2 minute read
Beschäftigung: Erwerbstätigkeit auf historischem Höchststand
from Quartalsbericht Deutschland IV/2022: Konsum und Ausrüstungsinvestitionen stützen Sommerkonjunktur
zehn Prozent) und Großbritannien (plus 1,7 Milliarden Euro beziehungsweise 10,3 Prozent) nahmen nur verhalten zu. Bedingt durch die EU-Sanktionen brach der Handel mit der Russischen Föderation um mehr als die Hälfte ein (minus 3,54 Milliarden Euro beziehungsweise minus 52,1 Prozent).
Die deutschen Einfuhren haben im dritten Quartal 2022 gegenüber dem Vorjahresquartal mit plus 92,7 Milliarden Euro beziehungsweise 31,7 Prozent auf 385 Milliarden Euro um knapp ein Drittel zugenommen. Die mit Abstand stärksten nominalen Zuwächse stammten aus dem Handel mit Norwegen. Der hohe Preis für Gas und die gestiegenen Einfuhrmengen haben die Importrechnung um mehr als das Fünffache anwachsen lassen (plus 18,4 Milliarden Euro beziehungsweise 446 Prozent). Im Vergleich dazu fiel der Anstieg der Importe aus den Niederlanden mit plus 6,7 Milliarden Euro oder plus 26,4 Prozent moderat aus. Um mehr als ein Drittel sind die Einfuhren aus China (plus 12,5 Milliarden Euro) und den USA (plus 6,1 Milliarden Euro) gestiegen. Das Einfuhrplus aus den Nachbarländern Österreich, Tschechien und Belgien betrug jeweils mehr als drei Milliarden Euro. Rückläufig war der Warenbezug aus Russland mit minus 986 Millionen Euro beziehungsweise minus 11,8 Prozent.
Beschäftigung: Erwerbstätigkeit auf historischem Höchststand
Die konjunkturelle Belebung schlägt sich auch in den Beschäftigtenzahlen nieder. So stieg nach ersten vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes die Zahl der Erwerbstätigen im Oktober 2022 saisonbereinigt um 32.000 Personen. Im Vergleich zu Oktober 2021 nahm die Zahl der Erwerbstätigen sogar um 455.000 oder ein Prozent auf nunmehr 45,88 Millionen Personen zu und erreichte damit einen neuen historischen Höchststand. Im Vergleich zum Februar 2020, dem letzten Monat vor Ausbruch der Pandemie war die Zahl der Erwerbstätigen Personen in saisonbereinigter Betrachtung um 181.000 höher.
Auch die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung stieg auf ein neues Allzeithoch. Am aktuellen Rand waren nach Hochrechnungen der Bundesagentur im September 2022 (letzter verfügbarer Wert) insgesamt 34,9 Millionen Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das waren 576.000 Personen mehr als vor einem Jahr und in saisonbereinigter Rechnung 818.0000 Personen mehr als im Februar 2020. Die sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigung nahm dabei im Vorjahresvergleich um 321.000 oder 1,3 Prozent zu. Die sozialversicherungspflichtige Teilzeitbeschäftigung legte im gleichen Zeitraum mit plus 255.000 Personen oder 2,5 Prozent noch stärker zu.
Die sonstigen Formen der Erwerbstätigkeit haben gegenüber dem Vorjahr weiter abgenommen. Die Zahl der Selbstständigen einschließlich mithelfender Familienangehöriger sank im dritten Quartal 2022 um 56.000 oder 1,4 Prozent auf 3,91 Millionen. Die Zahl der ausschließlich geringfügig entlohnten Beschäftigten ist nach ersten Hochrechnungen der Bundesagentur im September um 11.000 oder 0,3 Prozent auf 4,13 Millionen gestiegen. Darüber hinaus gingen 9,4 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Nebenjob einer geringfügig entlohnten Beschäftigung nach. Die Zahl der Arbeitslosen sank im November um 117.000 oder fünf Prozent auf 2,43 Millionen (Vorjahresvergleich). In der saisonbereinigten Betrachtung stieg die Arbeitslosenzahl im November gegenüber Oktober um 17.000. Die Arbeitslosenquote lag im November 2022 nach Systematik der Bundesagentur bei 5,6 Prozent und nach ILO-Systematik bei einem Wert von drei Prozent.