War er ein Opfer der Leistungsgesellschaft? Warum ist diese Gesellschaft scheinbar nicht lernfähig? Im Sommer 2014, fünf Jahre nach Robert Enkes Tod, erschüttert wieder die Meldung vom Selbstmord eines Fußballprofis Deutschland. Am 18. Juli nimmt sich Andreas Biermann das Leben. Es ist sein vierter Selbstmordversuch. Auch er hat den Kampf gegen die Krankheit Depression verloren. Andreas Biermann ist einen anderen Weg gegangen als Robert Enke. Er hat seine Krankheit öffentlich gemacht, er hat sich in stationäre Behandlung begeben, er hat sich an die Medien und die Fans gewandt. Er hoffte auf Verständnis, auf Hilfe und Heilung. Er hoffte vor allem auf eine Rückkehr in den Profisport auch nach seinem Outing. Er wollte ein Zeichen setzen, doch viele seiner Hoffnungen wurden enttäuscht ... Fünf Jahre nach Robert Enkes Tod und wenige Monate nach dem Selbstmord Andreas Biermanns will diese Fernsehdokumentation Bilanz ziehen und einen Ausblick bieten.


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ARD-Themenwoche Toleranz

Haben Trainer, Betreuer, Berater, Sportpsychologen, Verbände und Vereine keine Lehren gezogen aus einem vielleicht vermeidbaren Tod ? Viele Vereine und die Nationalmannschaft arbeiten heute wie selbstverständlich mit Sportpsychologen. Die Deutsche Fußballliga macht die sportpsychologische Betreuung in den Nachwuchsleistungszentren zur Pflicht. Doch sind die Sportpsychologen wirklich Helfer der Schwachen, oder lediglich Leistungsoptimierer, die die Harten noch härter machen? Haben die Medien, die Fans und die Vereine heute mehr Verständnis und Nachsicht für die, die sich Schwächen erlauben und zeigen? Ist der Umgang mit Stress, Druck und den psychologischen Begleiterscheinungen bis hin zur Depression heute professioneller, achtsamer und toleranter? Andreas Biermann bekam nach seinem Gang an die Öffentlichkeit nie wieder einen Vertrag, bezeichnete den Schritt als den größten Fehler seiner Karriere. Markus Miller, der andere Torwart von Hannover 96, der es wagte, seine Depression öffentlich zu machen, konnte zurückkehren, ist heute wieder Torwart bei seinem Verein. Ein Zeichen? Der Film wird sich all diesen Fragen, die sich nach dem Tod Andreas Biermanns so dringlich stellen wie in den Tagen und Wochen nach dem Tod Robert Enkes, von drei Seiten nähern: Von ganz oben, aus der Perspektive der Stars, derer, die es nach ganz oben geschafft haben, ins gleißende Scheinwerferlicht der Nationalmannschaftsauftritte. Von ganz unten, aus der Perspektive der jugendlichen Talente in den Leistungszentren und Fußballakademien, die alles tun, um sich ihren Traum von den 90 Minuten im Flutlicht zu erfüllen, und die wissen, dass nur einer von Tausend es schaffen wird. Und von ganz innen, aus der Perspektive Markus Millers, der den Druck des Profigeschäfts erlebt, den Horror der Depression durchlitten und seinen Gang an die Öffentlichkeit überlebt hat. Der nachfühlen kann, wie es Robert Enke und Andreas Biermann ergangen ist. Warum sie keinen Ausweg sahen, und warum er selbst den Weg aus seinem psychischen Tal gehen konnte, mit Hilfe der Familie, des Vereins, seiner Freunde und der RobertEnke-Stiftung.

BR EVET, ICH WILL! 20.15 UHR In der Multi-Kulti-Hauptstadt Berlin treffen verschiedene Paare und Singles zusammen, die alle denselben Wunsch haben: Sie wollen heiraten. Das Problem: Jeder von ihnen muss auf irgendeine Weise mit der türkischen Tradition kämpfen, denn ob schwul, deutsch, nicht gläubig oder einfach nur scharf auf eine Aufenthaltsgenehmigung – so einfach kann man nicht mal eben sagen: „Evet, ich will!“

BR / PULS DIE FRAGE – WIE PORNO SIND WIR? 23.30 UHR Junge Menschen verschicken Nacktfotos via Snapchat und haben Pornos auf ihren Smartphones. Ist das also die Generation Porno? Wer verdient an der Pornografie im Netz? Wie tolerant sind wir im Bereich Pornografie? Und welchen Einfluss hat sie auf unser Liebesleben? Über vier Wochen hinweg berichtet der Autor immer wieder von seinen Rechercheergebnissen im Radio und auf der Facebook-Seite und holt sich Anregungen und Hinweise von Usern, die er in seine Recherche einbindet. Ein Kamerateam ist immer mit dabei, wenn er beim Dreh eines Hobbypornos dabei ist, bei einer Pornoproduktionsfirma hinter die Kulissen der Sex-Industrie schaut, in der Fußgängerzone Handy von Passanten nach Pornos checkt oder in einer WG beim gemeinsamen Porno-Gucken mitschaut etc. Fürs Radio entsteht daraus eine zweistündige Featuresendung, im TV eine halbstündige Reportage. Online gibt es dazu ein interaktives Dossier aus Radio, TV- und zusätzlichen Inhalten, bei dem sich der User selbst durch die verschiedenen, extra aufbereiteten Aspekte des Themas navigieren kann. www.deinpuls.de

BAYERN 2 MERAV HEIRATET 13.05 UHR

Ein ganz persönlicher Nahostkonflikt – Radio Feature Merav, Anfang 40, Jüdin bulgarischer Abstammung, aufgewachsen in Italien und Israel, hat geheiratet. Endlich, jubeln Freunde und Verwandte, denn sie war lange Zeit Single. Zur Hochzeit konnten und wollten allerdings nicht alle ihrer Freunde kommen, denn sie konnte per Gesetz nicht in Israel stattfinden – Meravs Bräutigam ist nichtjüdischer Deutscher. Nun leben sie bei ihm, aber immer noch pendelt Merav zwischen Tel Aviv und Frankfurt. Sie besucht regelmäßig ihren Vater, arbeitet für ASSAF, eine NGO in Tel Aviv, die sich für afrikanische Flüchtlinge in Israel einsetzt. Sie ist Anhängerin des linken Fußballvereins Hapoel Tel Aviv, engagiert sich bei den Hash House Harriers und liebt Bier. Jerusalem allerdings hasst sie. Merav ist auf der politischen Landkarte Israels weit links aufgestellt – und doch kann sie über ein Thema nicht wirklich sprechen: über Palästinenser. Araber bleiben bis heute in der Wahrnehmung der israelischen Gesellschaft vor allem eins: Feinde, die zu Terroristen werden können. Warum dies so ist, und wie sich Israel in Richtung einer „totalitären Demokratie“ entwickeln konnte, will dieses Feature anhand einer sehr persönlichen Auseinandersetzung ergründen.


Das Programm

WDR MEIN WEG NACH OLYMPIA 15.30 UHR „Sport ist Mord“ – davon ist der Regisseur Niko von Glasow überzeugt, seit er als Kind gezwungen wurde, Sport zu treiben. Besonders die Paralympischen Spiele sieht der Regisseur kritisch, der selbst von Geburt an verkürzte Arme hat. Beste Voraussetzungen also, um einigen Athleten der Paralympics 2012 in London auf den Zahn zu fühlen: Warum zum Teufel quälen sie ihren Körper für eine Veranstaltung, die wahrscheinlich doch nur dazu dient, das schlechte Gewissen der Gesellschaft zu beruhigen? „Mein Weg nach Olympia“ feierte seine Premiere am 15. Februar 2013 auf der Berlinale und wurde beim EOP Festival in Namur, Belgien, mit dem EOP! d’or GRAND PRIX RTBF Long-Metrage ausgezeichnet.

