Best of Basel 03

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BEST OF BASEL

LEBENSART LEIDENSCHAFT MENSCHEN NR. 03 HERBST/WINTER 2010/11

Architektur Musik Genuss Services Mode wissen Medizin Auto Multimedia Kultur Immobilien


Der Audi A1. Der n채chste grosse Audi. Jetzt bei uns im Showroom!

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Liebe Leserin, lieber Leser BEST OF BASEL. Die dritte Ausgabe. Mit einem besonders stilvollen Mix. Mit Porträts über Menschen, die uns interessieren, weil sie nicht einfach da sind in unserer Geschäftswelt, sondern präsent, spürbar, versehen mit einem besonderen Spirit. Mit Informationen und Geschichten über Unternehmen und Institutionen, die mehr vermitteln als lediglich Teil einer Branche zu sein. Weil sie mutig sind, Ideen entwickeln, prägen, gestalten. BEST OF eben. Zwei Kolumnen und ein Gespräch. Ludwig Hasler trifft wie immer auf den Punkt mit feinem Sensorium für den Zeitgeist und dessen unzertrennbare Verbindung zur Geschichte. So pragmatisch wie philosophisch. Seine sinnlichen Formulierungen regen an. Mark van Huisseling, der Berner Kolumnist aus Zürich, selbst nicht immer ganz unumstritten, aber deshalb wohltuend Mainstream-Abstinent, findet Basel gut, eigentlich. Doch er hat Bedenken. Berechtigte? Wir schmunzeln. Julia Schröder, Konzertmeisterin des Kammerorchesters Basel und als Geigensolistin oft in den grossen Sälen Europas zu Gast, empfing den Kulturjournalisten Benjamin Herzog zum launigen Gespräch. Das grosse Interview. Mit Matthias Müller und Beatrice Stirnimann. Autorin Franziska Schläpfer traf die Macher der AVO SESSION Basel im Vorfeld des 25-jährigen Jubiläums. Und war beeindruckt. Nicht nur über das Schaffen der beiden, deren Kreativität, Hartnäckigkeit und Professionalität. Nicht nur über die überlegte Schritt-für-Schritt-Taktik bei der Entwicklung der Session, die nun erfolgreich in der TV-Ausstrahlung der einzelnen Konzerte auf allen fünf Kontinenten gipfelt. Sondern vor allem über die perfekte Zusammenarbeit der beiden, die ihre jeweiligen Talente, Kompetenzen und ihre gänzlich unterschiedlichen Charaktere in ihre (vielleicht einzige?) Gemeinsamkeit einbringen: in die Liebe zur Musik. DIE ZWEI – mit keinem passenderen Titel konnten wir das grosse Interview überschreiben. Fotografin Maria Gambino porträtierte das Duo in einem besonderen Umfeld. Ganz unmusikalisch. Reflexionen. Bekannte Institutionen, (noch) unbekannte Menschen. Das war die Idee unserer Rubrik. Dr. Kathy Zarnegin, Psychoanalytikerin und Essayistin, bewegte sich auf ungewohnten Feld, besuchte sie und sprach mit ihnen über ihren Beruf und ihre Berufung. Das Ergebnis macht Lust darauf, wieder einmal neue, ganz unterschiedliche Menschen kennen zu lernen, abseits des eigenen, oft starren Beziehungsspektrums. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen wiederum informative und lustbetonte Unterhaltung.

Christoph Hablützel Herausgeber

Markus Zimmermann Konzeption

Titelfoto: «The Tree», Mobile von Alexander Calder, 1966, im Park der Fondation Beyeler, Riehen. editorial

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Inhalt 03 EDITORIAL 08 Villa Nova Architekten der

detailbesessene

14 bezirkskellerei markgräflerland der 18 bethesda-spital mehr

lebensqualität

22 baselcitystudios werkstatt 26 electrolux roter

der fünf sinne

teppich, grüne philosophie

32 cbcon services charme 38 interview matthias 46 grieder gespür

basler staatswein ist ein markgräfler

und it-module

müller und beatrice stirnimann: die zwei

für das angemessene

52 Villa wenkenhof das

versailles von riehen

56 albrecht catering unvergessliche 60 peter stalder immobilien erfahrung

04

inhalt

momente

als fundament


66 interview julia

schröder: musik kann nicht irren

68 praxis methininserhof ferien 72 rÉfÉrence coiffure der 76 dominik lingg wir

fürs gesicht

leise figaro

setzen ihr bauprojekt in szene

80 disegno mode kultur, die

männer kleidet

84 asag auto-service vorsprung 86 minerva schulen wir

durch technik

lassen uns gerne von ihrem kind testen

90 haecky drink & wine reims

und reinach in champagnerlaune

94 nationale suisse respekt

vor der kunst

06 | 100 KOLUMNEN LUDWIG

HASLER /MARK VAN HUISSELING

17 |31 | 65 | 75 | 83 reflexionen 102 VORSCHAU/IMPRESSUM

inhalt

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LUDWIG HASLER

Der Apfel – oder: Wer verführen will, muss Träume wecken

Warum biss Eva in den Apfel? Aus Fresssucht? Gesundheitswahn? Sie hatte das paradiesische Einerlei satt, sehnte sich diffus nach Freiheit, Drama, Sex. Sie wusste selber nicht, was genau sie wollte, ihre Träume änderten ziellos – bis die raffinierte Schlange ihr den Apfel hinhielt: Iss davon, und du wirst schlau und frei! Die Urszene der Verführung. Die Dramaturgie ist bis heute dieselbe: 1. Verführt werden kann nur, wer insgeheim darauf wartet. 2. Wer verführen will, darf nicht bloss akute Bedürfnisse befriedigen (das wäre blosse Dienstleistung); er muss verborgene Träume wecken. Nun sind wir hier nicht an einem VerführungsSeminar. Wir basteln an der Ouvertüre zu BEST OF BASEL 3 – und dabei könnte als Leitmotiv die Vermutung taugen: Vielleicht rückt in die BESTLiga auf, wer die paradiesische Szene kapiert – und danach handelt. Eva steuerte nicht schnurstracks auf den Laden der Schlange zu, im Kopf den Kundenwunsch «Apfel». Ihre Wünsche blieben verschwommen – bis die Schlange ihnen auf die Sprünge half. Dann griff Eva begierig zu. Kommerziell durchgespielt, ergibt sich als Rezept: Kun06

KOLUMNE


denwünsche bedienen ist gut, Kundenwünsche hervorzaubern ist besser. Zum König wird der Kunde erst, wenn er mit dem unerwarteten Apfel beschenkt wird. Warum spielt Apple mit dem Apfel? Mal heisst es, der Firmengründer Steve Jobs habe sich an die Obstplantage erinnert, auf der er Anfang der siebziger Jahre schuftete, wenn er nicht gerade mit seinem Freund Steve Wozniak in einer kalifornischen Garage am ersten Computer für jedermann schraubte. Dann wieder sollten Assoziationen zu Isaac Newton geweckt werden, dem Physiker, dem unter einem Apfelbaum die Theorie zur Schwerkraft einfiel. Vielleicht war es aber auch der Wunsch, im Telefonbuch vor dem Konkurrenten Atari zu stehen. Viele Legenden ranken sich darum, wie das 1976 gegründete Unternehmen Apple zu seinem Namen kam. Eines aber haben alle gemeinsam: Sie erzählen von einem Mythos, von einem kleinen Rebellen, der gegen die Grossen antritt, um die Welt zu verbessern – oder zumindest etwas schöner zu machen. Wer einen Apple kauft, der kauft dieses Gefühl: anders sein als die Masse. Dieser Mythos, über Jahrzehnte gewachsen, macht die Marke Apple so stark wie kaum eine andere in der Welt.

«Kunden, die sich in ihren Träumen erkannt sehen, bezahlen jeden Preis.» Niemals hat Apple neue Dinge erfunden: Vor dem iMac gab es andere Computer, vor dem iPod andere Musikspieler, vor dem iPhone andere Mobiltelefone. Apple aber hat all diese Dinge verändert. Die Geräte mit dem angebissenen Apfel waren einfacher zu bedienen, chic weiss und nicht mehr grauschwarz – anders eben. Auf einmal verbrachten Menschen die Nacht im Schlafsack vor dem Apple-Laden, um pünktlich zum Verkaufsstart etwas zu ergattern, von dessen Nutzen sie keinen Schimmer haben konnten. Tatsächlich gibt es Geräte, die noch besser aussehen oder noch einfacher zu bedienen sind. Die von Apple aber sind so gestaltet, dass sie den Mythos sichtbar machen. Warum ist der Apfel zum Anbeissen? Weil Apple weiss, was Kunden unbewusst wünschen. Das iPhone bietet die wesentlichen Funktionen, nicht alles, was machbar wäre. Es besticht in einer äus­ serst technikverliebten Industrie durch seine Benutzerfreundlichkeit. Man nehme, zum Vergleich, nur mal das Konkurrenzprodukt des Branchenleaders zur Hand, angekündigt als der «leistungsfä-

higste mobile Computer, den es gibt»: Das Handy hat alles drauf, wirklich alles, was die Technik hergibt. Nur eines haben die Ingenieure vergessen: den Kunden. Der kann, ohne Informatikstudium, die technischen Raffinessen kaum bedienen. iPhone-Nutzer müssen keine Technikfreaks sein. Sie müssen keine Tasten drücken, keine verschachtelten Untermenüs anklicken. Sie streicheln über die Haut, blättern Seiten um, machen Bilder grösser, rufen Fotoalben ab, Landkarten, Musikwelten. Das Zauberding reagiert auf jeden Fingerzeig. Als wären die Nutzer kleine Zauberer, die die ganze Welt aus der Westentasche aufspielen lassen können. Waren das Kundenwünsche? Riefen vielleicht Kunden bei Steve Jobs an, sie hätten es satt, dauernd Tasten zu drücken, sie möchten lieber eine Handy-Haut streicheln? Auf so etwas kommt kein Kunde. Darauf kommt nur ein Spätausläufer der paradiesischen Schlange, einer, der die mensch­ liche Natur und die Träume in ihr besser kennt, als die Kunden es tun. Steve Jobs’ Erfolgsgeheimnis ist so einfach wie anspruchsvoll: Man muss die Leute nicht bei ihren offenkundigen Bedürfnissen abholen, man muss geheime Sehnsüchte aus ihnen herauskitzeln. Wie die Schlange im Paradies. Der Apfelbiss verwandelte Eva. Sie fühlte sich frei und klug. Dafür bezahlte sie einen hohen Preis: Im Schweis­ se deines Angesichtes … Er war es ihr wert. Die Sünde hat sich gelohnt. Kunden, die sich in ihren Träumen erkannt sehen, bezahlen jeden Preis. Sie fühlen sich verwöhnt, nicht bloss bedient. Warum machen es nicht alle Anbieter so? Vielleicht, weil sie selber keine Träume haben. Traumlose Geschäftsleute sind schlechte Geschäfts­ leute. Sie verstehen ihre Kunden nicht. Kunden sind nur an der Oberfläche ökonomisch rechnende Wesen. Im Kern sind sie Sehnsuchtsschatullen.

Dr. Ludwig Hasler, Publizist und Philosoph, lebt zwar nicht in Basel, aber immerhin in Zollikon. KOLUMNE

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architektur


1. The Master’s Eye: Christian Lang ist Perfektionist in Sachen historische Rückverwandlung.

der detailBESESSENE

Christian Lang, Inhaber und verantwortlicher Architekt der Villa Nova Architekten AG, feiert dieses Jahr das 25-jährige Firmenjubiläum. Umbauten und Renovationen von historischen Bauten sind sein Spezialgebiet. Prominentestes Beispiel dafür ist das Grand Hotel Les Trois Rois. Aber bei Weitem nicht das einzige.

In meiner Studienzeit führte ich eine Art Bauhütte für kleine Renovationen. Küchenumbauten, Dachstockausbauten, kleinere Brötchen halt. Nach dem Abbruch meines Studiums war ich öfters in Schottland, hatte Kontakte in der Architekturszene von London und war beeinflusst vom berühmten Basler Soziologen Lucius Burckhardt und seiner Frau Annemarie, welche mich in das Bureau des damaligen Basler Münsterbaumeisters Peter Burckhardt vermittelten. Mein erstes grosses Projekt bei ihm war dann die Restauration der Christian Lang, Sie haben sich über Basel hinaus einen Namen Waisenhauskirche, ein gotischer Bau. Zufall oder gemacht, es gibt diverse Publikationen über Sie. Warum nun eine nicht: Heute restaurieren wir wieder eine gotische Kirche, die Klingentalkirche. Ein zwanzigjähriger Präsenz in BEST OF BASEL? Kreis schliesst sich. Christian Lang: Ich nutze die Gunst der Stunde. Villa Nova ist im Jubiläumsjahr, ist ein Vierteljahrhundert alt. Also packe ich die Chance, in Ihrem Heute sagt man, Sie seien ein Perfektionist in Sachen historische schönen Magazin die Denkart und das Schaffen Rückverwandlung. des langschen Bureaus zu vermitteln. Ja, das hat mal jemand so geschrieben. Natürlich hängt es mit meinen Lehrvätern und den Christian Lang erzählt und blickt zuerst zurück ins Jahr 1985: unter diesem Einfluss gewachsenen eigenen InBEST OF BASEL besuchte den Architekten und lernte einen Mann kennen, der weit über seinen Beruf hinaus faszinierende Facetten offenbart, mit Bonmots und feinem, oft verschmitztem Humor erzählt und seine «Schwächen» so originell wie sympathisch zelebriert. In seinem wunderschönen, (natürlich) klassischen Haus im Gellert, in dem er wohnt und arbeitet, trafen wir Christian Lang zum Gespräch.

architektur

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architektur


2. Best of: 25 Arbeiten der Villa-Nova-Architekten.

teressen zusammen, dass ich mich speziell den historischen Gebäuden verschrieben habe. Meine «Schwäche» dabei ist – und das gilt nicht nur fürs Geschäftliche: Wenn ich von einer Sache begeistert bin, werde ich zum absoluten Perfektionisten. Gerade bei der klassizistischen Architektur, gleich ob Wohnhaus oder Grand Hotel, stecken die Faszination und die Schönheit im Detail.

umfassenden Analyse jeweils eine individuelle Lösung und bringen auch bei Neubauten immer klassische Elemente ein. Leise und zurückhaltend, immer solide, ästhetisch und anspruchsvoll. Und mit schönen Details … Ein Spagat für Sie und Ihr Team?

Eher eine Gratwanderung. Die Gratwanderung, Und schon sind wir mittendrin in seinem Thema, seiner Leiden- wie man sein Image verkörpert bzw. verkörpern schaft: will. Das ist eben nicht das Gleiche. Dass wir ein grosses Fachwissen in der Renovation alter GeIn einem Raum erkennen Sie Hunderte von De- bäude haben, ist bekannt. Ebenso, dass wir sehr tails. Man muss sie identifizieren, muss lesen seriös und kostentreu umbauen. Unsere Modernikönnen, ob sie original sind. Altbauten, ob präch- tät aber, die müssen wir öffentlich noch pflegen, tige, grossartige oder einfache, schlichte, bergen – besser bekannt machen. Am besten, indem wir solob von ihrem Ersteller bewusst oder unbewusst che Gebäude vermehrt realisieren und publizieren. erschaffen – Details. Der Erfolg bei guten, stimmungsvollen Renovationen liegt darin, dass man diese Details identifiziert. Und dann entscheidet, «Kostentreu umbauen» nehme ich gerne als Stichwort: Wie erklären wie und ob man sie belässt. Vielleicht sind sie sti- Sie der Bauherrschaft eine Budgetüberschreitung? listisch nicht ganz korrekt. Dann suche ich nach Möglichkeiten, sie entweder zu verbessern oder zu Altbauten bergen immer ein Überraschungsponutzen. Das macht die Welt des guten Architekten tenzial. Mit unserer Erfahrung ist es aber gut abaus. Er muss einen breiten Fundus beurteilen kön- zuschätzen. Diffiziler wird es, wenn Wünsche wähnen und sich entsprechende Erfahrung aneignen. rend der Bau- oder Umbauphase entstehen, wenn Et voilà, das ist ein Rezept, mit dem wir arbeiten. Begehrlichkeiten geweckt werden. Dann kann ich Aber nicht das einzige …! entweder mit der Stoppkelle vor den Kosten warnen oder ich versuche, den Wünschen des Bauherrn gerecht zu werden. Christian Lang, das Sujet in Ihrem Logo ist der ehemalige Potsdamerhof. Ich finde, dass es eine Art von Richesse suggeriert und damit Villa Nova recht eindimensional präsentiert. Und? Was tun Sie? Sind Sie der Bremser? Wir haben das Logo gewählt, weil es dieses Haus, einst eine der prächtigsten Villen in Basel, heute nicht mehr gibt und weil es sich gut einprägt. Aber Sie haben schon recht, dieses Logo und unsere öffentlich bekannten Arbeiten, wie der Umbau und die Renovation des Grand Hotel Les Trois Rois oder anderer klassischer Villen, suggerieren diesen Eindruck. Und vermitteln wohl ein Image, das uns nicht ganz gerecht wird. Wir machen nämlich auch ganz anderes, mit ebenso viel Herzblut.

Eher nicht. Der Bauherr muss mit dem Resultat glücklich sein und ich suche immer in irgendeiner Form die schönste Lösung. Leider wird uns manchmal nachgesagt, dass wir teuer bauen. Wenn aber Bauherren sagen, dass ein Bau z.B. 20% teurer gekommen ist wie geplant, dann stimmt das so eigentlich nie. Eine Kostenüberschreitung ist eine Abfolge in einem Änderungsprozess, den man gemeinsam in kleinen Schritten entschieden hat. Wir haben ein rigoroses Projektkostenmanagement, welches unüblicherweise zentral geführt wird.

Zum Beispiel? Über sich selbst sagen Sie, dass Sie gerne am Denkmal modellieren. Die Renovation von Mehrfamilienhäusern im Breitequartier oder aktuell die Erstellung von zwei modernen Wohnungsbauten. Da tut sich ein Feld auf, das wir verstärkt pflegen möchten. Wir werden aber nie diejenigen sein, die bekannte Architekten kopieren oder dem Publikum eine typische Handschrift aufdrücken wollen. Wir suchen nach einer

Korrekt. Der heutige Nutzer muss darin leben können. Wesentlich ist für uns, dass man gar nicht erkennen soll, dass das Haus umgebaut wurde. Wir wollen das Haus oder das Denkmal in Szene setzen. Und nicht den Architekten! Das Haus soll in seiner Selbstverständlichkeit dastehen. Natürlich architektur

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«Ein Gentleman ist doch derjenige, der viele Sachen kann, aber aus einer Selbstverständlichkeit heraus.»

setzen wir auch moderne Akzente als Kontrapunkt. damaligen Catering-Aktivitäten haben wir immer wieder neue Menschen kennen gelernt, die späDiese müssen dann aber sehr perfekt sein. ter mit uns bauten und renovierten. Und bei einem schönen Fest nach Bauende wird natürlich auch Einige Ihrer Arbeiten wurden prämiert. Ist eine Prämierung stets gerne gekocht. Antrieb im Hinterkopf eines Architekten? Mit dem Heimatschutzpreis sind wir dreimal ausgezeichnet worden. Dieser Preis gilt dem Architekten und dem Bauherrn. Darum liebe ich ihn auch und bin immer fürchterlich enttäuscht, wenn wir ihn nicht erhalten … Der Preis ist eine schöne Auszeichnung, die man bekommt, weil eben Fachleute die Arbeit würdigen. Auch andere Auszeichnungen haben wir natürlich gerne entgegengenommen.

Das Kochen hat Ihnen also konkrete Aufträge gebracht? Ja, aber das ergab sich eher von selbst, unbewusst, nicht angestrengt. Unseren Bekanntheitsgrad markant multipliziert hat dann natürlich der Umbau und die Renovation des Basler Grand Hotel Drei Könige. Nicht wenige haben damals mit diesem Projekt den Untergang des Christian Lang prophezeit?

Muss Christian Lang heute eigentlich noch akquirieren? Im klassischen Sinne weniger, gottlob! Hingegen vernetzen wir uns permanent weiter. Früher auch durch das Kochen. Ich war, nein, ich bins immer noch, ein leidenschaftlicher Koch. Durch unsere 12

architektur

Ja, diese Stimmen gab es. Aber nichts davon, wir haben das Projekt in zwei Jahren erfolgreich durchgezogen. Das hat uns neue Horizonte eröffnet. Aber wir wären auch bei einem Scheitern ziemlich bekannt geworden – und dann Tellerwäscher!


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3. Christian Lang und sein Team: Monika Rösel, Vera Rinker-Roth, Annemarie Lang, Christian Dill, Antonio Pedrina, Michèle Hiltbrand, Jochen Brodbeck, Roswitha Lang, Salomé Rätz, Wendelin Lang, Simon Arnold, My Long, Alex Uribe (v.l.) 4. Projektbesprechung: Antonio Pedrina, Christian Dill und Jochen Brodbeck (v.l.)

Wie steht es um den Musiker Christian Lang?

spannend und schliesslich auch selbstverständlich.

Wieso wissen Sie das? Hat meine Frau geplaudert? Ja, ich spiele wieder intensiv Klavier und habe Auch für Aussenstehende und Nahestehende? Ist es für Ihre Familie soeben ein waghalsiges Versprechen eingelöst. Am beispielsweise nicht anstrengend, dieser Attitüde zu folgen? runden Geburtstag meiner Frau spielte ich für sie Nein, nein, wir versuchen, diese Einstellung auch solo das Klavierkonzert Nr. 2 in c-Moll von Sergej unseren drei Kindern peu à peu weiterzugeben. Als Rachmaninow in drei Sätzen. Eltern hat man eine bestimmte Philosophie in der Erziehung. Meine Frau Roswitha und ich pflegen Du liebe Güte, das sind 90 Notenseiten! Ist das wieder diese Detail- das Familienleben sehr bewusst. Und dann habe ich halt noch dieses Gentleman-Ideal. Ein Gentleman versessenheit, diese Gründlichkeit? ist doch derjenige, der viele Sachen kann, aber aus Alles, was man tut, wird doch erst ab einem ge- einer Selbstverständlichkeit heraus. Das versuche wissen Niveau interessant. Die Durststrecke davor ich auch meinen Kindern zu vermitteln. Ganz unaufmuss man durchstehen. Das ist Disziplin. Gut, ein- geregt. Und so verabschiedet er sich auch von uns, nach verstanden, am Schluss ist man vielleicht ein Gefangener seiner selbst. Aber man verpasst dabei nichts. zwei Stunden. Unaufgeregt, stilvoll, herzlich. Sich richtig in eine Sache verbeissen, nicht stur, sondern open-minded, eröffnet einem neue Welten und www.villanova.ch Facetten. Ein konkretes Beispiel: Wir haben 20 ver- Villa Nova Architekten AG schiedene Currysorten in unserem Küchenschrank. Gartenstrasse 78 Die Auswahl ist eine Frage des Interesses, der De- CH-4020 Basel tailverliebtheit. Diese Gründlichkeit macht alles T 061 273 09 01 / F 061 61 273 09 02 architektur

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GENUSS


1. Gerhard Rüdlin ist seit 38 Jahren Geschäftsführender Vorstand der Bezirkskellerei Markgräflerland.

der basler staatswein ist ein Markgräfler Dass der Basler Staatswein im Markgräflerland gedeiht, hat historische Gründe. Dabei liess es Gerhard Rüdlin, der charismatische Chef der Bezirkskellerei Markgräflerland Efringen-Kirchen, aber nicht bewenden. Intensiv pflegte und pflegt er seine persönlichen Beziehungen zu Basel. Mit Erfolg.

