Theatertreffen 2013 - Stückemarkt Broschüre

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e k c r e ta e h S t ü t k T r a n e ff e r m D N U F t N Ü F ig z nf ü G I S S F D RE I


In ha lt sv e r z e 2 5 8 10 12 14 22 82 88 89 91 92 95 96

ic h n is

Kalendarium Vorwort Christina Zintl Grußwort Heinz und Heide Dürr Grußwort Thomas Krüger Übersicht Pan Am Lounge Szenische Lesungen & Hörspiellounge Autoren & Stücke Szenisches Archiv Autorengespräche Preisträgerstücke im Maxim Gorki Theater Hörtheater im Haus der Berliner Festspiele Stückemarkt im Deutschlandradio Kultur, Übersetzerwerkstatt, Stückemarkt-Edition, Goethe-Bibliothek Impressum & Partner Service

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ST Ü C K E MAR K T

8 . – 1 8 .5 . 201 3

Pa n Am Lo un ge

08.05. Pan Am Lounge 12:00 Uhr Eröffnung Stückemarkt 13:00 bis 16:00 Uhr Stückemarkt Teil I Regie Anna Bergmann 16:00 bis 17:00 Uhr Autorengespräch 1 16:00 bis 18:00 Uhr Szenisches Archiv und ­Hörspiellounge 19:00 bis 22:00 Uhr Stückemarkt Teil I 22:00 bis 23:00 Uhr Autorengespräch 2 im Anschluss Vergabe des CAA-Mentoren-Stipendiums an Anne Lepper 22:00 bis 1:00 Uhr Szenisches Archiv und Hörspiellounge 09.05. Pan Am Lounge 12:00 bis 15:00 Uhr Stückemarkt Teil II Regie Stephan Kimmig 15:00 bis 16:00 Uhr Autorengespräch 3 15:00 bis 18:00 Uhr Szenisches Archiv und ­Hörspiellounge 2

19:00 bis 22:00 Uhr Stückemarkt Teil II 22:00 bis 23:00 Uhr Autorengespräch 4 22:00 bis 1:00 Uhr Szenisches Archiv und ­Hörspiellounge 10.05. Pan Am Lounge 12:00 bis 15:00 Uhr Stückemarkt Teil II Regie Christoph Mehler, Philipp Preuss 15:00 bis 16:00 Uhr Autorengespräch 5: Ost-West-Gespräche 15:00 bis 18:00 Uhr Szenisches Archiv und Hörspiellounge 19:00 bis 22:00 Uhr Stückemarkt Teil III 22:00 bis 23:00 Uhr Autorengespräch 6: WOHIN ? – Abschlussgespräch 22:00 bis 1:00 Uhr Szenisches Archiv und Hörspiellounge


e An de re Sp ie lo rt 12.05. Maxim Gorki Theater, Studio 18:00 Uhr Das Prinzip Meese Von Oliver Kluck ­ Regie Antú Romero Nunes 13.05. Maxim Gorki Theater, Studio 20:15 Uhr Jonas Jagow Von Michel Decar Regie Jan Gehler 14.05. Maxim Gorki Theater, Studio 20:15 Uhr Der Penner ist jetzt schon wieder woanders Von Juri Sternburg Regie Ekat Cordes 17.05. Maxim Gorki Theater, Studio 20:15 Uhr Fast ganz nah ­­(euer Krieg ist unser Krieg) Gastspiel Staatsschauspiel Dresden Von Pamela Carter Regie ­Elias Perrig Im Anschluss ­Publikumsgespräch

18.05. Kassenhalle Haus der Berliner Festspiele 19:30 Uhr Hörtheater Hörspielproduktionen von Deutschlandradio Kultur Und dann Theatertext als Hörspiel 2012 Von Wolfram Höll ­Regie Cordula Dickmeiß Prolog? Stückemarkt-Text 2013 Von Elfriede Jelinek Regie Andrea Getto Return to Forever Stückemarkt-Text 2013 Von Nikolai Khalezin Regie Ulrike Brinkmann

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Die Pan Am Lounge im 10. Stock des Eden-Hochhauses Š Pan Am Lounge

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, h r e , 3 5 Te x te Ja 5 3 – ? in h o W n 3 5 Ri c htu n g e Mit 35 Jahren gilt der Stückemarkt auch nach Berliner Maßstäben als erwachsen. Zeit, Rückschau zu halten, Zeit, Bilanz zu ziehen, um in die Zukunft blicken zu können. 35 Autorinnen und Autoren der letzten 35 Jahre bringt der Stückemarkt des Theatertreffens der Berliner Festspiele in diesem Jahr zum er­ sten Mal zusammen: eine Auswahl prägnanter Stimmen, ein Panorama des Szenischen Schreibens der letzten drei Jahrzehnte. Wir haben 30 der Autorinnen und Autoren gebeten, ein kurzes Stück zu verfassen. Uns hat ­interessiert, was und wie sie heute schreiben. Darüber hinaus haben wir fünf ­bereits verstorbene Stückemarkt-Autoren ausgewählt, die das Szenische Schreiben geprägt haben. Das Theatertreffen, gegründet zu Zeiten des Kalten Krieges, findet heute in einer veränderten Welt, in einem ganz a ­ nderen Berlin statt, und ebenso der Stückemarkt. Die Vorstellung und das Ideal des „Goldenen Westens“ haben schon seit längerem an Kraft verloren. In diesem Sinne ­haben wir die Autorinnen und Autoren gebeten, kurze Texte zum Thema „Verfall und Untergang der westlichen Zivilisation?“ (angelehnt an Edward Gibbon) zu schreiben. Wir f­ ragen überspitzt, ob unsere Zäsur nach 35 Jahren vielleicht zusammenfällt mit einer gesellschaftlichen Zäsur – mit der Suche nach einer neuen Utopie. Erstmals bespielt der Stückemarkt die geschichtsträchtige Pan Am Lounge am Zoo, im alten Zentrum West-Berlins – ein idealer Ort für die Frage nach dem „Wohin“. Die Fluggesellschaft Pan Am, das Theater­treffen und den Stückemarkt 5


verbindet Wesentliches: Eine Aufgabe aller drei war es, WestBerlin mit Westdeutschland zu verbinden – Pan Am und British Airways waren während der DDR-Zeit die einzigen Fluggesellschaften, die Berlin von Westdeutschland aus anfliegen durften. Politisch betrachtet hatten das Theatertreffen und Pan Am nicht zuletzt die Aufgabe, den Westen im Kampf der Ideologien möglichst potent an der Front zu positionieren. Was ist von diesem Traum der Stärke übriggeblieben? Wie viel klassische James-Bond-Phantasie entzündet sich heute noch an einem Ort wie der Pan Am Lounge? Wie definieren wir 2013 unsere Richtung, unsere Utopie neu? Welche Aufgabe soll eine Institution wie der Stückemarkt in einer sich ­radikal verändernden Welt in ­Zukunft übernehmen? Vier Inszenierungsteams und Deutschlandradio Kultur stellen an drei Tagen während des Theatertreffens die neuen Texte in szenischen Lesungen und Hörspielen, sowie Arbeiten von fünf verstorbenen Autoren in einem szenischen Archiv vor. Anna Bergmann, Stephan Kimmig, Hans-Werner Kroesinger,

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Christoph Mehler und Philipp Preuss suchen nach einer Form der Präsentation an diesem speziellen Ort. Wir laden Sie ein, bis zu drei Tage mit den Autorinnen, Autoren und uns in der Pan Am Lounge zu verbringen, neue Texte kennenzulernen, bekannten Stimmen zu begegnen, mit diesen im Ohr das Auge von der Dachterrasse über die Stadt schweifen zu lassen – und über sie hinaus in die Vergangenheit, ins Jetzt und in die Zukunft zu blicken. Herzlich danken möchte ich den Förderern des Stückemarkts, der Heinz und Heide Dürr Stiftung sowie der Karl Schlecht Stiftung, die in diesem Jahr erstmals den Stückemarkt unterstützt. Mein Dank gilt außerdem unseren Kooperationspartnern, der Bundeszentrale für politische Bildung und Deutschlandradio Kultur. Ich freue mich über die großzügige Unterstützung dieser Partner, die neugierig und vertrauensvoll neue Wege mit uns gehen. Christina Zintl Leiterin Stückemarkt

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G r u s s wo r t e Dü r r H e inz u n d H e id Der Stückemarkt feiert 35-jähriges Jubiläum, und wir feiern ein kleines Jubiläum mit; denn seit fünf Jahren unterstützt die Heinz und Heide Dürr Stiftung den Stückemarkt. Angefangen hat unsere­ ­Kooperation bei einem Frühstück in einem Café nahe dem Haus der Berliner Festspiele, noch unter dem ­Intendanten Joachim Sartorius. Iris Laufenberg leitete damals das Theatertreffen, Yvonne Büdenhölzer den Stückemarkt. Nach einigen Getränken und Croissants waren wir überzeugt vom Konzept des Berliner Stücke­ markts. Fortan wurde die

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Suche nach Theaterstücken unter ein Motto gestellt, auf das wir uns nach harten ­Diskussionen verständigten. An diesen Schwerpunkten hatten sich die Autoren und die Jury abzuarbeiten: Ein Stück Arbeit an der Gesellschaft (2009), Wer die Wahrheit liebt, lügt (2010), Erkenne dich selbst, verrate den anderen (2011), Fragen stellen auf die Antworten der Welt (2012). In diesem Jahr ist das Jubiläum das Motto. ­30 neue Texte von früheren Stücke­ markt-Autoren in der Pan Am Lounge ist das ­Programm, das das neue Trio Thomas Oberender, Yvonne Büdenhölzer, Christina Zintl mit viel Energie aufgelegt hat.


In den letzten Jahren haben sich für uns beim Stücke­ markt ganz persönliche Begegnungen ergeben: bei den Abendessen mit der Jury, bei Gesprächen mit den Autoren nach den szenischen Lesungen im Garten des Festspielhauses, in dem manchmal auch Pferde standen. Exemplarisch sei hier die Begegnung mit Oliver Kluck genannt, dessen Stück „Das Prinzip Meese“ im Jahr 2009 prämiert wurde. Er schrieb einmal im TheatertreffenBlog: ‚Kreative sind allein’. Das erinnert an Thomas Bernhard: „Ein GEISTESMENSCH wird nie verstanden (...) ganz alleine geht ein Geistesmensch durch sein

Leben wenn sie auch alle erfrieren an seiner Seite.“ Wir allerdings sind an der Seite der Stückemarktautoren noch nie erfroren. Das soll auch bis zum nächsten Jubiläum so bleiben. Heinz und Heide Dürr Förderer des Stückemarkts

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omas K r üg e r G r u s swo r t Th Es gab für den theaterbegeisterten Studenten in OstBerlin nur wenige Gelegenheiten, auch nur indirekt am Theatertreffen teilzuhaben. Ein Lichtblick war das Jahr 1983, als Claus Peymann mit Kleists „Hermannsschlacht“ von der Wiener Burg zuerst zum Theatertreffen nach West-Berlin eingeladen wurde und im Herbst desselben Jahres im Rahmen der OstBerliner Festtage an der Volksbühne gastierte. Für die Eintrittskarte habe ich seinerzeit, den Schlafsack unterm Arm, zweieinhalb Tage Anstehen, -sitzen, -liegen beim zentralen Vorverkauf investieren müssen, um eins der wenigen frei verkäuflichen Tickets zu erwerben. Gert Voss mit Baskenmütze als „Che Guevara im Teuteburger Wald“, der guerillataktierend um politische Vorteile ringt, und Kirsten Dene als Thusnelda, die dem römi10

schen Legaten Ventidius auf den Leim geht, bleiben mir in dieser konzentrierten, den Brechtschen Prinzipien verschriebenen, eindrücklichen Inszenierung um Kriegs- und Eheschlacht bis heute in nachhaltiger Erinnerung. Das Theatertreffen blieb dennoch lange ein unerfüllter Sehnsuchtsraum. Mittlerweile zähle ich mich schon seit mehr Jahren zum Stammpublikum, als ich auf mein „erstes Mal“ warten musste. Der Reiz des Theatertreffens bestand und ­besteht für mich aber nicht nur in der Rezeption der ­„bemerkenswerten“ Inszenierungen der vergangenen Spielsaison, sondern in dem darauf aufsetzenden Diskurs über die Zukunft und die gesellschaftliche sowie ästhetische Relevanz des Theaters. Mit dem Stückemarkt hat sich das Theatertreffen nun schon seit 35 Jahren eine


