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Industrieproduktion ab Mitte März im Sinkflug
Industrieproduktion gerät im April ins Stocken
Im April sank nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes die Produktion im Verarbeitenden Gewerbe saison- und kalenderbereinigt um 0,6 Prozent. Der Vorjahresvergleich weist aufgrund des Basiseffektes (im April 2020 erreichte der pandemiebedingte Konjunktureinbruch seinen Tiefpunkt) einen Anstieg um 34,2 Prozent aus. Die Energieerzeugung stieg im April gegenüber März um sechs Prozent und im Vergleich zum Vorjahr um 19,5 Prozent. Im Baugewerbe nahmen die Aktivitäten im Vergleich zum Vormonat um 4,3 Prozent ab. Da die pandemiebedingten Einschränkungen am Bau im letzten Jahr sehr gering waren, stieg die Produktion im Vorjahresvergleich mit plus 1,3 Prozent nur leicht an. Für das Produzierende Gewerbe ergab sich im April 2021 ein Rückgang der Produktion um minus ein Prozent. Der Vorjahresvergleich lag mit 26,4 Prozent deutlich im Plus. Das Ergebnis für den Monat März wurde leicht nach unten revidiert und weist nur noch ein Anstieg von 2,2 Prozent (bisher 2,5 Prozent) aus.
Für das erste Quartal 2021 errechnet sich hieraus ein saison- und kalenderbereinigter Rückgang der Industrieproduktion um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Im Vorjahresvergleich betrug das Minus 1,5 Prozent nach zuvor minus drei Prozent im vierten Quartal 2020. Der Vorjahresvergleich weist damit seit nunmehr elf Quartalen einen Produktionsrückgang aus.
Im April kam es zwar zu einem kleinen Dämpfer bei der Industrieproduktion. Die Grundtendenz ist aber weiter aufwärts gerichtet. Die Auftragsbücher in der Industrie sind voll. Weiche Indikatoren, wie der Geschäftsklima- und der Einkaufsmanagerindex signalisieren für die kommenden Monate wieder eine Ausweitung der Produktion.
Da es im März vor einem Jahr kräftig bergab ging, stellte sich jetzt die Frage, wie stark der Rückpralleffekt ausfallen würde. Das Produktionsplus von zuletzt über fünf Prozent war beachtlich, zumal die pandemiebedingten Einschränkungen im vergangenen Jahr erst in der zweiten Märzhälfte eingesetzt hatten. Die Quartalsdaten legen aber offen, dass es in der Industrie trotz guter Auftragslage und guter Stimmung noch nicht ganz rund läuft. Ein genauerer Blick auf die einzelnen Branchen dürfte mögliche
Produktion, Verarbeitendes Gewerbe
110
100
90
80
13,9
6,4
-0,2
70
2017 2018 2019 2020 2021 Veränderung zum Vorjahr, 2-Monats-Vergleich in Prozent (rechte Achse) Index des Verarbeitenden Gewerbes, 2-Monatsdurchschnitt, saisonbereinigt (linke Achse) Veränderung im Vergleich zum Vorquartal (q-o-q), in Prozent Quelle: Statistisches Bundesamt 20 15 10 5 0 -5 -10 -15 -20 -25 -30