Seit 38 Jahren leitet Gerhard Rüdlin mit Kraft, Elan und feinem Gespür für den Markt den grössten Produktionsbetrieb des Markgräflerlandes. 1952 wurde die Bezirkskellerei gegründet, damals noch unter dem Namen «Obere Markgrafschaft». Die Anfangskapazität betrug 1,2 Millionen Liter und es galt Trauben aus einer Rebfläche von 115 Hektar Land zu vermarkten. ‹Tempi passati›, erinnert sich Gerhard Rüdlin, freut sich und ist stolz, «dass die Anbaufläche nun 920 Hektaren beträgt, die von rund 1200 Winzerfamilien bearbeitet werden». Mit präzisen Zielvorstellungen wurde parallel zum Wachstum der Vertrieb gestärkt, sei es durch Kooperationen und Fusionen mit Genossenschaften im Markgräflerland oder – für BEST OF BASEL-Leser besonders interessant – unter anderem durch die Eröffnung des Wyhuus am Rhy im Kleinbasel.

Überhaupt nicht. Dazu hätten Sie auch keinen Grund! Wissen Sie, wir begleiten und beraten unsere Winzer von der Anpflanzung bis zur Pflege der Rebanlagen über die ganze Vegetationszeit. Wir haben klare Ziele, geben diese den Winzern vor und überwachen diese kontinuierlich. Dabei gilt ohne Wenn und Aber: Qualität vor Quantität. Daran halten sich unsere Partner vorbildlich, arbeiten hart und mit grossem Winzerherzen. Unser genossenschaftliches System … …, das in anderen Weinbaugebieten mittlerweile Vorbildcharakter hat, wie ich höre …

… Richtig – dieses System garantiert den Winzern einen gerechten Lohn für ihren Einsatz . Das Resultat: Viele Prämierungen, insbesondere mit unserer Rebsorte Gutedel, die rund 36% unserer «Ein Tag ohne ein Glas Wein ist ein nicht gelebter Tag», mein- Anbaufläche einnimmt. Dazu kommt, dass der ten Sie zu Beginn unseres Gesprächs. Ich sage: Wenn ich nur Weinbau in unserer Region zu einem markanten ein Glas eines Weines trinke, schmeckt er mir in der Regel nicht landwirtschaftlichen Faktor geworden ist. Darauf besonders. sind wir alle stolz. Gerhard Rüdlin: (lacht) Da wollen Sie mich aber gründlich missverstehen. Kann es sein, Die Vorliebe für Gutedel, woher kommt die? dass Sie ein bisschen skeptisch sind MarkgräfDie Rebsorte Gutedel ist eine der ältesten Trauler Weinen gegenüber? GENUSS

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2. Günter Ehret ist 1. Kellermeister der Markgräfler Weine und seit 33 Jahren enger Weggefährte von Gerhard Rüdlin.

bensorten der Welt und wurde im Jahre 1780 vom Markgrafen Karl Friedrich vom Genfersee ins Markgräflerland gebracht. Mit ihr haben wir eine fantastische Spezialität, die wir hegen, pflegen und lieben. Das Engagement und die Verbundenheit mit dieser Rebsorte haben nun dazu geführt, dass wir mittlerweile der grösste Gutedel-Produzent in Deutschland sind. Die Menschen schätzen die frischen, feinfruchtigen Weine dieser Sorte, den man zu jeder Gelegenheit – ob Apéro oder zu den meisten Speisen – geniessen kann.

eine besondere Affinität zu Basel und viele Bekannte in der Stadt habe. In welcher Form? Nun, wir haben mit der Kantonsregierung per Vertrag festgelegt, dass wir jährlich einige 100 Flaschen Wein «Isteiner Kirchberg» auf einem speziell dafür gekauften Rebgrundstück anbauen und immer im Frühjahr, im schönen Zusammenspiel mit einer Basler Zunft, im Rathaus feierlich überreichen.

Nun stelle ich fest, mit Überraschung muss ich sagen, dass der Basler Staatswein seit 2005 ein Markgräfler ist und aus Ihrer Bezirkskellerei kommt! Und ich gehe richtig in der Annahme, dass bei dieser Gelegenheit jeder Anwesende mehr als ein Glas Ihres schönen Weins trinkt? Ja, das stimmt, und das macht uns auch richtig stolz, denn mit den Bürgern der Stadt Basel haDavon dürfen Sie ausgehen. ben wir nicht nur eine freundschaftliche, sondern auch eine historische Verbindung. Die kommt woher? In alten Zeiten wurden grosse Mengen der hier produzierten Markgräfler Weine an die Basler Spitäler und Weinhandlungen geliefert. Fragen Sie mich aber nicht, wofür die Spitäler früher dieses Quantum an Wein brauchten … Diese historische Verbindung wurde von Basler Exponenten und mir wieder aufgegriffen, nicht zuletzt weil ich 16

genuss

www.bezirkskellerei.de Bezirkskellerei Markgräflerland eG Winzerstrasse 2 D-79588 Efringen-Kirchen T +49 07628 91140 / F +49 07628 2976


Marcial Lopez

Leiter der Basler Münsterbauhütte

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Ich bin als 13-Jähriger aus Spanien in die Schweiz gekommen und habe nach dem Schulabschluss eine Steinmetzlehre gemacht. Mein Vater war Steinmetz, mein Grossvater war Steinmetz – da wollte ich diesen schönen Beruf als Familientradition weiterführen. Nach meiner Lehre in einem Grabsteinbetrieb wechselte ich zu einer Firma, die in den 70er- und 80er-Jahren wichtige Restaurationsaufträge von der Stadt bekam. Deshalb war ich bei fast allen markanten Bauten in Basel als Steinmetz-Restaurator mit dabei, zum Beispiel beim Rathaus, beim Spalentor, beim Wenkenhof, beim Weissen und beim Blauen Haus. Und schon damals auch beim Münster. Seit bald 25 Jahren bin ich jetzt bei der Münsterbauhütte und habe immer noch grosse Freude an dieser speziellen, ja privilegierten Aufgabe. Wir kümmern uns hauptsächlich um den Erhalt des Münsters. Das heisst: Wir erhalten primär, was noch original ist. Der Tagesablauf ist bei uns nicht stur festgelegt. Und unsere Arbeit ist buchstäblich vom Wetter abhängig. Es gibt beispielsweise gewisse Arbeiten, die nur bei 60 Prozent Luftfeuchtigkeit durchgeführt werden können, da nützt uns das schöne Wetter allein also nichts. Mittlerweile bin ich allerdings Leiter der Münster-Steinmetze, da lege ich nicht mehr so oft selbst Hand an beim Restaurieren der geschichtsträchtigen Kirche. Leider gibt es in unserem Beruf kaum mehr Weiterbildungsmöglichkeiten. Vor Ort schon gar nicht. Man muss selber die Initiative ergreifen. Ich habe mich in den 80er-Jahren in Venedig weiterbilden lassen, fünfzehn Jahre auf meine Ferien verzichtet und stattdessen an den Ausgrabungen und dem Wiederaufbau eines römischen Tempels in der Türkei mitgewirkt. In der Münsterbauhütte bin ich nun für die Planung, Ausführung und Sicherheitsvorkehrungen zuständig. Allein das Auf- und Abgerüsten ist eine riesige organisatorische Aufgabe, die man nur durch entsprechende Erfahrung bewältigen kann.

Und manchmal müssen wir Werkstücke kopieren, die man nicht mehr retten kann. Meine Aufgabe ist es dann, darauf zu achten, dass die Kopie perfekt gelingt, dass da ja nichts Neues entworfen wird. Die Münsterbauhütte ist der Traum von jedem Steinmetz, weil man hier auch alte Handwerksarbeiten ausführen kann. Seit dem Jugendstil wird ja die Steinmetzarbeit an Neubauten nicht mehr gestalterisch eingesetzt. Grosse Genugtuung empfinde ich, wenn ich als Berater zu anderen Projekten der Denkmalpflege hinzugezogen werde. Kommissionsarbeit gehört auch zu meinen Aufgaben, und ich nehme Prüfungen ab – eine schöne, interessante Abwechslung. Ich habe den ‹schlechten› Ruf, dass ich gerne und oft verreise: Antike Städte und immer wieder Spanien ziehen mich sehr an. Aber ich opfere keine Ferien mehr für eine Ausgrabung. Heute bin ich froh, solche Arbeiten aus der Distanz beobachten zu können.

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reflexionen

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1. Dr. Michael Hartmann ist Chefarzt, Dr. Friedrich Bremerich Oberarzt der Klinik für Schmerzmedizin im Bethesda-Spital.

mehr lebens­ qualität Nerven sind eine gute Sache. Eine sinnvolle Prävention nämlich vor unangenehmen Überraschungen. Wer schon einmal eine heisse Herdplatte angefasst hat, weiss, dass die Hand bereits zurückzuckt, bevor der Schmerz spürbar wird

Manchmal jedoch können auch Nerven verrückt spielen, sozusagen selbst krank werden. Dann melden sie Schmerz, selbst wenn keine äussere Verletzung vorhanden ist. Wenn nun ein Schmerz über sechs Monate anhält, nennt man ihn chronisch. Dann sind bestimmte Nerven dazu übergegangen, den Zustand beizubehalten, den sie sonst nur einnehmen, wenn sie durch äussere Einwirkung gereizt werden. Weil das verschiedene Ursachen haben kann: Entzündungsschmerz, Nervenschmerz, Muskelschmerz oder den Ischämieschmerz, der durch periphere arterielle Verschlusskrankheiten entsteht), müssen für jeden einzelnen Patienten individuelle Behandlungsformen eruiert werden. Durch ihre vollständige Integration in das Bethesda-Spital kann die Klinik für 18

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Schmerzmedizin auf ein universell ausgebildetes Team und eine moderne, alle Bedürfnisse erfüllende Infrastruktur zurückgreifen. BEST OF BASEL hat sich mit den beiden Leitern der Klinik für Schmerzmedizin, Dr. Michael Hartmann und Dr. Friedrich Bremerich, unterhalten. Herr Hartmann, wie kommt es, dass Schmerzen chronisch werden? Michael Hartmann: Chronische Schmerzen können einerseits dann eintreten, wenn ein Mensch über längere Zeit eine Fehlhaltung eingenommen, eine Entzündung oder eine Verletzung hat. Andererseits haben aber viele Patienten mit


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chronischen Schmerzen viel mehr als ‹nur› die physisch spürbare Pein zu ertragen. Lang anhaltender Schmerz beeinflusst die Psyche, wir sagen dazu dann «die trübe Seele». Trauer und Frustration können umgekehrt die Ursache für Schmerz sein.

nicht eintritt, kann man versuchen, die betroffenen Nerven mit elektrischen Strömen taub zu machen. Wir nennen das Radiofrequenzläsion. Ein Eingriff, den wir häufig durchführen. Dabei ist höchste Präzision notwendig, da die gesunden Nerven auf keinen Fall beeinträchtigt werden sollen.

Wie helfen Sie Ihren Patienten?

Das klingt schon sehr technisch.

Friedrich Bremerich: Schmerzpatienten sind ausserordentlich empfindlich. Sie haben ein Leiden, das man ihnen nicht ansieht. Sie haben deshalb oft Angst, nicht ernst genommen zu werden. Bei uns wird aber natürlich jeder ernst genommen. Dafür bieten wir viel Zeit im Gespräch an. Empathie ist eine Eigenschaft, die darüber hinaus unser ganzes Team auszeichnet. Darauf legen wir unglaublich viel wert. Wichtig ist aber auch, dass wir unseren Patienten keine falschen Hoffnungen machen. Zusammen mit dem Patienten formulieren wir realistische Erwartungen an die Therapie, die wir gemeinsam mit ihm leisten können.

M.H: Ja, die weitere Behandlungsstufe ist ein sogenannter Neurostimulator, ein winziges Gerät, das in den Rücken implantiert wird und betroffene Nerven im Rückenmarkkanal stimuliert, so dass sie den Schmerz nicht mehr in Richtung des Hirns übertragen. Die jüngste Generation von Neurostimulatoren enthält sogar Beschleunigungssensoren, ähnlich wie diejenigen im iPhone. Sie erkennen, ob der Träger steht, sitzt oder liegt und passen die Quantität der Stimulation entsprechend an. Herr Bremerich, Sie sagten, dass Sie den Patienten als erstes die Illusion nehmen. Was haben Patienten denn für falsche Hoffnungen?

Welche Verfahren kommen zur Anwendung? M.H.: Wir tasten uns behutsam an den Schmerz heran, indem wir Therapien zu Beginn anwenden mit möglichst geringen Eingriffen in den Körper des Betroffenen. Mein Kollege Friedrich Bremerich ist Orthopäde. Er untersucht zunächst, ob der Schmerz mit einer Funktion des Bewegungsapparats zu tun hat. Zu den sanften Therapien gehört beispielsweise die traditionelle Physiotherapie und Entspannungsverfahren. Wir bieten am Spital aber auch Verfahren der Komplementärmedizin, wie zum Beispiel Akupunktur oder Neuraltherapie an, Methoden, von deren Wirksamkeit wir selbst überzeugt sind. Wir sind aber auch offen für interessante Alternativen. So befasse ich mich zurzeit mit der Hypnose.

F.B: Chronischer Schmerz ist eine so komplexe Sache und es ist schwierig ihn zu behandeln. Erstes Ziel ist daher, dem Patienten zu mehr Lebensqualität zu verhelfen. Wenn wir dabei den Schmerz um 50 Prozent reduzieren können, ist das ein gutes Resultat. Das müssen wir dem Patienten als Erstes klarmachen. Ist das nicht frustrierend für einen vielleicht hoffungsvollen Patienten?

F.B: Wir können unseren Patienten Strategien beibringen, wie sie mit ihrem Schmerz besser umgehen können. Wichtig ist: Wir stellen hier auch so etwas wie einen sicheren Hafen dar. Viele Schmerzpatienten sind Langzeitpatienten. Für sie sind wir dann jederzeit verfügbar, bieten das Was, wenn die sanften Methoden nicht wirken? notwendige Verständnis und vermitteln die positive Einstellung, die es braucht, um mit SchmerM.H: Dann kommen sogenannte interventio- zen fertig zu werden. Wenn der Patient sein Leben nelle Verfahren zum Einsatz. Wir beeinflussen die wieder besser leben kann und weniger Einschränbetroffenen Nerven lokal mit Schmerzmitteln, um kung verspürt, ist viel erreicht. ihre Empfindlichkeit herabzusetzen. Ein Nachlassen des Schmerzes führt zu Wohlbefinden und Entspannung. Das kann sich in der Folge grund- Wie kann man bei einem chronischen, bislang ungeklärten sätzlich positiv auf das Schmerzempfinden aus- Schmerz vorgehen? wirken, auch wenn die Wirkung des Mittels bereits abgeklungen ist. M.H: Es braucht, wie wir sagen, zuerst die F. B: Wenn auch hier die gewünschte Wirkung Standortbestimmung. Das heisst: was ist schon 20

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untersucht, was ist schon erprobt worden? Dann folgt die Weichenstellung, die Frage nach zusätzlichen Behandlungen, die jetzt sinnvoll werden.

2. Das Team der Klinik für Schmerzmedizin legt viel Wert auf Empathie und vermittelt die positive Einstellung, die es braucht, um mit Schmerzen fertig zu werden.

Wie geht man da vor? M.H: Für die nun nötige Klärung sind neben der Dauer. Unser Team weiss dabei auf die besondepsychologischen und physiotherapeutischen Be- ren Bedürfnisse unserer häufig sehr leidenden gutachtung insbesondere gezielte Infiltrationen, Patienten kompetent und sensibel einzugehen. also Spritzen, nötig. In diesem Gesamtkontext kann nun das Prozedere festgelegt werden. Sind die nächsten Therapien konservativ, mehr eingreifender Natur oder gar operativ? Wem obliegt dabei die Verantwortung? M.H: Letztlich wird ein Therapeut für die komplexe Steuerung verantwortlich sein. Wir begleiten diesen Prozess unabhängig von der notwendigen

www.bethesda.ch Klinik für Schmerzmedizin Gellertstrasse 144 CH-4052 Basel T 061 315 21 21 / F 061 315 13 42

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1. Guy Blattmann und Philipp Steiner: «Wir können unsere Geschäftsbereiche zu einem Gesamterlebnis verknüpfen.»

WERKSTATT DER fünf SINNE

Im Herzen des Dreispitzareals an der Frankfurt-Strasse befindet sich eine Multimedia- und Eventproduktionsstätte, eingenistet in das dort typisch rauhe Gewerbeleben zwischen Geleisen und Truckerstrassen: die baselcitystudios.

Das Unternehmen verströmt mit seiner stimmungsvollen offenen Innenarchitektur und der Patina auf Metallelementen, Wänden und Böden vor allem eines: pulsierende Kreativität. Mehrere Studios umfasst der Komplex für Musik- und audiovisuelle Produktionen; Studios, welche Musikern aus jeglichen Sparten sowie Filmemachern ein professionelles Aufnahmeumfeld zur Verfügung stellen. Die Ton- und Bildproduktion immer noch als zentralen Teil des Ganzen verstehend, sind die baselcitystudios in der Zwischenzeit auch zu einem vielseitigen Eventbetrieb gewachsen, der konzeptionell sowie technisch Veranstaltungen jeder Grösse plant und umsetzt. Wie die verschiedenen

Geschäftsbereiche in dieser ‹Werkstatt der fünf Sinne› harmonieren, erläutern die Geschäftsleiter Philipp Steiner und Guy Blattmann im Gespräch: Philipp Steiner, waren Sie zuerst Musiker und dann Produzent oder umgekehrt? Philipp Steiner: Ich habe eine herkömmliche, elektrotechnische Ausbildung und darüber hinaus ein Studium in Kirchenmusik und Gesang absolviert. Was mich aber von Anfang an faszinierte, war die technisch-musikalische Seite, die Verbindung der Bereiche Musik und Technik. multimedia

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2.– 5. Bei den baselcitystudios im Angebot, die fünf Sinne der Menschen als Fenster zur Welt: Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Fühlen.

Das bringt mich sofort zur Frage, wie man es schafft, Charakter nicht nur für den Kunden zu produzieren, sondern und Seele einer Musik trotz Technik zu erhalten? für die Kunden des Kunden, die Konsumenten! P.S.: Den guten Tonmeister macht aus, dass er ein Abbild eines akustischen Ereignisses darstellen kann, ohne mit der Technik zu grossen Einfluss zu nehmen. Die Musik soll man original, die Technik dagegen darf man nicht spüren – sie ist Mittel zum Zweck. Unabdingbar ist dabei das eigene musikalische Gehör und Vorstellungsvermögen sowie Sensibilität für musikalische Ereignisse und für die Musiker. Alles zusammen garantiert schliesslich das Ergebnis: die gute Produktion. Und das ist der Grund, weshalb mich die Verbindung Musik/Technik so fasziniert. Ich arbeite zwar mit Geräten, viel wichtiger aber ist die menschliche Komponente.

Guy Blattmann, wie sind Sie auf die Idee gekommen, die Leistungspalette der baselcitystudios mit Eventmanagement und Gastronomie zu kombinieren?

Guy Blattmann: Mit dem Restaurant wollten wir, dass unsere Kunden die Produktionszeit effizienter nutzen können. Und gute Verpflegungsmöglichkeiten fehlten ja bis dahin im Areal. Unser kulinarisches Angebot wird deshalb von Gästen aus dem ganzen Dreispitz gerne in Anspruch genommen. Dass heute viele Private, Firmen und immer mehr auch bekannte Labels unsere Räumlichkeiten für ihre Anlässe nutzen, liegt am speziellen Reiz unserer Infrastruktur, der Flexibilität der Räumlichkeiten und nicht zuletzt auch an der Freude unseres Sie sind in den baselcitystudios verantwortlich für die Bereiche Teams, Events jeder Art umzusetzen. Sie bringen Audio/Video und Medientechnik? viel Leben in unseren Studioalltag. P.S: Ja. Wobei das Audio/Video-Business Werbespot-Produktionen für Radio und Fernsehen sowie professionelle Sprachaufnahmen umfasst. Unsere Spezialität ist, dass wir Bild und Ton inhouse zusammenfügen können, wo anderswo mehrere Produktionsstandorte in Anspruch genommen werden müssen. Der Bereich Medientechnik beinhaltet Bildprojektionen, Beschallung, Bühnengestaltung sowie Lichtkonzepte. Wenn man uns für einen Event engagiert, sorgen wir mit technischem Know-how für einen reibungslosen Ablauf auf und hinter der Bühne. Mit eigenen Mitarbeitern und Freelancern, die sich auf das jeweilige Fachgebiet, sei es Bild, Ton oder Licht, spezialisiert haben. Daneben leite ich aber auch noch Musikproduktionen im klassischen Segment.

Die Gefahr, als Gemischtwarenladen angesehen zu werden, besteht dabei nicht? G.B.: Wir bieten in den baselcitystudios zwar verschiedene Bereiche an – Musik, Multimedia, Gastro und Events – diese laufen jedoch parallel und mit unterschiedlichen Verantwortlichkeiten. In jedem Segment stellen wir höchste Ansprüche an uns, die wir auf individuelle Art erfüllen. Unser Vorteil dabei ist, dass wir nun eben alle vier Bereiche miteinander zu einem Gesamterlebnis verknüpfen können. Ein Beispiel: Bei einer Party liefern wie die Location, die Technik, das multimediale Erlebnis, das Essen und die Musik. Alles aus einer Hand. Dem Kunden bleibt nur noch der sorgenfreie Genuss.

Was ist das Kriterium für eine erfolgreiche Zusammenarbeit im Bereich Multimedia, in der besagten Produktion von Werbespots beispielsweise? P.S.: Sehr wichtig ist es, die Wünsche des Kunden zu kennen oder dann gewissenhaft zu eruieren. Erst dann macht unsere Kreativität Sinn. Nur so können wir mit unseren Ideen überraschen und zusammen mit dem Auftraggeber dessen Ziele erreichen. Dabei liegt ein markanter Fokus darauf,

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www.baselcitystudios.com bcs AG baselcitystudios Frankfurt-Strasse 36 CH-4023 Basel T 061 337 82 00 / F 061 337 82 02


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1. Der Bündner Peter Barandun ist CEO und Verwaltungsratspräsident von Electrolux Schweiz.

Roter Teppich, grüne Philosophie Kundennähe, Mitarbeiterförderung, Innovation, Umweltschutz: Die Electrolux Schweiz AG hat in wesentlichen Belangen die Nase vorn. Ein Besuch am Hauptsitz in Zürich.