Thomas Freyer, Claudia Grehn, Plattform geschaffen, die Wolfram Lotz, Philipp Löhle, ihresgleichen sucht. ZeitgeAnne Lepper, Maria Kilpi, nössische Dramatik auszuwählen, vorzustellen und ihr Anne Habermehl, Nis-Momme Stockmann und Oliver Kluck, eine aufmerksame Öffentdie in den Vorjahren ausgelichkeit zu sichern, ist ein zeichnet wurden, feiern großer Verdienst des Theatertreffens sowie der Berliner auch weiterhin bundesweit Festspiele. Allerdings geht es Erfolge. Dass diese neuen beim Stückemarkt um mehr: Stoffe einen festen Platz auf den Spielplänen renommierMit der neuesten Dramatik steht die Zukunft des zeitge- ter Theater gefunden haben, ist eine besondere Errungennössischen Theaters inmitschaft des Stückemarkts ten konkurrierender Aufmerksamkeitsökonomien zur und darf mit Fug und Recht als Investition in das „TheaDiskussion. Wie verschafft ter von morgen“ gelten. sich die Reflexion aktuellen Geschehens in Form neuer dramatischer Stoffe Platz im Thomas Krüger Präsident der Bundeszentrale Repertoire der vielfältigen für politische Bildung Theaterlandschaft? Weil es in diesem Punkt mehr als nur eine ­Berührung zu einer parteiunabhängigen politischen Bildung gibt, engagiert sich die Bundeszentrale für politische Bildung nun schon seit neun Jahren beim Stückemarkt. Autoren wie 11


G R U N D R I S S HÖRSÄULE 5 TERRASSE BAR

DAMEN WC HERREN WC

KONFERENZZIMMER

AUFZÜGE

TERRASSE

Durchgang zur Pan Am Suite

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HÖRSÄUL


LE 4

HÖRSÄULE 3

LOUNGE

TERRASSE

HÖRSÄULE 2

KAMINZIMMER

TERRASSE HÖRSÄULE 1

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ungen & Hörs Szenische Les Te il I S tü c k e ma r k t Szenische Lesungen

Regie Anna Bergmann Dramaturgie Marion Hirte Ausstattung Anne Hölzinger Musik Heiko Schnurpel Carles Batlle (Spanien) „Spanische Karten oder Barcelona 2014 300 Jahre danach“ aus dem Katalanischen von Thomas Sauerteig Mit Anne Müller (junge Frau, Frau mit Kopfhörern), Caroline Peters (Frau), Daniel Lommatzsch (Mann), Sebastian Kuschmann (Mann mit der Trainingsjacke) Ort: Lounge Davide Carnevali (Italien) „A Prelude to an End of a World” aus dem Italienischen von Sabine Heymann Mit Anne Müller (Bär), ­Caroline Peters (Winnipeg), Daniel Lommatzsch ­(Baumann), Sebastian Kuschmann (Jäger) Ort: Lounge 14

piellounge

Thea Dorn „Adlerfelsen // Schädelstätte“ Mit Paul Herwig (Prome­ theus) ­Daniel Hoevels (Jesus), Ensemble Ort: Terrasse John von Düffel „Ein Franzose, ein Russe und ein Amerikaner oder Alliiertenbesuch“ Mit Moritz Vierboom (François), Judith Rosmair (Helga) Ort: Suite Thomas Freyer „Busske“ Mit Sina Kießling Ort: Terrasse Nikolai Khalezin (Weißrussland) „Return to Forever“ aus dem Russischen von Arina Nestieva Mit Hans Löw Ort: Konferenzzimmer


Roland Schimmelpfennig „Wohin? Verfall und ­Untergang der westlichen Zivilisation“ Mit Caroline Peters ­(Barbara), Daniel Lommatzsch (Aaron), ­Sebastian Kuschmann ­(Ulrich Mayerle), Anne Müller (Marie) Ort: Lounge Nis-Momme Stockmann „Monolog der jungen Frau – “ Mit Laura Antonia Jastram (junge Frau) Ort: Suite

Werner Buhss „Landschaftsbild Lichtenhagen“ Ort: Hörsäule 4 Julia Holewińska (Polen) „12/70“ aus dem Polnischen von Bernhard Hartmann Ort: Hörsäule 5 David Gieselmann „Vulkan“ Ort: Kaminzimmer Anne Lepper „oh ist das Morrissey“ Ort: Hörsäule 1

Szenisches Archiv der verstorbenen Autoren

Nikolai Khalezin (Weißrussland) „Return ­to Forever” aus dem Russischen von A ­ rina Nestieva Ort: Konferenzzimmer

Hörspiellounge

Moritz Rinke „Der Geist aus Hamiltons Fach“ Ort: Eingang

Regie Hans-Werner Kroesinger Musik Daniel Dorsch Ort: Suite

Besetzung siehe S. 20 Marius von Mayenburg „Mission zum Mars“ Ort: Hörsäule 2

Elfriede Jelinek (Österreich) „Prolog?“ 15


S tü c k e ma r k t

Te il II

Szenische Lesungen

Regie Stephan Kimmig Dramaturgie Sonja Anders Ausstattung Anne Hölzinger Herbert Achternbusch ­ „Da im Kafenion“ Mit Peter Moltzen (Ich), Christoph Franken (Wirt), Ole Lagerpusch (Sepp), ­Katharina Marie Schubert (Marion), Daniel Hoevels (Vater) Ort: Lounge Volker Braun „Die Diener zweier Herren“ Mit Natali Seelig Ort: Konferenzzimmer Werner Fritsch „Alles brennt“ Film Ort: Durchgang Suite Anja Hilling „Sardanapal“ Mit Judith Engel, Olivia Gräser, Susanne Wolff Ort: Suite 16

Thomas Jonigk „Wir werden uns nie wiedersehen“ Mit Andreas Döhler ­ (Der Mann) Ort: Terrasse Oliver Kluck „Arbeit Leben“ Mit Jan Gerrit Brüggemann, Anton Weil Rebekka Kricheldorf „Der Weg des Kriegers“ Mit Daniel Hoevels (Gerd), Christoph Franken (Chris), Ole Lagerpusch (Klaus), Katharina Marie Schubert (Barfrau) Ort: Lounge Peca Ştefan (Rumänien) „Best New Europlay“ aus dem Englischen von ­Anna Opel Mit Ole Lagerpusch (Andi), Katharina Marie Schubert (Elena), Peter Moltzen (Klaus) Ort: Lounge


Szenisches Archiv der verstorbenen Autoren Regie Hans-Werner Kroesinger Musik Daniel Dorsch Ort: Suite

Hörspiellounge Marius von Mayenburg „Mission zum Mars“ Werner Buhss „Landschaftsbild Lichtenhagen“ Ort: Hörsäule 4 Julia Holewińska (Polen) „12/70“ aus dem Polnischen von Bernhard Hartmann Ort: Kaminzimmer

Anne Lepper „oh ist das Morrissey“ Ort: Hörsäule 2 Nikolai Khalezin (Weißrussland) „Return to Forever” aus dem Russischen von ­ rina Nestieva A Ort: Hörsäule 5 Moritz Rinke „Der Geist aus Hamiltons Fach“ Ort: Eingang Elfriede Jelinek (Österreich) „Prolog?“ Ort: Hörsäule 1 Besetzung siehe S. 20

David Gieselmann „Vulkan“ Ort: Hörsäule 3

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S tü c k e ma r k t

Te il II I

Szenische Lesungen

Regie Christoph Mehler, ­Philipp Preuss Dramaturgie Christina Zintl Ausstattung ­Ramallah Sara Aubrecht, Anne Hölzinger Musik Kornelius Heidebrecht Video Ruben Aubrecht Oliver Bukowski „Tuba“ Mit Magda Lena Schlott (Sie), Tobias Schülke (Er) Ort: Lounge Anne Habermehl „Mücken im Licht“ Mit Carolin Schupa (Sonja), Bernd Stempel (Manfred) Ort: Durchgang Suite, Terrasse Elfriede Jelinek (Österreich) „Prolog?“ Mit Anne Ratte-Polle, Jana Schulz, Marie-Lou Sellem Ort: Konferenzzimmer

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Dirk Laucke „Zwanzig Mohammed-Witze in zwei Minuten“ Mit Nils Kahnwald Ort: Terrasse Philipp Löhle „Afrokalypse“ Mit Peter Jordan (Katten), Wolfram Koch (Präsident) Ort: Kaminzimmer Wolfram Lotz „Mama“ Mit Felix Römer Ort: Suite Albert Ostermaier „Anaesthesia“ Mit Almut Zilcher Ort: Suite Bernhard Studlar „Euphorie und Alltag oder Störe meine Krise nicht“ Mit Ensemble Ort: Lounge


Szenisches Archiv der verstorbenen Autoren Regie Hans-Werner Kroesinger Musik Daniel Dorsch Ort: Suite

Hörspiellounge Marius von Mayenburg ­„Mission zum Mars“ Ort: Hörsäule 2 Werner Buhss „Landschaftsbild Lichtenhagen“ Ort: Hörsäule 3 Julia Holewińska (Polen) „12/70“ aus dem Polnischen von Bernhard Hartmann Ort: Hörsäule 1

Anne Lepper „oh ist das Morrissey“ Ort: Konferenzzimmer Nikolai Khalezin (Weißrussland) „Return to Forever” aus dem Russischen von ­ rina Nestieva A Ort: Kaminzimmer Moritz Rinke „Der Geist aus Hamiltons Fach“ Ort: Eingang Elfriede Jelinek (Österreich) „Prolog?“ Ort: Hörsäule 5 Besetzung siehe S. 20

David Gieselmann „Vulkan“ Ort: Hörsäule 4

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Hö r s pi e llo u n

ge

Marius von Mayenburg „Mission zum Mars“ Regie Marius von Mayenburg, Regieassistenz Susanne Franzmeyer, Toningenieur Bernd Friebel, Technik Daniel Zloty, SprecherInnen ­Sebastian Schwarz (Agent), ­Judith Engel (Mutter), Bernardo Arias Porras (Sohn), Eva Meckbach (Assistentin) Werner Buhss „Landschaftsbild Lichtenhagen“ Regie Wolfgang Rindfleisch, Komponist Lars Rudolph, Regieassistenz Gerald Michel, Toningenieur Alexander Brennecke, SprecherInnen Werner Buhss (Mann 1), ­Hermann Beyer (Mann 2), Horst Lebinsky (Mann 3), Catherine Stoyan (Hanne), Lenz Alexander Lengers (Johannes)

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Julia Holewińska (Polen) „12/70“ aus dem Polnischen von Bernhard Hartmann Regie Stefanie Hoster, ­ egieassistenz Anke Beims, R Musik und Tongestaltung Jean-Boris Szymczak, SprecherInnen Christian Redl (Vater), Gabriela Maria Schmeide (Tochter, Hirsch, Ente, Hase), Eckhard Roelcke (Sprecher) David Gieselmann „Vulkan“ Regie Alexander Schuh­ macher, Regieassistenz Christoph Richter, Toningenieur Thomas Monnerjahn, SprecherInnen Anika Mauer (Erzählerin), Friedhelm Ptok (Ernzd v. Amstetten), Ute Hallant (Sieglinde), Ingo Hülsmann (Ernst Troger), ­Ulrich Noethen (Luds Troger), Stefanie Hoster (Frau Dreissig­ acker), Michael Rotschopf


