BERGAUF BERGAB - Begleitbuch zur Ausstellung

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Eine Zeitreise durch 10.000 Jahre Bergbau in den Ostalpen

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Thomas Stรถllner & Peter Thomas

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Begleitbuch zur Ausstellung BERGAUF BERGAB – 10.000 Jahre Bergbau in den Ostalpen Im Deutschen Bergbau-Museum Bochum vom 31.10.2015 – 24.04.2016 Im vorarlberg museum Bregenz vom 11.06.2016 – 26.10.2016 Herausgeber: Thomas Stöllner Peter Thomas

VML Verlag Marie Leidorf Bochum 2015


Veröffentlichung aus dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum Nr. 206

Die Ausstellung wurde ermöglicht mit freundlicher Unterstützung folgender Institutionen: DMT – Gesellschaft für Lehre und Bildung mbH, Bochum Forschungszentrum HiMAT, Innsbruck Verein Tiroler Bergbau- und Hüttenmuseum Brixlegg, insbesondere das Bergbau Aktiv Team vorarlberg museum Bregenz Wolfram Bergbau- und Hütten AG, St. Martin

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Impressum © Deutsches Bergbau-Museum Bochum Erarbeitung des Begleitbuches: Thomas Stöllner, Peter Thomas Redaktion und Lektorat: Manfred Linden, Gero Steffens, Thomas Stöllner Layout und Satz: Karina Schwunk Karte: Jennifer Garner, Annette Hornschuch Herstellung: druckhaus Köthen GmbH & Co. KG, Köthen In Kommission bei: VML Verlag Marie Leidorf GmbH Geschäftsführer: Dr. Bert Wiegel Stellerloh 65 - D-32369 Rahden/Westf. Tel: +49 (0)5771/9510-74 Fax: +49 (0)5771/9510-75 E-Mail: info@vml.de Homepage: www.vml.de

ISBN: 978-3-86757-007-7


Inhalt

Vorwort

Thomas Stöllner Andreas Rudigier

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I. Prolog 14 Die Alpen als Naturraum Die Alpen als Kulturraum Rohstoffe und Transfer Wege und Bergbau

14 16 18

Exkurs: Archäologie 22 Exkurs: Montanarchäologie 23

II. nicht nur bunte Steine - Bergbau des 8. bis 3. Jt. 26

Eiszeit 27 Der Weg wird frei 28 Entdeckung eines Rohstoffraumes 29 Stahl der Steinzeit 30 Nord und Süd Wege über die Alpen 31 Erstes Metall 32 Grüne Steine, rotes Kupfer 33 Exkurs: Dokumentation von archäologischen Grabungen und Funden in der Bergbauforschung 36 Exkurs: Geoinformationssysteme (GIS) in der Bergbauforschung 37 Exkurs: Archäometrie 38

III. Kupfer - Wirtschaftsmetall der Bronzezeit 41

Alpiner Bergbau auf Kupfererz 43 Kupfer für Europa 44 Tiefbergbau 45 Aufbereitung 46 Verhüttung 47 Handel 48 Rezession und Expansion − Wandel der bronzezeitlichen Montanwirtschaft 49 Leben im bronzezeitlichen Kupferrevier 50 Exkurs: Archäometallurgie 54 Exkurs: Isotopenanalyse 55 Exkurs: Dendrochronologie 56

IV. Salz des Lebens: Das Salz der Bronze - und Eisenzeit 59

Salziges Wasser, Salz aus Stein − Der Beginn des Salzbergbaus 60 Hallstatt 61 Dürrnberg 62 Männer, Frauen, Kinder als Bergleute − Familien unter Tage 63 Ernährung und Gesundheit 64 Versorgung 65 Bedarf und Anspruch − (Kunst-) Handwerk für Bergleute 66 Handel mit dem weißen Gold 68 Exkurs: Archäobotanik 70 Exkurs: Archäozoologie 71

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V. Rohstoffe für das Imperium − Die Römer in den Alpen 73 Durch Täler, über Pässe − Wege durch die Berge Güter aus der Ferne Das Gold der Taurisker Norisches Eisen − Stahl für das Imperium Allzweckmetall Blei SteinBrüche und Steinmetze Verwaltung und Kontrolle

74 76 77 79 80 81 83

Exkurs: Flugzeuggestütztes Laserscanning (LIDAR) für die archäologische Prospektion in der Bergbauforschung Exkurs: Informationsspeicherung und Wissensrepräsentation in der Bergbauforschung

86 87

VI. Macht und Münze − Der Streit um die Regalien 90 Grundherrschaftlicher Bergbau des Frühmittelalters Silber und … … Salz Der Weg in die Höhen: Bergbau im Montafon Seuchen und Stürme? Die Krise des spätmittelalterlichen Montanwesens