SR TOLERANZ IM NAMEN DES HERRN – UNTERWEGS MIT PFARRER JANSSEN 18.45 UHR Pfarrer aus Leidenschaft mit einem ungewöhnlichen Lebensweg. Es geht um Lebensentwürfe und den Umgang mit ihnen, um gelebte und erlebte Toleranz.

SR 2 HÖRSTOFF 09.05 UHR

Keine Angst vor dem schwarzen Mann oder Können Kinder Toleranz erlernen? Soziale Fähigkeiten stehen in unserer Gesellschaft hoch im Kurs. Umso wichtiger ist eine Vermittlung entsprechender Kompetenzen schon in frühen Jahren. Aber längst geht es dabei nicht mehr nur um das Erlernen der so genannten Sekundärtugenden wie Höflichkeit, Pünktlichkeit, Ordnungsliebe, Sauberkeit und Disziplin, sondern auch um Weltoffenheit, einen Sinn für Gerechtigkeit und Toleranz. Aber können kleine Kinder überhaupt weltoffen und tolerant sein? Sind sie nicht durch die Evolution auf ihr engstes Familienumfeld „geprägt“, fürchten sie nicht das Fremde eher als es zu begrüßen? Und sind Kinder nicht von Natur aus kleine Egoisten, die zuallererst auf ihr eigenes Wohlbefinden bedacht sein müssen, hilf- und schutzlos wie sie eigentlich nun einmal sind? Wie sieht die moderne Pädagogik dieses Spannungsfeld, welche Ansätze gibt es für eine Toleranzerziehung schon ab der frühen Kindheit und bis hinein in die Grundschule?

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SWR PLANET SCHULE: ZU HAUSE IN DEUTSCHLAND 07.45 UHR Erste von vier Folgen Merhaba heißt Guten Tag

Eren ist der Sohn türkischer Eltern, die seit Langem in Deutschland leben. In seinem deutschen Umfeld gut integriert, spürt er dennoch seine türkischen Wurzeln, feiert begeistert die türkischen Feste mit seiner Familie und deren Freunden: Dann ist es wie eine kleine Türkei – ein Vorgeschmack auf die großen Ferien, die Eren am liebsten bei seinen Großeltern in der Türkei verbringt.

WDR 3 WAS HEISST HIER RECHTS? 12.05 UHR Kulturfeature

Das Feature handelt von den Intellektuellen der „Neuen Rechten“ wie Michael Paulwitz, Karlheinz Weißmann, Götz Kubitschek, Martin Lichtmesz, Thilo Sarrazin, Akif Pirincci. Sie veröffentlichen keine Nazi-Hetzschriften, sondern die Publikationen vermitteln zuweilen den Eindruck, als würden sie den Mainstream vertreten. Die Autoren schreiben in den Zeitschriften Junge Freiheit, Zwielicht-Magazin, Neue Ordnung, eigentümlich frei und Sezession. Manche sind Abtreibungsgegner, Anti-Feministen, lehnen Krippenbetreuung von Kleinkindern ab. Andere relativieren den Holocaust oder sind homophob und fremdenfeindlich. Sie machen sich alt-linke Praxis zu eigen, nutzen „FlashmobAktionen“ oder schreiben über Comics, Graphic Novels oder Kinofilme. Sind rechte Gedanken womöglich heute nur deswegen populär, weil sie letzte Tabus brechen? Als Aufbegehren gegen Autoritäten, gegen die Redeverbote der „political correctness“, auch gegen die deutsche NaziBefangenheit? Oder ist die neue Popularität Ausdruck von mehr Liberalität, mehr Stimmenvielfalt, die immer schon da war und nun hörbar wird?


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ARD-Themenwoche Toleranz

DAS ERSTE DIE SENDUNG MIT DER MAUS 10.30 UHR

MDR MDR GARTEN 08.40 UHR

„Die Sendung mit der Maus“ steht mit ihren Lach- und Sachgeschichten seit über 40 Jahren für das Motto „Anders als Du denkst“ und damit für Toleranz: Sie fordert Neugier und den unvoreingenommenen Blick auf die Welt. Zur ARD-Themenwoche 2014 wird das Thema Toleranz in der „Sendung mit der Maus“ und im Webangebot besonders in den Mittelpunkt gerückt.

Im Garten-Ratgeber wird das Thema „Nachbarschaftsstreit am Maschendrahtzaun“ im Mittelpunkt stehen. Dazu wird der Experte für Nachbarschaftsrecht, Volkmar Kölzsch, in der Sendung Zuschauerfragen beantworten und in einem Online-Chat im Anschluss an die Sendung für weitere Fragen zur Verfügung stehen.

PRESSECLUB 12.03 UHR

Offizieller Auftakt der ARD-Themenwoche „Anders als Du denkst“ Moderation: Volker Herres Live-Übertragung in vielen Hörfunkwellen

GOTT UND DIE WELT – WILLKOMMEN IN HOYERSWERDA 17.30 UHR

Pfarrer Jörg Michel berichtet über den Bau eines neuen Flüchtlingsheimes Reportage von Cosima Jagow-Duda

GÜNTHER JAUCH 21.45 UHR HR 4 TOLERANZ IN DER PARTNERSCHAFT 11.05 UHR

hr4-Treffpunkt-Gespräch mit dem Psychoanalytiker und Paartherapeuten Dr. Matthias Jung

RBB KULTURRADIO GOTT UND DIE WELT – BIGOS AM BOSPOROS 09.04 UHR

Als christliche Minderheit unter Muslimen: ein polnisch-katholisches Dorf nahe Istanbul Was ist Aufklärung?

NORDWESTRADIO FUNDSACHEN 16.05 UHR

Um die Freiheit, die schöne Tochter der Toleranz, geht es in Gedichten, Liedern und Statements. Mit der Freiheit ist es wie mit der Gesundheit: Wer sie hat, ist sich ihrer nicht immer bewusst. Wer allerdings jemals in Unfreiheit gelebt hat, weiß, dass sie ein kostbares Gut ist. Radio Bremen-Redakteur Michael Augustin versammelt die Stimmen von Schriftstellern und anderen Zeitgenossen, die sich sehr dezidiert zu diesem Thema äußern – einige mit großem Pathos, andere mit großem Understatement. Und natürlich wird auch die Rede sein von den falschen Freiheiten, von Täuschungen und zweifelhaften Versprechungen. Mit von der Partie sind im Originalton Hans Magnus Enzensberger und Arno Schmidt, der sich über die Freiheit der Literatur äußert. Nicolas Born liest sein Gedicht „Wir brauchen einfach weniger“, die Philosophin Jeanne Hersch spricht über das „Frei-Sein“. Uwe Kolbe rezitiert sein Gedicht „Nein“ und Ernst Toller trägt in einer historischen Aufnahme aus dem Jahr 1930 ein Gedicht aus seinem Gefängnisbuch vor. Schließlich ist Prinz Bernhard der Niederlande zu hören mit einem Statement über die deutsche Kapitulation im Jahr 1945.