Ökoleader der Branche, Pionier, Tüftler. Sucht seit Jahrzehnten nach ökologischeren Wegen in Fabrikation, Logistik, Entsorgung – im Gebrauch natürlich. Mit «Swissline» brachte Electrolux Schweiz bereits 1984 Kochgeräte mit einem um 30 Prozent reduzierten Stromverbrauch auf den Markt. Sparen, sparen, sparen: Energie, Wasser, Waschmittel. Seit 1996 ist Electrolux ISO-14001-zertifiziert, 2007 kam der Sustainable Energy Award der EU dazu. In Zürich, Schweizer Hauptsitz mit gegen 90 Mitarbeitern, weht mit dem «Green Spirit» auch ein freundlicher Hausgeist durch die Räume. Offene Türen und Gesichter. Das Du gehört dazu. Der Bündner Peter Barandun, seit 1996 dabei, seit 2002 CEO und Verwaltungsratspräsident, freut

sich täglich auf seine «grosse Familie». «Motivierte und zufriedene Mitarbeiter sind der Motor der Firma. Die Leute gut zu führen, sie fürs Unternehmen, für ihre Arbeit zu begeistern, ist das Wichtigste. Vorbild sein.» Die individuellen Fähigkeiten will er fördern – und damit Eigenverantwortung, Kreativität, Engagement stärken. Man glaubt ihm aufs Wort, dass das gelingt – auch ohne den Hinweis, Electrolux Zürich habe 2006 den Cash Arbeitgeber Award gewonnen. Das Standardkompliment an den zahlreichen Kundenanlässen, dem jüngsten Golfturnier etwa: «Es ist einfach schön bei euch; ich fühle mich wie in einer Familie.» Diese Nähe zum Kunden bringt das Unternehmen auch dann voran, wenn es einmal nicht mit sensationellen Innovationen aufwarten kann. lebensart

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Beim ersten Besuch entdeckt man Innovatives auf Schritt und Tritt. Den Wäschetrockner mit Wärmepumpe etwa, der dank Wärmerückgewinnung sogar die Energieeffizienzklasse A um 40 Prozent unterbietet. Die Weltneuheit «Iron Aid»: Der Kondenswäschetrockner reduziert die durchschnittliche Bügelzeit um gut die Hälfte. Den Teppan Yaki mit Induktion und Touch-Bedienung. Den «Profi Vino» mit zwei Temperaturzonen. Das «Maxima»Induktionsfeld mit Slidersteuerung: Die Sensoren erkennen sofort die Grösse der Pfanne. Der Backofen «Inspiro», der einem mitteilt, auf welcher Höhe Soufflé, Poulet, Zopf einzuschieben sind, automatisch die richtige Beheizungsart, Temperatur und Garzeit einstellt und auch erkennt, wann ein Gericht fertig ist. «Das iPhone der Küchengeräte», schwärmt Peter Barandun, «der Traum jeder Frau – und jedes kochenden Mannes.»

Electrolux Schweiz hat acht Kundencenter und beschäftigt über 800 Mitarbeiter. Wie die edle Outdoor-Küche mit Wokfeld und Teppan Yaki? Gedacht für Villengärten und Nobelterrassen, zu haben für 20 000 bis 30 000 Franken, brachte diese Neuheit zwar ungeahnte Publizität, ein Verkaufserfolg ist sie nicht. Noch nicht. Erfolgreich ist jedoch die Fokussierung auf die Benutzerin, den Benutzer. «Sie stehen bei Electrolux im Mittelpunkt des Denkens und Handelns.» Seit 2003 zeichnet der Konzern jedes Jahr Visionen von Industriedesignstudenten aus. An die 900 findige Köpfe beteiligen sich jeweils am «Design Lab». Der erste Preis? 5000 Euro und ein sechsmonatiges Praktikum in einem Electrolux Design Center. Nicht selten bleiben die Gewinner gleich hier hängen. «Wie lebt es sich im Jahr 2050 in den urbanen Zentren der Welt? Welche Haushaltgeräte könnten das Leben auf kleinstem Raum erleichtern?» So lautet die Aufgabe 2010. Electrolux mit Hauptsitz in Stockholm und 52 Fabrikationsstätten in 20 Ländern beschäftigt weltweit über 50 000 Leute – und verkauft jährlich in 150 Ländern auf fünf Kontinenten 40 Millionen Geräte. Die Märkte in Südamerika und Asi-

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2./3. Peter Barandun: «Modularität ist die Zukunft; der Kunde soll entscheiden, welche Geräte er zum Kochen oder Kühlen kombinieren will.»

en wachsen rapid. «Kommt irgendwo ein Schnupfen auf, ist es halb so schlimm.» Die Vorteile der globalen Tätigkeit sind evident. Wo immer möglich und sinnvoll, werden Synergien geschöpft; in den Forschungs- und Entwicklungszentren fliessen Erkenntnisse aus allen Ländern zusammen. Electrolux Schweiz mit acht Kundencentern, der Produktionsstätte in Schwanden und dem Kunden- und Logistikcenter in Mägenwil beschäftigt über 800 Personen. Die helvetische Tochterfirma, 1922 gegründet, ist vergleichsweise klein, aber potent – «ein schöner Kristall». Über 60 Prozent der in der Schweiz verkauften Einbaugeräte werden auch hier hergestellt, das Gros davon in der ehemaligen, 1907 gegründeten Therma (seit 2005 vollständig in die Marke Electrolux integriert), dem einzigen Schweizer Hersteller von Induktions- und Glaskeramikkochfeldern für den Privathaushalt. Peter Barandun führt durch die grosszügige Etage für die Kochseminare, dann über den roten Teppich – ausgelegt für Kunden wie für Mitarbeiter – zu den Highlights. Keine fixfertigen Küchen, sondern Modelle, Möglichkeiten. «Modularität hat Zukunft; der Kunde soll entscheiden, welche Geräte er zum Kochen oder Kühlen kombinieren will.» Zum Beispiel den Backofen «Inspiro» mit dem «Profi Steam Compact» und einer Wärmeschublade. Modularität verlangt eine kompetente Beratung, das heisst den Vertrieb über den Fachhandel – eine weitere Stärke von Electrolux. Inklusive Lieferservice, Installation und Instruktion zu Hause. Kommt dazu, dass Electrolux Schweiz drei starke Marken im Portfolio führt: die eigene als traditionelle Fachhandelsmarke mit vielfältigem Sortiment. Dann die deutsche AEG, schliesslich die italienische Zanussi als preisgünstige Alternative bei freistehenden Geräten. Der Trend nach Wohneigentum ist ungebrochen; in Küche und Bad werde am liebsten inves-


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4. Peter Barandun: «Motivierte und zufriedene Mitarbeiter sind der Motor der Firma.»

tiert. «Die Leute wollen gut und schön leben, mit qualitativ und ästhetisch erstklassigen Geräten. Sie kochen gern, für sich, für Gäste.» Peter Barandun gehört zu ihnen. Anschaulich schildert er das sonntägliche Familientreffen um den Teppan Yaki, auf dem alle lustvoll ihre Lieblingshäppchen braten. Ab und zu, gesteht er, freue er sich allerdings auch auf einen Teller Ravioli aus der HeroBüchse … Was wird der CEO als Nächstes präsentieren? «Einen Backofen, der Kalorien killt!» – bleibt ein Scherz. Aber eine allerschönste Waschmaschine, einmalig punkto Technik und Design. «Die Konkurrenz wird sich warm anziehen müssen – so warme Kleider gibt es gar nicht.» Wir sind am Ende unseres Rundgangs. Der rote Teppich wird später mit dem umweltfreundlichsten und leisesten Staubsauger gereinigt, hergestellt aus 55 Prozent recyceltem Kunststoff und zu 93 Prozent recycelbar. Auf der Rückfahrt in die City fällt der Blick auf das neue siebenstöckige Wohn- und Geschäftshaus am Albisriederplatz. Ein Pionierbau. Erfüllt die Vorgaben der «2000-Watt-Gesellschaft». Wen

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wunderts – In den 54 Küchen und Waschräumen stehen Geräte von Electrolux. In Basel hat Electrolux moderne und grosszügige Ausstellungsräumlichkeiten bezogen, nahe der Autobahnausfahrt ‹Süd›, im repräsentativen St. Jakob Turm. Hier können die Electrolux-Welt während den normalen Geschäftsöffnungszeiten ungeniert ausgekundschaftet und die einzelnen Geräte begutachtet und bestaunt werden.

www.electrolux.ch Electrolux AG St. Jakob Turm Birsstrasse 320B CH-4052 Basel T 061 312 40 70 / F 061 312 40 73


Karin Schmitz,

Kostümleiterin am Theater Basel

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Ob die Märchen, die ich gelesen habe, meine Fantasie beflügelt haben oder die Rheinische Fasnacht, das kann ich nicht mehr so genau sagen. Da war ich früher sehr aktiv und habe tüchtig mitgeholfen beim Nähen. Natürlich habe ich auch die Kostüme gern getragen. Auch meine Mutter nähte viel. Der Funke sprang über und ich wurde Gewandmeisterin. Tönt lustig, oder? Eine Zeit lang dachte ich zwar, meine Bestimmung sei die Mode, aber ich habe rasch realisiert, zum Glück, dass diese Branche nichts für mich war. Kostüme haben mich aber fasziniert, von Anfang an. Ein Kostüm ist wie die zweite Haut eines Darstellers, ein Schnittpunkt zwischen Mensch und Schauspieler sozusagen – das hat mich fasziniert. Es ist immer viel los bei uns. Ein Drittel meiner Arbeit läuft nach Plan, der Rest wird spontan erledigt, je nach Priorität. Eine besondere Anekdote kann ich nicht erzählen, will ich nicht erzählen. Denn Unvorhergesehenes ist normal, es geschieht täglich bei uns … Deshalb beeindrucken mich Theateranekdötchen auch nicht mehr sonderlich. Ich bin im Theater zuständig für alles, was mit Kostümen zu tun hat: Ich begleite die Produktion in der Damen- und Herrenschneiderei, in der Hutmacherei, im Fundus, in der Schuhmacherei, im Ankleidedienst und in der Kostümassistenz. Nebenbei besorge ich auch die Fremdvergaben und kümmere mich um die Abrechnungen, Kalkulatio­ nen und die logistischen Abläufe, arbeite dabei eng mit allen Mitarbeitern meines Teams zusammen. Meistens ist es so, dass der Kostümbildner in Zusammenarbeit mit dem Regisseur und dem Bühnenbildner seine Entwürfe macht. Dann kommt er mit den Bildern zu mir und wir besprechen zusammen die Umsetzung: Was kaufen wir? Was stellen wir selber her? Haben wir die Kostüme vielleicht im Fundus oder könnte uns vielleicht ein Theater in einer anderen Stadt behilflich sein? Dann kommen die Materialvorschläge dazu. Ich

vermisse die handwerkliche Tätigkeit nicht, für mich stimmt es, dass ich koordinierend tätig sein kann. Es ist übrigens ein grosses Glücksgefühl, wenn sich die Darsteller in ihren Kostümen wohlfühlen und dieses Wohlgefühl auch ausstrahlen. Mit meiner Abteilung ist man dabei meistens sehr zufrieden. Und das freut mich. Zwei- oder dreimal schaue ich mir ein Stück an und versuche auch, an den einzelnen Proben dabei zu sein. Bei den Anproben sowieso, da muss man den Überblick behalten und als Ansprechperson verfügbar sein. Ich gehe auch viel in andere Theater und treffe mich mit anderen Kostümleitern im deutschsprachigen Raum. Der Austausch ist sehr wertvoll, man profitiert vom Wissen und vom Fundus anderer Häuser, zumal jedes Theater seinen eigenen Stil hat: St. Gallen zum Beispiel besitzt viele Tier-, Luzern wiederum ist spezialisiert auf Barockkostüme. Unser Theater dagegen hat viele Rüstungen, die sehr begehrt sind. Wieso? Keine Ahnung, das hat sich aus der Tradition so ergeben.

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1. Carola Betschart, CEO cBcon services: «Wir haben klare Werte und Richtlinien, basierend auf unserer Unternehmenskultur.»

charme und it-module

Im Triago-Gebäude in Pratteln befindet sich der Hauptsitz des IT-Beratungsunternehmens cBcon services ag. Die Firma wurde 1995 als Grürmann AG gegründet und war als IT-Systemintegrator mit Fokus auf Hardund Softwarehandel und Skill Services tätig.

Seit der Übernahme Anfang 2008 durch Carola Betschart ist das Unternehmen um 40 auf 65 Mitarbeitende gewachsen und konzentriert sich mit seiner Neuausrichtung als Consultingund Beratungsunternehmen auf die Realisierung von ganzheitlichen Lösungen im IT-Bereich. Was neu ist bei cBcon services, welchen Herausforderungen sich das Unternehmen nach der Umfirmierung stellte und wie es anspruchsvolle Kunden aus verschiedensten Branchen überzeugt, erläutert CEO und Inhaberin Carola Betschart im Interview. Carola Betschart, was unterscheidet cBcon services von anderen IT-Beratungsfirmen? Carola Betschart: Ich habe die Firma Grürmann, die sich vor allem auf Systemintegration und Skill Services konzentrierte, vor zweieinhalb Jahren übernommen. Im März 2010 nahmen wir eine Umfirmierung vor, mit der wir auch unsere Strategie neu definiert haben. cBcon steht für customized business consulting. Dabei konzentrieren

wir uns auf die Realisierung zukunftsorientierter IT-Lösungen. Die Schwerpunkte unserer Arbeit liegen in der Durchführung von Projekten, mit Fokussierung auf der ganzheitlichen Betreuung von Infrastrukturen, Services und bereichsübergreifenden Prozessen. Nebst Consulting Services, Managed Services und Resource Management decken wir auch den klassischen Hard- und Softwarehandel weiterhin ab. Mit unserem modular aufgebauten Angebot agieren wir als Single Point of Contact und Generalunternehmer, der Kunden bei strategischen, organisatorischen und operativen Herausforderungen unterstützt. Wir sind aber darüber hinaus auch ein Technologiecenter für unsere Kunden. Das heisst, wir bieten Hardund Software bis hin zum Life Cycle Management an und handeln als flexibel agierende Beratungsgesellschaft mit ausgewiesenen Spezialisten, die wir unseren Kunden für ihre Projekte zur Verfügung stellen. Das Modulsystem erlaubt es unseren Kunden, gezielt auszuwählen, welche unserer massgeschneiderten Serviceleistungen sie in Anspruch nehmen möchten – das gesamte Paket oder nur Teilbereiche. services

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2. Carola Betschart, CEO und Inhaberin: Tino Russo, COO und Bereichsverantwortlicher Resource Management Service; Gerry Petretta, COO und Bereichsverantwortlicher Consulting Services und Managed Services (v.l.).

Sie mussten für cBcon services einen Imagewandel herbeiführen Wie schaffen Sie es, mit einem relativ kleinen Team von 65 Mitund nach aussen aufzeigen, dass bewährte Leistungen aus der arbeitern alle Module, die Sie anbieten, professionell abzudecken? Grürmann-Ära um weitere Kompetenzen erweitert wurden. Welches waren die Herausforderungen nach der Übernahme? Unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind das Herzstück unseres Unternehmens. Sie sind Schon die Übernahme selbst war eine Heraus- auf vielfältigen Fachgebieten bestens qualififorderung. Damit verbunden waren gewisse Un- ziert und zeichnen sich durch unternehmerisches sicherheiten, sowohl bei den Mitarbeitenden als Denken, Professionalität, breites Interesse soauch bei den Kunden, über den Wandel und die- wie flexibles Verhalten aus. Unter ihnen befinden Zukunft eines Unternehmens mit einer damals sich Spezialisten wie Consultants, Business Ana13-jährigen Geschichte. Aber wir haben in den lysten, Projektleiter, Entwickler, Programmierer, fast drei Jahren beweisen können, dass wir einen Administratoren, Help-Desk/Support-Mitarbeiter sehr guten Job machen und mit unserem Know- und viele mehr. how und der Spezialisierung auf hohem Level Um unseren hohen Spezialisierungsgrad bei­ Consulting betreiben. Wir stehen an einem Punkt, zubehalten, investieren wir sehr viel in die Auswo die klassischen Bereiche wie Outsourcing und und Weiterbildung unserer Mitarbeiter. Wir beSystemintegration nicht mehr ausreichen, wenn gleiten unsere Mitarbeiter bei ihrer beruflichen man wachsen und sich etablieren will. Man muss Entwicklung und bieten unseren Kunden absolute sich dem Markt anpassen, mit der Zeit gehen Spitzenkräfte für IT-Lösungen. Alle unsere Spezia­ und sich entsprechend präsentieren. Bestehen- listen sind in ihren Fachgebieten bestens zertifide Kunden kennen uns also so, wie wir waren und ziert und arbeiten mit höchstem Produktivitätswie wir heute sind. Neue Kunden lernen uns als standard, neuesten Methoden, bewährten und das heutige Consulting Unternehmen kennen. praxisorientierten Techniken. Zu Ihren Kunden gehören renommierte Unternehmen. Wie wird Was verstehen Sie unter zukunftsorientierten IT-Lösungen? man den Ansprüchen von Kunden aus verschiedenen Branchen gerecht? Wie gehen Sie dabei vor? Zukunftsorientiert zum Beispiel heisst, dass wir berücksichtigen, welche Infrastruktur ein KunWir sind sehr stolz, auf einen jahrelang aufge- de bereits hat und wie diese so ausgerichtet wird, bauten und bestehenden Kundenkreis aus den dass zukünftige Technologien kompatibel und Bereichen Pharma, Life Science, Public Sector, skalierbar sind mit der Lösung, die wir entwickeln. Spedition, Transport sowie Industrie und Handel Wir bieten kein Stückwerk, sondern verstehen die blicken zu können. Mit individuellen, auf Kunden- Aufgabe ganzheitlich auf die Bedürfnisse des Kunbedürfnisse ausgerichtete Lösungen erzielen wir den ausgerichtet. Dadurch vermeiden wir, dass der einen maximalen Nutzen. Kunde bei jeder Neuanschaffung seine InfrastrukEine der wichtigsten Voraussetzungen für un- tur wieder komplett umbauen und den neuen Geseren Erfolg und den Erfolg des Kunden sind gebenheiten anpassen muss. jedoch aktives Zuhören und ein zuverlässiger Service. Dafür engagieren wir uns täglich mit Know-how und Disziplin. Wie beurteilen Sie Basel als IT-Standort? cBcon services ist in Basel gross geworden, Hatten Sie schon einmal einen Kunden, mit dem Sie sich so ganz und daher ist der Standort aus unserer heutigen und gar nicht verstanden haben, oder ist es die Kunst der Kommu- Sicht gut. Wir arbeiten eng mit namhaften Firmen nikation, immer eine Lösung zu finden? zusammen, die wir seit vielen Jahren betreuen.Im Zuge unserer Wachstumsstrategie werden wir mitWir haben klare Werte und Richtlinien, basie- telfristig Niederlassungen in grösseren Städten rend auf unserer Unternehmenskultur, die von al- der Schweiz eröffnen. len Mitarbeitern gelebt wird. Wir arbeiten in langfristigen und partnerschaftlichen Beziehungen mit unseren Kunden, und dass wir viele schon seit Sie tragen als CEO von cBcon services die Verantwortung und 15 Jahren betreuen dürfen, spricht dafür, dass wir stehen auch mit Ihrem Namen für die Firma. Welche Herausdie richtige Strategie verfolgen. Unser natürlicher forderungen haben Sie in Ihrem Arbeitsalltag und wie setzen Sie Drang ist es, stets an der Optimierung der eigenen Prioritäten? Haben Sie da einen Geheimplan? Dienstleistungen und deren Innovation zu arbeiten. Die wesentlichen Erfolgsfaktoren dabei sind Nein, einen Geheimplan habe ich nicht, aber eine Unabhängigkeit und Neutralität. klare Strategie, die wir verfolgen. Jeder Tag ist für 34

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«Bei uns steht der Mensch im Vordergrund und nicht die Technologie. Das ist eines der herausragenden Merkmale von cBcon.» 3. Carola Betschart: «Für mich ist IT eine faszinierende Materie.»

mich eine neue Herausforderung, auf die ich mich freue. Ich habe dieses Unternehmen vor fast drei Jahren übernommen, weil ich an die Firma und die Mitarbeiter geglaubt habe. Ich habe das Potenzial und ein grossartiges, zusammengeschweisstes Team vorgefunden, für das es sich lohnt, vollsten Einsatz zu geben. Natürlich ist nicht alles Gold, was glänzt. Wir haben auch unsere Schwierigkeiten und Konflikte, das ist nicht anders als bei anderen Firmen. Aber bei uns steht der Mensch im Vordergrund und nicht die Technologie. Das ist eines der herausragenden Merkmale von cBcon und gilt sowohl für unsere Mitarbeiter wie auch für unsere Kunden. Wir alle haben ein Ziel, und darauf arbeiten wir gemeinsam hin – die beste Lösung für den Kunden. 36

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Es gibt auch Beratungsfirmen, die nicht im IT-Bereich angesiedelt sind. Was genau reizt Sie an der IT-Branche? Ich bin vor vielen Jahren in die IT reinge­rutscht, wirklich reingerutscht und hängengeblieben. Für mich ist IT eine faszinierende Materie. Ich bin mit der IT gewachsen, über die ersten Computer, Drucker, Handys und das Internet. Das habe ich alles miterlebt, und die Faszination ist heute noch da. Deswegen bin ich der IT-Branche treu geblieben und arbeite nicht in einer anderen Branche. IT ist zwar sehr technisch und komplex, ist aber gleichzeitig auch sehr kreativ und innovativ. Für mich ist es das Schönste, wenn wir unseren Kunden helfen können, sich mit unseren Lösungen, mit unserem Einsatz und unserem Engagement strategisch und auch pragmatisch weiterzuentwickeln.

www.cbcon.ch cBcon services AG Salinenstrasse 61 CH-4133 Pratteln T 061 338 98 00 / F 061 338 98 11


BEST OF BASEL

LEBEn in dEr rEgiOn NR. 1/2011

Special: Architektur & Wohnen EinfAmiliEnhÄuSER EigEntumSWohnungEn pRojEktE innEnARchitEktuR finAnziERung tREndS kolumnEn

Liebe Architekten, Generalplaner und Immobilienfirmen. Im Special «Architektur&Wohnen» können Sie Ihre Wohnprojekte und Ihr Unternehmen einer anspruchsvollen Leser- und potenziellen Käuferschaft präsentieren. In einem hochwertigen Umfeld. «Architektur&Wohnen» erscheint im Frühling 2011. Kontakt: info@best-of-media.ch.


die zwei Matthias Müller und Beatrice Stirnimann

25 Jahre AVO SESSION Basel! Präsident Matthias Müller und CEO Beatrice Stirnimann: der Stratege und die Organisatorin. Herz und Seele des Lifestyle-Musikfestivals. Leidenschaftliche Gastgeber. Betriebsökonomen. Sportliche Kämpfer. Stolz auf die grosse Geschichte des kleinen Festivals, stolz auf ihr Jubiläumsprogramm. Vom 22. Oktober bis 14. November pilgern rund 20 000 Musikbegeisterte in den Festsaal der Messe Basel. Auf dem Programm 14 Konzertabende mit je zwei Acts. Künstler von Anastacia bis Roli Frei &The Soulful Desert. Und natürlich Mary J. Blige, die hier zwei ihrer europaweit nur fünf Konzerte dieses Jahr gibt. Die Geschichte beginnt 1986 mit fünf ausverkauften Konzerten der Rheinknie Session, gegründet von Enrico Bonometti, Matthias Müller und Stephan Werthmüller. 1988 tritt Miles Davis auf. Ab 38

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1995 locken World Music, Soul, Funk auch ein jüngeres Publikum. 1997 Neuausrichtung mit Presenting Sponsor AVO Cigars. 2006: erste Eurovision-Übertragung mit Sir Elton John. 2007: europaweite Live-Ausstrahlung des Konzerts mit Katie Melua. 2010: Alle Konzerte werden aufgezeichnet und teils live auf bis zu 40 TV-Kanälen in fünf Kontinenten ausgestrahlt. Das Foto-Shooting bei Grieder Basel, Ihrem Bekleidungssponsor, zeigt Sie als professionelle Models. Sind Musikfreaks auch Modenarren? Beatrice Stirnimann: Ich bin keineswegs auf Marken fixiert, mag aber das Spiel mit Farben, Stilen, Stimmungen. Frappant, was Kleider, Haltungen, Blicke ausmachen. Das Shooting war eine


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neue Erfahrung für mich und hat Riesenspass gemacht. Matthias Müller: Früher hatte ich einfach meinen Stil. Heute kleide ich mich nach Situation und Gefühlslage – so wie man ein Designer-Stück neben ein Ikea-Möbel stellt. Das Rollenspiel hat etwas Keckes. Keckheit passt zu Ihnen. Schon während der KV-Lehre gründeten Sie eine Konzertagentur, organisierten 1982 das erste Festival. Der geborene Geschäftsmann oder angefressen von Musik?

