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Grenzgänger – Ein Versuch

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Clara Helene Gerhardt, Berlin

Von und mit Clara Helene Gerhardt

Die*der Solist*in über sich und das Stück

Grenzen verschieben, Grenzen überschreiten, Grenzen setzen. Die eigenen oder die der anderen. Physisch oder psychisch. Jeden Tag begegnen wir den unterschiedlichsten Grenzen. Gerade jetzt werden uns vor allem Grenzen gesetzt. Die eigenen vier Wände, nicht loskommen. Die aktuelle Situation hat mich dazu inspiriert, mich mit meinen eigenen Grenzen auseinander zu setzten und dem Wunsch, Grenzen zu überwinden und zu überschreiten. Ich als Grenzgänger.

Für mich standen zunächst viele Fragen im Raum. Fragen, die ich an mein Publikum und an mich richte: Wer sind Grenzgänger*innen? Was macht sie aus? Bin ich ein Grenzgänger? Was fühle ich bei einer Grenzüberschreitung? Was bedeutet es für mich und andere, eine Grenze zu überschreiten? Vielleicht habe ich für mich darauf eine Antwort gefunden. Vielleicht können mir Zuschauer*innen ihre Antworten geben. Freiheit, Selbstbestimmung, Alltagsrebellion, Verlust, Bereicherung, Bereuen, Ausreizen …

Von 2012 bis 2019 war ich Mitglied im Tanztheater Lysistrate Schwerin. Durch die Ensemblearbeit zunächst in der Juniorcompany und später bei den Älteren durfte ich in viel Eigenverantwortung an den unterschiedlichsten Projekten mitarbeiten. Eigene Anstöße, eigene Ideen, eigene Bewegungen finden. Diese Arbeitsweise hat mich früh geprägt und jetzt auch in meinem eigenen Projekt ihren Platz gefunden. Hierbei spielt neben dem Tanz auch die Arbeit mit meinen eigenen Texten eine besondere Rolle. Ausgehend davon nutze ich vor allem Improvisation, um mich dem Thema anzunähern. Mit den entstandenen szenischen Ansätzen und Bewegungsmustern arbeite ich dann weiter, um sie zu einem Gesamtkonzept zusammenzuführen. Nach der Erfahrung hauptsächlich in größeren Gruppen und später in kleineren Projekten von drei bis fünf Tänzer*innen, habe ich mich dafür entschieden, nun ein Soloprojekt in eigener Verantwortung zu entwickeln. Trotz und gerade aufgrund der aktuellen Situation war es mir möglich, dieses Projekt zu realisieren.

Clara Helene Gerhardt 2018 habe ich in Schwerin das Abitur gemacht. Da ich gerne weiterhin praktisch arbeiten wollte, habe ich im darauffolgenden Jahr noch weiter im Tanztheater Lysistrate mitgetanzt. Seit 2019 studiere ich Theater- und Filmwissenschaften an der Freien Universität in Berlin. Neben der jahrelangen Arbeit im Tanztheater habe ich zusätzlich an unterschiedlichen Workshops teilgenommen, um meine tänzerischen Fähigkeiten weiter zu fördern.

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