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Sektorkopplung
SEKTORKOPPLUNG Verknüpfung von Branchen und Infrastrukturen
Weichenstellungen für die Sektorkopplung
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Der BDEW versteht unter Sektorkopplung die energietechnische und energiewirtschaftliche Verknüpfung von Strom, Wärme, Mobilität und industriellen Prozessen sowie deren Infrastrukturen. Die Sektorkopplung ist ein bedeutender Baustein für die Umsetzung der Energiewende: • Integration der Erneuerbaren Energien • Dekarbonisierung aller Sektoren • Unterstützung der Versorgungssicherheit und • Flexibilisierung des Energiesystems
Anwendungsfälle der Sektorkopplung finden sich z. B. bei Power-toGas- (PtG) und Power-to-Heat-Anlagen (PtH) sowie in der Elektromobilität. Aktuell gibt es in Deutschland mehr als 35 PtG-Pilot- und Demonstrationsanlagen. Mit den vom Bundeswirtschaftsministerium ausgerufenen Reallaboren der Energiewende kommen weitere Großprojekte zur Anwendung von PtG hinzu. Der produzierte Wasserstoff kann direkt genutzt oder dem Erdgas beigemischt werden. Durch Methanisierung kann Wasserstoff zu synthetischem Erdgas (SNG) weiterverarbeitet und so unbegrenzt in das Gasnetz eingespeist und überall dort eingesetzt werden, wo auch konventionelles Erdgas genutzt wird.
Darüber hinaus sind derzeit bereits 36 größere PtH-Anlagen mit einer gesamten elektrischen Leistung von rund 555 MW im Bundesgebiet installiert. In der Mehrzahl sind diese Anlagen in KWK-/Wärmenetzsysteme integriert. Diese werden mit dem PtH-Modul in die Lage versetzt, Wärme beispielsweise aus überschüssigem Strom aus Erneuerbaren Energien (EE) zu erzeugen. Das Herunterfahren der KWK- und gleichzeitige Einschalten der PtH-Anlage entlastet das Stromnetz und kann die Abschaltung von Windenergieanlagen vermeiden. Überschüssige Wärme kann im Wärmespeicher „untergebracht“ und später zur Versorgung der Fernwärmekunden verwendet werden.
Diese Arten der Sektorkopplung leisten einen wichtigen Beitrag zur Integration von EE-Strom in den Wärmesektor und damit zur klimafreundlichen Gebäudebeheizung.