«Wer Geld machen will, organisiert kein Festival. Wir brauchten damals zwölf Jahre, um die AVO SESSION Basel zu etablieren.»

M.M.: Wer Geld machen will, organisiert kein Festival. Wir brauchten damals zwölf Jahre, um die AVO SESSION Basel lokal solide zu etablieren, entschieden dann 1998, Gas zu geben – und siehe, es ging ziemlich schnell. Das Fernsehen unter- Und heute? stützte uns, in wenigen Jahren gelang der internationale Durchbruch. M.M.: Die letzten Jahre kamen wir immer grad so über die Runden. Drei Viertel des Budgets – im Jubiläumsjahr 6,3 Millionen Franken – tragen unWie finanzierten Sie das? sere Sponsoren und Gönner. Und da wir regelmäs­ sig ausverkauft sind, ist auch das letzte Viertel M.M.: Mit unserer Eventagentur. Entweder man relativ berechenbar. Das heisst: Wir sind verlässist sehr reich oder macht eine intelligente Quer- liche Partner… finanzierung. Die Konzertagentur bauten wir mit B. S.: … und stark im Kostenmanagement. Wir Herzblut auf. Grosse Konzerte sauber organisie- wollen im Detail wissen, wo das Geld hinfliesst. ren zu können, war allerbeste Werbung für die Marketingveranstaltungen – wie Events damals noch hiessen. Das Festival hat sich über zehn Jah- Treue Sponsoren. Die Kosten im Griff. Gibt es andere Überlere nie gerechnet. benstricks? Eine Geschäftsphilosophie?

«Ich mag das Spiel mit Farben, Stilen, Stimmungen.»

B. S.: Die Philosophie der kleinen Schritte. M. M.: Wir halten, was wir versprechen. Das weckt Vertrauen – bei Künstlern, Sponsoren, Publikum. Wir sind selbstbewusst, schmücken uns aber nicht mit Superlativen, also nicht mit dem «besten Gitarristen der Welt». Was immer wir tun, soll dem Brand AVO SESSION Basel zugutekommen. Das steigert den Wert der Marke wie das Vertrauen in uns. B. S.: Verlässlichkeit ist wichtig. Und dass wir zueinander schauen. Das ganze Team, 12 Festangestellte, zieht am selben Strick. Und 220 Leute engagieren sich, damit 1500 Leute einen vergnügten Abend verbringen. Das Vertrauen zwischen Matthias und mir wirkt sich auf alle aus, die mit uns zusammenarbeiten. Auch auf die «Freunde der AVO SESSION Basel» mit Präsident Moritz Suter, die Sie ideell und finanziell unterstützen. Wie gross ist der Gönnerverein? M. M.: Etwa 40 Personen. Der Verein ist nicht

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«Zum Erfolg gehört die intime Clubtischatmosphäre mit Candlelight.»

öffentlich und will auch nicht partout wachsen. Man kennt sich, lebt und leidet mit. Freunde eben. Namen nennen wir nicht. Nur so viel: Ungefähr jeder zweite der 80 besten natürlichen Steuerzahler aus beiden Kantonen ist dabei. Eine starke Lobby.

versuchen aber ein Ambiente zu schaffen, in dem sich die Gäste wohlfühlen. Empfangen sie persönlich am Flughafen – ohne Helikopter. Wir haben Ärzte, die alles liegen lassen. Wünsche nach einer Deep Tissue Massage oder Fiji Water erfüllen wir, klar. Die Liebe zum Detail zählt, nicht das Klotzen. Gerade die grossen Stars sind oft bescheiden. B. S.: Joe Cocker gab zwei Konzerte in Basel und gastierte dazwischen in Polen. Auffallend, meinte er, wie lustvoll und umsichtig bei uns gearbeitet werde. M. M.: Cocker spürt genau, ob man nur ihm den Jahrgang-Champagner in die Garderobe stellt, seine Truppe hingegen «vergisst». B. S.: Man muss die Künstler auch schützen, etwa vor den Medien. Nicht hier noch ein Bild und dort noch ein Interview. Grace Jones war so dankbar, dass sie sich unbedingt von uns verabschieden wollte. Das passiert selten. Wir rissen uns los, fuhren ins Hotel, sie war vertieft in einen Tennismatch, nötigte uns, hinzusitzen, mitzuschauen … Erzählen Sie mir einen Primeur für «BEST OF BASEL»?

Typisch Basel, diese Einbindung des Daig? B. S.: Schon. Die Leute engagieren sich, wollen nicht nur in der ersten Reihe sitzen, sondern Basel als Kulturstadt national und international zum Leuchten bringen. Auf welche musikalischen Leuchttürme freuen Sie sich im Jubiläumsjahr? B. S.: Auf junge Künstler wie Razorlight oder die Italiener Gino Paoli und Luca Carboni. Auf Anastacia. Vor acht Jahren machten wir einen Anlass für Saab, drehten eine Runde im Auto, ich legte, total begeistert, die erste CD von Anastacia ein. Jetzt steht sie bei uns auf der Bühne. M. M.: Auf Sheryl Crow freue ich mich – doch ebenso sehr über unsere kreativen Kombinationen. Der ältere Rockstar Ray Davies, Urvater des Britpop, zusammen mit der jungen Britpopgruppe Razorlight. Da bringen wir auch ein Stück Musikgeschichte auf die Bühne. Im Publikum werden sich zwei Generationen treffen – und vielleicht erkennen, dass ihre Welten nicht so weit auseinanderliegen. Nicht unwichtig: ein Konzert für zwei Zielgruppen heisst doppelter Run auf die Tickets.

B. S.: Mir fällt eine schöne Geschichte ein. Kevin Costner ist immer mit Bodyguards unterwegs. Wir versicherten ihm, dies sei bei uns nicht nötig. Nach dem Konzert fragte er, ob wir auf einen Drink ins Hotel kämen, bestellte Pizza, schnitt sie, verteilte die Stücke – ein charismatischer Gastgeber. Irgendwann fielen ihm die Augen zu. Diese Partys in der Hotelbar kommen den Veranstalter meist ziemlich teuer zu stehen. Nicht mit Costner; als wir gingen, hatte er alles bezahlt. M. M.: Die Künstler sind gar nicht so abgedreht. Beispiel Amy Macdonald, 2008, ihr Konzert war in 4 Minuten ausverkauft, das Zusatzkonzert in 3 Minuten. Rekord in der Festivalgeschichte. Die Frau ist total normal. Keine Flausen, keine Spezial­ wünsche, nix die Bohne. Sie wollte nur genügend Zeit für den Soundcheck. Und wenn Stars absagen? M. M.: Müssen wir in no time einen Ersatz finden. Das ist stressig, teuer, imageschädigend. Doch je attraktiver das Festival, desto geringer die Absagegefahr. Es kommt vor, dass ein Künstler eine ganze Tour absagt, aber doch ein, zwei Konzerte spielt – in London etwa und in Basel … Unser Trumpf ist das Fernsehen.

Macht dieser Mix den Nimbus des Festivals aus? B. S.: Zum Erfolg gehört die intime Clubtischat- Wie früh beginnt die Planung? mosphäre mit Candlelight. Künstler, die gewohnt sind, dass eine euphorisierte Menge auf sie warM. M.: Für 2011 ist noch niemand fix gebucht. tet, müssen zwar zuerst mehr arbeiten, bekomB. S.: Jessye Norman stand im November 2009 men dann aber eine viel höhere Aufmerksamkeit. fest, als Erste für 2010. Für sie spät, für uns früh. Jeder Künstler hat einen anderen Zeithorizont. Das braucht Erfahrung, Nerven, eine dicke Haut. Stars, stelle ich mir vor, sind launisch, neurotisch, exzentrisch. Die Programmarbeit ist hart, die Enttäuschungen Gibt es Wünsche, die Sie nicht erfüllen? sind zahlreich – nur zehn Prozent der Anfragen auch erfolgreich. Man darf sich nicht auf etwas M. M.: Sicher. Wir müssen spitz kalkulieren, versteifen. Ein Programm braucht etwa 300 Ver42

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M. M.: Jahrelang war unklar, wie die neuen Messegebäude aussehen werden. Doch wir fanden Lösungen, ab 2013 findet AVO SESSION Basel in der neuen Eventhalle der Messe statt.

«Grace Jones war so dankbar, dass sie sich unbedingt von uns verabschieden wollte.»

handlungen. Bei Grace Jones wussten wir letztes Jahr bis kurz vor der Medienorientierung nicht, ob es klappt. M. M.: Eine mündliche Zusage heisst noch gar nichts. Es wartet ein Berg formaler, juristischer, steuerlicher und produktionstechnischer Probleme. Da kann viel schiefgehen. Lügen werden aufgetischt, um höhere Gagen zu erpressen. Je näher die Deadline, desto heftiger der Druck. Wir suchen einen Ersatz, präparieren zwei Varianten der Werbemittel. Glauben wir nicht an den Deal, schmeis­ sen wir den Künstler raus, der oft gar nichts wusste von den Machtspielen seines Agenten … Auch Politiker spielen Spiele. Die Basler Regierung legte kürzlich ein neues Kulturleitbild vor. Kommt AVO SESSION vor?

Basel ist seit April gesetzlich rauchfrei – also auch Ihr Festival. Was bedeutet das für den Presenting Sponsor? B. S.: AVO Cigars hat den Vertrag letztes Jahr verlängert – nach dem Volksentscheid. Dafür sind wir dankbar. Die Oettinger Davidoff Group ist mit der Musik verbunden. Und es gibt kein Verbot von Tabakwerbung und Tabaksponsoring. Jedenfalls nehmen alle Künstler am Schluss gern eine Zigarre mit – auch die Nichtraucher … Letzte Frage: Wird man irgendwann zu alt für diesen Job? M. M.: Es braucht brutales Stehvermögen. Man muss unpopuläre Entscheide fällen. Ist manchmal umzingelt von allen Anspruchsgruppen, die praktisch Unerfüllbares wollen. Doch unsere Arbeitsteilung und das System der Checks and Balances bewähren sich. B. S.: Mein Traumjob. Mit allen Facetten, die ein Beruf bieten kann. Nach einem Jahr Vorbereitung im Saal stehen und sehen, wie viele Leute wir glücklich machen, ist unbezahlbar. Musik begleitet mich schon immer, obwohl ich nur Piccolo spiele, keine Noten lesen, doch jedes Lied mitsingen kann. Interview: Franziska Schläpfer

M. M.: Ja, das ist erfreulich, denn für den Leiter der Abteilung Kultur zählt unser Festival nicht zur Kultur. Ganz im Gegenteil zu Baselland, oder zum jetzigen Basler Regierungspräsidenten. Wir beklagen uns nicht; das Bewusstsein für Kultur ist gewachsen. Subventionen zu wünschen, wäre vermessen – aber interessierte Politiker, ideelle Unterstützung. Die Stadt müsste Rahmenbedingungen schaffen, damit ein Anlass mit dieser Ausstrahlung sich in Basel entfalten kann. Dazu zählt in erster Linie ein passender Saal. Müsste dieser nicht grösser sein? M. M.: Eben nicht! Das ist «The Magic of AVO SESSION». Weil die Tickets so begehrt sind, machen die Sponsoren mit, überträgt das Fernsehen, kommen die Künstler. Gerade diesen Saal werden Sie verlieren.

Matthias Müller ist Gründer und Präsident der AVO Session Basel. Er wohnt mit seiner Frau Claudia und 2 Buben in Münchenstein. Prägendes Musik-Ereignis war für ihn der Besuch seines ersten Popkonzerts im Sommer 1980: die Basler Band Circus spielte im Dalbeloch. Beatrice Stirnimann ist seit 1999 CEO der AVO Session Basel. Sie absolvierte erfolgreich Fachhochschulen für Betriebsökonomie, Marketing und Corporate Communication Management, liebt Volleyball und Windsurfen und sagt: «Einmal im Jahr nach Italien zu reisen, ist (m)ein Muss». interview

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1. Dominique Walliser, Geschäftsführerin, und René Amberg, Leiter der Herrenabteilung bei Grieder Basel: «Unser Multibrand Store entspricht dem Zeitgeist.»

GESPÜR FÜR DAS ANGEMESSENE Talente entdecken und Klassikern frönen, Stile mixen und auf Trendwellen surfen. Das ist die Rolle von BongénieGrieder als Fashion Botschafter mit seinen 25 Geschäften in der Schweiz. In Basel in einem wunderschönen Haus mit besonderem Charakter an der Eisengasse 14.

Seit der Gründung des Stammhauses 1891 in Genf haben sich die Modehäuser Bongénie-Grieder stets weiterentwickelt. Nach erfolgreicher Expansion in der Romandie fasste das Konzept «Bongénie» auch in der deutschen Schweiz Fuss: Der Erwerb des Zürcher Hauses Grieder im Jahre 1972 legte den Grundstein zur nationalen Ausrichtung der Gruppe. Heute werden die Geschicke des Familienbetriebs in der 4. Generation von der Familie Brunschwig gelenkt. Die verschiedenen Lebensstile, die in den Häusern von Bongénie-Grieder präsent sind, sprechen alle Generationen einer zunehmend kosmopolitischen Kundschaft an. Grieder-Häuser sind Treffpunkte der Eleganz, des guten Geschmacks, der Mode.

sagte schon Marcel Proust. Was sich längerfristig in positiver Bewertung halten kann, sind Klassiker. Für beides, den Wandel und die Klassik, stehen wir. Sie lieben das Wechselspiel zwischen Tradition und Innovation? D.W.: Ja, es macht unser Haus so spannend. Das Konzept eines Multibrand Store entspricht dem Zeitgeist. Es ist die Kombination von internationalen Designern, Klassikern und jungen Trendlabels. Shopping ist heute so individuell wie vielfältig. Atemberaubende Cocktail- und Abendkleider hängen bei uns einen Brückenschlag getrennt von nüchternen oder verspielten Basics. Ob feminin, cool, Businesslady oder glamourös, jede Frau findet bei uns ihre Modewelt.

Dominique Walliser, Geschäftsführerin, ist überzeugt, dass sie im schönsten Multibrand Store in Basel arbeitet. Und findet dabei auch ihren eigenen Stil? Dominique Walliser: Dieses Haus ist ein wunderbarer Ort der Begegnung mit der Mode und der steD.W.: Unsere Kundinnen haben ein Gespür für ten Veränderung. «Die Moden wechseln, da sie sel- das Angemessene, das Passende. Es bereitet ihnen ber auf dem Bedürfnis nach Wandlung entstehen», Vergnügen, neue Looks mit Vintage-Teilen, Liebmode

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lingsstücken und persönlichen Favoriten zu kombinieren. Geschmack ist ja die Fähigkeit, Schönes von Hässlichem zu unterscheiden. Und deshalb ist Mode, die man nicht trägt, manchmal genauso wichtig wie Mode, die man trägt (lacht).

2. Dominique Walliser, René Amberg

Krisengebiet wird (lacht). Kommende Saison hält viel Neues Einzug in die Garderobe. Dazu braucht es den passenden Hingucker; ein aussagekräftiges Accessoire eben.

Franco Savastano, Sie sind Direktor bei Bongénie-Grieder. Vor Daran dachte ich exakt in diesem Moment. Wird die Kundin durch zwei Jahren hat Grieder in Basel die Herrenkonfektion eingeführt. die Vielfalt des Angebots nicht auch verunsichert und neigt zu Fehl- Sind Sie zufrieden mit Ihrem Konzept? griffen? Franco Savastano: Ja, seit dem Start haben wir D.W.: Bongénie-Grieder Geschäfte sind Quellen nur marginale Veränderungen in den Kollektionen der Inspiration und die Möglichkeiten sind viel- und Sortimenten vorgenommen. Die beiden Herfältig, den eigenen Stil zu definieren. Kleidung ist renabteilungen hier verstehen wir als textiles SPApersönlicher Ausdruck des individuellen Lebens- Erlebnis. Wir zeigen Sports- und Casualwear, zelegefühls oder einer Stimmung. Wir machen einen brieren den «American way of life». Der Mann, der guten Job, wenn der Kundin nach dem Kauf keine hier einkauft, kultiviert den Sinn für das Besondere Zweifel aufkommen, ob es ein Glückstreffer oder und liebt smarte Styles. ein Fehlgriff war. Sehnsüchte müssen wir kompetent und langfristig befriedigen können. … nun, ich bin eher der klassische Typ. Was sollte ich mögen, hätte ich Geschmack und Stil? Das Accessoires- und Schuhsortiment wurde noch einmal vergrös­ sert. Kann Frau wirklich noch mehr Schuhe kaufen? F.S.: Der klassische Mann zeigt in jeder Hinsicht Eleganz: in seiner Haltung, seinen Freundschaften, D.W.: Schuhe sind Objekte der Begierde schlecht- der Wahl des Stoffes. Seine bevorzugte Richtung hin, vor allem wenn sie sexy und pragmatisch zu- ist italienisch-britisch, seine Werte sind gefestigt, gleich sind. Sie sind das make up für die Füsse und seine Lebensart hat Stil. Er liebt Marken wie Ermemachen Frauen glücklich. Sie passen eben auch negildo Zegna, Corneliani, Paul Smith. Seine Schuan jenen Tagen, an denen der Kleiderschrank zum he: Santoni, Tod’s, Hogan. 48

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Und für welchen Typ stehen dann Etro, Z Zegna, D &G? F.S.: Ganz klar für den modernen Mann. Sein Lebensumfeld entspricht seiner Kleidung: Funktionelle Styles in vollendetem Design, reduziert, ein luxuriöses Detail liebend. Die Quintessenz der Urbanität. René Amberg, Sie sind verantwortlich für die Herrenabteilung, kreieren gerne individuelle Massanzüge, eine Spezialität des Hauses. Wen ausser Matthias Müller, Präsident der AVO Session Basel und prominentes Beispiel für Ihr Schaffen, vermessen Sie sonst noch? René Amberg: Viele. Massanzüge liegen im Trend, sie sind eine Sehnsucht nach Wertigkeit, nach Qualität, nach Individualität und decken das ganze Spektrum von sportiv, business oder festlich bis hin zum Frack ab. Mass nehmen wir übrigens auch gerne auf Wunsch des Kunden bei ihm zu Hause oder an seinem Arbeitsort.

2./3. Franco Savastano ist bei Bongénie-Grieder verantwortlich für den Einkauf der Gruppe und den Verkauf in der deutschen Schweiz. 4. Grieder-Inspirationen aus der Abteilung «Modern Woman».

men. Sind die Daten einmal vorhanden, bleibt ausschliesslich der Genuss: Auswählen der Stoffqualität, der Futterfarbe, der Form des Revers, der Taschentypen und der Knöpfe. Welchem unserer Politiker würden Sie gerne einen Massanzug verpassen? R.A.: Guy Morin hat ja jetzt einen Modeberater, endlich. Somit bleibt Peter Malama als neue, echte Herausforderung. Ich denke, er wäre Bundesrat geworden in unseren Outfits.

Sind Massanzüge alltagstauglich? R.A.: Unbedingt. Wir arbeiten mit Prototypen mit unterschiedlichen Passformen und sprechen dabei von einem Teilmass. Je nach Bedarf wird der Prototyp leicht modifiziert. Der Schnitt bleibt knackig, die Materialien sind soft und flexibel. Wer sich für einen Massanzug entscheidet, muss sich Zeit neh-

www.bongenie-grieder.ch Grieder Basel Eisengasse 14 CH-4051 Basel T 061 260 27 00 / F 061 260 27 01

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Die Nr. 1 für gehobenes Wohnen und Arbeiten. In Basel. Beim Tellplatz. Möbel Rösch AG, Güterstrasse 210, 4052 Basel, Tel. 366 33 33. www.roesch-basel.ch

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1. Dr. Balthasar Bessenich, Stiftungsratspräsident der Alexander-Clavel-Stiftung: «Wir konservieren nicht bloss, wir entwickeln die Villa im ursprünglichen Sinne weiter.»

Das Versailles von Riehen

Glamour, Historie und Politgeschichte treffen sich in der Riehener Villa Wenkenhof zum Stelldichein. Wo sich einst die feine Gesellschaft verlustierte, lässt es sich heute in pompöser Kulisse tagen, feiern und konferieren. Eine Eventlocation mit Tradition und Geist.

Spätestens in der alten Badestube zieht die Villa Wenkenhof ihr nostalgisches Ass aus dem Ärmel: Das angeblich erste festinstallierte Bad des Kantons Basel-Stadt, ein blau gekachelter Raum wie aus dem Geschichtsbuch entsprungen. Man will hier vielleicht nicht in die Wanne steigen und einen Genickbruch riskieren, aber man will die Zeit zurückdrehen und sich etwas Puder in die barocke Haarpracht stäuben. Ihre Besitzer hat die Villa Wenkenhof im Laufe der Jahrhunderte gewechselt, ihren Auftritt und ihr Anlitz entwickelt, seit den Sechzigerjahren des letzten Jahrhunderts aber beibehalten. Barocker Pomp, inmitten eines herrschaftlichen Parks – falsche Bescheidenheit bitte draussen warten. Um 1736 liess der damalige Besitzer des Wenkenhof-Gutshofes eine Villa nach dem Vorbild französischer Lustschlösser erbauen. Hier bewirtete man die belgische Königsfamilie oder bliess zur grossen Treibjagd. Ein manifestiertes Stück Zeitgeschichte aus geheimen Politgesprächen und rauschenden Partys. Heute noch.

Balthasar Bessenich: Die Stiftung hat den Auftrag, die Villa Wenkenhof als Ort zu erhalten. Nun hat man zwei Möglichkeiten: Entweder man stülpt eine Käseglocke darüber, verpackt das Ganze möglichst luftdicht und schickt zweimal täglich einen Securitas-Mann vorbei, oder man bespielt den Ort. Wir haben uns für Letzteres entschieden. Sie «bespielen den Ort»?

Ja, das heisst, wir konservieren nicht bloss, wir entwickeln die Villa im ursprünglichen Sinne weiter. Eigentlich wurde sie ja gewissermassen als luxuriöser Partyraum errichtet – wir versuchen also, den Ort im Sinne ihrer Stifter weiterzupflegen. Die Stifter, das waren Alexander und Fanny Clavel-Respinger, die den «Neuen Wenken» 1916 übernahmen und den alten Geist wieder aufleben liessen. Man veranstaltete herrschaftliche Feiern, liess einflussreiche Politiker ihre wichtigen Besprechungen in der Villa Wenkenhof abhalten, empfing den «Basler Daig» bis hin zur spanischen Balthasar Bessenich, Sie sind Stiftungsratspräsident der Alexan- Hofreitschule. Immer perfekt inszeniert, mit der der-Clavel-Stiftung, der die Villa Wenkenhof gehört. Was ist der richtigen Gesellschaft und vor bester Kulisse. Auftrag der Stiftung? Heute würde man die Clavels wohl «posh» nennen.

