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Im Winter-Wonder-Land

Schneeschuhwanderung zum Köhlgarten

Zugegeben: eine Wanderung, wie wir sie im DAV verstehen, ist das nicht, eher ein Spaziergang. Aber was für einer! Ein Spaziergang, der einem – wenn es nicht zu kalt ist – viel Zeit lässt, sich dem Zauber des Winterwaldes hinzugeben. Und letzten Winter war es ein Zauberwald! Zumindest oberhalb von 800 Metern. Nach dem Schnee gab es eine längere Frostperiode mit Nebel, der die Eisnadeln an Bäumen und Sträuchern immer länger wachsen ließ. Selbst bei Nebel war es zauberhaft und mystisch. Aber wenn die Sonne alles zum Leuchten brachte …

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Die Tour vom Kreuzweg zum Köhlgarten bietet am Start den Blick zum Belchen und ins Heubronner Tal, am Ziel den Blick zum Hochblauen und ins Kleine Wiesental, bei Glück bis zu den Alpen. Dazwischen gibt es Winterwald pur: Zuerst Buchen-, später Fichten- und Tannenwald, mit bizarren Schnee- und Eisgestalten, Tierspuren, Stille … Auf halber Strecke passiert man die Klemmbachquelle, wo man auf einem Granitstein erfährt, dass der Klemmbach auf seinem 20 km langen Weg zum Rhein früher 35 Wasserräder antrieb, die die Energie für Getreide-, Öl- und Gipsmühlen, Sägen und Elektrizität lieferte.

Die Tour ist mit mäßigen Steigungen gut für Familien mit Kindern geeignet.

Die Wege sind keine markierten Wanderwege und sind so auch nicht auf den Wanderkarten des Schwarzwaldvereins oder des

Kosmos-Verlags eingezeichnet. Sie sind jedoch, bis auf die letzte Wegstrecke, mit Wegeschildern aus Holz bezeichnet. Strecke: circa 2,5 Kilometer, 150 Höhenmeter und zurück.

Start: Parkplatz Kreuzweg auf dem Pass zwischen BadenweilerSchweighof und Heubronn (1.071 m). Wer früh da ist, hat gute Chancen auf einen Parkplatz. Der Bus von Badenweiler zum Haldenhof verkehrt leider nur im Sommerhalbjahr.

Strecke: Am oberen, südlichen Ende des Parkplatzes zweigen drei Wege ab: Nach links hinab zum Nonnenmattweiher (bei ausreichend Schnee die Nonnenmattweiher-Loipe), dahinter nach links am Hang entlang Richtung Weiherfelsen (die man bei Schnee eher nicht ansteuert) und geradeaus der „Parkplatzweg“ Richtung Köhlgarten, von dem nach 25 Metern rechts die Loipe abzweigt.

Der „Parkplatzweg“ führt in mäßiger Steigung durch Buchenwald mit einzelnen Nadelbäumen, nach einem kleinen Plateau und einer Linkskurve geht es etwas bergab und nach Einmündung des „Wiedenwaldweges“ wieder bergauf zur Klemmbachquelle. Hinter der Quelle zweigt links der „Köhlgartenkopfweg“ ab, dem man in einem weiten Rechtsbogen bis auf ein Plateau folgt. Hier zweigt gleich scharf links, dann wieder in weitem Rechtsbogen der Weg zum Köhlgartengipfel (1.224 m) ab. Auf dem Gipfel gibt es sogar ein Kästchen mit Gipfelbuch, in dem man lesen kann, wieviele glückliche Menschen schon hier oben waren, die die Stille und den schönen Ausblick zum Hochblauen und ins Kleine Wiesental genießen konnten. Zurück geht es auf gleichem Weg. Oder man nimmt eine der möglichen Varianten. Nur die schmalen Pfade abseits der Hauptwege sind natürlich aus Naturschutzgründen tabu.

Danach kann man am gegenüberliegenden Hang rodeln. Oder weiter Richtung Kälbelescheuer stapfen. Oder sich auf die warme Stube zu Hause freuen.

Text und Fotos: Karl Heinz Scheidtmann

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