(Peter Tröger), Romanus Fuhrmann (Artz), Uwe Müller (Borsche), Katja Sieder (Journalistin), Martin Engler (Chefredakteur), Heinz Dürr (Anwalt), Eva Maria Kurz (Henriette) Anne Lepper „oh ist das Morrissey“ Regie Judith Lorentz, ­Regieassistenz Anke Beims, T ­ on­ingenieur Alexander Brennecke, Technik Gunda Herke, SprecherInnen Sabin Tambrea (Soldat 1), Thomas Fränzel (Soldat 2), Guntbert Warns (Hauptmann), Niklas Kohrt (Soldat 3), Benjamin Kramme (Neuankömmling), Ingo Hülsmann (GeneralQuartiermeister), Judith ­Engel (Krankenschwester)

Nikolai Khalezin (Weißrussland) „Return to Forever” aus dem Russischen von A ­ rina Nestieva Regie Ulrike Brinkmann, R ­ egieassistenz Anke Beims, Toningenieur Jean-Boris Szymczak Sprecher Iljá Pletner, Solist (Bajan) Valentin Butt Moritz Rinke „Der Geist aus Hamiltons Fach“ Regie zeitblom, Regieassistenz Christoph Richter, Toningenieur Hermann Leppich, Sprecher Lars Rudolph (Stimme) Elfriede Jelinek (Österreich) „Prolog?“ Regie Andrea Getto, Regieassistenz Matthias Karow, Toningenieur Jean-Boris Szymczak, Sprecherin Hedi Kriegeskotte 21


Herbert Achternbusch (1938) Deutschland Stückemarkt 1979, 1980

© Peter Peitsch

c kE Au to r e n & S tü

Der Autor, Maler, Regisseur und Filmemacher Herbert ­Achternbusch war 1979 mit „Susn“ und 1980 mit „Gust“ zum Stückemarkt eingeladen. Nach dem Studium der Malerei an der Kunstakademie München führte er zunächst verschiedene Gelegenheitsarbeiten aus und wandte sich Mitte der 60er Jahre dem Schreiben zu. Herbert Achternbusch erhielt zweimal den Mülheimer Dramatikerpreis, außerdem die LudwigThoma-Medaille der Stadt München, den Petrarca-Preis (abgelehnt), den Dramatikerpreis des Goethe-Instituts s­ owie diverse renommierte Preise für sein filmisches Werk.

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Da im Kafenion In seinem 1987 entstandenen Text hält Herbert Achternbusch Rückschau „auf eine Vergangenheit, in der ein Angebot an Frieden bestand“, wie er im Vorwort schreibt. Ein Ich betritt ein Kafenion, ein traditionelles griechisches Kaffeehaus, und wartet auf seine Freundin, die ihm untreu war. Momentweise begegnet er vertrauten Figuren, die er freundlich distanziert behandelt. Der Wirt fragt unermüdlich nach „Oriste?“, und die erwartete Susn kommt – und geht dann einfach wieder. Wer wirklich da war, weiß keiner. Achternbusch beschreibt eine Lebenskrise und ihren Wert. Ein entspannter aber wunder, wacher Blick auf das eigene Leben und Tun wird hier als Utopie entwickelt.

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© Eric Didym

Carles Batlle (1963) Spanien Stückemarkt 2004

Der katalanische Dramatiker Carles Batlle war 2004 mit dem Stück „Temptació – Versuchung“ beim Stückemarkt eingeladen. Neben seiner Tätigkeit als Autor arbeitet er als Dramaturg, Theaterkritiker und Dramaturgieprofessor, ­unter anderem an der Autonomen Universität in Barcelona, dem Theaterinstitut Barcelona und am Katalanischen Nationaltheater. Von 2003 bis 2009 war er Leiter des L’Obrador de la Sala Beckett (Barcelona). Außerdem ist er Pate beim ­ estival NEUE STÜCKE AUS EUROPA in Wiesbaden. Letztes F Jahr wurde sein Roman „Kàrvadan. La llegenda de l’impostor“, der erste Band einer Fantasytrilogie, veröffentlicht. Seine Stücke wurden in zehn Sprachen übersetzt und werden weltweit publiziert und aufgeführt.

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Spanische Karten Oder ­Barcelona 2014, 300 Jahre danach Fünf Menschen kämpfen in einer Nacht um das, was sie begehren. Ein Paar ­feiert Junggesellen- und Jung­ gesellinnen-Abschied. Eine verflossene Liebe mischt sich aus Rache ein und stört die Beziehung des Paares. Ob alles erst besser werden kann, nachdem es richtig schlimm geworden ist, stellt Carles Batlle zur Debatte. Ein Stück über das Bedürfnis, das eigene Leben erklären, bewerten, interpretieren und vorausplanen zu können – und so auch den politischen Systemen, in denen wir leben, einen Sinn zu geben.

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© privat

Volker Braun (1939) Deutschland Stückemarkt 1981

Der Lyriker, Erzähler und Dramatiker Volker Braun war 1981 mit dem Stück „Schmitten“ beim Stückemarkt eingeladen. Sein Stück „Die Übergangsgesellschaft“ war 1989 als erstes Gastspiel aus Ost-Berlin zum Theatertreffen eingeladen. Weitere wichtige Stücke von ihm sind „Lenins Tod“, „Großer Frieden“, „Limes. Mark Aurel“ und „Was wollt ihr denn“. Nach Arbeiten als Drucker, Tiefbauarbeiter und Maschinist studierte er Philosophie in Leipzig und wurde 1964 Dramaturg am Berliner Ensemble. Er war Gast der Villa Massimo in Rom und Inhaber der Brüder-Grimm-Professur an der Universität Kassel. Trotz seiner kritischen Haltung gegenüber der DDR erhielt er 1980 den Heinrich-Mann-Preis der Akademie der Künste Berlin (Ost) und 1988 den Nationalpreis 1. Klasse. Seit 2000 ist er Träger des Büchner-Preises.

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Die Diener zweier Herren Der grimmig-komische Text verknüpft Motive aus Carlo Goldonis Drama mit der aktuellen politischen Debatte um das italienische ILVA-Stahlwerk in Tarent. Hart prallt die Argumentation der Arbeiter im ­Versdrama auf die Technokratensprache der Politiker. So führt Volker Braun sehr präzise das Gefühl von politischer ­Unmündigkeit und Hilflosigkeit unserer Zeit vor.

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© privat

Werner Buhss (1949) Deutschland Stückemarkt 1991

Der Dramatiker Werner Buhss war 1991 mit „Friedrich Grimm. Ein Weg“ beim Stückemarkt eingeladen. Zu seinen Stücken zählen außerdem „Bevor wir Greise wurden“, „Deutsche Küche“ und „Das siebte Siegel“. Er war Regieassistent und Volontär bei der DEFA und absolvierte ab 1969 ein Regiestudium an der Filmhochschule Babelsberg. Es folgten Regiearbeiten in Eisleben, Rudolstadt, Brandenburg, Karl-Marx-Stadt und Bulgarien. Seit 1981 ist Werner Buhss freischaffender Autor und veröffentlicht neben eigenen Stücken zahlreiche Bearbeitungen und Übersetzungen von Klassikern wie Shakespeare, Goldoni und Tschechow und Zeitgenossen wie Hristo Boytchev und den Brüdern Presnjakov. 1996 erhielt er den Mülheimer Dramatikerpreis. Die Uraufführung seines neuen Stückes „Wolfswelt. Die Stunde der Kammerjäger“ findet im Herbst 2013 im Neuen Theater Halle statt. 28


Landschaftsbild Lichtenhagen Eine eindringliche Schilderung einer Stadt im Würgegriff von Extremismus, Alkoholismus und Demenz. Ein Aufbegehren wird hier bereits im Keim erstickt. Werner Buhss wählt ganz unterschiedliche formale Zugänge – von einem stark verfremdenden Chor bis hin zu lyrischrealistischen Szenen. Der konkrete zeitliche und räumliche Bezug öffnet sich in eine Parabel, die den Blick für verschiedene Formen der Degeneration in unserer Welt schärft.

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© Karoline Bofinger

Oliver Bukowski (1961) Deutschland Stückemarkt 1992

Der Dramatiker, Hörspiel- und Drehbuchautor Oliver ­Bukowski war 1992 mit „Burnout, die Verweigerung des ­hohen Cehs“ beim Stückemarkt eingeladen. Zu seinen Dramen zählen außerdem „Nichts Schöneres“, „Gäste“ und „Der Heiler“. Nach dem Studium der Philosophie mit sozialpsychologischem Schwerpunkt erhielt er zahlreiche Stipendien und Preise, darunter den Gerhart-Hauptmann-Preis (1994), den Mülheimer Dramatikerpreis (1999) und den Lessing-Förderpreis des Freistaates Sachsen (2001). Er arbeitet neben seiner Autorentätigkeit auch als Dozent an der Universität Zürich, am UniT-Projekt in Graz, an der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg und im Studiengang Szenisches Schreiben an der UdK Berlin, den er von 1999 bis 2010 mit Jürgen Hofmann leitete.

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Tuba In dieser Farce wirft Oliver Bukowski einen Blick auf die ­Abgründe und Untiefen des Kulturbetriebs. Eine ­interpretationswütige junge Journalistin wird mit einem ­Tuba-Spieler konfrontiert, der jede Analyse unterläuft und v ­ erweigert. Ihre Kunstvorstellung und schließlich ihre ganze Persönlichkeit und Weltsicht w ­ erden dadurch gefordert. So entsteht nicht nur das Porträt einer jungen Frau und eines älteren Mannes, son­ iner oberdern auch das Zerrbild e flächlichen und sich ausschließlich über Deutungshoheit definierenden Medienwelt. 31


© privat

Davide Carnevali (1981) Italien Stückemarkt 2009, 2011

Der Autor, in Mailand geboren, lebt und arbeitet in Berlin und Barcelona, wo er an der Universitat Autònoma ein Postgraduierten-Studium in Theaterwissenschaft absolviert. C ­ arnevali ist auch als Theoretiker, Kritiker, Herausgeber und Übersetzer tätig; ab der Spielzeit 2013/2014 arbeitet er als Dramaturg des Teatre Nacional de Catalunya. Mit „Variationen über das Kraepelin-Modell“ war er 2009 Preisträger beim Stückemarkt und beim Premio Riccione per il Teatro in Italien, sowie 2012 beim Journées de Lyon des Auteurs de Théâtre. Für „Wie es kam, dass in Italien die Revolution a ­ usbrach, ohne dass es jemand bemerkte“ hat er 2010 den Scintille-Preis beim Asti Teatro Festival und 2011 den BorrelloPreis erhalten. Sein letztes Stück, „Sweet Home Europa“, wurde 2012 von Deutschlandradio Kultur als Hörspiel produziert und am Bochumer Schauspielhaus uraufgeführt. Seine Texte wurden in sechs Sprachen übersetzt. 32


A Prelude to an End of a World Provokant entwirft Davide Carnevali das Bild einer Welt, in der alles streng nach marktwirtschaftlichen Nutzungsaspekten organisiert und verwaltet ist. Eine Firma hat das Monopol auf die effizienteste Ressource der Erde, die Tiere: „Wildschweine für die Jagd- und Gulaschindustrie. Pferde für die Logistik- und Schinkenindustrie. Mäusebussarde für die Abfall- und die Brühwürfelindustrie. Braunbären für die Industrie des Spektakels.“ ­Carnevalis Horrorvision: Eine Gesellschaft, die nicht einmal mehr versucht, über ein Leben jenseits einer kapitalistischen Wachstums­ ideologie nachzudenken.

