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Die alte Dame aus dem Westen: der Ku’damm
Die alte Dame aus dem Westen
Der Ku’damm
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Man hat Berlin nicht gesehen, wenn man nicht am Kurfürstendamm war. Der weltberühmte Boulevard im Westen der Stadt, kurz Ku’damm genannt, ist nicht nur Bummelmeile, sondern auch architektonisch und kulturell interessant. Hier treffen traditionsreiche Theater und Geschäfte auf hochherrschaftliche Wohnhäuser hinter historischer Fassade sowie auf zukunftsweisende Bauprojekte. Becker & Kries besitzt am Ku’damm gestaltprägende Immobilien, von denen einige Geschichte geschrieben haben und auch in Zukunft noch schreiben werden.
Der Kurfürstendamm ist mehr als eine Straße in der deutschen Hauptstadt. Er ist Legende, Laufsteg und Lieblingsort der Berlinerinnen und Berliner. Historisch hat der Ku’damm auch einiges zu bieten, er symbolisiert Licht und Schatten der deutschen Geschichte und war schon zur Kaiserzeit beliebte Flanier- und Amüsiermeile. Der dreieinhalb Kilometer lange Boulevard im Westen der Hauptstadt wurde bereits 1542 angelegt. Damals verband er als Reitweg das Berliner Stadtschloss mit dem Jagdschloss Grunewald und diente dem fürstlichen Adel als Verbindungsstrecke.
In den Goldenen Zwanzigern war auf dem Ku’damm dann richtig was los, zahlreiche Prominente, Literaten und Künstler gingen in den vielen Cafés und Etablissements ein und aus. Der Szenekiez rund um den Ku’damm war geboren.
75–76
Kurfürstendamm 75–76
Gegenüber der Schaubühne am Lehniner Platz erinnert ein Stolperstein vor der Hausnummer 75–76 an Harriet Freifrau von Campe, die hier lebte. Nicht nur ihr Name ist auffallend, auch ihre Herkunft ist ungewöhnlich: Harriet Freifrau von Campe war die Enkelin des Bankiers Gerson Bleichröder (1802–1893), den der Historiker Fritz Stern als den zu jener Zeit „reichsten Mann Deutschlands“ bezeichnet. Heute finden sich in Hausnummer 75–76 Gastronomie und Geschäfte für den täglichen Bedarf. Der Kiez lockt mit kulturellem Programm – gleich gegenüber befindet sich eins der wichtigsten Theater Berlins, die Schaubühne – sowie dem Lehniner Platz, der als Ort der Zusammenkunft zum Verweilen einlädt.
Kurfürstendamm 156
Der Ku’damm 156 gehörte zu dem damaligen Neubau, der von 1927 bis 1931 von Erich Mendelsohn errichtet wurde, und lag direkt neben dem Universum-Kino, heutzutage besser bekannt als die Berliner Schaubühne. In den wilden Zwanzigern wurde an dieser Adresse das „Kabarett der Komiker“ gegründet, und auch das Café Leon, Erich Kästners Lieblingscafé, befand sich unter diesem Dach. Wiedererbaut im Jahre 1964, wird das Gebäude noch immer durch Gastronomie und Gewerbe belebt.
156
Kurfürstendamm 157–158
Die Front des Ensembles 157–158 wird durch den sehr breiten Erker herausgehoben. Die vielfältige Dekoration – so das Landesdenkmalamt – erinnert noch immer an den preußischen Rokokostil, der für die Bebauung des Ku’damms bezeichnend war.
157–158
182–183
Kurfürstendamm 182–183
Das markante Objekt am Olivaer Platz, zwischen Kurfürstendamm und Lietzenburger Straße gelegen, beeindruckt durch seine Glas- und Natursteinfassade. Als eines der ersten Hochhäuser im Berlin der 1950er Jahre erhält das Gebäude durch den rosa Sardo-Naturstein eine besondere Eleganz.