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Können die alten Gemäuer modernen Evenlocation-Anforderungen verpasst man allerdings den Eindruck beim Durchdenn gerecht werden? schreiten der Anlage – kürzlich liess ein Bundesrat seinen Wagen stehen und leistete es sich, zu Fuss Dafür haben wir mit einer umfassenden Reno- zur Sitzung zu kommen. vierung gesorgt. Wir haben die Räumlichkeiten modernisiert, beispielsweise eine neue Küche eingebaut, so dass Cateringgesellschaften für Anläs- Und Fanny Clavel war die «Grande Dame» der Gesellschaft? se eine optimale Infrastruktur vorfinden. Wir haben die Terrasse trockengelegt und ausgeebnet, so So kann man es sagen. Fanny war allseits bedass die Damen ihre teuren Schuhe nicht in Was- kannt als famose Gastgeberin und richtete in der serpfützen zerstören. Und direkt darunter haben Villa Wenkenhof alle erdenklichen Anlässe aus. wir einen Lagerraum gebaut – mit Lift direkt zur Heute reist man vielleicht nach Marokko oder so, Terrasse, womit Mobiliar unkompliziert transpor- früher traf man sich in der Villa Wenkenhof zur tiert werden kann. Sommerparty – der «Basler Daig» verkehrte hier. Was sind das für Events, die hier stattfinden?

Und heute? Die Zeit der grossen Bälle ist vorbei und geheiratet wird ja auch bloss über den Sommer.

Natürlich ist die Villa Wenkenhof eine wundervolle Hochzeitslocation – dafür ist sie wohl den meisten bekannt. Aber es geht nicht bloss darum. Hier finden politische Gespräche wie auch Sitzungen privater Unternehmen statt, ebenso Retraiten oder geschäftliche und kulturelle Events.

Während der Uhrenmesse «Baselworld» hielt eine luxuriöse Uhrenmarke in den oberen Räumlichkeiten ihre Verkaufsgespräche ab und nutzte das Erdgeschoss und die Terrasse für die Ausstellung und einen Kundenevent. Oder die Villa wird neben grossen Privatanlässen auch für kleinere Dinnergesellschaften in schönem Rahmen und für Eine herrschaftliche Villa für politische Gespräche und Firmen- Weihnachtsessen gebucht. sitzungen? Ja. Schon Alexander Clavel stellte die Villa für derartiges zur Verfügung. Er war ein Mensch, der gerne stilvoll gelebt hat – er war einflussreich und hat das auch zelebriert. Die Villa bietet einen würdigen Rahmen für Sitzungen, Gespräche oder Tagungen, aber auch ganz simple Vorteile, wie zum Beispiel, dass Chauffeure durch das grosse Tor und die Auffahrt bis vor die Tür fahren können. Damit

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Von welchen Grössenordnungen reden wir hier? Das geht querbeet – wir haben Hochzeitsempfänge mit 200 Personen, aber auch Firmenessen mit 17 Gästen. Je nach Grösse der Gesellschaft stehen verschiedene Räumlichkeiten zur Verfügung. Die Wahl des Caterings steht dem Mieter übrigens frei.


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Die Villa Wenkenhof: Ein Stück Zeitgeschichte, eindrücklich, pompös und wunderschön. Villa und Park stehen mit ihrem herrlichen klassischen Ambiente und mit modernen Einrichtungen für Privatanlässe, Konferenzen, Vorträge, Seminare, Lesungen und vieles mehr zur Verfügung.

Diese Räumlichkeiten gilt es zu unterhalten … Der Unterhalt eines historischen Gebäudes samt Park ist sehr aufwendig und ist ein Projekt, das niemals aufhört. Das beginnt mit Restaurierungsarbeiten, beispielweise an Türen oder Böden, und endet mit den genannten Modernisierungen. Nur schon das Licht stellte sich als Problem heraus. Wenn wir hier vor der Renovation jeweils unsere Stiftungsratssitzungen im Herbst abhielten, wussten wir, wann wir sie zu beenden hatten; – um halb sechs Uhr abends wurde es so dunkel, dass wir alle einzuschlafen drohten. Die Vermietung der Villa trägt also natürlich auch zur Finanzierung der Instandhaltung bei. Werden in der Villa auch öffentliche Veranstaltungen ausgetragen? Wir geben pro Jahr 30000 bis 40 000 Franken für

einen Kulturevent aus, der ein bestimmtes Thema aufgreift. Das ist ein Anlass, den wir organisieren und zu dem wir die Öffentlichkeit und die Gemeinde einladen. Daneben finden in der zum Anwesen gehörenden Reithalle jeweils die «Wenkenhofgespräche» statt. Diese ist der Öffentlichkeit primär bekannt, gehört aber nicht der Stiftung, sondern zusammen mit dem englischen Garten der Gemeinde Riehen, die sich im Übrigen auch sehr stark für die Villa engagiert.

www.wenkenhof.ch Villa Wenkenhof Alexander-Clavel-Stiftung Bettingerstr. 121 CH-4125 Riehen T 061 601 11 95 / F 061 601 11 65 kultur

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1. Christine Albrecht: «Catering darf nie zur Routine werden.»

unvergessliche momente Christine Albrecht hat sich ihren Erfolg mit viel Leidenschaft und einer kleinen Portion Glück hart erarbeitet. Ihr Konzept scheint simpel, die Umsetzung ist jedoch das Gegenteil davon: keine Kompromisse bei der Qualität. Und: Menschen sind ihr grösstes Kapital.

Muss man sie noch vorstellen? Nein, aber schön, wenn ich es darf, für BEST OF BASEL. Fast jeder kennt sie, die Gastgeberin aus Passion. Die nur ein Ziel hat: ihren Kunden und deren Gästen unvergessliche Momente zu bereiten. Christine Albrecht beginnt zu erzählen, schmunzelnd. «Es ist die klassische Zweitkarriere: zuerst Hausfrau und Mutter. Dann, vor elf Jahren, die Lust auf Neues, ein Kopfsprung ins kalte Wasser mit der Eröffnung eines Delikatessenladens in Riehen. Es folgen Anfragen für Antipasti-Platten und Buffets, ziemlich unspektakulär. Bis zur ultimativen Bewährungsprobe, dem ersten grossen Event. Die Gästeliste ist lang, prominent. Es folgen Nächte des Bangens, sleepless in Riehen sozusagen, bis hin zur Absicht, 56

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den Auftrag zurückzugeben. Doch der Anlass wird zum Erfolg. Erleichterung und eine grenzenlose Lust auf noch mehr sind das Resultat.» Christine Albrecht, haben Sie heute immer noch schlaflose Nächte? Christine Albrecht: (lacht) Immer weniger. Der Adrenalinpegel steigt zwar vor grossen Events. Aber mittlerweile habe ich auch eine gewisse Gelassenheit. Ich bin kein One-woman-Betrieb mehr. Heute unterstützt mich ein grossartiges fünfköpfiges Team. Wir sind aufeinander eingespielt, brenzlige Situationen lösen wir so schnell wie ruhig …


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2./3. Dimitri Thomann ist der Chefkoch. Seine lukullischen Ideen sind eine Gaumen- und Augenfreude. 4. Das Team ist der Star bei Albrecht Catering.

… durch die mittlerweile erlangte Routine? … Eher durch Wachsamkeit. Denn Catering wird nie zur Routine. Eine perfekte Basisorganisation ist zwar Voraussetzung, aber Flexibilität und Kreativität werden bis Minuten nach dem Anlass verlangt. Eine echte Herausforderung liegt auch immer wieder in der kurzfristigen Rekrutierung der Mitarbeiter. Zum inneren Zirkel …

Sie lacht. Während unseres Gesprächs oft auch über sich, nimmt sich selbst nicht so wichtig, lobt ihre Crew. Sportjournalisten würden wohl schreiben: Hier ist das Team der Star. Mich faszinieren dabei ihre entspannte Art und ihre Leichtigkeit. «Ich lasse mich kaum mehr aus der Ruhe bringen», sagt sie, und «Aus kleinen Ärgernissen entstehen ja oft neue tolle Ideen.» Sie gastieren in ganz verschiedenen Lokalitäten?

… Ihren Leaderleuten, wie Sie sie nennen? … Ja, gehören ein erfahrenes Küchenteam und rund 60 Studenten und Studentinnen, die stets abrufbar sind. Für grosse Veranstaltungen können wir auf weitere 200 Aushilfen zurückgreifen. Auf Menschen, die unsere Passion teilen. Ich denke, das spürt man an unseren Anlässen.

Ja, wir sind sehr gerne im Hirzen-Pavillon oder in der Reithalle in Riehen. Am Herzen liegt mir die Villa Wenkenhof. Wir vermieten und bewirtschaften sie für die Alexander-Clavel-Stiftung über unseren Dominique Reinhard. Neu möchten wir den Winter forcieren, mit einem «Wintermärli»: Pferdeschlitten, Feuerkörbe und leuchtende Tannen. Diesen Traum werden wir im kommenden Dezember erstmals realisieren.

Basel ist fast erobert, trifft man Albrecht Catering beispielsweise auch in Zürich an? Wie sieht Ihr Blick in die Zukunft aus? Ab und zu für Grossanlässe. Wir sind jedoch im Raum Basel fest verankert, haben in Riehen unsere Küche, unsere Logistik. Essen ab 30 und gediegene Apéros ab 50 Personen – das ist die untere Grenze, nach oben gibts keine. Am Galeristen-Empfang in der Fondation Beyeler haben wir schon mal knapp 3000 Gäste verwöhnt. Wie kreieren Sie das Catering, die Menus, die Amuse-Bouches? Wir haben unsere eigenen Ideen. Marktfrisch und vor Ort zubereitet. Und zudem mit Dimitri Thomann einen so hervorragenden wie kreativen Chefkoch. Ich offeriere gerne drei bis vier Vorspeisen und Hauptgänge, Käse- und Dessertbuffets. Wenn wir zusätzlich noch die Dekorationen gestalten dürfen, sind wir ganz in unserem Element. Je weniger Vorgaben, desto kreativer kann ich wirken: bei der Wahl der Speisen oder der Blumensprache beispielsweise. Kundenwünsche werden aber selbstverständlich wenn immer möglich berücksichtigt.

Den Overhead schlank halten und mit dem bewährten Mitarbeiterteam unter der Regie von Sabrina Haufler das Qualitätsniveau sichern. Meine treuen Kunden terminieren ihre Events rechtzeitig, die prominenten Messen sind gebucht, Hochzeiten und andere Feste bestätigt. Das Schöne dabei ist: Jeder gutgemachte Anlass wirbt für den nächsten. Trotzdem trage ich schon noch eine Liste auf mir, mit allerlei Wunschkunden. Was ist Ihr Wunsch zum Schluss? Was mir fehlt ist Zeit. Mehr Zeit haben für die gemeinsamen Freunde. Um diese zusammen mit meinem Mann zu bekochen und zu verwöhnen. Ich verabschiede mich, impressed in Riehen. Und frage mich, wie und wie schnell ich wohl ihre Freundin werden könnte …

Und Ihre Inspirationen, woher holen Sie die? Aus dem Alltag, beim Lesen von lukullischen Büchern und vor allem auf Reisen in fernen Ländern, Südostasien beispielsweise. Die Idee mit den Lammrackets auf heissen Steinen kam mir aber während einer Warmstein-Massage.

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www.catering-basel.ch Albrecht Catering C. Albrecht Feinkost AG Baselstrasse 15 CH-4125 Riehen T 061 643 22 22 / F 061 643 22 21


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1. Peter Stalder: vom Einmannbetrieb zum bekannten Immobilien-Unternehmer.

Erfahrung als Fundament «Vertrauen ist das Wichtigste in unserer Branche.» Mit diesen Worten beginnt Peter Stalder das Gespräch in den luftigen Räumlichkeiten am Claragraben, wo sich sein siebenköpfiges Team um Liegenschaften kümmert und dabei seine Kunden umfassend betreut. Seit bald 15 Jahren.

Peter Stalder macht seine Aussagen mit frischer Klarheit und sympathisch selbstbewusst. Seinen Erfolg hat er sich im Laufe spannender Berufsund Lebensphasen erarbeitet und dabei sämtliche Facetten der Immobilienbranche kennengelernt. Ursprünglich auf dem Bau tätig, veränderten sich seine Perspektiven im Berufsleben durch einen Arbeitsunfall vor 25 Jahren schlagartig. Peter Stalder hatte sich bei einem Sturz vom Baugerüst beide Handgelenke gebrochen. Seine Tätigkeit als Maurer weiterzuführen, stand damit ausser Frage. Was jedoch für den begeisternden Kleinbasler und Fasnächtler beinahe noch schwerer wog, war die Tatsache, dass er – der fantastische Tambour – mit zwei zertrümmerten Handgelenken nicht mehr trommeln konnte. Peter Stalder liess sich nicht unterkriegen. Der Wissbegierige begann eine kaufmännische Ausbildung, erlangte das Handelsdiplom. Nach einigen Jahren als Angestellter bei Immobilien-Firmen und Architekturbüros und nach erfolgreicher Weiterbildung zum Eidg. dipl. Immobilien-Treuhänder entschloss sich Stalder 1996 zum Schritt in die Selbständigkeit. Seit den bescheidenen Anfängen als Einmannbetrieb in einem Mini-Büro ist die Pe-

ter Stalder Immobilien AG Jahr für Jahr kontinuierlich gewachsen. «Ich habe in all den Jahren keine Werbung gemacht. Dass wir die Sache gut machen, dass mein Team kompetent, enorm engagiert und verlässlich ist, hat sich einfach herumgesprochen. Und darauf bin ich stolz», freut sich der Unternehmer, der ursprünglich Koch werden wollte, dann aber eine Maurerlehre absolvierte. Peter Stalder, was ist Ihr Erfolgsrezept? Peter Stalder: Wir haben klein angefangen und sind langsam, aber stetig gewachsen. Wenn wir Liegenschaften bewirtschaften, mit dem Verkauf einer Immobilie oder einer Erstvermietung beauftragt werden, oder wenn wir um Rat bei bau- und mietrechtlichen Fragen angefragt werden, steht bei uns stets der Mensch im Zentrum. Das ist keine Floskel! Denn zufriedene Mieter sind wirtschaft­ liche Mieter, weil sie länger in ihrer Wohnung verbleiben. Zufriedene Handwerker leisten Ausserordentliches. Und zufriedene Auftraggeber schenken einem Vertrauen und sind damit die beste Werbung für ein Unternehmen. immobilien

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Ganz klar. Ich weiss Bescheid, was heute bautechnisch möglich und welcher Preis konform ist. Ausserdem habe ich ein sehr gutes Auge, wenn es darum geht, die Qualität eines Bauwerks oder einer Arbeit zu beurteilen. Unter Baufachleuten herrscht zudem eine spezielle Art der Kommunikation, anders als in einem Bürobetrieb, und da tut dieser Wissensvorsprung ganz gut im täglichen Umgang Ihre Firma bewirtschaftet und verwaltet aber nicht nur Liegenschaf- mit Handwerkern. ten… 2. Aktuelles Erstvermietungsprojekt in Laufen mit 90 Wohn ungen. 32 davon sind als Seniorenwohnungen konzipert. 3. Peter Stalder und sein Team: «Wir ticken alle ähnlich.»

…richtig! Wir bieten eine Rundum-Betreuung an: Beratung, Vermittlung und Verkauf sind neben der Bewirtschaftung unsere Eckpfeiler. Besonders spannend sind immer Erstvermietungsobjekte. Weil hier der Approach mit viel Herzblut erfolgt und das Spektrum der Aufgaben des Immobilien-Treuhänders über sein effektives Fachgebiet hinausgeht und auch Fragen des Marketings, der Strategieentwicklungen und der Bauherrenberatung Teil der verantwortungsvollen Aufgabe sind.

Sie sind sehr stark mit dem Kleinbasel verbunden. Betreuen Sie nur Immobilien auf der rechten Seite des Rheins? Selbstverständlich nicht. Wir haben ein ziemlich grosses Einzugsgebiet, das sich bis in die Kantone Aargau und Solothurn erstreckt. Wo ist die Verbindung zum minderen Basel?

Ich bin hier geboren und aufgewachsen. Das Kleinbasel weist eine ausgesprochen bunte DurchSie waren früher selbst auf dem Bau tätig. Profitieren Sie heute von mischung unterschiedlichster Kulturen auf. Das gefällt mir. Bereits die historischen Brauchtümer Ihrer ersten Ausbildung?

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zeigen, dass der Stadtteil am rechten Rheinufer schon immer etwas nonkonformistisch war. Besonders verbunden mit dem Kleinbasel bin ich zudem natürlich als Vorgesetzter der Ehrengesellschaft zum Rebhaus und seit 2004 als Spielchef des Vogel Gryff.

Ich besitze eine modifizierte Harley-Davidson in die ich meine begrenzte Freizeit investiere. Die Harley zahlt mir aber mit herrlichem Fahrvergnügen und ihrem unverwechselbaren Sound ein Vielfaches zurück.

Zurück zu den Immobilien; Ihr Büro zählt heute sieben MitarbeiTrommeln spielt in Ihrem Leben eine wichtige Rolle. Was kann ter? einem Tambour Schlimmeres passieren, als sich die Hände zu breJa, und ursprünglich wollte ich ein Ein- oder Zweichen? mannbetrieb bleiben. Durch das kontinuierliche Ja, das war hart. Aber ich hatte Glück im Unglück, Wachstum – das oft fremdbestimmt ist – ist auch weil mich kompetente Ärzte behandelt haben. Ich der administrative Aufwand gewachsen. Zudem ist hatte sehr früh mit dem Trommeln begonnen und man in der Immobilienbranche mit 2 – 3 Mitarbeiauch die Tambouren-RS gemacht. 23 war ich, als tern nicht schlagkräftig genug, grössere Aufträge sich der Unfall ereignete. Doch ich bin ein Steh- mit der notwendigen Effizienz umzusetzen. aufmännchen: Drei Jahre später, 1988, wurde ich Trommelkönig beim Brysdrummle. Und heute bin ich neben meinem Engagement beim «Vogel Gryff» Wie kann man das Job-Profil Ihrer Mitarbeiter beschreiben? auch noch Tambour bei den «Swiss Mariners». Wir alle sind Spezialisten und Allrounder zugleich. Flexibilität ist enorm wichtig, eine gute Apropos Swiss Mariners: Ich weiss, dass Sie noch andere Berüh- Ausbildung unabdingbar. Unsere langjährige Errungspunkte mit dem «American Way of Life» haben. fahrung ist dabei das Fundament, auf das wir mit

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4. Peter Stalder ist als Vorgesetzter der Ehrengesellschaft zum Rebhaus und als Spielchef des Vogel Gryff mit dem Kleinbasel besonders verbunden.

Sie sagen, für Sie seien Mieter so wichtig wie Ihre Mandanten. Ein schwieriger Spagat?

Ich denke, das Generalistische, das von uns verlangt wird. Neben einer guten kaufmännischen Grundausbildung sind umfassende bautechnische Kenntnisse gefordert. Wir müssen im Mietrecht sattelfest sein, und tagtäglich ist unsere Sozialkompetenz gefordert, wenn es um Verhandlungen mit Kunden und Handwerkern geht oder wir kleinere und grössere Meinungsverschiedenheiten unter Bewohnern innerhalb eines Hauses regeln müssen. Unsere Branche hat da leider nicht immer den besten Ruf. Meistens zu Unrecht. Mein Team und ich versuchen daher mit einer Top-Leistung, hoher Fachkompetenz, Fairness, Engagement und Leidenschaft glaubwürdig und verlässlich im Markt zu agieren.

Richtig, beide sind für mich Kunden. Wir erbringen für den Hausbesitzer wie für die Mieter eine Dienstleistung und streben Zufriedenheit auf beiden Seiten an. Wie gesagt, der Immobilienbesitzer kann nur profitieren, wenn die Mieter sich wohl fühlen. Ich bin Mitglied der kantonalen Schlichtungsstelle für Mietstreitigkeiten, deshalb kenne ich die Anliegen beider Seiten sehr gut. Selbst haben wir auch eine Qualitätssicherung eingeführt, indem wir Mieterbefragungen durchführen, die uns aufzeigen, ob die Kundenzufriedenheit sich mit unseren Zielen deckt.

www.stalder-immobilien.ch Peter Stalder Immobilien AG Claragraben 83 CH-4005 Basel T 061 226 64 00 / F 061 226 64 01

jedem Mandat erneut bauen. Und ganz wichtig: Alle, die hier arbeiten, ticken ähnlich wie ich. Das schweisst intern zusammen und prägt extern unseren geschlossenen, resultatorientierten, verlässlichen Auftritt im Markt.

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Welches sind heute die grössten Herausforderungen der ImmobilienBranche?

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Sandra Nydegger

Feuerwehrfrau bei der Berufsfeuerwehr Basel-Stadt

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Ich mag klare Strukturen. Wischiwaschi ist nicht mein Ding. Darum macht mir auch das Militärische an meinem Beruf nichts aus. Als Kind war ich Zeugin einer Brandlöschaktion der Feuerwehr – da habe ich selber Feuer gefangen, wollte von da an Feuerwehrfrau werden. Es ist spannend, sich einem so starken Element wie Feuer entgegenzusetzen. Meine Familie ist sehr stolz auf meinen Beruf. Ich komme aus dem Handwerkermilieu. Mein Vater hat in der Karosserie gearbeitet und mich früher oft mit zur Arbeit genommen. Ich habe deshalb auch Autolackiererin gelernt. Mit achtzehn ging ich in Bern zur freiwilligen Feuerwehr; aber ich hatte keine Chance, in die Berufsfeuerwehr aufgenommen zu werden. In Bern gibt es bis heute keine Frauen bei der Berufsfeuerwehr. Unglaublich, eigentlich. Also habe ich mich in Basel beworben und prompt die Aufnahmeprüfungen bestanden. Heute sind wir zwei Frauen, die bei der Basler Berufsfeuerwehr arbeiten. Ich bin seit knapp elf Jahren schon dabei. Unser Job ist natürlich nicht jedermanns Sache. Er ist ausserordentlich und deshalb so faszinierend. Wenn wir arbeiten, bilden wir eine Einheit. Ein normaler Diensttag dauert bei uns vierundzwanzig Stunden. Wir fangen um 7.30 Uhr an, haben dann Ausbildung, Werkstattarbeit und Sport. Sobald ein Alarmsignal kommt, müssen wir innerhalb von sechzig Sekunden ausrücken. Ab 17 Uhr haben wir Dienstbereitschaft bis um 7.30 Uhr am anderen Morgen. In dieser Zeit dürfen wir machen, worauf wir Lust haben: Sport, kochen, fernsehen oder gamen, nur nach draussen dürfen wir nicht. Nach einem Diensttag haben wir vierundzwanzig Stunden, nach drei 24-stündigen Arbeitstagen drei Tage frei. So ist unser Arbeitsrhythmus. Ich liebe meinen Beruf, auch wenn Brandlöschen nur ein Teil unserer Aufgaben ist. Viele Leute wissen das nicht. Oft helfen wir Menschen in der Not, wenn es um technische Hilfeleistungen geht. Aber auch für Tierrettungen sind

wir viel unterwegs. Zum Beispiel kommt es vor, dass Enten nicht immer an geeigneten Plätzen brüten. Wir nehmen sie auf, suchen einen günstigen Ort für sie und setzen sie dort wieder aus. Als Frau hat man es nicht immer leicht in meinem Beruf. Ich muss mich durchsetzen, darf keine Schwächen zeigen. Aber ich habe wunderbare Kollegen, mit denen ich prima auskomme. Einige kommen allerdings nicht klar damit, dass eine Frau hier arbeitet. Eine Frau wird nie wie ein Mann in der Gruppe akzeptiert. Bei der Arbeit nicht, geschweige denn bei den Freizeitaktivitäten, aus­ serhalb der Arbeit. Das tut weh. Diese erzkonservative Haltung hat nichts mit dem Alter zu tun. Jüngere und Ältere denken so. Schade. Trotzdem könnte ich mir keinen besseren Beruf wünschen – ich bin hier am absolut richtigen Ort.