Das Programm

SR KLARES ABSEITS – RASSISMUS IM FUSSBALL 08.15 UHR No to racism! Jede Fußballübertragung internationaler Spiele beginnt mit dem UEFA-Spot, in dem Europas Spitzenspieler gegen Rassismus protestieren. Die Realität im Stadion sieht anders aus. Immer wieder werden dunkelhäutige Spieler von gegnerischen Fans rassistisch beleidigt. Vor allem Spieler in den unteren Ligen müssen diese Erfahrung mehr als einmal machen. Zuschauer, Spieler, selbst Trainer beschimpfen sie als „Neger“ oder „Bimbo“. Meist müssen die Täter nicht einmal mit einer Bestrafung rechnen. Am Ende steht Aussage gegen Aussage. Beweismaterial durch Video- oder Tonaufnahmen gibt es nicht. Auch vor den Top-Spielern macht der Rassismus nicht halt. Vor Kurzem wurde Dani Alves, brasilianischer Nationalspieler und Star in der Abwehr des FC Barcelona, attackiert. Er wurde mit einer Banane beworfen, die er geistesgegenwärtig aufaß, bevor er seinen Eckball gegen Villarreal schlug. Die Szene ging via Facebook um die Welt. Humor sei die beste Art und Weise, mit Rassismus im Sport umzugehen, sagte Alves nach dem Spiel. Aber zeigt sich Fremdenfeindlichkeit nur in solchen offensichtlichen Aktionen? Gerald Asamoah, der erste farbige Nationalspieler Deutschlands, glaubt, dass man weiterhin wachsam sein muss. In seiner Karriere wurde er oft beschimpft, auch kurz nach dem Sommermärchen der Fußball-WM 2006, bei einem Spiel in Rostock. Und er weiß, dass es nicht nur Bananen werfende Rassisten gibt, sondern auch die subtile, höfliche Art, einen Menschen zu diskriminieren. Auch U21-Nationalspieler Danny Da Costa vom FC Ingolstadt wurde im vergangenen Sommer beim Spiel in München mehrfach rassistisch beleidigt. Öffentlich wurde der Vorfall durch den Facebook-Eintrag seines Mannschaftskollegen Ralph Gunesch.

SWR 2 GLAUBEN 12.30 UHR

Darf ich auch was anderes glauben? Bekehrung als Testfall für religiöse Toleranz In Europa herrscht Religionsfreiheit; jeder kann glauben, was er will. Auch die Religionsgemeinschaften treten für Toleranz ein – offiziell. Wie weit diese Toleranz geht, zeigt sich bei der Konversion: Wie reagieren die Religionsgemeinschaften, wie reagieren Familie und Freunde, wenn jemand die Religion wechselt? Ist jeder völlig frei in dieser Entscheidung, oder gibt es nicht doch erhebliche Zwänge, die bei einem Religionswechsel sichtbar werden? Menschen, die diesen Schritt gegangen sind, erzählen. Und Religionsvertreter

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schildern ihre Sicht: Wie umfassend ist ihr Bekenntnis zur Toleranz? Zumindest eines wird deutlich: Religion ist – anders als oft behauptet – keine Privatsache. Sie berührt das Verhältnis zu anderen Menschen und zur Öffentlichkeit.

WDR LESBISCHE ELTERN – FAMILIEN ZWEITER KLASSE? 16.15 UHR Eine tag7-Reportage

Sabine und Susanne aus Köln sind seit vielen Jahren ein Paar und leben in eingetragener Partnerschaft. Vor einem Jahr erfüllten sie sich ihren Kinderwunsch. Susanne wurde Dank der Samenspende eines Freundes schwanger und ihre Tochter wurde geboren. Doch noch immer hat Sabine als nichtleibliche Mutter kein Sorgerecht für die kleine Marla: „Wenn Susanne etwas zustoßen würde, dürfte ich nicht die Fürsorge für unser Kind übernehmen“. Etwa 19.000 Kinder aus gleichgeschlechtlichen Partnerschaften leben hierzulande und das Grundgesetz zählt zum Begriff „Familie“ inzwischen auch sogenannte Regenbogenfamilien. Die Möglichkeit, durch eine Stiefkindadoption das Sorgerecht auf beide Mütter zu verteilen, besteht seit 2005. In vielen Städten ist dies jedoch ein aufwendiges und langwieriges Verfahren. Sobald das Amtsgutachten vorliegt, entscheidet das Familiengericht, ob Sabine die kleine Marla adoptieren darf. „Wäre ich ein Mann, hätte bei der Geburt der Eintrag meines Namens in die Urkunde genügt, dafür hätten wir nicht einmal verheiratet sein müssen“, sagt Sabine. Für sie ist Marla kein „Stiefkind“, sondern das lange geplante gemeinsame Wunschkind. Die Autorin geht in ihrer Reportage der Frage nach, ob gleichgeschlechtliche Partnerschaften wirklich in allen Punkten als gleichberechtigt anerkannt werden. Darf der Staat im Schulunterricht vermitteln, dass es noch andere Familienmodelle gibt als Vater-Mutter-Kind? Darüber wird in der Bundesrepublik weiter gestritten.


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ARD-Themenwoche Toleranz

DAS ERSTE BIS ZUM ENDE DER WELT 20.15 UHR

Maria Nikolai (Christiane Hörbiger), Musikerin und Witwe, lebt in einem Hamburger Wohnviertel, das zunehmend von Ausländern, besonders Roma-Familien, bewohnt wird. Sie führt einen Kampf gegen ihre ungeliebten Nachbarn. Beschwerdeversuche bei Hauptkommissarin Susanne Howacht (Marie-Lou Sellem), die für ihr Viertel zuständig ist, laufen ins Leere. Zuspruch findet Maria Nikolai nur in dem kleinen Supermarkt von Brigitte König (Karin Neuhäuser). Auf dem Nachhauseweg von einem der täglichen Einkäufe bemerkt Maria Nikolai nicht, dass ihr die Geldbörse aus der Tasche fällt. Wohl aber bemerkt sie, dass sie einen kleinen, ausländischen Verfolger bis vor ihre Wohnungstür hat. Dort findet sie wenig später ihre Geldbörse samt Inhalt wieder. Maria erfährt, dass Bero (Samy Abdel Fattah), Sohn einer Roma-Familie aus ihrem Haus, der kleine Verfolger und der ehrliche Finder ihrer Geldbörse war. Erstmals beginnt sie, sich für ihren unbegründeten Verdacht zu schämen. Als sie den musikalisch hochbegabten Jungen Bero näher kennenlernt und über die Musik einen Zugang zu ihm und seiner Familie findet, ändert sich nach und nach ihre Haltung. Eines Tages wird sie in ihrer Wohnung überfallen und erkennt auch Bero unter den Tätern.

HART ABER FAIR 21.45 UHR

Moderation Frank Plasberg Aufsetzend auf den Spielfilm „Bis zum Ende der Welt“ ist eine Sendung zum Thema Integration geplant.

DIE STORY IM ERSTEN 23.15 UHR

Jenseits der Toleranz – zweite Chance nach dem Gefängnis Wer im Gefängnis war, soll nach seiner Haft eine zweite Chance bekommen. Er soll wieder Teil der Gesellschaft

werden. Das ist das juristisch festgeschriebene Ziel des Strafvollzugs in unserer Gesellschaft. Ein Ziel, das Toleranz von uns allen abfordert. Aber wie tolerant sind wir, wenn ein Mörder in unsere Nachbarschaft zieht? Können wir einen ehemaligen Kinderschänder als Arbeitskollegen tolerieren? Roland lebt seit seiner Entlassung aus dem Gefängnis in Isolation. Seine Tage verbringt er im Internet, in Chaträumen. Über seine Sexualdelikte sprechen – das mutet er sich und der Gesellschaft nicht zu. „Ich habe einen Fehler gemacht und wollte dafür einstehen und die Konsequenzen tragen. Doch es ist definitiv so, dass man nach der Haft weiter bestraft wird von der Gesellschaft“, sagt er. Der größte Rückschlag: Nachdem sein Heimatdorf von seiner Tat erfahren hat, wurde er von dort vertrieben und lebt nun anonym in der Großstadt. Ein Leben in Isolation möchte Christian nicht führen. Er wird demnächst aus dem Gefängnis entlassen und bereitet sich intensiv darauf vor, wie er mit seiner Tat nach der Haftstrafe umgeht. Bislang bietet ihm die Justizvollzugsanstalt einen Schutzraum – draußen wird er sich seiner Tat stellen müssen. Er hat seinen Nachbarn erschlagen. Dafür viele Jahre im Gefängnis verbracht. Doch er ahnt: Seine Tat ist mit der Haftstrafe nicht verbüßt. Johannes Kneifel hat einen offensiven Weg gewählt, mit seiner Tat umzugehen. Er hat ein Buch geschrieben und hält Vorträge über das Verbrechen und sein Leben danach: vom tötenden Neonazi zum Pastor. Er berichtet von anfänglicher Ablehnung. Heute sind seine Lesungen ausgebucht. Der Film zeigt Grenzen unserer gesellschaftlichen Toleranz. Wie bereitet sich ein Totschläger in seiner Zelle auf die Zeit nach dem Gefängnis vor? Wie reagieren Firmen, wenn er zusammen mit dem einzigen Verwandten, der noch zu ihm hält, auf Jobsuche geht? Der Film geht Bürgerprotesten wie denen in Hamburg-Moorburg nach. Dort wehren sich viele gegen einen Sexualstraftäter, der seit zwei Jahren im Dorf lebt. Und die Filmemacher gehen den Fragen nach, wie viel Toleranz man aufbringen muss, wie viel zumutbar ist. Schließlich sitzen in den deutschen Gefängnissen etwa 70.000 Menschen. Und fast alle werden entlassen.