93 94 97 99 100

Exkurs: Historische Wissenschaften

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VII. Aufbruch in die Jetztzeit − Bergbau wird Staatsaufgabe 108 Innovation! Das Seigerhüttenwesen Großfinanz und Montanunternehmer Beamtentum und Berggesetze Schwaz − Die Mutter aller Bergwerke Der Edelmetallbergbau in den Hohen Tauern Das Schwazer Bergbuch und De re metallica LIBRI XII Bergbautechnik im Wandel Versorgung der Bergleute Vom Leben eines Berufsstandes

109 110 111 112 116 118 120 122 123

Exkurs: Historische Quellen

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VIII. Epilog − Was Bleibt

Konkurrenz erzwingt technische Innovation: Neue Wege Alter Stein in neuer Funktion Der Edelstein der armen Leute Industrialisierung? Bergbauindustrie heute Freizeitpark Alpen: Tourismus auf Bergwerke

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132 133 134 136 137

Die Autoren 140 Danksagung 142

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Der Weg wird frei Erst mit dem Abschmelzen der Eisdecke öffnete sich dann der Weg in einen bisher versperrten Lebensraum. Statt ewigen Eises dehnten sich nun weite Seen in den von Gletschern ausgeschürften Becken aus. Der Chiemsee, das Rosenheimer und das Salzburger Becken sowie die großen italienischen und schweizer Alpenseen zeugen auch heute noch von einer ehemals lebensfeindlichen Umwelt, in die nun wieder Pflanzen und Tiere Einzug halten konnten – und mit ihnen auch der Mensch. Wieder waren es zunächst die Jäger, die dem Wild folgend in diese neue, noch unbekannte Welt vordrangen. Aus Geweih geschnitzte Harpunen gehören daher mit zu den seltenen Hinterlassenschaften aus dieser frühen Zeit. Funde von Lagerplätzen geben einen Eindruck von dem beschwerlichen Leben der umherziehenden Gruppen. Herrschten in den Tälern mit ihren Flussläufen meist noch mildere Umstände, so galt es mit zunehmender Höhe der Kälte, dem Wind und der Feuchtigkeit zu trotzen. In den höheren Lagen finden sich die Lagerplätze daher oft unter Felsüberhängen oder in den Windschatten großer Gesteinsbrocken, um deren natürlichen Schutz auszunutzen.

Harpune Horn Koblach, Österreich Jungpaläolithikum vorarlberg museum Bregenz

Nach dem Ende der Eiszeit war der Weg in die Alpen frei. Hatten bisher mächtige Eismassen die Täler verschlossen, so drangen nun die ersten Menschen ins Inneralpin ein. Vielleicht folgten sie dem Wild, sicher aber trieb sie die dem Menschen eigene Neugier.

Großglockner mit dem stark zurück gegangenen Pasterzengletscher (DBM, M. Dehling)

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War der Weg in die Alpen und besonders ins Hochgebirge auch gefährlich und beschwerlich, so lockten hier doch seltene Rohstoffe. Glasklarer Bergkristall übte sicher schon damals eine große Faszination auf die Menschen aus. Er verlieh so manchem Gerät, das aus ihm gefertigt wurde, einen exklusiven Charakter.

Bergkristallbeil Bergkristall Olperer, Finkenberg, Zillertal, Österreich Altneolithikum Sammlung Schader

Entdeckung eines Rohstoffraumes So erreichte der Mensch auch die kargen alpinen Hochlagen in einer Höhe von weit über 2.000 m, die mit ihren schroffen Felswänden und Blockhalden allerdings wahre Schätze bargen, die den beschwerlichen Aufstieg rechtfertigten. Schon früh müssen den wandernden Jägern in den Flüssen und Bächen Gerölle aufgefallen sein, die aus Hornstein, Feuerstein oder anderen Materialien bestanden, die sie für die Herstellung ihrer Werkzeuge brauchten. Diesen Wasserläufen zu ihren Quellen folgend, gelangten

die Menschen schließlich auch zu den Lagerstätten der begehrten Rohmaterialien. Brocken und Knollen des Rohstoffs wurden hier entweder aufgelesen oder mit einfachen Steinhämmern aus den Gesteinsschichten gelöst und noch an Ort und Stelle auf Qualität und Güte überprüft. Auf diese Weise wurde verhindert, dass minderwertiges Material auf mühsamen Wegen ins Tal transportiert wurde. Man kann davon ausgehen, dass diese hochalpinen Abbaustellen nur bei Bedarf und nur von kleinen Gruppen aufgesucht wurden. In manchen Fällen, wie beispielsweise dem Bergkristall, mag es auch nur das optische Erscheinungsbild dieser schwer zu erreichenden Rohstoffe gewesen sein, das die Menschen verleitete, den beschwerlichen Aufstieg in Kauf zu nehmen.

Goldbergbau, Bockhartsee (DBM, M. Dehling)

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