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Julia Schröder

Musik kann nicht irren.

Grosse Verantwortung trägt die deutsche Geigerin Julia Schröder beim Kammerorchester Basel: Seit 2004 ist sie Konzertmeisterin und leitet viele der Konzerte gleich selbst. Ausserdem tritt sie immer wieder solistisch auf, in grossen Sälen, mit grossen Orchestern. Sie erzählt, was eine Konzertmeisterin alles können sollte und was ihr während eines Konzerts mit Cecilia Bartoli passierte. Ausserdem: Wieso eine ehrliche Musikerin nie irren kann. Und was zu tun ist, wenn einem Sandwiches und Schokoladenkekse zu viel werden. Julia Schröder, was muss eine Konzertmeisterin eigentlich können? Besser spielen als die andern? Julia Schröder: «Besser» ist nicht der richtige Ausdruck. Aber man muss etwas zu sagen haben auf dem Instrument, darf technisch keine Probleme haben und muss topp vorbereitet sein. Müssen Sie streng sein? Nein. Wichtig ist, dass wir uns im Orchester gegenseitig Vertrauen schenken. Und ich muss Selbstvertrauen ausstrahlen, um als Konzertmeisterin auf der richtigen Position zu sein. Schon mal einen Einsatz verpasst? (lacht) Nicht nur verpasst, sondern sogar mit dem falschen Stück angefangen. Wir waren mit Cecilia Bartoli unterwegs. Im Konzert hat meine Kollegin die Noten umgeblättert. Ich war sicher, dass es auf der rechten Seite weitergeht. Nun, richtig wäre die linke Seite gewesen mit Händels Arie «Lascia la spina». Eine Schluchnummer also, eigentlich? Ja, ich habe aber mit dem schnellen Stück angefangen, dem schnellsten des ganzen Abendprogramms! Orchester und Publikum schauten mich mit ungläubigen Augen an. Und Sie? Ich wandte mich zum Publikum hin und sagte lakonisch: «Entschuldigung, falsches Stück.» Da gabs dann halt Gelächter statt Applaus … «Leitung Julia Schröder» – das liest man mittlerweile bei vielen Konzerten des Kammerorchesters Basel. Sie leiten mit der Geige? 66

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Ja, natürlich. In den Proben zeige ich auf dem Instrument, was ich will. Ebenso im Konzert. Nur manchmal, da wird der Geigenbogen zum Dirigierstab. Zum Beispiel, wenn der Solist sehr weit von uns wegsteht. So koordiniere ich optisch, was über das Gehör nicht mehr geht. Wie bereiten Sie sich als Leiterin auf die Proben vor? Mit dem Instrument. Ich spiele dann auch die anderen Stimmen. Jedenfalls soweit ich das auf der Geige kann (lacht). Die Cellostimme, das geht. Bratsche auch. Froh bin ich um einen Cembalisten, der mit mir den bezifferten Bass spielt, also die Akkorde, die Harmoniefolgen.

Mit Musik ist das Leben auch ein Irrtum. Nochmals einverstanden? Irren ist menschlich. In der Musik kann man sich aber nicht irren. Wenn man ehrlich seinen Ausdruck sucht und dazu steht, was man macht, irrt man nicht. Irrtümlich wäre, wenn jemand etwas anstrebt, was ihm nicht entspricht. Wenn er imitiert, Ideen klaut. Da sehe ich in unserer Gesellschaft schon eine Gefahr.

«Manchmal wird der Geigenbogen zum Dirigierstab.»

Sie wären nicht die erste Musikerin, die sagt: So, jetzt lege ich mein Musik ist Ihr Beruf. Was machen Sie zum Ausgleich? Instrument weg und werde Dirigent. In die Natur gehen. Ich liebe es, im Wald Holz zu Der Gedanke kommt und geht. Aber ich spiele sammeln, ein Feuerchen zu machen und ab und zu viel zu gern Geige. Da würde mir als Dirigentin et- ein Würstchen zu grillen. was fehlen, die Verbindung zur Seele. Arme allein sind da einfach zu ärmlich. Wie steht’s eigentlich auf Tourneen mit dem Essen? Sie spielen auch Kammermusik, haben ein eigenes Ensemble geEin Elend. Wir sind oft im Bus, essen Sandwiches gründet und nehmen aktuell für Sony alle Violinsonaten von Georg und Schokokekse. Solches Essen macht träge. Friedrich Händel auf. Erwartet uns da eine spezielle SchröderAufnahme? Tun Sie etwas dagegen? Sie wird spannend werden! Alle im Ensemble kommen von einer eher traditionellen Ausbildung Wir gehen oft in Restaurants. Und ich habe meiher. Ich habe ja zuerst moderne Geige studiert … ne treue Begleiterin immer dabei, eine Kochplatte, nehme auch Gewürze mit von zuhause, Topf, Pfannen. Und dann koche ich im Hotelzimmer etwas … sind also eher am romantischen Klangideal geschult. Leckeres für mich und meine Kollegen. Ja, erst im Laufe der Jahre haben wir uns auf die barocke Seite hin spezialisiert. Das gibt für Händel eine interessante Mischung. Wir leben im Hier und Jetzt und versuchen das auch in unsere Interpretation einfliessen zu lassen. Unsere Arbeit ist sehr kammermusikalisch gedacht. Nur die Geige, meine Geige, darf ein bisschen drüberschweben (lacht). Die Jetzt-Botschaft mit Händel. Wie lautet sie? Die Musik strahlt viel Lebensfreude aus. Freude am Miteinander-Sprechen, am Duellieren. Sie ist sehr rhythmisch, groovyg geradezu. Ohne Musik ist das Leben ein Irrtum. Einverstanden? Ja, das könnte ich unterschreiben.

Interview: Benjamin Herzog

Julia Schröder wird 1978 in Straubing, Niederbayern, geboren. Sie studierte in Basel moderne Geige und Barockgeige. Ab 2010 ist sie Professorin für Violine an der Hochschule für Musik in Freiburg in Breisgau. interview

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1. Dr. Oliver Philip Kreyden: «Ziel ist, ein Gesicht nicht jünger, aber frischer und ausgeruhter wirken zu lassen.»

Ferien fürs Gesicht

Das grösste Organ des Menschen, die Haut, hält uns zusammen und schützt uns. Vor Wind, vor Wetter und, natürlich, oft auch vor Unbill. Glücklich sind deswegen nicht nur die, welche sich eine schöne, sondern auch eine dicke Haut zugelegt haben. Nur für Erstere jedoch ist Dr. Oliver Philip Kreyden zuständig.

Wir sind in einem wunderschön renovierten Haus im alten Zentrum von Muttenz. Die Praxis von Dr. Oliver Philip Kreyden, rückseitig mit einem romantischen Garten verziert, befindet sich in angenehmer Distanz zur Hektik der Stadt. Der Basler Arzt, der als Präsident der Swiss Group of Esthetic Dermatology and Skincare (SGEDS) sowie als regelmässig eingeladener Vortragsredner an nationalen, aber auch internationalen Fachkongressen einen ausgezeichneten Ruf geniesst, kennt die Haut in- und auswendig und behandelt als Dermatologe natürlich die klassischen Hautkrankheiten. Sein Herzblut allerdings lag immer schon in der ästhetischen Dermatologie, die er über die Jahre seit seiner Praxiseröffnung im Jahre 2001 auf- und ausgebaut hat. «Die Nachfrage an ästhetischen Eingriffen ist steigend», erläutert Oliver Philip Kreyden in seiner hellen, mit farbenfroher, stilsicher gesammelter Kunst ausgestatteten Praxis. «Es lag deshalb auf der Hand, die ästhetische Dermatologie von der klassischen zu trennen.» Als Novum für unsere Region existiert daher seit kurzem die Praxis Aederma, die sich nur den ästhetischen Aspekten der Dermatologie widmet. Herr Dr. Kreyden, ästhetische Eingriffe sind für viele Menschen ein schwieriges Thema mit vielen Tabus. Wie gehen Sie mit Vorurteilen um? Dr. Kreyden: Das hat mit der Sensationslust der Medien zu tun. Es ist spektakulärer, über 68

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missglückte Schönheitsoperationen zu berichten als über die unzähligen Erfolge der ästhetischen Medizin. Und die drastische Formulierung ‹unter dem Skalpell liegen› wird merkwürdigerweise in erster Linie sofort mit der Schönheitschirurgie assoziiert. Was ist das Ziel von ästhetischen Behandlungen? Ziel ist, ein Gesicht nicht jünger, aber frischer und ausgeruhter wirken zu lassen. Wenn die behandelte Person angesprochen wird, sie würde gut aussehen, ohne dass man eigentlich sagen kann, weshalb, war die Behandlung erfolgreich. Zum Beispiel? Den grössten Bekanntheitsgrad hat mittlerweile Botulinumtoxin, vereinfacht Botox genannt. Botox ist allerdings ein Markenname, was die meisten nicht wissen, und nur eines von vielen Präparaten mit eben diesem Wirkstoff. Als diese Substanz im 19. Jahrhundert entdeckt wurde, war sie noch gefürchtet als ein starkes Gift. Doch in korrekter Dosierung kann jedes Gift heilende Wirkung haben. Ich wurde auf den Wirkstoff aufmerksam, als ich als Assistenzarzt am Unispital Zürich tätig war. Dort setzte ich das Präparat erfolgreich an Patienten ein, die an übermässigem Achselschweiss litten. Botulinumtoxin behindert für einen defi-


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nierten Zeitraum den Datenverkehr zwischen Nervenenden und einem Muskel oder einer Drüse. Man kann damit Schweissdrüsen genauso ausschalten wie unkontrollierte Muskelbewegungen. Was also ursprünglich als Heilmittel gegen Spastiken entwickelt worden war, wurde erst in den Neunzigern für die ästhetische Medizin entdeckt.

2. Dr. Oliver Philip Kreyden: «Mit Aederma biete ich eine gesamt hafte Behandlung an. Ich nenne das ‹Full Face Balance›.» 3. Menschen, Räume und moderne Kunst sorgen für eine äusserst Patienten freundliche Atmosphäre in der Praxis Methininserhof.

Wie setzt man Botulinumtoxin in der ästhetischen Dermatologie Effekt langsam und unmerklich abklingt, lässt sich ein? keine fixe Zeitangabe machen. Ein Zeitraum von rund einem Jahr scheint mir für Hyaluronsäure jeGesichtsfalten entstehen durch wiederholte un- doch konform, bei Botox muss in aller Regel nach 3 bewusste Kontraktionen bestimmter Muskeln, wie bis 6 Monaten nachspritzen. zum Beispiel Stirnrunzeln. Solche Falten nennt man «mimische Falten». Mit Botulinum­toxin lassen sich diese Muskelbewegungen dämmen oder Welcher Behandlung geben Sie den Vorzug? unterdrücken, worauf die Haut sich an diesen Stellen nach einer Weile von selbst wieder glättet. Mit Aederma biete ich eine gesamthafte Behandlung an. Ich nenne das «Full Face Ba­lance». Im persönlichen Beratungsgespräch finde ich herViel wird auch von der Hyaluronsäure gesprochen. aus, welche Korrekturen vorteilhaft sind. Über die Behandlung mit Botulinumtoxin und HyaluronsäuJa, Hyaluronsäure ist das zweite grosse Thema re hinaus bietet Aederma eine breite Palette weiin der ästhetischen Dermatologie. Es handelt sich terer Verfahren an wie Peelings, aber auch Laserdabei um ein körpereigenes Protein, das in der behandlung zur dauerhaften Haarentfernung, zur Haut vorkommt. Es hat eine breite Palette von po- Behandlung von roten Äderchen (Coupe Rose) oder sitiven Effekten, die sich die zahlreichen Crèmen störenden Pigmentflecken. auf dem Markt zunutze machen. Eines können aber alle diese Crèmen nicht: Falten wegzaubern. Das gelingt nur, wenn Hyaluronsäure direkt unter Wie fühlt man sich nach einer Behandlung bei Ihnen? die Haut gespritzt wird. Bei Aederma behandeln wir sogenannte statische Falten mit diesem WirkDas kann ich Ihnen genau sagen, da ich mit meistoff. nen Patienten in Kontakt bleibe. Ich mache niemanden jünger. Aber ich höre von meinen Patienten oft, dass Freunde sie gefragt hätten, ob sie in Wie muss man sich das vorstellen? den Ferien gewesen seien, weil sie so frisch und ausgeruht wirken. Eine ästhetische Behandlung In ihrem natürlichen Zustand ist die Substanz ist durchaus etwas, worauf man sich freuen darf. eine Flüssigkeit. Wir benutzen die Hyaluronsäure zur Volumensubstitution in einem gelartigen Zustand. Unter erschlaffte Hautpartien gespritzt, Wieso denke ich jetzt gerade schmunzelnd an eine Ihrer Leidenschafft sie dort ein Volumen, das mit dem Altern schaften, das Restaurieren von Oldtimern? der Haut verschwunden war. Der Haut wird also etwas zurückgegeben, was sie mit der Zeit verlo(lacht) Wohl weil es dabei im Grunde ums Gleiren hat. Das glättet ihre Oberfläche und führt ihr che geht. Ältere Fahrzeuge kann man durch sorggleichzeitig wertvolle Nährstoffe zu. sames Restaurieren und Pflegen auch nicht jünger machen …, aber eben unglaublich viel schöner! Wann sieht man den Erfolg? Im Falle der Behandlung mit Hyaluronsäure stellt sich der Effekt sofort ein. Der Patient oder die Patientin kann also vor dem Spiegel den Fortschritt des Eingriffs mitverfolgen und verlässt die Klinik mit dem Endresultat. Bei Botulinumtoxin-Behandlungen stellt sich die Wirkung erst nach ein paar Tagen ein. Ich bleibe mit meinen Patienten deshalb immer in Kontakt. Wie lange hält der Effekt? Wichtig zu wissen ist, dass beide Stoffe vom Körper mit der Zeit auf natürliche Weise abgebaut werden und somit völlig unschädlich sind. Da der 70

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www.kreyden.ch Praxis Methininserhof Baselstrasse 9 CH-4132 Muttenz T 061 463 88 88 / F 061 463 16 88


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1. Frédéric Schaaf ist Chef eines Coiffure Salons, der zum kosmopolitischen Treffpunkt geworden ist.

DER leise FIGARO

Nicht immer ist es ein Privileg, im gleichen Haus zu arbeiten und zu wohnen. Aber am Klosterberg? In einem denkmalgeschützten Haus? So schmal wie stimmig?

Die Antwort gibt Frédéric Schaaf aus Colmar, Chef des Salons Référence Coiffure, mit seinem sanften Lächeln, einem Lächeln, so bejahend wie diskret. Vor zwei Jahren ist er hierher gezogen mit seinem Team und seinen Kunden, hier ins BermudaDreieck der Basler Coiffeur-Kunst, hat sich eingerichtet in diesem Haus, in dem jedes Stockwerk gleichzeitig ein Zimmer und das tief ins Innern des Hauses reichende Erdgeschoss nun Treffpunkt seiner kosmopolitischen Kundschaft geworden ist. Amerikaner, Engländer, Franzosen, Italiener und Basler kreuzen sich hier auf dem schmalen Pfad des einladenden Gewölbes und der passenden Frisuren, Schnitte und Farben. Sie alle stellen Ansprüche an das Ambiente, an das Team («Sûrement berechtigte Ansprüche», wie Yannick – zweiter 72

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Mann im Stab der Haarkünstler und mehr Gérard Depardieu als dieser heute selbst – meint). Deshalb: Wer bei Référence nicht schneidender Generalist und mindestens bilingue ist, wer nicht am Morgen über mutlosen Hitzfeld-Fussball und am Nachmittag nicht über Rumpelstilzchen Nicolas S. diskutieren kann, hätte es schwer an diesem Ort der unbändigen Vorfreude auf das Hinaustreten – zurück ins reale Leben, mit neuem Cut, neuem Look, neuem Selbstwertgefühl. «Bref», sagt Frédéric, «le profil d’un hairstylist täuscht. Wir sind – wie sagt man? – schaffende Entertainer, oft einfach nur Zuhörer und manchmal charmante Schmeichler für das Gemüt unserer Kunden. Aber alles ohne Abstriche beim Wesentlichen, dem Schnitt, der Qualität.»


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2. Chef Frédéric und sein Référence-Team (v.r.): Christelle, Yannick, Carine und Natascha. Es fehlt Lehrtocher Elina, leider.

Auch deshalb ist es der Traumberuf von Carine und Christelle, den beiden weiblichen Protagonisten, welche die Atmosphäre im Salon durch ihr Lachen und ihren Charme mitprägen, ohne die zurückhaltende Art ihres Chefs zu dominieren. Dieser gibt gerne den scheuen, stillen Beobachter, restlos fixiert auf die Erfüllung der Kundenwünsche. Mais vraiment cet homme est authentique. Natürlichkeit ist denn auch Programm bei Référence, ein typgerechtes und kreatives Hairstyling selbstverständlich. «An die Haare unserer Kunden lassen wir nur Produkte von ‹Keune› und von ‹so Pure›, der rein pflanzlichen Pflegelinie für besonders strapaziertes Haar», bekräftigt Yannick diese Philosophie. «Die Entwicklung von ‹so Pure› war ein Durchbruch in der natürlichen Haarbehandlung. Pflanzenextrakte und ätherische Öle sind nämlich die einzigen aktiven Inhaltsstoffe dieser Linie.» Weiterbildung ist Pflicht in dieser Branche des hohen Anspruchs, eine lustvolle allerdings. Im Musée de Louvre inszenieren die zehn besten Figaros der Hauptstadt jeweils zweimal jährlich eine Show der Superlative, zeigen Trendfarben und aussergewöhnliche Schnitte. Die Herausforderung des Teams von Référence liegt darin, diese Extravaganz Basel-tauglich zu machen. Langweilig zu machen? «Non, pas du tout. Aber wir überzeichnen nicht, die Frisur soll den Typ, den Charakter unterstützen, nicht dominieren. Und den guten Mood

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gibt’s gratis dazu», sagt Frederic, wiederum charmant flüsternd. Fehlschnitte? «Meine Kunden kommen immer wieder.» Fehlfarben? «Pas de chance. Unser Glasdach ist nicht nur gestalterisch magnifique, sondern auch super agréable. Denn wir arbeiten mit Tageslicht. Braun bleibt deshalb braun, auch auf der Strasse oder zu Hause vor dem eigenen Spiegel … .» Moi, je reste encore un petit peu. Und geniesse den feinen Espresso.

www.referencecoiffure.ch Référence Coiffure Klosterberg 9 CH-4051 Basel T 061 271 42 36


Prof. Dr. Dr. Victor Valderrabano

Chefarzt der Orthopädie am Universitätsspital Basel

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Für mich war immer klar, es musste ein Helferberuf sein. Aber da war auch der Wunsch, meine handwerklichen Fähigkeiten einzusetzen. Ja, Bauingenieur, das hätte mir auch gefallen, oder etwas, was mit Ästhetik zu tun hat. Also habe ich mich nach meinem Medizinstudium auf Orthopädie spezialisiert. In Kanada habe ich später meinen zweiten Doktor gemacht, in Biomechanik. In meinem Beruf habe ich das gefunden, was ich mir immer gewünscht habe: Ich habe mit Menschen zu tun, ich kann helfen, aber ich beschäftige mich auch mit Hightech und Handwerk. Knochen, Muskeln, Knorpel – ein faszinierendes Wechselspiel von Kräften! Ein kleiner Eingriff nur, und dieses Wechselspiel wird beeinflusst. Eigentlich bin ich eine Art Knochenschlosser. Orthopädie wird wichtiger, weil die Menschen immer älter werden. Und die Operationen werden immer technischer, weil man schonender ans Werk geht. Es gibt nichts Schöneres, als Menschen glücklich zu machen. Da kommt ein hinkender Patient an Krücken, und sechs Wochen nach einer Operation kann dieser Mensch wieder normal gehen und ist glücklich. Und dann gibt’s als

Dank ein Stück Kuchen für das Team und mich, das ist oft ein grossartiges Gefühl! Mein Beruf ist anstrengend. Ich stehe morgens um halb sechs auf, eine Stunde später bin ich im Spital. An den Tagen, an denen ich operiere, bin ich von 8 Uhr morgens bis 16 Uhr im Operationssaal. Das sind etwa vier bis zehn Operationen in dieser Zeit. Dann bin ich erschöpft und gönne mir eine kurze Pause, bevor ich Patienten auf der Station besuche und meine Büroarbeit erledige. Ich habe etwa zwanzig Operationen pro Woche, plus natürlich meine Sprechstunden, die ebenfalls Konzentration und das verbindliche Eingehen auf den Patienten voraussetzen. Und zwischendurch muss ich ja auch meine Stundenten betreuen, Vorlesungen halten und mich in einem 30-köpfigen Team um meinen Forschungsschwerpunkt Arthrose und meine Aufgaben als Chefarzt kümmern. Was mir auch sehr am Herzen liegt, ist die humanitäre Hilfe in Form von Schulungen oder ehrenamtlichen Operationen in ärmeren Ländern. Ich möchte, dass wir den Wohlstand, den wir in Basel in unserem Gesundheitswesen haben, teilen. Ja, alles zusammen benötigt viel Zeit, viel Engagement. Es bleibt wenig Raum für andere Dinge. Aber eigentlich vermisse ich nichts. Ich habe meinen Traumberuf, einen herzlichen Freundeskreis und bin mit meiner liebevollen Frau äusserst glücklich verheiratet. Natürlich, der Tag müsste 28 Stunden haben, damit ich mehr Freizeit hätte. Weil ich nicht bereit bin, auch nur auf eine meiner Aufgaben zu verzichten. Aber es ist gut so, wie es ist. Sehr gut.

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1. Dominik Lingg: «Wir beraten die Bauherren in der effizienten Abwicklung ihrer Bauprojekte von der strategischen Generalplanung bis zur Umsetzung direkt am Bau.»

WIR SETZEN IHR BAUPROJEKT IN SZENE Vom übergreifenden Denken in der Generalplanung bis zum Fachwissen direkt am Bau: Das ist die Kernkompetenz von Dominik Lingg und seinem Team.