BAYERN 2 THEO.LOGIK – „FUNKHAUSGESPRÄCH“ 21.45 UHR

Wie tolerant sind wir wirklich? Podiumsdiskussion über Religion und Weltanschauung


Das Programm

HR-INFO KRUZIFIX, KOPFTUCH, KARIKATUREN – WIE TOLERANT MÜSSEN WIR SEIN? 20.35 UHR Basierend auf dem vor neun Jahren ausgelösten Karikaturenstreit, bei dem Mohammed-Zeichnungen in einer dänischen Zeitung weltweite Proteste in der muslimischen Welt auslösten, geht Rainer Dachselt den Fragen nach: Wie tolerant sollten wir religiösen Gruppen und Strömungen gegenüber sein? Was dürfen „wir“ uns gefallen lassen, wo verlaufen die Grenzen zwischen Gelassenheit, Toleranz und der Notwendigkeit, ab einem bestimmten Punkt Einhalt zu gebieten?

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einem Alter von 55 Jahren, nach 36 Jahren Ehe und der Geburt einer Tochter. Die Dokumentarfilmer Hans-Jürgen Börner und Timo Großpietsch haben Jens/Sandra im beschaulichen Jesteburg in Niedersachsen eineinhalb Jahre lang bei ihrem Prozess der Wandlung und ihrem Kampf um ihre Ehe mit der Kamera begleitet: die intime, respektvolle Beobachtung eines Identitätswechsels, eine Geschichte vom späten Glück nach jahrzehntelangem Kampf ums eigene Ich.

HR 2 DER TAG DIE GLÄUBIGEN UND DIE UNGLÄUBIGEN: WIE TOLERANT IST DER ISLAM? 18.05 UHR NDR 45 MIN – KINDERLEBEN MIT BEHINDERUNG 22.00 UHR

Film von Knut Weinrich Redaktion: Christoph Mestmacher-Steiner Die meisten nicht-behinderten Menschen haben eine große Scheu gegenüber Kindern mit Behinderung. Für diese und ihre Familien führt das oft in die Isolation. Zumal sie auch immer wieder zu hören bekommen, dass man „so ein Kind“ doch heutzutage hätte vermeiden können. NDR Autor Knut Weinrich wollte wissen, wie Kinder mit Behinderung und deren Eltern ihren Alltag gestalten und wie sie Herausforderungen meistern. Er begleitete fünf Familien mit der Kamera. Sie alle eint das Streben nach Autonomie. Dass ihre Kinder etwas allein machen und schaffen können, ist oft der größte Wunsch der Eltern – selbst essen, sich fortbewegen, teilhaben am Leben, vielleicht eines Tages nicht einmal mehr angestarrt oder bemitleidet zu werden, sondern akzeptiert als besondere Kinder.

DAS SPÄTE GLÜCK DER SANDRA K. 23.15 UHR Seine Nachbarn kennen Jens K. gut: ein gestandener Mann, erfolgreicher Manager, Familienvater – einer, der seinen Garten gut in Schuss hält. Aber er ist ein Mann im falschen Körper. Jens fühlt sich als Frau, will Sandra werden – in

RBB DOWN TOWN – ANNA ZIEHT NACH BERLIN 07.30 UHR Wissenszeit

Anna hat das Down-Syndrom und außerdem viel Mut. Und den braucht sie auch, denn sie hat sich einiges vorgenommen ... Anna will ihr behütetes Elternhaus in Darmstadt verlassen und selbstständiger werden. In der Großstadt Berlin warten auf sie: ein neues Zuhause bei ihrer Tante, ein neuer Job und neue Freunde.

SR SAARLORLÜX – GESCHICHTEN VON NEBENAN 18.50 UHR Magazin, das einen Blick darauf wirft, wie es im benachbarten Frankreich um die Toleranz gegenüber den so genannten „gens du voyage“ – frei übersetzt: fahrendes Volk – bestellt ist.


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ARD-Themenwoche Toleranz

ARD-ALPHA FUNKHAUSGESPRÄCH 21.45 UHR

Wie tolerant sind wir wirklich? Podiumsdiskussion über sexuelle Orientierung

Zuschauer nicht, sie werden Zeugen von Fatihs Wutausbrüchen, Verzweiflung und labilen Beziehungen. Mit ihrem ungewöhnlichen Film feierten die drei Autoren Premiere bei der Hamburger Dokfilmwoche, jetzt läuft er erstmals im deutschen Fernsehen.

BR WALAA! 22.45 UHR

NDR 2 SOUNDCHECK SPEZIAL 21.00 UHR

Walaa Hussein lebt in Israel und gehört als Araberin einer Minderheit im jüdischen Staat an. Auch sonst ist Walaa anders: Sie blondiert sich entgegen der muslimischen Gepflogenheit die Haare, trägt keinen Schleier – und sie spielt Fußball. Und das richtig gut: Mit 16 spielte sie bereits für die israelische Nationalmannschaft, mit 19, nachdem sie verletzungsbedingt länger pausieren musste, machte ihr der palästinensische Fußballverband ein Angebot, seither spielt die arabische Israelin nicht nur für ihren Verein in Israel, den sie regelmäßig zum Meistertitel schießt, sondern auch für die palästinensische Nationalmannschaft. Walaa ignoriert die Grenzen. Aber welche Zukunft kann es für die junge, talentierte Sportlerin geben? Zwar unterstützt ihr Vater, der der Meinung ist, es gibt keine Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen, sie bedingungslos. Doch der gesellschaftliche Druck, sich einen Mann zu suchen und sich dem häuslichen Rollenbild anzupassen, wächst. Die Filmemacherin Noemi Schneider hat die 23-jährige Fußballspielerin auf beiden Seiten der Mauer begleitet. Sie zeichnet das Bild einer faszinierenden Persönlichkeit, die jeden Tag aufs Neue Grenzen überwinden muss.

BAYERN 2 NOTIZBUCH-NAHDRAN 10.05 UHR

„Soll ich helfen? Ein Knigge für den Umgang mit Menschen mit Behinderung“ Ein Porträt über den Rollstuhlfahrer Max Dorner Autor: Tobias Ruhland

NDR FATIH WILL ALLES 00.00 UHR Der Student Fatih ist 26 Jahre alt, etwa einen Meter groß, kann sich ohne Hilfe nicht bewegen, nicht essen, sich nicht anziehen. Seit seiner Geburt leidet er unter der Glasknochenkrankheit. Aber Fatih will alles: das ganze volle Leben. Das beweist er in diesem Dokumentarfilm-Debüt, das er gemeinsam mit seinen Kommilitonen an der Universität Hamburg selbst gedreht hat. Der Film schont seine

Musik zum Thema Toleranz

MDR MDR UM 4 – LEICHTER LEBEN 17.00 UHR Wer die Vierzig überschritten hat, gehört für Personaler zur älteren Generation. Oftmals liegt die letzte Bewerbung schon eine Weile zurück. Als Arbeitssuchender mit Berufserfahrung muss man daher schon bei der Erstellung seines Lebenslaufs auf die richtige Strategie setzen. Welche Zeugnisse sind überflüssig? Wie alt darf ein Bewerbungsfoto maximal sein? Welcher Kleidungsstil ist für das Vorstellungsgespräch angemessen? Werner Zedler erläutert, was Bewerber beachten müssen. Aber auch alle anderen Fragen zum Verbraucherrecht werden live in der Sendung beantwortet.