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© Barbara Niggl Radloff

Thea Dorn (1970) Deutschland Stückemarkt 1999

Die Schriftstellerin Thea Dorn war 1999 mit dem Stück „Marleni. Preußische Diven blond wie Stahl“ zum Stückemarkt ein­ geladen. Nach dem Studium der Philosophie und Theaterwissenschaft war sie zunächst wissenschaftliche Mitarbeiterin an der FU Berlin. Später arbeitete sie als Dramaturgin am Schauspiel Hannover. Sie schreibt Romane (u.a. „Die Hirnkönigin" und „Mädchenmörder. Ein Liebesroman“), Theaterstücke, Drehbücher und Essays. 2011 erschien ihre kultur­ geschichtliche Erkundung „Die deutsche Seele", die sie gemeinsam mit Richard Wagner geschrieben hat. Thea Dorn moderiert seit 2004 beim SWR Fernsehen die Büchersendung „Literatur im Foyer". 2012 kuratierte sie das forum:autoren beim Literaturfest München.

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Adlerfelsen // Schädelstätte „Prometheus. Jesus. Der eine hängt am Fels und füttert mit seiner Leber trotzig den Adler. Der andere hängt am Kreuz und betet mit der Taube, die aus dem Himmel stürzt. Der eine lehrt den Stolz, das erhobene Haupt, das keine Götter über sich duldet. Der andere lehrt die Demut, dass über allem stets der eine Vater sei. Prometheus. Jesus. Menschheits­ macher. Menschheitserlöser. Doch was, wenn der Mensch an keinen von beiden mehr glaubt?“ (Thea Dorn)

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© Hanuschke und Schneider

John von Düffel (1966) Deutschland Stückemarkt 1996, 2002

Der Dramatiker, Romancier und Dramaturg John von Düffel war 1996 mit dem Stück „Die Unbekannte mit dem Fön“ und 2002 mit „Elite I.1“ zum Stückemarkt eingeladen. Nach dem Studium der Philosophie, Germanistik und Volkswirtschaft promovierte er 1989 mit einer Arbeit zur Erkenntnistheorie. Er arbeitete an Theatern in Stendal, Oldenburg, Basel, Bonn und Hamburg, derzeit ist er Dramaturg am Deutschen Theater Berlin. Außerdem leitet er den Studiengang Szenisches Schreiben an der UDK Berlin und hatte zahlreiche Gastprofessuren inne. Er ist Träger des Ernst-Willner-Preises, des Mara-Cassens-Preises und des Nicolas-Born-Preises. 1996 und 1997 war er zu den Mülheimer Theatertagen eingeladen. Von 2004 bis 2011 leitete er den Dramatikerworkshop des Stückemarkts.

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Ein Franzose, ein Russe und ein Amerikaner oder Alliierten-Besuch Der Erste Weltkrieg, die Mondlandung, Willy Brandt und Klaus Meine prägen die Familie in John von Düffels „Geschichtsklitterung“. ­ Die Konflikte zwischen den Nationen spiegeln sich in den komisch-exzentrischen Figurenkonstellationen wieder, ohne dass die globale Tragweite der Ereignisse verloren ginge. Ein Stück voll Sprach- und Situationskomik, ein gewagter Querschnitt durch das 20. Jahrhundert und eine weitschweifige Phantasie über die potentielle Ironie der jüngsten Geschichte.

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© Matthias Horn

Thomas Freyer (1981) Deutschland Stückemarkt 2006

Der Dramatiker Thomas Freyer war 2006 mit dem Stück „Amoklauf mein Kinderspiel“ zum Stückemarkt eingeladen und gewann den Förderpreis. Zu seinen weiteren Stücken gehören „Und in den Nächten liegen wir stumm“, „Im Rücken die Stadt“ und „Das halbe Meer“. Nach dem Abitur besuchte er das Paul-Maar-Seminar in Wolfenbüttel und studierte von 2002 bis 2006 Szenisches Schreiben an der UdK Berlin. Die vom RBB produzierte Hörspielfassung von „Amoklauf mein Kinderspiel“ gewann den Prix Europa. Thomas Freyer erhielt das Dramatiker-Stipendium des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft im BDI und 2007 die Fördergabe des Schiller-Gedächtnispreises des Landes Baden-Württemberg.

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Busske Eine Frau stellt sich vor, was sie ihrem Mann sagen würde, stünde er jetzt in der Tür: Wie sehr seine Aufopferung für den Beruf sie ­wütend macht, wie vernachlässigt sie sich fühlt. Doch zunehmend verliert sie den Bezug zur Realität. Steht er da nicht schon längst? Weint er? Die Gedanken der Frau beginnen, das Geschehen zu bestimmen, Fakten und Fiktion sind immer weniger zu unterscheiden. Die sich zersetzende Ehe ist vielleicht auch ­die Auflösung ihrer eigenen Individualität.

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© Uta Ackermann

Werner Fritsch (1960) Deutschland Stückemarkt 1990, 1992, 1994, 1997, 1999, 2001

Der Autor, Regisseur und Filmemacher Werner Fritsch war insgesamt sechsmal zum Stückemarkt eingeladen: 1990 mit „Steinbruch“, 1992 mit „Sense“, 1994 mit „Wondreber Totentanz“, 1997 mit „Es gibt keine Sünde im Süden des Herzens“, 1999 mit „Jenseits“ und 2001 mit „Supermarkt“. Außerdem hat er unter anderem die Filme „Das sind die Gewitter in der Natur“ (1987), „Ich wie ein Vogel: Das Rad des Glücks“ (2008) und „Faust Sonnengesang“ (2012) gedreht. Werner Fritsch erhielt zahlreiche Stipendien und Preise, darunter den Robert-Walser-Preis, den Hörspielpreis der Kriegsblinden und den Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpreis. Im Jahr 2000 wurde er zu den Mülheimer Theatertagen eingeladen. Er ist Gastprofessor am Deutschen Literaturinstitut Leipzig, Mitglied des PEN-Clubs und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. 40


Alles brennt Werner Fritsch hinterfragt westliche Untergangsvorstellungen und stellt ihnen die Kreislaufsymbolik der indischen Mythologie gegenüber. Die Motive innerhalb dieser Symbolik des Lebens, Feuer und Asche, spannen einen Bogen zur ­rituellen Dimension des Theaters und zu seiner Vergänglichkeit – die Idee des „theatrum mundi“ wird neu belebt.

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© privat

David Gieselmann (1972) Deutschland Stückemarkt 2000

Der Theater- und Hörspielautor David Gieselmann war 2000 mit dem Stück „Herr Kolpert“, das auch für den Autorenpreis des Heidelberger Stückemarkts nominiert war, zum Stückemarkt eingeladen. Von 1994 bis 1998 studierte er ­Szenisches Schreiben an der UdK Berlin und erarbeitete erste eigene Inszenierungen. Er war 1999 zur „International Residency of Playwrights“ und zur „Week of New German Playwrights“ am Royal Court Theatre London eingeladen. Seine Stücke wurden u.a. in Skandinavien, Italien, Griechenland, Frankreich, Polen, Australien und den USA nachgespielt. David Gieselmann lebt mit seiner Familie in Hamburg.

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Vulkan Der Autor verhandelt auf skurrile Art die Auswirkung einer Prognose des Untergangs der westlichen Zivilisation auf eine westdeutsche mittelständische Unternehmerfamilie. Entstanden ist ein witziger und ­rasanter Text, ein Sprachspiel, das zwischen Orten und Zeiten springt und unterschiedlichste Handlungsstränge absurd miteinander verknüpft. Ein Stück über den Kulturpessimismus unserer Tage; zugleich eine Kritik an der medialen Vermarktung von Endzeitpanik und Weltuntergangsstimmung.

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© Antoine Turillon

Anne Habermehl (1981) Deutschland Stückemarkt 2008

Die Dramatikern und Regisseurin Anne Habermehl war 2008 mit dem Stück „Letztes Territorium“ zum Dramatiker-Workshop des Stückemarkts eingeladen. Von 2004 bis 2008 studierte sie Szenisches Schreiben an der UdK Berlin. Sie erhielt S ­ tipendien des Autorenlabors am Düsseldorfer Schauspielhaus und des L’Obrador de la Sala Beckett in Barcelona. ­Ihre Stücke wurden zu den Autorentheatertagen des Thalia Theaters Hamburg, des Deutschen Theaters Berlin und zum Festival „Radikal jung“ des Münchner Volkstheaters ein­ geladen. Ihr Stück „Daddy“ ist ein Werkauftrag des Stücke­ markts 2008 und wurde am Bayerischen Staatsschauspiel München uraufgeführt. 2010 folgten in eigener Regie die Uraufführungen von „Narbengelände“ am Theater Gera, und 2013 von „Luft aus Stein“ am Schauspielhaus Wien.

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Mücken im Licht Anne Habermehl verbindet zwei Figuren ­unterschiedlicher Zeiten über den Akt des Schreibens miteinander: Eine junge politische Gefangene schreibt 1918 Botschaften für die Nachwelt an die Wände ihrer Gefängniszelle. Ebenso politisch, aber persönlicher sind die Briefe eines Mannes aus Ost-Berlin, der 1987 an seine Frau schreibt, die in den Westen geflohen ist. Zwei Figuren, zwei Unfreie prallen aufeinander und versuchen, den Untergang einer Weltordnung schreibend zu erfassen.

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© Matthias Horn

Anja Hilling (1975) Deutschland Stückemarkt 2003

Die Dramatikerin Anja Hilling war 2003 mit dem Stück „Sterne“ zum Stückemarkt eingeladen und wurde mit dem Preis der Dresdner Bank für junge Dramatik ausgezeichnet. Zu ihren Stücken zählen außerdem „Bulbus“ (UA Burgtheater Wien), „Schwarzes Tier Traurigkeit“ (UA Schauspiel ­Hannover) und „Der Garten“ (UA Schauspielhaus Wien). Zwischen 2002 und 2006 studierte sie Szenisches Schreiben an der UdK Berlin. Zahlreiche Einladungen zu Werkstatttagen in London und Wien und Autorenfestivals – darunter die Mülheimer Theatertage, das Wochenende junger Dramatik der Münchner Kammerspiele und die Autorentheatertage des Thalia Theaters Hamburg – folgten. Es entstanden Auftragswerke für das Thalia Theater Hamburg, das Schauspiel Hannover und das Schauspielhaus Wien.

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Sardanapal Ein intensiver, dichter Text, der eine todessehnsüchtige Stimmung einfängt, wie sie in Delacroix‘ Gemälde „Der Tod des Sardanapal“ zur Erscheinung kommt. In Anja Hillings Stück wird dieses Schreckens-Bild durch eine textliche Übermalung mit Dominique Strauss-Kahns Geschichte unangenehm dringlich und aktuell. In lyrischer Form zeichnet Hilling die Ambivalenz von Luxus und Dekadenz auf und erzeugt eine Atmosphäre wie in der Grabkammer eines Pharaos.

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© Tomasz Szerszen

Julia Holewińska (1983) Polen Stückemarkt 2012

Die polnische Dramatikerin, Essayistin und Dramaturgin ­Julia Holewińska war 2012 mit dem Stück „Ciała obce – Fremde Körper“ zum Stückemarkt eingeladen. Zu ihren Stücken gehören u.a. „Bubble Revolution“, „Vaudeville“ und „Zina“. Sie studierte Theaterwissenschaften an der Theaterakademie in Warschau. „Ciała obce – Fremde Körper“ wurde 2010 mit dem Gdingener Dramatikerpreis ausgezeichnet und im Februar 2012 im Teatr Wybrzeże in Danzig uraufgeführt. Sie war zu Gast im L’Obrador de la Sala Beckett. Ihre Texte wurden unter anderem ins Englische, Russische und Spanische übersetzt. Julia Holewińska lebt und arbeitet in Warschau.

