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The swinging 60s
Man konnte die Filme noch nicht aufnehmen und musste sie daher anschauen, wenn sie gerade liefen. Wenn man sie verpasste, hatte man Pech gehabt. Die ersten Fernsehgeräte verfügten über einen Ein-/AusSchalter, einen Regler für die Lautstärke sowie Regler für Helligkeit/Kontrast und die Feinabstimmung der Frequenz, welche man ausschließlich händisch bedienen konnte, da es noch keine Fernbedienungen gab.
1961 startete in Österreich das technischen Versuchsprogramm, nämlich ein zweites Programm, an drei Wochentagen im Raum Wien. Die zwei Sender hießen FS1 und FS2. 1962 begann das Schulfernsehen am Vormittag. 1964 gab es in Österreich 500.000 Fernsehteilnehmer*innen, 1968 waren es bereits eine Million. 1965 starteten die ersten Farbfernsehversuche und Testprogramme. Der erste Farbfilm im deutschen Fernsehen war der französische Spielfilm »Cartouche der Bandit« mit JeanPaul Belmondo und Claudia Cardinale. Die erste Sendung in Farbe des Österreichischen Rundfunks war das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker vom 1. Januar 1969. Die erste Fernsehserie, die komplett in Farbe ausgestrahlt wurde, war die Western-Komödie »Pistolen und Petticoats«. In den Fernsehzeitschriften tauchten bei der Programmübersicht bunte Bilder auf mit dem Hinweis In Farbe. Im Fernsehen wurden die farbigen Sendungen durch ein animiertes Farblogo angekündigt. Man brauchte für das farbige Fernsehen einen speziellen Fernsehapparat, den Farbfernseher, welcher damals noch teurer war, als der S/ W-Fernseher. Die Fernsehsendungen begannen unter der Woche im ersten Programm meist gegen 17:00 Uhr. Beendet wurde das Fernsehprogramm mit der Bundeshymne - es wurde nämlich noch lange nicht durchgehend gesendet. In den Sendepausen sah man das Testbild.
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Damals waren die Sendungen alle nicht viel länger als 20 Minuten. Zwischen den Sendungen gab es Werbung. Die einzelnen Werbesendungen liefen aber nicht einfach hintereinander ab, sondern wurden von kurzen, lustigen Zeichentrickfilmchen, wie z.B. »die Mainzelmännchen«, unterbrochen. Die einzelnen Sendungen wurden durch eine Fernsehansagerin vorgestellt, damit man wusste, was einen in der kommenden Sendung erwartete. Die Filme waren damals noch recht ruhig und langsam, nicht so actionreich und schnell wie heute. Dokumentarfilme, Nachrichtensendungen, Theateraufführungen, Operetten, Komödien und Sportübertragungen bildeten die Schwerpunkte. Serien endeten an einer spannenden Stelle und auf die nächste Folge musste man eine Woche warten.
Schallplatten:
Im Laufe der 1960er gab es Schallplatten auch in Stereo. Eine PVC-Single hatte zwei Seiten (A- und B-Seite), jeweils mit einer spiralförmig von außen zur Mitte verlaufenden Tonrille. Die A-Seite enthielt das populärere Musik-Stück. Für Single-Platten benötigte man als Zubehör noch einen Adapter, den sogenannten Puck. Die kleinen Platten liefen mit 45 U/Minute und die großen mit 33 1/3 U/Minute. Nicht vergessen durfte man, die Drehgeschwindigkeit des Platten- tellers an die Plattengröße anzupassen. Hatte man sich da vertan, hörte sich das Musikstück recht fremdartig an. Die Single war leicht, handlich, nahezu unzerbrechlich, überallhin mitnehmbar und im Vergleich zur Langspielplatte billig. Aufbewahren konnte man die kleinen Scheiben in speziellen Singlealben, in der jeweils 20 Singles Platz hatten. Verpackt waren die Singles bis Mitte/ Ende der 60er-Jahre häufig noch in sogenannten Lochcovern. Das waren UniversalSchallplattenhüllen mit einem ausgestanzten Mittelteil in der Größe des Schallplattenetiketts. Neben diesen Singles gab es in den 60ern noch etliche Scheiben in gleicher Größe und gleicher Abspielgeschwindigkeit, aber mit etwa doppelt so langen Laufzeiten, die sogenannten EPs. Auf einer EP befanden sich meist vier Lieder, eine Alternative zu LPs für Leute mit Plattenspielern, die nur 45 U/Min. unterstützten. LPs haben einen Durchmesser von ca. 30,6 cm. Abgespielt werden sie mit 33 1/3 Umdrehungen/Min. Neben den Standard-Langspielplatten aus schwarzem Vinyl gibt es auch limitierte Sonderauflagen aus farbigen Vinyl, etwa in rot oder blau oder auch mehrfarbig.
Musik-Kassetten:
Sie kamen Ende der 1960er in Mode und wurden mit einem Kassettenrekorder abgespielt oder bespielt. Da man fast ausschließlich Musik vom Radio oder Plattenspieler aufnahm, hießen sie Musikkassetten.
Die ersten Aufnahmen erfolgten über das Mikrophon. Es wurde vor das Radio oder den Plattenspieler gehalten und mit einem Druck auf die Starttaste des Rekorders wurden die Geräusche auf das Band übertragen. Musikkassetten waren langlebig und konnten beidseitig bespielt werden. Die ersten Kassetten hatten eine Aufnahmezeit von 60 Minuten (zwei mal 30 Min.), später dann 90 Min. und 120 Min. Neben den unbespielten Kassetten gab es auch bespielte Musikkassetten. Es wurden jedoch wesentlich mehr unbespielte Kassetten verkauft. Kassetten hatten den Vorteil, dass man sich selbst seine Lieblingsstücke zusammenstellen konnte. Jederzeit konnte man sie wieder überspielen. Neben der Auswahl der einzelnen Stücke war auch die Reihenfolge wichtig, da man nicht so einfach ein Stück überspringen oder zu einem bestimmten Stück wechseln konnte. Dazu musste man das Band vorspulen und zwischendurch immer wieder hinein hören, damit man die gesuchte Stelle nicht verpasste. Problematisch waren die Aufnahmen vom Radio. Häufig fehlte den Stücken der Anfang oder das Ende, und wenn man Pech hatte, war auch noch die Stimme des/der Moderators*in oder eine Werbung mit drauf. Quelle: www.das-waren-noch-zeiten.de
Mode
Damenmode
Anfänglich noch beeinflusst von der Mode der 50er Jahre erlebte der Kleidungstil Mitte der 60er einen Umbruch. Ende der 1960er, Anfang der 1970er kam der Transparentlook. Blumenkinder trugen lange, weite Röcke, Jeans, Schlaghosen und Blumen im Haar. Gerade bei Damenröcken war dieser Umbruch deutlich zu sehen. Da gab es nämlich verschiedene: zum einen den Tellerrock, den Bleistiftrock, zum anderen gab es den Maxirock und den Minirock. Mit der Mode, die nun plötzlich Körperstellen in den