NORDWESTRADIO GESPRÄCHSZEIT 2 NACH 1 13.05 UHR Shitstorm – (In)Toleranz im Netz

Toleranz hat bei sozialen Netzwerken und in InternetForen kaum einen Platz. Wirkliche Debatten sind im Netz kaum zu finden. Im Gegenteil: Gerade in Meinungsforen ist die Bereitschaft zu wüster Pöbelei groß. Diskussionen werden gezielt manipuliert und zu Propagandazwecken missbraucht. Andersdenkende erkennen schnell, dass ein Gedankenaustausch nicht möglich ist und ziehen sich zurück. Wer das nicht tut, läuft Gefahr, Ziel eines Shitstorms zu werden. Jochen Grabler von der Radio Bremen-Rechercheredaktion hat das am eigenen Leib erfahren. Nachdem im Frühjahr 2013 in Weyhe nahe Bremen ein deutscher junger Mann bei einer Auseinandersetzung mit einem türkischstämmigen jungen Mann zu Tode gekommen war, ging es gerade in sozialen Netzwerken hoch her. Rechte und neonazistische Kreise sowie aktive Islamgegner schafften es, die Diskussion im Netz zu dominieren. Nachdem Grabler die Macher dieser Kampagne aus der Anonymität des Netzes


Das Programm

geholt hatte, wurde er im Netz, per Mail, Brief oder Anruf beschimpft und bedroht. In einer nachfolgenden Diskussion auf Facebook mit dem Schriftsteller Akif Pirinçci brach ein Shitstorm mit mehr als 1.500 Postings los. In der Gesprächszeit im Nordwestradio spricht Jutta Günther mit Jochen Grabler über seine eigenen Erfahrungen und die vieler anderer bekannter Menschen, über Manipulationen, die Dynamik von Shitstorms, den Verlust von Hemmschwellen in der Anonymität des Netzes und vor allem über die Perspektive der Opfer.

SWR PLANET WISSEN 13.15 UHR

Chirurgie für die Ärmsten der Welt

SWR 1 BADEN-WÜRTTEMBERG THEMENTAG „TOLERANZ AM ARBEITSPLATZ“ 13.00 Uhr

Manch einer verbringt mit ihnen mehr Zeit als mit der eigenen Familie, aussuchen kann man sich seine Kollegen aber nur sehr selten. Machos teilen sich ein Büro mit Feministinnen, Choleriker treffen auf Introvertierte. Kurz: So unterschiedlich wie die Gesellschaft insgesamt ist, so unterschiedlich sind auch oft die Charaktere in den Unter-

nehmen. Der eine ruft sofort „Schschsch …“, wenn es etwas lauter wird im Büro, der andere fühlt sich immer als Opfer und zieht einen permanent runter und der nächste hält minutenlange Monologe, die keinen interessieren. Welche Macken sind in Ordnung und wo sind ihre Grenzen? Wo sollte man tolerant sein, wo vielleicht sogar intolerant? SWR1 lädt dazu einen Experten ein, der die Fragen der Hörerinnen und Hörer live beantwortet.

WDR 5 LEONARDO – DAS WISSENSCHAFTSMAGAZIN LOB DES VORURTEILS 16.05 UHR

Toleranz ist schön, hilft aber nicht immer weiter Wir bewerten jede Erfahrung, die wir im Leben machen. So lernen wir. Warum nicht davon profitieren und ein einmal gefälltes Urteil auch auf eine ähnliche Situation, eine ähnliche Erfahrung übertragen? Vorurteile helfen uns, unser Leben zu strukturieren. Aber manchmal sind sie eben auch falsch. Toleranz könnte dann neue Sichtweisen und Erlebnisse möglich machen. Aber kann man Toleranz überhaupt lernen und Vorurteile vergessen?

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ARD-Themenwoche Toleranz

DAS ERSTE DAS ENDE DER GEDULD 20.15 UHR

BR STATIONEN DOKUMENTATION – VERRÄTER! – VOM SCHWIERIGEN AUSSTIEG AUS DER NEONAZI-SZENE 19.00 UHR „Verräter an der Idee und am Kampf sind im Nationalsozialismus Schädlinge und auch als solche zu behandeln.“ Aus Mails und Anrufen erfährt Felix Benneckenstein, was seine früheren Kameraden von ihm, dem „Verräter“, halten. Er weiß, er muss vorsichtig sein. Zehn Jahre war er in der rechtsextremen Szene aktiv. Unerreichbar für seine Eltern, Lehrer und Freunde. 2011 ist er ausgestiegen.

Im Zentrum der fiktionalen Geschichte steht die Jugendrichterin Corinna Kleist (Martina Gedeck) im Kampf um einen Fall, der ihr sehr nahegeht. Sie legt sich mit dem Intensivtäter Nazir (21) an, dem libanesischen Clan-Boss, der über die Drogengeschäfte in der Berliner Hasenheide herrscht. Für dessen kleinen Bruder Rafiq, der bald 14 und somit strafmündig wird, versucht sie, Verantwortung zu übernehmen – er war als Drogenkurier für Nazir unterwegs. Der schmächtige Junge wird ihre Mission. Rafiq eine Chance zu geben, heißt für die Jugendrichterin, ihm einen Denkzettel zu verpassen. Doch daraus entwickelt sich neues Unrecht. Corinna Kleist tritt eine Lawine ungekannter Gewalt los, die eine junge Liebe zerstört und ihre Vision bedroht.

ANNE WILL 22.45 UHR

Mit 14 Jahren gerät Felix in die Erdinger Naziszene. Anfangs ist es die Musik, provozierende Texte auf schwarzgebrannten CDs, und die Kleidung, durch die er sich von anderen Gleichaltrigen „abhebt“. Später lernt er bei einer Mahnwache ranghohe Mitglieder der „Kameradschaft München“ kennen. Die rechte Szene bindet ihn schnell ein. Er wird NPD-Mitglied und tritt als Liedermacher Flex bei Kameradschaftstreffen in ganz Deutschland auf. 2007 zieht er nach Dortmund-Dorstfeld in die Hochburg der Rechten. Als es dort zu gewalttätigen Auseinandersetzungen unter den Neonazis kommt, flieht er Hals über Kopf. Die Polizei sucht ihn längst. Im Gefängnis sitzt er dann Tür an Tür auf einem Gang mit Abschiebehäftlingen. Er hört deren Geschichten und beginnt an seiner braunen Ideologie zu zweifeln. Doch es dauert noch fast zwei Jahre, bis er den Ausstieg aus der Naziszene schafft. Mittlerweile ist Felix 27 Jahre alt. Der Erfolg als rechter Liedermacher Flex war trügerisch. Felix muss sein Leben neu ordnen. Das ist mit Schwierigkeiten verbunden, aber auch mit Träumen, denn da gibt es ja auch noch Heidi …

BESTE FREUNDE – KURZFILMNACHT ZUR THEMENWOCHE „TOLERANZ“ 23.10 UHR Kurzfilmnacht

Im Anschluss an den Fernsehfilm wird sich die Sendung mit dem Thema „Jugendstrafvollzug / Grenzen der Toleranz im Strafrecht“ befassen.

Von unwahrscheinlichen Freundschaften, die unwahrscheinlich viel Mut und Toleranz erfordern, erzählen die vier Filme dieser Kurzfilmnacht. Um vorurteilsfreie Freundschaften über Religionsgrenzen hinweg geht es in „Sie heißt jetzt Lotte“ und „Seppi und Hias“. In „Charlie und Carl“ (mit „Pelzig“/Frank-Markus Barwasser) und „Halbe Portionen“ geht es um Außenseiter, die trotz oder gerade wegen ihrer Andersartigkeit das Herz eines anderen (und des Zuschauers) gewinnen können.