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12/70 Ein Familiendrama, in dem sich ­beängstigende Visionen und ernüchternde Wirklichkeitsbilder vermischen. Eine albtraumhafte Wohnung voller ausgestopfter Tiere, einem dunklen Naturkundemuseum gleich, bildet die Kulisse und den Stoff für die Auseinandersetzung zwischen einem pflegebedürftigen Vater und seiner Tochter, zugleich seine Pflegerin. Ist der körperlich Abhängige auch der psychisch ­Unterlegene? Die Gefühle brodeln – bis die Tochter zum Jagdgewehr ­ des Vaters greift.

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© Karin Rocholl

Elfriede Jelinek (1946) Österreich Stückemarkt 1978

Die Österreicherin Elfriede Jelinek war 1978 mit dem Stück „Was geschah, nachdem Nora ihren Mann verlassen hatte oder Stützen der Gesellschaften“ zum ersten Stückemarkt eingeladen. Sie studierte am Wiener Konservatorium Klavier und Komposition und danach an der Universität Wien Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte. Seitdem arbeitet sie als freie Autorin; ihr vielseitiges Werk umfasst Theaterstücke, Lyrik, Essays, Übersetzungen, Hörspiele, Drehbücher, ­Libretti und Romane. Sie wurde mit zahlreichen renommierten Preisen ausgezeichnet, allein viermal mit dem Mülheimer Dramatikerpreis (bei 15 Nominierungen). 2004 erhielt sie den Nobelpreis für Literatur.

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Prolog? „Die Menschen sind ausgezogen, denn wo ­Tiere unerhörte Auswüchse haben, wollen sie nicht länger bleiben, die Gesunden.“ – Vor dem Szenario einer Apokalypse hinterfragt ­Elfriede Jelinek, wie viel selbstverursachte Katastrophen der Mensch vertragen kann und stellt dabei das deiktische Moment, den subjektiven Gestus des Aufzeigens zur Disposition: Was sage ich eigentlich, wenn ich ­etwas sage? Worauf verweise ich, wenn ich etwas benenne? Wer bin ich, der etwas ­benennt? Ist die Sprache beim Verstehen der Welt überhaupt eine Hilfe oder nicht?

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© T + T Fotografie

Thomas Jonigk (1966) Deutschland Stückemarkt 1994

Thomas Jonigk ist Autor von Theaterstücken, Romanen und Libretti, ­außerdem Regisseur und Dramaturg. Er war 1994 mit dem Stück „Rottweiler“ zum Stückemarkt eingeladen. Nach dem Studium der Mediävistik, Neueren deutschen Literaturwissenschaft und Theaterwissenschaft arbeitete er als Dramaturg im Bereich Schauspiel und Oper in Deutschland, Österreich, der Schweiz und in Frankreich. Er war fünf Jahre lang Leiter des Autorenlabors am Düsseldorfer Schauspielhaus zur Förderung junger Dramatik. Seine Stücke (u. a. „Du sollst mir Enkel schenken“, „Täter“, „Diesseits“ und „Weiter träumen“) wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Jüngst erschien sein dritter Roman „Melodram“.

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Wir werden uns nie wiedersehen Thomas Jonigks tragikomischer ­Monolog verknüpft die biblische Sintflut mit zeitgenössischen Baumarktfragen. In grotesken Szenarien entwirft er moralische, politische und sexuelle Problematiken, die für uns durch den nahenden Untergang der Welt entstehen könnten. Sein Protagonist, ein moderner Großstädter, sieht sich mit dem Auftrag konfrontiert, das Überleben der Menschheit nach der Katastrophe zu sichern – doch das Großprojekt droht, noch vor dem Ende der Welt durch soziologische und pragmatische Fragen zu scheitern. 53


© privat

Nikolai Khalezin (1964) Weißrussland Stückemarkt 2006

Der weißrussische Dramatiker, Schauspieler und Journalist Nikolai Khalezin war 2006 mit dem Stück „Ja prishel – Die Ankunft“ (Verlagstitel: „Ich bin da“) zum Stückemarkt ­eingeladen. Das Stück erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Spezialpreis der Jury beim Stückewettbewerb „Eurasien 2004“ in Jekaterinburg sowie vier Auszeichnungen beim Moskauer Wettbewerb „Charakters“. 1990 organisierte er die Galerie „Vita Nova“ und nahm als Künstler an renommierten internationalen Ausstellungen teil. Im März 2005 gründete er mit seiner Frau das „Freie Theater Minsk“, eines der engagiertesten Projekte von Künstlern gegen die staatliche Unterdrückung.

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Return to Forever Die sehr persönliche Erinnerung ­ eines Mannes daran, wie er zum ­Soldat wurde. Angefangen vor seiner Geburt, bei den Wünschen seiner Eltern, über seine Kindheit und ­Jugend bis zum Moment des Tötens im Krieg. Gleichzeitig die Geschichte einer jungen Frau, seiner Schwester, geprägt durch Krankheit und Verlust. Langsam schält sich die Erzählung aus der Innensicht heraus, wechselt zwischen Gedankensplittern, Erinnerungsfragmenten und Momentaufnahmen. Sie erzählt eindringlich von Zufall und Schicksal, Glück und ­Unglück, Liebe und Hoffnungslosigkeit, Mut und Angst. 55


© Anne Kraus

Oliver Kluck (1980) Deutschland Stückemarkt 2009

Oliver Kluck, geboren 1980 auf Rügen, Nordostdeutschland, aufgewachsen in Stralsund. Empfehlung für die Hauptschule, Lehrausbildung. Vater Arbeiter, Mutter Arbeiter, eine Schwester. Facharbeiterbrief, erstes Studium, zweites Studium. Ab 2009 tätig als freier Schriftsteller, seitdem diverse Auftragswerke, Nachspiele, Übersetzungen und Auszeichnungen. Der Dramatiker Oliver Kluck war 2009 mit dem Stück „Das Prinzip Meese“ zum Stückemarkt eingeladen und gewann den Kleist-Förderpreis für neue Dramatiker. Zu seinen ­jüngeren Stücken gehören unter anderem „Die Froschfotzenlederfabrik“, „Männer Frauen Arbeit“ und „was zu sagen wäre warum“.

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Arbeit Leben „Die Beteiligung der eigenen Familie an sämtlichen Schweinereien, darum soll es gehen. Gerade noch fremd wie nie beschrieben, ­werden die Zusammenhänge nun sichtbar. Wie ein Flickenteppich entspinnt sich das Bild einer Gesellschaft, die im Spannungsverhältnis zwischen der Aussicht auf Freiheit und ­ihrer Angst vor dem Fremden zu bestehen versucht. Nichts erklären müssen, nichts formen, nichts biegen, sondern frei sprechen, über das, was geschehen ist, soll ein erster Schritt sein, zur Darstellung der tatsächlichen Verhältnisse. Die Beschreibung der eigenen Herkunft, über die Präsentation des Erreichten hinaus, ist dabei nichts anderes als eine weitere Möglichkeit. Was entsteht, wird ­ohnehin nicht über den Versuch einer Skizze hinauskommen. Das Provisorium wird der Normalzustand sein, der vorhanden ist wie das Leben selbst.“ (Oliver Kluck)

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© privat

Rebekka Kricheldorf (1974) Deutschland Stückemarkt 2002

Die Dramatikerin Rebekka Kricheldorf war 2002 mit „Prinzessin Nicoletta“ beim Stückemarkt eingeladen. Das Stück wurde außerdem beim Heidelberger Stückemarkt mit dem Verleger- und dem Publikumspreis ausgezeichnet. Nach dem Studium der Romanistik an der Humboldt-Universität und des Szenischen Schreibens an der UdK Berlin erhielt sie zahlreiche Stipendien und Preise, unter anderem den KleistFörderpreis für junge Dramatiker und den Schiller-Förderpreis des Landes Baden-Württemberg. Sie war Hausautorin am Nationaltheater Mannheim und am Theaterhaus Jena, wurde 2005 zu den Mülheimer Theatertagen und 2011 zu den Autorentheatertagen des Deutschen Theaters Berlin eingeladen. Zu ihren wichtigsten Stücken gehören „Die Ballade vom Nadelbaumkiller“, „Villa Dolorosa”, und „Gotham City I“.

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Der Weg des Kriegers Rebekka Kricheldorf zeigt in ihrer Groteske drei westliche Zivilisationsmänner auf der Suche nach Orientierung im MaskulinistenSeminar „Wecke den schlafenden Krieger in dir“. Von den bedauernswerten, komischen Figuren kann sich der Zuschauer aber ebenso wenig distanzieren wie von ihrer bizarr verdrehten Idee vom richtigen Leben im falschen. Leicht scheint es kein Mann zu haben, wenn er sich heutzutage an weiblichen Ansprüchen orientiert. Schneller als gedacht muss er beim Selbsterfahrungsseminar vergleichen: Wer hat den längeren Speer?

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© Karoline Bofinger

Dirk Laucke (1982) Deutschland Stückemarkt 2006

Der Dramatiker, Hörspiel- und Drehbuchautor Dirk Laucke war 2006 mit dem Stück „alter ford escort dunkelblau“ zum Stücke­markt eingeladen. Er studierte zunächst Psychologie in Leipzig, dann ab 2004 Szenisches Schreiben an der UdK Berlin. Weitere Stücke von Dirk Laucke sind „Für alle reicht es nicht” (UA: 2009 Staatstheater Dresden im Rahmen des Projektes After The Fall. Eingeladen zu den Mülheimer Theatertagen), „Angst und Abscheu in der BRD” (UA: 2011 Theater Oberhausen/Ringlokschuppen Mülheim an der Ruhr) ­sowie „Einigkeit und …“ (Rechercheprojekt zur Lage der ­Sinti und Roma in Europa, UA: 2012 Theater Heidelberg). Zwei seiner Stücke wurden zu den Mülheimer Theatertagen eingeladen; er war Stipendiat des Autorenlabors am Düsseldorfer Schauspielhaus und erhielt unter anderem den KleistFörderpreis für junge Dramatiker, den Dramatikerpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft im BDI und den ­Georg-Kaiser-Förderpreis des Landes Sachsen-Anhalt. 2007 wählte ihn „Theater heute“ zum Nachwuchsautor des Jahres. 60


Zwanzig Mohammed-Witze in zwei Minuten Dieser Monolog stellt die Frage nach dem Preis von Toleranz in unserer konkreten Umgebung. Ein „kritischer“ Künstler sitzt mit seinem Kumpel Murat im Hühnerhaus-Imbiss und polemisiert gegen „dieses-Drecklochan-Welt“. Seine Sprache schwankt zwischen Soziolekt und Bildungsslang und verleiht der Frage nach dem Gelingen von sogenannter ­politischer Kunst Dringlichkeit, ganz ohne Pathos. Ein komischer und ­intelligenter Text, dessen Problematik sich nicht in der Frage nach ­Mohammed-Witzen erschöpft.

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© Sonja Rothweiler

Anne Lepper (1978) Deutschland Stückemarkt 2011

Die Dramatikerin Anne Lepper war 2011 mit dem Stück „Hund wohin gehen wir“ zum Dramatiker-Workshop des Stückemarkts eingeladen und erhielt hier den Werkauftrag. Sie studierte zunächst Philosophie, Literatur und Geschichte in Wuppertal, Köln und Bonn und später Literarisches Schreiben am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel. Sie erhielt den Münchner Förderpreis für deutschsprachige ­Dramatik, den Publikumspreis der Langen Nacht der neuen Dramatik 2009 und wurde 2012 von der Zeitschrift „Theater heute“ zur Nachwuchsautorin des Jahres gewählt. Zudem wurde sie zu den Mülheimer Theatertagen sowie den Autorentheatertagen des Deutschen Theaters Berlin eingeladen und erhielt ein Arbeitsstipendium des Landes Nord­rhein-Westfalen.