Dominik Lingg (46) ist kein Mann der grossen Töne. Als Berater im Bauprojekte-Management weiss er, dass für eine effiziente Bau-Abwicklung alle Planungsabläufe stimmen müssen. Also deckt Lingg die Bauherren nicht laut mit Vorschlägen ein, sondern hört ihnen sehr gut zu. Er wägt ab, diskutiert und stellt Fragen. Was sind ihre Pläne? Was sind ihre Wünsche? Wie viel wollen sie investieren? Was reizt sie an dem Projekt besonders? Je besser ein Bau geplant ist, je besser die Ziele definiert sind, desto mehr ist ein Bauherr vor Enttäuschungen gefeit. So lautet die Überzeugung von Dominik Lingg. Denn der Erfolg beginnt schon vor dem Bauen. Und Zeit bedeutet auch auf dem Bau Geld. Seit 2002 bietet sein Unternehmen Dienste im Bereich Generalplanung und Baubegleitung an. Als Generalplaner stellen Lingg und sein Team alle erforderlichen Planer- und Spezialistenleistungen. Sie analysieren, bestimmen mit dem Eigentümer die Ziele sowie die Strategie zu deren Erreichung, machen das Kosten- und Terminmanagement und sorgen für die Auswahl der Unternehmer und Planer für die Realisierung. Um nahe an der Front zu sein, machen sie die Bauleitung in der Regel selbst. Im Bereich Baubegleitung unterstützen die Spezialisten den Bauherrn gegenüber Planern, Totalunternehmern oder Behörden. Die Firma übernimmt auch einzelne Aufgaben von der Immobilien-Bewertung, Bauleitung, Offertanalysen bis zu Expertisen. Was sein Unternehmen auszeichnet, sagt Dominik Lingg im Interview. 76

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Herr Lingg, im Baugewerbe wird mit harten Bandagen gekämpft. Wie wirkte sich die Wirtschaftskrise auf Ihre Firma aus? Dominik Lingg: Wir spüren keine Krise. Uns geht es so gut wie noch nie! Worauf führen Sie die gute Nachfrage zurück? Für eine nachhaltige Zusammenarbeit setzen wir auf Werte wie Ehrlichkeit, Offenheit, Zuverlässigkeit und Verantwortung gegenüber den Interessen unserer Kunden. Dieser Focus wird offensichtlich geschätzt. Welche Vorteile bringt eine Zusammenarbeit mit Ihnen und Ihrem Team von 7 Mitarbeitenden? Bauprojekte sind sehr komplex. Hier setzen wir an: Wir beraten die Bauherren mit unserem erfahrenen Team in der effizienten Abwicklung ihrer Bauprojekte von der strategischen Generalplanung bis zur Umsetzung direkt am Bau. Wo machen Bauherren oft grundlegende Fehler? Oft sind die Entscheidungsgrundlagen für spezifische Projekte ungenügend. Oder es fehlt an den Entscheiden selbst, die wichtig sind, um die Bauplanung voranzutreiben.


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2. Dominik Lingg: «Ich habe das Glück, dass ich auf die Erfahrung langjähriger Mitarbeiter setzen kann.» 3. Baumanagement für die Totalsanierung der unter Denkmalschutz stehenden St. Alban Schulanlage

Dank der Erfahrung Ihres Teams kann der Bauherr seine Ziele Welche Qualifikationen setzt Ihre Tätigkeit voraus? also effizient umsetzen? Unser Job ist sehr verantwortungsvoll und Genau. Das ist die Stossrichtung. Unser Kern- setzt viel voraus: einen grossen Rucksack an geschäft betrifft die Generalplanung und die Know-how in der Bau- und Immobilienbranche, Baubegleitung. In beiden Bereichen setzt unsere Belastbarkeit und Freude an der Verantwortung, Matrix mit den Punkten Qualität, Kosten, Termine, Führungsqualitäten und Sozialkompetenz sowie Sicherheit und Zielerreichung an. In der General- strategisches Verständnis. Und ganz wichtig: zuplanung mit Projekten in der Höhe von 1 bis 50 hören können, auf Menschen zugehen. Millionen Franken übernehmen wir in Absprache mit den Eigentümern die Verantwortung für Konzept und Planung, wir evaluieren alle Anforderun- Die Voraussetzungen für einen Generalplaner und Bauberater gen und Bedürfnisse, formulieren und kontrollie- sind somit anspruchsvoll. Finden Sie genügend qualifizierte Mitren die Aufträge an die Partner wie zum Beispiel arbeitende? die Architekten und kontrollieren die Kosten. Das ist unser grosses Problem, das einem weiteren Ausbau der Firma Grenzen setzt: Wir finden Im Bereich Baubegleitung unterstützen Sie den Bauherrn im Auf- keine qualifizierten Mitarbeitenden. Ich habe das tritt gegenüber Planern und weiteren Partnern des Projekts? Glück, dass ich auf die Erfahrung langjähriger Mitarbeiter setzen kann. Auf sie vertraue ich und Wir begleiten den Bauherrn, überwachen und unternehme alles, um ihnen in meiner Firma erinformieren. So ist sichergestellt, dass er jeder- füllte Arbeitstage zu bieten. zeit weiss, wie es um das komplexe Bauprojekt steht. Wie sehen Sie die Zukunft Ihrer Firma? Gibt es neben dem Wirken als Generalplaner und Bauberater Ich sehe unseren Weg weiterhin als kleine, feinoch weitere Bereiche in Ihrer Firma? ne «Boutique» innerhalb der Branche. Mit einem Chef, der sämtliche Projekte kennt. So bleibe ich Wir bieten daneben einzelne Dienstleistungen für alle Kunden Ansprechpartner. Sie haben so die rund um das Baugeschehen an: Kostenplanung/ sichere Gewissheit, dass mein Team und ich ihre -überwachung, Immobilienbewertung, Offertana- Bauten stets im Visier haben. Ein grosser Ausbau lysen, Vertrags- und Rechnungswesen/Bauab- unseres Unternehmens würde diesen wertvollen rechnungen, Gutachten und Expertisen. Pluspunkt in unserer Kundenbeziehung gefährden. Aus welchen Bereichen stammt Ihre Kundschaft? Unsere Kunden sind Banken und Versicherungen, Gewerbe und Handel, Kantone und Gemeinden, Pensionskassen und Private. Wie haben Sie es geschafft, als kleine Firma solch grosse Kunden an Land zu ziehen? Mein langjähriges Team und ich konnten die Kunden mit guten Leistungen gewinnen. «Learning by doing», lautet das Motto. Als gelernter Hochbauzeichner habe ich mich an der Universität St. Gallen (HSG) weitergebildet und das KMUDiplom, das ist eine Art MBA, erworben.

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www.d-lingg.ch Dominik Lingg AG Bauprojekte Management Schützengraben 23 CH-4051 Basel T 061 205 15 00 / F 061 205 15 01


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1. Koni Jucker in seinem neuen Laden: Stil in der Mode, Stil in der Architektur.

KULTUR, DIE MÄNNER KLEIDET Würde der Basler Herrenausstatter Koni Jucker Rückschau über seine berufliche Laufbahn halten, so könnte er auf eine langjährige Karriere als Modeberater zahlreicher, zum Teil bekannter Persönlichkeiten zurückblicken.

Koni Jucker will aber noch kein berufliches Fazit ziehen. Er will einen Neustart. Und zwar dort, wo alles mal begann: Mit einem Pinselkauf in der Bäumleingasse 16, dem ehemaligen Malartikelgeschäft Rebetez. Damals ahnte er, dass das Leben ihn und den faszinierenden Laden im Haus «Zur eisernen Thür», dessen Kern auf das 13. Jahrhundert zurückgeht, wieder zusammenführen würde. 25 Jahre später ist es nun soweit – unvermeidlich deshalb, dass er seine Liebe zur Kunst mitnimmt an den neuen Standort. Und mit ihr sein Gedankengut, dass nur Kultur die Menschen wirklich kleidet. Koni Jucker will nämlich mehr als Garderobe bieten. «Ich will Lebensart vermitteln und somit einen Mehrwert für meine Kunden und mich kreieren.»

Welchen Stellenwert hat die Kunst in Ihrem Leben? Kunst ist ein wesentlicher Bestandteil meines Alltags. Ein Beispiel: Der beste Erholungsort ist und bleibt für mich die Fondation Beyeler. Ich verlasse dieses wunderbare Haus immer beruhigt, erholt, vergnügt. Für welchen Künstler würden Sie viel Geld ausgeben? Für jedes Werk, bei dem ich Gänsehaut bekomme. Wenn ich spüre, dass den Künstler etwas Erhabenes, eine Art «göttlicher Funke» geleitet hat.

Das Konzept Ihres neuen Ladens, wodurch unterscheidet es sich Koni Jucker, Sie malen selbst. Wie würden Sie Ihren Stil beschrei- vom bisherigen Disegno? ben? Was inspiriert Sie? Es ist die logische Weiterentwicklung. Aber: Es Koni Jucker: Einen fixen Stil habe ich nicht. Ich ist nun ein privaterer, persönlicher Disegno geworsuche mich permanent selbst. In jedem Bild, in den. Nach 40 Jahren im Detailhandel habe ich es jeder Skulptur aufs Neue. Menschen, Situationen mir verdient, einen Laden zu gestalten, welcher und Eindrücke – alles kann inspirierend sein. Mei- mein Wohnzimmer sein könnte, sozusagen. Und ne besten Werke habe nicht ich erschaffen, son- das in einem der architektonisch schönsten Gedern eine bestimmte Emotion, ein plötzlicher Mo- bäude der Stadt und mit Tageslicht, welches ich ment. jahrelang entbehren musste. Sie können sich vor80

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2. Koni Jucker und Manja Stingelin: «Wir wollen unseren Kunden Lebensart vermitteln.»

stellen, wie wir uns auf diesen Designo-Neubeginn freuen – ich, mein neues Team und vor allem meine Perle Manja Stingelin, die mich seit 27 Jahren begleitet. Gibts einen Neubeginn auch mit Blick auf das Sortiment? Natürlich habe ich auch dieses ganz bewusst und gezielt erweitert, biete individuelle Anzüge an und Hemden, alles produziert von kleinen Manufakturen in Europa. Schneiderkunst, Handwerk, Bedienung, Service – das ist die Zukunft, das hat Stil und Klasse. Deshalb verkaufe ich nicht nur Mode – ich verkaufe Lebensart und Kultur. Das sollen meine Kunden mit all ihren Sinnen wahrnehmen können.

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Sie verkaufen Kultur? In einem Modegeschäft? Kleidung ist Kultur! Jede Marke übernimmt eine Verantwortung für Qualität, Innovation und Stil. Füllt der Träger diese Werte aus, entsteht ein Kunstwerk. Wir verändern und entwickeln uns ja permanent. Kultur heisst entwickeln, sich selbst oder eine Sache. Ist jemand auf dieser Suche noch nicht angekommen, so sieht man das meist an seinem noch nicht entwickelten, unfertigen oder unsicheren Stil. Was ist denn guter Stil? Ist er erlernbar? Sich zu finden heisst, seine Persönlichkeit zu entwickeln. Kleidung allein macht keinen guten Stil aus, sondern die Kombination aus Mensch und Mode, treffender gesagt, aus Charakter und kultivierter Mode. Stil heisst auch, das Beste aus sich zu machen. Stil bedeutet Umgangsformen, Bildung, Interesse. Guter Stil ist so vieles und macht ihn letztlich aus, den Menschen. Aber ist es nicht diffizil, einem Menschen den objektiv passenden Stil zu verkaufen, wenn er ihn subjektiv nicht zu schätzen vermag? Vor dieser heiklen Aufgabe stehen wir oft, ja. Wir sind aber ein Dienstleistungsbetrieb, wollen dienen. Das ist ja das Schöne an unserem Beruf. Deshalb müssen wir den Kunden so professionell wie behutsam zu seinem persönlichen, zum eben passenden Stil führen. Und schliesslich damit glücklich machen.

www.disegno-mode.ch Konrad Jucker AG Disegno Mode Bäumleingasse 16 CH-4051 Basel T 061 272 55 50 / F 061 272 54 23 82

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Nicole Mathys

Assistentin des Rektors der Universität Basel

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‹Die Herrscherin der Agenda›, so nennt mich mein Chef. Und das ist nicht übertrieben. Mein Tag im Büro beginnt damit, dass ich als Erstes dem Rektor einen Espresso bringe, danach besprechen wir den Tagesablauf. Von da an geht alles ganz zügig: telefonieren, koordinieren, coachen, Besuche empfangen. Alles immer ganz schnell. Ich sehe meine Rolle auch als Gastgeberin. Ich bin im Cockpit und kann all das tun, was ich gerne mache: organisieren, neue Menschen kennenlernen, vernetzen und mit unvorhergesehenen Situationen fertig werden. Das sind Momente, in denen man kreativ werden muss, und das spornt mich an. Wenn ich zurückblicke, konnte ich in vielen meiner bisherigen Tätigkeiten – ich war vorher bei Radio DRS2 und noch früher bei der Musikakademie – Ähnliches tun. Ich komme aus einem künstlerischen Umfeld und fühle ich mich pudelwohl, wenn ich kreativ etwas bewirken kann. Highlights sind spezielle Projekte, die meinen Alltag vitalisieren, wie zurzeit die Jubiläumsfeierlichkeiten der Universität, da treffe ich neue Menschen, und so entstehen wiederum neue Kontakte. Von meinem Netzwerk profitiert auch mein

Job. Vor ein paar Jahren durfte ich einen grossen Kongress für die ‹European Association for International Education› mitorganisieren. Es war ein totaler Erfolg. Bei solchen Tätigkeiten fühle ich mich wie ein Fisch im Wasser, obwohl der zeitliche Einsatz immens ist. Diese Sachen mache ich ja zusätzlich zu meinem üblichen Pensum. Als Assistentin des Rektors muss man geduldig und diplomatisch sein, vor allem aber anpassungsfähig. Ich habe ja alle paar Jahre einen neuen Chef. Und das heisst jedes Mal eine neue Arbeitskultur. Einen Ausgleich zu meiner Tätigkeit an der Uni finde ich in meinem zweiten Beruf. Ich bin nämlich diplomierte Yogalehrerin. Tanzen, Körper- und Energiearbeit haben mich immer interessiert. Ich habe zehn Jahre lang Yoga gemacht, bis ich langsam den Wunsch spürte, dass ich es weitergeben möchte. Und dann habe ich neben meinem Beruf die vierjährige Ausbildung gemacht. Das war hart. Vor allem das letzte Ausbildungsjahr, da war kein freies Wochenende mehr möglich. Aber die Durststrecke hat sich gelohnt. Ich gebe ein paar Yogakurse in der Woche und geniesse ein reiches, volles Leben. Vom Yoga nehme ich viel für mein Leben mit: Humor, Geduld, Energie. Vor allem aber Balance. Das ist für mich ein anderes Wort für Glück.

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vorsprung durch technik Wie kaum eine andere Automarke verkörpert Audi scheinbar unvereinbare Attribute wie «Vernunft», «Spass» und «Sportlichkeit». Wer liesse sich nicht gerne überzeugen, dass man auch bei sportlicher Fahrweise ganz schön vernünftig unterwegs sein kann? Audi im Gellert zeigt, wie’s geht.

Audi ist lateinisch und heisst «horch!». Das ist nicht etwa ein Zufall, sondern hat in der Geschichte dieser bekannten deutschen Automarke einen festen Grund. Der Gründer des 1910 eingetragenen Unternehmens hiess nämlich August Horch. Er hatte wenige Jahre zuvor die Horch Motorenwerke in Zwickau gegründet. Verschiedene Gründe veranlassten ihn, «sein» Unternehmen wieder zu verlassen und einen Neustart zu versuchen. Da sein Name nun schon vergeben war, kam ihm die Idee, ihn einfach in eine Fremdsprache zu übersetzen. Heute wie damals ist der Name, über den sich kaum jemand Gedanken macht, nach wie vor Programm: Die Marke lässt immer wieder durch bahnbrechende Innovation aufhorchen. Der Leitspruch «Vorsprung durch Technik», der seit 1971 verwendet wird, hat bis heute nichts von seiner Berechtigung verloren. Michel Schnarwiler, Verkaufsleiter des Audi-Centers der ASAG im Gellert, lächelt zufrieden: «Es wäre töricht, ein Motto zu ändern, das einen solchen Bekanntheitsgrad hat. Die Engländer und Amerikaner haben es ja eins zu eins übernommen, ohne es zu übersetzen.» Er steht neben einem pechschwarzen R8 Spyder. Das brandneue Geschoss steht für Audis Ambitionen im Rennsport. Die Maschine mit der aggressiven Schnauze besitzt einen Mittelmotor und permanenten Vierradantrieb, eine Kombination, welche die 525 PS verlustfrei auf die Strasse bringen. «Es ist natürlich eine Freude, ein solches Fahrzeug hier in Basel zu haben», erzählt Schnarwiler, «doch ist dieser Wagen nicht wirklich repräsentativ für das Image von Audi.» Die Marke erzielt in letz-

ter Zeit bedeutende Erfolge im Rennsport, insbesondere bei Ausdauerrennen, wie den 24 Stunden von Le Mans. «Die dabei gewonnenen Erkenntnisse fliessen selbstverständlich in jedes Fahrzeug der Modellpalette», erklärt der Verkaufsleiter mit Verve. Audi begann in den 80er Jahren das Automobil zu revolutionieren und setzte neue Standards für Technik und Design. Meilensteine waren der Audi 100 von 1981 mit dem damals besten CW-Wert einer Serienlimousine und wenige Jahre darauf der Audi 80, der mit seinen runden Formen, grossen Heckleuchten und rahmenlosen Scheiben das Aussehen der nachfolgenden Automobile prägte. «Heute befindet sich Audi auf Augenhöhe mit Mercedes und BMW», erklärt Michel Schnarwiler und blickt verstohlen zum A8, der Luxuslimousine der Flotte. «Getreu dem Motto der Marke besteht auch zwischen diesem Fahrzeug und der Konkurrenz ein deutlicher technologischer Vorsprung. Audi investiert viel Forschung in Technologien, die der Sicherheit dienen. Paradebeispiel sind Systeme an Bord des A8, die selbsttätig Gefahren erkennen, den Fahrer warnen, das Fahrverhalten auf plötzliche Bremsmanöver einstellen und schlimmstenfalls sogar mit einer Notbremsung eingreifen.» Mit dem brandneuen A1 wiederum beweist Audi, dass bei aller Leistungsfähigkeit die Vernunft nicht zu kurz kommt: Ausgerüstet mit dem TDI-DieselAggregat, verbraucht der kleine Stadtflitzer mit der attraktiven Optik auf 100 km bloss 4,7 Liter. Michel Schnarwiler: «Ich freue mich jetzt schon, Ihnen dieses Highlight demnächst persönlich zeigen zu können.»

1. Michel Schnarwiler ist Verkaufsleiter von Audi in Basel.

www.asag.ch ASAG Auto-Service AG Audi Center Basel St. Alban-Anlage 72 CH-4052 Basel T 061 317 85 85 / F 061 317 85 86 AUTO

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1. Christian Straub, Unternehmensleiter: «Wir sind stolz auf unseren zweisprachigen Unterricht in Deutsch und Englisch bereits ab der 5. Klasse an unserem Progymnasium.»

wir lassen uns gerne von ihrem kind testen Die Minerva Schulen Basel sind eine staatlich anerkannte Privatschule, die vom Kindergarten ab drei Jahren bis zum Gymnasium ein innovatives Angebot bietet.

Ihren Stammsitz haben die Minerva Schulen Basel im Wildensteinerhof an der St. Alban-Vorstadt. Das elegante Altstadthaus ist für die mehr als hundertjährige Privatschule Programm. Hier wird Tradition und Innovation seit jeher gross geschrieben und beides zu einem attraktiven Schulangebot verwoben. So sind im Wildensteinerhof alle Klassenzimmer des Progymnasiums (5.– 9. Klasse) topmodern eingerichtet; auf jedem Schülerpult steht ein Laptop. Der Computer ist längst zum selbstverständlichen Arbeitsgerät und festen Bestandteil des Schulalltages geworden. Entscheidend für den Erfolg der Minerva Schulen ist neben dieser technischen Innovation jedoch das pädagogische Konzept. Im Mittelpunkt aller

Arbeit steht immer die Persönlichkeit der Heranwachsenden. Dank umfassender Betreuung – die Klassen weisen durchschnittlich 14 Schülerinnen und Schüler auf – können sich die Kinder und Jugendlichen besser entwickeln. Kein Wunder finden sie in diesem klar strukturierten, familiären und intensiv betreuten Rahmen leichter die Freude am Lernen. 450 Kinder und Jugendliche besuchen die Minerva Schulen. Das Angebot reicht vom Kindergarten ab drei Jahren, über die Basis- und Primarstufe, hin zur Real-, Sekundarschule und dem Progymnasium, das im Gymnasium seine Fortsetzung findet. Unternehmensleiter Christian Straub erläutert im Gespräch die Vorteile der Schule. wissen

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2. Die Schüler der Minerva Schulen lernen in charaktervollem Altstadthaus-Ambiente mit modernster Hard- und Software.

Unsere Schule finanziert sich zu 100 % über Herr Straub, warum soll ich mein Kind in die private Minerva das Schulgeld. Je nach Schulstufe belaufen Schulen schicken? sich die Kosten pro Kind zwischen 12 000 und Christian Straub: Wir tun sehr viel für die Be- 24 000 Franken im Jahr. treuung der Schülerinnen und Schüler in kleinen Klassen. Dazu gehören auch der Mittagstisch und die Betreuung nach dem Unterricht bis 18 Uhr. Wir Worauf sind Sie besonders stolz? entlasten so die Eltern. Auf den zweisprachigen Unterricht im Progymnasium ab der 5. Klasse. Da wird Englisch wähIst die Schule dank dieser Betreuung ein Hafen für Schüler, die an rend fünf Lektionen pro Woche als Sprachfach unterrichtet und in weiteren sechs bis acht Lekanderen Schulen leiden? tionen immersiv verwendet, d.h., in Fächern wie Dank der kleinen Klassen und unserer enga- Science, Arts, History und Sports ist Englisch Ungierten Lehrerschaft finden bei uns auf allen Ni- terrichtssprache. Ausserdem fördern wir Hochbegabte: Diese veaustufen auch Kinder und Jugendliche ihren Platz, die auf Grund von Lernschwächen oder an- nehmen zwei Drittel der Zeit am Unterricht ihrer derem «Leidensdruck» ihren Halt verloren haben. Stammklasse teil, die restlichen Lektionen arbeiAn der Minerva finden sie das nötige Selbstver- ten sie an unterschiedlichsten Themenbereichen trauen wieder, um Freude an der Schule und einen in speziell für sie ausgerichteten Workshops. freien Kopf für das Lernen zu haben. Dazu trägt auch bei, dass die Zusammensetzung unseres Lehrerteams eine grosse Konstanz hat und wir weder unter stetem Wechsel noch unter Lehrermangel leiden. Die Schule bietet viel: engagierte Lehrpersonen, intensive Betreuung, Laptops in den Klassenzimmern. Das alles will finanziert sein. Wie sieht es mit dem Schulgeld aus?

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www.minerva-schulen.ch Minerva Schulen St. Alban-Vorstadt 32 CH-4052 Basel T 061 278 98 88 / F 061 278 98 89


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1. Philippe Baijot, selber in der Region Champagne geboren, ist seit 2006 Mitinhaber und seit 2007 Präsident des Hauses Lanson in Reims.

Reims und Reinach in Champagnerlaune Unter Frankreichs Champagner-Produzenten zählt das Haus Lanson zu den fünf «Grandes Marques», die für alte Tradition und exzellente Qualität stehen. Dieses Jahr feiert Lanson sein 250-jähriges Jubiläum. In der Schweiz wird die Edelmarke durch Haecky Drink&Wine AG in Reinach distribuiert.