Das Programm

BAYERN 2 NOTIZBUCH-NAHDRAN 10.05 UHR

„Immer Ärger mit den Nachbarn – woran Streit sich entzündet und wie er sich beilegen lässt“ Autorin: Elke Schmidhuber

NDR KULTUR WORÜBER WIR REDEN, WENN WIR ÜBER ANNE FRANK REDEN 20.00 UHR

Hörspiel nach einer Erzählung von Nathan Englander Regie: Beate Andres Wie sieht es mit unserer Fähigkeit zur Toleranz aus, wenn nicht unverbindliche Bekenntnisse, sondern konkrete Handlungen gefragt sind? NDR Kultur beschäftigt sich mit dieser Frage im Hörspiel „Was wir denken, wenn wir über Anne Frank reden“ (nach der gleichnamigen Erzählung von Nathan Engländer). Ein orthodox jüdisches Paar aus Jerusalem und ein säkulares jüdisches Paar aus Kalifornien verbringen einen gemeinsamen Abend, haben Spaß, sprechen über Gott und die Welt. Nichts ist heilig, alles wird auf den Kopf gestellt. Bis sie im Gespräch über Toleranz und Akzeptanz bei der Frage landen, was passieren würde, wenn im Fall eines neuen Holocaust einer den anderen verstecken müsste.

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SWR DIE ZUKUNFT GEHÖRT UNS 23.40 UHR Der Dokumentarfilm begleitet Hanne (70) und Peter (68) ins Abenteuer einer jungen Liebe im fortgeschrittenen Alter. Beide sind verwitwet und haben sich über eine Kontaktanzeige kennen- und lieben gelernt. Am liebsten würden sie das neue Gefühl gerne einfach nur genießen, aber ein ruhiges Kennenlernen im gemeinsamen Alltag ist für die beiden nicht möglich, denn Hanne und Peter trennen über 800 Kilometer. Peter, der ehemalige Seemann, wohnt an der Ostsee, und Hanne, die ehemalige Krankenschwester, nahe dem Schwarzwald. Beflügelt vom Bauchkribbeln wollen sie möglichst bald zusammenziehen. Hanne, die schon immer im Norden leben wollte, trifft eine mutige Entscheidung. Sie packt ihre Sachen im schwäbischen Aidlingen, um zu Peter nach Glücksburg in der Nähe von Flensburg zu ziehen. Dabei lässt sie nicht nur ein großes Haus, sondern auch 45 Jahre Leben und zwei erwachsene Kinder zurück. Vor allem Hannes Sohn Thorsten kann sich mit dem neuen Leben seiner Mutter nur schwer anfreunden.

NDR 1 RADIO MV DER ALTE NERVT – DIE JUNGEN HABEN KEINE AHNUNG 20.15 UHR Im „Forum“ geht es um die gegenseitige Toleranz der Generationen. Moderatorin Almut Thölking begrüßt dazu Gäste im Studio.

SR KULTURSPIEGEL 18.50 UHR Nimmt den Toleranz-Gedanken in der Musik unter die Lupe und geht der spannenden Frage nach, ob Rap nur etwas für „Gangster“ ist.

Dennoch mieten Hanne und Peter zusammen ein neues Haus in Glücksburg, um ihren Lebensabend in neuer Umgebung ohne „Altlasten“ zu verbringen. Der gemeinsame Alltag stellt die beiden aber doch vor ungeahnte Herausforderungen. Der Film beobachtet die innigen, aber auch die schwierigen Momente im Leben zweier Menschen, die für ihre neue Liebe alte Gewohnheiten und etablierte Familienstrukturen hinter sich lassen wollen und müssen. „Die Zukunft gehört uns“ zeigt respektvoll und sensibel, dass Liebe mit 70 ebenso aufregend sein kann wie mit 20. Dabei werden die auftretenden Probleme einer neuen Beziehung im Alter jedoch nicht ausgespart. Ein realistisch-romantischer Film über die Liebe im Alter, der Hoffnung macht.


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ARD-Themenwoche Toleranz

DAS ERSTE NUHR MIT RESPEKT 22.45 UHR Von und mit Dieter Nuhr

Dieter Nuhr ist als Kabarettist Fachmann für das Thema Toleranz, denn er fragt sich den ganzen Tag: „Was machen wir hier eigentlich, warum sind wir nur so engstirnig?“ Er ist froh, in Deutschland zu leben, denn hier wird er weder aufgrund freier Meinungsäußerung massakriert, noch wegen Ehebruchs gesteinigt. Das gehört für ihn zur Toleranz. Er freut sich über Frieden, unbehelligtes Spazierengehen auf den Straßen Deutschlands und bundesrepublikanisch garantierte freie Meinungsäußerung. In seiner ganz speziellen Art widmet sich Dieter Nuhr dem Metier „Toleranz“ und wird diese besondere satirische Herausforderung wie gewohnt mit Bravour meistern.

ARD-ALPHA FUNKHAUSGESPRÄCH 21.45 UHR

BR / PULS DIE FRAGE – WERDEN WIR IM NETZ ZUM HATER? 22.00 UHR In der multimedialen Featuresendung will der Reporter wissen, wie (in)tolerant wir im Netz sind und warum wir dort oft ehrlicher und viel direkter sind, als im echten Leben. Vier Wochen lang recherchiert er mit Hilfe der User dem Hass im Netz hinterher und präsentiert seine Zwischenergebnisse, Interviews und Recherchen immer wieder im Radio und auf der Facebook-Seite. Dort können ihm die User Fragen an Protagonisten oder Tipps und Hinweise für seine Recherche mitgeben. Er trifft dabei auf Youtube Stars wie LeFloid und Y-Titti, die ihm von ihren größten Hatern erzählen und wie sie damit umgehen. Der Reporter begibt sich auch auf die Suche nach Hatern, um mit ihnen zu klären, mit welcher Motivation sie Hass und verbale Attacken im Netz streuen. Cybermobbing-Fälle nimmt er genauso unter die Lupe wie bekannte Shitstorms und spricht mit Betroffenen. Am Ende entsteht daraus eine zweistündige Radiofeaturesendung und eine halbstündige TV-Sendung. Online entsteht ein interaktives Dossier aus Radio, TV- und zusätzlichen Inhalten, bei dem sich der User selbst durch die verschiedenen, extra aufbereiteten Aspekte des Themas navigieren kann. www.deinpuls.de

TOLERANZ-SLAM #REDEFREIHEIT 23.15 UHR

Wie tolerant sind wir wirklich? Podiumsdiskussion über Leben mit Behinderung

BR SCHLEICHFERNSEHEN 21.00 UHR

Kabarett. Parodie. Unfug. Gäste zum Schwerpunkt

BAYERN 2 NOTIZBUCH-NAHDRAN 10.05 UHR

„Mitleid um jeden Preis – Was bewegt extreme Tierschützer?“ Autorin: Chris Köhler

PULS veranstaltet mit den jungen Wellen der ARD zu den bundesweiten Slam-Veranstaltungen am 18.11. eine zentrale Slam-Veranstaltung in den Orchesterstudios im Funkhaus München. Die Sendung zeigt ein Best of … Alle Livestreams laufen am 18.11. in der ARD-Mediathek ein.


Das Programm

MDR JUMP COMMUNITY-SHOW 19.00 UHR Hörern werden in den sozialen Netzwerken Fragen zur Toleranz gestellt: Grufti-Klamotten, Piercings, Tattoos – wie kommt das heute im Job an? Raucher? Veganer? Wie tolerant ist man in einer langen, erfolgreichen Beziehung? Mit diesen Fragen wird abschließend die interaktive MDR JUMP-Community-Show am Donnerstag gestaltet.

SR MAG'S – DAS MAGAZIN SAAR BESUCH EINER BUDDHISTEN-GEMEINDE 20.15 UHR Die Sendung beschäftigt sich im Zuge der Themenwoche mit einem Thema im Bereich sozialer und religiös-weltanschaulicher Thematik: mag's besucht eine in Waldhölzbach lebende Gemeinde von Buddhisten, die dort einen eigenen Tempel hat und fragt nach, wie das Miteinander verschiedener Religionsgemeinschaften klappt.