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oh ist das Morrissey Kurze Szenen verknüpft die Autorin in außergewöhnlicher sprachlicher Knappheit zu ­einem eindringlichen Kriegs- und Lagerpanorama. Trotz des Reichtums an Zitaten – von Ernst Toller, Georg Trakl und Georg Heym bis zu Morrissey, Sammy Cahn und Blondie – ­bleiben Ort und Zeit der Handlung unbestimmt, die Figuren einfache Jedermänner. Mehr ­gefangen noch als in ihrem Kriegsgeschehen sind sie in der eigenen Sprachlosigkeit, die sich von einer anfangs losen und ­lakonischen Form immer mehr verdichtet, ­ um schließlich in einem inneren Monolog zu gipfeln, der die existentielle Bedeutung des äußeren Geschehens erahnbar macht.

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© Fernando Perez Re

Philipp Löhle (1978) Deutschland Stückemarkt 2007

Der Dramatiker und Regisseur Philipp Löhle war 2007 mit „Genannt Gospodin“ zum Stückemarkt eingeladen. Hier ­gewann er den Werkauftrag, aus dem das Auftragsstück „Die Kaperer“ hervorging. Zu seinen Stücken zählen außerdem „Nullen und Einsen“, „Das Ding“ und „Der Wind macht das Fähnchen“. Bereits während des Studiums der Geschichte, Literatur, Theater- und Medienwissenschaft entstanden erste Stücke sowie journalistische und filmische Arbeiten. Philipp Löhle war Hausautor am Maxim Gorki Theater Berlin, am Nationaltheater Mannheim und am Staatstheater Mainz. Er wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem dem Publikumspreis der Mülheimer Theatertage, dem Jurypreis des Heidelberger Stückemarkts und dem Förderpreis des Bundesverbandes der Deutschen Industrie.

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Afrokalypse Ein Präsident hat sich mit seiner schwerverletzten Frau und seinem Adjutanten in den Wald zurückgezogen, nachdem das Land von Feinden aus Afrika überfallen wurde. Das zentrale Thema: die Mechanismen von Macht und Herrschaft, die sich im Festhalten an der Illusion eines hierarchisch geordneten Staates spiegeln. Über diese konkrete Illusion hinaus zeigt „Afrokalypse“ die Ambivalenzen, die sich für Modelle von Freiheit, Autonomie und Selbstverantwortung in der Konfrontation mit dem anderen ergeben.

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© privat

Wolfram Lotz (1981) Deutschland Stückemarkt 2010

Wolfram Lotz war 2010 mit dem Stück „Der große Marsch“ zum Stückemarkt eingeladen. Hier gewann er den Werkauftrag, aus dem das Auftragsstück „Einige Nachrichten an das All“ hervorging. Nach dem Studium der Literatur-, Kunstund Medienwissenschaft in Konstanz studierte er am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Er war Mitbegründer und -herausgeber der Literaturzeitschrift „Minima“ und Redakteur der „Edit“. Wolfram Lotz erhielt zahlreiche Stipendien und Förderpreise, darunter den Kleist-Förderpreis für junge Dramatiker und den Dramatikerpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft im BDI. 2011 wählte ihn „Theater heute“ zum Nachwuchsautor des Jahres.

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Mama Selbstironisch setzt sich Wolfram Lotz hier mit seiner Herkunft und seinen künstlerischen Emanzipa­ tionsversuchen auseinander. Der ­Autor betritt die Bühne, dort sitzt schon „Mama“, die unaufhörlich spricht, über ihn, über seinen Erfolg als Autor, über seine defizitäre Kindheit. Ob diese mütterliche Egozentrik das seltsame Verhalten des Sohnes auf der Bühne erklärt? Vielleicht porträtiert Lotz hier nicht nur die Beziehung zu seiner eigenen Mutter, sondern zeigt auch einen Generationenkonflikt auf, durch den Kindern der eigene Raum, die eigene Bühne verwehrt bleibt. 67


© Iko Freese

Marius von Mayenburg (1972) Deutschland Stückemarkt 1998

Der Dramatiker, Regisseur, Dramaturg und Übersetzer Marius von Mayenburg war 1998 mit dem Stück „Feuergesicht“ zum Stückemarkt eingeladen. Zu seinen Stücken gehören außerdem „Der Häßliche“, „Der Stein“ und „Märtyrer“. Nach dem Studium der Altgermanistik studierte er von 1994 bis 1998 an der UdK Berlin Szenisches Schreiben und arbeitete ­anschließend an der Baracke des Deutschen Theaters. Seit 1999 ist Marius von Mayenburg Hausautor und Dramaturg an der Schaubühne am Lehniner Platz. Für „Feuergesicht“ erhielt er den Kleist-Förderpreis für junge Dramatiker, den Preis der Frankfurter Autorenstiftung und wurde von „Theater heute“ zum Nachwuchsautor des Jahres gewählt. Das Stück wurde inzwischen in mehr als dreißig Sprachen übersetzt und weltweit inszeniert.

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Mission zum Mars Ein rasantes Stück, in dem gefrorene Fische als Mordwaffen dienen und nicht mehr ganz kleine Jungen als sehr junge Mädchen ausgegeben werden. Ein Science-Fiction-Drehbuch, das als real geplante Flucht ins Weltall missverstanden wird, ist Auslöser eines Verwirrspiels, bei dem die Möglichkeiten des Trickfilms eine ebenso große Rolle spielen wie die Frage nach der Freiheit der Kunst. Trotz wachsender Skurrilität der ­Figuren bleibt deren Verzweiflung immer spürbar.

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© Susanne Schleyer

Albert Ostermaier (1967) Deutschland Stückemarkt 1994, 1997, 1998, 1999, 2000

Der in München lebende Schriftsteller ist vor allem als Lyriker und Dramatiker bekannt geworden. Albert Ostermaier war von 1994 bis 2000 fünfmal beim Stückemarkt eingeladen („Zwischen zwei Feuern“ – 1994, „Tatar Titus“ – 1997, „The Making of B.-Movie“ – 1998, „Death Valley Junction“ – 1999, „Letzter Aufruf“ – 2000). Er war Hausautor am Nationaltheater Mannheim, am Bayerischen Staatsschauspiel und am Wiener Burgtheater. Im Jahr 2012 fanden die Uraufführungen seiner neuen Stücke „Ein Pfund Fleisch“ am Deutschen Schauspielhaus Hamburg und „Schwarze Sonne scheine“ in Luxemburg statt. Albert Ostermaier wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter dem Ernst-Toller-Preis, dem Kleist-Preis, dem Bertolt-Brecht-Preis und dem „WELT“-Literaturpreis für sein literarisches Gesamtwerk. Zu den Mülheimer Theatertagen wurde er zweimal eingeladen. 70


Anaesthesia Kraftvoll schildert Albert Ostermaier einen persönlich-individuellen Untergang, der sich im Innersten eines ­Menschen abspielt und entwirft dadurch eine vollkommen andere Per­ spektive auf das Thema „Verfall und Untergang der westlichen Zivilisation?“. Durch eine strenge lyrische Form, einer Art Stream-of-Consciousness, entsteht ein mitreißender Sog. Orte fließen ­in­einander, Erinnerungsbilder blitzen auf, bewusste Leerstellen werden durch ganz konkrete Erlebnisse durchbrochen. Am Ende steht ein lang erahnter, trotzdem überraschender und schmerzhafter Nullpunkt.

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© Joscha Jenneßen

Moritz Rinke (1967) Deutschland Stückemarkt 1996, 1997, 2000

Moritz Rinke, in Worpswede geboren, war 1996 mit „Der graue Engel“, 1997 mit „Der Mann, der noch keiner Frau B ­ löße entdeckte“ und 2000 mit „Republik Vineta“ zum Stückemarkt eingeladen. Sein Stück „Der Mann, der noch keiner Frau Blöße entdeckte“ wurde 1997 mit dem Literaturpreis des PEN-Club ausgezeichnet und für den Mülheimer Dramatikerpreis nominiert, ebenso wie „Republik Vineta“, das zum besten deutschsprachigen Stück 2001 gewählt und 2008 für das Kino verfilmt wurde. 2002 fand in Worms die Uraufführung von „Die Nibelungen“ statt. Rinkes erste Arbeit für den Film („September“), in dem er auch als Schauspieler debütierte, wurde 2003 zu den Internationalen Filmfestspielen nach Cannes eingeladen. 2010 erschien sein erster Roman „Der Mann, der durch das Jahrhundert fiel“, der ein Bestseller wurde. Sein neues Stück „Wir lieben und wissen nichts“ wurde 2012 in Frankfurt uraufgeführt und von zahlreichen Theatern nachgespielt. ZDF/ARTE drehten einen Film mit und über Moritz Rinke. 72


Der Geist aus Hamiltons Fach Moritz Rinkes Text verknüpft spielerisch die morbid-luxuriöse Atmosphäre der Pan Am Lounge der 1960er Jahre, die alten Schließfächer im Eingangsbereich, mit der Gegenwart. Ein hier eingesperrter Geist holt einen Piloten, dessen Geliebte und sogar Theodor Fontane in die Lounge, ohne dabei in Nostalgie zu versinken. Unterschiedliche Stimmen berichten von den „guten alten Zeiten“ und werfen gleichzeitig einen präzisen Blick auf Tages­ aktuelles. Eine komische Sprachperformance, die zahlreiche Stimmen über Jahrzehnte hinweg in einem Dialog vereint.

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© Justine del Corte

Roland Schimmelpfennig (1967) Deutschland Stückemarkt 1997

Der Dramatiker, Regisseur, Dramaturg, Journalist und Übersetzer Roland Schimmelpfennig war 1997 mit dem Stück „Aus den Städten in die Wälder, aus den Wäldern in die Städte“ zum Stückemarkt eingeladen. Zu seinen Stücken zählen außerdem „Der Goldene Drache“, „Peggy Pickit sieht das Gesicht Gottes“ und zuletzt „An und Aus“ für das New National Theatre Tokyo. Nach einem längeren Aufenthalt als Journalist in Istanbul studierte er Regie an der ­O tto-Falkenberg-Schule in München. Seit 1996 arbeitet ­Roland Schimmelpfennig als freier Autor und schrieb zahlreiche Auftragswerke. Seine Stücke wurden mehrfach zu den Mülheimer Theatertagen eingeladen. Er erhielt unter anderem den Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpreis, den ­Mülheimer Dramatikerpreis, den Nestroypreis der Stadt Wien und den Preis Hörspiel des Jahres der ARD. 74


Wohin? Verfall und ­Untergang der westlichen Zivilisation Im Zentrum steht eine Familie, die jedem Klischee des akademischen Neuberliners gerecht wird und dort angekommen scheint, wo sie immer hin wollte. Ein unvorhergesehener Besuch stört dieses Idyll, ein Abgrund öffnet sich – und droht, alle Sicherheiten, alle festen Standpunkte zu verschlucken. Ein vielschichtiger Text, der auf wenigen Seiten eine komplette Parallelwelt skizziert und zeigt, dass es mit der Stabilität unserer mühsam aufgebauten Identitäten nicht weit her ist.

75


© privat

Peca Ştefan (1982) Rumänien Stückemarkt 2010

Der rumänische Dramatiker Peca Ştefan war 2010 mit dem Stück „Wire and Acrobats – Drahtseilakrobaten“ zum Stückemarkt eingeladen. Er studierte an der New York ­University, war 2005 Teil der „Royal Court International ­Residency“ und 2007 und 2008 Playwright in Residence am Long Wharf Theatre in New Haven. Seine Stücke wurden in über zehn Sprachen übersetzt und in zahlreichen Ländern gespielt. Er ist Gründungsmitglied der BLA Theatergruppe und hat bereits viele Preise gewonnen, darunter den ­Innovationspreis des Heidelberger Stückemarkts und den Irish Embassy Award für das beste neue Stück aus Rumänien.