Das kleine Malteserkreuz, welches jede Flasche ziert, erinnert an die Gründertage des Champagnerhauses Lanson. Nicolas-Louis Delamotte, Ritter des Malteserordens, übernahm das von seinem Vater 1760 in Reims gegründete Champagnerhaus. Das Malteserkreuz wurde fortan als Zeichen dieser Tradition zum Firmenemblem. Schon zu Beginn des letzten Jahrhunderts lies­sen sich die Passagiere der ersten Klasse auf dem Luxusliner «Titanic» mit edlen Schaumwein-Cuvées der Prestige-Marke «Lanson» aus der Champagne verwöhnen. Englands königliche Familie gehört zum festen Kundenkreis der hochkarätigen Kellerei in Reims und auch das glamouröse Fürstentum Monaco kredenzt heute Lanson – so, wie viele noble Adressen auf allen Kontinenten. Damit auch die Schweizer Connaisseurs auf die perlenden Reize von Lanson nicht verzichten müssen, bietet Haecky Drink&Wine die Marke Lanson in ausgesuchten Geschäften an.

In welcher Tradition keltert Lanson seine Cuvées in Bezug auf das Verhältnis zwischen den Traubensorten? Jede Kellerei hat ihre Philosophie, und die zeigt sich insbesondere bei der Zusammensetzung der Cuvée aus den drei zugelassenen Rebsorten: Pinot Noir (Spätburgunder), Chardonnay sowie Pinot Meunier (Schwarzriesling oder Müllerrebe genannt). Je nach Zusammensetzung der Cuvée ergibt sich der Stil: leicht oder schwer, rustikal oder elegant, zart oder opulent. Ein besonderes Merkmal der Champagner von Lanson ist ihre «Frische». Worauf ist diese zurückzuführen?

Unser Champagnerhaus gehört zu den wenigen Kellereien, die keine malolaktische Gärung (biologischer Säureabbau) durchführen. Dies ist eine Besonderheit, welche zu Lansons Markenzeichen geworden ist. Die Weine durchlaufen keine Umwandlung von der Apfelsäure in die Milchsäure. Dadurch werden aus­ Philippe Baijot, zu Ihrem 250-jährigen Jubiläum haben Sie eine sergewöhnlich frische und anmutende Champagner «Cuvée Extra Age» kreiert. Was sind die Besonderheiten dieses geschaffen, welche sich nebst der Fruchtigkeit durch edlen Getränks? bemerkenswerte Lagerungsfähigkeit und zunehmende Geschmeidigkeit auszeichnen. Philippe Baijot: Die Trauben dieses edlen Getränks werden ausschliesslich aus Pinot Noir (60%) und Chardonnay (40%) von Premiers Crus und Grands Gibt es eine Regel, zu welchen Speisen Champagner passt? Crus ausgewählt. Nach einer Reifezeit von mindestens Man muss sich bewusst sein, dass Champagner – 5 Jahren in unseren Kreidekellern bringt diese aussergewöhnliche Vermählung grosser Jahrgänge eine be- alleine getrunken – anders schmeckt als begleitet von sondere Harmonie von Komplexität und Frische hervor. Aromen schöner Gerichte. genuss

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2. Seit über 30 Jahren ist Jean-Paul Gandon Chefoenologe bei Lanson.

Ein Brut oder ein reiner Chardonnay Champagner eignen sich hervorragend als Aperitif. Gleichzeitig sind sie ein idealer Begleiter für Gerichte mit Edelfischen und Meeresfrüchten. Ein Rosé-Champagner passt sowohl als Aperitif, aber auch zum Dessert. Und die zarte Geschmeidigkeit eines Demi-sec kommt besonders zum Tragen, wenn dieser zu Gebäck gereicht wird. Alle grossen Jahrgänge von Lanson stehen nicht nur in ausgewählten Gourmet-Restaurants auf der Karte, sondern werden weltweit an Auktionen angeboten. Die ganz alten Jahrgänge, ab 1976, bieten wir dabei in Magnumflaschen, die Jahrgänge ab 1983 in der 7 dlFlasche an. Ausserdem haben wir eine schöne Auswahl der Jahrgänge 1979 bis 1990 und 1993 bis 1999. Die Haltbarkeit unserer alten Jahrgänge liegt übrigens nicht nur im erwähnten Verzicht auf die malolaktische Gärung, sondern auch, weil wir diese Flaschen – die noch auf der Hefe liegen und nicht degorgiert worden sind – sehr sorgfältig in unseren Kellern aufbewahren.

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Seit 2007 ist Haecky Drink&Wine Ihr Distributionspartner in der Schweiz. Welche Aufgabe hat Ihr Repräsentant? Haecky Drink&Wine ist eine führende Vertriebsorganisation für ausgesuchte Weine und Spirituosen, die bestens zu unseren Produkten passen, weil sich im Haecky-Sortiment ebenfalls viele, international bekannte und hochwertige Marken befinden. Dank den engen Beziehungen zu den Partnern aus Fachhandel und Gastronomie ist Haecky mit den Wünschen der Konsumenten und des Marktes generell bestens vertraut und kann deshalb schnell und gezielt darauf reagieren. Für uns ist dies ein wesentlicher Faktor der Zusammenarbeit mit Haecky Drink&Wine. Die Verantwortlichen haben deshalb vor allem die Aufgabe, Lanson als unsere Champagnermarke in der Schweiz markant auf- und auszubauen und schliesslich erfolgreich zu etablieren.

www.haecky.ch Haecky Drink& Wine AG Duggingerstrasse 15 CH-4153 Reinach T 061 716 81 81 / F 061 716 81 72


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1. Andreas Karcher, Kurator der Nationale Suisse Kunst sammlung, und Miriam Cahn: «Dies ist ein Kirschbaum (Vorfrühling)», 2006, Öl/Baumwolle.

Respekt vor der kunst

Die passionierteste Sammlerin Schweizer Kunstwerke ist eine Versicherungsgesellschaft. Nationale Suisse besitzt die grösste Firmensammlung zeitgenössischer Schweizer Kunst und engagiert sich dafür, diese nicht in Tresorräumen verstauben zu lassen. Ein Stück Kunstgeschichte.

Andreas Karcher mag den Architekturtrend mit Grossraumbüros und Glaswänden nicht besonders: zu wenig Platz für Bilder. Seit gut sechs Jahren ist er Kurator der Kunstsammlung von Nationale Suisse und sorgt nicht bloss dafür, dass die grösste unternehmerische Sammlung der Schweiz weiterwächst, sondern auch dafür, dass die Mitarbeitenden von ihr profitieren. Kunst zu sammeln bedeutet für Nationale Suisse nicht blosses Investment, sondern Leidenschaft und Engagement. Gesammelt wird ausschliesslich zeitgenössische Schweizer Kunst; seit kurzem beschäftigt man sich mit Fotografien und Videos, die den Kurator vor neue Herausforderungen stellen. Wie bewahrt man eine Fotografie beispielsweise vor dem Ausbleichen und kann sie den-

noch im Tageslicht präsentieren? Denn Nationale Suisse sammelt Kunst nicht fürs Museum im Keller – die Werke sollen ausgestellt und sichtbar sein. Man versteht das als Privileg des Mitarbeiters und als Beitrag zur kulturellen Entfaltung. Andreas Karcher, Nationale Suisse sammelt seit 60 Jahren Kunst … Andreas Karcher: Ja, 1943 kam meines Wissens das erste Bild. Das war eine Schenkung und gewissermassen die Initialzündung zur Sammlung. Heisst das, die Gründung der Sammlung war ein Zufall? kultur

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Nein, das nicht. Das war ein sehr bewusster 2. Spektakulärer Ankauf: Yves Netzhammer, ohne Titel, 1999, Entscheid eines damaligen Direktors, der auch C-Print/Aluminium, 110 u160 cm. 3. Andreas Karcher: «Wir halten am Konzept fest, wichtige privat sammelte und der ein Budget für Bilderan- Positionen innerhalb der aktuellen Schweizer Kunst käufe genehmigt erhielt. Damals hatte er bereits zu sammeln.» eine Sammlung vor Augen. Bei einer Kunstsammlung ist es wichtig, eine Idee zu haben. Seine Idee war es, sich auf zeitgenössische Schweizer Kunst zu konzentrieren. Man kann ihn wirklich als Pionier bezeichnen, die Sammlung Nationale Suisse faszinierende Persönlichkeit steht. gehört zu den bedeutendsten Firmensammlungen der Schweiz. Und zu welchem Typus gehört die Sammlung von Nationale Suisse? Das heisst, man kauft als Kunstsammler nicht einfach, was einem gefällt, sondern verfolgt ein Projekt? Unsere Sammlung ist eine Mischung aus beidem. Besagter Direktor hatte einen persönlichen Nicht unbedingt. Ein privater Sammler hat alle Geschmack und eine Idee. Wir halten am Konzept Freiheiten, seine Sammlung spiegelt oft seine fest, wichtige Positionen innerhalb der aktuellen Persönlichkeit wider. Es stellt sich aber immer Schweizer Kunst zu sammeln. Wir bilden zu dritt wieder die Frage: Was hält eine Sammlung im ein Ankaufsgremium, und für welches Werk eines Grunde zusammen? Das kann ein Konzept sein, Künstlers wir uns zuletzt entscheiden, da spielt zum Beispiel das Verfolgen einer bestimmten auch viel persönlicher Geschmack mit. Kunstrichtung, vielleicht sogar der Versuch, eine gewisse Vollständigkeit zu erreichen. Ein anderer Typus ist jener, der nur kauft, was ihm gefällt und Was haben die Mitarbeiter davon, dass die Firma Kunst samzu dem er irgendeinen Bezug hat. Auf diese Weise melt? kann eine Sammlung später die schillernde Persönlichkeit eines Sammlers widerspiegeln. Die Ein schöneres, anregendes Ambiente am ArSammlung ‹Yves Saint Laurent› ist mit 373,5 Mil- beitsplatz zum Beispiel. Man wollte die Kunst lionen Euro nicht zuletzt deshalb die teuerste je nicht bloss in repräsentativen Räumlichkeiten versteigerte Privatsammlung, weil dahinter eine ausstellen, sondern nach und nach die Büros der

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«Wir bemühen uns, unseren Mitarbeitern die Kunst bestmöglich zu vermitteln.» Mitarbeitenden mit Originalkunst ausstatten. des Verweilens schaffen, wo sich Mitarbeitende, Heute ist das tatsächlich so: Jeder Mitarbeiter Kunden und Gäste jederzeit an den Kunstschäthat Anspruch auf ein Bild und wir versuchen, die- zen von Nationale Suisse erfreuen können. se Wünsche zu erfüllen. Schmerzt es Sie, wenn jemand Kunst nicht zu schätzen weiss? Das sind ja auch Vermögenswerte, die da an den Wänden hängen … Es ist Teil unserer Aufgabe, die Mitarbeitenden zu sensibilisieren. Dass sie sich also über das Privileg bewusst sind, ein Originalkunstwerk an der Wand hängen zu haben und dass sie deshalb entsprechend Sorge tragen sollten. Meiner Erfahrung nach geht es der Kunst dabei gut. Die Kunst liegt Andreas Karcher spürbar am Herzen. Nach seinem persönlichen Wunschobjekt gefragt, sucht er nicht nach Künstlernamen, nennt keine sagenhafte Erwerbung, kein grosses materielles Vermächtnis für die Sammlung, sondern sinniert über einen markanten Beitrag an die Kunstvermittlung: Der Kurator träumt von einem schönen, grosszügigen Ausstellungsraum für Nationale Suisse. Er würde dort gerne einen Ort

Schmerz ist vielleicht das falsche Wort. Man gewöhnt sich an verschiedene Reaktionen. Ein Museum besucht man mit der klaren Absicht, sich mit den Bildern auseinanderzusetzen. Bei uns ist das nicht der Fall, sondern die Sammlung befindet sich in einem halböffentlichen Bereich und gehört zum täglichen Umfeld. Und wenn nun Mitarbeiter dem Engagement von Nationale Suisse nichts abgewinnen können? Die Mitarbeitenden wurden und werden nicht gefragt, sondern die Kunst ist einfach da. Ich kann es also niemandem verübeln, wenn er damit nichts anfangen kann. Wir bemühen uns, unseren Mitarbeitern die Kunst bestmöglich zu vermitteln, aber wenn jemand gar keinen Bezug dazu findet, kultur

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4. Wird restauriert: Henri Matisse, «Acanthes», 1953, Kohle, ausgeschnittene Papiere, mit Gouache bemalt, auf Papier und Leinwand, 311 u 350,5 cm. 5. Auch Teil der Nationale Suisse Kunstsammlung: Paolo Bellini, «Testa fiore», 1990, Eisenskulptur, 86 u 60 u55cm.

Was bezweckt Nationale Suisse damit? Mit dieser Arbeit leisten wir, quasi als Initialzündung, einen Beitrag, damit auch die anderen Arbeiten nach und nach optimal restauriert werden können. Der Auftrag des Kunstversicherers ist es ja auch, den Kunstwert zu erhalten.

müssen wir das natürlich auch akzeptieren. Neben dem finanziellen Engagement für Nationale Suisse also auch eine Art Forschungsprojekt? Dann geht es also nicht ums blosse Investment? Diese Sammlung ist keine Kapitalanlage. Sie ist Teil der Unternehmens- und Mitarbeiterkultur, verschafft uns als Kunstversicherer aber auch eine grosse Glaubwürdigkeit, weil wir genau wissen, wovon wir reden. Wir stehen auf der Seite der Sammler, kennen die Probleme hinsichtlich Pflege, Erhaltung, Restaurierung.

Absolut. Für dieses Projekt wurde extra ein Papierspezialist engagiert, der nun in der Fondation Beyeler daran arbeitet. Die Restauration findet auch nicht hinter verschlossener Türe statt, sondern Besucher können dem Restaurator jederzeit durch ein Schaufenster über die Schulter schauen – eine sehr schöne Idee. Wir haben noch weitere ähnliche Projekte in Planung.

Nationale Suisse engagiert sich ja aktuell für die Restaurierung von Henri Matisses «Acanthes» in der Fondation Beyeler. Dieses wichtige Werk befindet sich in einem konservatorisch schwierigen Zustand und wird innerhalb eines dreijährigen Projekts in der Fondation Beyeler restauriert. Matisse hat mehrere dieser Scherenschnitte geschaffen, die sich teilweise in ähnlichem oder schlechterem Zustand befinden. 98

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www.nationalesuisse.ch Nationale Suisse Generaldirektion Steinengraben 41 Postfach CH-4003 Basel T 061 275 21 11 / F 061 275 26 56


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MARK VAN HUISSELING ICH UND BASEL (III)

Vergangene Woche war ich in St-Tropez. Für die, die nicht Leser meiner Kolumne in der Weltwoche sind: Meine Spalte beginnt jede Woche mit der Nachricht, wo ich vergangene Woche war. Als für BEST OF BASEL Redaktionsschluss war, hatte erst eine Kolumne des laufenden Jahres mit «Vergangene Woche war ich in Basel» angefangen, («die Kunstmesse ‹Art› fand statt», ging es weiter). Ich gebe wieder, was noch kam, das für Sie respektive für Basel von Wichtigkeit ist: «Am Dienstag um 11.00 Uhr begann die sogenannte ‹First Choice›, um 15.00 war ‹Preview›, um 18.00 ‹Vernissage›. Je mehr Geld man ausgegeben hat in der Vergangenheit, desto früher wird man von seiner Galerie eingeladen (MvH hatte eine Einladung für 11.00 Uhr, das freute ihn, doch es gab Leute, die durften bereits am Montag rein). Wie ich immer schreibe: Nach der Eröffnung gehen nur common people an eine Kunstmesse. Und um auch das einmal zu schreiben respektive zu fragen: Weshalb ist die Luft eigentlich immer so schlecht in der Halle? Ihr Kolumnist, für die, die es interessiert, war nach wenigen Stunden müde. Die Kunstwerke, übrigens, waren in der Mehrheit gut, wichtig, teuer 100

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sowie nicht neu. Mit anderen Worten, business as usual. Am Donnerstag fuhr ich nach Riehen in die Fondation Beyeler. Das Buch ‹Christo and JeanneClaude›, erschienen im Taschen Verlag, wurde vorgestellt, ich empfehle es. ‹Kennst Du meinen Lieblingskolumnisten?›, fragte Benedikt Taschen, als er mich dem Gast vorstellte, zu dessen Ehren er eingeladen hatte. Christo verbeugte sich, und das war der zweitbeste Augenblick des Abends. (Der Beste war, als der Verleger zu mir sagte: ‹Let’s get rich and famous together.›)» Ich weiss, ganz ehrlich, nicht genau, was er damit meinte – vielleicht will er einmal ein Buch mit mir zusammen herausbringen. Das wäre gut, weniger gut, aus meiner Erfahrung, wäre, dass damit, falls überhaupt ein Gewinn erzielt werden kann, dieser zur Mehrheit dem Verleger zufliesst, nicht dem Autor.

Basel ist der Stellvertreter Zürichs. Die Stadt, die man nicht immer so genau ansieht und die darum, ein paar Mal im Jahr, ohne Krawatte in das Büro kommen darf, sozusagen. Das ist gut, finde ich. Was ich nicht so gut finde, ist die Haltung, die viele Basler deshalb haben. Es fehlt ein wenig an Lockerheit. Die kann man etwa in Rom lernen. Klar, es ist die Hauptstadt Italiens, aber Bern ist die Bundesstadt der Schweiz – und interessiert auch niemanden (ausser die Berner). Aber wenn man in Rom ist und, sagen wir, an einem Sonntagnachmittag im «Dal Bolognese» an der Piazza del Popolo Kaffee trinkt, trifft man schöne Römerinnen und reiche Römer – und alle sind zufrieden mit sich, Rom und dem Rest der Welt. Genauer, ihr Rom ist das Zentrum ihrer Welt und der Rest ist ihnen egal, so sieht es aus. Und wenn wir es davon haben (ich habe lange überlegt, ob ich das schreiben darf; ich habe entschieden, ich muss): In Zürich hat keiner ein Problem mit Basel, nur umgekehrt. Das wäre nicht nötig, sagt man als Nichtbasler (plus «relax» oder «enjoy»). Wie geschrieben, Nummer zwei zu sein ist auch etwas, nämlich eben Nummer zwei zu sein. Wem das gefällt und reicht, der hat es gut. Die anderen müssen aufstehen und Das waren meine Basel- bzw. Riehen-Augenblicke aufsteigen. Nach Zürich zum Beispiel. des Jahres 2010 (das heisst, es gab noch einen weiteren Basel-Moment – als ich die Campari Bar verliess, um Mitternacht oder so, begegnete mir Antoine Konrad, ein House Music-Produzent aus Sissach, und sagte, «Lass uns einmal mittagessen, wenn du mehr Zeit hast.» Wir trafen uns einige Wochen später, in Zürich, das war sein Vorschlag, nur zum Sagen). Falls man jetzt meint, ich möchte damit den Wert von Basel mindern oder so, dann stimmt das nicht. Man muss es, von mir aus gesehen, anders sehen: Basel ist, vom Rang her, die Nummer zwei der Städte in der Deutschschweiz. Und die Nummer zwei zu sein, hat im Grund etwas. Wenn man diesen Entwurf überträgt auf die Geschäftsleitung eines Unternehmens, ist der zweitoberste Chef zu sein, oft besser als der oberste. Warum? Der zweitoberste hat fast so viel zu sagen und zu entscheiden, auf jeden Fall nach innen. Er verdient auch fast so viel. Aber er ist, when the shit hits the fan, nicht der Chef und muss darum nicht gehen. Die meiste Zeit ist der Zweitwichtigste zudem der Entspannteste, weil er nicht die halbe Zeit bloss seine Stellung verteidigen muss, sondern ab und zu Zeit findet zum arbeiten oder früh Feierabend machen. Ausserdem hat er fünf Wochen oder so im Jahr Gelegenheit zu zeigen, dass er es vielleicht doch besser kann als der Chef, der im Augenblick in den Ferien ist (deshalb machen viele Chefs we- Mark van Huisseling ist Kolumnist der «Weltwoche» und nig Ferien – was wieder ihren Stellvertretern ent- Autor (aktuelles Buch: ‹Wie mann berühmte Menschen trifft›, gegenkommt, weil sie weniger arbeiten müssen). Roger & Bernhard, 2009). Er wohnt in Zürich, natürlich.

«In Zürich hat keiner ein Problem mit Basel, nur umgekehrt.»

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Nächste Ausgabe NR. 04 frühling/sommer 2011

BEST OF BASEL

LEBENSART LEIDENSCHAFT MENSCHEN NR. 03 HERBST/WINTER 2010/11

Architektur Musik Genuss services Mode wissen Medizin Auto MultiMediA kultur iMMobilien

Impressum Verlag: BEST OF … Media GmbH, Leimgrubenweg 66, 4125 Riehen Gesellschafter: Christoph Hablützel, Riehen (Vorsitzender der Geschäftsführung), Frank Kampp, München (Geschäftsführer Deutschland), Markus Zimmermann, Basel Herausgeber: Christoph Hablützel Konzeption: Markus Zimmermann Layout: ipw Marketing AG ASW, Basel Redaktionsleitung: Christoph Hablützel, Markus Zimmermann Autoren: Iso Ambühl, Timm Delfs, Benjamin Herzog, Nadja Knup, Franziska Schläpfer, Ralph Tharayil, Dominique Walliser, Gérard Wirtz, Dr. Kathy Zarnegin Kolumnisten in dieser Ausgabe: Dr. Ludwig Hasler, Mark van Huisseling Fotos: Maria Gambino, Peter Hauck, Marcel Studer, Marc Wetli Prepress/Druck: Schwabe AG, Muttenz Auflage: 20 000 Exemplare. BEST OF BASEL erscheint 2-mal jährlich. Distribution: über 11000 Exemplare persönlich adressiert an Premiumadressen in Basel und Region (WG 31); über 1000 Exemplare an ausgewählte Institutionen, Arztpraxen, Basler Innerstadt-Geschäfte und Medien; über 8000 Exemplare zur Verfügung der präsentierten Unternehmen Nachdruck: nur gestattet mit schriftlicher Genehmigung des Verlags und mit genauer Quellenangabe Bestellungen: Einzelverkaufspreis CHF 15.–, inkl. Porto Kontakt: info@best-of-media.ch, T 079 674 33 02 Weitere Publikationen: BEST OF münchen 1 (November 2010), BEST OF ZÜRICH 2 (Januar 2011), BEST OF BERN 1 (Frühling 2011), BEST OF LUZERN 1 (Frühling 2011). 102

VORSCHAU/IMPRESSUM


Die Kunst, neue Wege zu gehen und dennoch seiner Linie treu zu bleiben. Der neue Audi A8. Die Kunst, voraus zu sein. Als erste Limousine weltweit wirft der neue Audi A8 ein einzigartiges Licht auf unsere Strassen: Auf Wunsch setzen Voll-LED-Scheinwerfer einen neuen Massstab für innovative, effiziente Lichttechnologie – und prägen dazu das kraftvoll-markante Gesicht des neuen Audi A8. Die präzise Linienführung der Aluminiumkarosserie unterstreicht dabei, wie dynamisch und leicht sich eine Limousine dieser Klasse anfühlen kann. Ein Design, das auf unverwechselbare Art Überlegenheit ausstrahlt. Wir nennen das «die Kunst, voraus zu sein». Audi A8 4.2 TDI, 258 kW (350 PS), 4134 cm3. Normverbrauch gesamt 7,6 l/100 km. CO2-Emissionen: 199 g/km (204 g/km: Durchschnitt aller Neuwagenmodelle). Energieeffizienzkategorie C.

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St.Alban-Anlage 72, 4052 Basel Tel. 061 317 85 85, info.gellert@asag.ch

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