WDR MENSCHEN HAUTNAH: LIEBE – TROTZ ALLER UNTERSCHIEDE 22.30 UHR

Liebe ist – wenn ER sich an ihre Schulter anlehnen kann. Silvia ist 1,93 groß, und ihr Beuteschema bei Männern war klar: „Ich wollte immer einen Mann, der größer ist als ich, dunkelhaarig und sportlich sollte er sein.“ Der Mann fürs Leben stand auf einer Party im Sauerland neben ihr und sah irgendwie anders aus. Um mit ihr auf Augenhöhe zu sein, kletterte Winnie auf eine Bierbank. Er ist blond, 1,63 m und ihr „Kleiner“, der sich bei ihr anlehnen kann. Heute sind die beiden seit über 15 Jahren zusammen und haben zwei Kinder. Für ihn ist sie die Traumfrau, er ist stolz, eine Frau mit so langen Beinen erobert zu haben. Er sieht im Größenunterschied kein Problem, aber Silvia nervt es:

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„Denn man kann es nicht vergessen. Jeden Tag wird man daran erinnert, sobald wir irgendwo hinkommen, wird geguckt und geredet.“ Zusammen tanzen ist tabu. Händchenhalten in der Öffentlichkeit ist tabu. Und sie fragt sich, wie ihre zwei Kinder mit dem Getuschel der anderen umgehen. Liebe ist – wenn ER nicht mit in den Rotary Club darf. Sie haben sich auf einer Raststätte kennengelernt: Der LKW-Fahrer und die Chefärztin. Und als Volker von seiner neuen Liebe, Martina, erzählte, war die Reaktion der eigenen Mutter: „Ist sie wirklich die passende Frau für dich?“ Offensichtlich. Seit zwei Jahren sind die beiden verheiratet. Für Volker war es durchaus eine neue Erfahrung, der Mann an „ihrer Seite“ zu sein. Zumindest dann, wenn man ihn lässt: Denn sie ist Mitglied im Rotary Club, und da wird er nicht eingeladen – auch nicht zum Treffen der Ehefrauen. Aber den Rotary Club mag er ohnehin nicht! Liebe ist – wenn ER jung und knackig ist. Sie war Lehrerin an der Schule, an der Frank Abitur machte. Als Dorothee sich in Frank verliebte, war sie Ende 30 und er gerade mal 19. Und als die beiden eine Freundin besuchten und deren Sohn die Türe öffnete, rief er laut ins Wohnzimmer: „Mama, da steht eine Frau vor der Tür, mit ihrem Sohn.“ Mittlerweile ist das Paar seit über 10 Jahren zusammen und verheiratet. Sie weigert sich, ihre grauen Haare zu färben. Wenn sie in der Öffentlichkeit liebevoll – und nicht als mütterliche Geste – den Arm um Frank legt, ahnt sie schon, dass die Menschen irritiert reagieren. Dorothee sieht äußerst realistisch in die Zukunft: „Klar kann es sein, dass Frank irgendwann das Kinderthema einholt und er mich verlässt, aber wir leben im Hier und Jetzt.“ Hätten sich diese drei Paare über eine Dating-Agentur im Internet gesucht, wären sie niemals einander vorgestellt worden. Und die auf Äußerlichkeiten bedachte Welt lässt sie es spüren: Den klassischen Rollenvorstellungen widersprechen die Paare so sehr, dass sie, ohne es zu wollen, provozieren. „Menschen hautnah“ begleitet drei Paare, die den Klischees trotzen: „Ich freu mich jeden Tag auf meine Frau“, sagt Winnie über seine Silvia mit den langen Beinen, „ich glaube, so fühlt sich Liebe an.“


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ARD-Themenwoche Toleranz

DAS ERSTE DIE SACHE MIT DER WAHRHEIT 20.15 UHR Ist sie Kellnerin, Stewardess oder vielleicht doch Managerin einer Rockband? Michelle (Christiane Paul) versteht es meisterhaft, in unterschiedliche Rollen zu schlüpfen und ihre Umwelt im Ungewissen zu lassen. Selbst ihr Freund Bruno (Hendrik Duryn) weiß nicht, wer die Frau wirklich ist, die er liebt. Als er ihr einen Heiratsantrag macht, droht Michelles Lügengebäude zusammenzubrechen. In dieser Situation trifft sie zufällig auf ihre Freundin Doro (Jule Ronstedt), mit der sie vor 20 Jahren zusammen in einer WG gewohnt hat. Natürlich tischt Michelle auch ihrer alten Mitbewohnerin eine fantastische Geschichte über ihr Leben auf. Doro ist das komplette Gegenteil der flatterhaf-

ten Michelle: Sie lebt mit ihrem Mann Matthias (Johannes Zeiler) und Sohn Jakob (Lorenz Weh) einen sehr beschaulichen Alltag in Wolfratshausen bei München. Während sich ihr Mann heimlich nach einem anderen Leben sehnt, hält Doro an den gewohnten Ritualen fest. Doch sie spürt, dass in ihrer angeblich heilen Welt nicht alles zum Besten steht. Spontan lädt Doro Michelle zu sich nach Hause ein. Die beiden Freundinnen ahnen nicht, dass die wenigen Tage, die sie zusammen verbringen, ihre Zukunft entscheidend verändern werden.

ARD-ALPHA TOLERANZ 20.15 UHR Karos Handballmannschaft steht vor einem großen internationalen Wettbewerb. Als publik wird, dass ihr Freund aktives Mitglied einer rechtsradikalen Partei ist, werden die Mannschaft, der Verein, Karos Familie und nicht zuletzt sie selbst auf eine harte Probe gestellt: Muss Karo ausgegrenzt werden, um ein Zeichen gegen Ausgrenzung in der Gesellschaft zu setzen?

„Toleranz“ ist der vierte Fernsehfilm der ARD-alpha-Reihe, die bisher folgende drei mehrfach ausgezeichneten Themenfilme umfasst: „Empathie“ (2010) „Inklusion“ (2011) und „Dyslexie“ (2013).

BR Z'AM ROCKEN – SPEZIAL – TEL AVIV 23.25 UHR Gäste: Die Wells aus dem Biermoos und ihre Kinder, Kbetch, Boom Pam, Riff Cohen, Adir Kochavi & the Roots Am 1. Juli 2014 fuhr die Familie Well für „Z'am rocken“ nach Tel Aviv, um mit Fremden Musik zu spielen. Sie trafen auf die bekanntesten Musiker des Landes, etwa den MTVStar Riff Cohen. Vor allem aber trafen sie auf Musiker mit arabischen und jüdischen Wurzeln. Es erwuchs daraus ein ungewöhnlicher Abend, ungeprobt und ehrlich, lebendig und lustig, aber auch still und rührend. In wenigen Stunden waren aus Fremden Vertraute geworden. Es war eine historische Jam Session. Niemand ahnte, dass nur wenige Tage nach diesem denkwürdigen Abend im Nahen Osten Krieg herrschen, Bomben auf Tel Aviv fallen würden … Das Bayerische Fernsehen zeigt diese Aufzeichnung in einer knapp 90-minütigen Langfassung als Zeichen für den Frieden in Israel, Palästina und der ganzen Welt. Der Abend zeigt die Kraft der Musik. Die Musiker spielen nicht nacheinander, sie spielen vor allem miteinander, ob Israeli oder Bayer, Surfrocker oder Volksmusikant, Oud-Spieler oder Tubist. Der Abend ist „Z'am rocken“ pur, er zeigt genau das, was die Ur-Idee von „Z'am rocken“ ist: integrativ und verbindend zu sein. Seit zwei Jahren nun bringt das Bayerische Fernsehen mit der Musik-Talkshow Menschen und Kulturen zusammen. Zwei Jahre, in denen „Z'am rocken“ die Welt ins Münchener Hofbräuhaus holte und nun erstmals in die Welt hinaus zog, mit dem Ziel, Grenzen zu überwinden. Könnte ein Ort eine größere Symbolkraft haben als Tel Aviv!? Gastgeberin der Sendung ist die preisgekrönte Kabarettistin Luise Kinseher.