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Best New Europlay Eine bissige Satire über die Kulturförderung Osteuropas. Hinter einer gescheiterten Theaterprobe und einer komischen Skype-Konferenz steckt im wahrsten Sinne der Super-GAU. Und was als selbstlose Hilfestellung daherkommt, ist in Wirklichkeit die kulturelle ­Ausbeutung des Ostens durch den Westen. Sprachverwirrung und Existenzängste, unverhohlene Profilierungssucht – Peca Ştefan schreibt ebenso bitterböse wie treffsicher über den hoch gelobten internationalen Kulturaustauch.

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© Nadine Elfenbein

Nis-Momme Stockmann (1981) Deutschland Stückemarkt 2009

Der Dramatiker Nis-Momme Stockmann war 2009 mit dem Stück „Der Mann, der die Welt aß“ zum Stückemarkt eingeladen. Er gewann den Werkauftrag, aus dem das Stück „Kein Schiff wird kommen“ hervorging. Zunächst studierte NisMomme Stockmann Sprache und Kultur Tibets in Hamburg, Medienwissenschaften in Odense (DK) und machte eine Ausbildung zum Koch, bevor er an der UdK Berlin den Studiengang Szenisches Schreiben belegte. Ihm wurden zahlreiche Preise verliehen, darunter der Haupt- und Publikumspreis des Heidelberger Stückemarkts. 2010 wurde er mit „Kein Schiff wird kommen“ zu den Mülheimer Theatertagen ein­ geladen und von „Theater heute“ zum Nachwuchsautor des Jahres gewählt. Von 2009 bis 2012 war er Hausautor am Schauspiel Frankfurt. Nis-Momme Stockmann schreibt Theaterstücke (u. a. „Tod und Wiederauferstehung der Welt meiner Eltern in mir“, „Der Freund krank“ und „Die Ängstlichen und die Brutalen“), Hörspiele, Lyrik und Prosa. 78


Monolog der jungen Frau – Eine junge Frau hält eine erbitterte, wortreiche Rede und stellt mit großer Dringlichkeit Fragen, auf die es keine Antwort gibt. Die Ziele und Möglichkeiten der Kulturbetriebe und des Individuums in einer kapitalis­ tischen Welt sind ebenso Teil ­dieser Tirade wie die eigene Wut, Verzweiflung und Angst, die dem Text als Triebkraft dienen.

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© Doris Geml

Bernhard Studlar (1972) Österreich Stückemarkt 2001

Der Autor und Dramaturg Bernhard Studlar war 2001 mit dem Stück „Transdanubia-Dreaming“ beim Stückemarkt eingeladen. Weitere Stücke von ihm sind „Die wundersame Reise des Roman Horn“ (Hörspiel in Co-Autorschaft mit ­Andreas Sauter), „Die Prima Stadtmusikanten“ und „iPlay“. Nach dem Studium der Theaterwissenschaft, Philosophie, Germanistik und Publizistik belegte er von 1998 bis 2002 den Studiengang Szenisches Schreiben an der UdK Berlin. Seit 2000 ist er als Dramatiker – auch in Co-Autorschaft mit ­Andreas Sauter – tätig und hat zahlreiche Preise erhalten, darunter den Kleist-Förderpreis für junge Dramatiker, den Hörspiel-Preis des Jahres von Radio Basel und den Preis des Heidelberger Stückemarkts. Seit 2005 leitet er das ­Autoren­­theaterprojekt Wiener Wortstaetten (www.wortstaetten.at). 80


Euphorie und Alltag oder Störe meine Krise nicht Eine Reise in eine nächtliche Bar, die durch die Sinnsuche, Orientierungslosigkeit und Coolness ihrer manchmal hysterischen, manchmal gleichgültigen Protagonisten zu einem fast mythischen Ort wird. Anspielungsreiche Situationen vermischen sich mit Alltäglichem, konkrete zeitgeschichtliche Bezüge mit einer ambivalenten Überzeitlichkeit. Ein Text, der trotz seines Collagencharakters zwischen Aristoteles und Fehlfarben eine nicht enden wollende Geschichte erzählt und gleichzeitig zu einem kathartischen Schlussbild gelangt.

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r c h iv S z e n is c h e s A

In der Pan Am Suite, der Wohnung zur Lounge, sind die ­Zuschauer eingeladen, in einen Dialog mit Texten von fünf verstorbenen Stückemarkt-Autoren zu treten – in interaktiven Installationen zu Thomas Brasch, Ernst Jandl, Gert Jonke, Einar Schleef und Werner Schwab. Regie Hans-Werner Kroesinger

Die Pan Am Suite © Pan Am Lounge

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© Isolde Ohlbaum

Thomas Brasch (1945 – 2001) Deutschland Stückemarkt 1979

Der Autor, Filmemacher und Übersetzer Thomas Brasch war 1979 mit dem Stück „Lieber Georg“ zum Stückemarkt eingeladen. Sowohl sein Journalistikstudium in Leipzig als auch sein Dramaturgiestudium in Potsdam endeten aus politischen Gründen mit der Zwangsexmatrikulation. 1976 siedelte ­Thomas Brasch über in die Bundesrepublik Deutschland. 1983 fand die Beurkundung des Verzichts auf die Deutsche Staatsangehörigkeit statt. Er erhielt u.a. den Lessing-Preis der Stadt Hamburg, den Ernst-Reuter-Preis, das Villa-MassimoStipendium und den Kleist-Preis. Zu den Mülheimer Theatertagen wurde er viermal eingeladen. Thomas Brasch starb im Jahr 2001 in Berlin.

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© Peter Peitsch

Ernst Jandl (1925 – 2000) Österreich Stückemarkt 1979

Der Lyriker und Dramatiker Ernst Jandl war 1979 mit dem Stück „Aus der Fremde“ zum Stückemarkt eingeladen. Er studierte Germanistik und Anglistik in Wien, war dort bis 1979 Gymnasiallehrer und gehört zu den bedeutendsten experimentellen Dichtern der Gegenwart. Sein erster Gedichtband „Andere Augen“ erschien 1956, u. a. gefolgt von „Laut und ­Luise“ (1966), „Sprechblasen“ (1968), „der künstliche baum“ (1970), „dingfest“ (1974), „für alle“ (1974), „die bearbeitung der mütze“ (1978), „der gelbe hund“ (1980), „idyllen“ (1989) und „Peter und die Kuh“ (1996). Außerdem schrieb er zahlreiche Hörspiele, viele davon gemeinsam mit Friederike Mayröcker. Ausgezeichnet wurde er u.a. mit dem Georg-Trakl-Preis für Lyrik (1974), dem Literaturpreis der Stadt Wien (1976), dem Mülheimer Drama­tikerpreis (1980), dem Georg-Büchner-Preis (1984), dem Großen Österreichischen Staatspreis (1984), dem KleistPreis (1993) und dem Friedrich-Hölderlin-Preis (1995). Ernst Jandl starb im Jahr 2000 in Wien. 84


© Ingrid Ahrer

Gert Jonke (1946 – 2009) Österreich Stückemarkt 1986, 1991

Der Dramatiker Gert Jonke war 1986 mit dem Stück „Wilder Rasen“ und 1991 mit „Sanftwut oder der Ohrenmaschinist“ zum Stückemarkt eingeladen. Er studierte an der Universität Wien und an der Hochschule für Film und Fernsehen und feierte 1969 sein literarisches Debüt. Als Dramatiker wurde er erst zwanzig Jahre später wahrgenommen. Er erhielt unter anderem dreimal den Nestroy-Preis für das Beste Stück, a ­ ußerdem den Kleist-Preis, den Großen Österreichischen Staatspreis, den Preis der Preußischen Seehandlung Berlin und war 1977 der erste Ingeborg-Bachmann-Preisträger. Zu den Mülheimer Theatertagen wurde er dreimal eingeladen. Seit 2011 wird, vom Land Kärnten und der Stadt Klagenfurt gestiftet, der Gert-Jonke-Preis verliehen. Gert Jonke starb im Jahr 2009 in Wien.

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© Isolde Ohlbaum

Einar Schleef (1944 – 2001) Deutschland Stückemarkt 1983, 1984, 1995

Der Dramatiker, Regisseur, Bühnenbildner, Schauspieler, ­Maler und Fotograf Einar Schleef war 1983 mit dem Stück „Berlin ein Meer des Friedens“, 1984 mit „Gewöhnlicher Abend“ und 1995 mit „Lange Nacht“ zum Stückemarkt ­eingeladen. Neben seinen Dramen waren auch seine Inszenierungen fester Bestandteil des Theatertreffens. Einar Schleef erhielt für seine vielseitigen Werke zahlreiche Preise, unter anderem den Mülheimer Dramatikerpreis, den AlfredDöblin-Preis, den Bremer Literaturpreis, die Josef-Kainz-­ Medaille der Stadt Wien, den Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpreis und den 3sat-Innovationspreis für seine Inszenierung von Elfriede Jelineks „Sportstück“. Einar Schleef starb im Jahr 2001 in Berlin.

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© Christine de Grancy

Werner Schwab (1958 – 1994) Österreich Stückemarkt 1991

Der Dramatiker Werner Schwab war 1991 mit „Volksvernichtung oder Meine Leber ist sinnlos“ zum Stückemarkt eingeladen. Nach dem Studium der Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste in Wien zog er sich zunächst aufs Land zurück und übte Gelegenheitsarbeiten aus. Anfang der 90er Jahre wurde er mit seinen „Fäkaliendramen“ schnell zu einem der meistgespielten Bühnenautoren im deutschsprachigen Raum und seine Stücke wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Werner Schwab erhielt den ­Mülheimer Dramatikerpreis und den Förderpreis des SchillerGedächtnispreises und starb in der Silvesternacht des Jahres 1993/94 in Graz.

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Au to r e n g e s p

r äc h e

Autorengespräch 1: Mit Davide Carnevali, Thea Dorn, Werner Fritsch, Moritz Rinke Moderation Yvonne Büdenhölzer Mittwoch, 8. Mai 2013 16:00 Uhr Autorengespräch 2: Mit Carles Batlle, John von Düffel, ­Anne Lepper , Nis-Momme Stockmann Moderation Christine Wahl Mittwoch, 8. Mai 2013 22:00 Uhr Autorengespräch 3: Mit Thomas Freyer, Thomas Jonigk, ­Rebekka Kricheldorf, Peca Ştefan Moderation Christina Zintl Donnerstag, 9. Mai 2013 15:00 Uhr Autorengespräch 4: Mit Werner Buhss, David Gieselmann, ­­ Julia Holewińska, Marius von Mayenburg Moderation Christine Wahl Donnerstag, 9. Mai 2013 22:00 Uhr Autorengespräch 5: Ost-West-Gespräche In Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung

Mit Volker Braun, Anne Habermehl, Nikolai Khalezin, Philipp Löhle, Thomas Krüger (bpb) Moderation Christine Wahl Freitag, 10. Mai 2013 15:00 Uhr Autorengespräch 6: WOHIN? - Abschlussgespräch Mit Dirk Laucke, Wolfram Lotz, Albert Ostermaier, Bernhard Studlar Moderation Christina Zintl Freitag, 10. Mai 2013 22:00 Uhr

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s tü c k e P r e is tr äg eirTh ea te r, St ud io im M ax im Go rk

Das Prinzip Meese (Förderpreis des TT-Stückmarkts 2009) Eine exemplarische ­Zustandsbeschreibung der fast dreißigjährigen Großstadtjugend. „Das Prinzip Meese“ ist das Finden der Verwirrung dieser Generation, die zwischen Hiwi-Jobs, Arbeitslosigkeit und Hartz IV, nach dem Sinn der eigenen Existenz fragt. Diese verzweifelte Suchbewegung schildert der Autor auch als seine eigene, als arrogant, eitel, verbissen, aber auch als erbärmlich. Die radikale Unversöhntheit mit der eigenen Unfähigkeit zu handeln kennzeichnet den Text in seiner ­bösen Komik und wütenden Verzweiflung. Von Oliver Kluck / Regie Antú Romero Nunes Sonntag, 12. Mai 2013 18:00 Uhr