Das von Paul Schwebes entworfene Geschäftshaus, das 1955 in die Bauphase ging, wurde 1985/86 von Waldemar Poreike neu gestaltet und erweitert. Ursprünglich befand sich an dieser Stelle ein zwischen 1904 und 1906 entstandenes Wohnhaus mit jugendstilgeprägter Fassade.
212–214
Kurfürstendamm 212–214
Eines der prächtigsten Gebäudeensembles im Becker & Kries Portfolio ist der Kurfürstendamm 212–214. Die Haupteingänge der Vorderhäuser sowie die aufgehenden Treppenräume beeindrucken mit geschnitzten Handläufen, einer marmorverkleideten Treppe, Marmorsäulen und viel Stuck. Eine Anekdote aus der Vergangenheit ist hier aus der Hausnummer 212 überliefert: Den Mieter Gustav Damcke quälten Sorgen um die Funktionstüchtigkeit des Fahrstuhls, die er in einem Beschwerdebrief an den damaligen Vermieter zum Ausdruck brachte:
„Er blieb nicht auf der Höhe der dritten Etage stehen, sondern ging bis in den Dachstuhl hinein, stieß mit solcher Vehemenz gegen die Decke, dass sich aus derselben ein Stück Eisen … löste und in den Fahrstuhl fiel, ohne glücklicherweise jemanden zu verletzen. Der Fahrstuhl selber rutschte durch den Aufprall 1 ½ Etagen herunter, wo er stehen blieb. Es befanden sich in dem Fahrstuhl die Portiersfrau und zwei Damen, die durch den Schreck und die erlittenen Stöße am ganzen Leibe zitterten, ohne sonstigen Schaden genommen zu haben.“
Heute steht die zuverlässige und kompetente Immobilienverwaltung von Becker & Kries ihren Mietern zur Seite und der Aufzug – wie alle im Portfolio – kann jederzeit ohne Probleme und Sorgen genutzt werden.
Quellenangabe Buch: Von Haus zu Haus am Kurfürstendamm. Geschichte und Geschichten über Berlins ersten Boulevard. Textpunktverlag.
Kurfürstendamm 215–216
Die Adresse Kurfürstendamm 215 hat historisch einiges zu bieten: Die Galerie Gerd Rosen, häufig nur als Galerie Rosen bezeichnet, war eine von 1945 bis 1962 in Berlin bestehende Kunstgalerie der Moderne – der avantgardistischen Kunst des 20. Jahrhunderts – und gilt als erste Nachkriegsgalerie Deutschlands. Die Galerie eröffnete offiziell am 9. August 1945 mit einer Ausstellung von Künstlern, die noch kurz zuvor als „entartet“ gegolten hatten. In kürzester Zeit avancierte die Galerie zum Zentrum der Berliner Kunstavantgarde. „Das einzige Konzept, das wir hatten, war, keine Nazis auszustellen“, fasste Maler Heinz Trökes, einer der vier Gründer, einmal zusammen. Heute befinden sich im Ku’damm 215–216 hochwertige Einzelhandelsgeschäfte sowie das Familienunternehmen Wempe, das als zuverlässiger Partner für die wichtigsten Marken der Luxusbranche hochwertige Uhren und wertvollen Schmuck in eigenen Manufakturen anfertigt.
215–216
Kurfürstendamm 220
Der ursprüngliche Altbau wurde Anfang des 19. Jahrhunderts errichtet und musste aufgrund seiner erheblichen Kriegsschäden in den 1950er Jahren wiederaufgebaut werden. Das Gebäude erhielt einen Dachgeschossaufbau im 5. Obergeschoss sowie eine Erweiterung der Erdgeschossfläche durch einen Hofanbau. Vor seiner Zerstörung beherbergte das Gebäude von 1928 bis 1931 das Hundeatelier M. Neugass: einziges Haus Deutschlands für Hundebekleidung nach tierärztlicher Vorschrift. Hunde finden heute hier keine Bekleidung mehr, mittlerweile befinden sich im Erdgeschoss exquisite Einzelhandelsgeschäfte.