Das Programm

NDR ROLLATOREN EROBERN DIE STADT – DIE REPORTAGE 21.15 UHR

Die Scham, einen Rollator zu benutzen, haben die Rentner längst verloren. Die Gehhilfe macht sie mobil. In HamburgPoppenbüttel leben mehr als 1.000 Senioren in einer behindertengerechten Altenanlage, und ca. 40 Prozent der Bewohner haben einen Rollator. In ihrer kleinen Rentnerstadt fühlen sie sich sicher, hier ist keiner genervt von den „langsamen Alten“. Doch was passiert, wenn sie die Innenstadt besuchen? Wie behindertengerecht und tolerant ist die City?

RBB WISSENSZEIT 07.30 UHR

Brown Babies – Deutschlands verlorene Kinder Als nach dem 2. Weltkrieg die Amerikaner in Deutschland Beziehungen mit deutschen Frauen eingingen und diese Kinder zur Welt brachten, war das ein Skandal. Vor allem, wenn die Kinder farbig waren. Der gesellschaftliche Druck zwang einige von ihnen, die Kinder zur Adoption in die USA freizugeben. Der Film erzählt vom Schicksal farbiger Besatzungskinder und ihrer Suche nach Identität.

BAYERN 2 NOTIZBUCH, FREITAGSFORUM „FUNKHAUSGESPRÄCH“ 10.05 UHR

Wie tolerant sind wir wirklich? Podiumsdiskussion über kulturelle Vielfalt

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SWR 2 SCHLACHTHAUS 22.33 UHR

Kriminalhörspiel von Andreas Knaup Regie: Joachim Staritz DJ, Francie und Max wollen raus aus dem öden Alltag. Schon mit 14 haben sie gecheckt, wie es läuft. Rumhängen, auf Neues warten; warten auf irgendetwas, das einem den Kick gibt. Dann, irgendwann, abfahren. Durchknallen. Jetzt ist es soweit. Schauplatz der Action: ein Leipziger Mietshaus nach dem Zusammenbruch der DDR. Jeder Bewohner hat seine eigene Geschichte. Doch alle sind verunsichert, fühlen sich orientierungslos nach dem Umbruch, haben Angst vor dem Alltag, vor der Zukunft. Und plötzlich die von außen hereindrängende Gewalt: Drei Skinheads verfolgen Linke, die sich im Haus verschanzt haben sollen. Jetzt heißt es: abwarten. Sich zurückziehen. Aber es gibt einen Punkt, wo es kein Zurück mehr gibt.


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ARD-Themenwoche Toleranz

ONLINE

VIDEOTEXT

Die Seite www.themenwoche.ARD.de gewährt den Nutzern einen zentralen Einstieg in das Gesamtangebot der ARD-Themenwoche.

DIE ARD-THEMENWOCHE IM VIDEOTEXT / ARD TEXT SEITE 800

ORIENTIERUNG Ein Programmkalender informiert über die Sendungen aller ARD-Sender zur Themenwoche in TV und Hörfunk. Daneben wird in der ARD-Mediathek ein Dossier mit dort direkt abrufbaren Sendungen der Themenwoche angeboten. Auch der Aktionstag „#Redefreiheit – der Toleranz Slam“ wird online in der ARD-Mediathek abgebildet.

INTERAKTION In einem zentralen Social-Media-Fenster können Nutzer untereinander, mit Experten und mit der ARD interagieren – ihre Gedanken, Haltungen, Erfahrungen und Ideen zum Thema Toleranz austauschen. Im Rahmen von Social-TVund Social-Radio-Übertragungen werden zusätzlich temporäre „Chats“ angeboten, die sich inhaltlich auf die jeweilige Sendung beziehen und so den Livestream mit Chatfunktionalität verbinden.

SCHWERPUNKTTHEMA „TOLERANZ IM NETZ“ Inhaltlich wird das Online-Gemeinschaftsangebot sich im Schwerpunkt mit Toleranz aus der Perspektive der Internetnutzer auseinandersetzen. In der Themenwoche soll unter anderem gefragt werden: Wie funktioniert Toleranz im Netz? Macht uns das World Wide Web toleranter? Wie kann ich mich vor digitaler Gewalt schützen? Neben Beiträgen der Redaktion sollen Kurzinterviews mit Prominenten, Experten, Wissenschaftlern und Betroffenen das Angebot ergänzen.

Das Teletext-Angebot des Ersten unterstützt die ARD-Themenwoche 2014 mit einem Informationspaket ab Videotextseite 800. Ziele und Inhalte der Themenwoche 2014 werden vorgestellt, und die Paten kommen zu Wort. Zahlen und Fakten zum Thema Toleranz ergänzen das Angebot. Zitate zum Stichwort „Toleranz“ regen zum Nachdenken an. Im Rahmen der Themenwoche fragt ARD Text auch seine Zuschauerinnen und Zuschauer nach ihrer Meinung zum Thema Toleranz. Wo ist mehr Toleranz gefragt? Wo hört für Sie die Toleranz auf? Die Antworten auf diese Fragen werden im ARD Text veröffentlicht. Alle Sendungen zur Themenwoche sind im Videotext extra gekennzeichnet. ARD Text begleitet darüber hinaus ausgewählte Programmhöhepunkte mit dem sogenannten Teletwitter. Auf ARD Text-Seite 777 werden während der laufenden Sendung Zuschauerkommentare zum Programm veröffentlicht. Über die Programme der beteiligten ARD-Sender informieren die jeweiligen Videotext-Angebote.


Online

„Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ Johann Wolfgang von Goethe, zitiert von Martina Gedeck in „Das Ende der Geduld“

„Toleranz einzufordern, wenn man selbst nicht davon betroffen ist, ist leicht. Wenn man aber wie Doro mittendrin steckt, sieht das gleich ganz anders aus. Doro würde von sich bestimmt sagen, dass sie eine aufgeschlossene, reflektierte Frau ist, ohne Vorurteile. Aber als ihr klar wird, dass ihr Mann heimlich eine homosexuelle Beziehung hat, ist für Verständnis und Toleranz gar kein Platz. Für sie bricht die Welt zusammen. Sie verliert den Ehe-, Liebes- und Lebenspartner. Und sie hat keine Chance, ihn zurückzuerobern.“ Jule Ronstedt

Leberkäsdöner Arbeitszeit: ca. 10 Min., Koch-/Backzeit: ca. 10 Min. Leberkäse in sehr flache, dünne Streifen schneiden. Kräuter fein hacken und mit Mascarpone, Balsamico, Knoblauchöl und Zucker zu einem Dressing verrühren. Mit Salz abschmecken und evtl. mit einem Schuss Milch cremig verdünnen. Es soll eine joghurtartige Konsistenz haben. Den Leberkäse mit etwas Butterschmalz und Steakgewürz sehr braun braten. Fladenbrot im vorgeheizten Ofen ca. 3 Minuten aufbacken, halbieren und mit Salat, Tomaten, Zwiebeln, dem Leberkäs-Gyros und der Mascarpone-Creme füllen.

2013 hat der Europäische Rat für Toleranz und Versöhnung dem EU-Parlament ein Europäisches Rahmenstatut zur nationalen Förderung der Toleranz vorgelegt, das die Mitgliedstaaten zur Förderung der Toleranz u.a. mit Mitteln des Straf-, Medien- und Bildungsrechts verpflichten soll. Mehr unter www.ectr.eu

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Ihre Ansprechpartner in den Pressestellen

Wir sind eins.

BR Markus Huber Abteilung Presse Tel.: 089 5900-10560 E-Mail: markus.huber@br.de

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