Jonas Jagow (Förderpreis des TT-Stückmarkts 2012) Jonas Jagow würde gern das Universum auslöschen, aber: „Das Universum ist viel zu groß, es zu zerstören ist im ­Moment zu schwierig, heute zerstöre ich Berlin.“ Sein Weg führt ihn quer durch die Stadt: vom Gesundbrunnencenter in einen Technoclub, vom Bett der Königin von Tempelhof ins Bordell nach Lichtenberg. Heldenepos, Schmierenkomödie, Melodram und expressionistisches Schauspiel: Mit ­überbordender Lust an der Überzeichnung fängt der Autor ­Michel Decar das Bild einer Gesellschaft ein, die vergnügungssüchtig durch Implosion an ihre Grenzen gerät. Von Michel Decar / Regie Jan Gehler Montag, 13. Mai 2013 20:15 Uhr

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Der Penner ist jetzt schon wieder woanders (Förderpreis des TT-Stückmarkts 2011) Andrej und Igor steigen in eine Berliner U-Bahn auf der Suche nach ihrem Dealer. Die Fahrt, die nun beginnt, wird zum Höllentrip, den keiner der anderen Fahrgäste überleben wird. Scheinbar ohne Motiv morden die beiden. Nach dem sechsten Mord sitzt unvermittelt Gott zwischen Andrej und Igor. Doch statt sie zu stoppen und seine Allmacht walten zu lassen, beantwortet er bereitwillig die Fragen der beiden, erzählt von der Zukunft Europas und Afrikas und diktiert ­die Lottozahlen. Von Juri Sternburg / Regie Ekat Cordes Dienstag, 14. Mai 2013 20:15 Uhr

Fast ganz nah (euer Krieg ist unser Krieg) (Werkauftrag des TT-Stückemarkts 2012) Gastspiel vom Staatsschauspiel Dresden Von ihrem Mann getrennt und ihrem Sohn entfremdet, versucht Louise ein Comeback als Bildhauerin. Sie kreiert eine Skulptur, die eine Gruppe von Soldaten darstellt, die in Afghanistan ums Leben gekommen sind. Während Kevin für Louise Modell sitzt und mit ihr eine Affäre beginnt, scheint die Skulptur sich zu verlebendigen und die Zukunft vorwegzunehmen: Mit bitterbösem Humor blicken die Soldaten als Scheintote auf die Hügel der afghanischen Stadt, die sie militärisch verteidigt haben. Vergeblich – der Tod hat sie längst in seinen Klauen. Eine politische Groteske, mit der Pamela Carter die Verteidigung demokratischer Werte am Hindukusch hinterfragt. Von Pamela Carter / Regie Elias Perrig Freitag, 17. Mai 2013 20:15 Uhr / Im Anschluss Publikumsgespräch 90


r k t Hö r th e ate S tü c k e ma rrli le ie sp ne r Fe st im H au s de r Be

Hörspielproduktionen von Deutschlandradio Kultur Drei Stückemarkt-Texte werden an einem Abend als Hörspiele präsentiert – das Preisträgerstück von 2012 gemeinsam mit zwei Stückemarkt-Texten von 2013. Im Anschluss Gespräch mit Wolfram Höll. Und dann Von Wolfram Höll (Preisträger Theatertext als Hörspiel 2012) Regie Cordula Dickmeiß Das Kind zählt die Plattenbauten, die Steine am Spielplatz, die Stockwerke und Klingelknöpfe. Immer fehlt etwas und nichts kann das Verlorene zurückholen. Hölls „Und dann“ ist ein traurig zarter Text über das Erinnern an eine ferne Zeit des Übergangs von einem System ins andere, immer am gleichen Ort: den Plattenbauten am Rande der Stadt. Ein Text über den Verlust. Tastend, langsam, in Wortreihungen entsteht ein Erinnerungsraum, eine akustische Projektion. Prolog? (Stückemarkt-Text 2013) Von Elfriede Jelinek Regie: Andrea Getto (siehe S. 51) Return to Forever (Stückemarkt-Text 2013) Von Nikolai Khalezin Regie: Ulrike Brinkmann (siehe S. 55) Samstag, 18.5.2013, 19:30 Uhr / Haus der Berliner Festspiele 91


r k t Im De r S tü c k e mar a dio Ku lt u r d ita lra di o) De u ts c h la nW 89,6 un d im D ig (in Be rli n au f UK

„Theatertext als Hörspiel“ Eine Rück- und Vorschau auf den Stückemarkt Sonntag, 5. Mai 2013 19:40 Uhr

Profil Porträt über die Autorin Rebekka Kricheldorf Mittwoch, 8. Mai 2013 10:50 Uhr

„Stück für Stück" von Autoren des Stückemarkts des Berliner Theatertreffens

Mittwoch, 8. Mai 2013 21:33 Uhr / Donnerstag, 9. Mai 2013 18:30 Uhr/ Sonntag, 12. Mai 2013, 18:30 Uhr

CAA -M e nto r e

n -S tip e n diu m

Contemporary Arts Alliance Berlin (CAA) vergibt anlässlich des 35-jährigen Stückmarkt-Jubiläums ein sechsmonatiges Arbeitsstipendium an Anne Lepper, mit dem sie ihren für das Jubiläum entstandenen Kurztext „oh ist das Morrissey“ weiter ausarbeiten kann. Vergabe des CAA-Mentoren-Stipendiums im Anschluss an das Autorengespräch 2 am Mittwoch, 8. Mai 2013.

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e r k s tatt de s Ü b e r s e tz e rw n Th e ate r in s titu ts Inte r nati o na le Die Übersetzerwerkstatt des Internationalen Theaterinstituts (ITI) findet erstmalig während des Theatertreffens in Berlin und im Anschluss bei den Mülheimer Theatertagen statt. Fünf Stückemarkt-Texte werden von den Teilnehmern in ihre jeweilige Landessprache übersetzt. Die Autoren erhalten dadurch die Möglichkeit, in einen direkten Austausch mit den Übersetzern zu treten und ihre Texte im Ausland zu veröffentlichen. Teilnehmer 2013 Heidrun Breier (Chile), Tatsuki Hayashi (Japan), ­ Ebtihal Shedid (Ägypten/USA), Mahmoud Hosseini Zad (Iran), Penny Black (Großbritannien), Iryna Herasimovich (Weißrussland), Veronika Musilová Kyrianova (Tschechische Republik), Dewi Noviami (Indonesien), Eszter Orban ­(Ungarn), Emilia Pöyhönen (Finnland)

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Sonderedition zum Stückemarkt-Jubiläum Die 30 Jubiläums-Stücke sind in einer Sonderedition ­erhältlich oder zu bestellen unter www.berlinerfestspiele.de Preis: 12 €

Theaterbibliothek des Goethe-Instituts Das Goethe-Institut fördert seit vielen Jahren die Verbreitung zeitgenössischer deutscher Dramatik im Ausland. Um die Verfügbarkeit der dabei entstandenen Übersetzungen in vielen Sprachen weiter zu verbessern, bieten wir die Möglichkeit an, Übersetzungen per E-Mail anzufordern oder bei Verlagen zu bestellen. Zurzeit verfügt die Theaterbibliothek über 650 Titel in 40 Sprachen – einfach zu bestellen per E ­ -Mail, weltweit und kostenlos. www.goethe.de/theaterbibliothek

Interested in reading the plays selected? We are happy to make Stückemarkt-plays from 2011 ­ and 2012 available in English. Please contact us at stueckemarkt@berlinerfestspiele.de All plays also available via www.goethe.de/theatrelibrary

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Impres sum Leiterin Theatertreffen: Yvonne Büdenhölzer Leiterin Stückemarkt: Christina Zintl Assistentin: Katrin Schmitz Praktikantin: Eva Döhne Regie: Anna Bergmann, Stephan Kimmig, Christoph Mehler, Philipp Preuss Gesamtausstattung: Anne Hölzinger Ausstattung Teil III: Ramallah Sara Aubrecht Musik: Daniel Dorsch, Kornelius Heidebrecht, Heiko Schnurpel Video: Ruben Aubrecht Dramaturgie: Sonja Anders, Marion Hirte Lektorat: Maximilian Löwenstein Künstlerische Gesamtleitung: Christina Zintl Regieassistenz: Luise Checchin, Marike Moiteaux, Philipp Urrutia Ausstattungshospitanz: Salomé Klein Spielstättenleitung Lounge: Agatha Lorkowska

Stückemarktbroschüre: Herausgeber: Berliner Festspiele Redaktion: Barbara Behrendt, Anne Phillips-Krug, Katrin Schmitz, Christina Tilmann Gestaltung: Ta-Trung, Berlin Herstellung: Ruksaldruck GmbH Co. KG Copyright: 2013. Berliner Festspiele, die Autoren und Fotografen. Alle Rechte vorbehalten. Abdruck (auch auszugsweise) nur mit Genehmigung der ­Herausgeber und Autoren. Programmstand April 2013 Das Theatertreffen wird gefördert durch die

Medienpartner

Der Stückemarkt wird gefördert durch

Technik: Andreas Weidmann Ton: Jürgen Kramer Licht: Carsten Meyer Veranstalter: Berliner Festspiele Ein Geschäftsbereich der Kulturveranstaltungen des Bundes in Berlin GmbH Intendant: Dr. Thomas Oberender Kaufmännische Geschäftsführung: Charlotte Sieben Kontakt: Berliner Festspiele Schaperstraße 24, 10719 Berlin Tel +49 30 254 89 0 www.berlinerfestspiele.de Kulturveranstaltungen des Bundes ­ in Berlin GmbH Schöneberger Straße 15, 10963 Berlin

In Kooperation mit

Wir bedanken uns für die freundliche Unterstützung von

Außerdem danken wir dem Maxim Gorki Theater und dem ­Deutschen Theater Berlin 95


Spielorte

Tickets

Pan Am Lounge Budapester Straße 43 10. OG 10787 Berlin U9, U2 S+U Bahnhof Zoo Bus 100, 109, 110, 200, 204, 245, 249 Metrobus M45, M46, M49 Expressbus X9, X10, X34 Nachtbus N1, N2, N9

Online: www.berlinerfestspiele.de Telefon: +49 30 254 89 100 Kasse im Haus der Berliner Festspiele: Schaperstraße 24, 10719 Berlin Mo-Sa 14:00-18:00 Uhr, während des Festivals auch So 14:00-18:00 Uhr, Abendkasse jeweils eine Stunde vor Beginn

Haus der Berliner Festspiele Kassenhalle Schaperstraße 24 10719 Berlin U3, U9 Spichernstraße Bus 204, 249 Maxim Gorki Theater Studio Hinter dem Gießhaus 2 10117 Berlin S+U Friedrichstraße Bus 100, 200, Tram M1, 12

Informationen Tel +49 30 254 89 100 www.berlinerfestspiele.de

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Pan Am Lounge: Einzeltickets umfassen einen Stückemarkt-Teil (Szenische Lesungen), den Eintritt in die Hörspiellounge und das ­Szenische Archiv (6 Stunden Aufenthalt) zum Preis von 16 €; Tickets für zwei Tage 27 €; Kompletttickets (Teil I - III) 40 €. Stückemarkt-Hörtheater im Haus der Berliner Festspiele: 8 € Preisträgerstücke im Maxim Gorki Theater (Studio): 18 €


e k c r e ta e h S t ü t k T r a n e ff e r m D N U F t N Ü F ig z nf ü G I S S F D RE I


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